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Sonnabend den LS. Februar 1VS1 Rr. 47, Seite V Aus der katholischen Wett Einweihung de» neuen Leo»H»uf«s tn Nenqoek Der St. Raphael»Verein in Freiburg i. Br. gibt hierüber folgenden Bericht: Als ein neuer Leuchtturm auf dem starken Boden de» ka tholischen Glaubens, ein Hort für die Männer und Frauen, di« aus der alten He'inat nach den Vereinigte» Staaten herüber- kommen werden, um dcrt eine neue Heimat zu suchen, aber auch ei» leuchtendes Wahrzeichen deutschen Charakters, deutscher Glaubenstreue und Hilfsbereitschaft, ist am 80. Januar 1821 das größere Leo-Hau», das neue EinwanderungShauS ür Deutsche. ocS amerikanischen St. Rapharl-Bereins fest- ich eingeweiht worden. Zwar ist damit der vor dem Kriege chon gefotzte Plan zur Errichtung eines ganz neuen Einwan- «rer-HeimeS nicht im vollen Umfange tn Erfüllung gegangen; aber doch ist mit der Eröffnung diese» au» drei Penthäusern zu einem mindestens IVO Personen als Gäste fassenden umge- bauten Gebäudes ein Großes geleistet worden. Da gleichartige Einrichtungen über die Kricgszeit hindurch ihre Pforten hatten schließen müssen, vermochte sich da» alte Leo-HauS in State-Str. als öffentliches Spetserestaurant aufrecht zu erhalten, bi« «S schließlich höchst vorteilhaft verkauft werden konnte. Als Vertreter des Erzbischofs Hayes, der Präsident des ame rikanischen St. Raphael-VereinS ist und zurzeit in Rom weilt, nahnt Msgr. John Dünn die Einweihung vor. In ferner Fest- predigt sprach er von dem Segen, den daS Leo-Han« in der Vergangenheit gestiftet und rühmte die Braven, die es auch wäh rend des Krieges zu erhalten vermocht hatten. Der kirchlichen Feier schloß sich ein Festmahl an. bei dessen Verlauf viele An regungen für die künftige Gestaltung der Einwandererfürforge erteilt wurden. Insbesondere war «S Pfarrer I Schlotter, der dort weilende Vertreter des BonifatiuSvereinS in Paderborn, der über Zukunftsaufgaben sprach und erklärte, die erwartete Masteneiiuvanderunz aus Mitteleuropa mache es notwendig, die Einwandererfürsorge in einen großzügigen Rahmen zu bringen, in allen großen Städten des Landes St. RaphaelS-Vereine zu gründen und gleichzeitig Fühlung mit anderen Vertretern der Einwandererfürforge zu suchen. DaS Festmahl gab auch Ge legenheit. den hochverdienten Wohltätern im St. Raphaels-Verein Dank auszudrücken, insbesondere dem Vizepräsidenten Joseph Schäfer, der vollkommen im Geist« des Leo-Haufe» aufgeht und sozusagen sein „Vater" ist. Herr Schäfer gab selbst «inen Ucber- blick über die Entwicklung des Vereins, der wiederum ein Kind des von P. P. Cahensly in Deutschland gegründeten St. Ra phaels-Vereins ist »nd im Jahre 1889 daS alte Leo-HauS eröff net?. Weitere Redner dankten den Gönnern und Förderern de» Leo-Hauses und hoben das Wirken dieses im wahrsten Sinne gottaesegneten Heimes hervor. So schloß diese b-deutlame Feier in Ncuyork und öffnete zugleich l e Türe für Tausende unserer Glaubensgenossen, die in der Fremde ihr Glück suchen. Dir verelniqung katholischer Katecheten» welche bisher den bekannten „Münchner Katecheten-Verein" bildete, hat sich in ihrer letzten Gcneralv-rsammlung zu einem „Deutschen Katechetenver- ein" ausgestaltet and damit ihrem Mitgliederstande, der längst die Grenzen Münchens und auü Baverns überschritten hatte, gebührend Rechnung getragen. Die Ausgestaltung ist zudem sehr zeitgemäß, weil hie religiöse Lage der Gegenwart alle