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Sächsische Volkszeitung : 15.02.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-02-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192102154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19210215
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19210215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-02
- Tag 1921-02-15
-
Monat
1921-02
-
Jahr
1921
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 15.02.1921
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^»eustag, den 15. F-^euar 1921 »«chsUH, Ar. »7. Seite 9 Diensia gegnerischen Staatsmänner bin der Außenniinister Dr. Simon» in einer ar ' groß angelegten Rede in Stuttgart den Fordentngew de» Entente nochmals in aller Entschiedenheit da« „Nein" he« deutsche« Volke»- entgegengesetzt, ein Nein, da« eben deshalb umso Lestinqnter. und entschiedener sein konnte, al« e« keine Partei und keine Partei, rickNnng gibt, die cs nicht billigte. In ihrer klaren Stellungnabm« war aber auch die Stuttgarter Rede de« Außenminister«.«»! alle« geeignet, alle diejenigen Bedenken zu zerstreuen, die sich Hi«? 1>nS' da erhoben haben, als inan davon hörte, daß Deutschland die Einladung der Entente nach London angenommen habe. War die An nahme dieser Einladung schon an die Bedingung aekylipft, daß e« sich °iir die deutsche Abordnung nicht darum handeln könne,.ein Dittat ent- ueaenzune rmen, sondern daß die deutschen Gegenvorschläge gehört und diskutiert würden, so l aben wir unsererscit« —und darin stimme« wir ebenfalls dem Außenminister zu — immer auf dem Standpunkt gestanden, daß auch iu der Frone der Reparation de! Versuch einer Einigung geiiiacht weiden müsse. An Deutschland- gutem Willen „bis an die Grenzen seiner LeistungHü'Pigkeit tiir die Heilung der Schaden de« Krieges zu arbeiten", fehlt e« nicht, ist di« Entente jedcch unbelehrbar, dann trägt sie alle Folge« ihrer Hmßkose» Raäiepoliti', an der sich die feindlichyr Staatsmänner zu berauschen scheinen. Die deutsche Regierung kann der Unterstützung des ganzen deutschen Voiles gewiß sein wenn sic nach London geht, um zum Zwecke einer letzten andersten Möglichkeit einer Verständigung mit den Gegner» sowohl durch die Kritik der Pariser Vorschläge ihr« Unmöglichkeit darzulraen, als auch durch eigene Vorschläge riu« neue BrrhandlungSbasiS zu schassen. Daß der Außenminister in diesem Zusammenhang auch davon gesprochen Hai, man müsse e« »I« ausfällig bezeichnen, wenn tue Konferenz zu einem Zeitpunkt staitsinde, an dem Tiner«ka an ihr nicht teilrirhmen könne zeugt davon, daß man deulicherseits eine Erledigung der Reparationsfrage ebne Amerika schlechterdings kaum für möglich hält. Hierin hat Dr. Simons zweifellos da« Richtige getroste», wi« wir ihm auch briftimmen, wenn er die ungeklärte Lage im Osten für eine da«er daste Lösung de« Repara.ionsprodlrms al« ebenso nachteilig erklärt, wie da« Fehlen Amerika«. bade und sotangs die Veite Megikttiiia Geschäftet, der H«nd tz,b«. ««, «k M»,»ts April Der »Kiva . -njMiltz mdigte e« Mokg« Acht ekektiv d7r Lelitnig der > d»r»q zweite, Hsttfts de» nock »che ;ete» »erd«, sa^r Dt. ab» d se» , Dqttschlai.d «cpluft werden m Akhitm vorau«Dt< Verantwortlichkeit ,u teile«. Ä)t« «an Deutschland »«arbeitet Pari». 