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Sächsische Volkszeitung : 21.12.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-12-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192112217
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19211221
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19211221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-12
- Tag 1921-12-21
-
Monat
1921-12
-
Jahr
1921
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 21.12.1921
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Problem nicht nur ein deutsches, sondern ein Weltproblem ist. Es wäre falsch, sich irgendwelchem über triebenen: Optimismus hinzugeben. Ja, es ist sogar wahrschein, lich und möglich, daß wir noch außerordentlich schweren Zeiten entgegen gehen. Aber das alles kann nichts an der Tatsache ändern, daß in der Welt die Erkenntnis sich Bah» bricht, wie sehr mit der vollständigen Vernichtung des Deutschen Reiches auch andere Länder in das Chaos hineingezogen werden. Die Haltung der Deutschnationaleu Partei auch jn dieser Frage läßt erkennen, wie wenig sie in politischen Dingen dazu gelernt Hat. Vielleicht ist auch der Wille dazu nicht vorhanden. Darum handelt es sich, daß außerhalb Deutschlands die Wahr heit über Deutschland sich Bahn bricht. Wir stehen ge wiß erst am Beginn dieses Weges. Aber daß wir ihn überhaupt beschrciten konnten, bedeutet bereits einen Fortschritt. Das Aus land hat vielfach nach dem Luxus, der von einzelnen Kreisen be- trieben wird, uns beurteilt. In Wirklichkeit sind wir heute ein armes und verarmtes Land. Wir müssen Deutschland an den Verhandlungstisch bringen, auch darum handelt es sich. Daß die Deutschnationalen iunerpolitisch ebenfalls nicht erkennen wollen, um was es sich handelt, davon haben sre in der letzten Woche einen neuen Beweis gegeben. Im Sommer dieses Jahres hat der Reichspräsident Verordnungen zum Schuhe der Republik herausgegeben. Es ist noch in Er innerung, daß das damals zun: Konflikt mit Bayern führte wegen des dortigen Ausnahmezustandes. Die damaligen Verhältnisse haben zu Vereinbarungen mit Bayern geführt, und zwar zu be friedigenden Vereinbarungen, die auf eine reichsgesetzliche Regelung dieser Frage hinauöliefen. Nun haben drei Parteien im Reichstage den Antrag auf sofortige Außerkraftsetzung dieser Verordnung gestellt, dem zu entsprechen oder nicht zu entsprechen Sache des Reichspräsidenten ist. Diese drei Parteien sind dre Kommunisten, die Unabhängigen und die D e u t s ch n a t i o n a l e n. Ter Antrag ist angenommen worden von den sämtlichen sozialistischen Parteien — und den De u t sch n a t i o n a l e n. Dabei hat der deutschnationale Abg. Gr 8 f - Thüringen eine überaus scharfe Rede gehalten in »nein Tone, der den so ruhigen Fraktionsvorsitzenden der Bayrischen Volkspartei, Abg. Leicht, veranlaßt hat, zu erklären, die Gräs- sche Rede sei nicht, wie er selber gesagt habe, eine Leichenrede für die Verordnung des Reichspräsidenten gewesen, sondern eine Merredc. Was da die Deutschnationalcn gemacht haben, das kommt einer Beschneidnng der Rechte des Reichspräsidenten gegen revolutionäre Strömungen von links gleich. Mit vollem Recht ha! der demokratische Abg. Haas den Deutschnationalen zuge rufen: „Mit welchem Rechte gehen Sie dann gegen die Kom munisten und politischen Verbrechen der Linken vor?" Der Neichstagsausschuß hatte sich für Aufrcchtcrhaltung der Ver.nd- Schafsgotsch) sind Deutschland znrückgcgeben worden. 