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Nr. »VI L«» Iahrg. Geschäftsstelle und Redaktion» Dresden->41. iS, Holbevnftraße 48 Dienstacp 2H ^ »8M Fernsprem , LI dv« Yostscheekkontv i <-;ta r I4?»7 <j«zu«sprciS! Vlerteijührlich >» der Grschüstk'strll« oder von der Posl abgehoit NuSgab« c 4.0.» ,<k, Ausgabe » !t.7ki -/r. In Dresden und gnn^ Drnlschland frei Haus Ausgabe 4 4.VS ^5, Ausgabe 0 4.<tS — Die Sächsische ÄollSzeilmig erscheint an allen Wucheniarien nachmitlagS. — Sprcchsmnde der Redaktion: 41 bis 42 Uhr vormiltagS. Anjrigeu: Nimahme von Geschästsanzeigen bis 1V Uhr, von gamiliemmzeigen bis 4 4 Uhr i»-rm. Preis für die Petit 8p,'.Iije»ie KUün Reklameteii 4.k»U FamUicii-Ailieigen L0^. — Für undeutlich gesä» evene. ionne durch Fen» j-rechsr ansgegebeue Anzeige» käimen wir die Berrumvertlichkelt sür die Richtigkeit des teiws nicht übernehmen. Die Tagungen des KsveMbee Dresden, -4. November. Der gestrige Sonntag war für das katholische Sachsen von größter Bedeutung, Tie neuen Zeiten erfordern na- turgemäß auch neue Aufgaben. Der große Weltanichan- nngskampf, der entbrannt ist, verlangt von uns, daß wir non der Defensive zur Offensive übergehen — auch in Sach- 'en. Das heiß/ wir müssen uns ein- und umstellen auf die neue Zeit, auf die neuen Gedanken und Ideen," um die alten Wahrheiten erfolgreich vertreten zu können. Eines der Haupmittel ans diesem Gebiete ist die katholische Presse. Was sie für eine Bedeutung bat gerade in un srer Zeit, haben wir erst kürzlich wieder vernommen durch die Worte hervorragender Kirchenfnrstem Auch in Sachsen müssen wir uns den Zeitverhältnissen anpassen. An 8 b a n n n se re s Z e i t u n g sw e s e n s muß daher die Losung 'ein. Schon auf dem Ersten Sächsischen Katholikentage Hl daraus bingewiesen worden, und es hat sich crsreulichenveise in weiten Kreisen für diese Notwendigkeit sehr viel Ver ständnis gezeigt. Das ermutigte die Geschästsleitnng im irres Zeitungsunternehmens zu dem Vorschläge, den Aus bau möglichst rasch und großzügig zu vollziehen. Prüfun gen des Unternehmens durch Fachmänner bestätigten, daß die Saxonia-Bnchdruckerei nicht nur ans durchaus gesunder Grundlage steht, sondern daß bei ihrem Ausbau auch die Rentabilität des Unternehmens nicht in Frage gestellt wer den kann. Die Saronia-Buchdruckerei G. m. b. H. ist heute eine sehr gute Kapitalsanlange. Die in Frage tommenden Instanzen, nämlich der Anssichtsrat der Saxonia-Buch- drnckerei G. m. b. H. und der Vorstand des katholischen Preßvereins haben in langen Sitzungen sich mit diestr Frage befaßt und sich daraufhin entschlossen, außerordent liche Versammlungen einznbernfen und diesen die Vor schläge zu der nnbedingi notwendigen E r b ö b nng d e s lste s e! l s ch a s t e r k a p i t a I s zu unterbreiten. . Trotz der Verkehrssperre lwben auch auswärtige Mitglieder das große Opfer gebracht, nach Dresden zu den Verhandlungen zu kommen. In den Vorbesprechungen am Sonnabend .stiend wurde einmütig beschlossen, der außerordentlichen Versammlung am Sonntag Voranschlägen, das Gesell- 'Wasterkapttal von wenigstens Kt 000 bis böcksttens läO OOO Vöark zu erhöhen. (Das bisherige Gesell schäfte rkapi tat be trug loOOOO M.) Tie außerordentliche Veriarnntlung des katholischen Preßvereins für Sachsen am Sonntag vormil- lag 10 Uhr wurde