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Sächsische Volkszeitung : 15.03.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-03-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192103155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19210315
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19210315
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-03
- Tag 1921-03-15
-
Monat
1921-03
-
Jahr
1921
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 15.03.1921
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Dienstag de» 15. Mürz 1021 schritt ihrer Heimat deutscher Arbeit, deutschem Fleiß? und de»'«' scheu, Wissen verdankt wird. Tie wissen auch, das; nur der Deutsche, nicht der Pale, der im geistigen wie im teamische:, Sinne unschöpferiich ist, es verstanden hat, Oberschlesic» so zz enlwickeln. daß cs der vollendete Ausdruck des durch fortschrei tende Industrialisierung und Großsradtbildung sich berätigenden deutsche» Volksgftstes geworden ist. Sie werden daher ihre Stimme für Deutschland abgcbcn. Aber die jüngeren, aus den überwiegend pvlnisch sprechen de, Kreisen stammenden Leute, aus die jene Propaganda» nn« sie der nraße polnische Rattenfänger Korfantv seit langem und am stärksten im ätzten Jahre unter dein Schuhe der Franzosen betrieben hat, mehr oder minder cingewirkt bar. müssen davon nbmzengt »erden, das; auch sie, die doch in Wahrheit nur po.» njsch sprechende Schlesier sind, sich zum Deutschtum zu bekennen Halen. Sie sind zumeist Katholiken, da !>t.4 Prozent der ober- schlesischen Bevölkerung dem katholischen Bekenntnis angehört. Deshalb »lägen sie sich, abgesehen von anderen Gesichts, puutten. die tt"ir die Staatsangehörigkeit Oberschlesiens maß- »elend sing, d>e Frage verlegen, „Bei welche»! Staate, unt-r ilnlcher Herrschall »>ird unser katholischer Glaube am sichersten frevelten und höchsten sich entfalten und betätige, können Die Antwort kan» ihnen eine geschichtliche Betrachtung, wie sich der polnische Staat zur Zeit seiner größten Macht der katho lischen Kirche gegenüber verhalten hat, geben. (5s handelt sich hier um Polen und den deutschen Ritter orden, den der Pole noch heute als den der Kreuzritter basst Preußen, das deutsche Ordcnsland, reiste durch seine Lage arg Meere, die Fruchtbarkeit seines Bodens, den Reichtum sein-c Städte, die Blüte von Handel, Gewerbe und Ackerbau, die Er- ol»runa-stost des Königs Jagello von Po en und Litlaueu. Er bekriegte daher den Orden mit inobainnicSanis ven Tataren, scl iSmatjschen Rntz'ui, Ziskas, Hnsülenscharc», leihst heidnischen Si ldirnpocn, und besiegte ibn in der Schlacht bei Tannenberg ani 15. Juli 1410. DaS Land wurde iuSbesondere von den mo- banlmedanischen Tataren furchtbar verwüstet, weshalb Pavst Marti» V. über Jagello den Kirchenbann verhängte. Im Frieden non Thor» 1411 behielt der Orden zwar kein Laad, »ii sste aher große Geldavfcr ansbringcn. 1454 sielen die Post» zur llntcrstüvniig des im vreilßischcn Bunde vei einigten 'nnboll inosllgen Adels und der Städte ins Ordensland ein. Den furcht baren 13jährigen Krieg beendete der zweite Thnraer Friede 1466.' in dein der Orden Wesiprentzen an Palen abtrKen mußt-. Dieses nabin damals ein der Kirche gehörendes Land in Besitz und oab das erste Beispiel der Säkularisation (Verweltlichung) eines geistlichen Gnies. Polen baiie auch nichts dagegen, daß der lebst' Ordens- Hochmeister Alvrecht von H o b e n z o l l e r n, einer Polin Sohn, der zum Piolciinnlismn?