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Sächsische Volkszeitung : 26.11.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-11-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192111265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19211126
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19211126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-11
- Tag 1921-11-26
-
Monat
1921-11
-
Jahr
1921
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 26.11.1921
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««chslsche «»ir»»«rtun, Sonnabend den 2S. November 1621 bcngen könne. Er hat sich bei dieser Gelegenheit übernommen. Er ha! eine deutsch-katholische. eine naiionalkatholische Kicche aus der katholischen Kirche machen wollen, »na die D'-ige ha en dort donials so angrfangen, saß man auch durch die Mai-G»sehc u-2 derartige Erlasse versuch: hat, die Rectie der kmhottlchH Kirche ;n bei ranken. Wad einem Bismarck nicht gelungen ist, wnS e.nem Kttltiiemiiiister Fleischer ecst recht nicht gelingen. sHe.lcrkeit und Zurufe links. kk>.:er A>. -rechterhaltung der Forderung, das; wir durch das Ne' i- weile' tomtien werden, sage ich »ur d«is eine: Länast, wen» uou dem Herrn Kuttnsminister Fleitzner i» Sachse» und in Tcutjchland niemand mehr spreche» wird, > iemand mehr etwas hilrc<» wird, werden dis 3 i'chl-sr von Meißen »ach die katholischen Schule» besuchen »nd ReligivuSprüfungeu dort abstakten. kLebhafte Zu- rnse links.) Trmgeg.'nüber crklärte Kultusminister FrMtler u. a., bas; die Zentrumsblätter versucht hätte», eine groß: Akiioii z» nniernehiiien wegen dieser- Verbotes. Die gange Aktion sei aber mißlungen. Ja, selbst in der Zcittrumr-presse h>itte sich mit Ausnahme einiger Organe eine rein referierende Haltung be merkbar gemach:. Für Sachsen lagen die Truge ganz klar. Für andere Länder sei drr sächiisch.-n Regierung keine Verantworlnng zuzuschieben. In anderen Landern bestünden auch nicht solche Gesetze, wie gerade bei uns in Sachsen. Die sächsische Regierung müsse und werde immer dafür eintrcicn, das; die bestehenden Gesetze geachtet würden. In diesem Falle handle cL sich nur um die Auslegung der diesbezüglichen Artikel der RcichSvcrfas- sung. Es sei zuzugcben, das; dieser Fall prinzipielle Bedeutung habe und das, dieser erste KonfliktSsall weit über den Rahmen der sächsischen Verhältnisse hincnisgehe. Er wolle '» se'.ic» Anssührnngc» nichi gegen die unerhörten persönlichen Ausfälle, die Abg. Hetzlein gegen ihn und andere Mitglieder des KnItuS- ministcriirmS geiührl habe, eingchen. Dies r-unn>e n">r ihn schon deSwcaen nicht in Frage, weil die „Sächsische VolkSzeitu.-g' ja »nur Ancschlutz der Oessenilichkeit erscheine. Nacki 8 18 Absah 2 dc-S sächsischen Ucbrrgaugsschnlze etzeS finde riiie kirchliche Brau'sichtignug ln Volloschulr» nicht mehr statt. Ob das Reichvgesetz nach Aiiuahme diesbezüglich eine Aend.-> >>!>g herbeisühre. sei abzuwarten. Bis dahin .nüss: die Negier» :z svr- dcr>' daß das I!eb.