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M.3VL 20.Jahrg. Fernsprecher: Kedaktion 32723 - Geschäftsstelle 32722 Postl>t-cch>>o»to: Dresden Nr. 147S7 ZS- Freitag, LS. Dezember 1921 Redaktion und Geschästssteve: Dresden,?!. I«, tkoi»,,inUroste 48 v«,n«Spret»i MerttMirllch »4 -weiiiion-illtck »N ^ msiiatttch 8 4! frei Hans, etuzcliMinmer so 4. Dt» Lüchliiche «oti-zemim, er'ckea«. tcchSmal wSckl-ntlich. — LprecktM»»» der Net>,,tt,o» ü dir « lwr „ackm. Nicki <>»«- srülktick zurtickvertangle und mil Nü-kvort» »ich« verieheue «it,»ent»,i>ge» a«> die Redaktion werde» «tchi auibewadri Bnzet»»»« Ammtim» von M»>ckgi>snn»»ta»n bi« >i» Ntir do» stomM»nn»/>»>a»n dir !> Ubr vorm. - Aiizeiaenvrcir Ntr »e 1!e»I»eiie it.»«» ga,»ttie»nnz»i„en it. kö> Nie «erenie 4.— >m Nekiaaieie» Fc. - sttir a»o»iii>ck aeMirwi-elie lowie dnrb vernwrecker ni'aeae« e ie Vi ir nae» ti >-N'k kn- n-ri iiwormckie>t Nr N'ckNik»«' Nick' iivrr"ebn«-n Aanahme t» Dresden: Sckmidt'tcke Äuckhaiidi. Jnh.P.Berk, Zcklos>iir. ö. >» Va»de» Franz Üiiriat a. d. Peirilirche 1 Rathenau in Oaris (Eigener Drahtbericht der „Sachs. V o l ksz e I t g") Berlin, LS. Tczenibcr. Dr. Rat Henau ist gestern mil- !ag nach Paris al'gereist, um sich gemeinsam mit Staatssekretär )jscher an den Verhandlungen der Reparationskommissio» zu beteiligen. Iialhenans Reise nach Paris erfolgte auf Einladung niaszgcbciidcc englischer Kreise. Ta sich jedoch Staatssekretär Fischer als offizieller Vertreter der deutschen Negierung in der iranzöjlschen Hauptstadt aushält, trägt NalhenauS Besuch inojsi- stellen Charakter. Man niinint deshalb in hiesigen »nlcrrichle- icn Kreisen a», dag Nalhcnau nicht an de» offiziellen Beratun gen zwischen dein Slaalssckrelär Fischer und der Neparalions- stniniisslen tcilnehnicu wird. Jedoch wird Nathcnau mit der lieparationskoniinission in ständiger Ftthluiig bleibe». Tie Be sprechungen Fischers init der Kennnission werden sich bekannstich in erster Linie mit der Frage der Ratenzahlungen i»i Fauna«: und Februar bcschäsligen. Man ist der Ansicht, das) von deutscher Leite im Januar beim besten Willen nicht mehr als etwa 260 Millionen Mart gezahlt werden tonnen. Dieser Be irag ist bereits iu der Note der NeichSregiernng der Neparalions- koinmission nngebo'en worden. lieber die Febrnarzahlnngcn hosst man eine Einigung zu erziele». Im übrigen niinint inan a>>, das; bei den berorstehende» Pariser Verhandlungen die Vor beratungen zur Konsercnz in Cannes eine Hauptrolle spielen werden. Im Fnsaminenhange inii den erste» beide» Fahlui'nen des nächsten Jahres dürste, nie mas-,gebende Berliner Kreise stauben, das gesamte Reparation--'''«eblrm und insbesondere o>e deutsch» Reparationsleistungen sür das Jahr 1SL2 zur Be ratung toniinen. Tie KMenliefeimrgerr an die Ezttente Berlin, 28. Dezember. F.a 'iä'ch: r'tlätter teilten mit, iah «'sch de N e p a r a t i o n S l o n, in i s s l o n mit dem angebliche» Verzug Deutschlands in derc K o t ö I i e s e r » n g zu beschäiiigei« habe. Die rcgclinästige Liesecnng von 15 009 Donnen täglich kei seit dem 15. Dezember d. I. ans 2090 bis 10 900 Tonnen znriist- gegangen. D«e Milleilnng spricht von einer „dritten Ver se h l n n g" Deutschlands, die