- übergeireten war. den Rest des Ordeiislandes (Ostpreußen) in ein weltliches Herzog!»!» vcr- wg, delic. In Gegenwart von nenn polnischen Bischöfen legte Ast recht ans dein Markte zu .Krakau ain Ist. April 1525 dal Ordenskleid al> und leistete dem Könige von Polen de» Lebnscid. Wie Jagello hnssiiische Scharen zur Bekämpfung des Ordens berangezogen Hane, so begünstigte er ülcrhaotu d'e stuf st tische Bewegung in solchem Maße, daß Papst Mar:» V. ihm 1-R3.. drobie, einen Krenzzug gegen ihn in der Christ »beit pre digen zu lassen. Im Zeitalter der Reformation waren zwei Drittel deS polnischen Adels protestantisch und viele andere protestantisch ge sinnt, und nur die Spaltung in viele Sekten und die Arbeit dee Jestuten verhinderte den Sieg des Protestantismus. Da? pol« nnche Volk allerdings und die Angehörigen des miitk-ren Adels sind der katholischen Kirche immer treu geblieben. Aber tue pol nischen Magnaten haben zur Zeit t-er Macht Polens, wie eS sich im Kampfe gegen den deutsche» Orden unter Begünstigung dee Hi'süien gezeigt Hai, der Kirche nur da Gefolgschaft gcIeistet. wo sich kirchliche und staatliche Be - st e e b t! n g e u de ck t e u. Auch in der Gegenwart gehr eine starke kirch-.nseindl'che st'ewec-inig durch che Reiben der gebildeten S>äitde Polei's Tenn dem Polen gehr die Nationalität über die Religion, "^arnni ist der Pole besonders semdselig argen deuische und toliä'che ^'iichöss und Priester, die der naiianustwlnischen Aeg- tzr'wn stch irgendwie cistgegenslellen. Es sei bwr nur an de b'ü'cndcn Angriske der polnischen Presse gegen den Fnrs'bischos Ki vv zu Bres.a», „dein vreiißftchen Laka'-'n im Kardinals- i"i"nr", »ud gi'ge» s, inen Nachfolger Karst.>:al Bertram er» per". Wer endlich die kirchliche» Verhält» wie Ohw- sck!c'l>'!,- mit ci>en in Kongreßvolen. lkchlizien, selbst in Vosen ui' Westpr-ußen vergleicht, der erkennt, daß dort l > feelsorge- rii k-r Hinsicht besser n',r die Gliii'bigen gesorg. ist. Kn Kon« gili't'lsten koiNine» ani eine» Viuester dlwa ocgp, z,, Galizien KM t» Oberkchleben Wist See'en, llnd trotzdem, welcher N> - terschied ln der Fruckst der Seelsorge, in der Zahl der ''ährlicben >i,.gc-r bestehenden und eifrig aevsleaien Vereii'-, in dem stöberen Stande der Moral s» OberMesten gegenüber dei o'Oere» aenanuten Gebieten, eine Tatsache, die ew Keini»'c d>-- aterhäiiuiöe, der Pka-wer Pan! N i e br s k >, in keiner Schrift „Oberschleiien. Pole» und der Kathnlizism-'S", Bert'! ist'!,. da>'ous ZNIU7>nbr', daß iene Gebiete van nat'vnalpolp'- sckei ('O">stäu''n stohzrrscht lind Wer sich diele Tatsachen vergegenwärtigt, r-.r eckcnni, daß de.' voluische Staat an sich nickst die Gewähr batet, daß die ka- the'is'be Kirche n ihm besondere Früchte auf den» Gebiete des G .'"W,'ä „ud der Sitte trage» kann, daß vielmehr Px Gefahr z>. t'.-.i gx könnte wie zu Jaaellos Zeiten eine w'>e»lo?e D t e e r i u des Staates werden. Deshalb wüst der ka- fbi k'sche Oberkchlekier setzt. warnni er seine Stimme kür Deutsch land gl'geben soll. Er beherzige das Snrich-vart: Klo sie w Volste ' >e rod st, niech d-i PolSki nie ckwdzie (Wem dort nicht scii'e Wiege stand, der bleibe fern dem Polenlaud!) O»»,»lch, »»II»,«»«»», Ar. 61, Seite 8 Kirchliches Der päpstliche Kommissar an Klerus und Volk ln Oberschlesicn Di Jisti. Baptist» H «, u o Terra, Hausprälet Dr. Heiligkeit n>'Mt»1isch>.'r simnnlihnr, tum ehrivtzrdigcn K<erus und dem glönbinrn Volke Oberschlesiens