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Sächsische Volkszeitung : 14.12.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192112147
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19211214
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19211214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-12
- Tag 1921-12-14
-
Monat
1921-12
-
Jahr
1921
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 14.12.1921
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Mittwoch den 14. Dezember Er Sächsische V v i t s z e i t u u g Haeckel im Urteile Wmidt Von Dr. H e r in a n n !1tolle. Bauchen In einem engeren Kreise Leipziger Gelehrter heit ver nin LI. August vorigen Jahres verstorbene Philosoph Wilhelm Wundt einmal die Frage auigeworscn, welchem- der Unter- schied sei zwischen Lmnprecht (Proscssor der Geschichte, gestorben 101b>, Ojtwald (dein Chemiker und Begründer der neuen Far benlehrei und ihm selbst. D'e Antwort, die der Fragesteller schließlich selbst daraus gab, ist nicht nur höchst bezeichnend für die vorsichtige kritische Ar! des s reisen Philosophen Wundt, son dern wirst auch ein scharies Schlaglich: aus das Leben und die Geltungsansprnche der Wissensaast überhaupt; sie lautete. »Lam'wccht wirst die Probleme auf, Ostwatd löst sie spielend, — und ich mache meine Fragezeichen da A» dieses interessante kleine Vorkommnis ward ich lcd hast erinnert, als ich in dem großen vo» Professor Paul soinne berg hcrauLgeoebenen Cnzytiopaliewerke ..Die Kultur der Ge genwart" tTeil 1, Abteilung tl: St'stcniatijche Philosophie; dritte Auflage, Tenbncr, Leipzig und Berlin, IllLIs den Beitrag las, in dem Wilhelin Wandt die Melaplinjik behandelt hat. Vielleickit ist in der philosophischen Literatur das Bemühen des Mcirschcn- geistes um die lebten Fragen des Lebens noch niemals zu einen, so geschlossenen Bilde ziisammengefaßt worden, wie dies in die ser Darstellung Wnndts geschehe > ist. Cs kann nicht Zweck die ser Zeilen sein, von dieser mcislerhnften Zusammciischau der philosophische» Gedankenbewegnng der Jahrtausende ein noch mehr zusammengedräiigtcö Abbild zu geben. Es sei nur an eine-il Beispiele gezeigt, wie die gegenwärtig Var allem vom Bo- "deii der modernen Nainrtvissenschast aus unteriioininencn Ver suche, die Näiscl des Dasein? zu lösen, vo» einem Gelehrten be urteilt werden, der nicht nur selbst von der Naturwissenschaft her zur Philosophie gekommen ist, sondern dem auch die philoso phische Gesamtleistung der Menschheit vertrant ist wie keinem anderen. In einem besonderen Kavitel sencr Abhandlung: „Die Metapbvsik i» der Naturwissenschaft der Gcgenwar«" prüft Wundt die Berechtigung der Nalurwissrnscbaft, ans dem Grunde ihrer eigenen T e i l Wissenschaft ein Svstem der Metaphysik zn errich ten, da das gesamte Sein, nicht nur das Le> eu der Natur, soiidcru auch des Geistes zu erklären versucht Er verneint die Berechtigung dieses Anspruches. Das; üch gerade außerhalb des Kreises der eigenilichen Fachuhilosophe», sa gerade unter denen, die offiziell alle und jede Metaphysik bekämpfen, sich das