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Sonnabend 2V. Mai 1V20 ^ / Nr. L»« »». Jahrg. »»fchLftsst«»« «»» Gnn»v»»-«^ 1«, H»lLet«ftrah« 4, SLckllfttw F*r»sp»,ch«r »13V« P»Dsche«»k«nt» Leipzig «r. 147VV S»j>aStz»»«I, »««tellützrltch m der »,tchaft»st«ll« oder von der Pos» «azetzolt U«»,ad«L mit tllustr. Beilage !<».»«-» «»-»ab» » V.LS F». In Die«den und gan, Leutlchland frei Hau» ««»«ad» 1 I«.»» u». ««»,«», « v.vv — Die LSchfifch« »ollr»«itung erscheint an allen «ochentagen nach«. — «prechstuiide derStedaNIon II dis lü Nhr bnrm. «u,eigen, Annahme von ««schgstSan,eigen bi« I« Uhr, von FamMenanzeigen t»s II ühl vor». - Preis ,ür t,'» BeNt-Spallzett- 1.40X, im ReNametetl ».5» -«e. Famtiien-An,eigen I.ÜO ^.- Für undeulltch geschrtede»». !»wte durch Fern!prr»er ausgegcdene «n,eigen 'innen wir die Beran«war1!i«le!i 'ür dir Siichiigkeii 'es LerieS ,ich! ?de,»ehm n Münchenev Mischung Wir habe» in der Nummer 113 vom Donnerstag den 27. Mat von einer bürgerlichen Einheitsfront gegen die Sozialdemokratie in Bayern berichtet und dazu bemerkt, die bürgerliche Einheitsfront sollte das Ziel jeder politisch-parlamentarischen Arbeit im ganzen Lande sein. Die Nachricht von dem bürgerlichen Zusam menschluß in Bayern läßt naturgemäß die Frage in den Vordergrund treten, ob und warum denn ein solcher Zusammenschluß nicht auch anderswo mvglich fei. Da sind vor allem die besonderen bay- rischen Verhältnisse zu berücksichtigen. Ein solch scharfer Gegensatz wie in Norddeutschland hat in Bayern schon in Friedens feiten nie be standen, weil man dort eine so extrem konservativ« Richtung wie die in Preußen vorherrschende ostdeutsche nie gekannt hat. Eine konser» vative Partei im Sinne der preußischen und im Geiste der heutigen Deutschnationalen hat es vor dem Kriege in Bayern überhaupt nicht gegeben. Es darf aber bei der ganzen Sache weiter nicht vergessen werden, daß zweifellos bei dem bürgerlichen Zusammenschluß in Bayern starke partikularislische Strömungen mitsprechen. Immerhin wäre eS wünschenswert, wenn ein solcher Zusammenschluß der bürger lichen Parteien auch anderswo zustandekommen würde, vorauSgesstzi. daß er sich bewährt. ES kann ja in einem solch engen Zusammenschluß, wie er sich in Bayern vollzogen zu haben scheint, natürlich auch eine gewisse Gefahr liegen, nämlich die Gefahr der Verwischung der Grund- sätze. Während eS sich in der Nationalversammlung ll-xi der Koa lition nur um ein« Arbeitsgemeinschaft gehandelt hat, und den a» dieser Koalition beteiligten Parteien die volle Handlungs- und Be- wegungSfrelheit geblieben ist, haben wir eS bei der sogenannten bür- gerlichen Einheitsfront in Bayern um einen Zusammenschluß zu tun, der so wett geht, daß gemeinsam zur Wahl arrfgesordert wird, mit dem Ausruf, daß, wer in der durch die Richtlinien der Einheitsfront fest, gelegten Politik das Wesentliche sehe, „irgend eine der vorgenannten bürgerlichen Parteien" wählen solle. Der Aufruf ist auch unterzeichnet von der Bayrischen Mittelpartei, di« kn Klammern daznfügt „Deutsch- nationale VolkSpartel in Bayern", ko« kr, Veutschdemokratischen Par- tei und von der Deutschen VolkSpärkrk, die stch^ausdrücklich als nativ- nalliberal« Partei bezeichnet. I« dem Aufrufs heißt eS, alle bürge,- lichen Parteien würden gegen dii, sozialistische Weltanschauung, gegen die Diktatur de« Proletariat», Wgen den Marxistischen Klassenkampf und Gleichmacherei, gegen allen Umsturz und Zerstörung kämpfen, und für Ordnung, Recht und Aufbau, für ruhige Entwicklung auf ge setzmäßigem Boden, für di« Versöhnung der Klassen, für Privateigen, tum und Familie, für den nationalen Gedanken, für eine idealistische Weltordnung, für