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Sächsische Volkszeitung : 24.03.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-03-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192103240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19210324
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19210324
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-03
- Tag 1921-03-24
-
Monat
1921-03
-
Jahr
1921
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 24.03.1921
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»-onnerstay den 24. Marz 1021 Um die Seele des Rindes In der große» Ester»pers>»>tni!n»g der Kalkoliken Leipzigs am 11. Mörz im Saale des Buchhändleryanses hat anschließend a» die vorzüglichen AuSführuiigeii des Herrn B. Cidmann über: „Elternschaft und Lehrerschaft" (siehe „Sachs VvllSztg." Nr. 971 Herr Oblatenpater Langer in ebenso er schöpfender wie glä"zender W-Kst' '"gier bas Kernproblem o»er Kinde,erzieh, »g gesprochen. Im folgenden seien die Ausfüh rungen in Kürze wicdcrgegcben: Einst stritten vor SalomoS Throne zwei Frauen um ein Kindlein, das beide für sich beanspruchten. Dieser Streit wieder hol! sich in großen Ausmaßen in der heutigen Zeit. Zwei Welt anschauungen ringen um die Seele des Kinder. Beide wissen: wer die Jugend hat, hat die Zukunft. Wohl ruft daS Neuheiden- tui» die neutrale Schule aus, die keiner Richtung Vorschub ge wahre. Aber religionslos ist praktisch immer noch rekigionS- feiiidlich gewesen, selbst wen» einige ehrlichere Naturen sich dessen nicht bewußt waren. Die religionslose Schule ist immer noch als Sturmbock gegen das Christentum benützt worden. In Frankreich nannte darum der sattsam bekannte, kultur« kämpferische Minister Viviani die Schulncutralität eine diplo matische Lüge und Heuchelei. Und der französische Schnlinspek- tor Lesrenne verkündigte in« Jahre 1900: „Die Folge und das Ziel des SchuIunterrichieS wird eS sein, den Glauben an Gott unmöglich zu machen." Bezüglich der religionslosen Staatsschuld« i» den Bereinig, ten Staate» klagt Professor Charles Macksey auf den« Wiener Internationalen Kongreß für christliche Erziehung im Jahre 1912 über „die innere Fäulnis des ganzen Systems, daS eine irreligiöse Atmosphäre erzeuge, den Glauben untergrabe und die einzig sicheren Grundsätze der Moral umstoße". Deshalb Huben sich die katholischen Elter» von diese»« Schulen abgcwandt und unter großen Kosten eigene Privatschulcn für ihre .Kinder gründen müssen. Kaum der neunte Teil der katholischen Kinder kesucht die Staatsschulcn. Auch in Deutschland haben die Vorkämpfer der neutralen Schule von jeher dieselben religionsfeindlichen Absichten gehabt. Dr. Erdniaun schrieb in Sen sozialistischen Monatsheften, Nr. 6 vom Jahre 190-1: „Bekennen wir offen: Wir werden nichts tun, um jemand in seiner religiösen Neberzeugung zu vergewaltigen oder ihm den Eintritt in unsere Reihen zu erschwere»!, aber «vir müssen und werden alles tun, um die Macht der .Kirche, die alle und «nächtige Feindin der Freiheit, zu breche» und die reli giöse Befangenheit, das stärkste aller Hindernisse ans der Bahn des Fortschrittes, aus den Köpfen der Rasse zu verscheuchen. I» diesen« Sinne