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Sächsische Volkszeitung : 12.01.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192201123
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19220112
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19220112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-01
- Tag 1922-01-12
-
Monat
1922-01
-
Jahr
1922
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 12.01.1922
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Zelte r Sächsische VolkSzeltunk! e, il'cht fol- ^Steuer»' ein totes euer und Von der !andwirt» i Reichs» su»g der nzresorm 'len. Rur t prompt ie Lasten iber nicht che» de-Z- ilistischen :age mit sonderen eine ge- n ange- t. Asa» Kah» n Mission r Niiab- N ersährk, «adilchen 11 Uhr. für die ,e r. daß Bespre- n wird, cht aber end die ird die- rnnens, inander n Wir» S Reich !itcha"eS -n Mn» ste von mS der i einige t maß- bringen ;ccho« idlltt-N« ent Dr. i aboch Ka>n'er chunaen » Der Einerlei ft. dag s einex Wilna müssen 1 Pro,. Wobt. !»d auf Stadt. > wi d »t de-» «hlvor» b de» König köniq» 'bscher >ech,n. ch der » bei» ' wie» schen. t Oe» aurig Leich tstere diese >r es Rn- rklich sich und losen are» von > ihn ruft, zann vieL. achte sie: ruch isen- lsen» an» zum hren sich neu, ose» ihm will ' igen der Donnerstag den 12. Januar ltdSi M Ms Ln MWeWn TMlWMii Die Polen möchten das Genfer Diktat zerre tzen Bundesrat Caionder mutz entscheiden Deutsches Recht und polnischer Chauvinismus (Von unserem o b e r s ch l e si sch e n Mitarbeiter.) Beuchen, 10. Januar Schon vor dein Weihnachiöfeste waren die Verhandlungen der dänisch-polnischen Wirtschaftskommission zu einem gewissen Stillstand gekommen. Die nahende Krisis in diesen Verhandlun gen war deutlich erkennbar. Immerhin hoffte man noch, das; sich »ach dem Weihnachlsfestc ein versöhnlicherer Geist bemerkbar machen würde. Diese Hoffnung hat getrogen. In allen Unter ausschüssen, in denen man vor dem Feste zu keiner Einigung kam. ist man auch im neuen Jahre noch nicht um eidien Schritt näher gekommen. Von den verschiedenen umstrittenen Frage» ist diejenige, welche die Stellung der deutsche» Gewerkschaften in dem polnisch werdenden Teile OberschlcsienS umgrenze» soll, in den Vordergrund getreten. In dem Kampse »m diese Stellung platzten die Meinungen immer schärfer auseinande', so dah man bereits von einem Abbruch der Verhandlungen überhaupt sprach. Der schweizerische Bundesrat Dr. Enlondcr versuchte hinter den Kulissen, die Parteien einer Einigung näher zu führen, doch war auch diese Mühe vergebens, weil man auf der deutschen Seite auf das durch die Genfer Entscheidung gewährleistete Recht nicht verzichten will und weil auf der polnischen Seite die sachlichen Gesichtspunkte zu sehr verschwunden sind und die nationalen Momente in diesem so lebhaft gcwcrdeii Kampfe scharf t» den Vordergrund gerückt wurden. Rin was handelt es sich bei diesem Kampfe, der das weiteste Interesse auch im ganzen übrigen Deutschland beanspruchen darf? Tie Genfer Entscheidung sagte Uar und deutlich wört lich folgendes: ..Tie deutsche und die polnische. Regierung werden für die Dauer von 15 Jahren die Arbeitgeber- und Arbeitnehiner- vcrbände, die im Abstimmungsgebiete tätig sind, anerkcnncn. Diese Verbände werden in der Lage sein, Kolleltivveriräge für das