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Glückwünsche Staat-minister Dr. Beck, eine Abordnung der BezirkSschulinspektoren und des Seminar» zu Dresden- Friedrichstadt. —' Der Jnnungsausschuß zu Dresden hielt vor einigen Tagen unter dem Vorsitze des Herrn Stadtverordnetenvizevorstehers Buchbinderobermeisters Un rasch eine gut besuchte Vierteljahrsversammlung ab, in der der Vorsitzende zunächst einen Rückblick über das letzte Vierteljahr 1910 gab. Zwei neugegründete Innungen und zwar die Gelbgießer-, Mctalldreher- und Metallgießer- Kreis-(Zwangs)Jnnung, sowie die Innung der Verfertiger chirurgischer Instrumente, orthopädischer Apparate und Bandagen sind dem Ausschuß beigetreten, so daß demselben zurzeit sämtliche 44 Handwerks- und Gewerbe-Innungen Dresdens angehören. Bei den Gewerbkammerwahlen sind die vom Jnnungsausschuß gemeinsam mit dem Allgemeinen Handwerkerverein zu Dresden aufgestellten Wahlmänner und Kammermitglieder gewählt worden. —- Tin junger, sehr talentierter Künstler, Herr Oswald Brosche, hat am Sonnabend vor einem ge- ladenen Kreise von Künstlern und Kunstverständigen einige Proben seine« großen Können» auf der Violine gegeben. Herr Brosche ist aus der ausgezeichneten Schule de» Herrn Professor Suchy in Prag hervorgegangen. In dem I'm- LLoII-Konzert von Ernst, das als die zweitschwerste Kom position in diesem Genre bekannt ist. und in der Faust- Phantasie von WieniawSki entwickelte der Künstler nicht nur große technische Fertigkeiten, sondern zeichnete sich auch durch einen gefühlvollen Vortrag aus. Besonders ist da» verständnisvolle Durchdringen der Intentionen de» Kom ponisten und die subjektive Interpretation lobend hervor zuheben. Herr Brosche hat sich auch bereits durch ver- schiedene eigene Kompositionen auf dem Klavier als ein hoffnungsvolle» reiches Talent gezeigt. —* Stiftungen. An Stiftungen und Widmungen wurden im Jahre 1909 zu kirchlichen Zwecken 1 139 481,87 Mark der sächsischen Landeskirche überwiesen. Darunter befinden sich Beträge für baulich« Zwecke in Höhe von 282 480 Mack, für innere Ausstattung der Kirchen 147 766 Mark, für kirchliche Armenpflege 105 566 Mark, für den evang. - lulh. Gotteskasten und den evangelischen Bund 254 560 Mark. —* Die Presseredoute Gold und Silber findet nunmehr morgen Dienstag abend in sämtlichen Räumen des städtischen Ausstellungspalastes statt. Mächtige Rund bogen erheben sich in der Form eines riesigen Gewölbes bis zu einer Höhe von 16 Metern im Hauptsaale. Die Festräume werden Punkt */z8 Uhr geöffnet, worauf um 8 Uhr Fanfaren den Beginn de» Feste» anzeigen. Der Tanz wird gegen 10 Uhr von den Aufführungen des König!. Hofballetts unterbrochen. Die zu erwartenden hohen Herrschaften sowie die Mitglieder des Ehrenpräst- diumS und des Ehrenkomitees wohnen den Aufführungen in der Königsloge bei. Im Hauptsaal sind eine Anzahl Logen angeordnet, für welche im Jnvalidendank Bestellungen zum Preise von 10 Mk. entgegengenommen werden. Da selbst sind auch noch eine Anzahl Tribünenplähe zum Preise von 4 bis 6 Mk. zu haben. Die Tanzmusik besorgen die Kapellen des Leibgrenadierregiment» und deS Gardereiter regiments. Zwei wettere Kapellen konzertieren noch im Konzertsaale und im Ratskeller. Die Auffahrt erfolgt sowohl an der Stübelallee als auf der Lennästraße. Der Billettverkauf wird am Dienstag den 10. Januar nachm. 