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Sächsische Volkszeitung : 18.03.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192203181
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19220318
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19220318
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-03
- Tag 1922-03-18
-
Monat
1922-03
-
Jahr
1922
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 18.03.1922
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Die Untersuchung der Frage der Kriegsschuld Ist vom parlamentarischen Untersuchungsausschuß des Reichs tages wieder ausgenommen worden. Es wird am Sonnabend dieser Woche in München durch diesen Untersuchungsausschuß, der sich zu diesem Zwecke eigene nach München begibt, eine per sönliche Vernehmung des dentschcn Botschafters am Vatikan Dr. von Bergen stattfinden. Der Gesandte, der zwecks dieser Vernehmung von Rom nach München reist, soll im besonderen Auskunft über die Vorgänge bei der päpstlichen FriedenSakrton im Jahre 1017 machen. Bei dicker Gelegenheit sei noch zur Frage der Behandlung der Kriegsschuld erwäbnt, daß die Rhein land-Kommission untersagt hat, in politischen Versammlungen die Kriegsschuldfrage zu erörtern. Da« sieht nicht danach aus, als wenn die Franzosen ein besonders gutes Gewissen in dieser Frage hätten. Nachrichten ans Sachsen Das Qirellenwerk über bas katholische S - ulwefkn Sachsens Seit dem letzten Aufruf zur Mitarbeit am Quellenwerke find zwei Monate verstrichen. Wieviel Stofs mag in dieser Zeit von dieneiieisrigen Sammlern schon Kiisainmengetragen worden sei»! Oder geben wir unS tm LandeSelternrat in dieser Beziehung mir einer angenehmen TSnschnng hin? Jedenfalls harrt man aber da und dort auf weitere Fingerzeige. Daß das hochw. bischöfliche Ordinariat in Bantzen kaitt Zuschrift vom 11. Nov. tn dankenswerter Weise sich bereit erklärt hat. Bearbeitern die wertvollen Archive zu öffnen, ist bekannt. Ebenso werden die Pfarrämter die Einsichtnahme in die Akten zu obigem Zwecke jederzeit gern gestatte». In einer Zuschrift vom 14. Fe ln: »er stellt unS das Ministerium des Kultus und öffentlichen Unter- richts anheim, uns zwecks Benutzung der Archive der Stadtge- «icindeu an die dafür zuständigen Verwaltungsstellen der in Betracht kommenden Städte zu wenden. Allen denen, dir schon Material gesammelt haben, geben wir auf Wunsch einige Richtlinien für die vorläufige Anordnung des Stoffes bekannt: I. Geschichtliche Rechts- «nd Verwaltungsfragen. 1. Gründung und Fortentwicklung der Schule in ältester Zeit bis 1850. 1850 (von der allgemeinen Schulordnung) bis 1873/74. .1873/74 bis heute. L. Eigentümer der Schule, Stiftungen. Berufung der Lehrer, Besetzung der Lehrerstellcn, Schulaufsicht. 3. Träger der Eckmllasten — Einzelpersonen, Patronat, Gemeinden. Arten der Schullasten — Schulsteucrn — Umlagen. Schulvorstände. 4. Schule und Weltkrieg. 5. Kampf um die konfessionelle Schule in Sachsen (Druck sachen). 6. Auflistung der Schulgemeinden — llebergabcvcrträge. II. Lehrer und Schule. Lehrer und Vorbildung. Lehrer und Schulgemeinde (Patronat). Anstellungsverträge — Besoldung. Die Stellung der Lehrer in der Gemeinde und Schulver waltung — Lehrerorganisationen — Lehrerseminare. II!. Gliederung und innere Einrichtung der Schule (Winter- Abend-Tagesschukr). 