-rgaiigssch.i!gesetz, sowohl von den P:il.''t,n- ten als auch von den Katholiken geachtet werde. Nach dem llebergangSschulgcsetz könne das Ministerium einen Besuch das Bischofs in den Schulen nicht dulden und es sei verpflich tet, die nötigen Anordnungen zu treffen, damit das Gesetz ge achtet werde. Wenn der Abg. Hetzlcin sich gegen Beamte dieses Ministeriums gewendet habe, so sei das unberechtigt. Denn die Anordnung entspräche lediglich einer Anweisung, die er selbst erteilt habe, um dein Ueber-zangsschulgesev Geltung zu ver schossen. ehe noch der Bischof nach Leipzig gekommen sei. Die Verhandlungen, die zwischen dem Kultusministerium und Ver tretern dc-s Bischofs staitgefunden hätten, habe nicht den Zweck rines gebcimräilichei, Kulturkampfes gehabt, sondern sie hätten nur die Möglichkeit schassen sollen, den Bischof zu veranlassen, ans die Prüfungen zu verzichten. Der Biichoi habe es aber Vorgczvgcn. ein Verbot heraiiSziisorderi!. Im sächsischen Ueber- gaiigsschtilgeseh stehe ganz deutlich, dag eine Aufsicht i» den Schulen durch die Kirche nicht statt,zufinden habe. Im Artikel 1-16 der NeichSversassllng heiße es ausdrücklich, das; die Ertei lung des Repchonsnuterrichtek. im Nahmen der Schulgesetze be handelt iverden müsse. Ein ReichSgesetz bestehe bis jetzt noch nicht, aber ei» Landesschulgesetz. Wenn ein NeichSgesetz fehlt, ein LandcZgesetz aber vorhanden sei, dann gelte dies. Religionsunterricht dürfe erteilt werden, aber »iitcr dem Aufsichtsrechtc dcS Ltaatck-. Das Aiisiichrsrecht des Staates dürfe in keiner Weise tangiert werde». I» der Eingabe, die der Bischof von Meißen an Buck im November gemacht habe, habe er erklärt, das; es zu den Grundsätzen der kachoüschen Religionsgemeinschaften gehöre, das; der Bischof in den Schulen Religionsprüfungcn anstelle. Er berufe sich hierbei auf ein Jahrhunderte altes Recht. Inner halb der katliolistcheii Kirche möge dieses Recht bestehen, eS siche aber doch nicht an, dieses kirchliche Recht auf den Staat zu über tragen. Diese Gesetze gehörten für den inneren Betrieb einer Neiigionsgesellsckiafl. Hier tönnie man vielleicht das Wort an- Wenden: Es pflanzt sich Gesetz und Recht wie eine erbliche Krank heit fort. Zu den Anschauungen des Bischofs könne er nur er klären. daß dieser von Fulda gekommen sei. Dort möge es als Verbrechen angesehen werden. Aber was dor' nich! möglich sei, sei eben bei uns in Sachsen möglich. Dr. Hilling habe in der ZenirumSpresse einen Artikel veröffentlicht, der aber gar nicht den Versuch mache, staatsrecht lich nachzuweisen, da" die sächsische Regierung im klnrecht sei. Er stütze sich nur auf kirchliche Gesetze, er wolle nicht dulden, das; der Staat seine Gesetze der katholischen Kirche gegenüber Hoch- Halte. Er verstehe nicht, wie man im Jahre 1621 auf solche Dinge hiiiziiwcisrn sich erkühne. Aus den ganze« Ausführungen HillingS sei eine solche Weitfremdhcit zu ersehe», daß er fragen müsse, ob dieser Herr überhaupt schon von dem sächsischen Ilrdcrgaiigsskhulzrlev etwas gehört habe. (!) Abg. Hetzlein hätte unterlassen sollen, einen Vergleich mit Bismarck anzustellen. Er hätte wissen müssen, dos; es nur eine Partei gegeben habe, die dieser bekämpfle, nämlich die Sozialdemokratie. Die »»ab hängigen Abgeordneten seien e§ im Neichslage gewesen, die sich mtt aller Entschiederheii gegen den Kulturkambf ausgespro chen hätten. Wie könne inan ihm dann in die Schuhe schieb:», das; er einen Kulturkampf BiSmarrkischer Art heraufbeschwörrn versuche. Ihm falle eS nicht elu, sich in einen ikoufessioucllen Streit einznmischen und er wolle nichts unternehmen, was nur im entferntesten wie