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Sonnabend den 3. Juli 1915 Unter dein Eindruck der großen Verluste, wächst die Un- tust der russischen Truppen in den Kumpf zu gehen. Auch der Offiziersmangel wird immer fühlbarer. Vielfach führen Fähnriche Bataillone. Die Disziplin der Truppen ist im Sinken. Tie Kosaken werden zur Aufrechterhaltung der Ordnung auf die ganze Front verteilt und haben den Auf trag. die Truppen am Ueberlaufen zu verhindern und auf Zurückweichende zu schießen. Das Verhältnis zwischen Offi zier und Mann ist sehr schlecht geworden. Vielfach werden Fälle bekannt daß Offiziere von ihren eigenen Leuten er schossen wurden. Die sinkende Zuversicht der Truppen sucht man durch religiöse Einwirkung und phantastische Nach richten zu heben. Als solche gab man bekannt, daß Przemysl zurückerobert sei, und daß die Italiener große Fortschritte gemacht hätten. Fünf japanische Hilfskorps seien unterwegs. Um die Truppen am Ueberlaufen zu verhindern und vor Gefangennahme zu warnen, werden angebliche Greuel taten deutscher Soldaten bekannt gegeben. Ein derartiger Befehl hat folgenden Wortlaut: „Der Infanterist ... des Jsborkischcn Regiments wur- de mit anderen Soldaten gefangen genommen. Er gab an, daß sie zu einem deutschen Offizier geführt worden seien, der eigenhändig 6 von ihnen mit dem Revolver niederge- schosscn hätte. Ter Infanterist habe sich ins Gebüsch ge flüchtet und sei dank der Dunkelheit entkommen. Er fügte hinzu, daß die Deutschen die russischen Verwundeten in den San werfen. Unterschrieben: Stogow, Ordonnanzoffizier des Keneralstabes des 21. Armeekorps. Zusatz des Stabskommandanten: „Das Gesagte ließ der Korpskommandant allen Mannschaften bekannt geben." Die Krise in der deutschen Sozialdemokratie Die Haltung der sozialdemokratischen Partei Deutsch lands in der Stunde der größten Not des Vaterlandes, war niemals recht klar, vor allem aber niemals einig und ge schlossen, wie die anderen politischen Parteien, vor allem des Zentrums, der Konservativen oder Nationalliberalen. Es ist dies begreiflich und in der Geschichte dieser Partei gelegen. Es gab niemals eine wirklich einige und geschlossene deutsche Sozialdemokratie. Eine Partei die aus der Oppo sition geboren und durch die Opposition groß geworden ist wird auch in sich immer mit verschieden gearteten Elementen zu rechnen haben. Das ist bei der deutschen Sozialdemokratie der Fall. Bebel hat die Eierschalen seiner bürgerlichen Her kunft nie ganz abgcstreift. Vom Anfang der Bewegung an gab es die Kämpfe zwischen Lasalleancrn und Marxisten. Der Parteitag von Eisenach vereinigte zwar die getrennten Flügel, aber aufgegangen waren die feindlichen Truppen nur scheinbar in der Partei. Die Gegensätze blieben bis auf den heutigen Tag. Es gab immer zwei Gruppen im Lager der deutschen Sozialdemokratie, die eine stellte sich voll und ganz auf den Boden des Gcgenwartsstaates, die andere strebte Zielen zu, die niemals zu erreichen waren. Das blieb so. Nur die Bezeichnung war eine andere. Am längsten war der Gegensatz noch erkenntlich, als sich Revisi onisten und Marxisten gegenüberstandcn, später war der Streit und die Auffassung der Gewerkschaften und Genossen schaften das entscheidende Merkmal. Da kam der Weltkrieg. Deutschland und Oesterreich- Ungarn wurden hinterrücks von übermächtigen Feinden überfallen. Eine ungeheure