freie Bedürfnis des Spekuliere»? rege und sa gewissermaßm „Wider Willen" eine Metaphysik hervorwachsc, bezeichnet Wund! als „ein interessantes Zeugnis für den »nau-'rottbaren spekula tiven Trieb des menschlichen Geistes." (S. 110.) Aber ganz ab gesehen davon, daß das Weltbild, das vier enistebl, aus einem begrenzten Erfabrungskreis erwächst, kümmern sich diese „Meta- phvsikcr wider Willen", wie Wundt a»S,übrt, in der Regel nn, die Gedankenarbeit veraangener Zeilen sehr wenig. Ebendeshalb vermögen diese frei entstandenen Gedcinkcngebände die früheren philosophischen Systeme nicht nur nicht zu nverwny'en, sondern sie erueiieru vielfach geradezu, nur olme es selbst z,, wissen, frühere Wettden iingSversuclic i nd „spiegeln so g-'wissermas'en die ganze Vergangenheit der Bce^avbyyk in einem der Geoen- wart nngehörenden A'.'aenblicktbilde." iS. 110.) ri,, drei Bc-j- spielen der modernen Nalnrpbiy sty'hie zeigt Mui-dt. wie die'c ..Phi'osvvheu außerhalb der Pl'isoso"l>ie" »yletz-, nur wiedo-'- ho'en, n-as and-'re an ihnen gedacht baßen: nn G i i> it Hae-lei, Wilhelm O i> w a l d und Ernst V'a >h. Bur bcschränfeu uns a'.if die Beurteilung, die Ernst .H a c ck e l-? „Welträj- s e I ", .diese? nach der Za bk und Grüß.- der R»c!a-'.'n an<r>'tt- tatst» erfolgreichste 'M-rk der n-ed.y'nen "o"nlär " "pst-y - ' äen Li!c>'aiur", in der Wnndlscben Darstellung gesunden hat. Die K>: ik Wnudls ton icnli 'ei t sich durchans a-e-s tue Me taph-ü'k. die die „Welirätlel" enthalten; »in diele inöglichkt rein die Atomistik und Energetik, den Mechanismus und Vilalismus, die Biogcnc>c und Pjywc.cneie und manches arwerc inöglicyst beiseite zu lassen; dann ergebe sich als der bleibende, oo» solcher wandelbaren Vorjtcllniigen und Namen unabhängige Kern dieser Weltanschauung nugesähr der soloende": „Aus Stoff und Kraft sind alle Dinge zuiaminenges.'tzt. Der Stoff besteht a dir schweren Masse und dein leichte» Aether. Beide uns aber nicht tot, sonder» die ihnen iiinewohueude Kraft äußert st cd ,,, Emo- sindnng und Willen oder, wie mau da? nämliche auch anSdrücken kan», in Fühlen und Streben. Diese sind an die Bewegung':: der Materie gebunden: die Arenne suhle» Lust bei der Verdich tung, Unlust b.A der Spannung »nd Verdünnung der Ltt'ftst- Daher ist jede Aeußerung der B ahlverwandlschast der Elemente von Lust begleiter, ebenso wie die Vereinigung der G.-schlechst" Diese selbst entspringt aber daraus. p<,ß sich jenes Fühlen nur Streben der Atome in der organischen Natur zunächst zu de > die Lebenserlcheiininge» der Zellen Hegleilenden Empsindnngen steigert, welche Steigerung endlich in spezifischen Zelle», den Scelenzelleu, ihre» höchsten Grad erreich!, wobei sich die testieren i» Empsiiiduiigs- und Willcriszellen scheiden. In diese» höchste? Gestattungen des Siofles ereignet nch dann sei,-' Spiegelung der Fühlungen und Strebungen, in der das Bewußtsein und die Gedaiikeiibildlliig bestehen." <2. 