1. Lehrpläne, Stundenpläne: 2. Lehrmittel: 3. Lclr- zirl: 4. Besondere unterrichtliche und erziehliche Ein richtungen. IV. Persönlichkeiten aus dem Schulleben. lEinzelbilder). ' Es ergeht nochmals an alle Kreise der katholischen Be völkerung Sachsens die Bitte, das Werk wenigstens durch leicht zugängliche Materialsammlung zu unterstützen. Allen Freunden und Mitarbeitern herzlichen Dank und frohen Mut zur Weiterarbeit! Minister Fellisch uud die Internationale — Plano« s. P. I» einer Wahlversammlung in Plauen fagft WinschattSminister Fellisch in einer Rede nach der doriigen „VolkSstimme* «. a solaendes: „Lewe liegen die Dinge <o. daß in Frankreich nur 60000 orranisierte Co ial sten vorhanden si -d und diese haben auf die französische Politik so gut wie keinen Einfluß. Die engki'che Arbeiterschaft ist aber stark und geschlossen Keine Re ste- rung tann gegen sie regieren imd sie >ührt die schärfsten Klafsen- kämpft: aber eS fl Hit ibr der iniernationale Ge st. Der amcrla- niiche Arbeiter war gleichfalls nicht zu gewinne«, denn cS ging ihm L>« in die letzte Zeit wirtschaftlich so gut, daß cs keine Selienheit war. daß eiu Arbeiter sein eigenes Auto batte. In den Sieger ländern verspürt man nichis von Weltrevolution und er habe d e Uebeizeugung. bätt« Deutschland gesiegt, daim bat r eS auch be> uns keine Revolution gegeben Die Arbeiterschaft hat aber an ihrer Wahlniederlage selbst schuld. Nicht die Demotrakie ist daran schnitz sondern ihre ialiche Anwendung. WaS durch ein geschlossene« Vor- gehen erreicht werden lanu, ze gi die Wahl in Zwickan, wo man die ganze Stoßtro't allein gegen die Bürgerlichen gewendet habe Solche Ohr'eigen seien für dos Bü ge-unn öfters notwendig, dann werde es auch Respr t vor den Wnble» und der Drmolratie be kommen. Auw beim Bürgerin», her,scheu Iprieressengeg'nsätze: ober ste trage» dieie nicht öffentlich zur ^chan. In 57 Wahlveriamm. jungen sei ihm nur ein einziger bürgerlicher Redner gegenüber getreten, in den übrigen abe> stets ein N dner einer anderen so ialistiichea Pni-tri habe sich eine bedeutende Annäherung zwilchen SPD. u> d NSPD. vollzogen. Ja, er könne sagen, daß die Gegen sätze zwischen Kommunisten nnd Sozialisten nicht größer seien als vor zwei Jahren mit der USPD Auch in dm Presse >ei der Kamp, besser geworden, nur das Plauen er Organ der USPD. wacht hiervon oftmals eine unrühmliche Ausnahme." — Bautzen, 17. März. Der landwirischafiliche Krcisvecein für die Oberlausitz hielt am Mittwoch in Bautzen seine 168. Aus- «chußsitzn»^ ab. der auch zahlreiche Vertreter der staatlichen, ständischen «nd stBftsschen Behörden, des Landeskulturrates »sw. beiwohnten. Oekonomierat Reichel-Seitfchen betonte in seine, Eröffnungsansprache, daß ft, der verflossenen Zeit namentlich Ate Arbeiter- und die Lohnfrage im Vordergründe gestanden haben. Das Erntewetter war vorzüglich, leider beeinträchtigt« die anhaltende Trockenheit das Ergebnis der Hackfrucht- nnd Fut- terernte. Die Kartoffelvorräte feie« gut durch den Winter ge kommen, dagegen lasse sich bezüglich der Saaten noch nichts Ke. stimmtes sagen. Die Maul- und Klauenseuche fei sehr stark auf. getreten und habe namentlich die Milchversorgung beeinträchtigt. Die ausscheidenden Vorstandsmitglieder Oekonomierat Richter» Lautitz. Rittergutsbesitzer Stärker-Scitscben. Direktor Heft».Zit tau »nd Rittergutspachter Petermann-Rodewitz wurden wieder» gewählt. Der Voranschlag des Kreisvereins schließt mit einem Bedarf