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Mittwoch. >', September 1917 — BitchfHche BoNSzeUnng — »r. 208, Seite 4 Im stillen Winkel Nach einer Idee von Richard Walther von Irene von Hellmuth. l^>. Fortsetzung.,' „Nein, Vater, — ich kann nickst! Er würde doch nur wieder spvttijcl-e Worte und eisige Blicke für mich haben, er würde nch von mir abwenden, und ich hätte mich umsonst gedemütigt vor ihm. Ja, wenn ich wüßte, daß er unschul dig ist, daß er nur verleumdet wurde, daß ich ihm ein Un recht getan mit meiner Beschuldigung, — kniefällig wollte ich riehen um mein altes Glück. Aber die Zweifel lassen in ich nickst los, denn ihm wäre es doch ein Leichtes, sich zu verteidigen, ich lechze ja förmlich nach einem Wort von ihmt Das ist es ja gerade, was mich am meisten quält! Stumm sitzt er mir gegenüber am Tisch, ich glaube, er bisse sich lieber die Zunge ab, ehe er mir ein Wort der Rechtfertigung sagte." „Aber ich finde, das ist gerade ein Zeichen seines guten Gewissens. Wer sich verteidigt, klagt sich an!" meinte der Vater beruhigend. „Wenn du willst, Heddy, so gehe ich mit »nd rede ein ernstes Wort mit deinem Mann." „Nein — nein!" wehrte sie ängstlich. „Er denkt sonst, ich habe dich um Hilfe angerufen, er darf nickst wissen, wie es in mir aussieht, sonst — lacht er über das einfältige Ding, dem er doch so deutlich seine Verachtung gezeigt und das alles mögliche versucht, ihn sich wieder zu gewinnen. Das vertrage ich nicht! Ich glaubte, es wäre das Beste, wenn ich eine Zeitlang bei dir bliebe, vielleicht " Sie vollendete den Satz nicht, und ihr Vater siel hastig ein: „Das würde die Kluft mir erweitern, die sich zwischen euch aufgctan." Es war durchaus nickst nach dem Sinn des alten Herrn, sich durch seine Tochter wieder in Unruhe und Sorgen stür- zen zu lassen. Er liebte die Ruhe und Behaglichkeit über alles, und glaubte mit Heddys Verheiratung aller Sorgen ledig zu sein. Statt dessen sollte es nun wieder von vorn angehen. Und doch empfand er herzliches Mitleid init ihrer Not. „Aber bis zum Abend kann ich doch hier bleiben?" bat Heddy wieder. „Weiß dein Mann, daß du zu mir gingst?" Sie warf heftig den Kopf in den Nacken. „Nein!" stieb sie hart hervor, „ich habe ihm nichts ge sagt, wir reden schon lange kein Wort mehr miteinander. Er fragt mich auch nicht um Erlaubnis, wenn er fortgeht, er bleibt oft die halbe Nacht aus, und ich weiß nie, wo er ist, — es ist mir auch gleichgültig, — er kann tun, was er will." „Aber du mußt doch für das Essen sorgen." — Sie zuckte mit erheuchelter Gleichgültigkeit die Achseln : „Wozu habe ich denn eine Köchin? Ich setze keinen Schritt mehr in die Küche, seit ich sehe, daß doch alles um sonst ist. Habe ich das Essen fertig, so ißt er außerhalb des Hauses. Ach. es ist ja alles so anders geworden bei uns, jo unerträglich öde ist mein Leben." Der alte Herr seufzte schwer. „Aber heute abend, liebes Kind, nicht wahr, da gehst du wieder heim?" „Wenn du mich hinauswirfst! — Ach, lebte doch meine Mutter noch, sie würde mich verstehen! Aber ihr Männer seid alle gleich. So stehe ich allein und verlassen da, habe keinen, der mir Hilst!" „Du bist nicht verlassen!" ries der alte Herr ungeduldig, „ich werde dir schon beistehen, wenn es not tut, aber du willst ja meine Einmischung nicht, also mußt du selber sehen, wie du fertig wirft. Denn