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20.Jahrg. Fev»sprrch,r: «edaktion 32723 - Geschäftsstelle 32722 Postscheckkonto: Dresden Nr. 1479? SöMsrtie Mittwoch, 21. Dezember 1921 Redaktion und Geschäft»,telle: Dresden-41. >8, .Holbeinstrasze 4<l veznaSPrets, Vierteljährlich St -V, zwe»»eu>c!iich IN .cr. monatlich 8 A frei Hans. Einzelnummer »!> 4. Die Sächstiche Vottc-zeiinni, eochenu sechsmal wöchenilich. — Sprechttunde der Redaktion cz bi» » llyr nachm. Vicht ans- druckiich inrälkverlangle und mii Vtickporto nicht versehene Enijendnnacn an die Redaktion werden nicht ansbewahrt Anzeigen, Annahme von MelchLNsanzeige» bis IN llkir. von gannlica.iazeigen ins >l tchr vorm. — Anzeinenprei« mr o e Petilzciir S.S» Sainiiienanzeiqen S.SS siir Vereine S.—. an Rekiaaielea ^e. - ,;ür undeutlich ne'chr,ebene ,ow,e durai Zermbrechec »imeaedeue Anzeigen önne- wir die Verauiworiilüikcii är die iilncmgtei! »ichi liberneinncn Annahme in Dresden, Schniidtlche Bnchhandi.. Inh. P. Beck, Schlotzstr. k. », Vauven FcgNj rti>>>at a. d. Petriiirche 4 Dis erste ZUsamM Paris» 19. Dez. Der Tondcrvrriiytc! statt« de» Agenee Havns i» Lviidvii melvet: Die erste Znsnmineiicuiift Gleich Georges mit Vrinnd wurde a»» 1 Uhr nacliMiltagS brendet. Die Besprechung >var sehr herzlich und hetrnf Erwägungen all ge- mciacr Natur der Wellwirtschaftslage a»d der ynnplscichlicysfrn Frage», die den Gegenstand der Besorgnis der Heiden Minister Hilden. Sv wurden besonders das Probte»» des welt wirtschaftlichen Wiederaufbaues Rußlands er wähnt und das der Reparation. Berschicdene Lösungen wurden ins Anke gefaßt, besonders bildete die angebliche Z n h l n n f ä h i g t c i t Deutschlands der ZaiilnngSheirnge vom 1». Januar und 15. Februar den Gegenstand des regen Interesses. Eine Entsciieidnug wurde in der Aiigelegenlieit niiht getroffen. Der Meinungsaustausch soll fortgesetzt »vcrden. Lvucheur, der in» Anfang Briaud nnterstützte, begab sich »oiihreud der Besprechnug init den» Schabkauzler Robert Hör ne in das Schatzamt, »u» sich dort mit ihm und den britische», und srauzosischeu Sachverständigen über das Problem der laufenden Besprechungen zu beraten. Lloyd George und Briaud einigten sich über die Notwendigkeit, einen endgültigen Plan für die verschiedenen zu lösenden Fragen und die Lösungen, die dar aus hervvrgehen könnten, aus,»stellen. Der Minister der befrei ten Gebiete erhielt dann den Auftrag, dieses Programm andzu- arbeiten. Er arbeitete daran am Nachmittag mit de» Sachver ständigen, die ihn begleiten. Zweifellos wird e» eine Anzahl An regungen beachten, die aus de» allgemeinen Betrachtungen von heule vormittag hervorgegangen sind. Diese Anregungen werden von ihm der Prüfung dcS englischen Schabkanzlers und seiner Sachverständigen unlerbreitet, denen er sich mit den französischen Sachverständige» in der Zusammenkunft anschlicsicu >vi»v, die im L n u f e d c S Abends gegen 5 Uhr stattfinden wird. In britischen Kreise»» schreibt man Llohd George die Absicht zu, an erste Stelle die Frage des russischen Wiederaufbaues zu sehen, da er der Ansicht sei, das- dieser Wiederaufbau, »venu er verwirk licht »vcrden könnte, eine der wichtigsten Tatsachen für die Rege lung des wcltwirtschastliche» Gleichgewichts sein würde. London, 19. Dez. Eine amtliche Mitteilung besagt: Heule früh fand eine gemeinsame Unterredung zwischen Llohd George »nd Sir Robert Hör ne, Austin Eham Verla in, Briaud, Ber 1 helot und Louch e u r über allgemeine wirt schaftliche Fragen statt. Der Gegenstand wird de»»» Schabauit zur Prüfung übermittelt. Französische und