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An dieser Stelle ist die Finanzlage de« Reiches schon oft ernsten und eindringlichen Besprechungen unterzogen worden. Wir haben e» gewiß nicht an dem gehörigen Nachdruck fehlen lassen, um den tat- sachlichen und jammervollen Zustand unserer Finanzen vor aller Oessentlichkeit zu besprechen und Mittel und Wege, zuweilen auch tieseinschneidenster Natur für eine Besserung vorzuschlagen. Weiten Kreisen des Volkes ist da» Gefühl für die Bedeutung der Milliarden» zissern von heute vollständig abhanden gekommen. Man macht sich gar keine Vorstellung von der Wucht solcher Milliatdenzissern und von der Bedeutung, die sie für jeden einzelnen von uns haben. Aber da« ist noch nicht einmal das Schlimmste, daß wir es heute mit un geheuerlichen Milliardensummen in unserer Ausgaben- und Schubden- wirtschaft z» tun haben, sondern das Fürchterliche unserer Lage be. steht darin, daß diese Ausgaben und Schulden sich täglich, ja stündlich >» einer geradezu phantastischen Weise vermehre». Wir haben heute überhaupt keine» sicheren Anhaltspunkt, der uns gestatten würde, mit festen Summen zuverlässig zu rechnen. Man kann eS begreifen, wenn kn dem Berichte über die jetzige ReichSratSsitzung zum Ausdruck ge- bracht wird, daß dir Ausführungen des Vertreters des ReichSsinanz- ministerium« einen niederschmetternden Eindruck machten. Es ist fürchterlich, innerhalb weniger Tage hören zu müssen, daß da« Defizit des ReichShauShalteS für diese» lausende Jahr, welches an fangs aus etwa 15 bis 20 Milliartden beziffert war, später dann mit «0 Milliarden und »och vor wenigen Tag,» in der KabinettSsitzung mit SO Milliarden angegeben war, inzwischen aus nicht weniger als sü Milliarden Mark angewachsen ist. 68 Tausend Millionen Mark sind danach im ReichzhauShalt Il>20, also für das lausende Jahr noch ungedeckt Man versuche nur einmal, sich ein« Vorstellung von dieser schauderhaften Tatsache zu machen. Alle Begriffe versinken gegenüber solchen Verhältnissen ins Leere. Man kann eS verstehen, daß der Vertreter des Reichsfinanz. Ministeriums die Frage anfwars, ob unter diesen Umständen das ReichSnotopser überhaupt noch einen Zweck habe. Sem Ertrag ist aus 45 Milliarden Mark, jedoch zahlbar innerhalb 30 Jahre», veran lagt. Diesler Betrag also würde noch nicht einmal dazu aus» wichen, zwei Drittel deS Defizits von heute zu decken! Unk das Ent setzliche bei der heutigen Situation ist der Umstand, daß in dem Augenblick, in dem wir un« über diese Dinge Rechenschaft geben, die Desizitziffern schon nicht mehr wahr sind, daß sie schon wieder um noch höhere Ziffern übertrumpft sind. Ist eS nicht geradezu grau'n- ernegend, daß heute fo wenig TiSpositionSmöglichkeit gegeben ist. daß über Fehlbeträge so ungeheuerlicher Milliardensummcn selbst die dazu unmittelbar berufenen Stelle» sich von heule aus morgen keine Rechenschaft geben können! Diese Erfahrung muß bei allen denen die um des Volkes willen sich mühen, eine ungeheuerliche Eischütlr- rung auslösen 68 Milliarden Defizit bedeuten folgendes: sie stellen eine drei- zchnsach höhere Summe dar, als die sämtlichen ReichSschulden vor dem Kriege betragen haben; sie mache» den fünften Teil deS gesamten vor dem Kriege vorhandenen Volksvermögens a»SI Dieses Defizit könnte