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s Dienstag den 3. Juni 1919. - «LchsifH« «,rr-,ei«>», - Nr. 125, Seite 2 ' neue Lo!,nso> bcrnnnen stellen, die Eisenbabnet werde» znin ttzeuecal^t-eik nnf,ieforderr, uns dem Lunde und in den Be- aintenkreisen incht man nach Mitläufern, sogar die Frei- wireneerbünde werden -nr Meuterei ansgesordert. Wie weit dieier- schamlose Netzen bei nn'creui Volte Wirtun» buben wird, dar werde» die nächsten Tage zeigen. Tocl, -alnuben wir ietzl schon e.ursprechen ',n dürsen. dost, die ae- planten Pnricbe ebenso niedergeschlagen werden. ivie alle früheren. Tic Regie r u u g s ü blt sich voll st ü n- d i g siche r. Tie (iiegenmaßnatzmen, die allerseits getros- -sen ivvrden, dürien als ausreichend bezeichnet werden, um so mehr, a!-N die Freiwilligen jeder Zu>auiiue»gel>eu mii den Kamuiuuitteii cnt'chiedeu ubuelelmt buben nnd nach wie t'or getreu binter der Regierung stellen,, Aber unrb in uw Herein Polte -Tülle mau endlieb einiuul von allen Seilen energische Stellung gegen die Fricdeiisnörcr nebinen, Tie itranrigen Eisalirnngen, die wir bisher n>it Sparlatns ge ?nwtit, uiüßlc» doch einmal die Angen öfsuen. Unsere finanziellen Opfer. Von voltswirticbastlicher Seite ivird nur geschriebeni Jedes Agrarland, dar niit den Erzeugnissen seiner Po denr leine Pevöll'eruug ernübren tann und nicht aut Ein fuhr aus dein Auslände angeivieleu ül, dagegen selber noch tue landlvirlsrl-aitliel-en lleberichüiie anriübren tann, ivrire ohne große Opfer in der Lage. die von unseren Feinden ge forderte Niesenentichädignngrsnnnne niii der Z>eit anszn- 1n ingcn. Teiit'el'land aber, ein I n d n >i r i e il aut, de: wn Einiulir der Lebensiniüc! angewiesen ist. zudem auch norb einen Teil -'einer notwendigsten Pobnoise aus dem Änrl nde beziehe:! nins-,, iniolgedenen gervaltige iinan.zielle Vei'tuugen ii'ir den eigenen Bedarf aufbringen »ins;, tann unnwalich die reindl'chcn Ferdei ungen erfüllen, wenn er 'iel, null sür alle .feil eniniindlich icl:ädigei> will. llin aber tiobdem die angerichteten Schäden wieder gar zu machen, bat die dennche Negierung nach einein Aus wege gesucht und den Feinden einen Porieblag gemacht, der ibien Ansprüchen in weitesrgebendem Masze entge-renkonunt. Tenl-ei'ürud Ivill freiwillig dar entrichten. Inas er narb Aus nutzung aller Kräfte tatsächlich leisten lau». Unsere For derung nach genauer Abgrenzung der feindlichen Emnchädi .n.nge-nwme iil geiviß rnebr als berechtigt. Aig,i fnnn nicht non nur verlangen, das-, wir all dar anibringen solle!', was die Entente von uns v ->! .ngi. Aon- tonnen unmöglich a>n ewige feiten zu Schuldnern unserer Gegner werden, 'man uius- uns Gelegenheit geben, unsere Lau auch einmch nbt.-agen zu töni-en. Tie Utlt Milliarden, zu deren Anf- bringnng ivir nur verpilichle», werde» gewaltige Anstren gungen an unsere gesamte Polkswü'tseban stellen. A»s lang - Jal-g-e »nissen ivir len größten Teil nnicrer Arbeit nur fnr Sas Ausland leisten, die Stenern, die >vir zu tragen bghen, stießen den Feii'dcn zu, an eine Abtiagnng der eigeinn! Schulden dürfen ivir in gbiehbarer Zeit gar nicht denken. Das alles ist von. unserer Regierung ßhr reiflich überlege n orden aber um endlich znm Frieden >> komme!!, schien idie: '> Ovtei l i snaensivert. Er ist uns noch nicht bekannt, ob die Gegner am ie.cn Porseliiag eingeücn taeidcn. Erklären sie sich abe' gg- niil einverstanden .dann telgt notwendig, das; sie nur auch die Gebiet/ lasse!