14. Februar. Da« „Fournak^dea Dddat« ckchsk. »erß se Da« sei ein« ziemlich „ in stellt «it Staatssekretär vtzrgmann fest seiner LsrS französische zur Snttgarter Rede Pari», l«. gebr. Zur Stuttgarter Rede de» RelchSmtnister» Dr. Simons sagt Journal de« DSbat«: Der Minister habe sich korrekter ouSgedrückt aik in seiner Reichstagsrede, aber auf« neue erklärt, dasNbkomm « n von PariS sei al« Verhandlung», arundlags unannehmbar. Er Hab« gesagt, die Rrotflon de» Versaille« Vertrages sei unvermeidlich Er Hobe sogar dagegen protestiert, daß der Versailler Vertrag Deutschland die Schuld am Kriege zuerkenne. Man könne nicht gestalten, daß die Minister von Berlin und Wien wieder di« ,Lea«ndc von der Unschuld" verbreiteten. Die Alliierten dürften offizielle Kund gebungen. wie die in Stuttgart, nicht dulden. Di« deutsche» Vertreter wären nicht nach London berufen, um über di» Reviston des Pariser Abkommen» zu verhandeln, sie hätten nur Dorschlüg« über die bessere AuksühningSmetbode der in Pari« getroffenen Ent scheidung vorzubrlngen. Man dürs« nicht dulden, daß sie von Revision sprächen. Der Tewp» meint, di« Stuttgarter Red» g«be allen denjenigen recht, die die Notwendigkeit erkannt haben, zu handeln weil der ersten Weigerung im Reichstage keine Sanktion gefolgt sei. Was Dr. Timons von Gegenvorschlägen gesagt habe, sei sehr vage. Der Temvs lehnt es ab. daß die Zahlung: fähtgkcit Deutschlands nach den Einnahmen der Eisenbahnen und nach den Ergeb nissen der Einkommensteuer berechnet werde. Da» hänge alles von der inneren Gesetzgebung ab und sei nur auf deutsch« Statistik aufgebaut. Ruch den Wiederaufbau durch deutsche Arb-iter will das Blatt nicht gelten lassen. Lloyd George habe in seiner Birminohamee Rede gesagt, wenn man an dem Vertrage rüdre, daun schaffe man «ine Kriegsgefahr. Die deutsche Regierung fechte den FrtcdenSvertrag an und führ« damit ganz Europa auf «inen Weg. der -um Konflikt treibt. Neber Stuttgart sagt Pertinax im Echo de Van»: Di» Bemerkung des Minister», daß dt« bkutichen Vorschläge di« drin genden Bedürfnisse der Alliierte» befriedigen könnten, lass« darauf schließen, daß man zu dem Programm von Brüssel, mtt anderen Worten, zu den fünf Jahre»,ahlungen und den Natural leistungen. zurückkehren wolle. Da» seien Jrrtümrr. di« man mit einiger Mühe in elfter Stunde beseitigt habe. Da Deutsch land nicht mehr Hessen könne, daß die Festsetzung seiner gesamten Vrrpflich'ungen aufgrschoben werde, «a» die Entente stet» vor die Gefahr gestellt bäite, sich aufzulösen, bevor die Reparation zu einem guten End« geführt worden wäre, versucht«» die deutschen Minister, rin« Lösung zu finden, dt« da» gleiche Ergebnis zeitigen könnte. Nach „Petit Journal" enthält die Stuttgarler Red« nur einigt ziemlich vage Sludtulurigcri über Deutschlands Gegenvorschläge. ES handelt sich, wie e« scheint, um einen M obilisie ru»g»p!au der deutschen Schuld mit Unterstützung amerikanischer und neutraler Finanzglnvpcn. Das Blair meint jedoch, man dürfe nicht vergessen, daß nach dieser Richtung nichts rr»sthastc« unternommen werden könne, lolarge der Regierungswechsel i» Amerika sich nicht vollzogen andere» Blättern fest, daß S Rückkehr nach Pari» keine Fsthlung mit französische» Kreisen gesucht bade. S« sei unnütz, «u sag«,, daß die sranzösijch« Negierung kein» Initiative «reretfrn »erd», um vor der Konferenz Zusammenkünfte oder Verhandlungen mtt dem deutsche» Del^ierten h«rb«izuführen, ab» st« wird« sie nicht ablehnen, wenn fl« vor. geschlagen »erd«. Lands«, 1«. Februar. Sine Reuter-Rote, in der di« von dr» deutschen Vertretern auf der Londoner Konferenz einzunehmende Haltung einer Betrachtung unterzogen wird, besagt, daß maßgebende britisch« Kreis« der Ansicht sei«,, daß best« Mittel für di« Deutschen, die Dinge zu erleichtere, wäre dt« Nnterdrritung konkreter