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daß er entschieden al» Künstler bezeichnet werden kann. Unter den Plastiken ragt besonders noch eine auS einem Holzklotz geschnitzte Büste de» Büchsenmacher» Erfurth in Suhl hervor. (Lin Besuch der eigenartigen Ausstellung kann wä nisten ( empsohlen werden. ' Aus Anlaß des bevorstehenden Besuches des Gra - fen Zeppelin in Tresden hat der hiesige .«königlich Württeinbergische .(tonsul Herr Kommerzienrat A r n h o l d dem Rate zu Tresden die Summe von 1>>Gl Mark über sandt. die an dem Tage der Ankunft des Grafen Zeppelin an würdige und bedürftige Einwohner der Stadt Tresden verteilt werden 'ollen. Ter Rat hat die Schenkung unter dem Ausdrucke des Tankes angenommen. — Weiter har der am I I. Mär; d. I. in Mentone verstorbene Rentier Karl Theodor M undt dem B ü r g e r h o s p i t a l e die Summe oon 3')00 Mark hinterlassen. Auf Beschlich des Rates ist das Vermächtnis dem Erweiternngsfonds beim Bürgerho'pitale '«geführt worden. — Tem Vürgerhospitale hatte bekanntlich auch der verstorbene Konimerziknrat Konsul P a l in i die Summe von 7000 Mark hinter lassen. Ter Rat hat beschlossen, diese Stiftung unter dem ' > I c ! l' -linn- Stiftung beim Bürger hospitale ;u vecu lten, von den Zinsen Ist«! Mark jährlich am 1. M i a «ä i urt ! d> s Stiil'-r.. n zehn Pfründ ner glei.hinahig ;i> verteilen und den Rest der Zinsen dem leweiligen Vermalter des Bürgerhospitales zur nnbe- schränkt',! V'-rmeiioung zu Zwecken des Bürgerhospitales oder seiner Zn'a'ien zu überlassen. ' Im hiesigen Dachdecker gewerbe sind seit einiger .seit Lohndifferenzen entstanden. Zwischen den beiden Arbeitgeberverbänden slir das Tachdeckergewerbe und den organisierten Gshilsen und Arbeitern waren seit einigen Wochen Verhandlungen über die Ausfü llung eines neuen Lohntarilcs im («Ringe. Die Arbeilmhnur haben sich trotz des (L, tgegenk Milieus der Arbeitgeber fortgesetzt ablehnend verhalten, so das-, sich diese nunmehr entschlossen haben, sämtliche organisierten Arbeiter und Gehilfen so lange aiismr'perreii. bis eine Einigung zustande gekommen ist. ' T >> «c o n k n r s c in Tresden beliefen sich in der Z st , oi M--r> L>0l> bis Marz 1010 aus insgesamt 103. Von . k-'-tr. ?< n >21 phgsüche Personen, 25» Nccchläss" lind l!» H istl o rell'ihasten nsw. Außerdem wurden tvegc-n M 'ic-ii! aiaels 73 Anträge auf Konkurseröffnung abgei, >ca'»n. gleichen Zeiträume wurde 102 (ionkiirs- i'N !- .- ' . . c .n,. - c: l,i--r, an l</> phg'i'che «Pc-r'on-a-', 20 R I's lä's" und 17 Haiidelsgeiellschaften niw. letrorr-a Turrch :chln»h>>c>rträliing wurden 00, durch Zgo ci-a re rc l , ' bst und i Mail'eni cngels 7 «loiikiirie .'ln > ä r l l'r ' - ägg hohen Z,ahl der I N Nr : .-> u. d ! -endeten (,o»f»n:verfahren überhaupt geht l - ' - ' ge im allgemein«-,, immer noch l: - cm : ur ' m>--i günstige bezeichnet werden kann. Ein trübe r Vilö biet'-n jedenfalls die 73 wegen Masse- mangels bg'-mi-'-ne» Anträge aus Konkurseriissniilig, da hi rh-i l r o ,il.