Flutwelle der Begeisterung schlug über dem deutschen Volke zusammen. Kaiser und Volk waren eins. Wohl fehlte es nicht an Stimcn, die er warten ließen, daß die Sozialdemokratie Schwierigkeiten bereiten werde. Allein es geschah das Gegenteil. Die sozial demokratische Fraktion stimmte für die Kriegskredite. Als der deutsche Kaiser das Wort aussprach, daß er keine Par teien, sondern nur mehr Deutsche kenne, erhob sich auch der sozialdemokratische Klub beim Kaiserhoch von den Sitzen. Hinterdrein allerdings war es mit der Einigkeit im Lager der Sozialdemokratie dahin. Offen und geheim wurde ge hetzt und die Abgeordneten hatten keinen leichten Stand ihre Abstimmung zu verteidigen. Es war vor allein das Zentralorgan der Partei, der Berliner „Vorwärts", der den Abgeordneten und den Gewerkschaften große Schwierig keiten bereitete. Die Angegriffenen sahen aber bald, daß sie sogar der Parteivorstand im Stiche ließ. Aus dieser Zeit stammt die Rede des Abg. Legten mit dem Grundton, daß sich die Gewerkfchaftsvertrauensmänner mehr als bis her um das politische Leben und um die Partei kümmern müßten. Abg. Heine hielt in Stuttgart seine berühmte Rede: „Gegen die Quertreiber." Abg. Kolb, der schärfste Gegner Bebels und Rosa Luxemburgs, schrieb Brandartikcl gegen diese. Tie Verfechter der Haltung der Fraktion be wiesen vor allem, daß der Beschluß des sozialdemokratischen Reichstagsklnbs für die Kriegskreditc zu stimmen vor allem im Interesse der Arbeiterklasse liege. Abg. Legien sagte es gerade heraus, das Zitat von Karl Marx, daß der Arbeiter nichts zu verlieren habe, wie seine Ketten, sei nur zu einer Zeit berechtigt gewesen, als es keine deutsche Sozialpolitik und keine Gewerkschaften gab. Jetzt müsse der Arbeiter auf dem Standpunkte des Gegenwartsstaates stehen. So klang es aus Dutzenden von Partei- und Gewerk schaftsblättern. Wer aber waren die Quertreiber, gegen die mit einem solchen Riesenanfwand garbeitet wurde? Die Quertreiber hielten sich bis in die allerletzte Zeit vorsich tig zurück. Wohl raunzte Genosse Kautzky in verschiedenen Schriften, aber das hat er stets getan. Erst die allerletze Zeit brachte Klarheit in die Sache. In der Leipziger Volks zeitung erschien ein Artikel der die Partei beschwor von der Parole des Durchhaltens abzugchen und für eine Friedens aktion zu wirken. Damit wäre das Bewilligen der Kriegs kredite als die allergrößte Dummheit erklärt worden, die der der sozialdemokratische Klub sich je geleistet. Der Leit artikel stammte von Kautzky und war von Parteivorsitzenden Dr. Haase und Bernstein unterzeichnet. Letzterer hat da mit sein eigenes Lebenswerk begraben. Das weitere Er scheinen der „Leipziger Volkszeitnng" wurde eingestellt. Sächsische Volkszeitung Bald darauf lüfteten die vermeintlichen Quertreiber die Maske weiter. Der Vorstand der sozialdemokratischen Par tei Deutschlands erließ im schroffsten Gegensatz zur Haltung ^ der Mehrheit der Partcifraktion ein Manifest für den Frie den. Und nun kam das Interessante. Das Manifest mußte zugeben, daß sich die deutsche Sozialdemokratie bei der „In ternationale" einen Korb von ziemlicher Größe geholt hatte. Bekanntlich ist der „Vorwärts" wegen Aufnahme dieses Manifestes verboten worden. Tie deutsche sozialdemokratische Partei steckt damit in einer Krise, wie schwerer die Partei noch nicht erschüttert hat. Die Abgeordneten der Partei