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Sächsische Volkszeitung : 22.11.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-11-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190511226
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19051122
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19051122
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-11
- Tag 1905-11-22
-
Monat
1905-11
-
Jahr
1905
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 22.11.1905
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wetten, wenn heute ein Papst auf die Idee verfiele, den österreichischen Katholiken die Herren Bräunlich, Meyer- Zwickau, Wolf, Eisenkolb und Kompagnie als nachahmens- werte Muster echter Religiosität, wahrer Vaterlands- und Nächstenliebe und unantastbarer Moral (Heiterkeit) hinzu stellen, die Herren wären felsenfest überzeugt, daß wir Ka tholiken auch das glauben müßten. (Heiterkeit.) Doch seien wir nachsichtig. Es bleibt den heutigen Protestanten ja gar nichts anderes übrig, als beständig und immer wieder auf unserem armen katholischen Rücken ihren Schuhplattlertanz aufzufllhren (Heiterkeit), denn sobald sie sich mit ihren eigenen Angelegenheiten befassen, geraten sie sofort einander in die Haare. Streit und Zank ist nun einmal die Signatur des Protestantismus seit dreihundert Jahren (Zustimmung). Was wäre von dem Wunderwerke Gottes, dem Christentum, noch übrig ohne die katholische Kirche?! Das Bild des Heilandes läge begraben unter den Trümmern, welche die ans den protestantischen Kanzeln und Lehrstühlen amtierenden Leugner der Gottl>eit Christi um dasselbe gehäuft haben. Zum Ueberflnsse sollten auch noch protestantisch und deutsch identische Begriffe sein, als ob es vor der Reformation überhaupt keine Deutschen und kein Deutschland gegeben hätte! (Lebhafter Beifall.) Redner kam sodann in ausführlicher Weise auf die gegenwärtig ein reißende Verhöhnung und Verspottung der katholischen Re ligion und deren Priester zu sprechen. <Scl:l»k Glat.i Politische Rundschau. Dresden, den 2t November t.^Od. — Der Kaiser ließ sich an der Unfallstelle bei Bülk über den bisherigen Verlauf der Taucherarbeilen Bericht erstatten. Der Taucherbefnnd ergab, daß das Torpedo- boot gerade am vorderen Wasseccohrkessel getroffen war und daß eine rapide erplosiväduliche Dampfeutwickelung stattfand. Der Befund der geborgenen Leichen läßt darauf schließen, daß der Tod schnell ein getreten ist. Präsident Loubet ließ durch den französischen Militärattaches sein Bei leid über den Unfall ausdrücteu. — Die Beisetzung des verstorbenen Grohhcrzogs von Luxemburg ist auf Mittwoch verschoben worden, uachd.in die luxemburgische Kammer die Entsendung einer Depu tation beschlossen hat. Zur Beisetzung treffen u. a. der Kronprinz von Schweden und Prinz Friedrich von Schanm- bnrg Lippe ein. — DaS Riicktrittsgcsllch des JustizministcrS 1)i'. Schön stedt hat der Kaiser am l l. Jahrestage seiner Ernennung (1!!. d. M.t genehmigt. Zain R rchfolger Schönstedts iit der Präsiden: des Oberlandesgecichts zu Breslau, l)r. Veseler ernannt worden. — Prozeß Bachstcin. Es wird bestätigt, daß der kommandierende General des VII. Armeekorps Revision gegen das Urteil iin Prozeß Bachstein anmetdet. - Der Wechsel in der Leitung des Kolonialamtcs vollzieht sich, wie oie Deutsche Tageszeitung wissen will, unmittelbar vor der Erösfnnng des Reichstages, indem das Ausscheiden des Kolonialdirektors Dr. Stnbel am 27. November