ist uns die Religion nicht Privatsache und wir solle» einen Satz nicht länger konservieren, der zu mißverständ lichen Auffassungen über uusere Stellung zur Kirche und Re ligion Anlaß geben kann. . . Wir haben gar keinen Anlaß, ein Hehl daraus zu machen, daß die Sozialdemokratie der Kirche, ob katholisch oder evangelisch, feindlich gegenüber steht, »ud daß wir uusere Forderungen mit besonderer Entschiedenheit deshalb sielle», weil wir «rissen, daß «vir damit die Macht der Kirche brechen werden." Die religionslose Schule wird also gefordert, um dein Ilnglauben zu nützen, dem Christentum zu schaden. Daß man dies« Schule neutral nenut, ja. sie vielleicht auch neutral zu ge- Italien sich bemüht, ist nur eine Verdeckung der .Kampfliuie. Demgegenüber muß nachdrücklich gefragt werden: Frommt die religionslose Schule der Kindesseele? Daß sie dem llnglau- ben paßt und ihn, reichlichen Nutzen gewährt, «st richtig; oder frmiinrt sie auch dem Kinde? Das ist die Kernfrage aller Er« ziebuugsweiSheit. Nicht daß wir neutral sind, sondern daß wir dem Kinde nützen, ist die Hauptsache. Die falsche Mutter «in Gerichtssaale SalomoS wollte sich auch auf neutralem Boden stellen nnd beiden Teilen das Gleich« gebe». Der weise König aber hatte diesen Weg iiur beschritten. li»i die Wahrheit Hera «szubekominen, wahrend dieses Weib sich „euiral gebärdete ans Haß und Neid. Um neutral zu sein, willigte sie in den Mord des KindeS ein. „MaS froinmt dem Kinde?" DaS ist die Frage, die die wahre Mutter stellt. Diese Frage müssen wir auch !»« Ringen der Weltanschau- »»gen stellen. Ich möchte sie kurz beantworten: Erstens den« K'iide stvmmt die innigste verbind»»,, zwischen seinen Kinberjahre» »nd seinem späteren Leben. Kau» der Mensch in« reifen Alter ohne Religio» fertig werden? Kann er in seinen gewaltigen Schwierigkeiten der himmlische» Kraft, in seinen tiefen Betrübnissen des himm lischen Trostes «»traten? Wer ja sagt, der ist nicht neutral, der spricht der Religion die Daseinsberechtigung ab. Wenn er aber zugibt, daß der Mensch „och einen anderen Halt nötig bat, als den seiner eigenen Vernunft, dann muß er auch bereit sei», der Religion im Herzen des KindeS daS Wachstum zu gestatten. Denn das, was man später bitter nötig bat, was als strahlender Lenster» unserer Lebensbahn »oranziehcn muß, das niiis' schon Kindersahren gepflegt werden. Wer ans seinem Kinde einen unerschrockenen Verteidiger des Vaterlandes machen will, der senkt ihm von früh auf de» Funke» der Liebe und der Hingabe nn die Heimat ins Herz. Wer in seine», Kinde einen feurigen Anwalt de-Z gedrückten Volkes einmal sehen möchte, der wartet «ullii, bis dem jungen Menschen alle Zusammenhänge klar sind, er spricht schon dem kleinen Knaben von der Not des Volkes. Und wenn Vater und Mutter aus ihre»« Kinde einen frommen Menschen machen möchten, der die Versuchungen des Lebens mit höheren Gedanken und göttlichen Gnadenmitteli« zu überwinde«« »erinag, dam« sollen sie warten, bis er großjächrig geworden ist? Sage man nicht, das Kind verstehe noch nichts von der Nesisvon. Ein unschuldiges .Kindesherz versteht oft «nehc a!S das beschwerte Herz der Erwachsenen. Aber ist es nicht gerade Aufgabe der