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,»««l «reiben und tn Oesterreich S.IV In l Hau, ».Sit A; »etlaae dierielstihriich > »an, Deutschland frei < I 4,4« Ii. diertelstchrNchl.tM^k. «land frei Hau« j»,i»j> - Einzel-Nummer 1V 4. sk°Z,7u'°a/„M-^ "" bi den ersten "KL« » »»»"« Nr. 298 Unabhängiges Tageblatt für Wahrheit, Recht und Freiheit «nit Unterhaltungsbeilage Vie illustrierte Zeit «»»eiir», »rnnahm« von S«IchAst»anzei^e» bi, IVllhr, von 8«nUte I Preis M die Pe»i-Ep»?izeile itv 4 ReklameteU SS . i stüe undeulltch geschriebene. lomie durch Frrnspreche» I gegebene «„zeigen kdnnen wir die verantwortSchkett! die Richtigkeit de, Leric, nicht übernehme». Redaktions-Sprechstunde- Iv bi, II Uhr dvrinttta sür Rückgabe etngelandter Ech rillst. macht sich die Red« I nicht verbindlich; Rücksendung ersolgl. wenn Rückporto > gefügt ist. Briesltchcn «nsragcn ist «lüwortbporto beizusüge». I «-IchLfirfteUe und Redattts« Dresden,«. 1«, Holdeinftratze LS Mittwoch de« 29. Dezember 1915 Fernsprecher LIStti; 14. JahiA. Mit dem Beginn des neuen Jahres werden wir den beim Kriegsausbruch eingestellten „Feie r- abend" wieder einführen nnd zwar wird er an jedem Freitag erscheinen. Ter Inhalt wird so reichhaltig wie möglich gestaltet. Er soll die Leser nnd noch mehr die Leserinnen erbauen und unterhalten. Daher wird der „Feierabend" neben einem religiösen Artikel, der wie früher von einen, hochgeschätzten geistlichen Herrn übernommen morden ist, kleine Erzählungen, geschichtliche nnd andere allgemeine belehrende Abhandlungen bringen, außerdem kurze Aufklärungen aus den verschiedensten (Gebieten, Humoristisches nnd eine verkürzte Gottesdienst-Ordnung. Wir glauben, daß wir mit dieser Neueinrichtung dem Wunsche Vieler entsprechen und eine gern gesehene Ver mehrung des U n t e r h a lt n n g s st o f f e s bieten. Weiter wird der laufende No m a n vom Januar ab nach Möglichkeit täglich erscheinen. Tie Frauen baben somit vermehrten Stoff für ihre Mußestunden und eine Abwechselung in den Kriegsgeschichten. Für Mitte Januar haben wir einen neuen hochinteressanten, spannen- den Roman vorgesehen, ans den wir heute schon Hinweisen. Ter jetzige Noma» „Ter Fliegt rknrier von Przemysl" fin det überall großen Anklang, der neue Roman „Das Veilchen ovn Bnrennes" übertrisst aber den jetzigen noch an Gediegenheit nnd spannender Handlung. Er ist den Kämpfen ans dem westlichen Kriegsschauplätze entnommen. Nach wie vor werden wir uns bemühen, den Inhalt der „sächsischen Volkszeitung" reichhaltiger und interessanter zu gestalten, stets das Wichtigste auf allen Gebiete» schnell mitznteilen und alle Tagesereignisse, sofort einer sach gemäßen Würdigung zu unterziehen. Wir hnlten »ns frei von jeder Sensation, bringen keine sogenannten wilden Nachrichten, die am nächsten Tage als unrichtig be zeichnet werden müssen, sondern nur prüfen jede Neichricht ans ihre Richtigkeit, ehe wir sie den Lesern Mitteilen. Da durch gewinnen wir an Zuverlässigkeit. Nach wie vor stellen wir die wichtigsten Kriegsercignisse zusammen nnd wür digen sie nach ihrem Abschluß noch einmal in rückschanender, zusammenfassender Form. Ter katholische Cha rakter unseres Blattes bleibt auch in der .Kriegszeit streng gewahrt. Wir nehmen