Vorschläge über die Art und-Weis», ln der sie den Ansprüchen der Alliierten Genüge leisten könnten. So würde man Zeit gewinnen, denn jeder versuch der Deutschen, da« Pariser Abkommen zu verhindern, sei »on »ernhrretn zum Scheitern »eeirtteilt. Amerikas Skepsis London, 14. Februar. Der Reuyorker Finauzberichteislat- ter des „Daily Telegraph" meldet seinem Blatt«: Man erwarte in Amerika keine wesentliche Entwicklung in der Weltwirtschafts lage vor Beendigung der bevorstehenden Londoner Konferenz zwischen Dcntschlaiid und den Alliierten. Amerika sehe die deutsche Entschädig un gefragt kühl und geschäfts mäßig an mit einer natürlichen Besorgnis, daß kein eidgüsitges 1k> ereinkommei, unangemessene Beschränkungen auf die Aus sichten Amerikas lege, die Handelsbeziehungen mit Amerika wieder aufzunehme». Die Amerikaner seien sich dessen bewusst, daß ihr selbst gewollter Ausschluß von den Konferenzen der Alliierten ihre Bestimmungen mit Bezug auf die Be dingungen beschränke. Sie seien jedoch der Ansicht, daß ihre Wünsche berücksichtigt werden sollten, wenn der amerikanische Markt, wie vorgeschlagen wurde, die deutschen Reparations obligationen und -scheine diskontieren solle. Man wolle in Amerika, daß Deutschland jedz Möglichkeit er- halte, Waren nach den Vereinigten Staaten zu senden. Eine Warnung sei an den Kongreß gerechtet wor den. dabei mitzubelfen und keinen hohen Tarif aut di: Einfuhr zu legem Amerika und Japan (Eigener Draht bericht der „Sachs Vo/. kszta.) Washington» 15. Februar. Das japanische Neprösidanten- haus nahm ohne Debatte einen Antrag an, die Stärke de» Seemannskorps von 142000 auf 10000V Mann herabzusetzen. Morgen soll die Vorlage betreffend da» Schiffsbauprogramm zur Veröffentlichung kommen. — Die Weigerung der japanische» Kammer, die Seerüstungen zu vermindern, bat in Washington tiefen Eindruck gemacht. Man führt den Beschluß der japanischen Kammer auf vie Er klärung der amerikanischen Marinclommission zurück, daß die Vereinigten Staaten keine geringere Floite haben dürsten, al» irgend eine andere Macht. Der Senator Dorah s?) sagte im Senat wörtlich: Ich bin vollkommen sicher, baß der Nicht- abschluß eines Abkommen» zwischen den Groß mächten in der Marinefrage zum Kriege führen muß. Dies ist so sicher wie die Nacht dem Tage folgt. Ich will alle Anstrengungen machen, um Vereinbarungen in der RüsinngSfrage herbeizuführen. Japan lehnt ad London, 14. Februar. „Daily Telegraph" meldet an» Washington: Die Ablehnung des Rüstungvein- schräiiknugsantrages im japanischen Abgeordneten hause habe anscheinend in Washington großen Eindruck ge macht. Man sehe diesen Beschluß als die javunische Ant - Wort auf den im amerikanischen Senatsaus,'chtth für Marine- fragen gefaßte» Beschluß an, eine Flotte zu bauen, die der jeder anderen Macht gleich sei. Die «kfersitchtigan London, IG. Februar Der Washingtoner Berichterstatter .Times" meldet: die, Aussprache, iyr Kong-.-z bestätige die icht Amerika», seinen Flottenetat nicht ab» ndern. Im Senat wurde auf die Bekanntmachung hin. wonach die Erklärungen britischer Marinesachverstän- den Wert der Großkampfschiffe herabsetze n Prova- g'anda der britischen Regier,»« seien, mm auf d SchrtjSbauprogramm einzuwMwt, Amerika di das amerikanische , ^ ^ ^ . aue zwei Luft, kreuz«': mit einem Flugbcr«che ldoi L1ÜV Meilen. - End« der englischen Handelskris.'? London, 14. Februar. „Dailv Chronicle" schreibt: Er seiet Anzeichen dafür vorhanden, daß der schlimmste Zeitab schnitt der Handelsflauheit überwunden sei und daß das Geschäft sich bester» werde. Auch au» Amerika kamen opti. misiische Berichte. Die Verkeilung -er Kolonien sE'gener Drahtbericht der „Sachs. B ol kSz e i t g."