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ErfiUluneSpilitik habe« wir der Welt gereist, daß wir erfiille« walten, im Rohmen unserer Leistungsfähigkeit. Und jeder Stand und jeder Mensch in^keutschland muß sich klar sein, daß wir alle, um erfüllen zu können, auf Gedeih und Brrdcrb aus» < einander ansewirsen sind. Diese Ersüllungspolitil wird all mählich dann auch zur Völkerversöhnung führen müs sen. wird der Vernunft zum Siege verholfen. Ein posi tiver Fortschritt auf diesem Wege ist das Wiesbadener Abkommen gewesen. Denn erstens wurden dadurch verschiedene sehr dehn bare ,.Kaittschuk"-Beslimmiingen des Versailler Vertrages genau festgelegt; zweitens wurde zum ersten Male von der Gegenseite die Bahn dcS Diktates verlassen und verhandelt. Das Wiesbadener Abkommen war ein Sieg der gemäßigten Richtung der französische» Politik, wie ja auch in England die gcmäszigte Partei allmählich zum Siege gelangt. Redner erwähnt das Me- ^ rnorandnm der britischen Industrie und die Rede Curzons, die beide die N e v i s i o n des Versailler Vertrages for-ern. Redner kommt dann auf die Kreditaktion zu sprechen, die er als notwendig und auch erfolgversprechend bezeichnet. Auf alle Fälle sind alle Anzeichen vorhanden, das; der Gedanke an die Revision des FricdcnSvertrages marschiert. Wir müssen diesen Gedanken mit allen Kräften unterstützen, vor allen Dingen dadurch, das; wir einiger als wie bisher in der Erfüllungspolitit fortfahren. In dieser E'iiigkeit nur wer den wir den Tag erleben können, der die schwerste Belastungs probe für unsere Außenpolitik bringt, an dem wir erklären müssen, einen Teil der Neparationsforderuhgcn nicht mehr er füllen zu können. Kein Pessimismus darf uns in diesem Ge fühle hindern. ^ Der Glaube an einen Staatsbankerott in Deutschland ist ein Irrglaube. Redner schildert die Wirkungen eines StaatSbauke- rotts >n Deutschland für den Zinsendienst der Anleihen, die Be- amtenbcscldung, die sozialen Versicherungen und kommt zu dein Schlüsse, daß ei» solcher schon deshalb unmöglich ist, weil un sere ii.ncrpolitischrn Verhältnisse unter dem Truck der Entente stehen, die in keiner Weise einen StaatSbankcrott dulden wird. Der Abgeordnete kommt dann auf die innrrpolitlschcn Aufgaben dcS Reiches und stellt fest, daß es unbedingt notwendig ist, die Verfassung gegen alle Angriffe zu schuhen. Die zweite Ausgabe ijt, die Finanzen des Reiches zu sanieren. Der Etat des Reiches weist in diesem Jahre ein Defizit von 161 Milliarden aus. das zum größten Teil auf die Auswirkungen des verlorenen Krieges zu- rückzuführen ist. Um diese Aufgaben restlos erfüllen zu können, ist es not wendig. ein Kabinett der breiten Milte zu bilden, in dem auch die Industrie vertreten ist. Wenn der Mitlelblock stark und einig ist, wird auch die Entente Achtung vor Deutschland habe», denn wir werden so behandelt werden, wie wir uns gegenseitig behandeln. Das Zentrum ist als die wirkliche und einzige Volkc>t>actei des Reichstages immer stetig in der Verfolgung der Politik der Mitte uird der Erfüllung gewesen. Der Schluß der Rede klang aus in einem Appell, dafür zu sorge», daß das Zrntrum in Einigkeit und Starke diese Politik der Mitte, der Gcrcchtgikcit und Ordnung sortsühre» könne znm Vesten des Vaterlandes. Michdcm der Redner seine Ausführungen beendet hatte und die brausenden Beifallsbezeugnngen sich gelegt hatte», er griff Herr Ka risch von der Ortsgruppe Pirna das Wort und wies auf die Nolle hin.