Frieden n»d Gruß im Herrn. Trr Tag der V o I k s a b st > »i m n n g ist nun bekannt gegeben, der Euch, ehrwürdige Milbrüder und Gläubige, zur Ausübung Eures Rcchics ruft gemäß dem Vertrage von Ver sa! stes. Ein seder genieß! in der Ausübung dieses Rechtes volle Fie'beit. die weder durch Gewissensängste beschränk, werden kann, noch durch Bindung irgend eines wo und wann auch nur jcii'gls geleisteten Eides. Laßt Euch, Ehriiialaubige Oberschlesiens. nicht verleiten diich leere Worte als ob Ihr Eeure Gewissen auch nur mit einer 'äßlicben Sünde belasten würdet, wenn Ihr narb reiflicher llrbcrlegnng lieber für die eine Seite stimmen würbet als für di ' andere. Mit wenigen und deistlichen Worten will ichs Euch karen: .Jedermann ist völlig frei von jenem E d e." Ilm meiner Sendung treu zu bleiben, küble ich mich vcr- ptl'chict. jene Mistel volitischer Agitation feierlichst zu verur teilen. die in leister Zeit von manchen angewendet wurden, na mentlich den Mißbrauch der Religion zu politi sche» Zwesten, als ob sie ihre Sache, wenn sie nur ans irdische Hilfe gestützt ist. aus sich allein nicht für hinreichend gut bielien. Unser heiliger Glaube, der durch Werke und nicht nur durch Anpreisung mit Worten sich als lebendiger Glaube zeigt, Ändert sich nicht je nach der Verschiedenheit der Nation oder der Sprache oder Bildung, sondern alle, die eins -n Christ» sind und seinem Stellvertreter hier auf Erden in Treue anhän- gen, werden als Kinder der katholischen Kirche nicht nur Brüder genannt, sondern sind es auch. Möge darum, Geliebte, niemand eS über sich bringen, sich dieser verbotenen Mittel zu bedienen. Der Friede und die Näch stenliebe gebe Euch über alles, niemandem gebet AergerniS» Ka mi' unser Amt nicht gelästert werde. Möge Meinungsverschie denheit in volitiscben Dinaen nickst das höchste Gebot der christ lichen Nächstenliebe verletzen. Bemühet Euch, daß der Fried« unter Brüdern desselben Gla"hens und derselben Gegend, wenn auch nicht in derselben Sprache, nicht etwa durch Aufstände u»d Gewalttätigkeiten gestört werde; und wisset, daß, wenn jemand Geaalt und verbotene Mittel zur Begründung seiner Ansicht anwenden zu müssen glaubt, diese weniger Vertrauen »> ihre Güte und Gerechtigkeit zu verdienen scheine. Während der Zeit, in der ich unter Euch weilte, habt Ihr mir, ehrwürdige Milbrüder, ei» schönes Beispiel von Gehor sam und Treue zea.-n st.-., ,,„d jeiiie Ge bote geaeben. Der YllanbenSgeist und die Frömmigkeit des ober- schlesische» Volkes hat alle» Ausländern zur Erbauung gedient und ihnen Bewnnderung abgernnge». Diese Tatsache, teure Mitbürger, ist der beste Beweis Eures Seeleneisers. Setzt jetzt Eurem Werke die Krone ans. Nicht ohne besondere Fügung Gottes scheint mir die Volks abstimmung mit dem Beginn der Karwoche zusainmenznsallc!', die dem Feite der Erlösung und Versöhnung der Menschheit boranacht. Als der Heiland in Jerusalem -inzog. g-rigc» ihm die Kinder der Hebräer mit Oelzweigen, dem Tnmbol des Frie dens, entgegen. Da Christus nach seiner Auferstehung den Jüngern erscheint, bearüßt er sie mit den Wor.en: „Friede sei mir Euch!" Run. (beliebte, die jep-iae guaden-eiche Zeit bielet »ns die beste Gelegenheit zum Frieden, zur Ver einigung. Muß denn die Ausübung des Wahlrechtes die Zer störung des Friedens mit stch brinaen? Nie unv nimmer! Wenn so etwas bei Heiden zu verurteilen ist. um wie viel mehr bei der, durch ihren Glauben und ihre Gesrituiia w, gehobenen Ka tholiken. lind