12t> f.j Nachdem so die Hacckclsche Philosophie in ihrer gan-en mechanistisch-materialistischen Dürftigkeit einhnllt ist, sestt die Kritik ei». Wer Wundt als Kriliker abweichender Ansel>aiiili!geii kennt, der weist, daß er, fern von aller persönlichen Schärfe, immer strengste Sachlichkeit beobachtet, »m io schwerer micat, was er a!S Philosoph zn dem Weltbilde sagt, das Haeckel in le'- nen „Wetträtseln" entworsen bat. Diese? Urteil sei, vor allem auch zur Beherzigung für alle die vielen, die Haeclels L.'.lvg der Welträtsel als das leiste Wert gläubig-willig hingenommen haben, hier unverkürzt wiedergegeben. Es lautet: „Hacckels „Welträtsel" führe» uns mitteu hinein i» eine poetische und balb und halb mythologische Spekulation." (S. >20.) „Wollle man in der Geschichte, der Philosophie nach den nächste» Verwandle» des Systems suchen, so würden sie etwa in der Re gion der jüngeren jonischen Physiker zn finden sei». Analogien wie die der Verbindung und Trennung der Stoffe mit der cer Geschlechter sind ganz im Sinne dieser allen noch halb mythi schen Naturphilosophie. Darum hätte Höckel Fühlen und Stre ben. Anziehung »nd Abstoßung ebenso gut mit Cinvedotb's Liebe »nd Haß nennen können. Schon der aufgeklärte Demokri! würde aber wahrscheinlich dieses WesthUd aboelebnt haben, nicht weil cs willkürlich ist — darin Rieb ia auch die Atomistik >n den Greine» der dichtenden Metaphysik —, sondern weil es die innere Eiubeit der Gedanken vcrmissen lasse, und der grimme Herak'it würde über diese Philosophie schwerlich milder als über die seiner andere» Zeitgenossen geurteilt haben. In der Tai gebärt diese ^'ekulatton aan; > nd aar dem poetischen Stadium der Metaphysik an. Tie bewogt sich in einer Reihe willkürlicher Einfälle und nnhestimmler Analegien, bei denen man sich trost inoderner Anstnettingen in die Zeit znrückversestt fükstl, wo die Kunst des 'strengen logischen Denken? noch nicht enldecit war und die postlive Wissenschaft sich noch nni ivrer Kindhettsstnse befand. Gerade in diesen Eiaenscs'aüe i beübeu aber die „Weli.'ättel" doch N'icd.r einen t>" ischen tz'-ert. Sie -eigen an einem nnister- -tt'ttligen Be.'riet, das', '>>. tüinmern. wa'- die Geschieh frisch s seöß'ich daran eigenem Lstdü-kul die Pßttast" y.- >1! bei o: NI -heilen, »-eint ydl, lei cs n-itig, alle d'e denen die moderne Wipens'la'! in dieses System hineinrage: da a - >ne:a >b '> zn m ie ana> srei s sotch' a und sieben. e,na> des Deuten, h,. ß.h sei:: a, er immer 'eu hi>^, int! kutatir- 'd- i> ohne sic 'US l'is oo l! inel um das za alstn oeleiile! hat, bin stbau""-' natt da an'äi an und tt an'. » n m G -I h Nr. L88. Sekt« » a»Sfül,r!iche Würdigung dieser naturwissenschaftlichen Metaphysik („Ernst Haeckel als Philosoph" in Philosophie! mititans, Berlin, Reuthcr u. Netclmrd, 1!»18; zuerst in den „Preußischen Jahr« liüchecn", Juli 19lll», erschicnenl schloß damals Friedrich Paulse» mit den Worte»: „Ich habe mit brennender Schau» dieses Buch gelesen, mit Scham über den Stand der allgemeinen Bildung und der philosophische» Bildung unseres Volkes. Daß ei» solches Buch möglich war, daß es geschrieben, gedruckt, ge- kanfr, gelelen, bewundert, geglaubt werden konnte bei dem Volke, ras einen Kant, einen