sittliche Weltanschauung und für religiöse Erziehung eintreten. Ausgezeichnete Worte, aber alle» Punkt«, für welche die Zentrum-Partei praktische Arbeit geleistet hat. Wenn wir heute keine sozialistische Verfassung und keine Di't ' tür des Proletariat» haben, sondern eine demokratisch« Verfassung km Ruche, dann verdanken wir da» der Mitarbeit der Zentrumspartei. Wenn e» der Sozialdemokratie nicht gelungen ist, da» Programm de» 'Marxistischen Klassenkampses und der Gleichmacherei durchzusehen dann ist da» einzig und allein da» Verdienst der praktischen Mitarbeit der ZcnkrumSpartei in der Nationalversammlung. Da» hat In diesen lagen auch der süddeutsche konservative Schriftsteller Adam Röder un umwunden anerkannt. Den Grundstein für Ordnung, Recht und Auf bau, für eine ruhig« Entwicklung auf gesetzmäßigem Boden, für die Versöhnung der Klassen hat da» Zentrum in der Reichsverfassung ge legt. Nur mit Hilfe de» Zentrum» konnte der Schutz de» Privateigen tums In der Reichsverfassung gewährleistet werden. Im Gegensatz zu den sozialdemokratisch,» Anschauungen ist dvr Charakter der Ehe als Knindlage de» Familienlebens und damit ein eminent christlicher Grundsatz durch da- Zentrum In der Reichsvrrfassung verankert. W!« aber ist die Deutfchnationale Volkspartei und damit auch die Bayrische Mittelpartei, wie aber ist di« keltische VolkSpartel und damit die Nativ- aalliberale Partei in Bayern für diese Punkte eingetreten? Die Be teiligung der Deutschnationalen am Kapp-Pntsch ist heute erwiesen, die unklare Haltung führender Nationalliberaler, wie Stressmann, beim Ausbruch de- Kapp-Putschez ist bekannt. Sie wollten eine Diktatur von recht» und haben sich damit an der ruhigen Entwicklung auf ge setzmäßigem Boden, Sn der Ordnung, am Recht und Ausban und an der Versöhnung der Klassen versündigt. Mt solchen Bestrebungen Hasst man kein« Idealistische Weltordmnig, solche Bestrebungen haben mit sittlicher Weltanschauung nicht» zu tun und sind ein Verbrechen nii nationalen Gedanke«. Mit Recht und gerade zur rechten Zeit weist der bayrische Zentrumsabgeordnete D'r. Eugen ssägev, der auf eine sojäyrfge politische Vergangenheit zurückblicken 'eun, in seiner „Pfälzer Zeiinna" (Nr-. 113) darauf hin, einmal daß n der Gchulfrage die Konservativen das Zenirum stets nur mangelhaft mterstützt haben Und weiter, daß fle die Katholiken von allem besseren Jomäriskommen zurückzudrängen suchten. Tr erbringt den Nachweis, aß die früheren Konservativen und heutigen Deutschnationalen ihr» Mn« und Verwandten in die besten Stellungen deS Staates gekracht 'abeu, auch bei minderer Befähigung, und baß sie noch bis zum Zu- rvmienbruch Deutschland» km Kriegs -ine Nevenreglening gebildet haben, die den unheilvollsten Einfluß hack-. Nögsordneter Dr. Engen Jäger spricht ein geradezu erlösendes Wort, wenn er in der Beantwor tung der Frage, warum das Zentrum keinen Anschluß nach rechts hat, folgendes sagt: „Der Kapp-Putsch hat gezeig-, daß diese Richtung immer »och hofft, auf irgend einem Wege durch eine neue Revolution, die von der Rechten kommen sollte, wieder H;er zu werden. Jetzt stehen sie ver ärgert beiseite, stack dahin zu wirk n, daß ille siaais- und gesellschasts- erhaltcnden Elemente, alle christlich gesiuniea Vollsteile und Berufs stände sich vereinigien. Zwischen ihnen und dem Zentrum li->gt eine Weltanschauung, was von katholv'cher Seite vielfach üb-rsehsn wird " Und weiter betont Dr. Jäger: „N.beu der Verschiedenheit der Lebenslage zwischen Gnindstücksbesitz »nd Volk liegt hier die theolo gische Wurzel für die Abneigung der konservativen Partei gegen So zialpolitik. Daher mußte auch Hospr-dlger Stöcker in Berlin aus Amt