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Rr.W»4 2«. Jahrg. AuSg. ^ «etzaktt,« ,2723 - «eschäft.stelle ,2722 Postt«8eck>I'«««o: Dresden Nr. 14797 SöcksWe Sonntag, 27. November 1921 Redadtto« «nd veschitttsstea«: Dresden «B. >8, Lolkeinttrah» 48 volksmiuna >»»«»«>»»»>*1 Monaittckl frel -an» 4l»»ga»» N 8.8O F«. »l«»«a»e » «mit lllugrierler Netlag») 8-Fi zweimanatllch l> — -» bezw. Il.tiv F«. dterteljkbrlich >8.rk8 F bezw. I8.V8 » e»»ck»>et»ca> ^ontiesleUgeld. Einzeln,mimec «o z. v>» Stlibftxde Noll»«»,»«»' erat!»», n„ aNec, W»lb»»iNl-.»o »nckcm. - Lvreibllank» l>er Redaliio» k »I» »l Ui>, -xickini. Klcht »»»drücklich ,»r«ckderla„gl« »nd mit Rückporto nicht verletzen» rinlendnnge» an di» RedaNton werden nicht auldewobrt liln^eige», Annaklne von Gelchüliranzeigen bi» t» Uhr. von ^omilieiianzeigen bis t I Uhr vorm. - Preis iür di Petil-SvaltzetI» aller Anzeigen l NO Ft im Rcklametett 4.—Fi. - ftür undentlich geichrieben» tonne dnrch gernivrecher anigegebene Anzeige» 'önnen wir die Peraiiiworiiichleii vr die Richtigkeit des Teiles iiichi übernehme Die deutsch-polnischen Verhandlungen Sens. 25. November. Die deutsch-polnische Konferenz er ledigte heute ihre wesentliche» vorläufigen Aufgaben, d. h. end gültige Aufstellung des Arbeitsplanes, und kam dabei zu dem von deutscher Seite besürworteten Beschlust, daß die Unter au s- schüsse ihre Sitzungen in Ober sch lesien abhalte». Die Unterausschüsse, an der Zahl 11, werden sich in fol gende Ausgaben teilen: t. Eisenbahnwesen, 2. Elektrizität und Wasser, 3. WährungSsrage, 4. Post, Telegraph, Telephon, 5. Zokl- ivesen, 6. Kohle und Bergwerksprodukte, 7. Arbeitgeber- »nd Ar beitnehmerverbände, 8. Soziale Versicherung, 9. Grenzverkehr, 10. Gesetzgebung, Prtvatrcchte, Nationalität und Wohnungsfrage, 11. Schutz der Minderheiten. All ediese Kommissionen treten am 9. Dezember in Obcr- schlesien zusammen mit Ausnahme der Kommission für die Minderheiten, die nach Genf berufen wird. Später soll noch eine llnterlommissivn berufen werden, die die Funktionen der gemisch ten Kommission, das Schiedsgericht und die anderen zwischen staatlichen Organe zu prüfen und die Ausführung des Abkommens zu sichern hat. Voraussichtlich wird diese auch in Genf tagen. In de» Ausschüssen führt abwechselnd ein Deutscher und ein Pole den Vorsitz. Es wird Sorge dafür getragen, daß der Präsident der Konferenz Calonder über die Arbeiten der Ausschüsse ans dem laufenden bleibt. Sie solle» ihre Arbeiten so früh fertig stellen, daß am 15. Januar die G e s a m t k o n se r e n z der NegierungsbevollmSchtigten wieder in Genf zu einer wei teren Tagung zusammenkommen kann. Die deutschen und polni schen Bevollmächtigten werden dann dem Präsidenten ihre Vor schläge unterbreiten. Wie die kurze, heute abend von der Konferenz ausgegebene Mitteilung feststellt, wird der Text des Abkommens dann ge meinsam von beiden Vertretungen init dem Präsidenten Calonder aufgestellt werden, wobei der Präsident darüber zu wachen hat, daß dieser Text dem Beschlüsse der verbündeten Mächte entspricht. Im Falle der Uneinigkeit zwischen den beide» Parteien soll der Präsident selbst den endgültige» Text sestlegen. Damit hätte die Konferenz ihre wichtigsten Arbeiten