gesamte Abstimmungsgebiet c>t;u;ch!icßei'.." Aus dieser Enischeidung, der sich Deiusch'and und Polen g!eicheri»as;en unterworfen "haben, zogen alle deutschen Gewerk schaften ohne Ausnahme der politischen Stellung ihrer Mitglie der mit Recht den Schluß, daß sie in der bisherigen Weise in Oberschlesie» gewerkschaftlich weiter arbeiten dürfen und das; sie auch ihre bisherigen Zentralen in Berlin beibehalien dürfen und können. Dagegen lehnt sich der polnische Vernichtt'.ngSwille mit aller Kraft auf. Die „Grenzzeitniig" Korsantys spricht von cinein „EhanbiuismuS der deutschen Sozialdemokratie". Was sie ansführt, ist charakteristisch für die Art und Weite, wie die Polen die gerechte deutsche Forderung, die nur eine Folge des Genfer Diktats ist, bekämpfen. TaS Matt sagt: «Es handelt sich um nichts Geringeres als u»i die Schaffung einer deutschen Jrre- denta in Poliiisch-Oberschlesien, eines Pulverfasses, dessen stund- schnür nach Bedarf von Berlin ans angezündet werden kann. Poluisch-Oberschlesien soll beständig unter dem Damoklesschwert des Streikes stehen, zu dessen Entfachung dann ein Kommando anS Berlin ansreichen würde." Bei den Polen wie bei den Deut schen ist eS noch einmal z» einer, gewissen Einheitsfront gekom men. Die Polen aller Schattierungen schreien in Versamm lungen, Protesten und Artikeln fortgesetzt: Jrredenta, Ehanvi- »ismuS! Polnische Vertreter der Gewerkschaften die von dein Präsidenten Dr. Ealonder empfangen wurden, wiese» nach pol nischen Blälierineldungen diesem gegenüber „ans das Unheil bin, das; der Arbeiterschaft drohen würde, wen» die deutschen Organisationen in Poliiisch-Oberschlesic» weiterhin von ihrer Zentrale in Deutschland abhängig wären". Die Warschauer Ge werkschaft, n haben feierlich ein Gutachten verfasst und der Ben- ldener B"irei>ing der Polen überreichen lassen, die polnische Re gierung hat sich „an? Gründen der Staatshoheit siegen das Fortbestehen einer Zuständigkeit deutscher Zentralen für polnische Staaisangehörige ausgesprochen". Auf deutscher Seite braucht man nnr auf dem Boden de? Rechtes zu verharren. Die Funk tionäre der christlichen Gewerkschaften und der christlichen Ange- siclltenverbände haben sich in einer Sitzung mit dieser heiß um strittenen Frage beschäftigt und in einer Entschließung fcstaestellt, daß der klare Worilant des Genfer Enlscheidcs keine andere Deutung znlnsst, asö daß die einzelnen Zahlstellen in Oberschle- sien nach wie vor mit ihren bisherigen Leitungen in Verbindung bleiben. Ebenso habe» sich die freien Gewerkschaften gegen jede Vergewaltigung des. deutschen Rechtes, wie eS sich ans dem Gen fer Diktat ergibt, abgelehnt. Sie forderten in einer Entschließung gleichzeitig „Maßnahmen gegen die Gewaltpolitik der polnischen Gewerkschaften", wobei u. a. gesagt wurde: „Die polnischen Or- ganisaiionsbertreter fordern schon jetzt wieder — wenn die Zer reißung der deutschen Organisationen nicht herbcigcsührt wird — ;n offenen Gewalttaten auf." Wie mail hier noch bis zum 15. Januar, an welchem Tage ui Genf erneut die deutsch-polnische Haupifoinmission zusam- mentreten soll, zn einer Einigung kommen will, ist nicht ersicht lich. Die polnische Presse spricht es auch täglich ans: „Die Re publik Polen und die polnischen Gewerkschaften werden nach die ser Richtung niemals Konzessionen machen. Preuße bleibt