Kulturkampf auSfrh«, (!!) Aber wenn die sächsische Regierung zulasse, datz die Anhänger der katholischen Religion das Recht der Religionsprüfung durch de» Bisck-os bekäme», würden auch die Protestanten mit dem selben Anliegen an den Staat herantrete». Bisher Istrbe die evangelische Kir-bc noch- nie den Versuch gemacht, das Recht für sich z» deansprilchcn, aber wenn Hetzlcin siege, würde» sich auch diese Kreise bemerit>ar machen. Dak Schulgesetz sei noch nicht da. Wenn es aber im Sinne des Abg. Hetzlcin scstgclegt würde, würden sich noch ein halbes Dutzend andere Religionsgesetl- schasten melden, die das Recht für jich beanspruchten, in die Schulen zu gehe». Wenn die Negierung daö zulietze, würde sie erreichen, datz die geistliche Aussicht, die man vorn Yinausgetan habe, von hinten wieder hereinkoinmc. Wenn nun einmal In Ikücksiclii 6er 8ic.Ii sprunsskskt stei gernden Unkosten sekien ivir uns leicler versnwljt, sämtlioke Inserste 2UM vollen IHIpreis von Fsk..i.KO 6ie einspaltige Teile in Ikeelinung /.u stellen, vie tür IViecierliolungen lestgesetrten Ksbstte :: :: dleiden laut IHk bestellen :: :: dieses Thema augeschilitten sei. möchte er noch daran erinnern, datz der Bischof nach seiner Rede vom S. Lkiober keineswegs bescheiden sei. Er habe dort ansgejührt, datz die Katholiken die tüchtigsten SlwttSbürger seien. Nach der kirchlichen Statistik vom Jahre 1617 habe sich im Jahre 1610 nur der 16. Teil der Einwohner Sachsens zum katholischen Glauben be tauni. Er jage das nicht, »in Minderheiten zu benachteiligen, er sage eS, um doch das Verlangen der katholischen Kirche be sonders zu beleuchte». In einem Artikel der „Sächsischen Volks- zcitung" habe gestanden, „man solle doch bedenken, der sächsische Kultusminister verbietet einem Bischof etwas!" Der Bischof iei nichts mehr und nicht? weniger als jede Privatperson im Lande. Und da liege es so: Wenn jemand in eine Schule gehen wolle, so habe er das bei der Schulleitung zu melden und die Ge nehmigung eiiizukolcn. Habe er sie, so sei es gut. Aber in keinem Falle dürfe davon die Rede sein, datz der Bischof eine Prüfung vornehmen könne, Er müsse mit aller Entschiedenheit znrückweisen, datz hier von einer eklatanten Verletzung der RcichSversassnng die Rede sein könne. ES handle sich um eine eklatante Nechisvirlevung bcS Bi schofs, die von der Negierung zn'.üitgewiesen werden müsse. Er habe »h mit dem Ministerpräsidenten Buck an einer Unter redung mit dem Bischöfe beteiligt. Er könne offen sagen, datz jic keinen Zweifel gelassen hätten, das; sie die Trennung von Kirche und Schule mit aller Energie durchsühren würden und in keiner Weise sich nachgiebig zeigten. Er l>abc sich nicht träumen lassen, datz der Bischof einen solchen Vorstotz unternehmen würde, au-r alle Proteste, die an ihn in großer Anzahl gerichtet worden seien und die alle slaininende Proteste gewesen seien, hätten gez- gl, datz sie alle nach einem Schema gearbeitet seien. Er tue woh! am besten, wenn er alle diese flammenden Pre teste zu den Akten lege. (?) EL bleibe bei der An ordnung. bei dein Grundsätze, datz die sächsische Negierung ver suchen werde, den geistlichen Einfluß ganz aus der Schule her- auszubckommen. Äbg. Hetzlein habe in jedem Satze seiner Aus führungen vorbeigercdet. Wenn man berücksichtigen wolle, was bei der