unmittelbar nur dann gedeckt werden, wenn jeder von un», oö Mann, ob Frau, ob Grei» oder Säugling, sofort einen baren Be- trag von 1500 M. dem Reiche auSlieserte. Unsere Schulden von heute, di« schon annähernd 500 Milliarden Mark betragen —noch vor einem Vierteljahr konnte man glauhen, es seien „mit:" 300 Milliarden Mark! — würden nur dann abzutragen sein, wenn jeder Deutsche, wiederum vom Grei» bi« zum Säugling, etwa 10000 M. auf den tisch de« Hause- niederkegöe. So stehen die Dinge. Man kann eS verstehen, daß nun auch der ReichSrat, also die Vertretung sämtlicher deutscher Länder, die rücksichtsloseste Anwendung der Forderung der Sparsamkeit ver. langt Aber gerade dieser Punkt ist mit der trübste. Wir haben un- an dieser Stelle ja oft genug auch über diese Angelegenheit ausge sprochen, E« Ist tatsächlich eine heillos- Schleuderwirtschaft cinge- rissen, ein Jn-den-Tag-Lcben, das zu der c-llerschärfsten Kritik heraus- fordert. E« ist erfreulich, wen» irgend etwa» in dieser Zeit noch einen Schimmer von Freude Hervorrufen kann, daß der Reichsrat nun s'Iker die Finger an die Wund« legt: den ungcheuerlichen Beamten- apporat. Daß stn kaufenden Hinsha'tSpcun >rv» , nserer inneren »nd i>ußt«n Verarmung und trotz unserer jammervollen Finanzlage nicht weniger als 25000 neue Beamtenstellen geschaffen worden sind, ist rund Hera«» gesagt, ein Skandall Man muß die Frage «ufwerfen. wo denn hier di« Kontrolle de« Parlament« ist. Man kann e« begrsiflich finden, daß der Vertreter de« ReichSsinanzministeriumS »or dem ReichSrat dem Reichstag einen Rüssel erteilte um deswillen, weil er bei der Bewilligung von Ausgaben die Bereitstellung von Deckungsmitteln versäum«. DaS ist in der Tat ein nur zu berechtig ter Borwuis, Wir haben eS aber schon einmal an dieser Stelle aus gesprochen, daß im Parlament gegenüber unserer heutigen Finanzlage eine gewisse Resignation herrscht, eine Stimmung, die den Entschei dungen aus dem Wege zu gehen trachtet, die nichts hören und nichts sehen will, und die sich auf irgend ein unerhörtes Wunder verläßt! Mit diesen Zuständen muß in der Tat so rasch als möglich ein Ende gemacht werden! Es ist wirklich ein unglaublicher Zustand, daß sich das bettelarm gewordene Deutsche Reich heute einen Mini ster- und Beamtenapparat leistet, den cs sich in den Zeiten seine« wirtschaftlichen Hochglanzes nicht gestatten konnte. Wir haben hem« 12 Ministerien gegenüber 6 in früheren Zeiten. Es ist leider wahr daß bei dieser Aemtervermehrung vielfach bestimmte Parterwünschc maßgebend waren. Wir haben es ja gerade bei Umbildungen und Neubildungen des Kabinetts oftmals mit gemischten Gefühlen beob achten können, welcher Schacher mit diesen Aemtern getrieben wsirde und wie man ganz neue Ministerposten erfand, nur um der Angst gewisser Parteien um ihres Einflusses gegenüber den and-ercn Par teien gerecht z» werden. Naturgemäß setzten solche neuen Persön lichleiten ihren Stolz darein, durch eine Anhäufung von Bergen von Akten ihre Nützlichkeit und Nottvendigkeit zu beweisen. DaS Parla ment wurde mit Gesetzen bestürmt, in denen sich heute kein Mensch mehr auslennt. Das alles erforderte wieder ungeheure Beamtenkörper und für Tausende und Zehntausende durch ihr Parteimitgliedsbuch oder durch sonstige nicht zu verachtende „Beziehungen" als