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durch zwei Polizeibeamte ernstliche Verwundungen erl tten. Ein Polizeikommissar und andere europäische Offiziere machten daraufhin von ihren Schußwaffen Gebrauch, töteten vier Personen und verwundeten mehrere. Die Ruhe wurde schließlich wiederhergestellt. — Die englischen Arbeitslosen scheinen sich das Auf- treten der englischen Stimmrechtlerinnen nunmehr zum Vorbilde nehmen zu wollen. So versuchten am 12. d. M. in Southerland mehrere Tausend Arbeitslose zweimal, in die Sitzung des Stadtratcs einzudringen und die Polizei hatte schwere Müh«, sie von diesem Vorhaben zurückzuhalten. Tt»rke«. — Die am 12. d. M. nach privaten Angaben gemelde ten Vorfälle in Wan haben vor fünf Tagen stattgefunden. Nach Konsulardepeschen wurden infolge der Anzeige eines Anneniers in der Kirche, sowie in den Häusern und Gärten ztvei Tage hindurch Durchsuchungen vorgenommen, die zur Auffindung von 37 Kisten mit 300 Gewehren und 300 000 Patronen, sowie Dynamit führten. Nach Konsularnachrich ten schossen die armenischen Revolutionäre, um den An geber, der von Truppen begleitet wurde, zu töten. Nach türkischen Angaben schossen die Revolutionäre aus den Fen stern auf die Truppen, wobei elf Soldaten getötet oder ver wundet wurden. Die Konsulardepeschen melden nichts von einer Dynamitexplosion. Eine solche hat vielleicht später stattgefunden. Weitere Details fehlen. Das Waffendepot sollte zweifellos zu einem größeren Coup dienen. Sächsischer Landtag. 11. Dresden, den 14. Februar 1908. Erste Kammer. Namens der 1. Deputation berichtet über die Petition der sächsische» Abteilungen de« Vereins Fraucnbildung — Fcauenstudium, die Mädchengymnastalbildung betreffend. Dr. v. Hübel. Die Deputation ist der Meinung, daß nach Zurückziehung deS Königl. Dekrets Nr. 3 über die Zulassung von Mädchen in die höheren Schulen und nach dem die Regierung erklärt hat. daß sie eine gesetzliche Regelung deS ganzen Gebietes der höheren Mädchenschul- bildung für angezeigt erachte, die von den Petenten an geregte Frage umsoweniger dringlich ist. als die Negierung bereits ein beachtenswertes Entgegenkommen gezeigt hat. Deshalb beantragt sie, die Petition zurzeit auf sich beruhen zu lasten. Staatsminister Dr. Beck kennzeichnet die Stellung der Regierung zu der Frage der Zulassung der Mädchen in die höheren Schulen. Der eigentliche Beruf der Frau sei da» HauS, die Familie, doch sei es notwendig, den For derungen der Frauenwelt nach Fortbildung nach Möglich keit zu entsprechen. Heute sei aber die Sache noch nicht spruchreif, man dürfe aber an derselben nicht vorübergehcn, sondern müsse sie fest in» Auge fasten. Die geringe Zahl weib licher Hörer an den Universitäten beweise, daß das Be- dürfniS noch nicht so groß sei. Die zweite Hauptfrage sei, welcher Weg sei in der Angelegenheit einzuschlagen? Dieser bestehe darin, daß die Zahl der höheren Mädchenschulen vermehrt, die höhere Mädchenbildung organisiert und ein geeigneter Lehrplan aufgestellt wird. Die Frage könne auch nur auf dem Wege der Gesetzgebung gelöst werden. Redner entwickelt seine Anschauungen hierüber. Die Ober- '-ealgymnastaldildung als oberstes Ziel der höheren Töchter- schulen dürfte vielleicht die geeignetste sein. Im übrigen stimmt Redner dem Anträge der Deputation zu. Nach kurzer Debatte wird dieser einstimmig angenommen. Die Petition der Gemeinderäte von Niederlößnitz, Kötzschenbroda und Genossen. Aufhebung oder Abänderung der Dorffeuerordnung vom Jahre 1775 betreffend (Bericht erstatter v. Kön neritz). wild antragsgemäß in Ueberein- stimmung mit der Zweiten Kämmer der Negierung zur Kenntnisnahme