- müssen, die zur Wiederanfrichtii".^ nnse- rer Industrie >-nd dann! zur Leistiingssäliigkeit nnb'dinA notwendig sind. Vor >lle» Dingen iouuninen hie^ das Eaargebiet und Oberschlesien in Frage. Werden diese Gebiete vom Reiche getrennt, oder auch nur der deutschen Volkswirtschaft entzöge», da,,,, ist es n„S nicht möglich, die übernommene Verpfl-chtnnq auch erfüllen zu können. An Elsaß-Lothringen verliere» wir unsere besten und reichsten Erzguelle», müssen also in Zukunst unseren Bedarf im Auslände decken und dafür hohe Sum men aufbrigen. gehen aber noch die Gruben an der Saar und in Schlesien verloren, dann besetzt unsere Industrie nicht einmal merr die notwendigste Koble, um arbeiten zu können, wir müßten dann auch diese noch einführen. Bei dem jetzigen Stande unserer Valuta ist es aber ganz und gar nicht möglich, die h eefür notwendigen Gelder aufzu- Lringen. Was wir von den Jndnstricbezirken gesagt haben, gilt auch in gleicher Weise non den östlichen Provinzen. Posen, West- und Ostpreußen sind lleberschußgebiere unserer Landwirtschaft. Wir konnten non dorther einen ziemlichen Teil der Lebensmittel beziehe». Für unsere Finanzwirl- schaft ist daS von ganz erheblichein Wert. Gehen uns diese Provinzen nun aber verloren, dann sind wir darauf angewiesen, auS dein Am lande den Bedarf zu decken. Welche uugeheuren Opfer an Geld und GeldeSwert dazu «»forderlich mären, haben die letzte» Monate erst anläßlich der ersten Einfuhren au« Amerika bewiesen. Die deutsche Mark hat gegenwärtig auf dem luternaiionen Geldmarkt «inen zu schweren Stand. Eine Gesundung wird erst dann «mtrete«, wenn wir wieder koi.kurreuzfähig geworden sind. Die feindlichen Bedingungen sind aber wirklich nicht dazu «»getan, uns in absehbarer Zeck rinen Wettbewerb zu er- möglichen. Im Gegenteil, unsere Erzeugnisse werden vom Weltmärkte völlig ausgeschlossen sein, wenn die Vertrags- Llktimmurigen zur Durchführung kommen wüte». Der deutsche Gegenvorschlag sacht datier za vermitteln. Um uns Arbeit-- und LebenSmöglichlecken zu sichern und zu erhalten, willigen wir darin ein. andere Opfir aus uns zu nehme». Opfer, die bedeutend schwerer wiegen, und a» denen wir länger zu tragen Hab,-» werden Cinhundert Millicnden Mark! Jedem, der unsere Ftnanzverhälruisse kennt, faßt ein nicht geringer Schwindel bet Nennung d e er Summe. Nach dem heutig-m Kurs müss-n wir ungefähr treihundertf unsundzwanzig Milliarden Mark dafür bringen. Woher diese Summen nehmen? Diese Frage ist jetzt, nur zu sehr berechtigt Doch mit der Zeit werden wir sie ausbiingen lö men. Allerdings cst viel Schweiß und v el harte Arbeit dazu notwendig. Unsere Industrie muß beute wehr als je ar!.-ejlen, Tag nnd NaS i Werte schaffe». Nur uat Arbc-u alten, vermögen wir eue Schuld r.bzazahlen, nur mit unseren Erzeugnissen können nur zqhlen! Es liegt also in unserer Hand init, wenn n»> an dieser Last nicht «» Grunde gehen wollen. Je sw' eller wir anfassen, je rastloser wir arbeiten und prvdu- zieien, desto schneller wird es uns möglich werden, die Schuld abzulragen. Denn mit der Produktion und ihrer Aussnhr nach dem Ausland verbessern wir unsere Valuta m d damit schwindet immer mehr die jetzige Riesensumine zusammen. Unser Volk ist bereit, diese Arbe.t za leisten, mehr als bisher tätig zu sein und zu schossen Wir wollen gern die furchtbarste wirtschaftliche Last, die je einem Volk auf- erlegt worden ist. aut unS nehmen, nur eins verlangen wir, nur eine Gegenforderung müssen wir stellen: man d-irs