geeignet legitimierte republikanische Beamte wurde Platz! Heute sind die meisten Ministerien Wasserköpfe, di« der gesunden Entwicklung deS gesamten Organismus hemmend und schädigend im Wege stehen. Der Hauptleidtragende ist der, welcher auf Grund einer mühsam durch schrittenen Laufbahn und auf Grund seiner ausschließlich für seinen Beruf vorgcnommencn Ausbildung in sein Amt gekommen ist. Die ser Beamte muß nun heute sehe», wie Schmarotzer ihm Luft und Licht nehmen. Wo bleibt der eiserne Besen? Wir fragen es immer und immer wieder. Uns kann wahrhaftig niemand den Vorwurf machen, daß wir nicht rechtzeitig und energisch genug aus diese Dinge, die nnS un vermeidlich zum Abgrund führe», hingewicscn haben. Es muß eine gründliche AuSkehr gehalten werden Die Säuberung muß ganz oben anfangen und ganz unten ende». Dutzende, ja Hunderte gaw; neu eingerichteter „Stellen", solch- nicht emm im Sinne von Einzelämtern, sonder» von ganzen Beamlenkörpcrn, können ohne Schaden für die »eudeutsche Republik entbehrt weoden. Viele Tausende von „Kräften", die auf neudeutschc „republikanische" Weise z» Amt und Würde ge kommen sind, und sich von bequemen Posten aus im Regieren üben, würden dadurch entbehrt werden können. DaS gilt auch für dir Dutzende von Pressestellen, von denen die Presse für ihre beruflichen Aufgabe» gar nichts hat, und die sich vielfach nicht zum Nutze», son der» zum Schaden der Presse-Interessen betätigen. Gerade die Presse hat das größte Interesse daran, daß der Stand der Pressevertreter und die Aufgaben der Presse nicht z» Vorwänden für Sinekuren ge macht werken. Die Presse verzichtet ans die fragwürdige Einrichtung der „KonzessionS-Schnlzen". Ihre Freiheit und Unabhängigkeit ist auch sicherer gewahrt, wen» sie von bestimmter Rücksichtnahme los > nd ledig ist. Wir haben vernommen, daß das Reichskabinett dem Reichs- finanzminister vor kurzem erweiterte Vollmachten gegeben hat. lieber den Inhalt dieser Vollmachten und über die Mittel zu ihrer Aus führung haben wir aber seitdem nichts mehir gehört. Der Reichs- sinanzminister hat nun im ReichSrat angekündigt, daß da« Kabinett „alsbald nun die entsprechende Formulierung vornehme". Wir sind der Meinung, daß keine Minute darübetr hmweggche» dürfte. ES ist auch zu begrüßen, daß der ReichSsinanzminister darauf dringen will, daß diese Anweisungen nicht in einem Geheimschrank liegen blei ben, sondern der vollsten Oessentlichkeit unterbreitet wanden. Al» Grundsorderung muß ausgestellt werden, daß kein Anspruch irgend eine« Ministeriums erfüllt werden kann, sobald das Reichssinaiizmlni- sterium Einwendungen dagegen erhebt. Unsere Finanzlage läßt sich — das dürfte »un selbem von unS klar sein, — nur aus dem Wege der Steuerbeschaffung nicht beordnen. Ls sind vielmehr ganz ssroße umfassende und einschnei, dende Maßnahmen erforderlich, die jeden von uns auf das Tiefste berühren werden. Auch in diesem Belang haben wir an dieser Stelle vor kurzem Mittel und Wege gezeigt, wir fürchten nur, daß, wenn nach dieser Richtung hin nicht bald mit allen Kräften vorgegantgen wird, e« bereits wieder zu spät ist und abermals neue und noch schwerere Eingriffe sich als notwendig Herausstellen werden. Der dem- nächst zufammentretende Reichstag wird mit diesen Dingen sich in I allererster Linie ,u befassen haben. An die Volksvertreter tritt die j ernstest« Entscheidung heran, vor dir sie je gestellt waren. Der rasende Lauf der Notenpresse geht immer noch weiter Während bisher im Durchschnitt pro Woche nur „etwa 1!