und Politik Weichen, als er ver'uchl?, die Arbeite,Massen durch So zialpolitik wieder dem Christentum znzuführen." Das Schicksal deS Hofpredigers Stöcker in den 90er Fahren hat etwas Aehnlichkeit mit du» des Superintendenten Dr Ksiplch in Dresden, den wieder auf zustellen die Deuischnationalen fick, geweigert haben, was auch viele evangelische Mitbürger in Sachsen stutzig gemacht hat Clenso wie es in gläubigen evanqettkch'n Kreisen nicht angenehm berührt, daß die nationalliberalen deutschen Volkspaneiler den als Katholikeubasser sattsam bekannten Dr. Evcrling an die dritte Stelle ihrer Kandidaten liste gesetzt haben. So viel steht jedenfalls fest, daß die RschtSpattsien in der Nationalversammlung nichts aber auch gar nichts für die religiöse Erziehung getan haben, und was die Den siche Vellspariet speziell anlangt, so ist noch nicht vergessen, daß der Führer dieser Partei in der Sächsischen Volkslammer, Dr. Kaiser, dort am 80 Juni 1919 laut und deutlich erklärte: Im CuLr-ele seien sie sin der Schul frage) mit der Sozialdemvkra'ie einig, nur di- Wege leien verschieden. Wenn daher die Bayrische Volksvaitei d-m Aufruf mit unterschreibt, man solle „irgendeine der voiguannleu bürgerliche» Parteien" in Bayern wählen, so ersehen wir darin, trotz der besondere!, bovrischen Verhältnisse, aus den eben angeführten Giünden eine nicht z» unter schätzende Gefahr. Im übrigen beionen wir aber, daß uns bei Auf- rechterhaltung der Selbständigkeit der einzllnm Parteien an sich ein Zusammenfassung aller am Ausbau tätigen Kräfte gewiß durchaus sympathisch ist. Aber da darf doch Sei dieser Gelegenheit darauf hin- gewiese» werden, daß eS die nationalliber,le deutsche BolkSpattei war. welche sich nach der Revolution in Sachsen einer solchen Zusammen fassung widersetzie, und die Deuischnationalen haben sich vor einiger Monaten in Dresden sogar geweigert, an einem gemeinsamen Protest in der AuslicferungSangelegenbeit sich zu beteiilzw. Im übrigen ist Se ja nun auch wirklich hinreichend bekannt, daß sich im letzten Jahre die Rechtsparteien als alles andere, nur nicht als am Aufbau tätige Kräfte erwiesen haben. Man wird allzuwarten haben, wie sich die Münchener Mischung be währt. Außerhalb Bayerns haben sedenfall» die Rechtspartei?» bis zum heutigen Tage keinerlei Geneigtheit gezeigt, irgend etwas zu tun, was einer solchen Zusammenfassung der Kräfte förd;rtich sein lönate. Kampfrufe gegen die „schwarze Internationale und die kaiholischeu Pfaffen" (siehe Deutfchnationale Versammlung in Langenbernsdors) sind nicht zur Zusammenfassung geeignet. Soeben wird uns aus Nöcknitz Bezirk Leipzig, gemeldet.-daß dort in einer Deutschuatio- nalen Versammlung Stadtrat Dr. Troitzsch ans Wurzen es „ls jesuitisch bezeichnet habe, wenn die Unterzeichner des Friedens vertrages einen Vertrag unterzeichnet hätten von d-m sie im voraus gewußt hätten, daß sie denselben nicht ballen können Auch das ist bezeichnend ebenso wie der Herr eS natürlich unterlassen bat »u sagen, daß damals die Rechtsparteien e? abgclehnt Hallen, die Verantwortung für die Nichtunterzelchmmg zu übernehmen. Es muß bei dieser Ge legenheit auch nochmals darauf hingcwiesen werden daß die Deutsch- nationaken nach wie vor mit der Behauptung hausieren gehen die ZentrilmSftimmen In Sachsen würden verloren gehen. Ts Ist traurig, wenn ein« Partei zu solchen unwahre» Behauptungen greifen muß. Keine Zentrums st Im me geht verloren, jede Zen- kvilm Sstjtmm e ist ausschlaggebend, auch bef unS in Sachsen. Und darum können nufere Anhänger und Freunde nicht besser für die Zusammenfassung aller bürgerlichen Kräfte arbeiten und tätig sein, al» wenn sie am Sonntag den 6. Juni