abgeschlossen. Sie wird da her nur noch am Sonnabend vormittag 11 Uhr zu einer Schluß sitzung zusammen trete», in der allerdings jedenfalls noch einige Eiuzelfragen erörtert werden können. Dann wird sie sich sofort bis 15. Januar vertagen, was natürlich nicht auSschliestt, daß eine Zusammenkunft »ach Genf früher anberaumt werden kann. Die deutsche Abordnung reist morgen »ach Deutschland zurück. Auskauf vo« Polnifch-Oberseblesien (Eigener Drahtbericht der .Sachs. V o l k» z e i t g."t Kattowitz, 26. Nov. Wie verlautet, haben Fachautoritäten ober schlesischer Wirtschaftskreise eine Denkschrift auSgearbeiiet, die sich eingehend mit den Folgen des Genfer Spruchs für die ober schlesische Wirtscknrft beschäftigt. In dieser Denkschrift wird auf verschied...e ''lege hingennesen, durch die die oberschlesische Industrie vor dem Ruin bewahrt werden kann. Die Denkschrift soll in Genf zu den deutsch-polnischen Verhandlungen überreicht werden. Die Ueberleitung der an Polen fallenden oberschlesischen Industrieanlagen in die Hände ausländischer Kapitalisten wird immer lebhafter betrieben. Das französche Kapital soll bereits 599 Millionen Franken aufgebracht haben als Anzahlung für Polen auf die geplante Ilebernahme der bisher preußischen Staatsgrubcn. Wie man sagt, ist KönigShülte schon so gut wie ganz in den m-sib französischer Lände übergcgangcn. Auch eng lisches Kapital sucht sich in den Kreisen Meß und Rnbnik festzn- setzen. Besonders ans der Hohcnlohehütte sollen die Engländer gr oße Summen englischen Kavi als investiert haben. Auch Ita lien bat, wie gemeldet wird, bereits zwei Gruben durch Ankauf der Aktien in seinen Besitz gebracht. Die englisch-irischen Verhandlungen London. 25. November. Wie die Mittler melden, sind die irischen Verhandlungen in ihr letztes Stadium getreten. ES verlautet, daß Lloyd George bei seiner heutigen Nnlerrednng mit Craigh dem Nlsterprcmicrnnntster einen grundsätzliche» Vor schlag unterbreitet habe, auf Eirund besten weitere Verhandlungen stattfinden können. Von dem Beschluß des nordirtschen Parlaments, das am Dienstag zusammentritt, hängt das Ergebnis der Ver handlungen ab. London. 25. November. Nach Belfast sind weitereTrup- pen abgesandt worden. In der Stadt herrscht setzt Ruhe. Die Verluste an Toten betrugen in Belfast während der letzten Wochen 26. Konflikt zwischen Enqland und China Paris, 25. Nov. Laut «Echo de Paris" hat Briand mit- getcilt. daß er am 2. Dezember vormittags in Le Havre ein- trcffen werde, und hat den Marineminister, sowie den Wieder au, vauminister gebeten, ihn dort zu empfangen. Nach dein Washingtoner Sonderberichterstatter der „Chicago Tribüne" sind Anzeichen für einen Konflikt in der chinesischen Frage zwischen England und China zutage getre ten. Der englische Standpunkt sei der, daß die Annahme der Noot^chen Grundsätze durch die Mächte die Zustimmung Chinas für den internationalen Konareß voraussehe. Die Chinesen stän den dagegen auf dem Standpunkt«, daß sie zu einem solchen Programm niemals ihre Zustimmung gegeben hätten. Die A«gora»No1« Englands London. 