-,rde Siiminen eingehüht worden sein dürsten. Küyschcnbroda, 12. Juni. Das König!. Amtsgericht in Kötzschen kroda wird am l. Juli d. I. erösinet. Z,u dem neuen AmlSgerichtsbezirk gehören folgende Gemeinden: Coswig. Kötzschenbroda. Külitz. Lindenaii, Naundorf. Nieder löst,nih, Neu Coswig. Niederwartha, Oberlößnitz. Radebeul mit Serkawitz. Wahnsdorl. Wildberg und Zitzschewigs Amtsblatt für den Gerichtsbezirk ist die Kötzschenbrodaer Zeitung. Limbach, 13. Juni. Gestern nachmittag ertrank beim Baden im Rittergutsteiche der des Schwimmens unkundige, im Ist. Lebensjahre stehende Sohn des Rottenführers Schubert. Plauen, 13. Juni. Aus einem zwischen Schönberg und Mehltheuer gelegenen Uebergange sind gestern nach mittag vier aus einem AuSfluge begriffene Knaben nach der Vorbeisahrt eine» von hier nach Hof verkehrenden Güterzuges durch die geschlossene Schranke gekrochen, al» im selben Augenblicke der von Hos kommende Cilzug den Uebergang passierte. Während drei Knaben mit dem Schrecken davonkamen, wurde der vierte Knabe, der zehn jährige Sohn des Streckenarbeiters Pippig. von der Loko- Motive erfaßt, überfahren und sofort getötet. Sport. "-p Dresden, 13. Juni. Bei dem Radrennen stand der große Preis der Stadt Dresden im Mittelpunkte de» Interesses und hatte eine Zuschauermenge von über 10 000 Personen nach der Rennbahn gelockt. Den Steg trug Walthour davon, der bereits im vorigen Jahre denselben Preis errang. (Lr befand sich jedenfalls in aus gezeichneter Verfassung und hatte Theile und Sulzmann gegenüber durchaus keinen leichten Stand. Für das klassische Tauerrennen über 100 Kilometer standen -1 Presse in Höhe von 2(XA). 1000, 1300 und 1000 Mark zur Ber- sügung. Gemeldet hatten Gnignard-Pari«. Salzmann- Heidelberg, Theile-Berlin und Walthour-DreSden. Walthour siegte in l Stunde 10 Minuten 17'/^ Sekunden, womit er einen neuen deutschen Weltfahr-Rekord schuf. Gnignard wurde infolge mehrerer Rad- und Motordesekte ans den t. Platz gedrückt. Theile mußte sich mit dem 3. Platze begnügen, da er von Salzmann überrundet wurde. Der Kleine Preis von Tresden, ein Dauersahren mit Motor führung über 00 Kilometer, war mit Preisen von 000. lp-O, 200 und 100 Mark anSgestattet. Schön siegte in .'ist Minuten 33 Sekunden. Zweiter wurde Lahck'-n, Dritter Somers und Vierter Krebs. Weiter fanden noch drei kleinere Fliegerrennen statt, die gleichfalls einen recht inter essanten Verlauf nahmen. Nächster Renntag ist Sonntag der 10. Juli: Dresdner Tomwerpreis. Großes Flieger- rennen der Extra- und /( Klasse. c,p Dresden. Internationale Ruderregatta. Zu den >3 Rennen der Internationalen Regatta haben folgende Vereine mit der nachstehend angeführten Zahl von Booten gemeldet: Spindlersfelder Ruderverein (SpindlerSfeld) 3, Dresdner Rnkerverein (Dresden) 0, Dresdner Ruderklub (Dresden) 0. Ruderverein Wratislavia (Breslau) 0, Magde burger Ruderklub (Magdeburg) 0, Ruderklub am Wannsee (Berlin Wannsee) 0. Leipziger Ruderklub (Leipzig) 4, Ruder- gesellschaft Treten (Dresden) ä, Berliner Rudeivecein von 1370 (Berlin- 3, Ruderklub Grimma (Grimma) 2, Ruderverein Germania (Leitmeritz) 2. Meißner Ruderklub Neptun 1. ES werden also in den 13 Rent en 02 Boote mit 23st Ruderern gestartet. Vermischtes. V Tie originelle Annonce. Eine Chicagoer Zeitung setzte jüngst