Erziehung, das Gute und Schöne schon dem halben, d-w schliimmernden Verständnis nahe zu bringen, damit eS sich tiiti'alte und dann desto herrlicher vom Guten befruchtet weide? CS gibt ja nicht bloß verschiedene Weltanschauungen, es gibt sa auch verschiedene Sprachen auf der Welt; und auch über die Schönheit der Sprachen sind die Menschen geteilter Meinung. Die einen reden die deutsche Sprache au: „Muttersprache. Mut> ierlmit, du, so wonnesam, so trautl" ES gibt andere, die nn- sere liebe Muttersprache eine Sprache kür Pferd? genannt haben. Da mache ich den Leuten, die mit Religion warten «volle», bis der junge Mensch zur Reife gelangt ist, folgenden Vorschlag' Lehrt eure Kinder gar keine Sprache. Laßt sie stumm auswachsen. Mit 1-t Jahren mögen sie selber auSmachen. welche Sprache sie minehnien wollen. — Aber eS gibt noch andere Dinge, die im -Herzen des KindeS ausblüben wollen wie die Blume«« und obne die die Kindesseele verkümmert und verkrüppelt. Laßt ihr de«« Vater im Himmel. Sein heiliges und gütiges Wesen wird sich in ihr abspiegeli«, lieblich und rein: ein beneidenswertes Los ist diesem Kinde znqekallen. DaS dürfen «vir dein Kinde nicht vor- cnthalten, das ist sein Sonnenschein, sein Friede, sein VebenS- srühling. Du willst de», Kind dem NeligionSgezänke fcrnbalten» Komm in unsere katholischen Schulen und überzeuge dich, ob da der religiös« Hader zu Hause ist. Bei uns wachsen die GlauhenSwahrhe'ten ans einem Stamm heraus. Selbst die llnterschcidungSlehren, die das Kind fürs Leben wissen muß. wenn eS deni katholischen Glauben treu bleiben will, sind keine Sirisikapitel. sondern Aeste und geweiht am großen Baume der katholischen Lehre,, mit ihm ein herzeranickendeS Gesamtbild dar stellend. Wen» aber daö Kind von früh auf den Samen der Reli gion im Herze» tragen muß. damit dort einst eine prangende Flur und eine köstliche Ernte erstehe, dann darf die Schule sich nicht ausschließen. Die Schule, diese gewaltige und umfassende Erziehungsmacht, darf sich riich, unbeteiligt an den heiligsten Vorgängen im Kiiideslebcn erkläre», darf nicht das ehrwürdigste und feierlichste Erlebnis der junge» Seele als belanglos für ihre Zwecke auSgebe». Danut erniedrigt sie sich selber, entfrem det sich daS Kinderherz sowohl wie das christliche Vater- und Mutterherz. Die Eltern aber, die eine so lange Zeit des jungen Lebens ihr Kind aus de» Händen geben müssen, baden ei» Recht darauf, daß draußen die Einwirkuiig auf das Kind in ihrem Geiste stattfinde. Die beste Zeit i»id die längste Zeit de? Kin des müssen sie der Schule zur Berfügung stellen. Wen» ihnen »un selber der Religionsunterricht deS Kindes überlassen bliebe, so könnte dieser N».erricht in einer Weise beschränkt und in den Winkel gedrängt werden, wie eS nie und nimmer mit dem Gewissen christlicher Elter» vereinbar ist. Wo allerdings die Schule versagt und sie die schönste» Herzensschätze des KindeS nicht pflege» null, da müssen die Eltern nach Kräfte» eieseni schweren Schaden abzulielseii suche». Windthorst nannte in jene» Tagen, als der Kulturkampf die geist liche Schulaufsicht abschasfte, die Mütter die unabsetzbaren Schul- iiispektoreii. Das gilt auch heute. Wenn der Unglaube den Re ligionsunterricht zur Schule hinausjagt. daun muß er von den Eltern zu Hanse desto mehr gepflegt werden. Dem Kinde froinmt zwritens die innigste Perblnbnn-« zwischen Schiile und Familie. Die Trennung von Kirche und Staat «st nieinals ein vor bildlicher Zustand. Denn Gott hat beide Gewalten geschaffen, damit sie einträchtig Zusammenarbeiten solle». Wenn aber diese Trennung zwischen Geistlichen und Ewigen schon !»