^je die Tagespresse im Nahmen unserer ZcntriimSsache spielt. Es war dies eine Versammliing, in welcher, wie bereits betont, nicht mit Schlagwortcn operiert wurde, souder» ruhige Sachlichleit obwastete, so daß jeder VersnnniitungSleitnehmcr mit befriedigendem Eindruck nach Hause ging. ReichsverbandDeutscherKirchenbeamter Landesverband Freistaat Sachse«. Diözesangruppe Meiste« Geschäftsstelle: Dresden-Neustadt, Melanchthonsteaße 26. An alle Katholiken in Sachsen! Immer noch leiden di« Kirchenbcamtcn Sachsen» bittere Not und mit ihnen auch die Geistliche». E ne 25pro>eotige Teuerunos- „ilage wnrde am 1. Januar gewährt 'für die Zelt vom Oktober bi» Apitl. 1922. wirkte aber nur wie ein Tropfen aus einen beißen Stein. Ein kleiner Lichtschimmer scheint aus,ulen btcn Die K rcheiiste,lern st, d gcnehml t. 6 Pro', von den S>aat»ste»ern 1920 und 7 Pro» von den S aatesteueln 1921. Hier können alle GlaubcnSg-nossen an der großen Not mit lindern helfen, wenn jeder seine Kirchensteuern schnell dem lt. Denn ie sinclür die KirchriisteueiN ein »eben, um io schneller können die G.hä ter ou'acb ssert werde». Denn e» aibt wohl kaum tn Sachie» einen Nüster, welcher einen GVoncitsgehatt von 1000 Mark bäite. Aber es könnte auch von anderer Seite »ur Linderung der Not der Geistlichen und »liichmbeamten etwas gc- icheden. W,r haben in Sachsen doch auch gut situierte Kreise, w iche über etwas mehr Geld verfügen, a s w-e die Kcrchcnbeamten. Wie wäre e« nun, w nn jene Krebse sich zulammen tun würden und den Geistlichen und Kirchenbeamten einen Zuschuß zusammen liescen. Einen g,oberen Verdienst könnt n sich de edlen Geber nickt erwcrdcn voü.Golt »»d den Menichcn. Am 1. ekplil soll die neue BestliniiigS- reichm siir Re Kilchenbealnte» in Krait treten, aber bis dah-n sind »och zwei Monaie, snr die »otleidkndcn K,iche»bcanilen noch eine lange Zeit. Wir ruien deshalb auf »uc Tat. ES werd-n auch Glldipende» in der Gcichätt-stclle des N-ichsverbandes Deutscher Kirchciibcamtcr in Dresden, Melanchthoißstr. 26, dcuildar cwgcncnnncn. Der gesamte LandeSvorstand dcS !»ei ch s v e r b a » d es Deutscher Kirchen beamter F-cistaat Sachsen. D ö;esang„vve M is;en Parteinachrichten Ostrift. Die Vcrsanimstin", die die wc bl, Abt. des W»B. Ost,iß am 17. Januar im „Weißen Roß" abiiielt, bcd-„tele einen 'echt guten Aniang im neuen Jahre. Wieder kalte H rr Kaplan Köhler ln bereitwillig"» W,iie doS R,fecat übernommen und »war behandelte der geschätzte Redner in etwa '/. stünilae,» Voitrage die,Va!uic,frage. Ans die Beziehung der W ih iingcn der v rsch ebenen Länder »u einander e>na<hcnd, l» tonte Rcencr besonders, daß die unsinnige Spckillatioiiswat. die weite Kreise des den schcn Volkes wie eine l ö'e Kranlbeit erlaßt hat. istcbt wring S<bnld an dem T>,f- staiid der M ,ri und somit an dein wirtschaftlichen E'end nnsclc? Vai,r>andes trä.'t. Nach kurzer Panse b>abte die Vorsitz »de enie» inleitsian en und onrcgenden Anstel a„S dem „Zentrum" »nr Vcr- lcinng. Ans ltne A»ie lieg hin winde eine Sammlung »nm Besten dc» Poßv-rcin» veranstalt«». Nach einem Innen Schlußwort de- Her» Kap an Köhkr iand d e Ver'animsting gegen 10 Uhr ihr Ende. Theater und Musik Prrciosa Wenn man heutznlage von „Prcciosa" spricht, so denkt ma» ausschließlich an die Musik eines Carl Maria von Weber. Des Textdichters Erwähnung zu tun, ''wird niemandem ein fallen, ja man hört sogar in leidlich gebildete» Kreisen von der „Oper" Preciosa reden. Wenn Weber diesen anspruchslosen Text znm Opernübretto erhoben und das Werk durchkomponiert batte, ich bin überzeugt, dann besäßen wir heute ein zweites Werk des Meisters bom Range des „Freischütz". Die Preciosa- Mnsik erinnert überhaupt stark an dcn Freischütz. Sie ist ja auch gleichzeiig