für die originellste Annonce einen Preis von 0 Tollar auS. Tie Prämie erhielt eine wirklich originelle Anzeige, die also lautete: „Junger Mann, gegen wärtig im Gefängnis, sucht Mittel und Wege, wieder herauSzukomnien. Würde »lit Begeisterung Ratschläge jeder Art bezüglich sofortiger Freilassung cntgegennehmen. Möchte Adresse des TichterS kennen lernen, der geschrieben hat: „Tie Mauern von Stein sind kein Gefängnis: die Stangen von Eisen sind kein Käsig." Briese sind zu richten an Johann L. Silber, Provinzialgefängnis." Diese Annonce erzielte eine» so großen Erfolg, daß die Leser des Blattes an den Gouverneur ein Gesuch um Freilassung deS witzigen Sträflings richteten. v Gekauste» fremdes Vieh aneinander zu ge wöhnen. hat schon manchem Vtehbessher Sorgen bereitet. ES ist ratsam, die schwächeren und besonder« auch die furchtsamen Tiere und überhaupt alle» Vieh am Kopf und Hals mit Branntwein zu waschen. Die Tiere werden bald anfangen, sich gegenseitig zu belecken und da« Gewöhnen aneinander wird schneller vor sich geben, als der Besitzer glaubt. v Ein e i g e n a r t i g e s G e r i ch t s kn r i o s u in ist vom Landgericht Berlin l zu melden. In einem Theater- Prozeß war die Frage zu entscheiden, ob der Ruf eine» Stückes, das von einer Berliner Bühne bereits angenom men ist, darunter leidet, daß es vorher in einer Provinzial stadt Teiitichlands in Szene geht. Man einigte sich schließ lich dahin, daß ein Sachverständiger entscheiden sollte. Die Wahl überließ man dem Gerichte, und dieses bestellte als Gutachter den Bühnenschriftsteller — Adolf L'Aronge, der bekanntlich schon vor zwei Jahren ans dem Leben geschie den ist. Juristischer -totgeber. kttscOkiM Lk>?r IiirlMIche Acikraqen werden Iiil'ere» ktnmiecit-ci »II »Ii-lrr Stell» Niem, >'!»k biNei, mir. der W'Naoe Pf. l,c «rlelmarken />>» Deck»»« docc «nete, cniiilagen retzuleAei- still die «»«Ninlte üb-mebme» wir keine Neci,,iiivorlu»„ X. X., TrrSven. «Bin ich verpflichtet als HandlungS- gehilse leim Engagement aus Anfrage nach meinem Mesundheiir- zustavde hie über genaue Auskunft ar geben?' — Wenn S>e mit einer chranüchen ttcankbelt behaslet sind, müssen Tie die« -wetfelloS, da ein Ivesectllcher sttzckivr beim Engagement eine» Bcdienstelen koch sein allgemeiner Äesundkettcziistand ist Bo übergehende Kionkkellszvslii, de bianchen Eie indessen nicht anzugeben. Lpielplan der Theater in Dre-den. Sdvntgl. Q»*'»»»,««». Bleibt biz cuf wet'ereS gesch'ossen. Nvntgl- VedaMPtelhav« Donne>s!ag Maria Ltucnt. Awang 7 Uhr. Hietttigc Nathan der Weise Anfang 7 Uhr. AteftdeaqUieater. Donnerstag: Ein Walze,träum. Anfang tz Uhr. -sretlag: Die lustige Witwe. Anfang 3 Uhr. Zentral - Theater. Donnerstag und ssreltag: Der dunkle Punkt. Anfang 8 Uhr. Konzerte. vartst«». ssörügl. B«ln»dere An« '/P' Uhi. kleine» Theater tHofbräu-Kab.) Große WirtschaU Ans S Uhr. Auf. >/,S Uhr AuSsbllungSpalast Ans. Uhr Hlora-Vartöiü (Striesen) 8 Uhr Waldschlößchen-Derrosse '/,8 Uhr. Nönlgshof (Strehlen) Ank 8 ll. Basthos Wölfnitz 'Matzke- 8 Uhr. Deutscher Kaiser (Pieschen) 8 U. rpielyla« der Theater i« Leipzig. Neue« Lheater. Donnerstag: Der schwarze Domino, vor