5. Zwischen Rudahammer und Garnalz-Freudeschacht bildet auf Grund beider- fettiger kleiner Gebietsaustausche das Benthener Wasser die pol nische Grenze. 6. Die Anlagen des Garnalz-Frcudeschachtes sind polnisch geworden. 7. Oesllich Leuthe» keine Veränderungen gegen über der Genfer Entscheidung, so daß der auf Rosenberger Ge lände liegende Teil des Blei-Scharleyer Grnbenscldes deutsch ge blieben ist. 8. Bei Alt-Cortzkv wurde die Grenze nm annähernd 150 Meter von der in Polen gelegenen Aiidalusienbayn abgerückt, ebenso der über die genannte Bahn hinauSgehendc Teil des Zink bergwerkes Fiedlers Glück zu Polen geschlagen. 'Alle übrigen Teile von Fiedlers Glück sind bei Deutschland gebieben. S. Die Neuhofgrnbe mit dem Rest des Zinkbergwerkes Neuhof ist Deutsch land zurückgegcben worden. 10. Die weiterhin von der deutschen Delegation geforderte Rückgabe des Radzionkaschachtes, der La- zyzinkhütte und des Strossekwaldes ist verweigert worden. Benthe», 18. Dezember. Heute nachmittag empfing der deutsche Bevollmächtigte für die deutsch-polni schen Wirtschaftsverhandlungen den mehr als 60 Vertreter aller Stände umfassenden Deutschen Ausschuß in Oberschlesien zu einer vertraulichen Aussprache über die schwebenden Verhandlungen. In seinem Begrüßungsworte betonte Reichsminister a. D. Schiffer, daß wahre Demokratie Mitverantwortlichkeit jedes einzelnen Staatsbürgers bedeute und daher die unbedingte Ver pflichtung zur Mitarbeit aller für das Gemeinwohl in sich schließe. In diesem Sinne erbitte die deutsche Delegation die für ihre schwere Ausgabe unerläßliche Unterstützung der gesamten deutschen ober- schlesischen Bevölkerung. Mit großer Wärme führte Rcichsministcr a. D. Schiffer sodann den Gedanken ans, daß das zu so hoher Blüte gebrachte Wirtschaftsleben Obcrschlesiens nur erwachsen konnte auf dem Grunde eines starken und gesunden Volkstums. Diese kulturelle» und geisttgen Kräfte gelte es in erster Linie zu schützen. Wenn alle Schichte» unter Zurück stellung von Parteigegensätzen und sonstigen Interessen ihre ganze Kraft cinsetzten in dem Kampfe um die Erhaltung der deutschen Kultur, dann dürften wir hoffen, daß für Oberschlesien und für das gesamte deutsche Vaterland wieder einmal die Sonne schei nen werde. Nach diesen eindrucksvollen Ausführungen »ahm der Vor sitzende des Deutschen Ausschusses Landrat Dr. Lukascheck das Wort, um zunächst der Genugtuung der deutsche» Oberschlesier darüber Ausdruck zu gebe», daß es gelungen sei, die wirtschaft lichen Verhandlungen hier im Mittelpunkte stattfinden zu lassen, wo die ganze Tragiveite der zu treffenden Vereinbarungen sich jedem Unterhändler unmittelbar äufdränge. Mehr als alle wirt schaftlichen Dinge bewege das oberschlesische Volk der heiße Wunsch, daß es gelingen möge, ausreichende Bürgschaften für den Schutz des deutschen Volkstums in dem abzntretenden Gebiet zu schaffen. Hieran anknüpfend gab Staatssekretär Dr. Lewald einen Ueberblick über die für den Schutz der deutschen Minderheiten be absichtigten Vorschläge. Die deutschen Unterhändler würden den größten Wert darauf legen, die allgemein gehaltenen Bestim mungen des zwischen der Entente und Polen geschlossene» Ver trages nunmehr mit konkretem Inhalt zu erfüllen durch Fest setzung bis ins einzelne gehender Bestimmungen sür den Schutz der verschiedenen