Goethe, einen Schopenhauer besistt, das ist c imierzlich." ta. n. S. S. 21 l.) Wenn »n» auch Wilhelm Wundt, eu die Wissenschast als den uiiiversalsten Denker der Neuzeit erehrt und an die Seite eines Aristoteles und Leibniz stellt, über n Philosophen wnclel den Stab gebrochen hat, so mögen daraus ieienigcn immerhin einige Vorsicht lernen, die so bereitwillig an die „gesicherten Ergebnisse der Wisscilsstyift" zu glauben ge neigt sind, für die alle Rätsel der Welt endgültig gelöst sind und die keine Ahnung davon haben, wieviel Fragezeichen ge rade diesenig-c» hinter die Ergebnisse der moderne» Wissenschaft machen, die am gründlichsten darin zu Hause sind. Gemeinde- und -schien 8 Dresden. Im großen Saals des Gesellcnhanscs hielt am Mittwoch den 7. Dezember der Volksvercin für das k a t h. Deutschland, Ortsgruppe Dresden-Altstadt, ei-e gitthesuchte Mitgliederversammlung ab. Der Geschäftsführer Herr Kavlan Lehmann begrüßte die Erschienenen herzlichit nno hieß besonders den geschätzten und belieblen Redner des Noslids- K-errn Schuldirektor Bergmann, sowie auch die Herren Jusiizrat Dr. Eides und Konsistorialrot Hei du schka herzüchst willkc-mmen. Sodann ergriff Herr Schuldirektor Berg mann das Wort zu seinem Vortrag „Welche erzieheri schen Werte bietet die christliche Volksschule"" Vom Entstehen der Volksschule ausgehend schilderte er in klar»» heg-tsteriiden Morten die hoben idealen Anmabc» unserer stttho- liscben Volksschulen, die Kinder durch den Gstinben an Gott, an die heilige Dreifaltigkeit zu cchien überzeugten Ebristen zu er ziehen. Alle Anwest'iiden führte er nochmals durch leine Aufzeich nungen und AuSführuimcii zurück in die Kinderiabre und .eg!: den Estern, die ia die Grundfesten der Schulen sind, dringend au-.- Herz, überall, wo es gilt, für unsere Schule» einzutreten. a>'k dem Pstiii au sein. Lauganlstiltender Bestall solche settien glän;cndeu Aussülirnnaen. Der Geschäftsführer sprach dem ge. schähien Redner den l'erttick'stcii Dank au-? und richtete ein.' r drumenden Appell an ' - Estern, die Schuleittlassenen den kal!i->- lischen Vereinen zuzusübren, »m so den Glauben dieser unter den Gestibren der Welt anlrecht zn eichatten. — Anschließend festite ein Lichihildervort'-aa über das l'ntstebcn des Volksvereias und der Zentrale in MüiM en Gladbach. >"as wobl für alle V>. , tra"en?lenle nnd Mitnrbeiier des Valkspereins von besonder n Am 7. Dezember hielt oer E l i s a b e t h v e r- ein Vceißen nn Saale des Albercho-es ein Wohl>äiigkei!ssest z> gunstea der Armen unserer Gemeinde ab. Zu Beginn hatte in liebenswürdiger Weise Frau Aeune S l a r ck ans Dresden sea Virtra- einiger reizvoller Lieder übernommen. Der stimmungs» schöne Vortt ni der Säi' .erii' rr:--ue im Z.'l'örerkreis reae» B - rast. H.'rr es irrer G> r ri b l hieß hie -ins die Anwesende» w !i- ni'g lim > ''or!l "k'i der Sän-: .eriii ern' ie INI H'.'lw rertreis reae» ' '.rr ^ f arrer G, r ubl bieß b lt'l'M.lf dir.' Anwesende» c ! UII^ dai !e >'>: ! berzi,c!'-.".i "''.irlL'r, der ^ängerin -n am K- avier, Fenn L o r c n z. : nü'.t-'c'- :e er allei a Amm-seG' dnn i'' ne» der Abend w-.'