Schaffung der Weimarer Verfassung der und der ge sagt habe, so sei dies noch lange nicht maßgebend für die Ver fassung Was Havtzinann gesagt habe, beziehe sich nur auf den konfessionellen Religionsunterricht, aber nicht aus die geistliche Aussicht. Solange kein Rcichsgesetz da sei, werde die sächsische Regierung immer ihren jetzigen Standpunkt vertreten. Abg. Hetzlein habe weiter von dein Kampfe gegen das Christentum gesprochen. Es sei ein falscher Stand»»».:!, wenn man be haupte, datz die bekämpfte Anordnung den Kampf gegen das Christentum bedeute. Auch von e'neni Kampfe gegen die Reli gion könne nicht die Rede sein. Die Regierung »niste sich da gegen verwehren, datz die katholische Kirche sich in Slaaisangc- legenheiteii hineiiimist,''e und lehne dick- mit aller Entschieden heit ab. Er wcrde cs bei der Verordnung belassen. Dem Anträge des Abg. Hetzlein an? Besprechung der An frage wird hierauf stattgegeüen und der Abg Sch urig (Soz.) erklärt, das; man erstaunt sein »niste, wie der Abg. Hetzlein solche Angelegenherieu vor den Landtag zu bringen vermöge. Er müsse Einspruch erheben dagegen, datz »lau gegen das tlever- gangssckuilgesetz Siurm laufe. Seine Fraktion verwabre jich gegen kirchliche Machinanonen, wie sie in Leipzig vorgeiowmen seien. Er müsse davor warnen, zu versuchen, auf Umwegen das Gesetz zu umgehen. Abg. Nendiorfs betank, datz eS sich nicht »m eine Fadenscheinigkeit handle, sondern diese Ansrage müsse große Bedeutung bcigemessen werden, wie ja auch der KulluSininister Fleitzncr >n seiner erregten t'wtläriing kuildgetan habe. Fleitziier sei ein kwppelies Mißverständnis unierlausen. Er habe die Ansage de? Kulturkampfes abgelehnt, er habe erklär!, datz ihm der Kampf gegen die Religion allezeit feriigelegen habe. Wich tiger sei es, datz Fleitzncr erklärt habe, es handle sich um eine Frage, die die SiaatSregiernng angehe, nämlich die Schulaufsicht. Er möchte auSsyrechen, daß in dem Vorgehen deS Bischofs nichts zutage getreten sei, woS nach einer Aiisprnchunhme von Schulaufsicht auSsche. Er sei davon überzeugt, datz von geistlicher Aussicht nicht mehr die Rede sein könne. Was das Vorgehen des Bischofs beireffe, so handle es llch hier keineswegs um eine Schulaufsicht, son dern »ur um eine interessierte KeutuiSnahme. In dem Vor gehen des Bischofs könne er nur einen charaktervollen Versuch erblicken, auf diesem Gebiete einmal Klarheit zu schaffen. Seine Fraktion verfolge die AngelezenKeir mit Teilnahme. Jedenfalls wcrde sich die Erklärung des KuliuSm misters, die Angelegen heit zu den Akte!! zu legen, in der Geschichte nicht bewahrheiten. Redner wendet sich sodan» noch gegen Angriffe, die von dem Abg. Hetzlein gegen seine Partei gerichtet worden seien. Der Vertzeeier des Zeittrums sei geilistenttich beuinht, in den katho lischen Kreisen Widerwillen und Mißtrauen gegen eine Partei zu säe», die nachdrücklich, wie jede andere Partei stets für die Erhaltung der großen Kulturgüler eingetreten sei. Abg. Büngcr (D. Vp.) führte aus, datz das Vorgehen des Bischofs nicht anders nuszulegen sei, als daß dieser bean spruche, eine» Teil der Schulaufsicht auSzuübeii. Er bedauere eS. datz der Kirche kein größerer Ennlutz im Wege der Regelung und Ordnung des Religionsunterrichtes zugebilligt worden sei. Er Halle es für undenkbar, datz Religionsunterricht