stimmen zweimal für die Kriegskredite, erklären offen und ehrlich im Interesse der Arbeiterklasse dem Ansturm des Zarismus den äußer- sten Widerstand entgegensetzen zu wollen, den Ränken der englisch-französischen Kapitalisten ein Halt zu gebieten. Eng lische, französische, belgische Sozialistenführer treten in die Regierung ihres Landes ein. werden Staatsmänner. Der Vorstand der deutschen Sozialdemokratie will sich aber die sen radikalen Gegnern des Vaterlandes an die Brust werfen und erhält dafür einen derben Fußtritt. Man darf nicht vergessen, daß die Regierung des Zaren fast zu gleicher Zeit, wie das schmachvolle Manifest des deutschen sozialistischen Parteivorstandes erschien, fünf sozialistische Duma-Abgeord- nete nur wegen Ausübung ihres Mandates in einer dem Zarismus unangenehmen Weise in Ketten nach Sibirien schleifen ließ, und diesem Zarismus, der soviel Unglück über Millionen von Arbeiterfamilien gebracht hat, sollen etwa die siegreichen Negierungen Oesterreich-Ungarns und Deutschlands den Frieden anbieten? Bedenkt man diesen Sachverhalt, so findet man es begreiflich, daß selbst die Wiener Arbeiterzeitung die Haltung des deutschen Partei vorstandes mit keinem Worte zu verteidigen wagt. Selbst der beschränkteste Arbeiter wird aber nicht begreifen können, daß der sozialdemokratische Partcivorstand mit seiner Hal tung den Arbeitcrinteressen dienlich ist. Das glaubt den Sozialdemokraten kein Arbeiter mehr. X Der Weltkrieg Ter amtliche deutsche Tagesbericht (W. T. B. Amtlich.) Großes Hauptquartier, 2. Juli 1915. Westlicher Kriegsschauplatz. Ein nächtlicher Angriff auf unsere Stellungen westlich von Souchcz wurde abgcwicscn. Im Wcsttcile der Argonncn hatten Teile der Armee Sr. Kaiser!. Hoh. des Kronprinzen einen schönen Erfolg: Die feindlichen Gräben und Stützpunkte nord westlich von Fonr de Paris wurden in einer Breite von drei Kilometern und einer Tiefe von 200 bis 300 Metern von württembcrgischen und rheinländischen Truppen er- stürmt. Tie Beute beträgt 25 Offiziere, 1710 Mann gefangen, 18 Maschinengewehre, 40 Minen- werfer, eine Revolvcrkanonc erbeutet. Tic Verluste der Franzosen sind beträchtlich. In den Vogesen nahmen wir auf dem Hilscnsirst zwei Werke. Rückrroberungovcrsuche des Gegners wurden abgcwiesen. An Gefangenen fielen 3 Offiziere, 149 Mann in unsere Hand. Oestlicher Kriegsschauplatz. Südöstlich von Kalwarja wurde dem Feinde nach hef- tigcm Kampfe eine Höhenstcllung entrissen. Dabei machten wir 600 Russen zu Gefangenen. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Nach Erstürmung auch der Höhe südöstlich von Knro- stowice (nördlich von Halicz) sind die Rüsten auf der ganzen Front in Gegend Marjampvl bis nördlich von Firlejow zum Rückzuge gezwungen worden. General v. Linsingen folgt dem geschlagenen Gegner. Die Beute erhöhte sich bis gestern abend auf 7765 Gefangene (darunter 11 Offiziere) und 18 Maschinengewehre. Die Armeen des Generalfeldmarschalls v. Mackensen haben den Gegner westlich von Zamosc unter andauernden Kämpfen über den Labuka- und Por-Abschnitt zurück- gedrängt und diesen bereits mit Teilen überschritten. Weiter westlich ist die feindliche Stellung in Linie Turobin—Kras- nik—Jozesow (an der Weichsel) erreicht. Vorstellungen bei Stroza und Krasnik und diese Orte selbst wurden noch gestern abend genommen. Westlich der Weichsel hatten die Rüsten unter dem