an der religiösen Erziehung der Jugend arbeitenden Faktoren mit ganz besonders schweren Aufgaben belastet. Die Geschäfte des Ver eins besorgen 'n Zv'unst neben dem Vorstand die Vertretertage, beschickt von Bevollmächtigten aus allen Diözesen, wo Mitglieder sind, und die Diözeianvcrkammlungen. In einer Reihe von Diözesen sind bereits VeriranenSmänner für die katechetische Ver- einssnche gewonnen, so daß A»ssicht auf eine baldige Ausdehnung des Vereins besteht. In Bayern ist zudem eine Ver-inbarung Mit den Priesterve'-einen zu gedeihlichem Zusammenarbeiten ge« troffen. Die Mitglieder beziehen gegen einen Jahresbeitrag von 10 M. die rüh.ntichst bekannten „Katechetischen Blätter". Anmel dungen nimmt die Münchner Geschäftsstelle des Vereins (Adel- guvdensiraße 29, L) entgegen. 6 neue Kardinäle Wie der „Köln. Volksztg." ans Rom gemeldet wird, bringt der „Qiservatore Romano" die Liste der sechs Kardinäle, die im Konsistorium vom 7. März kreiert werden: Msgr. Francesco Ra« gonesi, Apollo!lieber Nunzius in Madrid, Dr. Michael von F a ü l b a h e r, El güsilwf von Münckien-Frevstng. Dionysius Dangherth, Erzbischof von Philadelphia, Joh. Beul loch v Vivo, Erzbischof von BurgoS, Bidalv Barnaguer, Erz bischof von Dacea.wiia, und Dr. Karl Joseph Schulte. Erz bischof von Köln. ParLelnachrichten Dl« »sslzleUerr Ergebnisse zur Landtag-Wahl in Sachsen «egen fetzt vor. Danach ergebe« sich für dl« Zentrum« pari es folgend« Stimmenzahlrn: 1. Wrhlkrel« 17 581 Su mmen 2. Wählst»,«« 270S Stimmen A. Wahlkreis 2458 Stimmen Zusammen 227Z1 Stimmen Li« einzelnen Stimme» Verteilen sich wie folgt» L« Wahlkreis (Dresden) 6'adt Bauten «4« St. Stadt Dresden «774 St. «m't.h B,antz«n H Mäße? N ^ - «mtSH. Dipoldiswald, 2 . Zittau Lötz» ' « Kamen» , Löbau Kretoh.Bantzr« ,uf. 118L7 «». isi »s« Dresden-A. DreSden-N. . Freibera IS , Großenhain >28 , Meißen 1,8 . Pirna 839 „ Kretah. L»e»st«n z»s >707 me. t« Wahlstrri» fDresden) zusammen 17 L»4 Stimme» L. Wahlkreis (Leipzig) Stadl Leipzig 2167 Stimmen tlmISh. Borna ^ Döbeln ^ Grimma « Leipzig « O,chatz « Rochlitz 94 70 189 128 47 77 4» »4 >. Wahlstrei» (Leipjg) znfammeni 270t» stimme« S« Wahlkreis (Chemnitz) Stadt Chemnitz 728 St. Stadt Plauen >28 St Nmtsh. «nnaberg 12t , . Zwickau , » Chemnitz 42 Nmt-H. iNuerdach , Flöha L7 . , OelSnttz . Glauchau 121 , , Plauen 1k>0 « Martenderg 24 . , Schwarzenberg 48 » Stollberg 227 , «87 , Ivs 46 Krelsh.Chemnitz zus. 12vv St. Werdau Zwickau 113 . 68 . Kreish. gwicka« zu,. 1108 Lt. 8. Wahlkreis Chemnitz zusammen 24S8 Stimme»», Der Partei ag de« sSchsijchen Zentrumspariei (Christliche Botksparie») fmdet bekanntlich am Sonntag den v. März in Dresden statt. Am Sonnabend den 8. März abend» Punkt 7V0 Uhr ist im Konferenzzimmer des katholischen Gesellenhauses zu Dresden eine erweiterte Landesvorftandssitzung. Zu den Ver- Handlungen am Sonnabend haben nur die Mitglieder des Lan- desoorstandeS und sämtliche LrtSgruppenvertreter Zutritt. Mit Rücksicht darauf, oaß die geschäftlichen und organisatorischen An gelegenheiten bere'tS am Sonnabend abend erledigt werden müs sen, ist eL aber unbedingt notwendig, daß die OrtS- g r u p p e n v e r t r r t e r vollzählig auch an dieser erweiterten Landesvorstandssitzung teilney- men. Die Beteiligung aus vem ganzen Lande verspricht eine sehr große zu werden, was auf Grund der überaus zahlreichen Anmeldungen schon hellte erfreulicherweise kestgesleist werden kann. Die Verhandlungen