nach den Grundsätzen der betreffenden Religionsgesellschasi erteilt werden könne, wenn man die Kirche vollständig ausschaltc. Abg. Dr. Sehferi (Dem.) erklär!, datz seine Fraktion sich in dieser Angelegenheit voll und ganz hinter die Regierung stelle. Nach der Neichsversasjung sei der Kirche jede- Recht, eine Aussicht ausznübeii, abzilsprecheu. Auch die katholische Kirche habe durch ihre Vertreter in Weimar auf das Aufsichisrecht ver zichtet, lind ivenn sie jetzt wieder dieses Recht für sich beanspruche, so vergehe sie sich gegen den Wortlaut und den Sinne der Reichs- Verfassung. Es handele sich in dieser Frage um eine Machlprove, der mit aller Enischiedenheii eiitgegengetreieu werden müsse. Abg. Menke (Unabh.) bringt unter größter Eiiirüstuug der Rechte» zum Ausdruck, datz ec den Bischof für einen Mensch:» Hille, der sich mit größtem Firlefanz als Harletin vorstelle. Der Bischof von Meitze» versuche, durch sein Vorgehen die Macht der katholischen Kirche zu vergrößern. Es handle sich bei einem Besuche des Bischofs in den Schulen nur darum, die Kinder zu beeinflussen und ihnen beizubringen, datz der, welcher Knecht ist, auch Knecht bleiben solle. (Abg. Hetzlein: Da hat er an Sie gedacht! Heiterkeit.) Abg. Schneller (Komm.) betont, datz eS Pflicht der Regieriing sei, bei der Reichsregicrung mit allein Nachdruck darauf hin'zuwirkeil, datz diese Frage so rasch wie möglich zu klären fei. Auf keinen Fall dürfe der Kirche ein Aufsichisrecht zugebilligt werden. Es sei Pflicht der Lehrer, sich von der Kirche. loSzusagen. Nur im Kampfe gegen die Kirche könnten sie ihr Ziel erreichen. Abg. Hetzlein erklärt auf die gemachien Einwürfe, das; eS ihn sonderbar berühre, ivenn Fleitzner bclmuptet habe, datz die „Sächsische Volkszeiiung" unter Ausschluß der Oeffentlichkeit erscheine. Dann hätte er aber nicht auf dieselbe so oft zurück- lonimeii dürfen. Er wendet sich insbesondere dagegen, das; Fleitzner ans einer Rede des Bischofs Auszüge zitiert habe. Wenn er dies tue, so hätte er mindestens die „Sächsische Volks- zeiiunn" zurate ziehen sollen, denn da wären ihm derartige Unrichtigkeiten nicht unterlaufen. Datz der Bischof aufgefordert I>abe, aktiv tätig zu sei» für eine Weltanschauung, könne ihm doch nicht zum Vorwurf gemacht werden. Er tue hierbei doch nur das. das auch Fleitzner für seine Weltanschauung schon häufig getan habe. Er lehne es ab, auf die Ausführungen des Abg. Menke einzugehen. Daß seien Aeuherungen gewesen, die un würdig eines Parlamentariers seien. I« folgenden «endet sich Nr. L73, Sei,« g der Redner gegen die von Lein Abg. Rendiorsf gegen ihn ge. machte Polemik. Er betont sodann, datz er diese Geiegenhez »ichl vorübergehen lasten wolle, sestzusiellen. datz die Zenlriims- pariei niemals daraus Verzichter habe, die Leitung des Reügjons. Unterrichtes zu beaufsichtigen. Die Temonkraten hätte» bei den damaligen Beratungen unternommen, da? Schuitompromitz z>, verschlechtern. Tie Frage werke durch das Reich entschieden iverden. Tie Aii-'ipiache in der Kammer habe insoser» friii.» Zweck erreiche als sie c.u klares Bild v>u« der Auisavung bei o.'u einzelne» Parteien gegeben hat. Ec möclue daraus tumve-st». das; die fortgesetzten Angrisje» die von der sächsischen Regierung gegen die Schulen gernlpel würde», über das Rrsth hinaus auch im