überwresen und deni Ministerium für den Fall, daß die Verabschiedung des in Aussicht genommenen Gesetzes über die Landesbrandversicherungsanstalt während der gegenwärtigen Tagung des Landtages nicht mehr tunlich sein sollte, zur Behebung begründeter Beschwerden die Dispeusationkbsfugnis bezüglich der Bestimmungen der Dorffeueroremuig erteilt. DiePetitiou des Schriftstellers Franz Doubrawa in Dresden um Erteilung der G>nehmigung zum Tragen des Titels „Dr. Phil." (Berichterstatter Oekonomierat Kasten) läßt die Kammer auf sich beruhen, ebenso die Petition des Assistenten Fedor Scheinpflug in Dresden um Verzicht- leistung des StaatsfiskuS auf das ihm gesetzlich znstehende Erbrecht in einer Nachlaßsache, die Petition des Schneider meisters George Schubert in Schueeberg in Sachsen wegen einer in einem Rechtsstreit angeblich erlittenen Vermögens- schädigung und die Petition de? Handelsmannes Moritz Hermann Tanneberger in Sayda um Vermittelung einer höheren Beihilfe zum Umbau seines Wohnhauses aus der Landesbrandversicherungskaste (Berichterstatter Graf v. Rex). Zweite Kammer. Abg. Hübner erstattet namens der Rechenschafts- deputation Bericht über die Kap. 32, 33 des Rechenschafts- be. ichteS für 1004/05 Gesamtministerium und Staatsrecht nebst Kanzlei, sowie Kabinettdkanzlei, sowie Kap. 34, 35, OrdenSkanzlei und Hauptstaatsarchiv. Die beantragten geringfügigen Etatüberschreitungen werden, nachdem Abg. Bär seitens der Freisinnigen erklärt hatte, gegen das Kapitel OrdenSkanzlei zu stimmen, debattelos nachträglich genehmigt. Nächste Sitzung Montag den l7. Februar 11 Uhr vormittags. Tagesordnung: Rechenschaftsbericht. Eisenbahn- angelegenheiten. AuS Stadt «ud Land. lIMlicilunaeii >,u» unterem Leserkege mit Namen-tertlguug für diele Ruftrtk find der Redaktion allezeit willkommen. Der Name de» Linsender» bleibt «cheimni» der Redaktion, »tnonhme ssiilchrlste» müssen u'ibiküctstchlt^t bleiben.) Dre«d»a. een 14. Februar 1908. Lageökalender für den l 5. Februar. 178t. -j- Äotth. Ephraim Lesfiug z» Bcaiinschtveig. — 17-8. Friede zu HuberrnS- bürg, Beendigung de» sicbensähr gen Kriege«. — * Wetterprognose <er »eüatg<. Sächs. Lande«» Wetterwarte zu Dresden für den 15 Februar Trocken, bei zuuehmender Bewölkung, mäßige südwestliche Winde, Temperatur nicht erheblich geändert —* De. Majestät der König wohnte heute früh der Rekrutenbestchtigung beim 2. Bat. de» Schützen- (Füsilier-) Reg. „Prinz Georg" Nr. 106 im Gelände bei. —* Heute abend wird Se. Majestät der König den von Sr. Exzellenz dem Herrn StaatSmtnister Dr. Grafen von Hohenthal und Bergen im Ministerhotel in der See- straße veranstalteten Rout mit seinem Besuche beehren. —* Der Königl. Hoflieferant Peter Henseler in Dresden begeht am 15. Februar d. I. das 25jährige Be- stehen seines Bildhauer- und Stukkateur-AtelterS. Herr Henseler hat durch seine fachmännische Tüchtigkeit die Firma aus den kleinsten Anfängen zu den größten leistungs fähigsten derartigen Geschäften Deutschlands erhoben, dessen mustergültige Erzeugnisse einen nicht unbedeutenden Einfluß a»f das Kunstleben der Gegenwart ausübt und den Ruf Dresdens als Kunststadt weit über Deutschlands Grenzen hinaus- getragen hat. In Friesdorf bei Bonn am Rhein 1852 geboren, erhielt er seine Ausbildung bei den größten Firmen Deutschlands und wirkte später als Geschäftsleiter in Ham- bürg und Dresden. Am 15. Februar 1883 etablierte er sich unter der Firma Henseler u. Martin in Poppitz. Zwei Jahre später übernahm er das Geschäft allein. Außer zahlreichen künstlerischen Arbeiten an städtischen und fiskalischen Bauten der Residenz und des Landes führte die Firma