des sächsischen Partei tages finden dann am Sonntag den 6. März vormittag» 10 Uhr im Klnbsaale des KünstlerhauscS in Dresden. Eingang Grunaer Straße, statt. Der Parteitag steht im Zeichen des Jubiläums der Deutschen Zentrumspartei. Außerdem sind Re ferate über die »olnische Lage im Reiche und in Sachsen vorge sehen, worüber Näheres bereits bekannt gegeben worden ist. Zu den Verhandlungeil am Sonntag sind sämtliche einge schriebene Mitglieder der Zentrumspariri freundlich st «ingeladen. ES darf wohl erwartet werden, oaß vor allem von Dresden und Umgebung recht viele Partei freunde an der bedeutsamen Tagung teilnehmen werden. Kreis Südlausitz der sächsischen Zen rumsparlel Am Sonntag den 29. Februar, nachmittags 8 Uhr, ver sammelten sich 85 Vertrauensleute des Südlansitzer Kreises in ver Klosterschenke zu St. Mariental um unseren Landtagsabge- ordneren Herrn Heßlein. Der Vorsitzende, Herr L»yrer Lo renz, dankte in keiner Begrüßungsansprache allen, die zum Ge lingen der Wühlarbeit beigctragen hatten und forderte sie auf, auch in Zukunft ihre Kraft der Partei zu weihen. Wenn wir kürzlich den lOvsährigen Geburtstag des Zeuli umSführerö Her mann von Mallinckrodt feiern konnten, so möge uns dies ein Anlaß sein, den Parteigenossen und insbesondere der Jugend daS Leben und Wirken unserer großen Führer iinmer wicder vor Augen zu stellen. H»rr Lorenz dankte dem bisherigen Lester der Ortsgruppe Ostrih, Herrn Scheffel, für seine treue Arbeit un Dienste der Parle» und begrüßte in Herrn Förster Soppa den neuen Vorsitzenden der Ostritzer Ortsgruppe. Darauf gaben die Vertreter der einzelnen Ortsgruppen kurze Berichte nier deren Tätigkeit. Herr Heßlein gab seiner Befriedigung über dis Wirksamkeit der Ortsgruppen Ausdruck und zollte ganz besonder» dem KrciSvorsihenden, Herrn Lehrer Lorenz, Anerkennung für fein vorbildliches Wirken in der Südlausitz. Weiter bezeichnet« der Vorsitzende eS als höchst wünschenswert, ja notwendig, daß jede Ortsgruppe n-enigstenS einen Vertreter zum Lanvctzpartei- tage entsendet. Anmeldungen möoe man rechtzeitig an Herrn Heßlein gelangen laßen. Eine Erhöhung der Beiträge zur Kreis kasse wurde einstimmig beschlossen; auch ist e« nicht zu umgehen, daß für die Landeskasse höhere Beiträge erhoben werden. Ein« Aussprach«, an ver sich die Herren Heßlein. Kaplan Hart- mann, Lorenz und Scheffel beteiligten, ergab die Not wendigkeit, die christliche Jugend für die Zentrumspartei heran zuziehen und deshalb möglichst in den Ortsgruppen Jugend- gruppen oder Windthorstbünde zu gründen. Hierauf erhieit Herr Abgeordneter Heßleln dar Wort zU feinem Vortrage über „Deutschnationale und Zen trum in Sachsen". Ausgehend von den Pariser Bedingun gen zeigte er an zahlreichen Beispielen, wie die Deutschnationa len nicht immer e'ne dem wahren Wohle des Volkes entsprechende Tätigkeit entfaltet haben. Sie haben eine dem Zentrum und insbesondere den Katholiken feindliche Stellung eingenommen und scheuen selbst vor Verdächtigungen nicht zurück. Sie haben auch der Aufhebung zwe'er christlicher Feiertage zigestimmt. Dies alles hindert sie aber nicht, sich als Freunde der Katholiken aus zuspielen, wenn es gilt, im Bunde der Landwirte di: Stimmen der katholischen Landwirte rinzusangen. wie die kürz! ch in Kö« nigZhain obgehaltene Versammlung gezeigt hat. Auch der Land- Wirt ist am besten in der Zentrumspartei vertrete» die nicht einseitige Rechts- oder Linkspolitik treibt, sondern