.^er i möae. NaG-'ei» F' 'a-r ^ ?.ri - noch vier L: u lml'o . besann c>-->- .''cini'tte- ist . ein S»icl di»: schmei;e W-i-' -enst'e'e. "G.Iän rr!' t?r! iGe Li-tt'-- die slin e. l -ii'r lind der ßL'ü-iL'r' beim tt-i »-"se nm dst » Le,. >G'y"> -eit. Es-' bei und t'st- sti- -r ,'i-, i'. r Oi-n r krs» c-oli«-! dkun-Zvnq p'-ch- '-r- m >?:' tt . i-c. -- - „ii .c.^ »- lestpvou 22y-!y 4ry fL «nnpliolill i«.-,'n-tte ^ kkollor biieilm-Iiigon clnseli I^liilcate ne ci'ti- y. S'-chsischc Volkszeitimg — Nr. 288 — 14. Dezember l02l Zurück zu deu heiligen Satzungen Von Franziska Schneider (Nachdruck verboten. — Alle Rechte vocbe-atten.) (62. Fortschuntz.) L-ange ruhte sein Auge in betrachtendem Schauen in dem des irischen Fathers. Dieser schien ein Engel an Liebe und Güte -u iern. Er rmpfand nicht die Abwesenheit seiner Freunde, weil er riesen neuen Freund gefunden hatte. Mit dem Blicke eures hilflosen Kindes hiiZ, er an dem Manne, von dem ein beseligen. ,»cS Gefühl der Ruhe auf ihn überging, so daß ihm war, als sei «r »schon gestorben, bis ihn ein Stechen in der Brust erinnerte, daßzer noch am Leben war. Er deutete mit der Hand dorthin. Wie.Übervoll war e» chm darin, er rang nach Atem. Aus einmcl hob rr den Oberkörper mit Ungestüm und »r-Iöhlich schoß eia dunkler Blutstrom aus dem Munde hervor. Ein innerlicher Büut- «goß drängte heraus. Dann sank der Jüngling erschöpft zurück. Per Atem flog röchelnd auf und nieder. In Tropfen perlte tc: Schweiß an der Stirue, die Brust hob und senkte sich Rovy Playkonr, jung an Jahren, reich an Schätzen der Welt, musste perben einsam auf hoher Felscnwarle! Jetzt war cs Zeit, ihn für den Himmel z» retten. „Mutter! Mutter!" stieß dieser wiederholt hervor. „Soll ich ihr eine Botschaft a»Seichten?" Der Sterbende lallte etwas von einem Gruße an sie. „Mein lieber Robb, willst tu ihr eine letzte Freude Machen?" Verständnislos starrte der Sierbende ihn an. „Soll ich ihr sagen, daß du in der Liebe unseres Gottes ge storben bist? Willst du ihn li-cben, diesen großen, gütigen, barm herzige» und vollkommenen Gott aus ganzem Herzen, uns ga >- Seele, aus all deinen letzten Kräften?" Der Sterbende nickte. „Bereust du deine Sünde», weil ec dich mit unendlicher Lirte geliebt und in Liebe dich zu sich ziehen will?" „Der Sterbende hauchte ein leises „Ja" zurück. Langsam sprach ihm der Priester die Worte eines kurze» Gebetes vor. Mit rührender Andacht und inniger Zerknirschung wiederholte sie der Jüngling. Mählich begann der Tode-mampf nachzulasseii, die letzten Augenblicke eines sanfte» HinscycidenS «ahicn Hera». Robe»-' DM eil blickte zum wolkenlosen Himmel empor. Mit inbrünstig Flehen bat er Gott, diesem, zn dem er ihn gesandt habe von öcr Nebersülle des Gnadenschatzes seiner Kirche zu tuenden, vo» der seine Hände in diesem Falle nicht ansieileii konrten. dm nun I". ^ -il-.'si "M? ist l'ir'ii tt i vVri'.' . : ' "". i r ii- '' i e j H.-e r Dr. I e v n e, nni'er ne is!'ieder ' eirn', nw'l, dern ,'r^cnn' ist. Gst-ö! bei l :b.e .isiei, '»'»'N im ' ! 'o"ser in''? d-'n >'ti'''.'ii! ^r'l>eN s nende?