u. a. auch die Stuck- und Bildhauerarbeiten, sowie die Kunstmarmordekorationen im neuen Kurhause zu Wiesbaden in hervorragend geschmackvoller Weise aus. Ihre Majestät die Königin-Witwe ernannte ihn seierzeit zu ihrem Hof lieferanten. Bedeutende Aufträge erhielt Henseler in Han nover. Stadttheater in Lübeck, Kurhaus in Bad Oynhansen, Stadttheater in Görlitz usw. Trotz seiner großen Erfolge, die er durch feine großen fachmännischen Kenntnisse errang, ist der Jubilar ein schlichter, aufrichtiger Charakter geblieben, der besonders den Angestellten und Arbeitern gegenüber nie vergißt, daß auch er aus bescheidenen Verhältnissen hevorvorgegaugen ist. Die katholische Gemeinde Dresdens hat besondere Veranlassung, den Jubilar, der Mitglied des Schulvorstandes ist, zu beglückwünschen. Hat er doch nie vergessen, an den materiellen Früchten des Segens, den Gott seinen Arbeiten gab. durch Unterstützung guter Zwecke die Gemeinde teilnehmen zu lassen; wir erinnern nur au eine Schenkung des Bauplatzes für die Cottaer Kirche im Werte von 35000 Mark, an den Hochaltar in der Marieu kapelle des Kinderheims u. a. mehr. Mögen Herrn Henseler noch viele Jahre segensreichen Schaffens im Interesse einer stetig steigenden Konjunktur seiner Firma zur Ehre unseres deutschen Kunstrufes im glücklichen Kreise seiner Familie beschicken sein! X Die Einführung der vierten Wageuklasse auch an Sonn- und Feiertagen ist bei der vor einigen Tagen in Dresden stattgefundenen Sitzung des sächsischen Eisenbahnrates mit l. Oktober bestimmt in Aussicht ge nommen worden. Weiter ist in Aussicht genommen, au Stelle der durch die Pcrsü'.entanfieform beseitigten Rück- fahrkarteu Doppelkalten eivzuführcu. In der Sitzung des sächsischen Eisenbahnratcs wurde außerdem mitgeteilt, daß in nächster Zeit auf allen deutschen Bahnen die Wieder einführung der Rückfahrkarten mit viertägiger Gültigkeit bevorsteht. Außerdem hat die Generaldirektion der sächst- schen Eisenbahnen in absehbarer Zeit die Wiederaufhebung der Fahrkartensteuer in Aussicht gestellt. —* Am letztvergaugenen Sonntage ist Hierselbst die endgültige Gründung eines Arbeitsausschusses natio naler Arbeiter- und Gehilfenorganisationen voll zogen worden. Zwölf Korporationen niit gegen 12 000 Mit- gliedern erklärten ihre Zustimmung zur Gründung. Der Vorstand setzt sich ans folgenden Herren zusammen: Druckerei faktor W. Golbs, Dresden-Gr., Hofmannstr. 4 (Eo. Arb.-V.), 1. Vorsitzender; G. Fleischer. Arbeiter (Hirsch-D. Gew.-V.), 2. Vorsitzender; Geschäftsführer Bruno Steuer (Verband Deutsch. Handlungögeh., Leipzig), l. Schriftführer; Th. Szymkowiak, Privatbeamter (Kath. Arb.-V. St. Joseph, Dr.), 2. Schriftführer; Generalagent Jul. Viehweger (Hirsch.-D. Gew.-V.), 1. Kassierer; Schlosser Karl Meier lKath. Arb.-V., Dr.-Löbtau), 2. Kassierer. Zweck des Arbeitsausschusses ist: die Förderung der Interessen der nationalen Arbeiter- und Gehilfenschaft, insbesondere in sozialpolitischer Beziehung und ihre Vertretung in der Oeffentlichkeit, Schaffung wirt schaftlicher Einrichtungen für die Mitglieder der angeschlossenen Organisationen, Abhaltung von Kursen wissenschaftlich-be lehrenden Inhaltes und Herstellung einer Verbindung aller auf gleichem Boden stehenden Ausschüsse von sächsischen Arbeiter- und Gehilfenorganisationen. Jede angeschiossene Korporation hat drei Delegierte in den Ausschuß zu entsenden. Wilsdruff, 13. Februar. Der 56 Jahre alte Maler Dittrich aus Gauernitz wurde aus Sachsdorfer Flur erfroren anfgefnnden. Leipzig, 14. Februar. Die Frühjahrsgarnböise findet am 24. April in den Räumen der neuen Börse am Blücher- Platze statt. Rauteutranz. Ein