von ^er festen Mitte auS etnen Wiederaufstieg de» deutschen Volker anstrebt. Hier können die verschiedenen Stände sich die Hände reichen und ihre christliche Weitanschaunng praktisch betätigen. — Kräftiger Beifall folgte dies.m Ausführungen, und laute siustimmungSkund» gedungen wurden während de« Vorträge» wie auch am Schluss« hörbar. Alsdann wurde folgende Resolution vom Vorsitzen den vorgetragen und einstimmig angenommen: „Die am 20. Februar 192» in Klosterfreiheit zahlreich vsc« sammelten Vectranenslente der sächsische,« Zentrums arte, der Südlausitz halten mit der deutschen Regierung das Pariser Diktat für unannehmbar. Sie geloben in dieser schweren Zeit aufs neue di-> Treue zum geliebten Va.erlande, das nicht zu Sklavendiensten der Entente sich mißbrauchen lassen kann und darf." Eine nun lolgcnde längere Aussprache, an der sich die Herren Heßlern. Altmann. Scheffel. Hocke. Klaus und andere beteiligten, führte eine weitere Klärung der die Land wirte betreffenden Verhältnisse herbei. Die katholischen Land wirte müssen in ibrcr Berufsorganisation alle gegen rhre poli tische Ueberzengung gerichteten Angriffe entschieden znrückweisen. Wie die christlichen Gewerkschaften politisch neutral sind und ihr» Mitglieder für kestie Partei verpflichten, so darf auch der Bund der Landwirte nicht zu einer Filiale der Deuischnationalen Partei werden. Dafür müssen die katholischen Landwirte sargen. Nach dem die Anwesenden Herrn Heßlein noch ihr dolle« Vertrauen und ihre Zustimmung zu seiner Tätigkeit kuudgegeben hatten, schloß der Vorsitzende gegen 9.30 Uhr die Versammlung. In einer zwischen Ostern and Pfingsten abznhaltenden Versammlung, zu der auch Herr Betzlein sein Erscheinen zugesagt Hai. fall unsere Stellungnahme bei den Gemeindewahlen erörtert werdm. E. Hai sic nichtsdestoweniger in den Mußestunden nach ihrer Aus bildung auf dein L>hrerinncnseminar in Paderborn fleißig Poetik und Aestethik studiert. So hat sie, was sie und geschenkt sich errungen, nicht gnalvoll, sondern Auge ,n Aug-: mit der Wirklichkeit, der großen Idee zum Siege zu verhelfen. DaS ist es. waS ihr die Bewunderung auch weiter Kreise der Männer welt eingeiragen. daß in ihren Worten das Ethos anflenchtet, die heilige Flamme, die in die Ewigkeit lohend oa» Zeitliche ent zündet. And allem ihrem Schaffe» spricht das Bewußtsein von einer Hoden Aufgabe der Dichtkunst. Eine goldene Harfe ist sie ihr. die mit wuuoerstnnen Saitenklängen .... zum verödeten Altäre Die Menschheit heimwärts führt O. GiNen. M » Gebet ..Herr, mach mich mild! Gib mir für fremden Schmer» Ein göttlich Reigen und ein wann Erkennen, Und laß um ein zertretene« Menschenherz In meiner Seele tausend Wunden brennen. Und sieh» die Schuld mich hilfeslehend an Und windet Och. von Neneqnal zerrissen, So gibt, daß 'ch die goldne Binde dann Mit Freuden rausche um «in heilig Wissen. Und senk ins Herz mir göttliches Verzeih», Und mach mich reiner als daS Himmelszelt, Und laß mein Wort wie ein Wolke sein, Die segenschwer auf trockneS Erdreich fällt." Hedwig Dransfeld, Erwachen. Hedwig Dran-iseld die bekannre kathoäsche Schriftstellerin und Mitglied der Zen- trumsfraktion des Reichstages, vollendete am Donnerstag rhr 80. Lebensjahr. ? ic Stadt Werl hat Fräulein Dransfeld au» diesem Anlaß, wie wrr hören, zur Ehrenbürgerrn der Stadt er nannt. Im Auftrag der ZeritrumSfraktion de» Reichstages hat der Vorsitzende der Zentrumsfraktion Geheimrat Trimbnrn Frau- lein Dransfeld herzliche Glückwünsche der Fraktion zum Ausdruck gebracht. Der hl. Varer ließ ihr durch den päpstlichen Nunzius in München, Msgr. Pacellr, den Avostolischen Segen üdermitteln.