erfolgt. — Kanzel und Katheder. Die Oberelsässische Lehrer zeitung bringt in Nr. 18 folgendes Zirknlarlchreiben an die Pfarrer der Diözese Straßbnrg: „Große Sorg n be reiten uns gewisse Vorgänge in der katholischen Lehrerschaft. Unser Herz drängt uns deshalb, Ew. Hochwnrden zn er suchen, doch alles zn tun, was Ihnen möglich ist. um stets in gutem Einvernehmen mit dem Le irpersonal zn bleiben. Wir erinnern Sie an die Worte der Diözesanstatnten Nr. >4: „Ookoruin mn-xima, in iiur^'wtrlm lxnnAnitnto utaixlnr (paronlii); c>inro !>»»n ^a.nnnrint. jmoixmt, n-nimon uoram aonlirnumt; «Innnpio cmm ülin in iimtitumxlmcnlnonn tlinZno jxxn'w, «sinrntum limn sx>to8t. nomxnnlmn» »taxlmrnt." (Ungefähr: Uebrigenü sollen oie Pfarrer gegen die Lehrer das größte Wohlwollen bekunden: was die Lehrer in rich tiger Weise tun, sollen die Pfarrer anerkennen und die Lehrer ermutigen; kurz, sie solle» sich bemühen, im Unter richt und in der Erziehung der Kinder soviel als möglich mit jenen Hand in Hand zn gehen.) — Die Pfarrer sollen also die Lehrer ansehen als ihre treuen Mitarbeiter für das geistige Wohl der Kinder und dieselben demnach mit Achtung. Liebe und Vertrauen behandeln. Kommen Differenzen vor, so mögen die Pfarrer dieselben mit aller Ruhe und Klugheit ans oem Wege zn räumen suchen. Kleine Fehler der Lehrer mögen sie, wenn eine ruhige Aussprache über dieselben nicht hilft oder nicht angebracht erscheint, mit christlicher Geduld ertragen, jedenfalls nie und unter keinen Umständen die Formen der Höflichkeit verletz"». ES wäre ein gutes Werk, wenn die Pfarrer ihre Lehrer bewegen könnte», in den Katholischen Lehrer verband einzntreteu. — Von großer Wichtigkeit ist es noch, wenn die Pfarrer ein Herz für die materielle Lage der Lehrer haben. Sie sollen deshalb suchen, gerechtfertigten Retchwerden derselben tunlichst abzuhelfen. Insbesondere dürfte es sich empfehlen, überall da. wo es eben möglich ist, den Lrhrerorganisten die 200 Mk. Gehalt unseren: Er laß vom 25. März 1800 gemäß zu verschaffen. Ist die Kirchenfabrik allein nicht imstande, diese 200 Mk. zn zahlen, so dürfte an manchen Orten doch wohl eine Beihilfe von selten der Gemeinde zu erlangen sein. Straßbnrg. den !. August 1005». Der Bischof von Straßbnrg." — Besserer Schutz der evangelischen Landeskirche soll, wie in parlamentarischen Kreisen verlautet, von ge wisser Seite in: preußischen Landtage verlangt werden, um nltramontanen Beschimpfungen ebenso scharf entgegen treten zu können, wie der Ultramontanismns es bei einer Kritik seiner R'ligionsgebräuche in der Lage ist. Die fortwährenden Beschimpfungen des Zentrums über Luther in ihrer Presse soll den Anstoß dazu gegeben haben. — Hierzu bemerkt das ..Ruch" sehr richtig: Uns scheint der Schuh der christlichen Wahrheit gegen die Lästerungen deS SimplizissimuS uiw. nähe» zn liegen, als ein Schutz Luthers, der kein Heiliger unserer Kirche ist. Uebrigens gehört die in der Tat erforderliche Reform des H 166 vor den Reichstag." — Zum „Koloninldirektor" wird Erbprinz Ernst zu Hohenlohe-Langenburg nicht ernannt werden, da diese Stel lung für einen Mann, der schon einmal Regent gewesen ist, zu subaltern wäre. Wie die „Köln. Ztg." mitteilt, ist in Aussicht genonunen, daß der Erbprinz die Geschäfte der Lei tung unserer bisherigen Kolonialabteilung zunächst nur vor läufig übernimmt, das heißt bis zu dem Zeitpunkt, wo die Errichtung einer selbständigen Kolonialbehörde mit einem Staatssekretär an der Spitze die reichsverfassungsmäßige