KriegSvcteran, geb. 1830, ein Düppclstürmer, Privatmann Gerisch, beging am vergangenen Sonntag mit seiner Ehefrau das goldene Ehejubiläum. Bantzen, 13. Februar. Der hiesige St. Petri-Dom soll im Sommer einen Umbau erfahren. Die Pläne und Entwürfe für eine neue Orgel und den Emporennmbau haben die Architekten Professor Schumacher und Professor Hempel in Dresden geliefert. Auch soll das altvhrmürdige Gotteshaus eine Dampfheiznngsanlage erhalten. Der Petri- Dom ist eine sogenannte Simultankirche, der evangelische Teil wird vom katholischen nur durch ein eisernes Gitter getrennt. Bautzen, 13. Februar. In der heutigen Stadtver- ordnetensitzung wurden die sehnlichen Wünsche manches Bautzner Bürgers zur Wirklichkeit, nämlich die Errichtung einer Feuer-Alarm-Anlage mit einem Kostenanschläge in Höhe von 17163 Mark beschlossen und infolge hierfür rund 18000 Mark genehmigt. Die Anlage wird von der Firma SimenS ckHalske-Berlin auSgesührt und ist für eine eventuelle Vergrößerung de» Leitungsnetze- eingerichtet, vorläufig aber für 50 Mann (freiw. Wehr) zu drei Schleifen berechnet. Die Errichtung eines ständigen Feuerwehrdepots wurde der hohen Betriebskosten (48000 Mark) wogen dagegen ab gelehnt. Somit wird nur noch, bei größeren Bränden die Sturmglocke «'tönen und viele Bewohner Budissas in ihrer Nachtruhe fürder nur selten gestört werden. Ferner wurde für Errichtung einer PoltzetbezirkSwache 2250 Mark genehmigt, die Beseitigung der Bäume an der Häuserseite der Wallstraße. die Herstellung de» Trottoirs mit Mosaik- Pflaster beschlossen und die Erneuerung der Schleusen der- selben. Sodann gelangte der Hauptetat für 1008 zum Vortrag. Mit 11 gegen 10 Stimmen wurde endgült g beschlossen, den schönen einzigen Kinderspielplatz an Wochen- und Jahrmarktstagen zur Einstellung auswärtiger Fuhr werke freizugeden. Bautzen, 13. Februar. (Genickstarre.) W.e das hiesige Garnisonkommando heute bekannt gibt, ,st am 8. d. Monats der Soldat Wagner der 2. Kompagnie (neue Kaserne) an Erscheinungen erkrankt, die auf Genick starre schließen ließen und infolgedessen sofort dem Garnison- Lazarett zugeführt worden. Zur Verhinderung einer weiteren Verbreitung dieser Krankheit in der neuen Kaserne sind die um fassendsten Maßregeln getrosten. Die 2. Kompagnie ist dienst lich und außerdienstlich von den anderenKompagnien getrennt. Die Korporalschaft des Erkrankten ist noch am selben Tage in der Wellblech-Baracke im Garten des Garnison-Lazaretts untergebracht worden. Bei keinem dieser Leute konnten bisher verdächtige Erscheinungen festgestellt werden. Der verheiratete etatsmäßige Feldwebel der 2. Kompagnie, der in einem Chargen-Flügel wohnte, ist aus das Revier der 2. Kompagnie verlegt worden, um den inneren Dienst und die Ausführungen der vom Arzte gegebenen Borschriften zu überwachen. Außerdem sind noch an Genickstarre (in der „alten" Kaserne) erkrankt: 3 Mann der 7. Kompagnie und 1 Mann der 6. Kompagnie. DaS Befinden des zu erst erkrankten Soldaten Lanschner von der 7. Kompagnie ist wechselnd. Die anderen 4 Mann befinden sich sichtlich auf dem Wege der Besserung. Weitere Erkrankungen sind nicht vorgekommen. — Wer heute nachmittag in der 3. und 4. Stunde den Kornmarkl zu passieren hatte, konnte Zeuge eines interessanten Schampiels sein. Wo früher zur Zeit König Albert« an Königsgebnristag die imposante Parade des gesamten Regiments abgehalten wurde, konnte mau heute mehrere kleinere Rekruienkolonnen die verschiedensten Gewehr-Uebnngen re. in dem nicht gerade wenig ansgeweichlen Boden ansführend, beobachten — die reine Kasernenhofluft. So manches Fenster der anliegenden Häuser öffnete sich ob dieses