6 Uhr geschlossen, ebenso ist das AuSkunftSbureau deS Arbeitsausschusses bis Dienstag mittag 2 Uhr im Hotel Amalienhof geöffnet. —* Die klagende Sängerin. Wie wir schon be' richteten, hat die frühere Dresdner Hofopernsängerin Frau Burrian-Jellinek gegen ihren Ehemann beim Dresdner Landgericht eine Klage auf Zahlung einer jährlichen Rente von 12 000 Mk. anhängig gemacht mit der Begründung, ihr Gatte, der Dresdner Kammersänger Karl Burrtan, habe durch sein Verhalten sie gezwungen, die häusliche Gemeinschaft aufzugeben. Seitdeni lebt die Sängerin mit ihrem 12jährigen Sohne in dürftigen Verhältnissen in Böhmen. Burrian bestritt im letzten Verhandlungstermine die Zuständigkeit des Dresdener Landgerichts und behauptete seinen Wohnsitz nicht in Dresden sondern in Böhmen zu haben, um auf diese Weise die Verhandlungen ins Aus- land zu verschleppen. Da» Dresdener Landgericht hat sich jedoch für zuständig erklärt und den Einwand des an der Dresdner Hofoper angestellten, 40000 Mk. JahreSgage beziehenden Sängers abgelehnt. —* Polizeibericht. Gestern abend gegen 8 Uhr wurde der von Bodenbach kommende Eisenbahnzug kurz nach dem Passieren der Station Niedersedlitz von Fahr- gästen durch Ziehen der Notbremse zum Halten gebracht, weil in einem Abteil 2. Klasse ein Erschossener vorgefunden worden war. In dem Toten wurde «in hiesiger Kaufmann festgestellt, der Selbstmord wegen Vermögensverlust ver übt hatte. — Gestohlen wurden in einem hiesigen Etablisse ment zwei Geigen, eine Flöte mit Elfenbetnkopf, eine Pikkoloflöte au» Ebenholz und ein Etui, enthaltend eine -V- und A-Klartnette, beide au» Ebenholz und mit dem Stempel „Sauerhering* versehen. —* Zweikampf. Wegen Zweikampf» verurteilte das hiesige Militärgericht den Privatmann und Leutnant d. R. Otto Schmidt vom BezirkSkommando in Torgau zu drei Monaten Festung. Er war mit seinem früheren Kompagnon in Differenzen geraten, die zu Beleidigungen und schließlich zum Zweikampfe führten. Anuaberg, 8. Januar. Gelegentlich der am 22. d. M. hier stattfindenden Eröffnung der deutschen Wintersportaus stellung wird hier ein Wintersportfest geplant. Gestern fand ein solche» in Buchholz statt, zu dem sich dort eine nach tausenden zählende Menschenmasse versammelt hatte. Die besten Ski- und Rodelfahrer wurden mit Preisen aus gezeichnet. Bautze«, 8. Januar. In der ersten diesjährigen Stadt- verordnetensihung wurde zum Stadtverordnetenoorsteher an Stelle de» wegen Krankheit von diesem Posten zurück- getretenen Bürgermeisters a. D. Rechtsanwalt» Drache, der bisherige Stellvertreter Rechtsanwalt Dr. Herrmann ge- wählt. Bautzen, 8. Januar. Der bisherige GarnisonübungS- platz de» hiesigen Infanterie-Regiment» Nr. 103 soll auf- geforstet und in einen Stadtpark umgewandelt werden. Die städtischen Kollegien haben eine diesbezügliche Planung bereit» genehmigt. Außer einer Rodelbahn und Reitwegen, soll vor allen Dingen auch eine Vogelschutzanlage daselbst angelegt werden. Auch ein Restaurant ist für den Park für später in Aussicht genommen. Chemnitz, 8. Januar. Wegen Lohnstreitigkeiten, die Arbeiter behaupten wegen angeblicher Nichtzahlung der tarifmäßigen Löhne, legten die Zimmerer der Prestowerke in Altchemnitz die Arbeit nieder. Etdrustock, 8. Januar. In der BrandsttstungSaffäre ist nunmehr die 14. Verhaftung erfolgt und zwar ist der Verhaftete der Musterzeichner Dittrich von hier. Eibeustock, 7. Januar. Gestern früh sind in Schön heide die beiden mit Erntevorräten gefüllten Möckelschen Scheunen vollständig niedergebrannt. Der