uns nicht die Möglichkeit zum Leben nehmen! Man muß uns die Werte lassen, die mir zur Gesundung und Ausbessung unserer jetzigen Lage notwendig gebrauchen — unsere Industrie und unsere Landwirt schaft! Was geht im Osten vor? Bon einer anszenpolitische» Seite wird uns geschrieben: In Tcntschland inebren sich iinnier mehr die Stimmen, die nach einem Anschluß mit Rußland rnsen. Wir alle wissen, daß nnsere Zukunft anss engste mit der des Ostens verknüpft in. So leid es im-:- getan, mit dem russischen Voite keine Beziehungen unterhalten zu dürfen, nnsere Re gierung hat gewiß recht gehgndelt. Tenn die Gefahr einer llcbersliiliiiig durch den Bolschewismus, dem wir bisher nnr mit Mühe Widerstand leisten konnten, wäre doch zu groß gewesen. Jehl eher bereiten sich im Osten Tinge vor, die doch zu denken geben Seltsgine Meldungen gelangen ans Frank- leich und England zu uns herüber. Tic Entente bat sich nach langem Zögern endlich bereit erklärt, die Regierung des Admirals Eoltichak anznerkennen nnd seine llnterneb- iiiiingen gegen die Bolschewisten tatkräftig zu nnterstnlzen. Vom baltischen Meere her gcaen Pctersbnra bewegen sich Ententeiriippen nnd bedrängen die rote Armee, während Koltichak im Südosten immer größere Fortschritte macht. Welchen endgnltiaen Erwla die'cs geineiniame Unternehmen habe» wird, ist im Anaenblick noch nicht zu sagen. Tat- sacbe aber ist. daß die bürgerlichen Parteien in Rußland seit einiger Zeit 'ebr tätig sind und die Stellung der Sowsets zu erschüttern droben. Gelingt eS der Entente wirklich, die fetzige Regierung io zu bedrängen, daß sie geben muß, dann wird dos russische Volk sie überall als Befreier und Netter bearüßen, 'Tenn die Stimmiina gegen die sebigen Macbt- baber bat ganz gewaltig zngcnommen, Tie Nachrichten von der Front lassen auch erkennen, daß die rote Armee nicht mebr genügend Widerstand zu leisten vermag. Es wird Wohl mir noch eine Frage der nächsten Tage sein, daß die Macbt der Bolschewisten endgültig gebrochen ist. Es ist daber ganz vcrkcbrt, im fetzigen Augenblick nach einem Zniaiiiinenaeben mit der Sowjetregiernng zu rnsen. Eine Aendernng unserer iebi schwierigen Läge können wi>- dadnrcb keineswegs erzielen. Wir würden im Gegent-nl nnier Amelien in Rußland mir schädigen. Das Volk, das sich nach den Befreiern sebnt, müßte uns notwendig als ieine Feinde betrachten, wenn wir jetzt dem sterbenden Bol schewismus die Hand reichten nnd ibm damit neue Stär kung seiner bedrobten Stellung verschafften. Auch in Ruß land weiß man iebr wobt, daß ein Zusammenarbeiten mit uns notwendig ist, und wenn geordnete Verbältnisse dort wieder berrscben, wird inan von selber, gleichgültig, welch" Regierung ans Ruder kommt-, bei uns Anschluß suchen. Wenn wir aber jetzt die Bedrücker Rußlands gegen den Willen des Volkes unterstützten »nd eine Aendernng der Laae wiedrmn für längere Zeit unmöglich machen wollten, dann könnte man uns das nie verzeibcn. Die Entente aber dürfte damit nur gewinnen. Die hochverräterische Bewegung im Rheinland. Der Präsident der rheinischen Republik Die .,6öln. Volksz'g." melde«: Wie wir vernehmen, ist am Sonnabend in Mainz und Wiesbaden eine rheinische Republik ausgerufen worden. Staatsanwalt a. D Dorten, seit einiger Zeit in Wiesbaden wohnhaft bat sich zum Präsidenten der Republik ernennen lassen Dieser Präsident von eigenen Gnaden soll seine völkerrechtliche Anerkennung bei den Mächten beantragt baben. Die Antwort der RrichSregiernng. Berlin, 