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, > ...» ve»»iSpr»i«i «»«,»», > mU «eilaae dlerteljabüli» »,18 Fk. In Dresden und ganz Deutschland frei HauS SSL tn Oesterrelch 4,1» X. A»S»ab» S vlertelia-rNch 1,88 In Dresden und ganz Deutschland frei Hau« L.itlS tn Oesterreich 4,87 X. — Etnzel-»lummer 10 4 »ochentagS erscheint die Zeitung regelmäßig in den ersten NachmMagSstunden^ I > - k> Unabhängiges Tageblatt für Wahrheit, Recht und Freiheit mit Unterhaltungsbeilage Vie illustrierte Zeit , «»»et,»», I Annahme von »eschastSanzeiaeil dt» 18 llhr. don FamUten« j aiizetgen bl« 1» Uhr l Preis silr die Petit-SpaNjeil- »8 4. tm Reklamcleil «8 4 I Für undeutlich geschriebene, sowie durch Fernsprecher aut- I gegebene Anzeigen kdniien wir die BrrantwortltDeit s»r die Richtigkeit de» LerteS nicht übernehmen. RcdattionS-Eprcchstunde: 18 bis 11 Uhr vormittag». I Für Rückgabe emaesandtcr Schriftst. macht sich die Redaman I nicht verbindlich; Rücksendung ersolgt, wenn Rückporto bei- fgesügtlst. Briesltchen Ansragen istAiuwortSporto detzufügen. Rr. 281 «-schastSft-U- m»d Redattt«, DreSden«Sl. 1«, Holbelustratze LS Diensrag de« 7. Dezember 1915 Kerusprecher 21866 11. Jahr^. Erfolge der österreichischen Murine Mariä unbefleckte Empfängnis Mit den Zweigen der immergrünen Tanne schmücken wir das Bild der unbefleckt empfangenen, allzeit reinen und jungfräulichen Gottesmutter. Ehrerbietiger Gruß unserer Herrin und Königin, unserer Mittlerin und Fürsprecherin! Av«'! „Du bist gebenedeit unter den Weibern und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes." Es ist unser gottgewollter Beruf, Maria selig zu preisen mit allen Geschlechtern Tag für Tag, besonders an ihren Festtagen; da heben sich unsere Stimmen zum Gesang: „Alleluja, Alleluja! Dm bist der Ruhm Jerusalems, die Freude Israels, die Ehre unseres Volkes! Alleluja!" Tie allerseligste Jungfrau ist aus be sonderer, zuvorkommender Gnade um Christi, seiner Ver dienste und um ihres einzigartigen Berufes willen vor jeder Makel der Erbsünde bewahrt: Höher als der Himmel, reiner als die Sonne, über Cherubim und Seraphim, voll der Gnade, ganz schön, ohne Flecken, ohne Makel — I m maknlata ! Vom ersten Augenblick ihres Daseins an trug ihre ge- nchtfertigte Seele das Kleid der heiligmachenden Gnade. Bestimmt, der Schlange den Kopf zu zertreten, konnte Maria nicht unter der Gewalt dieser Schlange stehen. Frei von der Knechtschaft Satans mußte das Gezelt des großen Befreiers Christus sein. „Ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe." Die an Christus, den Sohn des lebendigen Gottes, glauben, ertragen es nicht, zu hören, daß seine Kutter nicht unbefleckt empfangen sei. „Es geziemt sich, daß jene Jungfrau in der größten Reinheit erglänzt, die nach Gott gedacht werden kann", schreibt der hl. Anselm. „Daß Gott Maria vor der Erbsünde bewahrt hat, schließen wir daraus, daß er es konnte, und daß es sich gebührte", sagt Franz de Mayronis, „potnit, ckac-ult, eixo kamt", — die Scholastik. Als Pins lX. g», 8. Dezeniber 1854 des Dogma der unbefleckten Empfängnis verkündete, sprach er feierlich und allverbindlich ans, was von alters her in der Kirche Glaube oder doch fromme Meinung war. Großes hat an Maria getan, der mächtig und dessen Raine heilig ist. Großes tut Maria an uns, besonders da durch, daß sie ein Pädagoge ist für Christus, den R ei »ste n der Reinen. Maria war die erste Schülerin in der Schule Christi und die vortrefflichste, nicht nur, weil sie seine Mutter war und ihr Kind wohl am besten verstehen konnte, sondern weil sie jene