vom Vorsitzenden. Herrn Pfarrer B o - denb u r g , die außerordentliche Gesellichafteiwersainm ,!ung der >Saronia-B»ckdrnckerei G, m. b. H. vom Anslicksts- catsvorsitzeirdeii Herrn Direktor Tb. Wagner geleitet. Die gut besucksten Versanunlnngen überzeugten sich durch die Berichte der beiden Geschäftsführer des Unternehmen, bald von der Notwendigkeit der Durchführung der Vor- 'chläge des Anfsichtsrates und des PreßDereinsvvrstandes, zumal ia eine Reihe von Zeichnungen bereits Vorlagen, Es wurde jedoch kein Zweifel darüber gelassen, daß nunmehr eine außerordentliche W e r b e t ä t i g-k e i l ein- »etzen muß, ivenn die Summe von 1-äOOOO Mart aufgebracht iverden soll. Als Frist für die Ausbringung wurde die Zeit von sechs Monaten festgesetzt. Die Versammlungen beschlos sen einstimmig diese Erhöhung des Gesellschafterkapi- tals, worauf dann sofort die notarielle Benrttiudinig Vvrge- nommen wurde. Von den zahlreich anwesenden Vertretern des Kaufmannsstandes und von den Herren, die in diesen Fraiwu als Autoritäten angesprochen werden können, wurde einmütig und wiederholt betont, daß heute die Saronia-Buchdruckerei als werbende Ka- oilalsaulage a n geselle n >v e r d e n und daß an ihrer g e s n n den W e i t e r e n t w i ck l n n g ii a ch menschliche m E r m essen nicht gezweiseIt werden könne, nachdem die Mittel zum Ausbau durch die Erhöhung des Gesellschafterkapitals sichergestellt seien. In den Aufsichtsrat der Saronia-Buchdruckerei G. m. b. H. wurden hinzugeivählt die Herren Kaufmann H e r m. H n - bertv in Dresden, Kaufmann Heinrich Mehri n g in Dresden und Justizrat Dr. Schrömbgens in Leip zig. 'Nach Erledigung der geschäftlichen Angelegenheiten ni der Gescllschasterversammlung fand in der außerordent lichen Versammlung des Katbolstchen Preßvereins eine ein- gehende Ansprache statt. Es wurde dabei hervorgeboben. wie nottvendig nach wie vor die N n ter st ii tz n n g d e s Preßoereins für Sachsen ist. der für die Bedün- nisse der Redaktion der „Säcisischen Volkszeitnng" anszi: koinmen hat und der nach Möglichkeit auch durch besondere Zuwendungen unterstützt werden soll. Außerordentlich wünichenswert ist es, ja eine dringende Notwendigkeit, daß vor allem die Ortsgrup p e n deS Katholischen Preßvcr eins wieder eine regere Tätigkeit entfalten. Der Mitglieds- beitrog für den .Katholischen Preßverein bleibt jährlich 12 Mart. Es sei jedoch vor allem darauf bingewiesen, daß diejenigen, welche diesen Betrag nicht ansbringcn können, trotzdem deni Preßverein sich als Förderer mit einem Jah resbeiträge von mindestens 0 Mark anschließen können. Tie politische Haltung der „S ä ch s ische n B o l k s Zei tung" wurde ebenfalls zum Gegenstand der Erörterungen genouiinen. Tie Herren Nnweisitätsprofessor Tr. Strie- d e r - Leipzig, Justizrat .Tr. Schrö m b g e n s - Leipzig und Rechtsanwalt Dr. Hille- Dresden sprachen der „Sächsischen Volkszeitung" ihre Anerkennung unter großem Beifall der Versammlung aus. Auf Antrag des Herrn Pro fessor Dr. Strieder wurde dem Hauptscbristleiter der „Säch sischen Voltszeitnng", Herrn Heß lein, das volle Ver trauen des Katholischen Preßvereins ausgesprochen. Mil einem begeisterten Schlußwort des Vorsitzenden, Herrn Pfarrer Bodenbnrg. wurde die -Istnwdige. Sitzung be endet. ES braucht nicht mehr des langen und breiten