- Der Herr Erzbisch»f von Köln. Dr. Karl Joseph Schulte, sprach seinen Glückwunsch in einem Briefe aus. in dem eS ». a. heißt: „Das katholische Deutschland nimmt an diesem Tage Anlaß, Ihnen zu danken für all das Große und Gute, das Si- ihm. oft unter schweren Og;ern, auS Ihrem reichen Geist« geschenkt haben. Der Episkopat steht in Ihnen vor allem die geistvolle, gemütstics«, ans dem heiligen Glauben lebende Führen» der deutschen katho lischen Frauenwelt. Daß der liebe Gott Ihnen alle» nach dem unendlichen Maße Seiner Güte zeitlich und ewig vergelten möge, ist mein Gebet an Ihrem SO. Geburtstage." Der Katholische Frauenbund widmete ihr bei ein»r kleinen Feier in Köln solzende Verse: AuS de» wogenden Liefen gedanklichen Schaffen» riß apostolischer Ruf dich zur lebendigen Welt. Zeitruf ist Ruf unteres GotieL, zu prüfen, zu wirken, zu h-nlen; Zeitnot griff dir ans Herz, drängte dich — und du kamst Herze, im Heiligtam stehend, ward unter die Menschen getragen, Flamme, vom Winde bedroht, nagte tiefer am Wachs. Zehrte am änßer-n Stoff, doch freudiger lohte die Fl r.vme leuchtet ins Dunkel hinein, weiset uns allen >err Wcg! Wir aber stehen veoacht vor dem Werke des Geistes, des Wortes Frenn uns des sprudelnden Quells nnd de« beseelenden Hauchs, danken am Jahrtag de« Lebens, der Höhe des menschlichen Ww- für deiner Wesenheit Lied, deiner Gestaltungen Kraft. skeriS, Kunst und Wissenschaft StaakSoprr. sNen einstubiert: „Margarethe", Oper von Gounod.) ES ist müßig, heute noch gegen die Verballhornung des Goetheschen Faust zu zetern, die sich die französischen „Goetheaner" Barbier und Careö geleistet haben. Die Franzosen verstehen das halt nicht besser und sogar die sonst recht gute, erste Gesamtübersetzuag Goethes brachte ja mehrere herrsche Witze, von denen einer noch heute kursiert: „Nnd wie ste kurz angebun- den »ar. das war nun gar zum Entzücken" lautete: „et sa courte rob« Statt a ravir'. Warum soll dann nicht auch daö Söldner heer «it Parademarsch aufziehen, die Walpurgisnacht im üp pigen Orient gefriert werden usw.? Doch im Ernst! Der Stoff muß den Kompsinsten gereizt haben. Gounod brauchte »in phan- tastische»- und lyrisches Libretto und seine Musik beweist, wie rr ihm gewachsen ist. Ein breiter Melodienstrom fl'etzt dahin. Die Kirmcsszene, die Gartenszene, die Soldatenchäre sind musika lische Perlen von unvergänglichem Glanze, lind unvergänglich wird auch die Kajsenattraktion sein. Und die braucht unsere SlaatSoper. Vielleicht findet sie aber auch einige deutsche Attrak tionen. Sie mögen nur suchen. — Die Aufführung war sehr würdig, wenn auch einige« noch auSzusetzen ist. Ganz besonders die Besetzung. Tie Rethberg und Tina Pattiera als lyrisches Paar. Welch ein Ohrenschmauß! Frl. Rethberg kam mit sehr schöner, noch zarter »nd wenig umfängächer Stimme zu uns. Heute ist sie die Große, die Diva, die alle» kann und trotz ihrer Bcschäfiigunz im hochdramaiischen Fache das Zart-Innige nicht verlernt hat. Und Pattiera! Bei ihm paart sich höchster Stimmenglanz m,t bedeutender, immer deutlicher werdender Ge- kangSkultur. Man sage ihn nicht nach, daß er auf dcr Bären haut liege, sede neue Partie beweist sein fleißiges und energisches Studium. Diesmal fiel mir die ganz