Reinheit, die befähigt, Gott anzuschauen, ini höchsten Grade besaß. Nach sinnend bewahrte Maria alle Aussprüche Jesu in ihrem Her zen. Das ewige Wort, das sie im Fleische getragen, im Geiste und in der Wahrheit umfangen, — immer wieder ist es in ihrem täglichen Leben Fleisch geworden, bat sich immer wieder erfüllt: „Ich bin eine Dienerin des Herrn, mir ge schehe nach deinem Worte." < Augustinus: „ICick«-» in manta, (Rlristn» in vontre.") Sie hat gelernt und kann uns lehren, die weiseste Jungfrau". Maria, Mutter Christi und aller Christen, die, was sie ist, durch Jesu Gnade ist. führt uns zu Christus. In wem sonst? Wer sie gefunden, wird das Leben finden »nd Heil vom Herrn schöpfen. Wollten wir den Jnbalt ihrer Lehren, die sie gegeben und gibt, ans eine kurze For mel bringen, könnten wir mit ihren Worten und nach ihrem Beispiel sprechen: „Alles, was er euch sagt, das tut." Seid heilig, seid rein, wie rein und hei lig.! st d e r H e r r , enerGott! Das ist die stille Rede der Mnttergottes am Gedenktage ihrer makellosen Rein- beit. Ueber die Keuschheit kann es nicht zwei verschiedene Ansichten geben. .Keuschheit ist das Mark und der Lebens nerv der Völker. Wünscht linsereu Soldaten Keuschheit und ihr wünscht ihnen das Beste, eine Tugend, mit der alles, was notwendig ist, und vor allein der Sieg gegeben wird. Roch werden wie in den Tagen Gedeons die Streiter nicht gezählt, sondern in ihrer Seelenstärke gewogen. Es müssen tüchtige Soldaten sein, die den Rosenkranz beten und gläubig aufschanen zu einem christlichen Ideal der Reinheit, wie es uns in Maria menschlich so nabe gekommen ist. An der Seite der Mnttergottes sehen wir nicht Selbst sucht, Aeigbeit, Fahnenflucht, Verrat — schon die Namen beleidigen in diesem Zusammenhänge — die Königin der Märtyrer, die aufrecht neben dem Blntbanner von Gol gatha gestanden, hat ihren Kindern ein lebenswahres Bild und ein königliches Beispiel zum Cvangclimn der Liebe und Treue bis in den Tod hinterlassen. daS zur Nacheiferung binreißt. Soldaten, die sich zu dieser Heldenmntter be kennen, schultern ihr Gewehr nicht nur wie eine harte, wohl oder üble Notwendigkeit, sondern wie ein Kreuz, das sie. van Gott ihnen auferlegt, z» seiner Ehre in Geduld tragen. „Gott will es!" — „Mir geschehe nach deinen, Worte." M AM «M W (Neuester Tagesbericht siehe Seite 2) Der jüngste Erfolg der österreichisch-ungarischen Marine au der albanischen Küste wird im „Lokalanzeiger" als höchst erfreulich bezeichnet. Das „Bert.' Tagcbl." schreibt: Ter Erfolg liefert einen neuen Beweis für den An griffsgeist der Flotte Oesterreich-Ungarns und auf der anderen Seite einen abermaligen Beweis für die mangel hafte Tätigkeit der Ttreitkräste des Vierverbandes. In der „Germania" wird gesagt: Während Salaudra aus der Kammer in die Welt hiuausrief, auch die Italiener werden der ihr zufalleuden Aufgabe gerecht werden und sie mit Tapferkeit und Gewissenhaftigkeit erfüllen, hat die Kriegsmarine der uns verbündeten österreichich-ungarischen Armee zu einem schweren Schlage gegen sie ausgeholt. Die Ereignisse bei San Giovanni di Medua zeigen zumindest, daß italienische Kriegsschiffe nicht einmal in der Lage sind, die heimischen Kriegstransporte bis zur voll ständigen Erledigung zu sichern. Hier sowohl wie bei der Vernichtung des französischen Tauchbootes „Fresnel" haben vielmehr die Oesterreicher und Ungarn ihre schon wieder holt bewiesene maritime Ueberlegenheit über die Italiener ans das nachdrücklichste in das Licht der Wahrheit gerückt. Wir beglückwünschen unseren Verbündeten zu