so ganz ohne Schuld bist du auch nicht. Ja, ich kann dir nicht helfen, mein Kind. — wie durstest du auf einen so gemeinen Brief hin deinen Mann derart verdächtigen? Denn ein sicherer Beweis ist ein anonymer Brief wirklich nicht." Heddy senkte schuldbewußt den schönen Kopf. Der Vater hatte eigentlich nicht so unrecht, das mußte sie bei ihrer Ge rechtigkeitsliebe zugeben, — Himmel, — wenn sie ihrem Gatten unrecht getan, — wenn er sie doch liebte? Sie wurde Llanrr unerwartet erhielten wir ciie traurige hlaellrieht, dal! un8sr lieber, un- vor^ellliebor -litarbeitsr, Drolcnrist unck erster Oesebältskübrer, der Vi»e^SlrlH«si»«I unil LugFüö,»»«»- in vineni Vi»vnsißi«n-N«gin,en1 Uv»»!' in »eilmann aul ckorn Dolde dar Dliro gefallen ist. V/ir verlieren in <lein Oabin^osebioelenen eine aullorerclentliebe, kür uns unersetzliche Xrakt, dor während seiner 23jähri^vn Vertrauensstellung in unseren hsirrnsn clureh seine Ilnergio und gosvhäktliehen h'ernblielr uns gans hervorragende Dienste geleistet hat. Dr war uns stets ein treuer llorater und lieber Dreund. 8ein Jndsnksn werden wir kür alle ^sit in Dbren halten. Doipxig, den 4. Neptember 1917. ÜVilkvIin und Ksnl Ksisvi» Iniiainw äsr SvIKIvsiingvi', L Ksissr», kerM-vsMKIlmg örtern 1817 - 82.Lekuljsdr I. TagesvoAsehiUe — Lehrlingsschule für PflichtfchMe» II. >4. Handelswisteuschastliche Kurse für männliche und weibliche Bescher K. Vorbereitung für Amtsprüsungen III. Prioatknrse rresdev 1 V. MorttzsGtr. 3 — Fernspr. 18509 MDWlM WWW zil MW Das nächste Wintersemester beginnt Dienstag, den 23. Oktober 1917. Anmeldungen neuer Schüler nimmt der unterzeichnet« Dimlt« entgegen, welcher auch gern bereit ist, weitere Auskunft zu erteile« Oekonomierat Prof. Dr. Vriife. Orabäenkmäler »»UL», p>»1t»n »«0. I ill all SN tztsinartsn. «II»»! Nvnlrmnül«», Hebräer Legier, iso» V»S»G««8i»p»» au» 0»1vL0obroo2S io jsdor OrvÜs. ?«U«I tun» toieliirtz«« Mp08l - Munmeuk IVsr dsn üo k'slds stsbsndsn Hogs- körigsn «ins Drsuds rnaohsn will, svnds ihnsn dis Zilelvireke Valksreiilmg nach. Dsr Lssug kann bei nnssrvr Ovsohäktsstslls jsdsrasit beginn sn. dl au sobrsibs ans dis gvoaus k'sldpostadrssss und kügs kür vioso Lllooat 1.00 dlh. odsr kür «io Visrtsl- jabr 3.0- LLlr. bsi, worauf sofort dis 2ussodung bsgioot. Dsr 8 «trag ruull ab» im voraus gssablt wsrdsu. dlaoboalunv ist niokt sulässig. LMM t« SlM« VrWlM Vrvssvn-^., N»Lde1ostr. 4L. : la Kile l!ie retti»-! : sehr unruhig bei den» Gedanken, — aber warum hatte Wal ter sich mit keinem Worte ixnteidigt? Sie beschloß bei sich, es nochmals zu versuck-en, die Liebe ihres Gatten wiederzu gewinnen. Sie wollte zu ihm gehen und eine Aussprache herbeizuführen suchen. Freilich, er würde sie wohl kaum, anhören, vielleicht wieder Spott und .Hohn für sie l-aben, aber sie nahm sich vor, sich nicht so rasch abschrecken zu lassen. Ihr wurde mit einem Male ganz leicht und froh ums Herz bei diesem Gedanken. Kämpfen wollte sie um ihr Glück, nicht mutlos die Hände in den Schoß legen. Vielleicht söhnte Walter sich noch heute mit ihr aus, — vielleicht nahm er sie wieder fest in seine starken Arme, — dann war alle Not und aller Kummer vorbei! Und nie mehr durfte solches Un gemach einziehen in ihren stillen Winkel. Es war ja so schön dort, wenn die Nachtigallen in dem alten Garten schlugen und der Fliederdust durch die Fenster