wie kann man vom freien Willen der Bevölke rung bei der Abstimmung reden, wen» der Terror die not weil di ge Freiheit benimintk Möge das gläubige Pol' dies vor Augen haben! lind Jkr. Priester Gattes, seid dem Volke ein Beispiel der maßvollen Zurückhaltung. Nur Worte des Friedens mögen von Euren Lippen kommen, da Ihr ja kür die Menschen bestellt seid in dem, was Gottes ist. Im Heiligtum deS Herr» beginnt die Feier der göttlichen Gebeinn nisse des Leidens des Herrn — darauf riclstet Euren Sinn. Höret die Stimme der Kirche: „Zwischen dein Vorhof und dem Anare sollen weinen die Priester, die Diener des Herrn, und sprechen: „Sei gnädig, o Herr, sei gnädig deinem Volke!' (Joel 2.) O, wells, heilige und hochedle Aufgabe der Versöhnung und des- Friedens! — Darauf richtet Eure Herze», und dee Frieden des Herrn sei stelle- mit Euch. Gegeben zu Opvclii, den (>. März 1621. Dr. I. B. Ogno Serra. Aposrol. Kommissar. 8>nä uooli 211 liabon. 8sxonis-8ue!illl'ueilel'sl K.ln.d.11. Vlsscjsn-A. 16, 8oIbsin8l«-sSÄ 46. Zu diesen« Erlaß deS Apostolischen Kommissars wird fol gendes geschrieben: Der Erlaß, der am Sonntag von allen Kanzeln :m Abstim mungsgebiete verlesen werden wird, wird ohne Zweifel bei allen Kcstbostten deulscher und polnischer Zunge, die auch Hochachtung pir der Religion diese nickst in den Dienst dee Agitation gestellt wissen wollen, die freudigste Daiikborkeit erwecken. In dem Er laß erklärt der Apostolische Kommissar zunächsi die bezüglich der Volksabstimmung äeleistcien oder nboerlangten Eide für nichtig und versichert allen vollste Freiheit des Gewis ser. S bei Abgabe der Siinunc, Diese Erklärung wird viel Beruhigung brinoc» icnen gcängstigien Seelen die bei polnischen Volksversammlungen oder Wall fahrten in Czenstochau zur eidlichen Verpflich tung, für Polen z u st i ni m e n, überrumpelt wu r- den Solcbe Eide wurden nämlich den Wallfahrern »i Ezen- siocbau von den dortigen Ordensuricstern abpeciangt. Wohl hat dies die polnische Presse regelmäßig bestritten, Wch gebe» cS jetzt die Lzenstochaner Patres offen zu, daß sic mit dein Eide zu A gi t a t i o ii s z w e ck c n Mißbrauch getrieben haben. Am Montag de» 7. März uerösfenilichie» die bolnischen Blätter einen Ausruf der Eze"stochaner v:e,GeS a» Sie Ober- schlcstcr. Im Schlußsätze dieses- Aufrufes sagen die PalrcS: „Denkt an Eure Eide und V e c s p r e ch u u g e n. die Ihr im vergangenen Sommca hier ans der JaSna Go-u abgelegt habt und bleibt sei«: barri a»s bis z»m (bilde, bis Ihr Eure vielen glorreichen Siege mit dem letzte» S'ege beim Plebiszit krönt." Damil geben die Palrec scheu Wallfahrern solche Eide diese Eide null und nichtig. Weiler vcrurieill der vävsltiche Kommissur den Mißbrauch der Religion zu Agilanmisnoeckc». Was ist nicht alles auf die sem Gebiete von den Polen zur Verwirrung des leichtgläubigen Volke? gela» worden. Wir erinnern nur au die MuttcrgottcS- bildcr mir den zeh» Geboten, die der Oberschlesier bei der Ab stimmung zu befolgen bat, au die von Korfanih verfaßte Litcm'i mit ibren geradezu gotteslästerlichen Anrufungen. Diese Bilder und Litaneien wurden ohne kirchliche Approbation gedruckt und unter das Volk verteilt, um den Eindruck hcrvorzurufen, als ob es der Wille der Mutter Gottes sei, für Voten zu slimlne >, lieber diesen Frevel .KorfaistvS haben selbst polnisch gesinnte Geistliche den Kovf geschüttelt. All diesem hetzerischen Mißbrauch der Religio» ist nun durch den Erlaß des väpstlichcn