die Interessen der Katholiken im Königreich Sachsen wahr, ohne dabei andere Interessen zu verletzen nnd ohne konfessionelle Voreingenommenheit, ohne Ausfälle und Kränkungen. Auch im Kriege kann unser Standpunkt nicht verlassen werden, ihn zu betonen nnd hier und da zu verteidigen, hat sich als Notwendigkeit er geben. In hervorragender Weise Pflegen wir aber jetzt den dentschnationalen Gedanken. Tw Liebe znm Vaterlande nnd die Sorge um seinen Bestand erfüllt uns vollständig, nnd von diesem Gesichtspunkte ans betrachten wir alle Kriegs- nnd Friedensfragcn mit erhöhter Ansmerkiamkeit. Unserer zielbewußten Arbeit gegenüber erwarten nur in der Zukunft ganz besonders die Treue unserer bisherigen Freunde und Leser. Was wir früher schon betont haben, wiederholen wir heute: Ter geringe Umfang unseres Blattes kann in dem Augenblick vermehrt werden, in welchem alle sächsischen Katholiken uns gegenüber ihre Pflicht tun. Und der hier und da geäußerte Satz „Es steht zu wenig drin" kan» nur von solchen Leuten gesprochen werden, die die .Sächsische Volkszeitung" nicht regelmäßig lesen. Sie bietet reichhaltigen Stofs nnd viele Nachrichten, die man in anderen Blättern nicht findet, weil sie das Leben in der Kirche, in den Vereinen und sonstigen Organisationen betreffen. Taher sollte unsere Zeitung in keiner kathol. Familie in, Königreich Sachsen fehlen, sie muß als Hans- nnd Familienfreund ein täglicher Gast sein. Bestellungen können bei jeder Postanstalt nnd bei jedem Briefträger gemacht werden. Das neue Jahr muß »nS zu den alten auch zahlreiche neue Freunde bringen. X NkMllklMW Vom Eisenbahnunglück in Bcntschcn wird von den Blättern mitgeteilt: Hilfe war sofort bei der Hand. Die Landsturmkompanien eilten im Laufschritt nach der Unfnllstelle. Die Aerzte der Umgebung wurden alar miert. Die Bevölkerung strömte herzu nnd legte hilfreich Hand ai,. Ter Korpsarzt traf mit dem ersten Lazarettzug aus Posen ein. Ten Verwundeten wurden alle möglichen Erleichterungen zuteil. Sie wurden in dem Bentschener Krankenhaus und in einer schnell hergestellten Unterkunft j nntergebracht. I Zur svgcnanntcn Hnagcr Fricdcnskonfcrrnz wird ans dein Bureau des sozialdemokratischen Parteivor standes dem „Vorwärts" geschrieben: In der Presse iverden allerlei Mitteilungen gemacht über eine im Haag abge- haltene sozialistische Friedenskonferenz. Richtig ist daran nur, daß die Genossen Ebert und Scheidemann am 22. De zember in, Haag mit den holländischen Mitgliedern des Exekutivkomitees des internationalen sozialistischen Bureaus eine informatorische Anssprache gehabt haben. Griechenland und die Grenzübcrschreitungcn Der „Corriere della Sera" meldet laut verschiedenen Mvrgenblüttern: Ter griechische Minister Nhallis habe ans die Frage, was die Regierung tun werde, wen» die B u l - g >1 r e n n nd die D t n t s ck v n die Grenze über schreiten würden, mit der Gegenfrage geantwortet: Warum brachtet Ihr uns in diese Lage? Warum ver steift Ihr Euch, in Saloniki zu bleiben? Ihr sagt, »in Serbien zu Helsen. Aber diese heldenmütige Nation ist vernichtet. Danach besteht der Zweck Eurer Expedition nicht mehr. Wir sind besorgt, um das Leben und das Eigentum von Millionen griechischer Untertanen in der Türkei »nd in