^ Milliarden Mark in neuen Banknoten gedruckt wurden, stellte sich dies« Zister in der verflossenen Woche aus — drei Milliarden Marl! Dabei ist jeder bisherige Relord überlrossen worden. Nicht weniger als 75 Milliarden Mark solcher papierner Zahlungsmittel sind am 1 Oktober im Umlaufe Gewesen Inzwischen gehr an der Börse ein wahnsinniges Spekulationsgeschäft weiter. Förmliche Aktien. Pakete werden Tag für Tag umgesep,. Immer weitere Bevölkerung-- kreise, die in ihren eigensten Interessen besser täte», sich von der Börsenspekulation fern zu halten, beteiligen sich an diesen unseligen Geschäften. Sie sind dann jeweils die Leidtragenden, weil sie in Angstverläüfen Rettung suchen. Welche ungeheuerlichen Gewinne auch heute noch in der deutschen Montageindustrie, deren Aktien eine sabelhaste Höhe erreicht habe», erzielt werden, geht auch auS dem Umstand hervor, daß es dem „Phönix" seinem Geschäftsbericht zufolge möglich war, innarhalb kurzer Frist die ganzen 23^ Millionen Kro. neu betragende Schuld für den Bezug von Erzen aus Schweden voll ständig abzutragen. Dieses heutige künstlich in die Höhe geschraubt« Geschäft an der Börse wird eines Tages mit eine», furchtbaren Zu sammenbruch enden müssen. Der Friede von Riga Am 7. Oktober abends ist der Friedensvartrag zwischen der litau ischen und der polnischen Regierung endgültig unterzeichnet worden. Tie Bedingungen, die aus dem Präliminarsrieden bekannt unter den beiden vertragsschließenden Mächten zum Abschluß des Krieges ge führt haben, beweisen in voller Deutlichkeit, daß auch bei diesem Friedensschlüß der Geist von Versailles und St. Germain den Grif fel geführt hat, durch dessen Federstriche wiederum die Freiheit eines Volkes vernichtet wird. Denn dieser Friede ist als ein rein pol. nischer Fried« die gradlinig« Fortsetzung der zahlreiche» DiktatsriedenS- schlösse unserer Zeit. Auch Deutschland kann an diesem Friedens schluss nicht achtlos vorübmgehen, da er auch für uns eine nicht zu unterschätzende Bedeutung erhält. Wer »amtlich dis Linienführung der neuen Ostgrenze Polens, wie sie nunmehr auf Grund des Rigaer Friedens sestgelegt «ist, betrachtet, der erkennt auf den ersten Blick, daß Polen in hartnäckigem Verfolg seiner deutschlandseindlichen Ziele den Wall, den es selbst gegen eine Annäherung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Rußland und Deutschland bildet, nicht nur auf- rechtzuerhalten, sondern in jeder Weise zu verstärken bestrebt ist. Die neue Grenze bedeutet nichts mehr und nichts weniger als die endgültige Vollziehung der durch den Versailler Vertrag bereits ein- geleilelen völligen Abschnürung der deutschen Wirtschaft vom russischen Wirtschaftsgebiet. In ihren Hauplzügen nämlich wird die polnische Grenze im Osten von der Düna bei Trissa beginnen, ein Stückchen südöstlich lausen und dann in ziemlich direkt südlicher Linie über die Städte Baranowitschi, Luninez, Sarny und Rowno bis an die gali- zische Grenze Herangehen. So viel ist aus dem neuen Bild der Ost karte auf den ersten Blick erkenntlich, daß Litauen auf diese