hierdurch seslgeib sti werde. Dn> erste Versehlung datiere bo.n Juni ISA» vor der Konferenz von Spa. Die zweile gehe ans den Msi-z l02i zniüek. als die denlsche Regierung die erste Milliarde Goldmark, die ans Grund des Versailler Vertrages als Abschlagszahlung aus die Summe von 12 Milliarden verlangt wurde, nicht bezahlt habe. „Echo de Paris" n"«gt dieser Meldung Hinz», es sei angebracht, am Vor abend der Konferenz von Cannes den schlechten Wille» Deutschland S nochmals feierlich seslzustestcn. Von unlerrichteler Seite wird hierzu folgende? bemerkt: In Verfolg des Ende November einsctzendc» starken Frostes traten bekanntlich erhebliche Störungen in der Waaen ge st e I l u n g im Rnhrrevicr ein, die zu einem »»gewöhnlichen Anwachsen der Haldeabestände und ansterordeiillick'en Cr'ckw-- runge» der lausenden Kohlenversoigung auch des Inlandes führten. Hiermit hängen auch die Irak des WeihnachlsvcrkebrS in einigen Bezirke» getrossen» C-inschränknngen des Personen verkehrs zusammen. Eine Rürkwirkimg dieser, lediglich durch höhere Gewalt herbeigesnhrtei: Verhältnisse aus die Pslicblkohken- lieserungen an die Alliier!,» konule »«stil ansblcibc». Die tal- sächlichen Kokstieseriii aei« seit dem 15. d. M. erreichten fast I2O'«0 Donnen »ehe» rund 30OOt> Donnen Kohle» täglich. D:.> znständigen RstchSininiiler Hab'» soiort eingegrissen. Die ge- korderlen Mahnabmen, Z » r ü >k sl e l I n n g anderer Lic kern »gen ans die Gefahr von Arbeitseinstellungen l» der heimischen Jndnslrie. Gestellung von DranSnvrlinilte!». Fei-r- tagSarheil »st», balle» nach de» vor!.egenden Meldungen den Er folg. das; das Liesersoll a» Koks durchschnittlich an, 25.. 26. lind 27. Dezember boll erreicht wurde. Am 27. d M. wurden nicht weniger als 49 792 Donnen Koks berladen. Die Revaralwilskvmmissioii wiirde durch die deutsche KriegSlasleu- keniniissien über die Bemühnngen der deutschen Regierung, tue vorliegenden Schwierigkeiten zu überwinden, fortlaufend nnlec- richtet. Es wird überdies Gelcgenbeit sein, bei bei« sstr den 3. Januar nächsten Jahres in Anssichi genommenen Verhand lungen ül>cr die weiieren Liefcrprogranime und ül>er die A»s- suhrsrage elwa von der Revaraitonskoinmission noch gcn'ünschlc Ausklärnngcn z» geben. Die Versuche, eine vernünsiige Lösting der Nevaralionssragc, »m die sich gegenwärtig alle beleil'gl» Mächte bemühe», nach dem Vorbilde von S»a durch Schaf fung v o» Schwierigkeiten in der Koksi'nfrage z» stören, dürste» daher erfolglos bleiben. Von Deutschland sind auch die beiden ersten angeblichen Verfehlungen niemals anertannt wor den. Von einer drillen Verfehlung kan» somit weder sachlich noch formest die Rede sein. Paris, 28. Dezember. Wie die „Liberi»" ersähet, bat die Ne p a r a t i o n s k o m in i s s i o n sich in ihrer heulst»» Sitzung nicht m't der Frage der deuischcn KokSlt-.fernng befasst, mie zwei Morgcublnter berichtet haben. lieber diese Frage werde erst in einer späteren Sitzung beraten werden. U-Booi-Fraqe und Rhein landsbesnj;mrg Paris. 