Kleinasien. Gel> tfortvon Saloniki, dann wird kein Deutscher, lein Bulgare, kein Türke griechischen Boden betreten. Ailszcichniliig von Pvstbcnmtiiincii Das „Bert. Tagebl." meldet ans Königsberg: Im Namen des Kaisers verlieh der Staatssekretär des Reichs- postamtes vier Pvstbeamtinne» in Ostpreußen je ein gol denes Armband mit goldener Uhr. Ans dem Jnnendeckel befindet sich die Inschrift: Für Mut nnd Treue im großen Kriege. Ans Allerhöchste» Befehl Seiner Majestät des Kaisers und Königs IlUT Ans cinc Mine gcstvsicn R n> niden , 28. Dezember. Ter Bmmder Dampf- trawler „Erin y 88" stieß gestern früh beim Fischen in der Nordsee ans eine Mine. Drei Mann der Besatzung wurden getötet, drei schwer verwundet. Die acht Ueberlebenden wurden heute mittag durch einen anderen Amnider Dampf trawler hier gelandet. Vcrsrnkt L ondon , 28. Dezember. „Lloyds" meldet: Der bri tische Dampfer „van Stirnm" wurde versenkt. Die Besatzung wurde gerettet. Schndciisrucr Nvrrköpi n g, 28. Dezember. Heute vormittag ver unglückten bei einem größeren Schadenfeuer zwei Frauen und drei Kinder tätlich. Ein deutscher Artist Hoff man» mußte sich im letzten Augenblick mit seiner Frau und seinen Kindern durch einen Sprung durch das Fenster retten. Hoffman» zerschnitt sich dabei die Pulsader nnd bracki eine» Fuß. Sein ganzes Besitztum verbrannte. Rrgicruiigskrisis in England K o v e ii b a g c n , 28. Dezember. „Daily Mail" mel det: Die Lage innerhalb des Ministeriums sei i i» l, ö ch st e n M aße s ch w ieri g nnd werde wahrscheinlich zu mehreren Veränderunge n in der Zusammen setzung des Kabinetts und zu allgemeinen Wahle» ins Unterhaus führen. kB. L.-A.) Die freimaurerischen Sturmböcke in Luxemburg Die großen Ereignisse, die uns unmittelbar berühren, nehmen unsere Aufmerksamkeit und unser Interesse so sehr in Anspruch, daß wir nur flüchtig von der Regiernngskrisis, die das kleine Herzogtum Luxemburg durchgemacht hat, Kenntnis genommen haben. Und dennoch berührt uns -er Streit, der die Luxemburger seit Monaten in Aufregung hält, näher, als es ans den ersten Blick scheinen möchte. Denn der Konflikt zwischen der im Sommer vor handenen K a m m e r in a j o r i t ä t und der Krone, den die frühere Regierung aus einem verhältnismäßig ge ringfügigen Anlaß herausbeschworen hat, ist im Grunde nur ein Anstürmen der französischen Frei maurerei gegen das Deutschtum in Luxem burg, und die Tatsache, daß diese Sturinböcke auch vor dem angestammten Thron nicht Halt machen, zeigt klar, wie zäh nnd zielbewußt sie ihre gar nicht dunklen Absichten zu ver wirklichen suchen. Das Treiben dieses französischen Freimanrerklüngels belichtet eine Erklärung des jetzigen Kabinetts Louts ch vom 6. T-ezember, die uns vorliegt. Das luxem burgische Ministerium sah sich im Interesse der Freiheit und der Unabhängigkeit des Landes zu dieser Flucht in die Oeffentlichkeit genötigt, nachdem „an die Stelle einer durch die gegenwärtigen Umstände gebotene» weise» Mäßigung, blinde Voreingenommenheit getreten ist". Die Entlassung der früheren Regierung ist durch die Meinungsverschieden heit veranlaßt worden, welche zwischen der Lnndesfürstin und dem Ministerium in bezug ans die Besetzung der Tirektorstelle an der Normalschnle entstanden