Preuße, auch wen» er mit Mennige überpinselt wird." Die Folge der nicht erzielten Einigung in einer der wichtigsten Fra gen, die durch die WirtscbaftSperhandlungcn geregelt werden soll ten, ist. daß Bnndesrat Dr. Ca'onder,' der in diesen Tagen hier di« Wünsche der deutschen und polnischen Bevölkerung kennen gekernt hat. auch in dieser Frage die Enischeidung fällen muß. Wir zwesteln einstweilen »ich! daran, daß sie im Sinne der Gen fer Entscheidung, nämlich in, Sinne des klarliegenden Rechtes erfolgen wird. Die Genfer Entscheidung nahm Dentschkand fast nur und gab ihm fast nichts. Das wenige aber, da? der deutschen Bevölkerung garantiert wurde, darf nn? durch Ver handlungen nicht restlos verloren geben. Eine Trennung der «istschen Gewerkschaften von ihren bisherigen Zentralen würde heißen, daß die Organisationen keine Stoßkraft mehr haben, daß sie ihren Einfluß auf ihre Mitglieder verlieren, daß wilde Streiks ansbrcchen würden und daß es zu einein anarchischen Klassen- knmpf kommen müsste. Die Anerkennung der polnischen Forde rungen ans Zerreißung der deiftschen Organisationen würde die denische Minderheit noch mehr schutzlos machen und sie den pol nischen Organisationen auf Gnade und Ungnade ansliefern. Die Verneinung des deutschen Rechtes würde es mit sich bringen, daß cinheftlichc Tarife nicht mehr abgeschlossen werden könnten und daß die Industrie in den beiden zu trennenden Teilen Obcrsthle- stcnS unter ganz verschiedenen Bedingungen arbeiten müßte. Das- aber sollte durch die Genfer Entscheidung gerade verhindert werden, da? Land sollte ans 15 Jahre weiterhin ein wirtichaft- 'ickeS Ganzes bilden. Gibt Ealonder in dieser Frage durch sei nen Stichentscheid den Polen recht, dann zerreißt er den wich tigsten Teil der Genfer Entscheidung, durch die er selbst erst zu seinem Amte als Schiedsrichter kam. Die deutschen Forde rungen werden in diesem Streite von sachlichen Gründen ge stützt, die polnischen Wünsche nur.von einem wilden EhanviniZ- m»S, der schnellste Vernichtung des Deutschtum» um jeden Preis erstrebt? ro osaer - lllÄAA " «ouserenrMe Sächsischer Landtag Dresden. 10. Januar. Bekanntlich hat die sächsische Negierung eine an sich be grüßenswerte Nencrimg eingcführt. Sic hat zu Beginn des neuen Jahres, aber schon am Silvester, zum Schluß des alten Jahres, eine Art Gewisseiisersvr'chnng angestellt und das Ergebnis dieser Gewissenserforschniig, über das ja »och zu sprechen sein wird, in der Sächsischen. StaatSzeitnng in Form von Aufsätzen aus den einzelnen Ministerien veröffentlicht. Aber der sächsischen Regierung ist es ebenso gegangen wie den, sächsischen Landtage, wenn dieser überhaupt einige Minuten Zeit zum Nachdenken gesunden hat. Sie haben sich beide , nicht geändert, weder die Regierung noch der Landtag, sondern an das alte schlechte Ende einen eben s» schlechten Anfang geknüpft; denn sonst wäre eS nicht möglich ge wesen, an die Beratung der Kapitel des Haushaltplanes über die höheren Schulen drei lange qualvolle Stunden Zeit zu hängen, nachdem das Kapitel bereits ans das ausgiebigste beraten war. Was von bürgerlicher Seite aus über die höhere» Schulen, sowohl Mädchenschulen wie Ghmnasien, gesagt wurde, kann mau im einzelne» vielleicht nicht billigen, im allgemeinen aber wird man sich schon die Ausführungen zu eigen machen können, d. h. soweit