2S. Dezember. In der Frage der Unterseeboote steht eine Regelung zwischen Frankreich »nd England bevor. Frankreich wird sich den englische» Wünsche» fügen. Frankreich Aelnt als Gegenleistung Zusicherungen Englands betresfend euies Teiles de» grosten französischen Entpamiungsplanes gefordert zu habe», der in der Ersetzung der Besatzung des Rlieingebietes durch ein von deutscher Seite bestätigtes englisth scanzösischeS Abkommen über dauernde Entnittitarijicrung der Rbeiulande be steht. Ta3 Programm für Cannes Paris. 29. Dezember. I» Cannes werden die Vorbereitungen für die Konferenz getroffen. Der amerikanifche Delegierte, Colo nel Harvest, mit seinem Sekretär wird bereits am heutigen Donnerstag in Cannes eintrefi'eu. Ain 1. Januar trifft die englische Delegation, ain 4. und 5. Januar treffen die übrigen (Franz»'», Italiener, Belgier und Japaner) ei». Am 6. Ja nuar wird daun die erste Sitzung stattsind ir. Min rechnet mit einer achttägigen Dauer der Kon'crenz. Insgesamt werden etwa 200 Per'onen i» Cannes erwartet. Ministerpräsident Brtand hat In seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Obersten Rates die Einladungen zur CanneS-Kon ercnz zum 6. J'niwr abgetan t. Auf der Tagesordnung stehe» zwei Punkte: Die Reparati- onSsrage und die Einberusung einer internati onalen Konferenz. Belgischer M'Nisterrat Uber Cannes Brüssel. 20. Dezember. Der bclgi'che Ministerrat beschäf tigte sich ausführlich mit der Frage der Reparationen und be sonders der belgischen Prioritäten angesichts der Knisteren; von Cannes. Hst in ans, der mit einer Untersuchung der Revara- tivnsfrage beauftragt worden war. erklärte, das; das belgische Prioritätsrecht noch immer unanfcchibar sei. Die Pcrfonalvcrändernnpcn in der Nci kkäwi'hr Rerlin, 88 Dezember. Zn de» b i'orste enden Pls'onalver- strikt«nii'en i» der R>i ' ?-vcbr t i t >>„» N-ik'swclir"-iuistc,iii», D«e V,iäiidenttiaen b>tr ff n ziinüclist iiinn ini tie st i^en Iistcr sie ac'eg-^»en in v und »»>> bcabüsiit t » AnS nn^ch von Ha « t'cnlen und Slabeo ü«ie en. inn da' aUe V r ä ««si- >v et eilt >z«in ll ». tan m aüaeii'e « en Ha'«bt! nt die stompan en ni«". Z at'do sizicre d>c 's'atalbone »w üt«ien. Die l» Fitt> l«l'r 1922 »n irvaiiei'd n B e i a b > ch > ed » n a c n beriivk,, lediglich n>, f d i e >'st >! ct, e » Erivägnnnc» n»d basten sich >n rng n lstre»zen. De davon bc- trost en O st sire sind b,r >t' «änitl ch b liachiich lat. Die tu der betreff »d n Nati> eiwälmie walns«?«««> >'? V era b s s'I c d n n a der Gen rale von Hamme>ste>n und MülIrr beruht aus freier Eriindiin g. (Kittsührunft der zöstw^en Sorache in den Saarländer < ol ssrlnilon (Eigener Drabtbcricht der „Sachs. V o l k S z e i t g.") Sanrbrülkrn. 29. Tewinber. Die Saarbrü kener Lehrerkani- mcr befastte sich mit der Frage der Ciusiihrnng des sranzösiwln'ii Sprachunterrichtes für die Saarländer Volksschule». ES wurde folgende Ent chliesinng einstimmig ge'afsi: Die Lehrcrkamnwr lelmt den fraiizösischen llnte-richt als Bestandteil des Vollsschnlnnter- richleS ab. Tie Lehrerlammcr bcinerlt, das; sie in allen Fragen, die das Unterrichts- und Ersielningswefen betreffen. Mitbcstim- mungsrccht erhält, sie ist der Ansicht, dast die mit Vecordunng vom 2.3 November d. I. angevrdnete Ve'rignng der Ell.rit diesen mit Recht die Cnt'cbeidnng nleelästt, dast aber das Ergebnis der Befragung kein richtiges Bild über das