der Zen- kpumslifie Skr-« d'e r-Z i e s ch restlos ihre Stimme geben und dabei die Partei b«» Mitte, da- Zentrum, stärken dte Partei, die uns allein vor dem CffaDs bewahrt hat. siis. Das Steigen der deutschen Mark Von unserem wirtschaftspolitischen Mitarbeiter wird »nS ge schrieben: Die auffallende Steigerung d'e- Kurses der deutschen Mark und damit der deutschen Valuta überhaupt erweckt cke spannendste Auf merksamkeit aller volkswirtschaftlichen Kreise. West über die .ckgent» kickse fachmännische Beurteilung des Wirtschaftsleben» hinaus schenkt man aber dieser Erscheinung auch In Laienkreisen und' vorab km gro- ßen Publikum dke , zeitestgehende Beachtung. Da» ist auch nur zu natürlich, weil man in der Bevölkerung den Stand der Valuta vorab unter dem Gesichtswinkel der Bor- oder der Nachteile d?S KaufenS be trachtet. Schon vor Pfingsten war die AasioürlSbsweguny der deut schen Valuta eine derartige, daß — so kramplhajt auch in den einzel nen Wirtschaftszweigen an den Preisen festgehalt-n wurde, doch eine Preisermäßigung in wichtigen Bedarssgsge'ständen nicht verhindert werden konnte. Das war nicht allein auf A? sogenannten „Angst verkäufe" zurückzuführen — also aus die L-ttnufe jener Handelsireise, die in Befürchtung weitere» Sinkens er Preise ausgestapelte Waren zu einem einigermaßen annehmbaren Preise noch abitoßen wollten —, sondern diese Erscheinung war durch das eh-rne Gebot er MriichaftS- gesrtze an sich bedingt. Das Gesetz von Angebot und Nachfrage bat sich gerade in dieser Zeit als besonders unerbittlich erwiesen Man hat ja von einem „Streik der Käufer" gesprochen. In der Tat hat die Zu rückhaltung, die in Käuserkreisen angesichts deS Weichen? der Preise vielfach geübt wurde, die Verhättu-sie auf dem Warenmärkte mit einem Schlage umgekehrt. Nicht mehr das Publikum sucht die Ware, sondern die Ware harrt des Publikums. Die Verhältnisse, wie sie sich in: Kriege vielfach arg zu unguntt.m de» kaufenden Publikums ent wickelt hatten, waren mit einem Schlage wieder umgekehrt, und zwar so. wie es eben normalen, geschäftlichen Beziehungen zukommt. Nun hat nach den Pfingstfeuttageii ein neues Steigen der deut schen Valuta mit einer so üb-rrasiheitt?» Form und mit einer Aus» dehiuing, die selbst in Fachkrsff n gänzlich, unerwartet lammt, einge setzt, welches in den Börsen des Inland?» wie auch des Auslandes ge radezu alarmierend wirkt. In wenigen Tagen sind MillsiieAn gen onnen und verloren wor den, meistens freilich das letztere. Um sich ein Bild non dem Wechsel des Valuiajlandes machcn -u können, seien folgende Gegenüberstellungen gemacht. Ter holländische Gulden, der auf annäh end -l.b Mar! stand, ist aus knapp 1L Morl zu rückgegangen. Der Schw-üz-r sd-ranleu vollzog eitum Rückgang von 18 Mark aus 6 Mark, der amerikanische Dollar von 104 Mark auf 34 Mark, der italienische Lire von 6 Mark aus 2 Mark. Dann ist zu brachten, daß die stärlste Sinkung in die Zell der verflossenen letzten achc bi-: zehn Tage enisällt. Nun wird man kreckich wenn man diese Dinge rein vom Stand punkte der Preisb-w rtung und damit deS Kaufins b'ttachtet. keines wegs vorzeitigen »nd übertti-üenen Hoffnungen sich hingcben dürfen. Die Laien nämlich — das muß man ausdrücklich seststellen — halten das Nuswärtssteigen der deutschen Valuta für eine dauernde Erschei nung. Hiergegen scheint es llch viemmohr um einen vorübergehenden, allerdings in Betrachtung der Gesamtlage ungemein wuchtigen Stoß zu handeln, lieber die Gründe ist min sich selbst in den berufenen Krei sen nicht ganz einig. Mit der wichtigste Grund liegt zweifellos in der Schließung des „Loches im Westen". Heule ist die W-slgrenze und sind auch die