man von der Sache eine Ahnung hat. Aber leider ist es so, daß Abgeordnete nm so mehr von einer Sache reden, je weniger sie davon verstehen, wenigstens wird man bei dem Novembersozialisten A r'z t die nnangeiiehme Empfindung nicht los, daß er vielleicht ans einer Prvninzbühne Eindruck als Heldendarsteller defunde» hätte, im Parlament wirken aber derartige jchailspicierighe Geste», hinter denen nichts weiter als sozialistische Phrasen stehen, nicht gerade erhebend. So verwirft ec bei der Ordnung des höheren Schulwesens die Meinung der sachverständigen Philologen, also doch wohl der Fachleute, während er umgekehrt für sich das Recht beansprucht. Nun, die Hauptsache ist ihm immer, eine doch vielfach recht sagen hafte Reaktion in den höheren Schulen zu bekämpfen, des wegen, weil sie nicht sozialistische Propaganda treibe». Er reicht sich mit seinem konininnistischcn Freunde Schneller brüderlich die .Hand; denn dieser sührt noch etwas weiter aus, daß die Feindschaft gegen die höhere» Schulen daraus resultiert, daß dort sogenannte Proletarier!inder vielleicht zn Richtsvzialiften erzogen werden könnten. Aber diesmal haben sie ihre Rechnung doch etwas ohne den Wirt gemacht; denn Herr Meißner setzt den Hobel an und hobelt die etwas aufgeblähten Säulen Arzt und Schneller empfindlich zusammen. Freilich versteht Herr Meißner ja auch nichts von höheren Schulen! Immerhin aber will es bemerkenswert erscheinen, daß ein so nichtsachtiliidigcr Fachmi nister mit solcher Leichtigkeit, die beiden sozialistischen Größen ihres NinibuseS entllcidct und sie doch so entblößt dem Landtage präsentieren kann. Wenn Herr Fleiß »er natürlich das Wort I7m tznnnkstsiorio 3» 6 ruft n von. ki'tftem «vir auf Zisgsni^VoAö unsere Momenten. stiv nickt, rlirslcts s?or,tks/.ioksr sinst UNlI bei lleNLN nicbi sckon 6unck «Ne Post «iieekt kassiert woräen ist, 6en keirag tür 6as 1. Vierlel- jskr 1922 <MK. 24. ) aut unser ?08t8ekk6!<!<onlo Vn68li6n l4797 einDurskien. Vmlag l!vr 83v!i8isvksn Volksrvitung. von Reaktion begeistert ansgreift, so will cs nicht viel besagen. Denk Fachrcferenten, Ministerialrat Giesing, war es nicht schwer, den beiden sozialistischen Knltnrgrößen den Unsinn ihrer Anssührungen nachzuweisen und tatsächliche Unrichtigkeiten fcstzn- stellen. ES würde zu weit führen, die Anssührungen der übrigen Abgeordneten Dr. Seyferth, Dr. Ncndtorff usiv. noch näher zu schildern. Etwas sachlicher wurde die Unterhaltung doch, als über den 2. Punkt der Tagesordnung, der eine gesetzliche Rege lung der Altersversorgung der Angehörigen des gewerbliche» Mittelstandes, Handwerks, Handels und Gewerbes fordert. Die schon gerichtSknndige Not dieser äußerst wertvollen Bevölkerungsgrnppe machte es dein Demokraten Iäh - n ig leicht, seine» Beschluß in obigem Sinne zu begründen und eS gab niemanden, selbst keinen Sozialisten im Hause, der sich den Ausführungen entziehen konnte und, allerdings mit einem gewissen wenn und aber, dem zustimmen mußte. Selbst der Wlrtschastsmiinster Fell ich, der die Zuständigkeit der Länder in dieser Angelegenheit bezweifelt, stellt ein tatkräftiges Ein- wirkcn der sächsischen Negierung beim Reiche in Aussicht, damit auch dieser Not gesteuert werde. Im Ausschuß wird darüber näher noch gesprochen werden. Der Antrag der Demokraten, der eine Neuwahl der B e z i r k s v