Schaden ist bedeutend. Man vermutet Brandstiftung. Freiberg, 7. Januar. Au» Schwermut erschoß sich infolge andauernder Krankheit in der Nacht zum Freitag der Kaufmann Kade Hierselbst. Heide»«« bei Pirna, 8. Januar. Hier brachen beim Rodeln brachen zwei Männer je ein Bein, bei Schandau brach eine junge Dame beide Beine. Lausa, 8. Januar. Das fünf Jahre alte Töchterchen des hiesigen Einwohners Rother war in Abwesenheit der Eltern dem Ofenseuer zu nahe gekommen. Die Kleider fingen Feuer, wobei das Kind so schwer verletzt wurde, daß es gestern starb. Leipzig, 9. Januar. In der Nacht vom Sonntage zum Montage geriet in seiner Wohnung in der Blümner- straße in Schleußig der betrunken nach Hause kommende 45 Jahre alte Steinmetz Strohbach mit seiner Frau in Streit, nahm einen Revolver aus der Kommode und schoß auf sie, ohne jedoch zu treffen. Die Polizei nahm den Mann, der, obwohl er Invalide ist und nur einen Arm hat, heftigen Widerstand leistete, fest. Leipzig, 9. Januar. In einem öffentlichen Gebäude am AugustuSplatze wurde ein Fagott im Werte von 850 Mark gestohlen. Ferner wurden in einem Vergnügung«, lokale im Ostviertel zwei Violinen und zwei Klarinetten im Werte von über 1000 Mark gestohlen. Leipzig, 8. Januar. Am Sonnabend stellten die Kraftdroschkensührer ihren Betrieb ein, weil sie mit polizei lichen Maßnahmen nicht einverstanden waren. Erst nach Verhandlungen auf dem Polizeiamte wurde nach zwei Stunden der Betrieb wieder ausgenommen. Meißen. Der letzten Volkszählung zufolge wohnten in Meißen unter 31224 Bewohnern, die sich zur evangelisch- lutherischen Landeskirche bekannten, 2345 Katholiken. Außer- dem gab es 84, die sich neuapostoltsch, und 8, die sich apostoltsch-katholisch nannten. Ferner gaben sich 67 als evangelisch-reformiert, 63 als mosaisch, 12 als Adventisten, 11 als zur evangelischen Gemeinschaft gehörig, 4 als deutsch-katholisch. 3 a!S griechisch-katholisch, 2 als Mor- monen, 1 als Baptist, 1 als evangelisch-uniert an. 48 figurieren bei der städtischen Zählstelle als Dissidenten und 2 als Heiden. (Die katholische Schulgemeinde zählt mehr als oben angegebene Katholikenzahl, da zu ihr auch die katholischen Bewohner von Zscheila, Bohnitzsch, Neudörfchen, Oberspaar und Proschwitz gehören. Die im Meißner Be- zirk St. Afra wohnenden katholischen Glaubensgenossen sind allerdings für die katholische Schulgemeinde zu deren Nach teil in Abzug zu bringen.) Oelönitz i. V., 8. Januar. Mit Jahresbeginn haben zwei hiesige Fleischer in der Georgstraße und in der Wil- helmstraße wegen unbefriedigenden Absatzes ihre Läden ge schlossen. — Im städtischen Scefischverkauf im Nathaushofe wurden im November und Dezember gegen 400 Kilogramm Seefische zum Selbstkostenpreise abgesetzt. Plauen, 8. Januar. Die 7jährtge Tochter des Eisen bahnbeamten B. R. stürzte beim Rodeln so unglücklich, daß sie den Oberschenkel brach. — In Elsterberg erlitt ein 15jähriger Schüler beim Rodeln einen schweren Unter- schenkelbruch. Pl««en, 8. Januar. Zwei verwandte Knaben, der 13jährige Enno Schädlich und der 11jährige Walter Schäd lich werden seit gestern vermißt. Beide waren Rodeln ge- gangen und man befürchtet, daß sie auf einem in der Nähe gelegenen Teiche eingebrochen und ertrunken sind. Zittau, 7. Januar. Se. Majestät der König traf in Begleitung seiner Kinder mit Ausnahme der Prinzessin Maria Alix, die wegen Unpäßlichkeit an dem RodelauS- fluge nicht teilnehmen konnte, heute mittag hier