Seiten des Volkstums. Die Zlisammenknnst gab allen Mitgliedern her deutschen Kommission erwünschte Gelegenheit, alle wichtigen Fragen mit den Vertretern des deutschen oberschlesischen Volkes zu besprechen. Mr Myelin über Nie Wld «in Wge Generalseldinarschall von Hindenbnrg hat einer Reihe deutschnationaler Blätter de» nachfolgende» Brieswcchsel zur Verfügung gestellt, de» er deshalb veröffentlicht sehen will, »m den Angriffen auf die Person des Kaisers entgegenzuwirken: Hannover, den 80. März 1621. Euerer Kaiserlichen und Königlichen Majestät bitte ich sür das gnädige Interesse an der Krankheit meinrr Frau ehrsurchtvollsten Dank unterbreiten zu dürfe». Die Sorge ist noch nicht behoben. Ans der Heimat habe ich wenig Erfreuliches zu berichten. Die Unruhen in Mitteldeutschland sind ernster, als sie von der preußischen Regierung htngestellt werden. Kossen!- lich gelingt es, ihrer bald Herr zu werde». Immer drückender lasten auf dem deutschen Volke die A n s w i r l n » g c n des Versailler Friede» sdiktates, dessen Ziel, die Per- »ichtnttgspolitik linserer Feinde, von Tag zn Tag »»verhüllter hcrvortritt. Zur Begründung dieser Zwaiigspolitik muß das M ü r- chen von der deutschen Schuld am Kriege herhalie». Den Wortführer des Fcindbiliides, Herrn Lloyd George, stört es wenig, daß er am 20. Dezember v. I. erklärt hat, kein Staats mann habe ini Sommer 1614 den Krieg gewollt. Alle Votier seien in ihn hineingeglitte» oder h i n e i» g c st o lp e r t. In seiner Rede aus der Londoner Konferenz am 3. März sagt er ruhig: „Die deutsche Verantwortlichkeit für den Krieg sei grnud le gen d. Sie sei die Basis, auf der das Gebäude des Vertrages voi: Versailles errichtet worden wäre. Wenn dieses Anerkenntnis verweigert oder aufgegebe» werde, sei der Vertrag hinfällig. T i e Schuldfrnge bildet nach wie vor den Angelpunkt für die Zukunft des deutschen Volkes. Furchtbar rächt sich das in Versailles de» deutsche» Vertreter» wider ihre Ucberzcngnng ab- gepreßte Zugeständnis »»serer angeblichen „Schuld" am Kriege. Nicht minder rächt sich das unwahre Zugeständnis von Deutschlands „Mitschuld", das der Minister SiiiionS ans der Londoner Koiisrrenz abgegeben hat. Ich fühle in tiefster Seele mit Euerer Majestät. In meiner langen militärischen Dienstzeit habe ich das Glück und die Ehre gehabt, zu Euerer Majestät in nahe persönliche 'Bezie hungen zu treten. Ich weiß, daß Euerer Majestät Arbeit während Ihrer ganzen Regiernngszeit der Erhaltung des Frie dens gegolten hat. Ich kann ermessen, wie maßlos schwer es für Euere Majestät ist, von positiver Mitarbeit sür daö Vaterland ausgeschaltet zu sein. Die „vergleichenden G e s ch i ch t S t a b c l l e n", die Euere Majestät ausgestellt haben, und von denen Euere Majestät auch mir seinerzeit einen Abdruck znstellen ließe», sind ein gnier Beitrag zur Entstehiiiigsgeschichte des Krieges und geeignet, manche unrichtige Vorstellung zu beseitigen. Ich habe es bedauert, daß Euere Majestät die Tabellen nicht der Ocsfentlichkeit übergeben sondern sie auf einen engen Kreis beschränkt haben. Nachdem die Tabellen jetzt durch Indiskretionen und zum Teil in unvollständigen Auszügen in der Auslandspreise veröffentlicht sind, scheint mir nminiehr ihre vollständige Veröffentlichung in der deutschen Presse empfehlenswert usw. gez. v. Hindenbnrg, Gcneralfeldmarschall. nung ausgesprochen, während im Plenum des Reichstages die