Bedürfnis de? französische» >lnte«richles gibt, da die meisten Eltern sich b.r Tragweite ihres EntichlnsieS nicht bewusst sind, weil e-s ihnen an der notwendigen Ansilärnng über die Schwierigkeiten der Er lernung einer sremden Sprache fehlt, die ihnen von der Lchrer- schast nicht gegeben werden darf. Der Stoi'd der denlsch-po nischen Verhandln« g?n Breslau, 29. Dezember. Ans einer Unterrediin. nnt den bosnischen Delegierst» sür Oberschlesien, die der „Ober clstesijche Kurier" ver.'fsi'nllichl, tritt eine allgemein optimistische Beurteilung des Standes der d e n I s ch - pvlni - s ch en Berha » dInngc n h e r v v r Vnnde-srat EaIvnder ivürde nur in clnigen Fragen noch den Schicd'srichk c ztvischen Denlschland und Polen spielen müiien. Zu die'en Fragen gehöre die der oderschlesi clien Milchuer orgnag Die deutsche Tc'egajion stütze sich ans da-s allgemeine Ausfuhrverbot sür Müch n«id Milch produkte, während sie in brr Frage der IIci,chanss»hc Entgegen kommen zeige. W,rdcrverhas<»»»a des k>klö>ders des MajorS Man n ä zre Brrölnu, 29. Dezember. Unter den befreite» polnischen Gefangenen ans Geosstlroblitz bestand sich auch der Mörder deS französischen MasorS Morlnlstarc, »amens Joschka. Bei ciiwr Razzia der Breslauer Polizei gelang cs, diesen ans der Siras-e sejtzuuehmcu. Ter Kröede kttropiiU'che^ Gcw'isseru Neuyork. 28. Deze>»9ov Slsseckaiod Pres; meldet aus Was singt»«, Nlchtaintsich mied a»g<deutet, dan Fran'r.'ich nläa icheew'ise dem S«a uäquo in der Re- g»e»zu>!g der Nnterseebootstreitkräfto znstimmeu werde, we"n die anderen Märl»'e si st einen, Rertraae a> « schlössen, der eS sich zur Ausgabe setze, den Fr eben ln den enroniilschen Geivcissern z > eel,ak<eu Die Ssignata » wächt litr eine» solch-n Verirag wäre« Fraulreich, Eng« >aud, Jtal.en und Deutschland. Wc?!L ehende Bcgnad'yrinq der Aufrährer aus der bnyrisrrien riiä ebewedunls München, 29, Dezember. Wie amtlich mitgetcilt wird, wur de» nach der letzte» statistischen Ztlsc»nnie»stellung wegen Betei ligung an der Somjetbeivegnng deS Frühjahrs >919 ini ganze» ln Vatiern !07 Personen zu Festvngshast verurteilt. Weit mehr als zwei Drittel vvn ihnen haben am Wege der Einzelbegnadigung eine Bewähr»,igssrist erhalten. Hiernach wurde mit BegnadignngS- cikten jo weit gegangen, wie cS in einem geordneten StnatSwe en nbeahnti' t möglich ist. Dabei wurden die Bewährungsfristen nicht etwa, wie gelegentlich behauptet wurde, stirz vor Ablauf der Strafzeit bewilligt; im Gegenteil hat weitaus die Mehrzahl der Begnadi-steu eine» sehr erheblich.» Teil ihrer Strafzeit nicht zu vcrbüsten gehabt.. Ein groster Teil hat nur einen sehr geringen Teil der Strafzeit zu bereitsten und eine nicht unbeträchtliche Zahl hat sür die ganze Strafzeit Bewährungsfristen erhalten. Um grotze Entscheidungen Weniger einer grasten Oeffentlichkeit erkennbar, dafür aber ui» so ausgeprägter nach innen sind Dinge in der Entwicklung begriffen, die groster Entscheidungen harren. Die Diplomatie der ganzen Welt ist in Ansrnhr. Der politische und diplomatische Hochbetrieb war bei alle» Mächte» in den Tagen der Berjailler FriedcnSverhandlnngen kaum stärier entwickelt, als das gegen wärtig der Fall ist. Wählend in Washington