von 139 580 Marl, der vom Landeskulturrat zu erbitten Ft. Bezüglich der Leutenot erklärte Oekonomierat Professor Dr Gräfe-Bautzen, daß die Einführung einer richtigen Gesindeovd- inmg die beste Lösung der Arbeiterfrage fei. Hofrai Schön« vom Landesknftnrrat teilte mit. daß die Anträge des Landesftillur- rates aus Verbot der Fabrikarbeit für Jugendliche bis 16 Jahren sowohl vom sächsisibcn als auch vom ReichsarbeitSminisierinm oboelebnt worden leien. Ein-wlantroae auf Zulassung «uSlöiid-. schcr Arbeiter wolle das WirtschaftSministerinm mit größieui Wohlwollen bebandeln. In Berlin sind Vorstellungen wegen des Ablassens von SonderzLge« Düngemittel nach Sachicn erhoben worden, der Erfolg Sst nach nicht bekannt. Lande bestall ter .Kammerherr von Nostitz-Sohland trifte mit, dost am I. Avril die Ki-ntrovstation für Falter, nnd Düngemittel in Pvmm- ritz wegen der steigenden Zuschüsse ftistgelegt werden müsset In diesem Jabre würde rin Zuschuß »an ISS SM Marl, sin nächsten wshrscheinfich ei« solcher von 800 SM Mark erfordersich sein. De Ilntersilchnngen würden von da ab in Möckern «mSgeführt. Zn« Schluß hielt Rechtsanwalt Dr. Pbilipv-DreSden einen Vortrag über die Landwirtschaft und die neueste Steuergesetzgebung. C. — OelSnitz i. E. Das Gewerkschaftskartell für da« Luga». Oelsnltzrr Kohlenrevier hat beschlossen, daß am 1. Mai tn allen Betrieben dt« Arbeit ruht. — Mach!««. Die Maul- und Klauenseuche ist unter dem Klaurnoiebdestande des Gutsbesitzer« Lehmann in Rachtnu auegebrochen uno amtlich festgestrllt worden. Zum Sperrgebiet gehört das Seuchengekbft, zum Beobachtungsgebiet der übrige Ort Rachlau, zum Schutzgebiet ge ören sämtliche Gemeinden de« AmlS- gerichtsbezirk« Bautzen. Die für das Sperrgebiet-, Beobachtung«» und Schutzgebiet geltenden Bestimmungen find au« der amiohaupt- mannschaftlichen Bekanntmachung vom 14. Februar 1VL2 zu ersitzen. — Fliflha. Der Gemeinüerat bewilligt« den Erwerbslosen Wirtschaft«beihilfen von IVO dis 900 Mark. — Glauchau. Eine eigenartige Betriebsstörung ereignete sich Mittwoch im städtischen Kraftwerk. Am Sammelprmkt ber Kesseldampilertungen löste sich ein Auswolzflausch, wodurch der Inhalt von zwei Kesseln, die stündlich 10000 Kilogramm Dampf erzeugen, unter mächtigem Getöse rnlwich. Durch da« talkräsifl e Eingreifen von zwei Hilfsarbeitern konnte größere« Unheil vermieden uierocm. — Zur Deckung de» Fehlbeträge» de« BezirkshaushaliS, der 775000 Mark beträgt, beschloß ber Bezirksausschuß 8,5 Prozent Steuern zu erheben. — Johaungeorgenstadt. Hier sind nachts ein Tischler meister und ein Galvaniseur nuS Karlsbad aus dem hiesigen Ge- sängnis ausgebrochen, in dem sie sich als Unteriuchungsge angene wegen ve>boiswidriger Aus uhr großer Warenmengen aus dem Eeutscktcn Reich belauben. Sie batie« eine Decke der Gefängnis zelle durchbrochen nnd dürften »ach der Lichechojlowalei ent kommen sei«. Nachrichten aus Thüringen Erfurt, 15. März. Verkehr mit der Steuerkasse. Abrechnung, Zahlung und Rückerstattung von Steuern. Die verwickelten Cteuerverhältnisse der Nachkriegs zeit haben cs mit sich gebracht, daß die Veranlagurigsarbeiten verzögert wurden und in zahlreichen Fällen Vorauszah lungen zu leisten waren, welche nach endgültiger Abrechnung teilweise zu Rückerstattungen führten. Daher hat sich bei unserer städiischeu Steuerkasse gegenwärtig ein derart starker Verkehr entwickelt, daß zeitweise ein