Kommissars die Wirkung ge nommen. selbst zu, daß ne abveilangt baben. den sberschlesi- Nnnmebr sind signor Teno;, Uditore a» der Berliner Nunziatur, R-gierungs. Präsident Dr. Brugger, Herr Groove und Sohn aus Köln, d-e LegationSsekretäre Jordan und Klee, der Vertreter der KV, die Rektoren der Anima und des Kamposanto, sowie das enge« Gefolge der beiden Kardinale, Geheimsekretär Dr. Hirte, Fürst von Oettingen, Baron Vielinghoff-Schell, Dompropst Dr. Mid dendorf, Geheimrat Eckert und Konsul Stein. Parteinachrichlen Reichsporleikag der deutschen Zen1rumspa«stei der vom >0. bis 12. April in Berlin stattfindei, wird folgend- Tagesordn » n g haben: Sonntag, 10. April: vormittags 11 llhr: Begrüßung; Wahl des Vorsitzenden und des Bureaus, Wnbl des ReichAmrteivorstaiideS und oeS Reich». partciausschusscS; vormittags 12 Uhr: Jubilüumsfestrcde: Staatssekretär n. D. Geh. Rat Trimborn, M. d. R.; von 1—3 Uhr Pause; nachmittags 3 Uhr: Allgemeine politische Lage estischlicsstch Rechenschaftsbericht des Vorstandes, deS Ausschußes, stw'e der Zeiitrumövereiiiigung des Reichstages: Resthsgcrichts. rat Bur läge, M. d. N.; anschließend: Aussprache: abends 7.80 Uhr: Festessen in der Wandelhalle des NcichsiaK, gebäudeS; Montag, 11. April: v »mittags 0 Uhr: (Geschlossene Sitzung): Fortsetzung der An». spräche über daS Referat vom 10. 4.; vo mittags 11.30 Uhr: Parteiorganisation: Generalsekretär Kahenbergcr, anschließend: Auösvrache; > o» I 3 Uhr Pause; iinchmttlags 3 Uhr: Fortsetzung der Aussprache, ab 5 Mr stet für KoinmissionSsitzungen; Dienstag, 12. April: (Geschlossene Sitzung bis 12 Uhr); vormittags Richtlinien: Einleitendes Referat: Ritter von 12 bis 2.30 Uhr Pause; nackmiittagö 2.30 Uhr: Entgegennahme der Kommiss,»rsbecicki!- und Beschlußfassung über diese; Erledigung cingega,mener Anträge; Verschiedene?-. Pc. >>iz 10 Ulu: Die M.-Gladbach; Graf Joachim v. Schiinburg-Glauchau, der nach -er Neve- lution sich der D e u t sch n a t i o n a l e n Partei angeschlossea hatte, Hai, wie wir hören, vor kurzem seinen Austritt aus dieser Partei erklärt. Dresden. I u n g - Z e » t r u m. 6. Kursusabend vom 11. März. Ter stellvertretende Vorsitzende, Hcrr Hans Appel, begrüßte zunächste die Erschienenen und gab sodann gleich Herrn Arbeitersekretär Hoffman» daS Wort zu ieinem Vortrag über „Die Sozialpolitik des Zentrums'. Der Rednec ging zunächst auf den Charakter der Gesellschaft ein und cc« läuterte die aus diesem entspringende Pflicht der Parteien, Sozialpolitik, nicht Jnteressenpolitik zu treiben. Am vollkon» monstcn wird dies natürlich nur einer Parten möglicb sei». :» der sich alle Schichten der Gesellschaft zu gemeinsamer Arbe t zuscimmcnfinden. Keine andere Partei aber komm! in ibrec Zusammensetzung so sehr der des Volksgaiizen nab . w e ; Zentrum. Bei dieser Partei ist schon ihr christlicher Ebmai:» eine Gewähr für wahrhaft soziale Politik, denn das Eh.! :.v tum ist es ja, das mit dem Gebote der Nächstenliebe Za?- Han:» erferdecnis gesellschaftliche» Zusammenhaltes ke,,n-eick>net. T ) weiteren geht Redner auf die Sozialpolitik des Zentrum? sei- Gründung de?- deutschen Kaiserreiches ei». Er weist hin au? d - Entwicklung Deutschlands von, Landwirtschaft--- zum Jn"..!!:,- und Handelsstaat, schildert die Ueberhanduahme des wu. ckmß- licben Liberalismus auch in Deutschland und als- d-stscn Fo. !' das soziale Elend der sogen. Gründerjahre. Das Sestalin gesetz bezeichnet der Redner als eine Versehrte, „ich- an ttt Wurzel des Nebels gehende Maßnahme; als solche Fi nur ein- großzügige, umfa'sende Sozialgesetzgebung au Zusehen. Red».'