das militärische Wektproblem — bis jetzt freilich mit sehr zwciselhaslcin Erlebnisse — nntea den Weltmächten zur Ervrlernng stand, wird die kommende Drei- königstags-Konfercnz des Obersten Rates in Cannes aller Bor- ansncht nach das wirtschaftliche Wcltproblem in ieinem ganzen gewaltigen A»sn«aste - r Debciile und wohl auch zur Ent cheid,ing stellen Aber die ilnlcrschiede zwi ch» Washington und Eannc-S sind doch nicht nur grundsätzlicher, sondern auch lirs- greiscnder welst'olitstcher und wesiwirtschcasilicher Natur. Wahrend das wehrlole Dentschtand bei den miliiäriäbe» Fragen von Wa» shingion vollstäiidig nnege chattet tv ar, obgleich die gcogravhi che, territoriale und wirtschastliche Lage und Bedeutung de-Z deut schen von drei Landst'it» von tzstichvarvölleru ciuge.chsi'sicne«> 90 Millivnei« Volles doch auch bei diesen Dineen eine erhebliche Rolle spielte, wird in Cannes die d e n l s ch e Frage als solche, und zwar durchaus nicht allein vom wirtichnsllichen Standpnnkle ans, im Voroergr.inde der AU'-svriche der Herren der Welt stehen. Uetze.rigender noch, nt-s die Wnilnnglatieo Kousere»; ,vird die von Canne-s sein in ihrem ganz» Eiuilnst ans die Wc t o.i.it der nächsten Zutun I. Erst ans de«n Boden der ln Cannes demnächst zu treffenden Vcreintzar.mgen ist überhaupt an eine Durchführung der Absprache» vvn Washington zu denle». Ans bei» Umivcge über Cannes wird initlelbac da-s ganze deutsche Vvlt, aber auch in die diplomatischen Vereinbar ingen nnd die ivellpvlitifchc» Feriiivirkunaen vvn Washington mil ciatzezvgeia. Das alles zei't uns. >vie Dentschtaiid heute schon zu ciuem. wen» auch nicht alliv anftreie»de«i, iv doch ichv.l erheb,ich. ja vielfach ent chciveud für die Welkvolilil ins Gewicht stallenden Faktor ge worden ist. WaS Canne-S uns Deutschen und der Welt vringk, ist heule noch schwerlich voran-)',»sagen. Tan die Londoner Ne« parativn-s Ve pre.cmm'e» zu keinem endgültigen Resultate süi re» konnten, lag ans der Hand. Aber ei» feüer Nnlerban sür das, was in Cannes endgültig erstellt werden soll, ist doch ohne Zweifel in London schon zustande gekommen Die Gruadzäge der Eini gung. die in Cannes besiegelt we»,-» soll, sind im wesentlichen auch schon zu erlennen. Es wird sich in der Haupt ache darum handeln, das: das deutsche S n ch I i e s e r n » g S p r i » z i P dcn Vorrang vor dem B a r!cist n n g s p r i n;ip der bisherigen C n t e n t e - T i l l n t e erhält. Statt der zwei durch das Londoner Ultimatum nn-s nnicr egten Gv'dmilliardeii sollen im Jahre >922 nur 500 Mi linnen Gotdmarst also der virric Teil in bar abgetragen w rar». Ter Rest von 1509 Millionen Goldniark sott in Leistungen und L i e s e r n n g e «i beglichen werden, ebenso soll die es Shstem bei Berechnung der aus der 2chir»-.cvligen Anssnliratzgabe sich ergebenden Sni»men ange wandt werden. An st er dem t-mre aber auch noch bas mit Franlieich geschlof e»e Wie -tzateuer A>>lv«nnie» zu eisiiil en So- lveit die Jiisormationcn, wie sie zue Stunde, rsilich noch nicht benötigt und auch nur inoisiziell, Vorsteven Alle Eu ze beiten sind noch vollständig in der Schwebe. Auch ü>>-r die statitnng-s- termine die,-er 509 Millionen Gotdmar. ist noch nichl-s nölicreS zu erfahren. Tie eine Strönuiag »ivcli e svatestc>i-s den 15 Fe bruar als den lest» D r:sin sür die Zahstlng die cr 501 Gotd- iniltionen sestgesrüt ivis en, tvat, e id ei>«e andere da nr den 15. Ap'si! > c" sieht Aber w.dec sür den einen noch iür den anderen Fall wurde Deutschland ans eigener stritt die en Bestand an Gvldmillionen zur Verfügung stellen !