ungeheuerer Andrang herrscht und die Abfertigung mitunter nicht ohne weiteres durchgcführt wer den. kann, zumal, wenn man bedenkt, daß etwa 56 000 Steuer zahler in Betracht kommen. Es wird daher notwendig fein, daß die Bevölkerung sich möglichst an bestimmte Zeiten hält nnd schon die Frühstundcn von 8—10 Uhr benutzt, denn in den Mit tagsstunden wird der Andrang geradezu lebensgefährlich. Wir wollen doch vermeiden, daß sich bei dieser Gelegenheit Zwischen- fälle ereignen, die in anderen Städten erhebliche Mißstimmung verursachen. Die städtische Steuerverwaltung bittet daher fol gende Nbfcrtigunpsorte und -zetten grundsätzlich zu berücksich, tigen: Die städtische Steuerkasse befindet sich Rathaus gasse, Eingang Fischmarkt, und ist in mehrere Zahlstellen emgetcill. Die Zahlstelle 4, Zimmer Nr. 4, dient von Montag bis Donnerstag vormittag von 8—12 Uhr der Abrech, n ii ii g und Steuerzahlung für alle Personen, die als Lohn- nnd Gehaltsempfänger ihre Steuern durch Steuerabzug durch die Arbeitgeber in bar a-bliefertcn, die Steuermarken k'ebten und die'!- bereits selbst, a-'o nickst durch Vermittlung der Arbeitgeber, ablieserieii und Abrechnungszcttcl in Händen haben müssen, weiW- solche», die entwerteie Steucrmarken durch ihre Arbeitgeber ablieferten nnd dafür Abrechnungszettel erhielten, uud zwar soweit zur Erfüllung der veranlagten Einkommen steuer und Kirchensteuer noch Zahlungen zu leisten sind. Endlich für Steuerzahler, die auf Grund einer vorläufigen Veranlagung bereits Abrechnungen und den übcrhobenen Betrag schon zurück erhalten haben, nunmehr aber noch die veranlagte Kirchensteu-r entrichten müssen. Besonders diese werden darauf hingewiese«, daß sie nochmalige Zahlung der schon erstatteten Steuern weder versuchen, noch annchmen dürfen, um sich nicht strafbar zu macken. Zu gleicher Zeit und am gleichen Ort werden Freitags die Steuerzahler abgefertigt die nicht Lohn- und Gehaltsempfän ger sind uud auf welche das Gesetz über die Einkommensteuer vom Arbeitslohn keine Anwendung findet, also Gewerbetreibende, se'bstäii'd'go Handwerker, Rentner, in freien Berufen tätige Per sonen. Die Rückzahlungen erfolaen Montags bis Donners, tags, nachmittag von 4 bis 7 Uhr. in der Zahlstelle 1 und 2. Zimmer Nr. 0, von übcrhobenen Einkommensteuern an die jenigen, welche ihre entwerteten Stcuermarken durch die Arbeit geber abaelicfert und entsprechende Abrechnungszettel empfingen. Im Gegensatz zu den entsprechend oben Bezeichnctcn werden hier nur die Personen abgeferliat, bei denen der Betrag der ab- gelieferten Steutimarken den Betrag der zu zahlenden Ein kommen- und Kirchensteuer übersteigt, also in keinem Falle Nachzahlungen tn Frage kommen. Der Sonnabend kann im öffentlichen Verkehr in diesem Zusammenhänge nicht zur Verfügung stehen, da die umfangreichen Buchungen und der Schriftverkehr anfaearbeftet werden müssen. Im Interesse der Bevölkerung »nd zur Erleichterung der Verwaltung appelliert diele drinaen- a» genaueste Einhaltung der angegebenen Zeiten »nd Beobachtung der zur Erleichterung des Verkehrs dienenden Ausführungen. I na, 16. Mörz. Der Brei« fiir V-leuchtunasstrom ist ab 1 Febnmr aus 5.65 Ma'k, fiir Kraststrom ans 3,70 M-nk die stiloinotlstiiiche festgesetzt morden. Die Zkst-lermi-sten sind um 60 Prozent der bisheiinen Säue er-ölst. — Dn „Statistischen Mit teilungen aus »wr Stadt Jene» entnehmen mir «olg-nde Angaben für das Je'r 192l: Die VevölkerungSzotil beti-uq am 1. Januar 1922 49073 Einwahn-r neg"niiver 48-si7 am 1. Januar 1921; Geburten st80 (,9.