Anträge auf Außerkraftsetzung der Verordnung mit 160 gegen 142 Stimmen angenommen wurden. Die Mehrheit der 160 setzte sich zusammen aus der sozialistischen und kommunistischen Lin ken und den Deutschnationalen. Die Annahw dieses deutsch- nationalcn-kommnnistischen Antrages ist vor allem mit Rücksicht auf Bayern sehr zu beklagen. Die „Augsburger Post- zeitung" (Nr. 675) bemerkt dazu u. a. folgendes: „Eigenartig mutet auch in diesem Fall wieder das Ver halten der Deut sch nationalen Bolkspartei an. Bekanntlich Hot sich die Bäuerische Mittelpartei (Dnat. VoUs- partci in Bayern) bei der seincrzeitigen Krise als die schärfste Gegner'» der Aufhebung des Ausnahmezustandes in Bayern aufgespielt und jedes Entgegenkommen gegen das Reich als Verrat an Bayern gcbrandmarkt. Und nun gehen die Pacrei- genossen derselben Bayerischen Mittelpartei her und beschließen <wie so oft!) l»i holden Verein mit den Mehrheitssozial'.sten, Unabhängigen und Kommunisten die Aufhebung des AuS- nabmcznstandcS über den Kopf Bayerns hinweg. Wo bleibt da die Rücksicht auf die Bundesstaate», von der die Deutschnationalen förmlich überfließen? Worte, nichts als Worte, denen keine Taten folgen." Wir können dem nur zustimmen. Es kommt den Deutsch, nationalen nicht darauf an, um was es sich handelt, sondern lediglich darum, ihre oppositionelle Stellung unter a. en Umständen zum Ausdruck zu bringen. Despcradopolitik! ksl- Die Demarkationslinie im oberschlefischen Industriegebiet Breslau, 16. Dezember. Das „Acht-Uhr-Abe»dblatt" mel det aus Kattowitz: Die G r e» z ko m m i s s i o n hat am 18. Dezember die Demarkationslinie im oderschlesischen Industrie gebiet festgesetzt. Die wichtigsten Entscheidungen von West nach Ost sind folgende: 1. In Gegend Niborowiher Hammer kleine deutsch-polnische GebictSaustnnsche mit dem Ergebnis, daß die Kleinbahn Nauden— Gleiwitz auch hier ganz auf deutsches Gebiet zu liegen kommt. Niborowitzer Hammer ist deutsch geblieben. 2. Ebenso verblei ben die Delbrück-Schächte bei Deutschland. Die auf polnischem Gebiet gelegene», zur Grubenanlage gehörenden Baulichkeiten sind bis zur Bahnlinie Makoschan—Gleiwitz zn Deutschland ge schlagen worden. 3. Die Königin-Luise-Grube erhält ihre drei lebenswichtigen Schächte Glückauf, Ruda und Georg sowie ihr gesamtes Grubenfeld bis zum südlichen und östlichen Markscheid zurück mit Ausnahme der Kolonie Glückauf, des Kirchhofes von Ruda und der Fläche von Ruda-Poremba. 4. Leider ist es nicht gelungen, Rudahammer einschließlich des dortigen wichtigen Stra ßenstückes, der elektrischen Bahn und des Knappschastslazarctts sür Deutschland zurückzugewiniien. Die nördlich der Ortschaft ge legenen Teile der Gemarkung Ruda (Grubenfeld von Borsig und Kskles OeokeLsteeek N»kke«., H«. unck tlakso-ttsncklling sUkrerl Klemm, llmüei,. MWue. kLe V/M. Telephon 22629 418 empkiedlt kein»!« lNirekungen Kskkee - IVeckerlsxeo ckuccd Plakate kenntlich. Das polnische AutononneZesetz sür OstgaliAien (Eigener Drahtbericht der „Sächs. V o l k»z e i t g.") Warschau, 20. Dez. Aus hiesigen gut unterrichteten Kreisen wird mitgeteilt, daß der Außenminister Skirmunt sich morgen nach Paris begeben wird, »m das soeben fertiggestelltc polnische Autonomiegesetz für Ostgalizien den Ententevertretern noch vor der internen Tagung des Obersten Rates vorzulegen. Zustimmung des Reichsra's zur Erhöhung der Postgebühren Berlin, 1v. Dezcmber. Der RelchSrat bat das Gesetz über die Acndcrnna der Post» und Telearaphenaebiihren und nie Aende- rung de? Postscheckgeietzcs an enommcn. Für die Fcrnsprcchgebüören ist eine Erböhun-i von 80 Prozent vom 1. Januar 1S22 ab fest gesetzt worden. Der Reichsrat stimmte dieser Erhöhung zu, cbenio der Verordnung betr. die Erhöhung der Nebengebnhren- Die Monopolstellung der Leipziger Messe Berlin, IS. Dczembcr. Im Anschluß an die vom V0tfiond de? Aufstellung?