auSgezeichncie Textbchaiid- lnng auf, die höchstens noch eine kleine Akzentnicrung wie beim österreichischen Dialekt erkennen läßt. Darstellerisch gab Paitiera den denkbar echtesten Opernfaust, der natürlich von Goethes Faust grundverschieden sein muß. In den Szenen mit Mephist» war sein Spieltalent ganz deutlich ZottmanrS Mephisto ge hört ebenfalls zu den stimmlich besten Leistungen des Abends. Aber nur in den d-rb humoristischen Szenen fesselte fein Spiel, »»mal die Mark« mit den, markierten Kinn ungünstig war. Diese drei im Verein mit der auch sonst recht guten Marth« Ei sriede Haber kvrns sangen das Quartett in der Garten« szene unübertrefflich. So haben wir das früher nie gehört. Burg sang den Valentin. Eine runde Leistung, gesanglich und Darstellung vollendet. Siebe!, sonst stets von der Alustil'. ge sungen. war Herr Wildhagen. Da? wirkt entschieden besser, zumal der jnnze Künstler einen Galatag hatte. Die Musik- lcikung hatte wieder Herr Reiner. Daß er sich auf Glanz effekte versteht, wissen wir und wir wollen ihm lein großes Ver dienst auch nicht schmälern. Aber habe» wir denn wirklich nur einen Dirigentxn, ''er Premieren leiten kann? Die Dekorationen im gothischen Rahmen (Hasait und Pälh) brachten viel wohltuende Buntheit. Toller« Regie muß nur noch neue Wegs finden für die Erscheinung Mephistos, für Fam'ts Verjüngung und für die Apotheose. DaS war ärmlich. Die Apotheose: Stil deutsches Kindermärchen, nachmittags zu halben Preisen. Aber nicht Gounod. Die fiühere Aufmachung war zwar weht allzu geschmackvoll, kam jedcch Gounod näher. Nnd war große Qper. Beim Ballett veripürte man noch nichts vom neuen Geist. Immerhin war die bacchanalische Idee nicht, übel. Zck. Wochen-Lplelplan der Ttaa»S»heater Opernhaus: Sonntag (27.): „Die Walküre". Woian: Theodor Werbard als Gab. Brünhildc: Memme Kurt a. G. lz,6—10); Montag: „Fra Diavolo" (7—Dienstag: ..Sieg fried". Brünhilde: Melanie Kurt a. G. (^0—^11); Mittwoch: „Tie Entführung auk dem Serail" (7—vziO); Do-mcrstag: „Ticsland" (7—sich Os; Freitag: 8. Sinfonickonzert. Reihe B l7); öffentliche Hauptprobe vormittag l2 Nhr: Sonnabend: „Mavame Butterfly" <7—sich )); Sonntag: „Der Freischütz" (7—10s: Mon tag: „Mignon" .7—?410). —. Schauspielhaus. Sonntag (27.): „DaS gewandelte Tenfelchcn (2 bis gegen 5s, „Der Wider spenstigen Zähmung" (7—zchOj; Montag: „Gvgcs und sein Ring" (7 bis nach Dienstag: „Der Widerspeulligen Zähmung" (7 bis nach Z410); Mittwoch: „Die Braut vo» Messina" <7 bis klv); Donnerstag: „TnS gewandelte Teusclchen" (5 vis gegen 8); Freitag: „Brand" (si!7); Sonnabend: „Jensciis" <!<-8 In» gegen )(10); Sonntag: „Das gewandelte Tcnselchen" (2 bis gegen 5), „Die Braut von Messina" (7 -iS frchOs; Montag: „Ttrnensee' (7 bis nach t-61')). Albcrtthcater: Sonntag: Peirenz-Qper „Der Evangcliman" (3), Der Jongleur lt68). Montag: Gesvenstersoiiale (sil8). Diens tag: Flamme .ch<9). Mittwoch: Ersianfführung „Ihr Pa"a" (Z48). Donnerstag: Die Büchse der Pandora <z§8). Freitag Totentanz (si-8). Sennabcnd Elavigo G-4), Gespei.stersoiiat» (sis8). Sonntag Vielrenz-Oper <3), Ihr Pava <t- 8s. Montag, Der Jongleur (Hs8s. Zcntraltheater: Tägiick abend» 7 Nhr: Die Strohwitwst Sonntags 8 Uhr: Madame Sherry. Rrfidenztheater: Sanniag bis mit Donnerstag 7 Uhr: Di« schöne Helena. Freitag: Ihre Hoheit — die Tänzerin (7s. Sonn abend. Sonntag »nd Montag 7: Die schone Helena. Sonnta-I^ Mittwoch» und Sonnabends 9: Die Reise in» Märchenland.