> Basel, 18. Februar. Die „Times" veröffentlich-» den von der britischen Negierung ausgearbeiteten Entwurf über oaS völ» ke r b u n d S rn a n d a t, das der Südafrikanische» Un>u, ü>wr dis ehemalige Deutschsüdwestafrika übertragen wird. Gleich, lautend« Mandate find für die früheren deutsche» Schutzgebiete in der Südsee vorgesehen, was einer Annexion glnckkommt. Wie weiter aus London gemeldet wird, hat Japan dein Völker« dundSrat mitgeteilt, daß es auf seine Einwande gegen die Heber- tragung der Mandate für die früheren deutschen Kol.miegebiete an England verzichtet unter der Bedingung, daß die von den Jazmueru bisher in den betreffenden Gebieten nusgeubte» Rechte und Interessen in dollem Umfang gtivahrt werden .. Um Aap (Egeuer Drahtbericht der «Sachs. vokkSzeltg.") Washington, 15. Februar. Die Bereinigten Staaten haben sich aii die japanische Regierung gewandt mit der Mitteilung, daß sie eine meteorologische Station auf der Insel Aap er richten wolleii. Die amerikanische Regierung bei wie, daß Amerika die gleichen Ansprüche auf dies« Insel habe wie Japan. Immer «Sch di« Kabel lEigeu«r Trahtbericht der «Sachs. VoI t Sz«i t g."> Kopenhagen, 1V. Februar. Wie „Politiken" me.dei, sim> zwischen England und den Bereinigten Staa te» neue Differenzen entstanden wegen der B :1ejk>n g der deutschen Kabel. , n . Neingefallen Verl!«, 14. Februar. Der Tourendampfer .Prinzeß L> phie Charlotte" der Neuen Dainpferkompanie in SteLni, dessen pkcu mäßige Abfahrt nach Reval und Helsingfors am Sonnabend nicht erfolgen konnte, weil die Kontrollkommission aus llrtersuchung feiner Ladung nach KriegSmatc. rial bestand, ist am Sonntag früh nach den BestimmungS. zielen ausgelaufen, nachdem die Kontrollkoiiimistion auf Ver- anlastiuui der deutschen Negierung auf die Vornahme weiterer N nie rsuchungSverha n dl urigen verzichtet halte D«r Raub auf den d««tschen Flüssen (Eigener Drahtbericht der „Sächs. BolkSzettg."s Paris, 15. Februar. Nachdem das internationale Schied«, gericht einen gewissen Teil der deutschen Rheinflotte Frankreich zuerkannt hat, beschäftigte man sich jetzt mit oer Prüfung des deutschen Schiffahrtö Materials auf anderen internationaren Flüssen laut Artikel WS de» Versailler Per- träges. Die sranzüstschen Delegierten für «Vien Pari«, 14. Februar. Der Nationalrat der sozialistisch^ Partei der Richtung Renaudel-Longnet hat eine Tagesordnung angenommen in der Albert Thoma« aufgefordert wird, zwischen seiner Stellung al« Direktor de» internationalen Arbeitsamtes und seinen! Deputiertenmandat zu wählen. Der Nationalrat sprach sich außerdem für die Wiederaustrahme der Beziehungen zu Sowjrtrntzland aus. Schließlich wurden für den inte-, nationalen Kongreß in Wien die Delegierten bestimmt. Um« ihnen befinden sich Longuet und Rrnaudel. Im Ganze» wird di« Partei durch sünf Delegierte vertreten. weft«»s>»« Wts«, 14. Februar. Der „Politischen Korrespondenz" ptsolge treffe« der ungarische Minister de» AuSwäitigrn Gratz und der ehemalig« ungarische Minister de» Aruherrn Graf Lzaty Mittwoch abend in Wien »in. um mtt der bster,eichtschrn Regirnwg angesichts dr» bevorstehenden Inkrafttreten« de« KnrdeuSvertrag«» von Lrianon di« mtt der Uebergab« Westungarn» an Oesterreich za erledigende« Fragen zu erörtern. In den Verhandlungen, di« österrrichischerseit» vom Bundeskanzler M a tz r grsühn werden, wird noch eine Reih« von Nebrnsragen zn» Erörterung gelangen. Evts«, 14. Februar. Wir di« .Politische Korrespondenz" meldet, begab sich heut« der italienische Gesandte de Ladoretta nach Rom, «m mit de« Grafe« Sforza über die bevorstehend» Konferenz in Porto Rosa, sowie über da» für die Hilf«, keistmrg an Oesterreich zu bildende intrrnattonale Finanz, stzndikat Vesprechung«n zu pflege«. ne« Sächsische Voikszeitung — Nr. Ü7 — 15. Februar 1921 Du sollst nicht richten Renwu vor Cr ich Friese« ^Nachdruck »erboten.) s18 Fortsetzung.) 