.' geht dann im einzelnen ans die deutsche Sozialgesetzgebung und weist auch aus LKckem und Schwäch»» bin, au denen tu soziale Wieder- und Wettecausba» einsetzen kann lind inst- Führung der ZeninnnSoaric! auch bereits eir.jwsePt ln-1. So-.'alc GcsichtSpimkic machen sicb heute auch mehr als fri-ber in t:r Sieuergesetzgebuiig bemerkbar, die den wirtschaftlich Schwnw.'i heute mehr berücksichtigt (Progressivsteucr. E'xisteiiznmuiw'!'.'. Bes ünstigniig kinderreicher Familien). Zum Schluß bewnle de- Redner, daß da?- Zentrum auf dem rechten Wege sei. w.mi t auch viel angegriffen, aeschuiäht und kritisiert werde. Hier w!." aber der alte Satz: .Wer da bauet an de» Straßen, mich t:' Leute reden lassen." Jeder, der unvoreingenommen die Tnige betrachtet, kann sich davon überzeugen, daß das Zentrum wicm nie einseitige Interessen- und TtandeSpoliiik. stets aber E'- samtvolitit, Sozialpolitik getrieben habe. — In der Au?svr,>ch- wcist Herr Dr. Friedman» aus die sozialen Bestieln, de-' Voezenirnmsvcriode bin. Scho» damals, als die Sostald. m kraiie noch kaum existierte, suchte» Männer, wie Bischof v. K-'!> teler. Brandts, Hitze u. a., da?- soziale Elend des vierllu Zier de? zu lindern, indem sie sich teil?- in eindringlich-a Wertc-i (Kciicler: „Die soziale Frage") an das Gewitzen der Benin ndci: und der Arbeitgeber wandten, teil?- praktisch die Grui-dsärc ->:< Ehiisteninm? in ihren ^eirieben dnrchznsübren suchten (Brand..' !» seiner Fabrik zu M.-Kladbacktt teils durch Grünbnng ren Arbcitervereiiwn (Verein „Arbeiierivobl", konfessionelle Verein? und des „Volköverein?- f. d. k. Denischland " die Klatz'e igeacnsäbr nbznschwächen siickiien. Dann sprach noch der Vorsitzende dec Zeiitrnmsgrnppe Dresdeii, Herr Avoibcker Tränkner, einige nuftnniilernde Worte und streifte auch das'Sozialisierung?- w'Z Kommiiiinlisiermigsproblem, aus da?- daun Herr Arbeitern" e- läc Hoffmann in seinem Schlußwort noch näher e-ugnig. A. Der nächste KursuSabend findet nächsten Freitag, den !8. März, abend?- halb 3 llhr wiederum im Versammlungt-Ietzn „Kronprinz Rudolf", Schreibergasse, statt. Au diesem Abende wird Herr Dr. Schuchardt über „Die Arbeiterbewe gung von Lassalle bis Lenin" sprechen. In der Per son des Herrn Dr. Schucbardt ist ein sehr geschätzter Redner ge wönne» worden, der mit bester Sachkenntnis und tiefster Grinst lichkeit diese-S äußerst interessante Thema behandeln wird. An die. Mitglieder de?- Jungzcntrnm?- sowie an die Mitglieder der Ortsgruppe ergeht daher die dringende Bitte, sich an diciec.i Abende recht zahlreich cinfinden. M. Ehrung der deutsche» Kardinäle in Nom Die aus Aulast der Erhebung der beiden deutlchen Erz bischöfe Dr. Schulte und Dr. v. Fa ulhab er zur Kardi nalswürde seitens der deutschen Botschaft in Aussicht genomme nen zwei großen Empfänge für den Vatikan, bie deutlchen Prä laten. den deutschen Welt- und Ordensklerus wurden, wie der „Köln. VolkSztg." gemeldet wirk, mit Rücksicht auf die allge meine Lage abgesagt. Am Tage deS öffentlichen Konsistoriums gal abends Herr und Frau von Bergen den beiden Kardmälen ein offizielles Essen, wozu cmgeladcn waren der KnrdinalstaatS-- sckrctär Gasparri, Kardinal Frühwirth, Erzbischof Cerrctti» Mpusiguor Tedescbini, vier dieusttnendt Kaininerherren» Man» LsLso cZL/ro/c«/«,c/e M
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