Volltext Seite (XML)
Montag. 16 Juli 1V17 — GLchfische BovSz«Um»g — «r. 160, Seite 4 Die Rose vom Rhein Roman von Erich Friesen. Nachdruck nicht gestattet. (27. Fortsetzung.) „Bevor Baroneß Eulalias Hochzeit nicht stattgefunden hat —" „Die wird nie stattfinden I Wenigstens nicht mit dem La!" Der Baron fingerte in seinem Portefeuille herum und zog eine Visitenkarte heraus. „Lesen Sie!" Rose war es. als stockte ihr Herzblut, um gleich darauf mit rasender Geschwindigkeit durch ihre Adern zu rinnen. Zitternd ergriff sie die Karte. Wie ein Schleier lag es ihr vor den Augen. Die Buchstaben schienen vor ihrem um florten Blick zu tanzen .... Endlich vermochte sie. die wenigen Zeilen zu ent- zisserst: „Geehrter Herr Baron! Des tatenlosen Nichts- tuerlebens satt, werde ich mich wieder der Bewirtschaf tung meines Rittergutes widmen. ' Morgen bereits reise ich ab. Leben Sie wohl! Mit Gruß W. v. H." Wie versteinert hielt Rose die Visitenkarte in der Hand. Immer noch starrten ihre Angen auf die Schrift, auch als sie längst nicht mehr las. Die jubelnde Freude, die für einen Moment ihr Herz erfüllte, als der Baron gesagt hatte, es würde nichts aus der Heirat zwischen seiner Schwester und Herrn v. Hochstedt, hatte tiefer Niedergeschlagenheit Platz gemacht. Morgen reiste er ab! Ohne sie noch einmal gesehen zu haben! Ohne daß sie wußte, ob er noch an sie dachte oder ob er das arme kleine Mädel schon ganz vergessen hatte, dessen Kopf dort oben in den Zweigen des Baumes an seiner Brust geruht und dessen Herz ihm seit jener furcht baren Stunde gehörte — für immer! . . . Verstohlen beobachtete Baron Udo das lebhafte Mienen- spiel in dem reizenden Mädchengesicht, den raschen Farben- Wechsel auf ihren Wangen. Er fühlte, wie auch ihm das Blut zu Kopf stieg. Noch niemals hatte Rose auch nur die geringste Zärtlichkeit von seiner Seite geduldet. Selbst das trauliche „du" hatte sie noch nicht gestattet. Und er, der sich sonst den Kuckuck um die Prüderie der Frauen gekümmert hatte, der stets mit Siegerblick alles verlangte oder nichts — er hatte sich bis jetzt jedem Wunsch dieses kleinen Land mädchens gebeugt! Wie konnte er nur soviel Rücksicht nehmen? Geradezu lächerlich! Er stand auf und trat dicht an Rose heran. Etwas Heißes, Ungeduldiges sprach aus seinen funkeln den Augen, aus dem ganzen Ausdruck seines Gesichtes — ähnlich wie damals, als er ihr in der Waldeinsamkeit einen Kuß hatte rauben wollen. Die Maske war für kurze Zeit gefallen. Rose wich vor ihm zurück. Sie hatte die Empfindung, als stünde er vor ihr wie eine lauernde Katze, zum Sprunge bereit und schon die Krallen tastend ausstreckend. „Einen Kuß, Mädchen!" flüsterte er aufgeregt. „Einen Kuß! Ich bin dein Verlobter — es ist mein gutes Recht —" Er wollte sie um die Taille fassen, wollte die Wider strebende an sich ziehen. Doch sie wehrte ihm mit einer hoheitsvollen Gebärde. Sie wußte selbst nicht, woher sie den Mut nahm; denn sie war ganz allein niit deni Manne. Vielleicht war es gerade diese Erkenntnis der drohenden Gefahr, die das sonst zag hafte, ängstliche Mädchen mutig und stark machte. „Sie irren, Herr Baron. Sie haben noch kein Recht an mich!" kam es kalt über ihre erblaßten Lippen. „Bitte, lassen Sie mich vorbei!" Er sah, er war zu weit gegangen. Daß er auch gerade diesem