Druck des Gegners die Brückcukopfftellung bei Talow räumen müssen. Das südliche Kamienna - Ufer ist vom Feinde gesäubert. Die Truppen des Generalobersten v. Woyrsch haben in erfolgreichen Kämpfen die Rüsten aus ihren Stellungen südöstlich von Sienuo und bei Jlza geworfen und dabei etwa 700 Gefangene dom Grenadierkorps gemacht. Oberste HeereSlelt«»«. Oesterreichisch-ungarischer Tagesbericht Wien. (W. T. B.) Amtlich wird verlautbart de« 2. Juli mittags: Russischer Kriegsschauplatz. In mehrtägigen erbitterten Kämpfen haben die der- kündeten Truppen der Armee Linsingen die Rüste« aus der sehr starken Gnila-Lipa-Stellung abwärts Firlejow ge- worfcn. Der Feind, der in östlicher Richtung zurückgeht und auf der ganzen Front der Armee verfolgt Wird, erlitt aber mals schwere Verluste; 7765 Mann wurden in diesen Kämpfen gefangen, 18 Maschinengewehre erbeutet. Rörd- lich anschließend dauern die Kämpfe noch an. Am Dnjestr hat sich nichts Wesentliches ereignet. In Russisch-Polen kämpfen die verbündeten Truppen zwischen Weichsel und Bug mit starken russischen Kräften am Por-Bach und an der Wyznica. Unsere Armeen greisen überall an. .. Nr. 149 — Seile 2 Westlich der Weichsel griffen unsere Truppen die feind lichen Stellungen bei Tarlow an. Um 5 Uhr nachmittags wurde ein Stützpunkt nördlich des Ortes erstürmt. In den Abendstunden arbeitete sich die übrige Angriffsfront bis auf Sturmdistanz heran und brach nachts in die russische Stel lung ein. Ter Feind ging fluchtartig zurück. In der Brr- folgung wurde Jozesow an der Weichsel genommen. Auch aus den Stellungen südöstlich Sienno wurden die Rüsten zurückgcworfen, 700 Mann hierbei gefangen. Italienischer Kriegsschauplatz. Gestern wiederholte sich der italienische Angriff auf das Plateau Doberdo. Nach mehrstündiger Artillerievorbe reitung durch schweres Grschützfeucr setzten nachmittags und abends mehrere Jnfanterievorstöße zwischen Straussina und Vermigliano ein. Alle wurden wieder unter großen Ver lusten des Feindes abgeschlagen. Vorhergcgangene schwäch^ Angriffe auf einen Teil des Görzer Brückenkopfes und im Krngebiete waren gleich falls zurückgewiesen worden. Unsere braven Truppen be haupten nach wie vor die bewährten ursprünglichen Stel lungen. Ter Stellvertreter des Ehefs des Generalstabs: v. Höfer, Feldmarschall-Leutnant. Ter türkische Tagesbericht K o n st a n t i n o p e I. Bericht des Großen Haupt quartiers: An der K a « k a s u s fr o n t nehmen die Kämpfe in der Gebirgsgegend an der Grenze einen für uns günstigen Verlauf. Der Feind hat in den letzten Kämpfen, die sich am rechten Flügel entwickelten, mehr als 600 Tote, darunter 7 Offiziere, auf dem Schlachtfelde gelösten. Wir machten dort außerdem 2 Offiziere, darunter einen Bataillonschcf, und eine Anzahl russischer Soldaten zu Gefangenen. An der Tardancllenfront fand am 29. Juni an der Nord- gruppc von Ari-Burnu bloß gegenseitige Beschießung statt. A« der Südgruppc bei Seddul-Bahr dauerte der Kampf den ganzen Tag. Der Feind wollte unseren rechten Flügel umzingeln und unternahm unter dem Schutze unausgesetzten Batteriefeucrs einen Angriff. Wir brachten die feindliche Absicht durch unsere Gegenangriffe zum Scheitern. In der Nacht zum 1. Juli schlugen wir an der Nordgruppe von Ari-Burnu feindliche Angriffsversuche gegen unsere Ver schanzungen im Zentrum blutig ab. Unser rechter Flügel ging zum Gegenangriff