englische Finanzsachver ständige halten heule nachmittag eine Beratung ab und werden morgen früh um 11 Uhr der Vollversammlung der Konfcrrn; Be richt erstatten. Der große Plan Lloyd Georges London, 19. Dezember. Ein Sondcrbcrichlcrstattcr des „Mau »he st er Guardian" in London schreibt zur Frage einer englisch-französischen Allianz mit Deutsch land, von französischer Seite verlaute, das« Briaud se.ne Politik im Prinzip festgelegl habe. Ter französische Preinierminiskcr sei nach de», lebten Berichten Louchcurs mit Llohd George und Hörne zu den» Entschstiß gelangt, das- die britische Regierung be reit sei, Franlreich gewisse finanzielle Zugeständnisse zu machen gegen das Bcrsprrchen von seiten Frankreichs, dem großen Plaue Llohd Georges für den wirtschaftlichen Wiederauf bau Europas unter Einschluß Deutschlands und Rußlands keine Widerstände entgegenzusebeu. Briaud werde Llohd George als fundamentalen Grnndsah unterbreiten, daß die wirtschaftüche Seite de» nugeiibliltl-chen Lage so lange zurückgestelit werde, bis die englisch-fianzösische Politik auf eine endgültige Grundlage gestellt sei, mit anderen Worten: Briand werde Llohd George fragen, ob er irgendeiner Art von Bürgschaft für die Sicherheit Frankreichs zusti-nmen werde, da bei einer solchen Bürgschaft Frankreich weder in der Frage der Laudabrüstung, noch der oer Unterseeboote und auch nicht in den Beziehungen FrnnireichS mit Deutschland Schwierigkeiten begegnen würde. Die Frage, welche Gestalt eine solche Bürgschaft annrhmcn solle, sei während der lebten Woche sowohl in Paris «IS auch in London erwogen worden. Es »verde seht erklärt, daß die Schwierigkeitcn, die zwischen Frankreich »nd Großbritannien hauptsächlich infolge ihrer Haltung gegenüber Deutschland bestehen, gelöst werden durch eine Ausdehnung der Entente zwischen England „nd Fraiikreich auf Deutschland. Briaud soll während der lebten Woche tatsächlich sondiert »vorden sein, ob er ein Drrimächte st b kommen zwischen Frankreich, Großbritan nien »nd Deutschland, worin sich zwei Parteien bei einem Angriff der dritten Partei llntcrstühung Zusagen, als eine »virksame Bürgschaft für die Sicherheit Frankreichs ansehe. Nach dem Bericht des „Manchester Guardian" verlautet von franzö sischer Seite, daß Briand geneigt sei, den Gedanken eines An schlusses Deutschlands in Erwägung zn ziehen, während, wie dee ..Manchester Guardian" selbst meint, die Absicht der Franzosen anscheinend ist, zunächst eine grundsähliche Entscheidung über die allgemeine Frage der Sicherheit Frankreichs herbeizuführcn. In britischen Kreisen bestehe die Ansicht, daß, bevor man sich über die Erörterung der Reparationen unterhalte, ein ttcbcreinkomme», in der NeparationSfrage eine natürliche Methode sein werde, »in den Weg für ein Abkomme» in anderen Frage» zu ebne». Die Stimmung in England London. 19. Dezember. Den Times zufolge treten gewisse iinslußreiche politische »kreise für ein Moratorium ohne alli ierte Kontrolle der deutsche» Finanzpolitik ein. Anderseits wi derspricht eine sehr starke Gruppe in» Volke energisch den» Ge danke» des Moratoriums, wenn die deutsche» Finanzen nicht »nter strenge Aufsicht der Alliierten kämen, was auch die vor herrschende französische Ansicht sei. Dem „Daily Telegraph" zn- v-ge herrsche in England das Bestreben, die Reparationsfruge licht vom gefühlsmäßigen, sondern vom geschäftsmäßigen Standpunkte aus zu betrachte». Es handle sich in erster Linie nicht un» die Frage, wie die deutsche» Schulden vermindert werden könnten, sondern wie man sich von Deutschland einen Höchstbetrag sicher» könne. Eine überstürzte Herabsetzung der statutarischen in London Schuld Dentschtnnds sei nicht beabsichtigt. Anderseits dürfe nicht erwartet »verde», daß Großbritannien einer Politik zustimme, die so beschaffen sei, daß Großbritannien als einziges Land bei einer etwaige» siiianzictle» und wirtschaftlichen Regelung Opser bringe und zum Nutzen anderer Länder sowohl aus seine Repara tionen durch Deutschland wie ans die bei ihm von den europäischen Mächten geschuldete» Beträge verzichte. London. 