-0 1884- Todes alle 588 <1920 975>. In 394 Fällen wuroe die Eidbestaitung aewäbft, in 804 Fällen die Feu-r- l estntlnng, 65 davon waren AnSwäitiae. Eheschließungen 529, Ehescheidungen 86. Die Zahl der gemeldelen Gastl>a»«st-e>nden betrug 68034. Aistgegevene Briest- 32076 0 (1919 7908300- — Dem Amrag der Stadtgeweinde Jena auf Genebmignng zur Auf nahme einer Anstibe von 25 Millionen Mark aat der StadlauSschuß zugestimmt. Der Tilgungsjatz winde auf 1 Prozent festgesetzt. Aus Dresden —* Bestrafung von Schlilvrrsnnmnissen. Nach ß 5 des Volksschulgesehes vom 26. 4. 73 sind die Eltern und Erzieher verpflichtet, schulpflichtige Kinder zum Schulbesuch anzuhalteii. Ebenso baden Lchrhcrren, Dienstherrschaften und Arbeitgeber 'ihren Lehrlingen, Bediensteten und Arbeitern männlichen und weiblichen Geschlechts die zum Besuche der Fortbil dungsschule nötige Zeit einzurärimeu und sie zum Schulbesuch anzuhalteii. Ungerechtfertigte oder «»entschuldigte Schulder- säumnisse ziehen die Bestrafung der Schulpflichtigen sowie der Eltern, Erzieher. Lehrherren, Dienstherrschaften und Nrbeft- geber nach sich, sofern diese ihre Pflichten anßer acht gelassen haben. Die Schuldigen werden mit Geldstrafen bis zu 800 M. belegt, die im Kalle der Nichtzahlung nach ßß 29 und 29 des Reichsstrafgesetzbuches in Haft umziooandeln sind. Als Ent- schulbigungsgrund für Schulversäumnisse gilt im allgemeinen nur Krankheit des Schülers oder bedenkliche Krankheit in dessen Fa milie. aber nicht häusliche oder wirtschaftliche Geschäfte, dringende oder auswärtige Arbeiten ufw. —* Zahlkmften für Skr»ere«trtchtu«q und KapitalSertrogS- Jener werden demnächst «-ingesSllrt werden. n,„ einen beavemen u»d billigen Weg für die Abführung der Einkommen-, Umsatz-, Besitz-, Erbschaft«, ufw. Steuer, des RcichsnotopfcrS. sowie der Kapitalertragssteuer für Hiwotbekenzinsen an die Finanz, und Steuerlasten zu schaffen. Für BiichnngSzwecke bei diesen Kaffen si«d die Abschnitte auf ber Rücksr-te mit einem Vordruck versehe» worden, den der Absender aiiSznknllcn bat. Einen gleichen Vor truck, der ebenfalls auSznfnllen ist, trägt die Rückseite des Post- «rilieferungSscheiiiS. Durch Vorleauna des von der Po stau statt vollzogenen PosteinlieferungSsrbeinS kann der Absender der Zählkarte die Entrichtung der Steuer jederzeit Nachweisen. Da mit die Kapitalsertragssteuer für die am 1. April fälligen Hbpo- thekenzinsen an die Finanzkasse mit Zahlkarte abgesührt werden kann, werden die Vordrucke schon vom 20. März ab bei den Post anstalten vorrätig pcl>alten werden. Die Zählkarten für die Entrichtung der übrigen Steuern werden von Ende März ab bet den Postanftalten abgegeben werden. —* Briefe nach Westvvlen. Es ist vorteilhaft, bei Brief» sendnngen nach Westvolen (den an Polen abgetretenen deutsche» Gebieten) in der Aufschrift neben der deutschen auch die polnische Ortsbczeichnung anzngebcn, da andernfalls Verzögerungen auf polnischem Gebiet nicht misgefchloffen sind. Gemeinde- und Vereinsnachrichten 8 Krankenkasse kath. Lehrer. Da der Verband« tag auf Pfingsten verschoben, findet oie HaupiversammOing der Kranken kasse kalb. Lehrer Sackten« Ende April tn Dresden statt. Nü 'ere Mitteilung eftolgt durch Inserat. Die AtzstimmiingSeroetzniffr erbitten nur bi« spätesten« SO. April. Zu Antrag 1: nicht tz 2, sondern nur K 2 ck soll gestrichen werden. 