> Kindesher- zen bollzogen wird, dann geschieht, was das Schandweib bor SalomoS Throne begehrte: eS geschieht ein Mord. Der Er wachsene mag eS fertig bringen, Religion und Wirtschaft und Wissenschaft auScinanderziilialteii. Im Kiiiderberzeii ist alles noch ursprünglich, so «nie Gott es gewollt hat DaS Kind weis; nichts davon, daß eS im Schulzimmer den Namen Gott nicht ausspreche» darf, den eS zu Hause mit tiefster Ergriffenheit nenne» hörte. WaS aber zu Hause den Angelpunkt der ganzen Erziehung bedeutet, soll da-? im Tchulzimmer ängstlich beiseite geschoben werden? Sonst gibt sich die neuzeitliche Erziehungs wissenschaft solche Mühe, bei den Dingen anziltiiüvfcn, die den« Kinde vertrant sind. Die Gedankenreike«, die daS Kind von Hause mitbringt, werden in de« Schule ausgenommen «ind zu Brücken aemacht, aus denen da? Kind zu neuen Kenntnissen ge langt. Wenn aber daS Kind in der Schule einmal da? Wort Himmel oder JesnS oder Maria in kindlicher Selbstverständlich, keit auSspräche, dann gibt eS kein Echo, dann soll die Lehrperson schweigen, als sei c>» Toter ge-uiseii «norden? Man hat die Forderung nach der Einheitsschule so kaut er hoben. Liber eS gibt eine Einheitsschule, die viel wichtiger ist, die aber gerade von de» Verfechtern der ersten Art Einheit-? schule so sehr »erachtet wird; ich meine die Einheit zw'schea all de«« Anstalten und Eineichiimgen, die «ich mit der Erziehung des KindeS beschäftigen, besonders die Einbeit zwn'ch-« Kirche, Schule nnd'"Fam«lie. Daß die Kinder eines Volkes alle ei» paar Jabre laug dieselbe Schule vesuchen, daS hat se.n? guten Seite», falls berechtigte Besonderheiten gewnbrt werden. A>ee viel wichtiger «st. dgß am einzelnen Kinde die Einheit gewahrt wird. Wenn uns daö Volk ans verschiedenen Schulen znsicömt. o kam« es durch denselben Herzschlag, der i» «üm tätig i't chUeßlich doch noch za einem einheitlichen Körper aufgebiut «'.erden. Wenn aber jede? einzelne unserer Kinder durch ganz verschiedene, ja einander «indersprechende Schule,« geschickt wer den soll, durch eine gottinnige Familie nnd eine gattfceinde Schule, noch einmal: da wird gemordet, da? sind Schwerthieb' in die Kiiiderseele hinein. lind man verarge eS den christlichen Eltern nicht, daß sie ängstlich sind auch wegen der Person deS Lehrers. Sie über gebe» bei Scsi».beginn daS Teuerste, was sie habe», in die Hände eines fremden Erziehers. Das ist eine überaus zarte Ver- lratieiiöaugclegeiiheit. Ist eS da zu viel verlangt, wenn die Eltern die Gewähr haben wolle», daß der Lebrer ein treuer Sol», ihrer eigenen Kirche ist, der nach den Grnndsäpen dieser Kirche denkt, bandelt und lebt? Das allein frommt dem Kinde, daß eS zu beiden Gruppen Po» Erziehern aufblicken kan» als wie z» Gesandten Gotte-?, die das Kind