übrigen Grenzen > öllig gesperrt, sehr allerdings zum Leidwesen der Schieber von hüben und drüben. Dadurch, daß die Zufuhikanüle für die ausländischen teuren und noch dazu schlechten Luxuswaren — die deutsche Männerwelt hat allein in ei» paar Monaten 13 Milliarden Marl in englischen Zigaretten in die Lust geblasen, während für Schololrde und Seide ebenfalls viele Milliardenbetrüge ausgewandt wurden! — verstopft wurden, war die Nachfrage nach ausländischen Devisen bei unS gesunken, ja säst völlig geschwunden. Nun haben in letzter Zeit allein in Amerika M'lliardcn» Ankäufe von deutschen Markweiten stattgesunden. Aus diese Tatsache, die an sich gewiß vorwiegend spekulativen Zwecken dient, ist das über raschende Steigen des deutschen Markwerle-s wesentlich mit zurückzu- sühren. Der spekulative Charakter erhellt daraus, daß die deutschen Forderungen, die im-Amerila also nur durch Marl ausgeglichen wer den müssen, keineswegs die Höhe jener in letzter Zeit von Amerika ans- gekauften Milliardenbeträge erreichen. Nun gibt es aber bei dieser an sich ersreulichen Auswärtseniwick- lnng der deutschen Valuta auch erhebliche Schatte»,ellra. Sie hab-n ihre Ursache in der bösen, ungesunden Entwicklung, welche die Preis gestaltung oft auf sehr gewaltsame und unnatürliche Weise in der letz ten Zeit erfahren hat. Nun sind große Lager -u sehr hohen Summen eingekaufte Waren vorhanden, die nicht abgestoße» > irrden können Sehr schlimm ist die Rückwirkung für die Bewieüsuoelge ie inwlge der heutigen Marktlage nicht mehr produktiv arbeit.n können. Wir hören darum auch schon von teilweise umfajs-uoe,, A.beiteieuttassun- gen. Diese Entwicklung mußte kommen, nachdem mit aller Gewalt das Niveau der Wellniaiktpieise augcstrebt wurde. Nun ist ein Alt bremsen ohne empfindliche Verluste »ich: möglich. Heute slA'-n die Dinge so. daß die Marl tatsächlich mehr wert ist als sie bei »uS zu Lande bewertet wird. Sie steht Heine tthou wu. ater der Auslands- Valuta. »nd in seiner praktischen Wirkung 'ommt mS -arans knucui-s, daß unsere Industrie nicht mehr koullureinsäbia mit dem An-:' Ns ist. Helfen kann nur ein so rasch als möglich einfstzender Abba» der Preise. Jetzt muß sich der umgekehrte Prop.'ß vollziehen, um wieder zum Weltmarktpreise zurück,znkehren. wie er vor einiger Zeit i» Gestalt des Hinaufpeitschens der Preise aus diesen Keltiuarltspreis augcstrebt wurde. Die ersten Folgen zeigen sich .nch lchon in ler Her absetzung der Eisenpreise einerseits, wie in dem Aufheben der Plärr« der weiteren Erhöhung der Kohlenpreise ander,-rsest?. Das letzter*, ist zwar noch nicht Tatsache geworeden. dürste aber unausbleibiich sei«. Der Preisabbau muß sich aber auch auf dis Gesamtheit des inlän dischen Marktes erstrecken, er muß iusbsfondere die Lebensmittel und die sonstigen unbedingt nötigen Gegenstände ves tägluben Bedarfes er fassen »nd I» einer sichtbaren, merklichen Gestalt heroorlreten. Wir müssen auch weiter im Inlands aus den unproduktiv 'lässigen Sum men, wie sie durch die Notenpresse fabriziert werden zu produktiv flüs sigen Geldern kommen. Da» geschieht dadnrP, daß so rasch als nur möglich die fälligen Steuerbeträge eingezoasn werden. Auch durcki diese Maßnahme würden sich unsere Geldverbällasise wesentlich festigen. Bor allem würde dadurch eine wirtschaftliche Grundlage geschaffen, die einen Zustand gewisser Stabiltät berbeiftsinte. allo die unsicheren Schwankungen Im Preissiande der Mark au>heb?n und -ine gesi,bette und stetig«, ruhige VorwärtSentwIckliuig sichern würde, und dazu müssen wir kommen, wenn wir in der Gesamtheit unseres Volk s von der fetzigen Besserung der deutschen Valuta dauernden Nutzen haben wollen.