heute hier dargelegt zu werden, von welck-er Bedeutung die in den beiden Veri.nninlimgen gefassten Beschlüsse lind. Es muß mm heißem Ans zur Tal, daniit das Werk gelingt! Um 0 Uhr nachmittags trat dann ebenfalls im katholi schen Gesellenhanie zu Dresden der Ständige Ans- s ch u ß s ü r die Sächsii cb e n K a t h o l i k e n k a g e zum ersten. Male zusammen, an dessen Verhandlungen, die von Herrn G rasen Schö n b n r g - G lanchan als dem Vertreter Sachsens im Zentralkomitee der Deutschen Katlm- likentage geleitet wurden, wegen der Verkehrssperre leider nicht alle V-e'.treter teilnehmen konnten. Den Bericht über die bisherigen Arbeiten erstattete der Vorsitzende des Orts ausschusses des Ersten Sächsischen Katholikentages Msgr. Tr. K a i s e r. Der Ständige Ausschuß soll ergänzt werden und es wurden weiter die Vorarbeiten für die Statuten der Katholikentage erledigt. Vor allem aber soll noch in diesem Jahre festgesetzt werden, an welchem Orte der nächst- i ä h r i g e Katholikentag stattfinden wird. Diejenigen Städte also, welche die Abhaltung eines solchen Katholiken tages wünschen, mögen alsbald diesbezügliche Anträge an Msgr. Dr. Kaiser. Dresden-Neustadt. Tieckstraße 10. richten, damit der Ständige Ausschuß noch in diesem Jahre dis Entscheidung treffen kann. -I- * 4e Zn der vom E a r i t a s v e r b a n d für Dresden null Umgebung einbernfeiien Versammlung zwecks Beratung über bas V o r in » n d s ch a s t s w esen hatte sich leider nur eine geringe Zahl von Teilnehmern cingefunden. Die leidige Bahnjperre hatte auch hier verhindert, daß die Ver treter von außerhalb Dresden in gewun'ckster Anzahl an den Beratungen teilnehmcn konnten, nur Leipzig. Eliem- nitz, Wurzen, Königstein, Pirna und Gro ßenhain waren vertreten. Jedoch von Dresden hätte die Beteiligung an der wichtigen Beratung eine viel stärkere sein müssen. Nach einer kurzen Begrüßung des 1. Vorsitzen- ten Herrn General Baron O'Bvrn nahm Herr Rechtsanwalt Tr. Hille das Wort. In klaren Worten zeigte er Ziel und Zweck der Organisation des Vorninndschaftsweiens und wies insbesondere auf die Wichtigkeit hin, diese Organisa tion über das ganze Land ansziidehnen. Ausgehend von den 88 130 und 136 der neuen NeichSverfassung, wonach dein VormundschastSrichter kein Reckst zusteht, nach dein Be kenntnis des zu setzenden Vormundes zu fragen, soweit keine Rechte und Pflichten davon abhängen, zeigte er die Schwierigkeiten für den Vormnndschaftsrickster, den geeig neten Vormund anssiirdig zu machen. In Sachsen, Ivo sich die Katholiken in starker Minderheit Hst--.wen, am men sich die Verlwltnisi'e noch schwieriger. Durum wüsten „ne x.ülw- liken von g a n z Sachsen zur Setbsltzist greisen und lich- -ine Organisation schassen, die d . ganze Land umfaßt. Die E i n !> e i t I i ck; t c i t der Organisation ist notwendig, weil dann jede cnrzelne Gemeinde durch das Gmnze gestärkt n.nrh und Rückhalt findet, so in Anbetracht der finanziellen Opfer, im Austausch von Erfahrungen, im Suchen der Voimiünder usw. Die Organisation soll 1. Vormünder aus- bringen, 2. Mündel sammein, 3. Mündel nnterbringen, I. den Verkehr mit den Behörden erleichtern oder atmest, men. Das Interesse an der Vormundschaftsfrage muß in allen katholischen Kreisen nwchgernfen werden, seien sie gesellig, caritativ oder politisch