Mädchen gegenüber, das er zu seinem Weibe machen wollte, den richtigen Ton nie traf! Ihr war nicht beizu kommen, wie den andern ihres Geschlechts! Aergerlich trat er beiseite. „Sie wissen ja nicht, wie ich Sie liebe, Rose —" flüsterte er in leidenschaftlicher Erregung. „Noch nie habe ich ein Weib geliebt wie Sie! Wollen Sie mir nicht wenigstens Ihre Hand geben — als Zeichen, daß Sie mir mein Un- gestüm verzeihen?" ^ Widerwillig reichte sie ihm die Hand zum Abschied, dis er feurig an seine Lippen zog. Und seltsam —'eine Vision tauchte plötzlich vor feinen- geistigen Auge auf: eine andre kleine Hand, die er ebenü leidenschaftlich geküßt hatte — und ein schwarzfunkelnd Augenpaar, das sich glückstrahlend in das seine versenkte - ein schwellender, blutroter Mund, der ihm verführerisch zu- lächelte — ekn dunkler Frauenkopf, der hingebend an seine: Brust ruhte 7 Er gab Roses Hand frei und strich sich über die Stirn Bah! Fort damit! Laß die Toten ruhen! Dann ging er — zu Roses großer Erleichterung. Als er das Häuschen hinter sich hatte, war er Wied? der flotte Baron v. Prillwitz, der er stets gewesen. Eli- leichte Operettenmelodie pfeifend, schritt er lässig davon. Er hatte nicht bemerkt, wie an der andern Seite d Häuschens, halb verdeckt von dem wuchernden Glycinie gerank, ein Lauscher stand; wie dieser sich bei seinem Nahe:: vorsichtig zurückzog und aus dem Hinterhalt, die Augen sprühend vor Haß, die geballte Faust hinter ihm h: schwang. Der Schlossergeselle Peter Lebrecht war es, der schon seit Wochen jede freie Minute dazu benutzte, um das Leuthold'sche Häuschen zu umschleichen und zu erlausche:: was den sonst so hochmütigen Baron v. Prillwitz dortln trieb. Jetzt wußte er es. Wild kochte es in dem jähzornigen Burschen auf. Sei:: Zähne knirschten. Unwillkürlich griff die Faust nach d-" Rocktasche, in der ein dolchartiges Messer steckte. <Fortsetzuna solat Ich tz« tzme fsrtrm stio stör l.00-U>6reifun<r nicht Ums vollo ^nerßonnnnL; /rollen. 8io W inlol^o ihrer verßlnstewlsn hstnsti^itüt unst ihrer innnni^kaelren p V<>r/.ü^e, ^via ^Vn(montierun^ auf fester deließicren h'sl^o ohne ff feste Vsrünsterun^, '«ovis 0 leit^esiutr unst Dunorhattir-Ireit ÜL8 erlrsllmlk Ass? eines Zeüeu «ler ^evillt ist, auch im Kriege Rust 2u fuhren. Vorlunxon 8io Prospekts von stör h'nhrik eliviti^elier 1!usthereilnn-ren -^081^61111 viine Uneumutili 0. >». k». 11. Bekanntmachung. Die Stelle des RcntineiftcrÄ bei hiesigem Klosterstift ist neu zu besetzen. Geeignete Bewerber katholischen Glaubens wollen ihre Gesuche mit Zeugnissen, unter Angabe ihrer Gehaltsansprüche, bis 1». August 1917 hier einreichen. Nloftcrstift Lt. Maricnthal. Lmk-tzsrbllstmg Alm, M7 - SL Äbchckr il. Tagesvollskhule - Lehrlingsschnle für Pslichtschülcr d lk. -4. Hanbelsmissenschaftliche Kurse für männliche unt weibliche Besucher O Vorbereitung für AmtSprüsungcu Ulk Prkvatknrse AMM Wels- M Wm Dresden A V» Moritz-Ltr. 3 — Fernspc. 