25. November. Die englische Note über das fran- zösisch-kemalistische Abkommen wurde gestern dem Ministerrate oorgelrgt, um dann der französischen Botschaft übergeben zu wer den. In der Note wird bedauert, daß die englischen Staatsmän ner durch da- Angora-Abkommen vor «ine vollendete Tatsache ge stellt wurden. Der Grundsatz der Solidarität der Alliierten sei damit preisgegeben und die Ausarbeitung eine- allgemeinen Friedensvertrages für di« Levante schwierig geworden. Nach An sicht de» englischen Kabinett» hat da» Abkomme» viel gröber» Bedeutung, als die französische Regierung zugestehen will. Die Note weist auch auf die Gefahren hin, die darin bestehen, daß den Türken zugestanden wurde, auf der Bagdadbahn Truppentrans porte zu befördern. Sie wendet sich ferner dagegen, daß die fran zösische Regierung die Türkei als einen „Lohen vertragsschlie ßenden Teil" bereits anerkennt, weil dadurch zu verstehen ge geben wird, daß der Vertrag als bereits gültig angesehen werden solle. Die englische Negierung gibt am Schlüsse der Note ihrem Wunsche Ausdruck, mit der französischen Regierung zusaniinen- zuarbeiten, sie stellt aber die bestimmte Frage, wie i» Zukunft Angelegenheiten geregelt werden solle», die nur gemeinsam von den Alliierten geschlichtet werden können. St nnes zurillk ,«-bohrt (Eigener Drahtbericht der „Sachs. V o l k» ze i t g.") Berlin, 26. Nonember. In inkuinri-llen Krei'en ist man liberrenüt, t'nß Hnao Stinnes sich iclt custe,» beceiiS wie er auf dkiickch m Bo »>> befindet Er iü jedoch nicht nach Berlin, 'andern dii'kt nach Mlilbe'M acrei'"'. Gel ccwrat Büctin-i vom Rc'cbr- verband der Ji diisir e bat sich elcch'all» nach Misitntm bei,den. nni dort mit S'i ne» Ercieb» sie der 2c»wo»er Recke zu besprechen. Sttnnr» beabsichligt vorerst ntcku »ah Bcrckn zu kommen. Der deutsch—tschecho-slowakische Wirtschafts vertrag Prag, 25. November. In der Hauvtsltzung de» NuSichusic» de» Ab,eoidi'ete»bail',S 'iir ouSwälstg Anm legcnhcit'n winde k>er keiest» v,rosstnttichte Wirttchastsvertrag mit Deutsch land genehmigt. Schnufpkelorstreik in Mken tEigenec Drahtbericht der „Sachs. V o I k » z e > t g.'s Wien, 26 Ne'v mber- In drei »,»!,»> Theate,» Wu»' ist e'n Ssiest der Scha» p-el r aiG-eb,scheu, der auch aus jämtckchc andere Theater überzugrcifen droht. Terror ausständischer Me allarbeiter Düsseldorf, 25. November. Heute vo-'-iittag sollte auf Ver anlassung der Regierung tu Anwesenheit eines Kommissars des ReichsarbeitSministeriums eine Besprechung zwischen Vertretern der Arbettgebervereintguiig und der Arbeitnehmerverbände zur Beilegung des M e t a l l a r b e i t e r st r e i k s stattsinden. Die Be sprechung mußte aber alsbald wieder abgebrochen werden, da Hunderte von Ausständigen das ganze Hans und den Sitzungs saal füllte» und die Verhandlungen so störte», daß sie nicht fort gesetzt werden konnten. Daraufhin kamen die Vertreter der Ge werkschaften, die Arbeitgeber und der Kommissar des ReichSarbeits- ministe,:uins dahi» überein, die Verhandlungen nachmittags in Köln sortzusetzen, um ungestört zu sein. Kommunistische Wühlereien unter den Bank- beam en Berlin. 