genau auf demselben Wege durch Wart und Brisviel bimmelan rühren. Wenn die Eltern »in, einmal gezwungen sind, ibre Kinder in die Pom Staat eröffne»« Schule zu schicken, dann dar, eS wenigsten? stir die Eltern keine Frage mehr geben: Ist min der Lebrer meiner Kinder ein wahrhaft religiöser Mann, eine in EbrnniS gefestigte Persönlichkeit, ein Mann, der meinen bl. Glauben liebt und be kennt wie ich selber? WaS frommt dem K«nde? Dem Kinde frommt britteus die schönste Einheit zwischen den Kräfte» seiner Seele. Die heidnische Aufklärung der letzten zwei Jahrhunderte hat die VeritaiideSbildiiiig zuni Eins und All der Erziehung gemacht. Das ist fatsch, grundfalsch. Weh« dem Kinde, dem man nur Wim-,, beiaebracht Hai, »icku aber Lieben und Wollen. DaS harte Leben wirft das Gebäude um, das nur auf Gedanken ausgcballt ist und nicht im Herze» gründet. Nun batte» nur im letzten Jahrhundert diese Schule, die so sehr die Verstande-?- bildung begünstigte. Ist linier Volk edler, treuer, hochherziger, gütiger davon geworden? Haben wir jetzt mehr abgeschlossene Persönl'' testen als früher? Erwehrt man sich leichter der Reize des Lasters? Man bat ZN piel gelernt und zu wenig beherzigt. Man stillte den Geist des KindeS an wie eine Scheune, aber maii achtete nicht gelingend auf die innere Ergriffenheit und das gewaltige Diirchdrinigenseiii. Diese Schäden werden in der religionslose» Schule zu einem unerträglichen Höhepunkte ge steigert werden. Laßt die Religion ans Herz des KindeS! ES gibt keinen Ersatz für das Feuer keS hl. Geistes. Alle Märchen werden unwahr, wen» sie nickt hi»an>>>lbren in ein bessere-? Land, wo die Wahrheit wohnt und die Tugend blüht. Und der Wille muh enischlußkräftig werden, muß Stand- Hastigkeit erwerben. Liest man sich das aus Büchern a»? Nein. Da! muß geübt werden. Darum müssen die uralten religiösen Uebnngen. die immer noch Heilige und Helden geschaffen haben, ihren Platz in der Schule behalten. Dort muß gebetet werden. Dort muß die KindeS-secle an« den Empfang der Giiadeiimittel borbereitet werden. Dort muß man zur christlichen Entsagung cinhalten. DaS Leben ist grausam, und seine Gefahren sind groß. Da müssen alle Kräfte de-? inngeu Menschen zu einer gewaltigen Macht ziisaminriiaekchiasse» sein. Sonst unterliegt er. Den Gefallen aber können wir keiner Richtung und keiner Partei antiln. daß wir in den langen, überlangen Schulstunden znrück- balten mit W-m sstmmlncki kräfiigeiiden Einfluß der Religion auf den Willen und das Herz des KindeS. DaS würde dem Kinde nicht frommen. Nun hat der Nngtanbe unseren Eltern als Trost und An gensalbe den religionslosen M o r a I » » t e r r« ch t an» geboten. Er ist Ersatz so schlecht wie aller Ersatz. Auch diese Ware muß gegen den Prüfstein geschlagen werden, der in unse rer Frage besteht: Frommt eS den« Kinde? Nein, dieser Unterricht nützt nicht, er schadet. Denn erstens fehlt «lnn jede gediegene Grundlage Das ist eine abgeschnittene Blume «»« Wasserglase. Mit dein bloßen „Du sollst". „Du sollst nickst". „n«an muß", „man muß nicht" dauert e? so lange, bis ein Nk 00, Seite ä ke>5rr Kamerad kommt und dem Kinde, das da spricht: „ich darf nicht" dreist ins Gesicht sagt: „Doch, du