diesem kräf tigen Denkzettel für die Italiener ans das herzlichste, denn er hat eine weitergehende Bedeutung, als aus den ersten Blick erscheinen mag, wegen des unverändert an dauernden Druckes, den man von London und Paris auf die Entschließung Cadornas ausgeübt, um ihn zur Abgabe von Truppen für einen Krieg von Albanien aus zu verleiten. Der schweizer Blliidespräsident Ans Zürich wird dem „Bert. Tagebl." gemeldet: Das Schweizer Bnndes-Parlament tritt heute zusammen, um den Präsidenten der Republik für 1918 zu wählen. Präsident wird der französische Schweizer Decoppet, bisher Leiter des Militärdepartements im Bun desrat. Zum Vizepräsident wird Schulthes, der Leiter des Volkswirtschaftsdepartements, ernannt. Der zurückgctretene Präsident Motta bleibt weiter Chef des Departements für Zoll und Finanzen. Rußland und die rumänische Thronrede P etersburg, 6. Dezeniber. (W. T. B.) „Rjetsch" zeigt sich beunruhigt über die rumänische Thronrede, in der das Blatt die Versicherung der andauernden Neutralität vermißt. Rumänien wolle sich vermutlich ^denjenigen an- schließen, die die sichersten Aussichten im Kriege zu haben scheinen. Die von Jonescu und Filipescn betriebene poli tische Bewegung habe wenig Erfolg gehabt. Französische Befürchtungen Paris, 0. Dezember. (W. T. B.) In der „Gnerre sociale" weist Hervs daraus hin, wie trügerisch die Annahme sei, daß Sie Deutschen nach Aegypten gingen, wo sie von beiden Flanken her bedroht wären. In Wirklichkeit stoßen sie gegen Rußland in Beßarabien vor. Sie haben sich in Serbien konzentriert, um die Alliierten zu vernichten. Wenn England und Italien keine Verstärkungen schicken, so wollen wir ans unserer Front wenigstens alle Vorkehrungen tref fe», die der deutsche Generalstab an unserer Stelle längst getroffen hätte. Wenn der Armee Serrail ein Unglück zn- stößt, wird die Kammer die Regierung keine 24 Stunden mehr am Ruder lassen. Paris, 8. Dezember. <W. T. B.i Oberstleutnant Ronsset äußert sich im „Petit Puristen" sehr bennrnhigt darüber, daß man ni-chts von Mackensen und Gallwitz hört, die vielleicht schon im Verein mit den Bul garen gegen den Vardar vorrücke». Ferner sollten nach Blättermeldungen österreichische und deutsche Abteilungen nach Bulgarien unterwegs sein, was besonders zu beachten wäre, wenn diese dazu bestimmt sind, aus den Tälern west lich von Rhodope uns in den Rücken zu fallen. Sind wir nach der Konzentration bei Saloniki stark genug, einem doppelten Angriff stand zu halten? Leider ist das sehr ungewiß. „Turchhatten!" — Wohl, aber dazu braucht es Cha rakter, Reinheit im Willen und in den Sitten, mit der wir nicht geboren werden, die nicht aus der Straße, auch nicht ans der Heeresstraße liegt, die gelernt und geübt werden muß. Obwohl alle daheim sich klar sind über die Ver suchungen unserer Krieger? Nicht der fiebernde, tobende Tchlachteifer, — der langwierige Stellungskamps bringt viele sittliche Gefahren mit sich: kommt aber der Soldat selbst ans dem Getümmel einer Millionenschlacht, fallen ihn nicht selten Begierden wie hungrige Wölfe an. Das Sprichwort: „Not am größten, Gott am nächsten" läßt sich nmkehren: Ist die Not nicht mehr groß, ist der sinnliche Mensch und ein Bienenschwarm irdischer Gedanken sehr nahe. Gleich Wellen schlägt der Durst nach Leben, Zerstreuung und Be täubung über Seelen zusammen, die sich aus dem Menschen- mord einer modernen Schlacht gerettet sehen. Glücklich, die sich ihr Marienideal und in Maria Vor bild und Fürsprecherin bei Christus bewahrt haben. Wie Judas Machabäns werden sie sagen: „Wenn gekommen