mit ihm entstanden. Und das Tclnnispiel Wolfss würde als -Opernhuch unbedingt auch heute noch Furore machen. Als Drama ist es abcr unmöglich. Tic Naivität seines Inhalts und die »och naivere Art des dramatischen Aushaues übertres- fcn hei weitem das um 1626 übliche Maß. Scho» damals rühmte nämlich die Kritik die Musik als den wertvolleren Teil und heute, nach über 100 Jahren, kann auch die ernstgemeinte dra matische Szene einem nur ein Lächeln abringen, ein Lächeln über die Hilflosigkeit des Dichters gegenüber seinem Stoff. Man darf nicht vergessen, daß damals schon die Meisterwerk« eines Goethe und Schiller geschrieben waren. Doch genug da von; schließlich sind wir ja froh, diese köstliche, herzerquickend frische Musik überhaupt zu besitzen und daß sie nicht der Ver- gessenheit anheimfallen wird, kann wohl für sicher gelten. ES kommt bei einer Ausführung darauf an, das Stück erträglich zu gestalten. Diese Gestaltung hatte Georg Hart mann mit großem Fleiß und mit jugendfroher Freude an Farbe und Licht ver sucht. Er wollte, das konnte man ihm anmerken, eine Brücke von dem Mreisenalter des Stückes zur ewigen Jugend der Musik finden. Dazu bediente er sich eines bewährten Mittels. Wie seinerzeit bei Strauß' „Ariadne" erschienen auf dem nach Groß väterart stilisierten Bühnenvorban Domestiken, entzündeten und verlöschten die Rampenlichter, schlugen den Vorhang zurück usw. Das war sehr gemütlich und kennzeichnete das alles als Farce, was vor dem Orchester vorging. Aber nun hätte wohl auch die Bühnendekoration sich diesem Nahmen anpassen und Soffiten und altmodische Seitcnkulissen bringen müssen. Statt dessen sah man eine, nebenbei gesagt, sehr hübsche, moderne Dekoration mit prächtigster Wirkung des KuppelhorizontS. Der Widerspruch konnte nicht unbemerkt bleiben und hat sicher auch anfänglich die Haltung des Publikums beeinflußt. Denn das war schließlich und endlich ein nicht sehr schmackhaftes Gemisch von Oper und Schauspiel. Zur opernhaften Aufmachung zu greifen, das empfand Hartmann selbst, ging nicht an. Also blieb nur das Schauspiel. Und das mußte stilisiert wevden. Was nicht erreicht svurde. Die musikalische Ausführung war ein reiner Genuß, soweit da-Z Orchester in Frage kommt. Kurt Str.iegler brachte in der Ouvertüre den Weberschen Frohsinn zn Aller Freude und mit großem Beifall zum Aufdruck und auch die Tänze und Melo dramen hatten die wiinschenSwerte Wirkung. Anders die Chöre. Sie klangen klein, gedrückt, waren ohne Wohlklang. Ihre schwache Besetzung soll durch die G-ippe verschuldet sein. Wenig schön sang auch Angela Kolniak die Arie „Einsam bin ich", die sonst stets dankbar empfunden wurde. Dafür lies; aber die Darstellung — allerdings unter Berücksichtigung des MischverhältniiscS Oper- Schauspiel — keinen Wunsch offen. Jennh Schaffer war die liebenswürdigste Zigeunerin, die ma» sich nur denken kann, Staeg ein ann der begehrenswerteste Alonzo, Büssel der dunkelste Nänberhauptmciiin, Ermold der ulkigste Pedro. Die .Hauptdarsteller wnrden mit Striegler und Dr. Hart mann oft vor die Ramve zitiert. — Infolge Vcrhörens am Fernsprecher war unsere gestrige Vornotiz entstellt worden. Etwaige Jrr- tümer sind hoffentlich durch den heutigen Bericht beseitigt. Franz Zickler. —* Infolge Fortdauer des EisenbahncrstreikS ist die Oberpostdirektion gezwungen, die Annahme von Postpakete« und Wertsachen einzustellen. Unsere heutige Nummer umfaßt 4 Seiten Verantwortlich: Für den redaktionellen Teil: t. V. Arthur Pöttinger; für den Inseratenteil: Josef Fobmann. — Truck und Verlag der „Saronia-Buchdruckerei" G. m. b. H. zu Dresden. zo vallrr - pltlsk Mäßig - «°nleret.rsill, ttalkol. fraurnbrM tLmigvereln vreEn). Mittwoch, den 25. Jan., abends 7 Uhr im Gesellenhaus, Grüne« Zimmer General-Versammlung. 