19. Dezember. Manchester Guardian zufolge wird irgendeine Art von teilweise»» oder vollständigen Morato rium für nnvermeidtich gehalten. Auch in der Frage des Wiesbadener Abkommens wird es für wahrscheinlich gehalten, daß Llohd George bereit sei, soweit Großbritannien in Betracht lomme, die bisherigen Einwände fallen zn lassen, wenn Franlreich dafür Llohd Georges Politik des Einschlusses Deutsch lands und Rußlands zur allgemeinen europäischen Wiederher stellung znslimme. London. IG Dezember. Im Unterhaus»; fragte heute Kenn- worthh, ob irgendeine neuere Mitteilung gemacht werde» könne über das Ersuchen der deutschen Regierung um Zaylnngs- nufschub der Zahlungen der nächsten Reparationsraten, und ob das Parlament befragt werden würde, bevor der militärischen Besetzung weiteren deutsche» Gebietes oder der Anscrlegung neuer Zwangsmittel ziigesltmmt werde. E h a m berlai n er.lärte, daß die augenblüllich stnttsiudeudeu Beraluugeu wahrscheinlich wäh rend des größten Teiles der Woche sortdauern werde». Er gab der Hoffnung Ausdruct, daß, während er und seine Kollege» au diesen Erörterungen teiluchmeu, nicht in ihn gedrungen werde, eine weitere Mitteilung zu machen. Es sei sehr schwer, über die Frage, über die augenblictlich zwischen anderen Mächtru und England beraten werde, Erllärimgeu abznaeveu. Auch Na hcriiUL irr Lttiidou Berlin, 19. Dez. Für Dienstag normiilag ist ein» Besprechung zivischeu Briaud und Lloyd George vorgesehen, an der auch Ra ihr na » tciliiehmeu wird. Briaud wird hierbei von Loucheur »niersintzt werden, Lloyd George von dem englischen Finanzminister. Man erwartet, daß schon diese Besprechung, der weitere Iluierrediingeii zwischen Briaud und Llovd George bor- angegauge» sind, wichtige Entscheidungen bringen wird. C u Varftos; Psinca 6s Paris, 19. Dezember. Vowruro de chäsl üe sich im „Mal!»" »ist dem betrüg ciüctieii Ban'eroit Deulsthsands ima „icn't, setzt sei es genug Jctzi müssen die All irrten saaen: Zahl! oder mir »clninn unsere Garantien. Die Gelegenheit, die der fehl cht- Wille D.ulschlankS biete, müsse von den RÜ iernn er .nsfei, wecken, »im die jran-ösische These des Nichstciufens oer Belatziivgeir st>» am Rheiiinstr anncbmen zu lass-»». In »weiter Linie aber müsse der Garant!,-an säniß sich in d e deutsche V.rwilliiiiz einmi ch » töun.n. Briand habe jünest im Scuai gesagt dost Deulichtano bezahlen könne und wenn ,s nichl bezahle, so würde es sich in den Zu »and dcS betrügerischen Bankcrotls setzen. Das N'cr >ei nah dem srci'",ösi>chen Swasg setzbnche mit zeitlich r Zwangsarbe t belegt. Werde man nun TcnNchlaii) als Schule»,er ma größ.iem Wohlwollen behandeln, als d e ei„en>u »ran osi chcn ! oilsgeuossci!? Die von Briand aiiSgcsp»ochc»e Bcrucleiliing müsse euie Sanktion nach sich ziehen. Frankreich und die Flott« nabi iistimg Paris, 19. Dez. Wie das Mnrlneininislerium durch die Agentur Havas elitären läßt, »st die heute vormitiag verdreitelc Nachricht von der A » n ahme der amerikan > j ch e >» Ber- h ä I t » i S z i s fe r sür die französische Flotte durch die sranzösi- >chen Delegierten verjrnht