darfst." Wer beweist da? Gegenteil, wenn Gott herausgelassen wirb? Die Unzulänglichkeit dieses plnterrichtes haben schon Kin der gefühlt. Joh. Lotte hatte auf de« Ouaria des GmnnasiumS in Brest einen solchen Moralunlerricht zu geben. Er berichtet darüber: „Meine 10 kleinen Bretonen waren meine Lehrmeister; ich wollte sie führen, aber sie rissen mich mit sich fort. Neutra lität, Neuiralität, iva-S war ans dir geworden? Bei all dem Warum nnd Weil mußte ich seit den ersten Stunde» die Seele vom Körper unterscheiden; im zweiten Monat mußte ich schon Gott mit in Rechnung stellen, ln-?- mir eines Tages der Name Gottes »nwillknrlich cnlschtüpste. ' Der religionslose Morastmterrickst kann auch gar nicht die richtige Stellung zur Jugend finden. Er weiß nichts Po» eine»! Sündenfalle und von der Erlösung durch den gekreuzigten Got- teSjvhii. Er wird ErziehungSgebilde schäften, wie wie sie nun zwei Jahrhunderte lang aus de» Händen aufgeklärter Phitoso- phen haben hcrvorgchen sehen. Wie kann ein Arzt heile», der die Krankheit nicht kennt? Der religionslose Moralnnterricht ist auch belastet mit dem Verdachte, daß er nicht bloß gottsrenid, sondern gotifeind wirken wird. Ich habe daS eingangs dargetan. Deshalb nützt er dem Kinde nicht, sondern schadet ihm. Alles, was ohne Gvtl sein will, schadet dem Kinde. Gott ist dem Kinde Heimat. Musteiboden und Vaterhaus. Was frommt dem Kinde- Nur Gott und eine Erziehung im Namen GotleS. Lehnen Sie ab. was diesem Grundsätze nicht entspricht. Um Ihrer Kinder willen, lehnen Sie ab. Lassen Sie sich nicht blenden »nd einschnchtern durch starke Wvrie. Die Kindes- änberin zu TalamonS Zeit wollte auch neutral und unparteiisch sein; so unparteiisch daß lebende Kinder in zwei Hälften zer schnitten werden sollten. Da bewahre Sie Gott davor, daß Sie Kiiiderseetcn auSliefern, weil das Parteigropramme fordern. Erst das Kind mit seiner heiligen, unsterblichen Seele, dann alles übrige. Dem Kinde aber frommt nur vollkommene Einheit in der Erziehung, Einheit seinen Kinderiahreii und seinen, späteren Alter, Einheit zwischen den ErnelnmgSgewalton Kirche, Schule und Familie, Einheit in der Heranbildung seiner Seelenkräfte, des Verstandes, de? Willens und deS Gemütes, und zuletzt und am meisten Einheit m,t dem, der die junge Seele durch Schöpfer- wort ins Dasein gerufen hat. Familie, Voll. Staat und Mettick.lieii werden dann den «neisten Nutzen von diese»! Kinde haben, wenn man immer die Frage im Äuge behäli: WaS frommt dem Kinde? Gemeinde- nnd Vereinsnackritkien Z Dresden. Ka t b. B ü rge rv e r e> n. Ter Verein hält Karfreitag von 1 bis ö Ubr in der Hoskirche eine gemein same Betstunde am bl. Grave, z» der die Mitglieder mit Angehörigen eingeladen werden. Z Dresden. Die Versammlung des ". Orden S v. hl. Fr. ist am Ostermontag ich! Ulst i» der Kirckie des Josisinen- stifleS mit Generalabsolution " Katt,oll,'wer Fronen!-»nd Dresden. Wegen Belniidernug deS Herrn HofurediaerS Infalt muß der Vortrag vom t?0. 3. ans den 27. April verschoben werden. Die Mitgliederversamm lung fällt deshalb am .90. ans. In der Kaffeeilnnde an, 12. 