unsere Zeit, so laßt uns sterben mit Mut um unserer Brüder willen, und nicht wollen wir Schmach antnn unserer Ehre." In der Schule Jesu und Mariä lernen Männer, Männer sein, in denen (Pottes Wort Fleisch wird, da werden Helden und Heilige gebildet, keine mit dem großen Wort: Helden des Marktes in der Absicht, Menschen zu gefallen und von ihnen gelobt zu werden, sondern Helden, die es auch ohne Orden und Ehrenzeichen im Verborgenen und in der Ver gessenheit nur unter den Augen des Ewigen sind, in Demut und stiller, tiefer Hingabe, wie sie der Mutter Christi eigen gewesen. Hier liegt ein in zweitausenöjähriger Erfahrung erprobtes, wahres und gewisses Stück heiliger Pädagogik, ein uralter Felsengrund für die modernste Kriegsschule. Möge das Fest der unbefleckt empfangenen Gottes mutter seine segnenden Strahlen wie eine Firmung gießen über unsere katholischen Soldaten. Sie seien eine aus- ecwählte, makellose Schar, ein heiliges Heerlager und ein keusches Geschlecht — Immakulata. Bon jedem einzelnen gelte: Du bist der Ruhm Jerusalems, die Freude und die Ehre unseres Volkes. Und wenn sie fallen in dieser Reinheit, unsere Helden von 1915, — Christen, trauert nicht lange! Sagt nicht: Gefallen, zerfallen! Tagt: Ueberwunöen, vollendet! — „O wie schön ist ein keusches Geschlecht im Tugendglanz, un sterblich ist sein Andenken . . . ewig vrangt es mit der Siegeskrone." 8 Montenegros Schuld und Sühne In dem Augenblicke, da die spärlichen Reste des ser bischen Heeres völlig geschlagen und ans den' letzten Torfe ihres eigenen Landes getrieben, in die montenegrinischen und albanischen Berge flüchten, schlägt auch für Montenegro die Stunde der Abrechnung und Vergeltung. Montenegro war es, das den ersten Schwertstreich im Kampfe der Baikanstaaten gegen die Türkei im Jahre 1912 führte und so den Reigen der Balkankriege eröffnete. Es wurde dadurch und durch seine feindselige Haltung gegen über Oesterreich-Ungarns im folgenden Jahre gleich Ser bien zu einem der veranlassenden Werkzeuge der eigentlichen Urheber des Weltkrieges. Das ist die schwere Schuld, die Montenegro im Verlaufe der letzten Jahre ans sich geladen und die in den nächsten Wochen ihre vollkommene Sühne erhalten soll. Schon dringen die tapferen Truppen unserer Verbündete», die von den sieggekrönten Kampfplätzen Ser biens kommen, über die Grenzen des kleinen Königreictzes und haben bereits einen wichtigen Teil seines Sandschak- gebietes, seiner Erwerbungen vom Jalire 1918, beseht. Bon Bosnien längs der O-nellslüsse der Trina, der Tara und Cebatiiia, östlich und südlich von Foca. von Cajnica über den Mct.rlkasattel, von Priboj gegen Plevlse, von Prepvlje über den Lim südwestlich Sienica und Novibasar, über die Snchagora, durch das Tal des Jbar und schließlich südn'est- lich Mitrowitza durch das Klinatal über die Mokra Gora haben die Kolonnen der Armee Koeveß die Grenzen Monte negros bereits überschritten, Plevlje, Jabnka und Bolsanic sowie zahlreiche andere Ortschaften besetzt »nd die ihnen sich entgegenstellendeii montenegrinischen Scharen gegen die alte Grenze ihres Landes geworfen. Ter gegenwärtige Kampf gegen Montenegro begann niit den Operationen gegen die montenegrinische Nordwestgrenze zu Anfang des Monats November, nachdem montenegrinische Abteilungen die Schärfe des Schwertes gelegentlich der Säuberung des Ge bietes östlich und südöstlich von Visegrad Ende Oktober dieses Jahres gleichzeitig mit ihren serbischen Bundes brüdern zu verspüren bekommen batten. Am 22. Oktober wurde nämlich bei Visegrad gegenüber den Serben »nd