e r s a m ni l n n g e n und Bezirksausschüsse nach Abschluß der G c m e i» d e w a h l e n fordert, wird mit dem Hinweis L.i Pinskis, daß durch die neue Gemeindeordnnng diese Angelegenheit geregelt wird, ebenfalls in einen Ausschuß ab ge schoben. Endlich kommen noch je eine Anfrage der D e n t s ch n a t i o n a l e n und der Deutschen Volks Par tei zur Beratung, die sich mit der A n s l ä n d e r f r a g e und im Zusammenhänge damit, mit der Wohnungs- n o t beschäftigen. Man erfährt so allerhand Erbauliches. Während in Leipzig, wie auch sonst im Lande, die Wohnungsnot znm Himmel schreit, hat Herr Lipinski die vom Rat und der Polizei der Stadt Leipzig angcordnete Ausweise von Ausländern mit eigener Wohnung, die die ausdrückliche Zustimmung des sozia listischen Krcishauptmanns gefunden hatte», einfach aufgehoben und den Ausländern damit zu einem billigen Triumph über die städtischen Behörden vcrholfeu. Selbst in Arbeiterkresten wird es bitter empfunden, daß manche Ausländer, gegen die selbst das Berliner Tageblatt scharfe Stellung nimmt, sich eines solchen Schutzes der Behörden erfreuen, während sie selbst sich ansS schwerste dadurch benachteiligt fühlen, durch wenig angenehme -Lluöländer obdachlos gemacht zu werden. Es ist schade, dah durch den schroffen antisemitischen Zug, de» der deutschnationale Redner in die Debatte bringt, das Gebiet des Sachlichen verlassen und dadurch der Sache mehr geschadet als genützt wird. Auch müßten die Begründungen mehr substanziiertes Material enthalten, als es hier der Fall war. Infolgedessen hatte es die lo begründete Anfrage Herrn LipinSki ziemlich leicht gemacht, sie in gcwisier Weise in? Unrecht zu setzen. Immerhin hatte mau bei seinen Ausführungen doch das unangenehme Gefühl, daß ein peinlicher Erdcnrest zu tragen übrig geblieben sei, woraus der Temolrat Dr. Nein bald Wirkungsvolt mit der Bemerkung hinwies, daß eine Bewilligung von AuSländcrgesuchen in höhe van 51 Fällen gegenüber einer Gesamtsinmne von i>8 doch exorbitant hoch er scheine. Auch er bedauerte noch einmal, daß der Sache durch den starken antisemitischen Zug mehr geschadet cu» genügt worden wäre. Wenn Unabhängige und Kommunisten die Andeutungen Livinskis für richtig finden, ko kann man sich nicyi wundern, da ibnen ja schon wertvolle Hiifstrnpp-n aus dem Osten gekommen sind. Jin übrigen hat der Landlag beschloß«,,, knnslig nnv einmal wöchentlich im Plenum zilsammenzutreien. Vernünftig, sehr vernünftig! Hoffentlich kommt es am» soweit, daß er nun mehr ebenso in seinen Verhandlungen mehr Sachlichkeit walten läßt. p Nr. v, Seite S Eine Rede des Abg. Hetzlein Der VolkSverein für das kath. Deutschland» Ortsgruppe Dresden-Neustadt hatte für Diensrag den 10. Januar zn seiner ersten diesjährigen Versammlung ein berufen. Der Saal des Ballhauses war gut gefüllt und der Abend verlief für die Anwesenden zur vollen Zufriedenheit. Neben vor» züglichen musikalischen Ausführungen, die Herr Musikdirektor Walde mit seiner kleinen Künstlerschar bot, hatte der immer rege Obmann, Herr Direktor von Wolski, unseren Land- tagsabgeordncten Heßlein zu einem Referat gewonnen, der in spannender und doch lcichlverständlicher Weise die schwere außen- und innerpolitische Lage unseres Va terlandes zeichnete. Vor allein beschäftigte sich der Redner mit den Verstand- lu ngen von