8 Dresden-Altstadt. Der Jiinglinasverein lädt die Jugend, besonbers die Echulenilaffenen, sowie Eltern und Jugenwreunde herzlich fiir Sonntag den 1v. März 7 tttzr in« Keglerheim, sfriedrichstiaße. kleiner Saal, ein. Es wird da« Perl anb?se-' und Reichssport'eft der JubiläumSwoche Piingsten 1921 in Dussel, dort im Film voraesiitzrt und dazu turnerische Hebungen der Ab teilung der „Deufiosin Jugendlraft". Auch die anderen Jüngling«- vereine sind herzlich eingeladen. 8 Dresden-Strehlen. Sonntag den 19. Mä>z früh 9 Uhr gelenentlich des Gottesdienstes in der Turnhalle, Mockritzer Str. 19, Osterkommunion. Beirtzigelegenhe t daieUft am Sonnabend nachm. 5 Uhr und Sonnlag triih von 8 Utzr ab. Gleichzeitig werden alle Gemeindemitglieder zu der abends 7.30 Utzr in der „Goldnen flevue" ftanfiudenden Monatsversammlung de« kmhotstchen Verein« eingeladen. 8 Bauherr. Der Gelegenheit hatte, am vergangenen Sonn tag der Einladung des „Vereins erwerdsiätiger iath. Frauen »nid Mädchen zu Bautzen" zu einem Theaterabend Folge zu lei sten. der mochte wohl kaum daran zu glauben wagen, dies sei ein erstes öffentliches Hervortreten dieses Vereins. Ein so über fülltes Haus und vor allem — dies fei gleich vorweggenoinnien — so glanzvolle Darbietungen ließen fast auf lange Erfahrung schließen. Um so höher aber ist der volle Erfolg des Abends zu veir-nschlagen. Im Mittelpunkte des Abends, der durch einen von Frävliin Runge gesprochenen Prolog und eine Begrüßungs ansprache des hochw. Herrn Prälat Sauer eingeleitet wurde, stand ei" Theaterstück, an das sich sicherlich manche Erwur'uuz knüpfte, das fünsaktige Scl-auspiel „An der Gnadenstätte" ve» Pctcr Dörfler. Die Handlung dieses Stückes, das an Kunst dcS Ausdrucks nicht hinter dem echt katholisch-religiösen Gehalt zu rücksieht. gruppiert sich uni zwei Pertoncnkretse. Der eine um das Hirtenmädchen Bernadette führt die Entstehung des bekann ten Gnadenvrtes Lourdek in Südfrankreich vor Augen in w-:n» derbaeeii erbebenden Szenen, so besonders wenn die Gnaden» mutter von st-ah'-udem Lichte überflutet in der Felsengrotte ,r- kchien; und daiü°-en ein ganz anderer Kreis um die blinde Für. stentochter Klothilde, die, von ihrem geistig blinde» Vater miß verstanden. schließlich an der Gnadenguelle zu Lonrdes Zuflucht sucht und dort ihr Augenlicht nnd für den Vater das Glaubens» lickt erlangt. Das lebenstrcu« Bild des Volkes, das Peter Dörf ler in jeder Person so meisterhast zu malen versteht,, die anzie- herdcn innigen Szenen, in denen er bittteren LebenSernst und -Schmerz so wunderbar mit der unausdringlich drolligen Art hei tere' Kinderherzen zu so wohltuender Harmonie zu Vereinen versteht, wußten alle Darsteller durch ihr aufopferndes Spiel zu voller Wirkuna zu bringen. D'e nicht leichten Rollen der Ber nadette und Klothilde, dargestellt durch Fräulein Maliscbke und Fräulein Wagner, verdienen uneingelchränktcs Lob. nicht min der natürlich alle die anderen Isngenan'.fien. Der starke Bestall war redlich verdient. Die Wahl des Stücke? war keine besth'i» dene; aber was mit den bescheidensten Mitteln geboten worden ist, war in jeglicher Beziehung eine Leistung, die zu ähnlichen Darbietungen in Zukunft ermuntern dürfte. Der Erfolg sei für alle der beste Dank. 8 Zitta». Der V o l k ß v e r c i n für da? kalb. Deutschland