18609 Druck Arbeiten für Industrie, Handel, und Gewerbe, Vereine, Behörden, Kanzleien, Schulen lind private wie Mitteilungen, Postkarte», Rechnungen in'allen Formaten, Reise-Avise, Briefbogen und Formulare, Gratulation«: - und Visitenkarten. Rechenschaftsbe- richte, Broschüren, Kuverts, illustr. Katalog« und Prospekt« werden in einfacher und elegantester Ausführung zu angemessenen Preisen angefertigt in der Saxonia-Buchdruckerei A Dresden Altstadt 16, Holbeinstraße 46 :: Fernsprecher ri:r /Vm 14. st. K. trüb ' ,3 Ildr ontsodlisl sankt nsvd Icurxoru kCrnnIrsnIkp-vl'un ser» Auto Lluttsr, 8ok^vio- p;or-unst Orokmuttor, t'rsu Wl> tSIMk ged. üekö!. Hiss r.ei^sn nur hisr- stursdin tiskstsrll'rsuor sn Ilrosston -Oottu, stou Ib. stuli 1617, Xron- prinMnstrolls 15. fWlie Wer li. WU I)io Hoorstixrnnx- llnstot! um l7. st. A. noodmittaß; 3 Istiir von stör Hallo stss f üulloren kalk, b'riostbol« statt. UiNWW, Junger solider Herr vom Lande (24. Jahre) wünscht Briefwechsel mit netter, aust. junger Dame aus kath. iramilic zw. späterer Heirat. Offerten mit Bild erbitte unter ». tl». -»»»« an die Geschäfts stelle dieser Zeitung. V»Kl»o1» KvÖHklOvI V ON IO—V lILr. Eintritt kür Rrwaalmsus SO Xinstsr unst MlitLr 10 H »Ml M III liokort dill. unst prompt tlnronte-vaobstruvkeret. GOGM-OGGWHOK i ' . All!»n>!.!i> !.! Ist ist!. ,!! > : Ato unck kuckbinckeiet 1)k0sstor!--4. 1. - - 1. kreuckkck, H'srnspr. 26812 smpllodlt kiolr üur hr.lsrti^uno: aller lluodkinstsr- «.rhsiisv. tzst O kk N -Kc-stZl US Ssxonia-Sllckrlructeerei 0. m b. kl. llrsräon-A.^lb. ktolbsinstrsvs 46 fsrnzprsobsr 21368 Allksrlix-:',:,; »Nor Orueksasirsn kur stso Kostork von ^oüvrston, tlosollLkton unst bst-miliem.—prompt,« istostisnnn^. — Zivils l-'roie«. — 8poxiu.IltÄt: I'rospolcts in Llus- 1!at»Iox:o, (jualitLtsäruoko. 6ü!'öiN6N'äs386it6i'6! ü-rpi.-iny. kkirbiir«! 5win, Orssstou-dlsustostt, lstischoksvo-. 102. ü'olspüon 21901. 6v!ü- rmö bildkrwLl'kn ^78^" kioiobo ^usrvalil — Lspuratur unst I1snsrdc.it.on 8eko>re, 8ot>Ioüstrr.Üo 8» 'phsaroit-ics^o 6 p.>>co 8odu>stc.r. KiolSsunx sSmtl. Linssadsius 11 lksAs vor klilll..: Iroit. I^n- u. Vorkaul von LtL.!aspupioron, krivlon u8^v. Vor-stusuu-7 von Kiniucro^olste sul Huoii koi >!lK-!iodor -lkstodiin,-;, vin- u. ms > ^ roonatlivdor Llüvsti^un^ sb »o.ed Voroindsruhi üu Künsrixstsv I1v,iivxu»,;»u. — Nobaollvvrte^,.. Oisliontisrunx: ^utor rvsltvr «?y8odSktsvvsbsel. LtkstrlpauxurtÄcstloi-V^oriniotun;-. ^3Nlj86itUitML6k6k' U koset kkoiksr ILorninurkt-Loko, sin Idostor. k<!Appbüt6. ^linäöckM Ussrdüto, >VoI!1>tttv, stne-stdüts, Mtrsv. vvsron. Kantollo'.n n. b'il^sodudo. Kspsro,!:ue.': billis-st. pout Utdniek, 8odulstrsüo 1!. «i llülo Mlrsn ix.- kteinrick pselderg.l-nisoneir.VO. b'ornruk 10426. kllsZviiner'ei Paul tltante, Drosston-A., IstortLinAstr. 32. dlou-Aotsrtiguv^. Ropsrstur unst Hrn- orbvitunfl: sollnollstvns unst prsiswort. «»loi-iti-beilon LS Hslsrmsistvr,Lsrfi;msunsi;raLsli. korvspr.21949. 8oknsii!vi'mel8tvr kkeemsnn Lüdet Xsurr.srict 3 II, s. ä. krausniciroks. V!iL86llSN8tsIt vtpl.-tng. Mcksret Stein. I,iokk>run-; suet nsod cloviodtsdorooknunp:. OrosstvnUvustastt Lis«:dok--voc!: 102. lpolopkon LlSOI iiiclikeiiölslllsllm-Iliicdgereiil!' drosss ^usvaiil. VMIxv kreis«, pekse ««isnS, kolco ster ttain- unst 8t 9? strssss neben stein poetsmt 4. Suebdinstorsi Iliinstovstr. 14 lllol. 13716 IVodn. Soitenstr. 2 i . /Vnkortiß:. all. ^rt Luodvindünsts sodnoll u. dilti,'. Kii'eksnmslsi'vi kkelnrick kltnrlek» 8W 8ekukESn xuto ksükorm, dsltbsr unst dlllix- dsi 'kVvnekelio Ztüekvr, kesusntorstrsü« st>. MMIV- KOkstlklS V. 8-X7!kkSek4 V«rirk«rcl St?NloLLir«LSSs Svz Dis,tUVII«1N QsZi'clvicist