Cannes und erörterte im Zusammenstange da mit die Tatsache, daß wir auch steute noch unter den Folgen der BiSmarclschen Neichsverfassung von I87l insofern leide», als ver absäumt wurde, hervorragende Politiker großer Parteien zur ver- aniwortlicsten Mitarbeit an den NegiernngSgescstästen steranzu» ziehen Wir müssen uns also ans dem Gebiete des Parlamenta rismus erst gewisse Erfahrungen sammeln. Allerdings sei das, was sich in Sachsen abspiele, n'chr geeignet, das Ansehen des Par lamentarismus zu heben. In bemerkenswerten Aussnstrnngen bebandelte der Redner dann das ganze Problem der aus wärtigen Politik von stöberen Gesichtspunkten aus, indem er besonders darauf stinwres, das; das Schwergewicht der Ent scheidungen in der Weltpolitik bereits heute von Europa »ach den Vereinigten Staaten von Nordamerika binübergeglitten sei. Im Zusammenhänge damit unterzog der Redner die Bedingungen, die uns in Cannes voraussichtlich bei der Gewäbrnng von Zast- snngZerleichiernngen gestellt werden, einer eingehenden Bespre chung und bereitete so ans die außen- und innervolitiscsten Vor gänge der künftigen Wachen in interessanter Weise vor. Znm Schlüsse streifte schließlich Abgeordneter Hcßlcin noch die kulturellen Probleme: Das Verbot des Kultus ministeriums gegen den Bischof von Meißen, die Frage der Leh rerbildung und schließlich die bevorstehende Perabschie» düng dcS Neichsschulgesetzes. Der seht vorliegende Entwurf sei in einzelnen Abschnitten für das Zentrum nicht annehmbar. Wenn diese betreffenden Paragravsten nicht beseitigt würden, d. b. wenn das Recht der christliche« Eltern auf die Bekenntnisschule, das in der Reichlverfassung verankert ist, im ReichSschulgcscbentwurf nicht nnzweidentiq scst- gelegt wird, dann bleibt für das Zentrum nichts anderes übrig, als durch die Anrufung des Volksentscheides, der in der NcichS- verfassnng vorgesehen ist, an daS christliche Volk dstekt zu aypcl. lieren und zur Stimmabgabe aiifzurnfen. ES sieben uns also in dieser Hinsicht große und schwere Kämpfe bevor. Durch Klein« nrbcit in den Organisationen, nicht zuletzt im B olksverein für das kath. Deutschland, und durch Arbeit für unsere Presse müssen stier bereits die Grundlagen zn einer erfolgreichen Entscheidung gelegt werden. Stürmischer, langanbaltender Bestall dankte dem Redner für seine bald andertstalbstündigen ausgezeichneten Anofübrun» gen. Anschließend traten der Vorsitzende des kath. Preßocreins, Herr Fabrikbesitzer S t o I t e, und der Porsitzende des Aufsichts rates der „Saronia G. m. b. H.", Herr Rechtsanwalt Dr. Hill«, in warmen Worten für Unterstützung der „Sächsischen Volks- zeitnng" durch Zeichnung von Anteilscheinen nn- Beitrittserklä rungen für den katk. Vreßvercin ei», was auch zn dem schönen Ergebnis von 18 Beitrittserklärungen, zwei Förderern, ein neuer Abonnent der „Sächsischen-Po!kS;citnng" und 2550 Mark Antejl- zeichnungen führte. Ein Solovortrag von Fräulein Doris Walde, stimmlich einwandfri», und weitere Vio'invcaträge de. schlossen die schön verlaufene Versammlung. Mögen dem VelkS- verein weiterhin recht gute Erfolge besckncden sein, möge der ge sunde Optimismus des ukiermüdliche» Poriitzenden, Herrn von Wolski, von Erfolg begleitet sein und der Aufschwung des Vereins, der. wie der Vorsitzende bei Beginn der Bersamm- lnng zablenmäßig feststellte, seif