hatte in seiner hiesigen Ortsgrnve am Dienstag im Saale der „Volksküche" einen sehr gut besuchten Vortragsabend zu ver zeichnen. Der Obmann, Herr Lehrer Lorenz, begrüßte die An wesenden, insbesondere den als Redner erschienenen .Herrn Hoch- schnlseefioraer Beier ans Leipzig, »nd zeichnete mit eindring lichen Worten die Hauptaufgaben des- Volks-Vereins. Daraus er hielt Herr Hochschnlseelsoracr Beier das Wort zu seinem Vor träge: „Sind die ernsten Bibelforscher ernst zu nehmen?" Nach einer kurzen Darstellung der Entstehung »nd Entwicklung dieser Sekte charakterisierte er ihre hervorragendsten Frrtümer. Die ernsten Bibelforscher leugnen wichtine GlanbenSwahrbesten. w'e die Gottheit Ebrisfi nnd die Unsterblichkeit der menlcht'chen Seele. Nach ihrer Meinung m-rd Ebristn? unsichtbar wiederkom men »nd ein taiisendjährinks Friedensreick gründen, in dein die Toten auferweckt, der Sata» gebunden und den Menschen Ge legenheit acaeben wird, sich für oder geaen Gott zu entscheiden. Ein fanatischer Haß gegen die katholische Kirckx charakterisiert die ernsten^Bibellorscher. Da sie ihre Lebren ans eine höchst willkürliche Auslegung der HI. Schrift gründen, so lind sie hierin nicht ernst zu nehmen. Sie sind aber insofern ernst zu nehmen, als sie mit großem Eifer für die Verbreitung ihrer Lehren -in- treten und durch diese Art ibrer Wirksamkeit Verwirrung anri Il ten können. Reicher Beifall folgte den klaren »nd fesselnden Ausführungen. Nach einer kurzen Aussprache schloß der Vor sitzende die Versammlung mit der Aufforderung an alle, dem Volksverein, dem Earitasverein nnd der neugcgründeten Schul» organisafion recht zahlreich beizutreten. E. Parleimlchrichlen Eh-mnltz. Am 13. März hielt die Ortsgruppe Ehemisttz des Zentrums eine gut besuchte Mitgliederversammlung im Saale des Wettinschlößchcns, Fürstenstr. 49. ad. Der Vor sitzende, Herr Dirckior Grolnnann. begrüßt und eröffnet die Ver sammlung und erteilt sofort unserem beliebten und geschätzten Redncr. Herrn Landtagsabg. Heß.'ein, das Wort zu seinem 'ntcrestai.ien und äußerst reichhaltigen, mit großem Beifall aäf- geniunmcnen Vortraae. In fast zweistündigen A".:-iührii"a-n spricht er packend und spannend über Außen- und Innenpolitik, im besonderen über die politische Lage in Sachsen. Er führte etwa ans: Unser Sckiick'al auf allen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Gebieten ist aists engste mit dem Friedens-Verträge von Versailles verknüpft. Das zeigt uns schon der vor vier Wockicn cingcbrachH Re'chsiv"sl,altsetat mst seinen -265 Mil liarden, wovon allein 188 Milliarden nur für die direkte Aus führung des FricdcnsvertraneS eingesetzt sind, die Kriegsentschä digung gar nickt gerechnet. 80,8 Milliarden werden gebraucht zur Verzinsung des vorjährigen Etats. Das sind lkablen. von denen die meisten auch bis in nistere Kreise hinein keine Ahnung haben. Mährend hei uns alle Schlote ra"chen. stellen iteiFrank» reich 90 Prozent der Industrie still »nd England. Amerika besitzt Millionen von Arbeitslosen. Wir leben in einer Katallroi'he. wie sie in der Welt seit der Völkerwanderung noch nicht daoewesen ist, so viele Völker nnd Staaten find mOger-ammen nnd so ine e Gegensätze geschaffen geworden. Au der Tatsache ist nichts zu Vo l-nstim s Ns«DSN-UAS' Zstknsiilsk-sl 8otl ij85S!'8»I'. l'-ir.I. kplurl fsrni-ul 1514
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