Genehmigung gefunden hat. — Wenn nun aber der Reichs tag die Mittel zur Errichtung eines selbständigen Kolonial- aintes nickst bewilligt? Und es ist alle Aussicht vorhanden, daß er diese Forderung ablehnt. Das beste Material gegen ein selbständiges Kolonialniinisterium hat ja die Negierung selbst geboten. In diesen: Frühjahre noch verteilte sie in der Vudgetkommission des Reichstages eine offiziöse Schrift, die sich gegen ein selbständiges Kolonialamt aussprach und nur einen Unterstaatssekretär in: Auswärtigen Anne für die Kolonien forderte. Wie wir es getan l-aben, hat auch hier die Negierung allen Wert ans die enge Fühlungnahme mit den: Auswärtigen Amte gelegt. Jetzt auf einmal soll dies alles nicht mehr gelten! Jetzt wird diese amtliche Schrift verworfen! Höchst sonderbar! Wie lange bleibt denn der Prinz „.Kolonialminister"? Wir (vollen kein Pro phet sein, aber länger als drei bis vier Jahre hält er es nicht ans. Und dafür alle die Kosten mit einem eigenen Palais nsiv. ? Bei unserer schlechten Finanzlage muß der Reichstag mehr auf Sparsamkeit sehen. In immer weite ren Kreisen fragt man sich auch: „Was soll das für eine Wirtscl>aft werden, wenn der neue Leiter des Kolonialamtes so gar nichts von: inneren und äußeren Betrieb versteht? Es ist aber noch gar nicht ansgeschlossen, daß der Prinz ab lehnt: er strebt nach Höherem und er rechnet wohl nicht falsch, wenn er sich sagt: Bin ich als Kolonialminister un möglich geworden, dann habe ich mir selbst die Tür ins Reichskanzlcrpalais perrammelt, und dorthin möchte und sollte er doch tommen nach den Intentionen an hoher Stelle. — Ter inkcklcnbnrgischc Landtag nahm an: 17. d. M. mit 40 gegen 14 Stimmen die schon früher eingebrachte, aber abgelehnte Regierniigsporlage an, nach welcher der mecklenburgische Bnß- und Bettag vor Weihnachten in Zu kunft mit dem preußischen und allgemeinen norddeutschen Bnß und Bettag znsammenfällt. — Ein äußerst wertvolles Eingeständnis ist zn registrie ren. Der bekannte Evangelische Bnndesbrnder Thümmel sagte vor kurzem nach dem Berichte der „Kieler Ztg." (Nr. 20 071): „Eine Unterscheidung zwischen Katholizismus und Ultramontanismns sei nicht angängig . . . denn die katholische.Kirche sei mit Haut und Haar nltramontan." — Zur Wahrheit über die Niederlage der Kölner sozial demokratischen Holzarbeiter. Der von den: sozialdemokra tischen Holzarbeiterpertzande in Köln gegen den ausdrück lichen Beschluß des christlichen Verbandes proklamierte Aus stand der Vau- und Maschinenschreiner bat bekanntlich nach achtwöchentlicher Tauer mit einer vollständigen Niederlage der durch die Streittaktik der „freien" Gewcrkscliaftei: irre geleiteten Arbeiter geendet. Tie sozialdemokratische Presse war während des Kampfes mehrmals von Schiinpfkrümpfen gegen den christlichen Verband befallen und verweigerte ihre» Lesern gewaltsam die Wahrheit über die Mitglieder- zabl genannter Organisation. Stets wurde der Anschein erweckt, als habe der christliche Verband im Kölner Oiebiete nur 10.7 Mitglieder, in Wirtlichkeit waren es bei Beginn des Kampfes über 800. Hätten diese sich gegen ihren eige nen Beschluß dennoch den Streik vom sozialdemokratischen Verband anfottroyieren lassen, kein Mensch hätte vor den christlichen Holzarbeitern Kölns mehr Respekt Habei: können. Sie hätten sich damit selbst zum Schleppenträger des sozial demokratischen Verbandes degradiert. Der Anmaßung, der christliche Verband habe kurzerhand das ansznführen, waS der sozialdemokratische