und demnach linrichlig. Es sei noch keine Ziffer festgesetzt. Neuhork, 19. Dez. Wie berichtet wird, hat Hughes in der Znsani nentunst der iinlertommissioii vom LonnabenS die fran zösische Forderung als »njiniug gekennzeichnet. Den. Bernehmei» nach sind sich die Franzose» üver den großen Unwillen, der durch ihre Forderung hervorgerujen wurde, durch die sie als Seemachl »och vor Japan gestellt würden, vünig nn üareii. Wie ..Aßo.ialed Preß" ans Washington meldet, Ixtt Hughes Briand über die Lage eine direkte Mitteilung gemacht. Die Vertreter Deu ichrasidS in Älmrrilra Berlin, 19. Dez. Wie wir erfahren, werden im Laufe dieser Tage sich die sür die Bereinigte» Ltaa.cn von Amer.la in Aussicht genommenen Berttr.er De.ttßtzlands auf ihre Posten begeben. Bis zum Eiiiiresfen eines Botschafters ist zum GeschäjlSträgcr in Washin.non oe» Geh. Legalionsral Lang bestimmt, der seine Auslai»dsl!!nft>ahtt vornehmlich in den eng lischen überseeischen Besitzungen, vor dem Kriege inletzt als Generalkonsul in Montreal, znrüctgelcgt hat. In Nenyor! wird ein EZeneralkonsnlai erste» Klasse errichtet, mit dessen Lei tung einstwciien der Kons»! sür das Hajengebiei »on Ncnyork Legatioiisrat Kraste beaufiragl ist. Geneialtonsulale werden ferner in Chicago und San Franzisko eingerichiet werden, und zwar ist zum Geiierallonsnl in Chicago der Geheime Legalionsrat Stet »Vach ernannt worden, der ans dem säch sischen diplomatischen Dienst hervorgegangen ist »ns zuletzt Referent in der amerikanischen Abteilung des Auswärtigen Amtes war. Das Generalkonsulat :n San Franziska erhält Generalkonsul Ziegler, der vor dem Kriege Konsul in Den ver war. Konsulate sind für St. Loni s und N enorle a n s vorgesehen unter Leitung der Kmisnlen Mundt uns Frbr». v. NngeIie r. 23 deutsche AviZnonoGeftirrgeue deIiradigt Berlin, IS Dezember. Wie W. T B von zuv.rläßiger Sette erfährt, sind durch sranzöjisches Telret vom >b. d- M. weitere 2 3 deutsche Kriegsgefangene bcgna'otgt worden- Am was es sich handelt sA- Briand ist gestern in London mit Llohd George zusam- mengckvmmen, um sich über die attuellen Kragen zu unterhalten. Eü ist ganz selbstverständlich, daß das Ansuchen der den: - scheu Negierung an die R e p a r a t i o n S k o »i in i s s. o n eine Hauptrolle spielt. Im Anschluß an diese Note an die Repa- raiipnskomiiiißion hat der Reichskanzler am Freitag :m Ausschüsse des Reichstages eine bemerkenswerte Rede gehalten. Die Verhandlungen des HauplauSschnjses des Reichstages waren vertraulicher Natur und man hat sich wie des öfteren aus die Herausgabe des ofsiziellen Berichtes beschränkt. Es stand nalnr- gemäß am Freilag im Reichstage alles unter dem Eindruct der Note und am Sonnabend wurde die Antwort der Repa rativ n s k o m m > s s i v n lebhaft besprochen. Auch der Ä iS- wärtige Ausschuß des Reichstages hat sich am Freitag mit diesen Frage» befaßt. Wie meist, so ist aber auch in diesem Falle der vertrauliche Charakter dieser Allsschußvcrhandii-ugen nicht von allen Seiten gewahrt worden. Es gingen schon am Freitag niiltag Gerüchte un Reichstage »in von einem schar fen I n s a m in e » stoß z,v i s ch e»» S t i n n e s und Helss e- r i ch auf der einen und dem Reichskanzler Dr. Wirth aus der anderen Seite. Das bereits gestern in einer anderen Sachs genannte deutschiialioiialc ..Deutsche Tageblatt" hat die Aiigelegcnhcit inzwiscbe» zum Gegen stand einer Besprechung gemacht u»»d wenn man daran oenkt, daß der Herausgeber dieses Blattes, Herr Wullc, und Herr Helfferich Mitglieder einer Fraklion sind, so kan» man sich ja leicht teilten, aus welcher