2. Juni. Der Ministerpräsident hat au» Mainz von einem g-. wissen Dr. Dorten folgende Depesche erhalten: Herr Ministerpräsident! Im Aufträge der vorläufigen Regierung der rheinischen Republik habe ich dem Herrn Reichspräsidenten von der heute erfolgten Proklamation der rheinischen Republik im Verbände de» Deutschen Reiche» und von unseren Beweggründen Kenntnis gegeben. Damit unser aller Wunsch, den Weg zum Völkerfrieden und zur Völker- versöhuung zu ebnen, sofort offenbar werde, habe ich dem Herrn Piäsidenten der Friedenskonferenz in Versailles und den Staatsobet Häuptern der okkupierenden Mächte durch die obersten Besatzungsliehörden gleichfalls die erfolgte Prokla mation notifiziert und gleichzeitig die Erlaubnis zur sofor tigen Vornahme der Wahlen zur rheinischen Landesversamm lung, sowie die Zulassung von Vertretern der Regierung zur Friedenskonferenz beantragt. Ich richte hiermit an Sie, Herr Ministerpräsident, den gleichen Antrag und die Bitte, unser Zusammenwirken mit der deutschen FrtedenSdelegalion genehmigen zu wollen, gez.: Dr. Dorten. Die Eiwidcrung der NeichSregierung auf dieses unerhörte Schriftstück besteht in folgender Erklärung: Ja Wiesbaden hat sich eine sogenannte Negierung der rheinischen Lande gebildet. Landfremde haben unter dem Schutze der Okkupation za dem Abenteuer gedrängt. Ihr Aufruf h.il tunen Wide,hall gesunde», ihre Maueranschläge hat die Bevölkerung der beireffenden Gebiete abgerissen. Die Reichsregierung hat auf diese reichszerstörenden Bestrebungen nur eine Antwort: Sie hat den Oberreichsanwalt ange wiesen, gegen.Herrn Dorten und die übrigen Mitglieder der sogenannten Regierung der rheinischen Republik das Ver fahren wegen Hochverrats zu eröffnen. Alle Amlshand- lungen der sogenannten Regierung des Herrn Dorten sind null und nichtig. Die Bevölkerung hat ihre Anordnungen nicht zu beachten. Die bisherige Landesregierung und die Landesbchörden sind nach wie vor die Träger der einzig rechtmäßigen Gewalt- Protest der rheinischen Abgeordneten Berlin, 2. Jum. Die rheinischen Abgeordneten der deutschen Nationalversammlung und der preußischen Landesversammlung hnben heute bei einer Zusammenkunft im preußischen Abgeordnetenhaus»; einstimmig folgende Entschließung gefaßt: Wir, die Abgeordneten der rheinischen Lande in der deutsche» Nationalversammlung und der preußischen Landesversammlung erheben Protest gegen die Ausrufung von Sonderrepubliken in W e st d e u t s ch l a n d. Im besetzten Gebiet hat das Volk selbst nicht die Mögltchkeir zum ungehemmten Mei nungsausdruck. Deshalb erheben wir. Eure berufenen Vertreter, unsere Stimmen nnd weisen die Machenschaften derer zurück, die in völligem Gegensatz zu dem Willen des gesamten rheinischen Volkes sich an den fremden Machthaber wenden, um seine Hilfe gegen das deuische Vaterland zu erbitten. Nur völliger Mangel an nati onalen Gefühlen kann ein solches schmachvolles Komplott erklären. In dieser Zeit allaemcinen Unn'iickS ist cS die Pflicht jedcS Deutschen, seinem Volke nnd Vaterll-.nöe die Treue zu halten, anstatt das Unheil durch eine Zer trümmerung der vorhandenen deutschen Organisationen noch zu verschlimmern. Jeder Teil der deutschen Volkes wird im Rahmen der neuen Verlass»,ig zu seinem Rechte kommen und seine Sonderarl in Freiheit pflegen können. Dazu bedarf es keiner verräterischer Umtriebe. Keine Regierung kann es dulden, daß Volksgenossen während schwebender Friedensoerhandlungen vo-- ärmlichen Ver tretern de- Gegners