Verband zn beschließen für gut be findet, mußte ganz entschieden die Spitze geboten werden, lind dazu lag alle Veranlassung vor. Schon im Jahre 1000 inszenierte der sozialdemokratische Verband in Köln eine Lohnbewegung, ohne sich vorher mit dem christlichen Ver band zn verständigen. Im sozialdemokratischen Lokalblatt wurde damals mehrsach zn Vertranensmännersitznngen ein- geladen, in welcher die Forderungen an die Arbeitgeber for muliert werden sollten. Als der christliche Verband, durch diese Machinationen gezwungen, selbständig Forderungen ailsstellte, zog sich der sozialbemokratische Verband von der Bewegung zurück. Im vorigen Jahre ließ der sozialdemo kratische Verband ans mehreren Werkstellen die Arbeit nie derlegen, ohne dem christlichen Verband Mitteilung zn mache»: trotzdem sperrte auch letzterer die betreffenden Be triebe. Als es später zn Verbaiidliingei: kam, verlangten die Vertreter des sozialdemokratischen Verbandes im Beisein der Arbeitgeber die Entfernung der Vertreter des christlichen Verbandes. Tie sich daran ankiiüpfenden Debatten zwischen den Vertretern der beiden Verbände vercmlaßten die Ar beitgeber, abzutreten mit der Mahnung, erst möchten sich die Arbeiter unter sich verständigen. Es war dies ein Keulen- schtng für die sozialdemokratischen Vertreter, deren Haß gegen den christlichen Verband selbst nicht davor znrück- schrectte, vor den Arbeitgebern das Schauspiel der Uneinig keit der Arbeiter anfziiführcu. Sollte sich nun in diesem Jahre der christliche Verband nochmals die Marschroute vom sozialdemokratischen Verbände diktieren lassen? Die Mit glieder des christlichen Verbundes müßten keinen Funken Selbstachtung mehr besitzen, hätten sie anders gehandelt wie geschehen. Nicht dem christlichen Verband, sondern der Un duldsamkeit und den: Machtkitzel ihrer Führer Habei: die so zialdemokratische» Holzarbeiter ihre Niederlage zn verdau- len. An dieser Tatsache vermag der Gebrauch des Schimpf- wörtcrlerikons in der sozialdemokratischen Presse nichts zu ändern. Nebenbei sei noch bemerkt, daß die christlichen Ge werkschaften im letzten Jahre rund 800 000 Mk. für Kämpfe veransgabten, wonnt jedenfalls besser als durch Worte das sozialdemokratische Streikbrechergeschrei abgetan ist. Das Blümlein „Rührmichnichtan"! Die liberale „A. Abendztg." hat dieser Tage geschrieben, der Katholizis- mns sei die Zeit der Fahrpost, der Protestantismus des Te lephons. Da fällt uns gerade ein, daß vor einigen Jahren ein angesehener protestantischer Schriftsteller (Ulhorn) schrieb, die Lokomotive habe etwas sPezifischPro- testantische 8 an sich! Uoberhaupt seien die Erfindun gen in: Reiche der Naturwissenschaften „ganz vorwiegend ein Erzeugnis -er germanischen, meist evangelischen Nationen". (Ulhorn, „Rom und die soziale Frage", S. 15.) Jeder auch lnur etwas belesene Dtensch muß staunen, wenn er einen sol chen Unsinn liest; indes darf sicherlich ruhig angenommen werden, daß „die Gescheiteren" allen Ernstes der Meinung sind, alle diese und noch andere Errungenschaften würden wir lediglich dem Protestantismus verdanken. Zur Dämp fung dieses Hochmutes nun könnte man allerlei ins Feld führen. Vielleicht genügt schon der eine Ausspruch — Luthers: „Daß 2X2 — 4, erkennst du und siehst es ein mit deiner Vernunft. Wenn aber die Obrigkeit sagt: 2X2 — 5, so mußt du es glauben und annehmen wider deine Vernunft." Man wird es dem bekannten radikalen Schriftsteller Johannes Scherr nicht übel nehmen können, wenn er