4. soll ans allgemeinen Wunsch der Einakter vom Teeabend wieder- hast werde». * Dresden. Der Elternausschuß der 1. kalb. Volks schule, Grünestraße 1. batte an, Palmsonntag die Estern z>« einer schlichten SchuljahreSschlnßfeier in Form einer- Eltern abends »ach dem nroßen Saale des GesellenbaiiseS eingeladen, welcher gut besucht war. Ein Vortrag de-? Herrn Oberlehrer Endler über .DaS gute Beispiel" wurde von Schülern und Schülerinnen der Schule vorgetragenen Deklamationen nm- ralnnt. Anschließend hielt der Reliaionslebrer der Sckmte, Here Kaplan Dr. Ja kubisch, einen Licklbiiderportrag über bib lische Bilder, welcher große» Beifall fand. Die anr- der Schule zur Entlassung gekommenen .Knaben and Mädchen wnrden er mahnt, sich Len christlichen Jngendvereinen anznstpsteße.:. Deub-.'n. 2 äiäbrige ? VfarrerjnbiI ä u m. Herr Pfarrer Georg Kral feiert am I. Ostersi'ieriag sein 2 ä j ä b rige s P s a r r e r j n b i! än in i n D e n b en. Am März Id9>> trat der damalige Kavlan an der Hoit-ickie zu Dresden als erster Pfarrer der nengearünde'e» Pfarrei Denbe» sein Amt nn, nachdem er beren--. über Kck'S Fabre die Seeiwrge im Plaiieiiickie» Grunde anSaenbr nur in Sie>er Zeit dar- >e>otte-:-- baus in Deuben zustande gebracht batte. Sein ganzes streben galt von da an der AnSsttzmiickung der- EoOe-sbauseS nnd dem Ausbau der Gemeinde. Infolgedessen wurde beren im nächsten Jahre die Kircke aiiSaenialt und bekam genialie und bunte Fen ster: die elestri'ckie Lickuanlaae. .Kraick-'gchier 'aw'.ei.w. Gniste nnd schöne Paramente wurde» anaeßhasst. die Orael mit Matur, dir romanische K-uninnnianbank, der Kren'zm'g, nräaniae Sin tuen und viele andere Dinar folgte». w-Kür über 2öOO0 M. gesammelt werden »nißirn. Ganz besonders lei binaen-ieie» auf die beiden prachtvollen, an? Rom stammenden baraken Aliar- ailssätze nnd die herrlichen Sankin-ckenchier ßimi den großen, von dem kniistünniaei« Graf Sznn'in'li aewichnr'eii Bilde«'» >m Altarranm. ein Geschenk der verstorbenen, bochedsen Gräfin Szinninski in Tharandt, lawst' zaW>'e«Be huch>i>v Geßb'-nst' an-s Bekaiiiltenkrenen deS Pßnrer-. io daß die Kirche ein Schmuck-- kästche» geworden ist. Auswärts hast der Pi-nrer von Anfang an in Wilsdruff (lämall nnd seit 1019 in Sckuniedebera isiinalj jährlich Gottesdienst. Nene Neiiai>"iSsck>,i1en wurden in Sckniliedeberg, Tharandt und Wilsdrnn eingerichtet und der Unterricht durch viele Jabre pam Piarrer >Bbst ert-Kst. A-«?- dein im Jabre 10»! gegründeten Katholischen Kasino haben 'sich st» Laufe der Zeit »enn verschiedene, zum Watste der Gemeinde wir kende Vereine entwickelt. Gotte-ibanS und Gemeinde !>. seiner heutigen Geitalt sind die Folge der jahrelangen, rastlosir Tätig keit seine?- Wirken?. 'Nebenbei laud der Pfarrer nach M- ße zu schriititellerischen Arbeiten, indem er eine wendische Grainmo tik verfaßte, die Ostern 1910 bereit? in weiter Peru,eben-' An« läge erschienen ist. Zurzeit arveitet a» größeren Wer'.- * Pa«ne». D o in schul e. Mit der Ei«l>«isi:ngSfei,-r an« 18. März d. I.. bei der »18 Schüler und Schülerinnen de, i::ne>'- : und äußeren Tonisch,ile in-? Leben lunane-trai:n. v-.rvond sich dst Jubiläumsfeier zweier um -a-:- faibostseue Scl-nl« und Gemeinde /t7<3p-«st/kt <?//«> <1,
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