- und Messeamtes der Dcuiscben Industrie im Juni v I. gefaßten Resolution, al? aemeinsame Messe die Leipziger Messe z» fördern, da eS Im gesamten deut'chen Jn'eresse liege, daß ih'e Wcllstellung durch neue Jn'andcm ssen mcht g^iührdet werde, hat nunmehr eine große Anzahl von Industrie- u> d Handelsverbänden, sowie von wirtichaftl'chen Körperschaften, darunter 22 Handels kammern, eine Eingabe an das Ausstellung?- und Messeamt unter- zeicbnet, in der die? ansgefordert wird, seinem vorjährigen Beschlüsse Wirksamkeit zu verschaffen. Da» Wohl der deutschen VolkSwiitichaft ersordere eS, daß es in Deutschland nur eine anerkannt inier- nationale Dlesse gäbe, nämlich die Leipzig r Misse. Mit den Messen in Frankfurt und BreSlau tolle vom Misseanu in der Weise Fühlung genommen werden, daß sie sich regional oder sachlich oder in beiden Richtungen beschränken Für d>e Messe Königsberg, die durch den polnischen Korridor vom iibiigcn Drillich!«»' abgeschlossen ist, wird ein Ausnahmezustand geschaffen. Fachmessen einzelner Industriezweige sollen unbcanstaiidet bleiben, doch wird eine Piüsung der Frage angestrebt, ob derartige Veranstaltungen auch in Zukunft Me Bezeichnung Messe führen sollen. Das Hrlfsrverk der Landwirtschaft (Eigener Dra., tbericht der „Sächs. V o l k s zeit g."> Berlin, 20. Dez. Wie verlautet, hat gestern nachmittag eine Besprechung derjenigen Maßnahmen stattgesunden, die in Ver bindung niit dem Hilfswerk der Landwirtschaft zunächst zu er greifen sind, um den Erfolg sicher zu stellen. Wie ferner ver lautet. werden diese Vorbereitungen auch in Fühlungnahme mit den »ichtlarrdwirtschaftlichen Kreisen, die an dem Zustandekom men des Werkes interessiert sind, schon in einigen Tagen festge setzt werde». Der Srreit um den Sohn des Prinzen Joachim beendet (Eigener Drahtbericht der „Sächs. V o l k S z e i t g.") Berlin, 20. Dez. Im Rechtsstreit, der zwischen der Prin. zessn Joachim und dem Prinzen Eitel Friedrich über das Er ziehungsrecht des einzigen Sohnes der Prinzessin schwebt, haben sich die Parteien geeinigt. Prinz Eitel Friedrich hat sich ent schlossen, den Prinzen Karl Franz Josef herauszugcben. Kleine Nachrichten Infolge der anhaltende» Stürme sind in den Telegraphen- Verbindungen in Deutschland zahlreiche Leitungsstörnngen aukge- trelen, die Telegrommverzögernngen zur Folge haben. Die Be seitigung der Leitungsstörungen ist im Gange. Von Auslands- Verbindungen fehlen Dänemark. Norwegen, Italien und zeitweise auch Frankreich. Hans Door » , de» 5. April 1621. Mein lieber Feldmarschall! Haben Sie warmen Dank für Ihren Brief vom 30. v. M Sie haben recht. Das ist das Schwerste sür mich: inr Auslande leben müssen, mit glühender Seele die furchtbaren Geschicke un seres teuren Vaterlandes, dem meine ganze Lebensarbeit gegolten hat, verfolgen und von der Mitarbeit ausgeschlossen sein. ^ie habe» während der dunklen unseligen Novemberlage 1818 mir zur Seite gestanden. Wie Sie wissen, habe