ein. Die Herrschaften begaben sich mittels Schlittens nach dem Hochwalde bis zur halben Höhe hinauf und von dort zu Fuß weiter bis zum Gipfel des Berge». Dort fand eine Begrüßung durch vier junge Damen statt, die dem König und seinen Kin- dern Blumen überreichten. Alsbald erfolgte die Abfahrt mittels Rodelschlittens zu Tale, an der der König und seine Kinder teilnahmen. Die Schlitten wurden von be währten Führern geleitet. Um 2 Uhr 25 Minuten er- folgte die Rückfahrt nach Zittau und von dort um 3 Uhr nach Dresden. Gemeinde- und Vereinsuachrichten. Z Zitt«u. (Volksverein für das katholische Deutschland.) Mittwoch den 11. Januar V-9 Uhr abends im Asyl (Nordstraße) vierter apologetischer Kursus- abend. Referat de» Geschäftsführers: Die Protestrede deS Grafen Galen gegen die Beschimpfungen de» heil. Vaters. Nachher Diskussion. Um rege Beteiligung au» der katho- ltschen Männerwelt wird ersucht. — Ferner werden die Mit- glieber nebst ihren werten Angehörigen zu dem am Sonntag den 16. Januar abend» Punkt 8 Uhr in Tauscher« Nestau- rant (früher Held» Sozietät) stattfindenden großen Vor- tragvabend ergebenst eingeladen. 1. Vortrag de» Geschäfts führer«: BolkSveretnSarbeit oder Katholizismus der Tat. 2. Lichtbilder-Bortrag: Ein Gang durch deutsche Klöster oder Der Benediktinerorden, seine Verdienste und Au»brei- tung. Während der erste Vortrag uns ein Bild gibt von »er 20 jährigen segensreichen Tätigkeit de» BolkSvereinS, der herrlichsten Organisation der deutschen Katholiken, führt uns der zweite Vortrag in 60 Bildern in die bekanntesten deutschen Benedikttnerklöster (u. a. Bilder von den Kaiser besuchen in Maria-Laach und Beuron). Da die Abhaltung von Lichtbildervorträgen mit größeren Kosten verbunden ist. hofft man auf einen um so zahlreicheren Besuch. Eintritt trotzdem frei. Kirche und Unterricht. k Innsbruck, 6. Januar. Im Kloster der Tertiär- schwestern in Mühlbach (Pnstertal) starb die Laienschwester Aloista Altma, eine Negerin, die im Jahre 1865 mit anderen Negermädchen in Kairo aus der Sklaverei lo»- gelaust und nach Tirol gebracht worden war. Die Ver- storbene war die Tochter eine» Häuptling« und wirkte im Kloster als Blumenmacherin und Köchin. Sie hat alle ihre Schicksalsgenossinnen überlebt. k Die katholischen sogenannten freien Volksschule» iu Frankreich werden bekanntlich aus freien Gaben unter halten. Außerdem zahlen meist die Eltern der Schul kinder ein geringes Schulgeld. Der Stadtrat von Annen» hat nun dreimal hintereinander eine Unterstützung von 16 000 Franken bestimmt für die Eltern armer Schulkinder der freien Schulen. Der Präfekt des Departements Somme hat aber diese Bewilligung jedesmal annulliert und zwar ohne Angabe eines Grundes. In einem ganz ana- logen Falle hat der Staatsrat am 16. November 1888 zugunsten der Gemeinde Saint Saturnin-les-Apt im Departement Vaucluse gegen den Präfekt dieses Departe ments entschieden. Neues vom Tage. Berlin, 8. Januar. Bei einem Zugzusammenstoße aus der Berliner Südringbahn wurden 35 Personen verletzt. Spandau, 8. Januar. Ein gewaltiger Wasserrohr bruch. der in der Hauptstraße der Stadt, der Klosterstraße, ein 8 Meter tiefes Loch verursachte, und eine große^Ueber- schwemmung erzeugte, versetzte die Einwohnerschaft in Auf- regung. Der Keller des Rathauses und vieler anderer Gebäude stehen unter Wasser. Der Verkehr auf der Straße ist aufgehoben. Darmstadt, 7. Januar. Die Bevölkerung des Groß- herzogtums Hessen