8. Anstatt mtt stolzen Worten Irmgards Geschenke zurückzu- fchicke», saß Salmnea ain nächsten Morgen, zitternd vor Angst, am Beuchen ihre» Sohnes, der mit heißgeröteten Wangen und fieberglänzenden Angen beständig von einer sttoblenden Fee und vergoldetem Spielzeug phantasierte. Soeben batte der Arzt sie verlassen. „Scharlackfieber!" lautete seine DiagnoK. „Enötztc Vor sicht vonnöten I" Wie Peitschenhiebe waren diese Worte Xr armen Mutter auf die Seele gefallen. Graher Gott! Gert krank! Vielleicht gar in Gefahr! Erst jetzt empfand sie so rechl, wie reich sie war im Besitze chrcr Kinder, wir nichts ihr den Verlust eines einzigen dieser Klrtr.cn hätte ersetze» können — nicht Gold, nicht Reichtum —- nichts nichts! Etc batte ihrem Man» mit einem Rezept in dir Apotheke geschickt und Minna mtt Ilse und Klein-Eva in dir iiasenheide, dami: die Kinder eiwaS frische Lust schnappten. Die arme Mutter war allein mit dem kleinen Kranken und — mit ihrer Angst . . . Da läutete draußen di« Glocke. Salomen fuhr empor. Nur widerstrebend ösfn-tck sie. Ein eleganter Here stand draußen. „Ist der Kunstmaler Alsen zu sprechen'«" Gleichgültig schüttelte Salomea den Kopf. .Nein, mein Mann ist nicht zu Hanse." Sie bemerkte nicht den lebhaft forschenden Blick, den der Fremd« bei ihre» Worten ..mein Mn»n" auf ihr Gesicht heftete. „Nicht? Schade! Wann kommt er wieder?" „In einer Viertelstunde." ..So kann ich ihn wohl hier erwarten?" Wieder schüttelte Salomen den Kopf. „Da« geht nickt, mein Herr. ' „Warum nicht? Ich möchte Ihren Herrn Gemahl tn fei ne, Eiarnfchaft als Künstler siwechen. Ich Hab, einen Mnlanf- sena für ihn „Trotzdem. Sie könne» hier nicht bleiben." „Aber warum nicht?" .Weil mein Sohn krank ist. Scharlachfieber. Sw könnten sich anstecken," lautete die abweisende Entgegnung. Und doch war es dem Fremden, als zittere leises Bedauern in dem schrof fen Tone nach. „Ich fürchte mich nicht," erlviderte er freundtich. „Ich habe die Krankheit selbst schon durchgemacht. Darf ,ch nicht eintreten?" Schweigend öffnete Salomea die Tür vollend». Ebenso schweigend deutete sie auf das kleine Wohnzimmer, während sie selbst wieder anS Krankenbett eilte, ohne sich weiter um den nnrru arteten Besuch zu kümmern. Inzwischen sah sich Heinz Lingstedt — denn er war e» — i« dem dürftigen Raume um. Und wie gestern schon seine Braut, so überfiel auch ihn heute eine Vorahnung des Gefühls, daß eine dunkle Wolke an dem leuchtenden Himmel seines Glückes aufstteg. Warum war er eigentlich hier? Was für ein Interesse nahm er an der Frau, die er soeben zum ersten Male gesehen hatte War es der Wunsch zu helfen? Ober trieb ihn seine Charaltereigentümlichkeit, hinter das Geheimnis zu kommen, das jene ganze Erbschaftsangelegenheit umschwebt«? In grübelnde Gedanken verloren, blatterre er wie mecha nisch i» einem verblichenen Pbotographiealbum. Da wurde sein Blick durch eine anmutige Gruppe gefesselt; ei» alter, vornehm auSsehender Herr, mit langem, weihen Bart, der den Arm um eine hochgewachsenr, rrstchtl ch leidende junge Frau geschlungen hatte. Daneben