Quelle das dentschuationale Blatt seine Weisheit schöpfte. Ter von Herrn Wnlle vorgcschickte Fournulist A. Zimmerinann schreibt dort: ..In der ihm eigenen sonoren Eittrüstung hat Tr. Wirth gestern den Herren StinneS und Helsserich den Fehdehandschuh hiugcwonen." Die Sache verhält sich allerdings etwas anders. Aber es ist hinlänglich bekannt, daß es manchmal dem Wnlle-Qrgan dar auf weniger «»kommt. Die Sache liegt biclinehr so. daß Herr Siliiiies dem Reichskanzler den Fehdehandschuh hingeworsen lzat. Er hat eine scharfe Rede hinter verschlossenen Türe» gegen die Neichsregiernng und gegen de» Reichskanzler gehalten. Es braucht >a nicht erneut beton! zn werden, daß niemand ver kennen wird, in welch hohem Maße Herr LlnmeS, dieser äußer lich ganz bescheiden aussehende Mann, als ein wnrrseh.nl 'chec Organisalor ersten Ranges ungesprochcp werden m»ß. Aber sni politscheS Genie ist er nicht. Daß sein Einsluß ln feiner eigenen Partei trotzdem ein sehr großer ist. lieg! nach Lage der Dinge ans der Hand. Es ist ein ossenes Geheimnis, daß gegen wärtig zwei Seelen in der Brust der Deutsche» Volksparlei woh nen und daß die um Ltinnes mit der Halinng der Deinschen Poltspartei aus ihrem Parteitage ui Stuttgart mehl ei»ver..a»- den sind. Das wirst sich innerhalb der Reichs.agssroklio» der Deutschen Volkspartei ans. Stce>ei»ann ist zweifellos in einer recht schwierigen Lage. Auch diejenigen, die nicht zur Dculschen Volks-Partei gehöre», habe» vom politischen Gejichtspunkle anS ein Interesse an dem Ansgang dieses Prozeßes. Also Ltinnes Hai das Kampfrvtz gegen oen Reichskanzler im Aiiswärligen Änszchuj; geritten. Tenlschiianonale B'ätt-er wie das des Herr:, Wolle spreche» »»folgedeye» von einer -.blei chende» Kanzlerkris.s. Den Deutschiiaiioiiale» ist SlinneS im Auswärtigen Ansschntz natürlich angenehmer als Ltrejemann in Stuttgart. Diese Herren hal>en tein Interesse an einer Vec'r-.'l, lecnng der Koalition im Reiche, obwohl eine solche Verhreitcrui g im valerländische» Interesse liegt — vom deutsche» und vom nationale» Gcsi.glspunkle ans. nicht ader vom Standpunkte der Deutschnalionaleii Partei, wie sie ledt und webt. Der Reichs kanzler hat — zum großen Aecger der Dentschnastoualen — ans diesen Angriff des Herr» Stinnes hinter dem Vorlfang des Ziminers- des Auswärtigen Ausschusses nicht reagiert. Er hat vielmehr kurz und bündig Herrn Stinnes auf gefordert, er mochte seine Rede in der Oeffent- lich seit, das heißt l in Plenum des Reichstages wiederholen. Jeder nur einigermaßen Objektive wird diese Haltung des Reichskanzlers als eiiie geradezu glänzende be zeichnen müssen. Herr Slinues bat wohlweislich sich das zwei mal überlegt und eine ösfentlcche Wiederholung seiner Rede Un tertassen. Auch über das „Deutsche Tageblatt" hinaus ist in der deillschnalioucilen Presse die Note an die Reparationskomm'stton als ein Fiasko der Wirthschen Politik bejubelt worden. Welch eine Verkennung der Verhältnisse! Aber selbst wenn es ein Fiasko der ErsiillnngSpolitik darstellen würde, jo wäre die Hal tung der dentschnastoualen Partei beziv. ihrer Presse bezeichnend genug. Um waShaudett es sich eigentlich? Es han delt sich darum, daß wir de» Versuch gemacht haben, zu erfüllen. ES handelt sich darum, daß wir den Versuch geinachi haben, die nötigen Kredite zn beschasse». Wir lmben erfüllt und erfüllen noch, soweit das in unseren .Kräften steht. Und wir haben damit er reicht. daß auch i» de» Kreisen der englischen Hochfinanz, daß in Amerika »nd in anderen Länder» sich allmählich die Erkennt».» dnrehringt. in welch hohem Maße das Reparation»»