zählt nach der vorläufigen Zusammen stellung der großherzoglichen Zentralstelle für Landesstatistik 1282109 Personen gegen 1209175 im Jahre 1905. Altavtlla Jrpino, 8. Januar. Gestern nachmittag brach in einer Schweselmühle bei dem Oertchen Tufo ein Brand au«. Sieben Arbeiter sind den giftigen Dämpfen erlegen. Telegramme. Rom, 8. Januar. Aus Anlaß der Feier ihrer Silber hochzeit, die am Montag stattfindet, empfingen Fürst und Fürstin v. Bülow heute in der Villa Malta zahlreiche namhafte Persönlichkeiten aus politischen, diplomatischen und Adelskreisen, die dem fürstlichen Paare ihre Glück wünsche darbrachten. Paris, 8. Januar. Bet Busygnay stieß gestern abend auf der Nordlinie der Brüsseler Schnellzug mit dem Lokalzuge zusammen. Zwei Wagen wurden zertrümmert, doch wurde nur ein Bediensteter des Speisewagens ver wundet. Ein zweiter Zusammenstoß fand in der Nähe des Pariser Nordbahnhoss heute nachmittag durch einen Leerzug uud einen Personenzug statt. Es wurde niemand verletzt, doch ist der Sachschaden sehr bedeutend. Paris, 8. Januar. Senator Perrier stellte in dem von ihm über die Mißbräuche bei dein Neubau des Nationalmuseums erstatteten Bericht fest, daß dieser Bau, dessen Kosten auf etwa 3 Millionen Franken veranschlagt worden waren, 11s/, Millionen verschlungen habe. Perrier verlangt u. a. im Namen des Untersuchungsausschusses, daß der leitende Architekt seines Postens enthoben und zur Verantwortung gezogen werde. Paris, 8. Januar. In Reims begann heute der Kongreß der Vertreter der Nordbahnbediensteten. Die Zahl der erschienenen Delegierten war nicht sehr groß. Die Berichterstatter waren zur ersten Sitzung nicht zugelassen. Lissabon, 8. Januar. Die Geschäftsräume dreier monarchischer Zeitungen waren heute gewalttätigen An griffen auSgeseht, bei denen Betriebsmaterial zerstört wurde. Die Geschäftsräume sind deshalb unter den Schutz deS republikanischen Militärs gestellt worden. Santiago de Chile, 9. Januar. Ein Brand zer störte heute nacht einen Teil der Bahnhofsanlagen, wobei sämtliche Schlaf- und Speisewagen sowie der Salonwagen de» Präsidenten ein Raub der Flammen wurden. Da» Feuer ist vermutlich durch ausständige Eisenbahnbedienstete angelegt worden. Nach den bisherigen Feststellungen ist beim Brande ein Mann ums Leben gekommen. Der Materialschaden wird auf 150 060 Lstr. geschätzt. Kunst, Wissenschaft und Vorträge. j Dresden. Herr Kapellmeister Olsen sucht für die Ge werbe hau skonzertc immer neue Anziehungspunkte zu ge winnen. Im letzten Sinfonicabcnde trat zum ersten Male die Pianistin Elsa von Grave vor das Dresdner Publikum und brachte ein neues Klavierkonzert mit Orchester von Schotte zu Ge hör. Von letzterem kennen wir außer reizenden Klaviersachen Streich- und Vokalauartette sowie Sololieder. In dem Klavier konzert offenbarte sich die tief poetische Natur Schrittes in vor trefflichster Weise, besonders der Mittelsatz gefiel sehr. Fräulein Elsa o. Grave spielte das Konzert mit Schwung und gereiftem Erfassen. Sie zeigte sich als routinierte Pianistin und in Stücken von Chopin, Liszt, Tausig als feinsinnige Künstlerin mit perlender Technik und singendem Anschlag. Herr Olsen bot Beethovens 0-LtoIl-Sinfonie und Dooraks Slavischc Rhapsodie Nc. 3 in glän zender Wiedergabe. Katholisches Arbeitersekretariat Dre--err-Altftadt, Al»r«ftr«tze 17, I. Fernsprecher «8L1» Unentgeltliche Auskunft und Arbeitsnachweis. Sprechstunden vo r I I—I Uhr und von S—Uhr