-.' sind dst - D'-tt'-' " v-- !' " - 'R'N '1 y -'i ie -.n i' ' n - '. sl wir d'. ' '^ner N!' I d'NNl noeü e s-.ne! d- -n Kst'cleitt: ''r L n o s y , den y - '! ^ n s I 0 -l" Gen mtt nn' >'-.'»i -yy -u '!'ei'-l und P a n ! s e n , Ii I Wc zsiveii littisch ;e>c:e den lnor den. - ' 1 M's' lieb ein st'ßttche-- i'st- ;n gel U'N Vt" >.'nand. In der Größe seines ttisers sprach er ersültt vom Geiste Gottes der scheidenden Scele in solchen evgeeiseudeu und ent zündende» Werten von der Li.be des Schöpfers zu seinen Ge schöpfen, daß sie in den letzten Augenblicken ttires Austrittes ans der irdischen Verbannung in heiliger Begierde entbrannte, mit ihrenr Gotte vereinigt zn werden. Indem die Sinne schwanden, horchte die Seele noch den tröstenden Worten des Priester-?, bis sie den Nus des Allerhöch sten vernahm. Beim Verlassen ihrer irdischen Hülle drückte sic dem Antlitze des toten Körpers ein seliges Lächeln auf. Mit einem Lob- und Dankgebet kniele Robert O'Ncll an der Leiche seines Neffen. Ihm wards wie eine Offenbarung, daß seine Seele gerettet war, die vielleicht sonst im Strubel einer eitlen Welt untergegairgen wäre. Nachdem der Seelsorger sein Werk getan, schob sich der Mensch in den Vordergrund. In gewaltiger Ergriffenheit ob des seltsamen Ereignisses übcrkam ihn eine mächiige Erschütte rung. Er schlug die Hände vor das Angesicht und begann bitter lich zu weinen. Als der Gebirgler mit frischem Wasser zurückkehrte, fand er d'e staatliche Gestalt des Priesters tief zur Erde gebückt, das Ges-.cht in die Hände begraben. Vor ihm lag ein Toter. Der Monn zog den Hut und kniete nieder, unr ein kurzes Gebet zn sprechen. Sodann räusperte er sich, nm sich bemerkbar zu machen, weil es dem einfachen Mane peinlich war, Zeug« eines »reusch- lieoen Schmerzes zu sein, dessen Grand er nicht begreifen konnte. Sofort fand O'Nell seine Selbstbeherrschung wieder, er richt-tte sich aus und saale zu dem Manne: ..Er ist eines schönen, erbau lichen Todes gestorben. In Schn eigen hielten die beide» Männer Toienwacht, üiZ die Leute intt der Sänfte kamen. Die Gesellschaft der Herren, die »ich bis dal'nn am Abhänge der Felsenklippe ansoehatte» batte, kehi.e ebenfalls zurück. O'Nell ging 'bnen ,'kttaeaen und sagte, daß der Sohn des Lord Plabfour soe.'.n gestorben sei. Man erschrak nnd einer, der Lord Garfield drehst' sich ,'m und g.ng hinweg. Einige gingen ihm nach, w-i l sie für ihn fürchteten. Rur zwei von der Boronie blieben, um dem Toten das Ge'u'.t zu geben. Inzwischen Halle inan diesen auf die Bahre gelegt nnd mit einigen Decken verhüllt. Langsam bewegte sich der kleine Trauer;ng abwärts. Der steabiende Schein der Höhe begleitete ihn, bis er sich zu den schn etten Lichtstteiseu des dantteu Tales verlor. Dicht hiiicer der Bahre her ging Robert O Neil, in einiger Entfernung folgten die englischen Lords. Sie batten die werktätige Liebe nnd die. Spure» der Pergojsenen Dränen dieses eifrigen SeelsgrgerS ge sehen nnd darüber ihre Gedanken ansgetanscht Wahrhaft'r, dieser batte den 'Beweis erbracht, laß trotz aller Verlenmdnnge» die