25. November. Wie das Organ des Deutschen Bank- bealntenvereiiis mitteilt, ist dem Vorstand ein vertrauliches Rund schreiben der kvininnnnistischrn Parieizentrale in die Hände ge fallen, das sich a» die Arbritersraktione» und Angestellten-Ver- trailensleute wendet. In diesem wird u. a. dazu aufgcckordert. überall A r b e i t e r f r a k t i v n e n nu'znbanen »nd hierbei be sondere Unterabteilungen für Bankbeamte zu bilden. Die tnus- inäiiiiischen Angestellten, insbesondere die Bantbeainten, erhiel ten bet ihrer berufliche» Tätigkeit vielfach Cinsichl in Fi nanzoperationen. Lolches Material werde dringend ge braucht. Es müsse versucht werden, es zu beschaffen und der Ge- werkschastSabtcilnng der kommunistischen Parteizentrale z i über mitteln. Man wolle durch vertrauliche Mitteilungen Bantange stellter eine L i st e besonders kapitalkräftiger Per sonen für eventnelle Zwecke Herstellen. Besonders aber seien die Namen derjenigen Kapitalisten fest',»stelle», die durch Banküber weisungen den Fonds der Rechtsparteien stärkten. Aujsehenerrege, d - Mn eitungen des „Boi war s" Berlin, 25. Nopember. Der „Vorwärts" ocrössentlicht den Bericht zweier hervorragender Mitglieder der A u s st a ndület- t u n g in Halle, der Konininnisiru Lrmck und Bowitz'tz, die «ufse h e n e r r c g e » d e Mitteilungen üb.r die Mittel machten, mit denen der Putsch in Mitteldeutschland von den Kom munisten inszeniert worden ist. Der „Vorwärts" sägt hiezu, daß es sich hier nicht um Spitzelberichte, sondern »in Dokumente handelt, die Frau Zetkin beim Ueberschruten der russischen Grenze abgenonimen worden sind. Der Zentrale der K. P. D. ist diese Veröffentlichung natürlich u » a n g e n e b m. Heute vorinittag fand eine cmßerordenlliche Sitzung der Zentrale statt. ES wurde beschlösse», daß im Landtag sofort eine Anfrage der kommunistischen Fraktion eingebracht werden solle, die Aufklärung darüber verlangt, ans welche Weise dem „V orwärts" daS Mnlerial z n g ä n g t g gemacht wo r- de» ist und ob für diese „Indiskretion" der Staatskomlnissar für die öffentliche Ordnung oder daö Ministerium des Innern verant wortlich zu mache» ist. Von kommunistischer Seite werden Leinck und Boivitzky als Phantasten bezeichnet, die über de» Verlaus der Sitzuung i» Halle ein entstellendes Bild gegeben hätten. Doch werden die Vorgänge nicht ganz abgeleugnct. Die Zentrale der K. P. D. will auf Grund von Protokollen, die über die Bespre chungen zwischen Eberlein einer- und der Ansstandsleitung in Halle anderseits gepflogen wurde», einen genauen Bericht veröffentlichen. Aus Kreisen, die Dr. Paul Levh nahestebe», wird bestritten, daß Levi das Material dein Zentralorgan der Sozialdemokratischen Partei zur Verfügung gestellt habe. Vielmehr »tmmt man an, daß die Unterlagen sich bisher im Besitze des Ministe riums des Innern befanden. Vor der Reise der Frau Zet kin nach Moskau, auf welcher ihr daö in Frage kommende Ma terial abgenommen wurde, hatten die Anhänger Levis der Zen trale der Kommunistischen Partei Mitteilungen vo» dem Vorstoß gemacht, den sie in Moskau auf ihren Führer und gegen die Zen trale zu unternehmen beabsichtigten. Man hatte der Zentrale der K. P. D. sogar «ine Abschrift de» jetzt im „Vorwärts" ver öffentlichte« Material» übersandt. Für Recht und Freiheit! Das Fazit der Etatveralungen im sächsischen Landtag war' Schluß der Dcbattel Diese allgemeinen Be ratungen der StaatshanShalipläne für 1921 »nd 1922 haben einen ganz eigenariigen Verlaus