Kriegsende ein sehr erfreulicher war, weiterhin anstalten. Aus Dresden Die Angestelliett-VersichermrtzS-Wahlen Zur Wahl der Vertrauensmänner »nd Ersatz männer für die Ailgestelltenveriicherung, die für die Angestellten schaft der Stadt Dresden auf Sonntag, den 15. Januar 1022 von vormittags 0 Uhr bis nachmittags ll Nbr festgesetzt ist, sind von wahlberechtigten Angestellten sechs gültige Vorschlagslisten cingcreicht worden, und zwar Liste A von, Devtschnationalcn Handlungsgchilscnvervand, Orls- gruvpe Dresden. Liste V „Frauenpslicht" von de» Franeuberni-vecbänden. Liste C vom Verband rettender Kaufleute Deutschlands, Sektion Dresden und vom Allgemeine» Deutschen Buck-Hand- lungSgechilfenverband, Ortsgruppe Dresden. Liste D woin allgemeinen freien Angestelltenbund (A>g-Bu»d). Liste E vom Verband der Necht-ZanwallS- und Noiarialsangc« stellten, Sitz Leipzig, Ortsverein TrcSde». Liste F vom GcmerlschastSbund der Angestellten, Geschäftsstelle Dresden. ' Mit Ausnahme der Liste D <Asa-Bund) sind die anderen Listen miteinander verbunden, so daß sie der Liste D gegenüber als einzige Vorschlagsliste gelten. Zum Zwecke der Stimmenabgabe ist die Stadt Dresden in örtliche Stimmbezirke eingeteilt. Jeder Wahlberechtigte darf sein Wahlrecht nur in dem Stiminbezirk ausübe», in dein er wohnt. Bei der Gruppe der Arbeitgeber findet keine Wahl statt, da von ihnen, wie schon gemeldet, nur eine Vorschlags-lnle eingereichl wurde Hierzu schreibt uns ein Mitarbeiter n. a.: Sämtliche Bor schlagSlisteu für die Wahlen zur Angestelttenw'rstcheriing. mit Ausnahme der des Asa Bundes «Liste D international-sozialistisch« Richtung) sind miteinander vereinigt worden. Es isi nichts unbe-, kanntes, daß die Afa seit langer Zeit den Standpunkt vertritt, daß die Angestelllenversicherung, die nnuveifelhasl znm Wohle. der gesamten deutschen Angestelltenschaft geschaffen wurde, mit der Invalidenversicherung verschmolz-» werden müsse, damit eine ein heitliche Versicherung für Arveitec und Angestellte Platz greife. Wenn man sich die Verschmelznngsnbsichten der Asa näher betrach tet, wird man immer mehr zu dem Schluß komme», daß man von seiten des Asa-Bnndeö den Angestellten ihre eigene Ver sicherung nur verleiden will, damit man sie für die Vcr'chmeiznngs» absichten geneigt machen kann. Hofsenttich erlennl die Angestellten- schast rechv.citig die Absicht der Afa und läßt sich »ich! täuschen. Daß manches resormhednr'tig in der Angedeltte»versicher>ing ist, wird ohne weiteres zngegchen Aber eine Aendernng der bestehen de» Verhältnisse kann jedenfalls auch in der Angestellten»«'«' ichc- rung nicht durch die von der Sozialdemokratie seit langen Jahren meisterhaft beherrschten unfruchtbaren Kritiken erfolgen, sondern lediglich durch fachgemäße und intensive Arbeit. Tie Hanptans- schußverbände und ihre Vertreter — Liste» A B und E—F biete» Gewähr dafür, di.ß nichts versäumt wird, was auf dem Gebiete der Reform .ge-ch-beu kann. Den »ausmaiinsgehilseni wird daher cmpjvhlen, am l5- Januar die vereinigten Liste,» zu wählen. — Hg- — «. - » Wie die „Münchner Neuste» Nachrichten" melden, sind die abqe» haltenrn Wahlen jür die Angestelttcn-Versichcriiiig in Baveni zugunsten der bürgerlichen Mitglieder auiigefaUe». I» München steht da» Ergebnis noch au«.
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