über und entriß dem Feinde zwei hinter ihm liegende Reihen Schützengräben. In derselben Nacht unternahmen an der Nordgruppe Seddul-Bahrs uuscrc Truppen einen Gegenangriff gegen den linken Flügel des Feindes. Die Schlacht dauerte die ganze Nacht an. Unsere Truppen drangen in mehrere feindliche Grabenstücke ein und setzten den Angriff in hartnäckigen Nahkämpfen fort. Tic Schlacht endete erst bei Sonnenaufgang. Am 30. Juni dauerte der Kampf an unserem rechten und linken Flügel der Südgruppe Seddul-Bahrs von 7 Uhr morgens bis 12 Uhr mittags an. Diese Schlacht, die an jedem der beiden Flügel mit Angriffen unserer Truppen begonnen hatte, verlief sehr günstig für uns. Unsere anatolischen Küsten batterien nahmen erfolgreich an den Kämpfen der Süd gruppe teil und beschosten mit sichtlicher Wirkung das Lager und die Artilleriestellungen des Feindes. Eins unserer Flugzeuge überflog Seddul-Bahr und warf dort Bomben ab. An den anderen Fronten nichts von Bedeutung. Tie Gcfangenen-Beute im Osten und Südosten Der deutsche Generalstabsbericht vom 2. Juni hatte festgestellt, daß im Mai auf dem östlichen und südöstlichen Kriegsschauplätze insgesamt etwa 1000 Offiziere und über 300 000 Mann gefangen worden sind. Das ergibt mit den Ergebnissen des Juni einschließlich der Siegesbeute Hinden- burgs für zwei Monate zusammen die enorme Zahl von etwa 1630 Offizieren und rund 520000 Mann an russischen Gefangenen auf beiden Kriegsschauplätzen. Der östcrereichische Landsturm Wien, 2. Juli. Der für den 15. Juli angesetzte Ter min für die bei der neuerlichen Musterung als geeignet be fundenen österreichischen Landsturmpflichtigen der Geburts jahrgänge 1878 bis 1886 ist auf den 16. August verschoben worden. Die Maßnahme ist zweifellos geeignet, die ge sicherte Einbringung der diesjährigen Ernte zu fördern. Die Mutter Krupps von Bohlen und Halbach P Essen a. d. Ruhr, 1. Juli. Die Mutter Krupps von Bohlen und Halbach, Frau Sophie von Bohlen, ist, 79 Jahre alt, gestorben. Sie war am 23. Juni 1837 zu Philadelphia geboren und hatte sich am 29. Dezember 1862 zu Haus Beeckesteyn in Holland mit dem ihr 1890 im Tode vorangegangenen Gatten Dr. Gustav von Bohlen und Hai- bach, Grobherzoglich badischen Ministerresidenten z. D. und Schloßhauptmann, vermählt. Eine Auszeichnung deS Kardinals Gaspari Basel, 2. Juli. (W. T. B.) Schweiz. Depeschen- Agentur. Wie „Secolo" mitteilt, verehrte der Pap st aus Anlaß seines Namenstages dem Kardinal Gaspari ein außerordentliches Geschenk in Gestalt eines kost- baren Brustkreuzes in Gold, geschmückt mit 7 Smaragden, von beträchtlicher Größe und mit 152 Brillanten. In einem Begleitschreiben drückte der Papst gleichzeitig in schmeichel- hasten Worten seine Dankbarkeit aus. Wie das Blatt hinzu- fügt, hat das Schreiben eine große Bedeutung, da es be weist, daß das Werk des Staatssekretärs die volle Billigung des Papstes findet. Reims 288 mal bombardiert Genf, 30. Juni. Das Pariser Journal berichtet über die Beschießung von Reims, daß die Stadt 288mal bom bardiert wurde. Anfangs operierten die Deutschen wenig in der Stadt, später fand die Beschießung fast zu jeder Tages- und Nachtzeit statt. Die furchtbarsten Nächte waren der 19. September, 18. Oktober, 25. November 1914 und der 21. Februar, 1. März und 8. April 1916. Im Lauf» dieser Nächte wurden jedesmal 2—3000 Geschosse in die Stadt ge schleudert.