beim Anfall unterstützt werden. Der Geist des Vertrauens, ohne den Friedensverbandlungen nicht geführt werden können, muß dadurch ertötet werden. Dem rheinischen Volke aber rusen wir zu: Bewahrt Festigkeit, Emhcil und deutsche Treue! Berlin, 2. Juni 19l9. Die Abgeordneten der deutschen Nationalversammlung und der vrenßischen Landesoersammlung. Berlin, 8 Juni. Zrm Protest der rhei nischen Abgeordneten gegen die Umtriebe, die mit französischer Unterstützung die LoSlösung der Rheintande rom Re che bezwecken, schreibt die „Deutsche Allg. Ztg.": Die Entschließung der berufenen Vertreter der rheinischen Bevölkerung nennt die Umtriebe mit dem richtigen Namen, sie sind Landesverrat. Wie wir aus dein Kreise der Teil- > ehmer an der Konferenz hören, war bei den Abgeordneten aller Parteien rückhaltlose Verurteilung der LoSIösmigS- bestrebungen das herrschende Gefühl. Dis Reichrregrermig hat Herrn Dorten die einzig ncht'ge Antwort erteilt: sie hat sofort einen Haftbefehl gegen ihn erlassen. Die Reichsregierung hat auch gegen das Verhalten der sranzösischen BesatzungSbehörde» sowohl in Paris wie in Spua Protest eingelegt. Fribcrger Redakteur Dr. Froberger erklärt in einer Zuschrift an die „Köln. VolkSztg.", daß sür die Reise nach Mainz nnd die dortige Besprechung er die Verantwortung aus schließlich allein zu tragen bade und oer Verleger sowie die Redaktion der „Köln. Vvlksztg." cuö solche in keiner Weise davon betroffen weroen. Der danialS allein hier anwesende Verleger Herr Rodert Bachem habe ihn ssgar von der Reifs entschieden abgeraten. Um sowohl dem Ber lage als auch der Redaktion der „Köln. VolkSztg." weitere unberechtigte Angriffe zu ersparen und zur Beruhigung der Bevölkerung seinerseits beizutragen, scheide er einstweilen aus eigenem Antriebe ans dem RedakttonSverbande der „Köln. Volksztg." aus. Mißglückter Putsch in Speyer. Frankfurt a M., 2. Juni. Die „Franks. Ztg." meldet aus Mannheim: Dr. Ha«s und Genossen sollten gestern vormittag 10 Uhr in Speyer die Rheinische Republik auk- rufen. Die empörte Menge stürzte sich auf die Landes verräter. HaaS soll geschossen haben und wurde daraus hin derart zngerichtet, daß er schwer verletzt vom Platze getragen werden mußte. Aehnlich eiging eS seinen Spieß gesellen. Der Putsch in Speyer ist vollkommen mißlungen. In der Sladt herrscht eine gehobene Stimmung. Di« Ausweisung des Pfälzer Präfideute« Berlin, 2. Juni. Die bayerische Regiernng in Bamberg bestätigt die lliachricht, daß der bayerische Regie rungspräsident oer Rheinpfalj v. Winter st ein auS der Pfalz ausaewiesen worden ist Tagesmeldungen. Der Gewultfrtedea gegen Oesterreich Berlin, 3 Juni. Za dem Gewaltfrieden für Oesterreich äußert der „Vorwärts": Soviel man bisher steht, sollen die alten Staatsgebiete durch plumpe Eingriffe von außen zu e'ner Hölle sür alle, ganz besonder- aber für unsere deutschen Volksgenossen gemacht werden. Das ist kein Verständtgung-frteden, der nur von den Völkern Oesterreichs selbst geschloffen werden konnte, sondern ein Gewaltfrteden, der eine wirkliche neue Rechtsordnung nicht z« schaffen vermag und der durch gemeinsamen Druck Deutsch-Oesterreich nur noch fester an Deutschland schmieden wird. Höllische Truppeuverstärkungeu tu Westpreußen Berlin. 8. Juni. Nach genauen Beobachtungen in mehreren hart an der polnischen Grenze gelegenen Ort schaften haben die Polen tn den letzten Tagen die Trup pen im Grenzgebiet gegen die Provinz Westpreußen er heblich verstärkt.