war. Die Fürstin war der Meinung, der Zeitpunkt sei schlecht gewählt, um gelegentlick der Besetzung eines Beaintenpostens die inneren politische» Streitigkeiten, zu welchen seinerzeit die Reform des Schn ! g e s etzes geführt hatte, wieder zu entfesseln. Dieses Bestreben, so heißt es in der Erklärung, unter keilten Umständen den inneren Frieden z» gefährden, war in der ganzen Angelegenheit ausschlaggebend für die Krone. Tie frühere Regierung jedoch bestand auf der Er nennung eines Mannes, der nach Ansicht der Rechten der Kammer n n f ä h i g ist, bei der ch r istlichen Er - z i e b ii n g der zukünftigen Jngendbildner iiütznhelfen, mit der Begründung, die Kaniineriiiajorität sei gegen jeden Auf schub der Löinng dieser Frage. Und diese Forderung stellte die Regierung, trotzdem der jetzige Direktor zur Wetter führung seines Amtes bereit war. Das Ministerium er klärte zugleich, es werde sich unter keinen Umstände» der Kammer vorstellen, wenn die Neuernennnng nicht vorher vollzogen wäre. Nun begann die Kammerniehrheil ein Kesseltreiben gegen die Landesfürstin, »in sie ihrem Willen gefügig zu inachen.. Sie begnügte sich nickt damit, die Krone i» eine n n a » n e l> in barennd i li r e r n n w ü r - dige Lage zu drängen, sondern sie ging darauf aus, der Herrscherin das Recht der Vennteiieriieiiniing über haupt z» entreißen und io die Beamtenwelt unter eine ver hängnisvolle Parteiherrschast zu zwingen. So lagen die Verhältnisse, als am 8. November der jetzige Minister präsident zur GiAjcherzogin beschieden wurde und es für seine unabweisbare patriotische Pflicht erkannte, den Anf- traa zur Konstitnieriing eines neuen Ministeriums anzn- »chinen. Die Erklärung der luxemburgischen Regierung wrist mit besondc-er Dringlichkeit ans die verhängnisvollen Folgen hin. die ans den Angriffen auf die verehrte Herrsche rin der Selbständigkeit nnd Unabhängigkeit des Landes er- macksen können. „Tie Zukunft des Landes ist einzig auf sein Recht gestellt, das es ans den internationalen Ver trägen schöpft. Vom interiigtionasen Rechtsstandvunkt auS betrachtet, ist aber die Eristenz des Großherzogtnms an die Person seines jeweiligen, rechtmäßigen Herrschers geknüpft. Deshalb bildet jeder Versuch, in die Rechte der Krone ein- zngreifen, und die Autorität derselben vor dem Auslände zu schmälern, bewußt oder unbewußt ein Verbrechen an dem Rechte des Volkes auf Selbständigkeit und Unabhängig keit". Die Regierung wandte sich nm Unterstützung ihre« Wirkens an alle Lnrembnrger, „die unter Hintansetzung jedweder Parteirücksichten bereit sind, sich nm die nationale Fabne zu scharen". Sie löste die Kammer ans. Nun habe» Mitte Dezember die Neuwahlen zur Kam mer stattgefnndeii. Sie standen unter dem Zeichen für oder gegen die Krone und für oder gegen die Anfrechterkialtung der christlichen Erziehung. Die Wablkreiseinteilnng und das Wahlgesetz ift den Gegnern der jetzigen Regierung günstig. Trotzdem ist es ihnen anscheinend nicht gelungen, in der Mehrheit z» bleiben. Es wird sich bei der im Januar erfolgenden Eröffnung der Kammer zeigen, daß das Volk doch mehr zur Herzogin als ,z»m Freimaurer- lnni gehalten hat. Die mit allen erdenklichen Mitteln arbeitende Loge bat es nicht fertigbekommen, ihren Willen