Behandlung einiger rnr:g war. daß der irttckne Priester, den maa so gerne'als eine» Pba,n isten und sopt'inisthen Grub',- hinstellte, im Grunde ei» praktischer «nd sehr brauchbarer Men ich und Von großer Nächstenliebe beseelt sei. An dem Gestade des Lakcv vo» Killarney ange!a»gt, setzie» die Träger die Bahre nieder. Mährend mau sich bemühte, ei» Floß herbei zu schassen, lehnte Robert O'Nell an dem Stamme eines Baumes in Be trachtung des ergreifenden Augenblicks und der eigenartigen Schönheit seines Landes. Tod und Lebe» schienen einander sich zuzuwinteu mit der "alten Bekanntschaft, mit der sie sich nirav« lässig begegnen und nrcinander verschmelzen. Doch immer sah er dos Leben im Triumphe wieder ans dem Vergehen entstehen. Daker verzagte er nie. Darum hasste er für sich, für sein Volt und auch für deu toten Jüngling, weil er im diesseitigen Auf. erstehen eine Gewähr für da« Zukünftige sah. Bald war ein Floß zur Stelle. Ein Dutzend abgemagerre. arbeitslose Händc bot sich zur lieberfahrt an. In Killarney wurde die Leiche des einzigen Sohnes des Lord Playsour in der Abteilung des Totcnhauscs ausgebahrt, die für die toten Fremdlinge bestimmt war. Als sich das Gerücht doa dem Unglück in der Stadt verbreitete, kam die Neugierde des Kleinbürgers dorthin gezogen und betrachtete mit tuschelnd:» Worten des Erstaunens die pomphafte Aufbahrung des jugend lichen Toten. Aber keiner der bei dem Jagdunglücke beteiligten Herre.« hatte es übernehmen wollen, Lady Playfour von dem traurig:»» Kalle in Kenntnis zu setzen. Im Aufträge der übrigen sollte einer der beiden, die die Bahre begleitet hatten, den irischen Priester mit der Bitte um ttebermittlung der Trauerbotschaft angcben. Bevor eS geschah, war dieser sckwn selbst mit dem An trag: entgegen gekommen, deu Vermittler zu machen. Bis zur Bestattung blieb Robert O'Nell in Killarncy. Dann kehrie er nach Fairyforst zurück. Die gewünschte Erholung hatte er nicht gefunden. Dennoch war rr mit der Gcnngtunng Hin wegs egangcn, daß ihn Gott aus besonderem Grunde diesen Weg geführt halte. Schon am selben Abend des ttn-'iliickcs batte er in einem Brnie an seine Schwester dieser den Tod ihres einzigen Sohnes in schonender Weise ini'geieilt. Den Angaben über di-e Umstände dieses traurige» Ereignisses nnd dem Aitt-drncke seines ge. schn istcrlich empfundenen Beileides hatte er einige kurze Begleit» Worte hinmaesngt. i» denen er mit großem Ernste auf die Heim» suchnng Gattes als einer Einladung hi»wies, zu dessen bar.n- hcrzigerLi ebe zurückzukehren und der Sehnsucht Ausdruck ver lieb. mit der der Vater sowohl als auch er ihrer harrte». Er hatte deu Brief nicht dirclt an Lady Playfour gerichtet, sondera mtt einem Begleitschreiben an einen ihm befreundeten irisch».? Priester in London, den er bat. da? Schreiben seiner Schwester zu ül'crmiite'n, da bi-? dahin alle an sic gesandten Briefe nnbe- ant: ortet geblieben seien, was zn der Annahme berechtigte, bah diese wobl niemals an ihre Bestimmung gelangt seien. (Fortsetzung solch s
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