ich mich zu dem schweren, furchtbaren Entschluß, außer Landes zu gehen, nur auf Ihre und meine übrigen beru fenen Ratgeber dringende Vorstellung dnrch- gerungen, daß es nur allein ans diese»« Wege möglich sei, u »- serem Volke günstigere Waffenstillstandsbedin- g UN gen zu verschaffen und ihm einen blutigen Bürgerkrieg zu ersparen. Das Opfer ist umsonst ge wesen. Nach wie vor wolle» die Feinde für die angebliche Schuld des „Kaiserlichen Deutschland" das deutsche Volk büßen lassen In dem Bestreben, alle persönlichen Rücksichten dem Wohle Dcul'ch lands unterzuordnen, halte ich mich völlig zurück. Ich schweige zu allen Lügen und Verleumdungen, die über mich verbreitet werden. Ich halte es für unter meiner Würde, mich gegen An griffe und Schmähungen zn verteidigen. Dieser Zurückhaltung entsprechend habe ich auch die von Ihnen erwähnten Geschichtstabellen streng objektiv ge halten und nur einem engen Kreise von Bekannten zugänglich gemacht; auf welche Weise sie jetzt durch irgendeine Jndisiretion (oder Diebstahl?) in die Oefsentlichkeit gekommen sind, ist mir völlig unverständlich. Die Absicht, die mich bei Abfassung der historischen Tabellen leitete, war die: durch eine systematische Aufzählung nüchterner Tatsachen streng geschichtliches Material zusainmenzutrage», das den Leser in die Möglichkeit versetzen sollte, über die Vorgeschichte des Krieges sich selbst ein Urteil zn bilden. Meine besten, überzeugenden Quellen habe ich — nebenbei bemerkt — in der n a ch dem Kriege entstandenen Lite ratur gerade von Angehörigen der feindlichen Sta aten gefunden. Darum freue ich mich, daß Sie meinen bescheidenen Beitrag zur Geschichte nützlich finden. Für Ihre An regung, der deutschen Presse die inzwischen vervollständigten Ta bellen zugänglich zn machen, danke ich Ihne»; ich werde ihr ent sprechen. Die Wahrheit wird sich Bahn brechen; machtvoll, unaushali sam, wie eine Lawine. Wer sich ihr nicht wider besseres Wissen verschließen will, muß erkennen, daß während meiner scchsnnd zwanzigjährigen Regiernngszeit vor den, Kriege die deuts ch e Außenpolitik lediglich aus die Erhaltung des Friedens gerichtet war. Sie erstrebte einzig und allein den Schutz des von West »nd Ost bedrohten heiligen Heimat bodcns sowie die friedliche Entwicklung unseres Handels und nn serer Volkswirtschaft. Hätten wir je kriegerische Ab sichten gehabt, so hätten wir 1600 los ge sch lä ge n, als England durch den Bnrc» krieg, a ls R u ß-> land durch den Japanischen Krieg gebunden waren und nns ein nahezu sicherer Sieg gewinkt hätte. Aber sicherlich hätten wir »ns nicht gerade das Jahr 1611 ansgesnchl, als uns eine erdrückende Uebcrmacht geschlossen gegenüücrstand. 8sit über 60 Takren ist ckio Kii-ma kernksrci TuelisckvvL: «K, Oi-escien-k., an ckor Scklokstrssse. Wake 6,-oüe prückerftasLo, eins auüsrorcksntliok bswützriv üirrugsqueile lür Ligsnnen, Li grsnsltsn uuä Ilis ^usivahl ist in »Neu Preislagen c-elir groll. Hüdsok uuck sauber ansgestattste Kleina paokungsn geben Ovlegonboii, 10, 20 ocksr 25 8tüok 2igarrsn nie rsobt villkowmsnes IVsibuaebts- gssoUsnk ru vsrvouckou, äas selbst dsi deseboicksnsr Lleugs via gokktlligss ^ussvken bat. Lvrsitvilligstos Kingsbon ank ckio vorsobivcksnstva IVitnsoks jsckss Luucken stll'kt cksu guten Luk ckivsor «Uten Kiroa» als einer strsax solicksn tzuello lür vorvvbuto Lauobvr.
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