Ausland« schweren Schaden anrichten würden. Die Frage des Religionsunterrichtes müsse von Fleitzner jo behandelt werde!', wie es ihr zukomme. (Tie'Ausführungen des Abg. Hetzlein iverden wir noch linferer morgigen Ausgabe >m Wortlaut verösseiittich.».) Das Haus wendet sich sodann wieder der F-urtsvtzung der 4L ttLdcülliike zu. Vorher gib- WirtfchasiSmuiister Fel lisch eine Erklärung ab. :u der gesagt wird, daß die sächttl-ve Regierung von den Ab sichten, die ReichSeisenbahn in eine Privatbahu umzuwaiike'.», erst durch die Pcesje Keu»ttiiS erlialleu habe. Von der Zr.» sammeukuust in München habe die Regierung keine Kennuns er hallen. Die sächsische Regierung glaube, einen Ansprua» zu,» Mitreden i» diesen Dingen zu haben. Als die StaarSbahueu an das Reich überführt worden seien, sei von einer Vereinheit lichung, aber »ich: bon einer Privatisierung die Rebe gewesen. Abg. Hcßlein führte aus, datz der Haushaltplan zum größten Teile brrei's überholt sei, und auch er möchte sich dem Wunsche des Abg. Anders anfchlietzeu, datz dem HauShaltplane eine ausführliche Begründung beigegebe» iverden solle. Der HauShaltpian stehe zweifellos unter den Wirkungen des Versailler Fciedensperrre- ges. ES sei ein bedanerliches Zeichen, datz dies in weiten Krei sen deö Volkes »och nicht bekannt sei, sonst würden sicherlich die Gegensätze iin Volke nicht so schroff gegeneinander prallen. Wenn inan die Wirtschaftslage betrachte, müsse man besonders daraus Hinweisen, weichen Umfang an Lau» nno Volk die Feip.ee curnehmen und in welch verschwindender Zahl demgegenüber die Verbündeten stünden. Daraus würde» sich nur allzu demttch die Schwierigieiten unserer wirtschaftliche». Vcrhälnnsse ergebe». F'.ilaüzmiuister, Heldt habe deutlich darze-a» in seinen Ausfüh rungen. welche Leisinngen das Deutsche Reich an die Eirt.uur zu entrichten habe. Die festgesetzt'» S:»: ae» seien durch de» Valntastur; vollkommen verändert. Mi: Bcivusstseiü werbe vor allem von rechts immer stark betont, das: man Ge Reichest, »een nicht hereuibeko''men hätte und datz das Erzbergersche -Steuer- Programm versagt hätte. Er gebe zu, datz in der technischen Ausgestaltung sich sehr viele Mängel in dieses Sieucrpr-'gram eingeschlichen hätten, mau rürse aber aus der anderen Seite m st vergessen, datz der Gedanke der Erreichung der Steuern gilt ge wesen sei. Des weiteren möchte er rin Wort cinlegeu für die politische Presse. Es könne kein Zweifel darüber best st.:»,, d.utz die vvtiiische Presse eine starke wir:sckiasilick>e Krüi.- tmr-.h.-n. machen habe. Auch der Staat bade ein F'n'.erei-e an de: Er» Haltung der politischen Presse. Er könne nicht ninbin. mir Be dauern irstzustelleu. datz diese Krisis von der svaennnnten Au» zeigerpresse a-isgcunüi »'erde, was den größten Schaden verur sache. Die Negierung müsse mtt aller Entschiedenheit dafür r:n» tristen, datz mich die politische Presse erhalten Vstbe. ES seien auch im Eia! in einer Reihe t on Kavitet» Beträge für di-' Äri>" e- beschädigten eingesetzt und eS sei selbstverständlich, das; hier alles getan werden müsse, was in menschlichen Kränen stehe. ES müsse aber auch mehr Anfmertsamkeit den Kriearhuiterbttebe- nen gewidmet werden. Hier sei die Not eine große. Da-:: trunl leime jeden Raditiriismus ab. wie er in der jetzigen sächsischen Regierung in