seltenen Er eignisses und m kurzer Zeit war auch die Schuljugend, insbesondere der nahm Mädchenbnrgerschnle, versammelt. Zittau. D'.s 400jährige Bestehen feiert am kommen den Sonntag die hi-uige meifatiigkeitskilche. Nachdem die Kirche, die zuerst 12 >! erwähnt wird, früher eine hölzerne Kapelle, seit 1488 m Stein anfgebanl worden war. erteilte das Prager Erzbistum als damalige geistliche Oberbehörbe für Zillau durch einen Erlaß vorn 7. Februar 1508 die Erlaubnis der gottesdienstlichen Benutzung der Kirche. Zu Cantate 1521 hielt Heydemeich die erste Protestantische Predigt. Der Feierlichkeit am Sonntag wird der Geh. Kircherirat Meier ans Zwick in als Vertreter der Kreis- hauptmannschaft als Konsiitorialbehörde beiwohnen. Aus der christlichen Kirche. k. München. Prof. Dr. Schnitzer ist für den Rest des Semesters beurlaubt und hat seine Vorlesungen bereits ringe- stellt. WiedteAllgem.Ztg.hvrt. hatProf. SchnitzerseinUrlaubs- gesuch freiwillig und spontan eingereicht, und zwar im Bedürfnis nach Ruhe und Sammlung und mit Rücksicht darauf, daß seine eigentlichen Hörer durch das kirchliche Verbot von seinen Vorlesungen serngehalten waren, sodaß nur Neugierige und Demonstranten sich einfanden. Die Zentrumspresse hofft noch immer. daß Professor Schnitzer einlenken und dadurch eine friedliche Lösung der Krisis ermöglichen werde. Neues Vvm Taste. Frankfurt, 13. Februar. Wie die „Franks. Ztg." ans Petersburg meldet, wurde gestern abend der Privat sekretär des Großfürsten Nikolai Nikolajewitsch, Dr. Nussa- now, ans offener Straße durch Messerstickx' schwerverwundet anfgefnnden. Er lvar von zwei Unbekannten überfallen worden. Tie Nachforschungen der Polizei blieben er- folglos. London, 12. Februar. Der Deutsche v. Veltheim, der von den Mitgliedern der Johannesburger Firma Bar- nats Brothers Salomon n. Joel schriftlich 12 000 Pfund Sterling unter der Androhung, im Weigerungsfälle sie zu töten, verlangt hatte, wurde heute zu 20 Jahren Zwangs arbeit verurteilt, v. Veltheim erzählte vor Gericht, es habe 1806 zwischen ihm und dem Chef der Firma Darnats Brothers eine geheime Verbindung bestanden, um den Präsidenten Krüger durch Anstiftung einer Revolution zu entfernen. Telegramme. Berlin, 13. Februar. In der heute abend abge- haltenen Generalversammlung der s'lbteilimg Berlni der Deutschen Kolonialgcsellschaft teilte der Vorsitzende inil daß der Konflikt zwischen der Gesellschaft und ihrem Pr üG-mten, dem Herzogregenten von Braunschwrig endgültig für beide Teile befriedigend beigolegt sei. Nach lebhoster r>. batte wurde dem bisherigen Vorstände ein Vergrauen Owtnm erteilt. München, 14. Februar. Wie den Morgenbläitern ans Bamberg gemeldet wird. Hot der Erzbischof mm Bam berg in einem Bc.efe aa den Landtagsabgeor meteir Vfrrrer Grandinger diesem das Zusammengehen mit de i Liberalen in der Schulfraqe nachdrücklich verbot?,, W ien, 13. Februar. Der Ausschuß der österreichischen Delegation für die ansnxirtigen Angelegenheiten ver handelte heute über den Ot'knt'atioiiskredit. Reichssinanz- minister Freih. v. Biirian legte eingehend sein Programm dar, dessen Grundprinzipien in der Entwickelung des Poli tischen und wirtsck>aftlichen Lebens in den okkupierten Pro vinzen und in der Parität gegenüber allen .Konfessionen beständen, und kündigte ein Vereins-, Versammlnngs- und Heimstättengesctz an. Rom, 13. Februar. Ja der Rede, die dor Vapst heute bei dem Empfange drS Komitees zur JahihM'dert- feier de« hl. Chrisostomns ae.m! e» hat. diückte er nach dem „Osservatore Romano" den Wunsch ans. daß alle Völker des Orients in die Gemeinschaft der romffche» Kirche zurückkehren möchten.