her: Susannen« Eeheimnt». streitag: Siegfried. — Alte» Theater. Bi« Sonnabend geschlossen. — Ächausvlelhaoß. Donnerstag: Der Registrator auf Reisen- ffietlag: jjtrkuSleute. Neue« O> «retten Theater. lstentral-Tveater . Donner-iag b>« Montag Oomi-mciii'Iv. Tie letzten Takte der Wnlküren-Phantasie waren soeben verklungen und die Menge geputzter Mensche», die sich eben noch, zwanglos promenierend, ans dem Irühkon-ertplatze ergangen hatte, begann sich aufzulösen. Ein großer dicker Herr mit graiimeliertem Pollbart nahm jetzt einen schlanken, ungemein hübscl)en jungen Mann im weißen Strandanzug unter den Arm vnd zog ihn energisch mit sich fort. „So, Otto," sagte er mit Stentorstimme, „nun ist es aber genug' Wenn man das jeden Morgen aushalten müßte — es wäre mein Tod. Wenn rr wenigstens mal einen einzigen schmetternden Militärmarsch gespielt hätte, dein vielgepriesener Tiebrrchstein, so 'nen alten Tessauer — oder „Wenn der Hund mit der Wurst übern Eckstein springt —" „Aber Onkel," rief der junge Mann errötend und sich ängstlich um- wendend, ob nicht etwa jemand diesen sonoren, im unverfälschten „oft- preißijchen Tialekt" ausgestoßencn Gesühlserguh gehört habe. „Es war doch — ein erauisites Programm. Eigentlich viel zu schade für ein Militärkonzert Nachdruck verboten - «de Rechte vorbeholten. — Wagner - Meyerbeer — Mozart — Kreutzer —" — „Ach waS —" rief der alte Herr zurück, „gar nichts war's, kein Mensch kennt sich darin auS — und vieles hört man gar nickst — man nennt das wohl piano! Ja, da hättest du mal unseren alten Merkel hören sollen vom 1. Jeld- artillerieregiment — ja — wenn der loslegte — mit Pauken und Trompeten so 'n Hohenfriedberger oder Torgauer oder was sonst auf diesem Pro gramm stand heiliges Kanonenrohr -- daS war doch noch was!" „Bester Onkel, du mußt doch bedenken, das hier das Publikum nicht aus lauter ehemaligen Artilleristen besteht — es sind hier auch nervöse Leute —" „Ist mir egal — wenn ich mein Geld bezahle, so will ich auch dafür was haben! Ich habe dir nun allen Willen getan — bin heute früh um fünf Uhr mit dir ciufgestandcn und habe mit dir gebadet — der reine Unsinn, beiläufig gesagt — denn dazu, zum ^rühaufstehen, habe ich während der Ernte Gelegen heit genug gehabt und zum Baden habe ich meine Bretterbude an der Inster, » wo es außerdem nicht solche Wellen gibt wie hier. Dann habe ich auf deine Weisung mit einer Tasse .Kaffee und drei Buttersemmeln als erste- Frühstück vorlieb nehmen müssen. Du hast mich dann mit auf deinen Spaziergang auf der berühmten Strandpromenade und zuletzt noch nach diesem grasartigen Frühkonzert geschleppt. Erbarme dich, daS hält kein Pferd auS. Mir ist ganz schwummerig im Magen und dammlich im Kopse! Mich gelüstet nach etwas Kompacktem uud einer Flasck>e guten Bordeaux, der einen wieder ein bißchen auf die Beine bringen wirdl" Ein silberhelles Lache» folgte dieser geharnischten Philippika, von einem diskreten Kichern zweier weiblicher Stimmen begleitet. Beide Herren sahen sich um und gewahrten nun drei Damen, von denen sie nicht wußten, welcher sic den Preis der Schönheit zuerkennen sollten, Da war eine große, schwarz«