Erscheinung trete, aber eS sei nicht der Meinung, wie die Deutschna tonalen, das; die Erfüll»!,--Politik aufgegeben werden dürfe, selbst wenn der Feind ins Laad komme. Bei dem Kavitel StantSthectter sei zu fordern, datz stier der Staat möglichst weitherzig vorgehe, besonders weil eS doch Hailpianfgabc in der jetzigen Zeit sei» müve den Cck,und durch wahre Kunst zurück "dränge». Aber eS müsse de» Verbänden gegenüber. die den Minbe rbenttttett e:r den Besuch deS Tdea- er-5 erleichtern wollien. Vgritä i geiibi ! i-eideii. So dürfe der <- ein VrZisb ülnie «ich) vor d-'in rstrir -ck u:e-l Biistnenw.r buud bevorzugt werden De» Fe: eueeeri niiiise er erneut i e- tonen, dai: die Dlircbs»!>," nie der irÜl'Usrlii w Persa'ülngkllejtt niilngen über die Per,',, »p st,ging dm wendischen Svracke viel zu wünschen übrig lasse. Hier müsir mtt aller Entschiedenst,»: im Killiiisminssterium e'nie Regelung geschaffen werken. Der Abg. Mütter habe i» seiner Eiairede von einer reaktionär..-,, Reichsreglerimg gesprochen. Er glaube kanm, daß eine Re-"e- rn»g, in der die Sozialdemokratie einen starke!' Ein Ans; aastist', als reak.ionär bezeichnet werden könne. Es sei selbst!) wiiänd- lick, datz die Regierung nck' aus einer mittlere» Linie - iure:» müsse. Aus de» schweren Nöten könne mau sich nur best-».-» auf Grund einer Politik der Verständigung und einer Ponstk des christliche» SaiidariSmuS. Einigung s»> Sinne der christ lichen Claalsaiisstissnna, Voltsslaai und ReichSeiucheil, uu: r Wahrung des Eigenlebens der Länder und Stämme, sittliche na > soziate Wirtschaftsordnung, christliche Botrsgcmeinschafi. das seien die Ziel« der ZcntrumSpartsi. (Auch diese Ausführungen drs Abg. Hrtzleiii zum Etat werden wir noch ini Wortlaut veröffent lichen.) Abg Sckiilirch (Unabh.) sützrie sodann nuS. datz seine Fraktion der Meinung sei, der Holzschlag in den Forsten hätte nicht »in 65 Prozent ermäßigt werden brauchen. Ferner ersucht cr dkr Regierung, einmal klarrukirtlen, ob die Jagdverpacht'inqeu auch weiterhin Private ausschlietzc. Es seien ungeheure Koste!: für die Verwaltung ausgeworsen. Die Vorarbeiten zur Erhellung der Grund-- und Gewerbesteuer mutzten beschleunigt iverden. Zinn Kapitel Ministerium des Innern möchte er bemerken, datz daS Selbst besinn m uii gSrccht der Gemeinden mehr gewahrt werden musst. Dem Wunsche des Abg. Hetzlein, die politische Presse einer mög lichst grossen Unterstützung zuieil werden zu lassen, könne er nur üeipslichteu. Für die Erhöhung der Pflcgrgelder in den Laudes- anstaltc» fei noch zu wenig getan. Seine Fraktton müsst Mittel sür die Kirche ablchnen. Ausserdem fordere sic den Ausbau der Fortbildungsschulen zu Fachschulen. Protest müsse er erheben gegen die durch nichts gercchtsertigte Bevvrzungung der höhere,! Schulen. Der Ausbau der Mädche,Fortbildungsschulen laste viel zu wünschen übrig. Es müssten linbediiigi Mittel zur Errichtung einer Arbriteralademie bewilligt iverden. 5.15 Uhr wirb mit 6-t gegen 26 Stimmen rin Antrag aus Schluß der Debatte angenommen. Aus der Rednerliste stelle» »och die Namen Ziller, Schneller, Billiger, Dr. Dehne, Winkler. Es wird beschlossen, die. Eiatvorlagen den Halishaltausschüs- sen zu überweisen. Nächste Sitzung: Heute Freitag vormittag halb 10 Uhr. * . -Pt-
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