1. Geschäftsberichte und Wa l. 2. 'Vortrag de- Herin Dirckior Dünn edier: „Ein Blick in Deutschland« Vergangenheit." Um zahlreiche» E«sche»»en aller Mitglieder sowst der Vertrete rinnen ter angeschtosscncn Verein« bittet Der Borstand. KM. IMöllMill (Wjlctlö) vMlleii. Tie nächste Versammlung findet Donnerstag den 26.Jan. abend» >/,8 Uhr im Gesellcnhause statt. 684 «lsr-MM W IM« linü MWO. Die diesjährige General » Versammlung, verbnn en mit Grkindungs-Sltzunq de« Dwze an-Caritas-Verbandes, findet statt Donnerstag den 28. Januar nachm. 3 Uhr im lat" olstchen Gesellentlause, Käilffersiraße 4. Die Mitglieder werden gebeten recht zahlreich zu erscheinen. Tagesordnung: 1. Geschäftsbericht de» Vorsitzenden und der Schatzmeisterin. 2. SotzinigSändernng. 8. Gründlings-Sitzung des Diözesan-CaritaS-VerbandeS Sachsen. 4. Verschiedene-. 659 Dr. Hille, 1. Vorsitzender. Wvß'lSSLS Sonntag den SS. Januar nachm, ii Uhr im großen Saale de» Leubnitzer Gasthole« MliWut Irr luMluvii klm?«« Allen Glaubensgenossen entbieten herzliches Willkommen Kasino Läcikia llsrl IM«««. IM Ml! M ?6l-nspr. 2I44Y Viktorissti-. 2ü empfiehlt noch vor «ier neuen 8rsnnt«eins?euer sich mit keinem uncl auLercleni mit allen Lorten feinsten l.istören ru arten Kreisen einclecicea ru wollen 644 rr Mrkellkrel rr >v'ie siokL kür 2«ntralkeirung empfiehlt rum Neruge 636 Wau rieb 6 m. d. N. I* « 8 SZ S ZH - H . ZK ckLgeri.aserne u. /Nariensträciie — i'ern-pr. 3460ä,34724 Aa/er,/ /öH-onok -är/s/anok an-te/no/o^ LFs LerrrLir» r.' ver/i/ockor/ /?r/»sd/7ckt//>- 7öc/^s.a0s vor» -kppa/v/eo dero/7s ver^a/>/// //« per» m grossor /loraä/ vor /illeinigs» sterLkeiiunos-unck VorwerkimyLrüchst 0ü»«sp!ak l5 kemrpl. 3Z70S PWWW AM LM Einladung zur Vorfragsreihe des hochwürdigsten Herrn Bi chofs Dr. Christian Schreiber über „Kants philo fophie- 2. Donnerstag, den 36. Januar: „Kants Stellung zum koS- mologikchcn Gotlesbewcis." 3. Donncrstaa. den 2. Februarr „Kants Stellung zun» teleo logische» Gottcsb weis." 4. Donnerstag, den v. Februar: „Kants sittlicher GoiteS- beweis." 5. Tonneratag, dcn 16 Februar: „Kants kategorischer Impe rativ und die christliche Moral." Der erste Vortrag findet statt im Zcntralthea'er. Gostschedstraße, Bühnensaal, die anderen in der Universität, Hörsanl 46. Be-tun pünktlich 8 Uhr abends. — Karienver am Buchhandlung Pustet und abends. Knrsuskarte Mark 25.—, Einzclkarte Mark 6 ; tik Studierende frei. 612 ämk »IM Is«!rrii lloliitiizlttsieti. Isiillsstiltitliiltls. 8ölleti rigmsii. - MM oceiü und Hunt, groß, »WStück von 40 Mark an. UG WAGUMMG ^ Gümtnie Gelegenheit f.Medervertälstel I Verlauf: Dresden. l.ouisenstrake 26, H.p. l.„^ Jüngere, krä tlge ^rSblsrin mit guten Zeugnisien sofort aesncht. Ge-gcr, Dresden, Christianstraße 10, III. °gr Lehrling mit guter Schulbet-tting für I.April oder früher gesucht. Leder- u. Cchuhmacher-Bedars»- ciitik I-Handlnm'HeroldHöhIe, Dresden, Ublandstraße 26. Sauberes kinderliebes KMllWttl oder Au'wartnng für l.Febr. gesucht. H. Höhle, Lederband- lu»g, Dresden, Uylandstr.25. ,,, llÜltlMIIl! An- unck Verkauf. iverVeiegslrileNbltLilik: ^snckolinen, Qnitsrren, - Osnlen, 8tre>cli-, Nolr-Z biss-, kieckblss- nnci 5; Lciiisg lnLtram^nts bloten :: Latten Mies Ludeiiür — Reparaturen-— L.QZ'enr! I o, escken-tt., l.llltichanstr. 51 ? MMgiAlll? nur durch die handelSgcr. ring. Z Dresden-2t., Strub straße 38 Fernruf 164NÜ Zweigstelle: Malschallstraße 36 Fernruf 1438? >