ein etwa dreijährige«, dunkel- lockige« Kind mit großen, schwarzen Augen. Schon wollte er achtlos weiter blättern. Doch nein — kannte er nicht diesen alten Herrn? Schärfer guckte er hin. Natürlich; in dem Album seiner Braut steckt« ein. Kabinettbild ihre» Großvater», der genau so airSsab. Er zog die Photographie heraus und drehte fle um. In großen, schwungvollen Schriftzügen stand da aeschrieb-n: ..lldo und Salomea von Hafserrode nebst Töchte-chen." Also richtig! Dieser Punkt in Irmgards Erzählung stimmte bereits. Sein Interesse wnch». Welch schöne Frau! vnd wle glücklich der Gatte aus fi« krrobblicktei Und dieser vornehme Mann mit den edlen Zügen sollt« sein Weib tn Elend und Annut »urückgelafien hübe»? An- möglich? Hastig klappte Heinz Lingstedt da« Album wieder zw Dann klopfte er an der Tür zum Nebenzimmer, wo die arme Mutter still am Bettchen ihre» Lieblings saß. „verzeihen Sie. Frau Alsen, daß ich Sie nochmals stört I Ich möchte mich Ihnen vorstellen. Mein Name ist Heinz Lina- steot. Ich bin der Verlobte der Baronesse Irmgard von Hasset' rode — Salomea zeigt« nicht di« geringste Verwunderung. Ja. sie schien den Ginn der.Worte kaum gefaßt zu haben, so teilnahms« los sah sie da. Dem jungen Staatsanwalt tat die arme Mutter leid, die sich ersichtlich nm ibr kranke« Kind sorgte. „Kann ich irgend etwa« für Eie tun?" fragt« er teil nehmend. „Rein, dank«!" „Haben Sie «inen guten Arzt für das Kind? " „Den Armenarzt, wie eS armen Leuten ziemt." „Scharlach ist nicht gefahrlos, Frau Bisen. Möchten Sic nicht einen tüchtigen Arzt — vielleicht einen Spezialisten — „Für derlei haben wir kein Geld." „Kann ich vielleicht — eine kleine Anzahlung aus das Bild, daß ich bei Ihrem Herrn Gemahl bestellen will —" Er sprach nicht wettcr. Salomcas Angen bli t-v ihn gar so zornig an. „Bemühen Sic sich nicht, mein Herr. Ich nehme keine Äi- Violen. Das können Sie auch Ihrer Braut sage» — der Pme- nesse Irmgard von Hassclrobc. Im übrigen erkenne ich Ivre gute Absicht an; aber — ich danke für alleSl" Hoheitsvoll neigte sie den Kops zum Gruß — für Heinz rin Zeichen, daß er entlaßen war. Verstimmt nahm er seinen Hut und ging, ohne Kurt Alsen gesprochen zu baben, ohne der armen Mutter da drinnen auch nur vom geringsten Nutzen ge wesen zu sein. Al» Kurt Allen mit der Arznei au» der Apotheke zurück- kehrte, fand er sein Söhnchen in heftigsten Fieberphantaiien. Der Knabe erkannte niemand mehr. — — Furchtbare Tage kamen für die armen Eltern - Tage, nii denen der Schatten des Tode» bereits über dem jungen, frische» Leben zu schweben schien. In seinen Fiebcrpha,»tasten ries der kleine Kranke bestän dig nach seiner „Cousine" oder auch nach der „Fee mit den golde nen Flügeln". Irmgard« blonde Lichterscheinung war das letzm wa» sich seinem kleinen Geist »orAnSdrn ch der Krankheit ei» geprägt hatte. - Wottsch«« Artikel die Frc aus der Sr fügt könne, » P ist gest« halten, datz Pc Pole» stvalliai sC'« e > R m , u , s nächste, Obcestc uoso > Von d» bändle, Besch » ungi des Ti Seite gönnen Koal Herbst haben Die ke der R Bran zn bi!! <L! g - die ?. hoch e in bu den d M ö b stand- polnij bensv lE i g n ii d broch, lion die !l einz! daß s wolle e h e, L e >: ein t B c r baltei idcnts ligen den tz'p.ch aus l eigen l'che, Stim kannt Hinte Perm anzni komm sE i! no» ze» Z Wesen Gcsar bav« aus d pun' Eiitw, haper ferne, regier die A verhä Verso Entwi die bc men eignet n'itta, Leichli derte Kinde den rinn veilch ndrlw beschö der « Lener, ««riet, »erst», de» u« »ngrs
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