Weise keine Grenze mehr gegen Rußland besitzt, daß es also völlig in den polnischen Bannkreis, polnischen Einfluß und die polnische Beauf sichtigung hineingezwängt ist. War sich daran erinnert, wie seiner- zeit Rußland, als es gegen die polnischen Heere noch im Siegen be griffen war, in Erkenntnis des Wertes wirtschaftlicher Beziehungen zn Deutschland bei Formulierung der Bedingungen für die Einleitung von Friedensvcrhandlungcn mit aller Energie einen Wirtschastsweg nach Deutschland suchte und als festes Zugeständnis verlangte, der wird nunmehr sich davon überzeugen lassen, daß die nunmehr getrof fene Regelung durch den Rigaer Vertrag dieses russische Ziel nicht nur nicht völlig zerschlägt, sondern einen restlosen Erfolg Polens in sich birgt, der vom wirtschaftlichen Gesichtspunkt aus in gleicher Weise Deutschland wie Rußland trifft. Die Polen haben damit mehr reicht, als sie cs sich selbst in ihre» kühnsten Hoffnungen vor kurzem »och hatten träume» lassen; denn die jetzt erreichte Grenzlinie geht noch 150 Kilometer über diejenige Linie nach Osten hinaus, die da mals der englische Minister Cimzon nach ethnographischen Gesichts punkten für Polen festgesetzt hatte und die man gemeinhin Curzon- linie zu nennen gewohnt war. Wenn auch die Polen die Grenzen des JahreS 1772, die zu erreichen sie sich als Ziel! gesteckt hatten, noch nicht erlangt haben, so ist ihr Erfolg doch groß genug, um sie für den Augenblick im Gefühl ihres vollen Sieges zu befriedigen. Die Bedeutung des Friedensschlusses von Riga für ganz Europa und vornehmlich für Osten aber liegt unzweifelhaft darin, daß, wenn auch für den Augenblick dem bewaffneten Auseinanderprallen der Völker gruppen ein Ende gemacht zu sein scheint, unseres Erachten« nicht daran gezweiselt werden darf, daß auch dieser Friede in keiner Weise geeignet ist, einen dauerhafte» normalen Zustand unter den Ost- völkern zu schassen. Tenn es ist sicherlich nicht aizzunehmen, daß Rußland auf die Dauer hin sich dieser unnatürlichen, seinen wirt schaftlichen Interessen zuwiderlaufenden Regelung beugen wird. So besteht die Gefahr mit nnvelininderter Stärke fort, daß der' Unruhe herd im Osten tzrotz dieses Friedens oder besser gesagt wegen dieses Friedens nicht aus der Welt geschafft wird, sondern die Flamme des Zwistes unter den Völkern weiter glimmen läßt, bis sie aufs neue ansbricht und emporsacht. Denn es ist zu natürlich, daß die Litauer noch mehr als bisher ihr Heil bei Polen« Gegner suchen werden. Und doch tut es unendlich not, daß endlich im Osten feste und dauer- haste, aus gerechter Basis rubende Zustände geschaffen werden müssen- wenn nicht die europäische Welt sin dauernder Herd des Unfriedens bleiben soll. Es ist ein völlig verfehltes Unternehmen, mit den Ge walt der Faust Friedeiisgcbäude zu errichten, die, weil sie die Gesetze der Menschlichkeit und di« Freiheit der Völker mißachte» »nd unter drücken di« Brüchigkeit in sich tragen und wegen ihres morschen Fundaments über kurz oder lang bei der geringsten Belastungsprobe dem Zusammenbruch ausgrletzt sind Auch dieser Friede — so blechten wir — brimft nicht die Versöhnung der Ostvölker. sondern wird aus dem ehrgeizigen Streben eines unersättlichen Volkes berauS nur eine Etappe sein, die der soften Dauerhaftigkeit «rmangsltt