->»»>». Fm be t-en Falle tvare das möglich durch einen nnmillelbaren Eingins i» die Gvldvorr,ilc der Ran.li-slunst Dast aber ri» !v.ct-er Dchrit! im H>«i- bliel ans die ae«hangnisoollen tviri chasilictien Folgen erreglesleii Widerspruch der Fnchlreije findet, ist erltaetich. Wä>e »nii eine derartige eben gegsichneie Rege'niig eine sülilbare Erleichterung siir die dentjüte Wirt sch ist nnd die den! che Politik? Da ivare gleich vorweg zu benierien, dast alle'Ho'j- »nttgen und E-.wartnnge». als sollten oder wiirde» wir ans der fürchterliche» Schntdhast des Veclailler Verlragr-s eullas-e!« tver- den, eil-l und >eügrrijch. Gcwis; ivürde die Permindernng der Bar leistungen nn> !50>> Gvidmitlionen einen anlde'.ordrntiiclieii Einslnst aus niiscren ganze» tvirlfchg tliügen Organismus an-snven. Da-s insojern, als wir nun ernstlich daran geh» iönnl-». die Va luta Vr-Hällisisie zu slntzitisicren. Die Möatichkeil hiersiür ist da durch gegeben, das; «vir nicht gezwungen wo reu. um s e d c n Preis Ane-tnndsdersien nnznlansen. Al>cr wir dürr» nützt vergesst», dast wir nnt die Bezahlung dieser l50 i Bar Millionen nicht hernmlvmmen, dast wir dafür vielmehr Arbeit leisten wüsste». Deutschland würde durch eine derartige Regelung inetir. als das seither der Fall ist, znm W e I t a r v c i k e r. Auch andere gefähr liche Klippen müssen sehr wohl beachtet werden: England beab sichtig! die Wiederaufnahme normaler Handels »nd Wirtschafts beziehungen mit Nnstlnnd dadurch in dir Wege zu lenen, dast die ans Gcnnd demnächst mit England zu Iresiender SachsieFrnng-sab» komme» nach England geleit '» deutschen Waren und Fabritale nach Rn st land übergesührt w > ,». Das würde aber dazu führen, dast die russische Einfuhr gewisjermast» von England und sür England inonopolisicrt und dast dadurch die selbständige dcnt che Einsnhr nach Rnstland unterbunden Wirde. Jetzt heisst es Vor sorge dafür treffen, dast mit einer Erschwerung der deutschen Arbeitslage nicht zugleich auch seine wirtschaftliche Position in Gefahr gebracht wird. Der unlösbare Zujamnienbang zwischen innen- lind ansteiipoliti'che» Fragen wird aber nicht nachdrück licher u»S vor Augen geführt, als dnrch die gegenwärtige» Vor gänge. Mehr als seither müjst» wir künsttg alles das, was wir innenpolsti'sch unternehmen, vom Stnndpttnkte der Anstenpolitik an-s nnd in Berücksichtigung nnstcnpoliiischer Wirkungen ins Werk setzen und durchführen. Anstenpolitische Entlastungen von der oben gezeichneten Art, auch wenn sie noch so bescheidener Natur wären, würden voll uns nur mit den lchwersten tnneupvlittjchen Opfern z» erkanse» sein. Am vordringlichste» von allen inneren F'agen ist die der Steuerpolitik. Was ivir schon an dieser Stelle angedculcl Habei, erhält immer mehr grcijbare Gestalt: Wir werden a»-Z den schleppenden, endlosen Stcucrdebaltc» kiinec-