angesichts einer solchen Forderung über „den größ- ten Deutschen" gerade keine Schmeichelei von sich gibt. Das protestantische Volk braucht aber derartige Dinge nicht zu wissen. Natürlich! — Der Plan einer Fahrkartensteuer, die von gewisser Seite für die „Sanierung" unserer Reichsfinanzen in Aus sicht genommen wurde, ist, wie wir gestern mitteilten, nach offiziöser Meldung jetzt fallen gelassen worden. Das war auch das vernnftigste, ivas die Verbündeten Negierungen tun konnten. Einmal hatten sie den großen Widerstand der Ein- zelstaatcn zu überwinden; gerade in den süddeutschen Staa ten, wo die Cisenbahnrente gering genug ist, mußte dieser Plan hohes Bedenken erregen. Es ist ja auch sehr bezeich- nend, daß er von den preußischen Abgeordneten von Kar- dorff und Patzig ausging und dann wäre diese Steuer im Reichstage wohl kann: durchgegangen, die Bedenken sind zu groß und zn ernst. — Ein Konflikt in der Schiffahrtswclt. Die deutsche Schiffahrtswelt ist Plötzlich in zwei Lager geteilt. „Hie Hamburg — hie Bremen!" lautet der Schlachtruf. Der erste Schuß ist schon gefallen, die deutsche Dampfreederei „Kos mos" wird eine Niederlassung in Bremen gründen. Das ist Hamburgs Antwort auf den in Bremen entstandenen Plan, durch die Gründung der Roland-Linie der Kosmos-Linie eine Konkurrenz entgegenznstellen. Die Kosmos-Linie soll neben ihrer bisherigen Route nach der südamerikanischen Westküste besonders die Fracht- und Answanderungsbeför- dernng von Bremen nach Newyork und nach Baltimore und ab März einen eigenen Frachtdicnst nach Baltimore Pflegen. So drängt sich also die Kosmos-Linie direkt in die Inter essensphäre des Norddeutschen Lloyd, und damit dürfte auch ein Konflikt zwischen der Hamburg-Amerika-Linie und dem Norddeutschen Lloyd nur noch schwer zu vermeiden sein. Oesterreich-Ungarn. — Oestcrreichischer Katholikentag. Am Sonntag fand um 9 Uhr ein Festgottesdienst bei St. Stefan statt, woran die kathol. Verbindungen und Vereine mit ihren Fahnen teilnahinen. Bei der darauf folgenden ersten bcschtuß- fassenden Versammlung sprachen Hofrat Willmann über die „soziale Ausgabe des Lehrerslandes" und ReichStagSabg. Prof. BarminSki über die „Beziehung zwischen Schule und Elternhaus". An: Nachmittag sprach bei der zweiten beschlnßfassenden Versammlung der christlich soziale Abg. Schoiswoyl über die „Altersversicherung". — Bei den zwei Versammlungen an: Montag sprachen ft. Kolb 8. ll. unter großer Begeisterung über die „kath. Presse", ferner die Abgg. Loser-Elz über das „Gewerbe", ferner Boß- Bregenz über „kaufmännische Organisationen", sowie Hochw. Stadler und Poslkontrollenr Richter über „Kolportage".— Am Abend fand eine Versammlung des christlichen Frauen bundes statt. — Von den dem Katholikentag unterbreiteten Resolutionen sind besonders hervorzuheben die zu gnnsten der konfessionellen Schule und des katholischen Schulvereins, einer Revision der Krankenkassen- und Unsallpe.sichernngs. gesetze, dt.-r Alters- und Iuvalidenbcrsorgnng und der bermsgenosscnschaftlichen Organisation deS Gewerbestandes, der Gründung katholisch k rufmä,Mischer Vereine, der Bücher kolportage und katholischer Volksbihliotheken. der Land wirtschaft und des Bauernstandes. Fe:ner die gegen die „Los von Rom"-Bcmeg:mg und für die Ausbreitung des Bon'.fatinSvereins und der katholischen Presse, gegen die Bestrebungen auf Lösbarkeit der Che und zu gnnsten der Abhilfe des Priestermangels, zur Embfahlnng des St. Raphaels-Vereins für katholische