wehte, wenn der silberne MondsckMN zwischen dem grünen Blättermeer hindurchlugte und ein glückseliges junges Paar beschien, das Arm in Arm auf heimlich verschwiegenen Wegen wandelte. Ein kleines Lächeln umspielte Heddys blassen Mund bei dem Gedanken. Es litt sie nun nicht länger mehr in der Wohnung des Vaters. Der Nachmittag war schon weit vor geschritten. Um diese Zeit konnte sie Walter am sichersten zu .Hause treffen, denn da arbeitete er die Mtungsmimmer für den nächsten Tag aus. Lebhaft machte sie sich zum Fortgehen fertig, setzte den mit dunklen Rosen garnierten Hut auf die dicken Fleckten, band den Schleier um nnd zupfte das leichte Helle Soinmer- kleid zurecht. „Leb wohl, Papa!" sagte sie beinahe heiter, „veneihe, daß ich dir Unruhe und Sorge bereitete, aber — wills Gott, wendet sich alles wieder zum Guten! Hab Dank für deinen guten Rat, — ich werde versuchen, meinen Mann zu, versöhnen!" Damit war sie eilig hinausgefchlüpft. Verdutzt schaute der Alte ihr nach nnd lächelte, als ei sie mit leichten Schritten davoneilen sah. (Fortsetzung folgt.'. IM- Täglich im große» L«sl Ns Dresdner Ksiqrdhaiisrs, LeitlnßnSroße 37, am Hanpllihj. Giigaug auch Prager Straßes Zß Fernsprecher 2286t. Tanagra-SpieLe Direktion Fürst Ne«! Die Wunderbühne! Kein Kino! — Keine Marionetten! Mick MM» Wer löst das Rätsel? erscheinen in Größe von 30 enr. ans einer Miniaturdühne. Tarragra-Spiele wurden Sr. Majestät dem Kaiser und der Kaiserlichen Familie vorgeführt. Täglich grvße Spezialitätcn»V«rstellungeu 4, 5, 6, 8 Uhr. Preise der Plätze: 39, 36,120, ISO I. Militär ».Kinder Ermäßigung. 1. Prolog, gedichtet von Fräulein Auzingcr für die Tanagrn-Spiele' 2. Der Rose Erwachen. 3. Pierrots Traum. 4. Tanzendes Meißner Porzellan. S. Anne-Marie, altdeutsche Liedcrsängerin. v. Banernranz. 7. Salome. S. Rose nnd Libelle. 9. Elfenreigcn. 10. Tanzduett. 11. Mimosa, Ballspielen». 12. Ben Ali, orientalischer Zauberer. 13. Auf der Alm. 14. Fist, die kleine Kabarettsängcrin. 16. Marnszka Nationaltänzcrin. l »Irptm MS» lim» i». 7 SSM» llt. e W tat S lIIn W lMtsgi r locke». Uaokln.4l71>r kl kroiso. Xiud.IIäkktv! Onnnorst Oamsrikskfas. ^LVor^ril-skarren, IVvcwsnr.i,^ u.Wirrt c?l» t« m MM i» Srlrrnllrer Zsuerbrunn Mig friedlich Mgusl' ohne und mit Frucht-Aroma. U«8ß,ri,»,»8e- »»«„ii.MiMrts.z.' zirn-s« l8d Kunst Ltopkersi UN» A»r«»s»lII»1n>S« 29 OrssUsn-K. Vololov I V.181 8sr,ok»tt,tr»S« 24 »»«ialltit: llun«v»«>» Stopfung oäor Liimsbun, von Smnälüabsr^ mooi " »»»M NoNoa- mul Mu«snlü, SokaiN« bl Snnlorodoa, Kodilä, lau«.,, >r äil. — Ks SarKnoa, SiUnnl-loodorn und Sovoboa »Nor Art. — üsaooäor, «r,i- »Inoolg« Sp«^«Nlr»N, Wr »II, Art«, vo» loppioElsa, Porti«r», a,«. DmliWi werden in einfacher und elegantester Ausführung angefertigt in der Suiiu-KichdriLmi? Dresden. «46.. . 1« Oolbestestreche H- S!r.S Dann «a-aad land p S.»8 I «asgab Lresdl Die Eüi! Tli schon zu wenn ai migetvo blüffonl gegen t klaigest' tvollte ^ Das ka Prozeß Lickst g Janusü bekannt t ä i, s ci Za ran Wort l L. Jan machiui s ck, o n wurde; Snchoi Z a r e Einstel Zare damit dein, > sich gel daß fit zu nüt lässigi, dtinkbc gründ, leiten G e s e bloß bis zu franzc Volk noch i land l Vom» land, nränn Mobi das i' einfac auch c se r ei len w gefchi. Lloyd hat Bnifi engli Klar! die a Stofs Masf den ' finde kanzl Telex per ^ fand Einst sinni lwr i