organisiert. Vertrauens dnmen und -männer wllen in ihren Kreisen und Vereinen werben, sollen Vorträge über katholisches VormundsckMw- wesen vermitteln oder gegebenenfalls selbst halten. In der darauf einsetzenden Debatte weist Herr Apo theker T r ä n k l c r - Dresden ans die Gründung von aka demischen Vinzenzkonferenzen hin. die hier eine ersprieß liche Arbeit leisten könnten. Aus einen Einwurf des- Herrn Pfarrer de Lasalle (Pirna), worin er aus die Schwie rigkeiten der Frage der Zentralisierung bezw. in der AKü- tcrgabe der Adressen der Vormünder aufmerksam necchl. wird die Einrichtung von Parallelkartothekeu ins Auge ge faßt. Herr Rechtsanwalt Tr. Tacken (Wurzen) teilt mit, daß im Männeiwerein Wurzen eine Zentrale für Dormuiw- stbastsangelegenheiten geschaffen i'ei. U. a. gibt er den Rat. den Vornnindschaftsrictster um Angabe der katholischen Mündel zu bitten, wie man es bereits in Wurzen oe- tan habe. Für die Sammlung der Münde! bezw. ihrer Namen macht Herr Rechtsanwalt Dr. Hill e den Votsckilag. dazu die Lehrer, Totenbettmeister und die Leichenfrauen heran zuziehen, bei denen sich dann wieder die VetstraileuslenK erkundigen könnten. Herr Rechtsanwalt Dr. R o t b e lEhemnitz) bemerkt n. a. hierzu, daß man die ganze An gelegenheit mehr von der praktischen Seite betrachten solle, io die Stadt in Bezirke eintcilen, was die Arbeit erleichderc. Ferner solle man den Leichenfrauen und all denen, die die Namen der Münde! sammeln können, Provisionen ans- iehen. da dieses zur Sammeltätigkeit aneifere. Zur Beschaffung von Pslegestellen teilte Herr Baron O'Bvrn mit. daß, der Herr Fürstbischof von Breslau be reits eiw'n Bezirk in Schlesien zur Verfügung gestellt kxrbe, wo die Mündel in katholischen Familien nntergeSrächt wer den können. Kontrollperionen sollen den Bericht über das Wohlbesinden der Mündel erstatten. Man müsse vor allein ländliche Gemeinden als Absatzgebiete gewinnen, da ja dort auch die Ernährung besser sei als in den Städten. Das idealste Absatzgebiet sind natürlich die kinderlosen Ehepaare. Tie .Hauptsache ist jedoch nicht der Ort. sondern katho lische Familien, wo die Mündel Unterkunft finden. Iw Anschlüsse hieran überbrackstc Herr Prälat Tr. Kaiser die Grüße des an der Teilnahme verhinderten hockM'. Herrn Bischofs und teilte mit, daß dem Oberlstisten gerade diese Angelegenheit besonders am Herzen liege. Persönlich wünsche er, daß die Frage reckst bald zu einer guten Lösung komme, Znsawn.ensassend gab hieraus Herr Rechtsanwalt Dr. Hille nochmals einen kurzen Ueberblick. 17 Vertrauens- Personen seien bereits gewonnen. Der Grund sei gelegt, zu einer umfassenden Organisation. Er hoffe, daß sie reckst bald hm? enolgrcick-e Tätigkeit in ganz Sachsen entwickle. Mit einem kurzen Dank- und Schlußwort des Vorsitzenden Herrn Baron O'Bvrn fand die Versaiiinilnng ihr Ende. X Erzbischof von F-arilhnber gegen den Kapitalismus Erzbischof von Faulbaber veröffentlicht eine Er klärung znm Münchner Katholikentag, aus der über die Aeußeniiigen, die der Erzbischof iu der Frage des St euer ei des getan l)at, zu entnehmen ist: „Ich habe nickst gesagt, der .Katholik soll und muß de» Stenereid ver weigern. ich habe gesagt: „Jeder Gottesgläubige Ixit ein Zeichne mit 5VV Mark bar und Svv Mark Kriegsanleihe I ttvO Mark Deutsche Spar-Prämien-Anleihe