Auswanderer, dessen Präsident Abg. EahenSly den Verein ans der Katholiken persammlung vertritt, gegen Alkoh-KiSmns und zu gnnsten des ihn bekämpfenden katholischen Kreuzbündnisses, gegen die Unsittlichkeit in Wort und Bild, u gnnsten der Jugend fürsorge und der Missionen. Auch wurde die Gründung eines ReichS-Postvereins beschlossen. — Der „N. Fr. Pr." wird ans Pela gemeldet, daß die Kreuzer „St. Georg" und „Szigetlnar", die Sonn abend früh zu dem DeinonstratioiiSgkschwadrr nach dem PyränS abdampften, Proviant für vier Monate, und Kohlenvorrat für 8000 Seemeilen an Bord baben. — In verschiedenen Bezirken Wiens fanden Sonntag 25 nach Erwerbszweigen geordnete sozialdemokratische Ver sammlungen statt, um Propaganda für die an: Tage der Parlaments-Eröffnung zu veranstaltenden Kundgebungen für das allgemeine Wahlrecht zu machen. Es wurden Be schlüsse angenommen, in welchen in scharfen Worten zum Wahlrechtskampf, eventuell zum Massenausstande, aufge- fordert wird. Zwischenfälle sind nicht vorgekommen. — Vor dem Generalstreik. Unser Prager Berichter statter schreibt uns: Die Tage der Aufregung sind vorüber. Eli: vom Stadtrat, tschechischen Universitätsprofessoren und sozialdemokratischen Redakteuren unterschriebener Aufruf hatte in den Unruhen das Volk aufgefordert, bei den De monstrationen der Negierung keinen Vorwand mehr zum be- ti'affiieken Einschreiten zu geben. Auf die energischen Vor stellungen' des Bürgermeisters Srb hin wurden die „frem den" Truppen, welche die hiesige Garnison auf 25 000 Mann verstärkt hatten, zurückgezogen; in den Schulen, die bisher als Kaserne:: gedient hatten, wird der Unterricht fort gesetzt. Dem 15 jährigen Glaserlehrling, der seine Neu gierde an den Demonstrationen mit dem Tode büßen mußte, setzen Jnngtschechen und Sozialdemokraten ein Denkmal. Die beiden russischen Studenten, die man sich als Agitatoren zu schicken ließ, bleiben in Hast. WaS noch allein an den „Aufruhr" erinnert, sind die in Doppelposten umherziehen den Polizisten. In Böhmen teilen, sich die Sozialisten in natior gehen dem d tun h< Anlaß sen m Progr< „Praw des Zi durchgc mehrer kew. do Völkern tschechiß beschloß sozialist tschechisc General usw. L gezeitigt und ihre werden, der Strc daß das > (Freiheit recht ans tschechisch: Unruhen Der „Kri rnssisch-ja speziell de Regierung herankoim cingesperr wenig Erf der Polizi — D die passive soll auch n - Di. (Insel Cele Mann. Sc 41 Tote nn ebenfalls W und 05 sein Verwundete — Tie mangelhafte sowie dagegc geborenen vc einübe», West den Besitz ni< sich in: Aufst ganz Südafr Vorsitzenden ! vorstehenden ministrator v, der: Kolonial! Südafrika Ee — Äopcn gische Depirtat dem Schlosse Storthingsprä und bat ihn n die Wahl al- Christian gab Nach dein feie dem Palais 5k. Glückwunsch de vom König vor Flotte ernannt — Der ne Storthing geric Königs, meines Wahl znm Kim Haakon VII. a: Olaf beilege, reichsten Segen unser künftiges L — König H für, daß die ei volle Znstimmu: auf seiner Fahrt schiffe Braunschw. — Die Eid, hing wird am nä — General«! in Tschernigow a sind. Die Provin Arbeiter einiger F, zurück. In Tiflis der äußersten Link und Schüler erklä Georgien ist ruht, verlangten die Einb um die Regierun. Eisenbahnerausstän zu treffen. In säw wieder aufgenomm, — In M»Ska ratung über die ! Witte fort. Die nn das BertrauenSvotu zu erteilen. -- Die angekün gruntllose abenteuert Erhebung der Muhm meinen oder gegen - Schreckgespenst. Sol«
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