genommen. Sie wurden m.t einer durchaus sachlichen Rede des Fliiailzininisters Heldi eia- gele-let die aber beim hohen Hause keinerlei Interesse fand, was verschiedene Redner veranlaßt,:, dem berechtiglen Wunsche Aus druck zu geben, daß in Zukunft diese Begründung des Finanz- miliistecs zum StaatshanShaltpIan schriftlich den Abgeordneten überreicht werden möge. Dann hielt. w>e schon neulich berichtet, der Mehrheitssozialist Castan eine verhältnismäßig ruhige nnd der Deutschnativnale Dr. Eberle eine in vielen Dingen wenig verständliche Rede, worauf Vertagung ans ven nächsten Tag er folgte. Die Verhandlungen des zweiten Tages wurde» mir einer finanztechniscben Rede längerer Dauer von dem Sprecher der Deutschen Volkspartei. Abg. Anders, eingeleitet, worauf dann noch die Redner der Unabhängige» sozialdemokratischen Partei, der Kommunistischen Partei nnd der Demokratischen Partei za Warte kamen. Den Etatsberatnngen des dritten Tages wurde nun al» erster Punkt der Tagesordnung die große Ansrage wegen des Verbote» des Kultusministeriums gegen den Bischof von Meißen vorangesetzt. Unsere Leser er. ha tcn ans den gestrigen und heutigen Berichten ein Bild von dem Gange der gewiß außerordentlich interessanten Verband un- gea. Während der Inlcrpellationsdebaite war das HauS v:r- Hält.i-Sinnßig sehr gut besucht, woraus zu schließen ist, da« beit allen Parteien diese Frage großem Intercsse begegnete. Die katholische Kirche kann aus das Anfsichisrecht über den Religionsunterricht unter keinen Umstän den verzichten und wird es auch nicht tu», wenn einige sächsische Mcchtkaber diesen Verzicht wünschen. ES wird niemand g.-> zw.ingcn, seine Kinder i» den katholischen Religionsunterricht zu schicken, es wird auch kein Lehrer, der sich einer anderen Welt anschauung zuzählt, gezwungen, katholischen Religionsunterricht zu erteilen. Unter dieser Voraussetzung muß aber erst recht die katholische Kirche für sich die Freiheit in Anspruch nehmen, die V stiminungen über den Religionsunterricht zu treffen, die !.n W« e» der katholischen Kirche liegen. Davon kann die katholische Kirche nnter k e . n « n U m st ä n d e n ab - gehen. Bei den Verhandlungen an, Donnerstag hat der Kn.',.Smi»ister selbstverständlich — es ivar das dorauözuseheu — seine Räte gedeckt. Er kann mit diesen jenien Räte», soweit s> bei dem Verbote gegen den Bischof von Meißen mitgewirkt hioen, ja auch ganz zufrieden sein. Und der Kultusminister wurde wie ebenfalls nicht anders zu erwarten stand, mehr od-r minder levhaft auch von den sozialistische» Parieicn gedeckt. Es wi>d sich »och Gelegenheit geben, — vor allem nach Erscheinen d:e stenographischen Berichtes — besonders die nnverscbämten Anpöbeleien des Abg. Menke von der Unabhängigen Partei inS rechte Licht zu -setzen. Einigermaßen konnte man aber gespannt sei», wie sich die nichlsozialistischc» Parteien z» der ganzen Frage stellen würden. Daß Herr Dr. Sevfert von der Demi- krauseren Partei in dieser Anaelegenheii ebenfalls seinem Nach- f.'.fcr hilfreich beispringen würde, konnte nicht überraschen. Nn'crS lag die Sache schon vei der Deutschen VotkS- par-ei. Die Rede des Abg. Billiger war unklar »nd wurde sw,r von den Freunden dcd Herrn Fleißner als Zustimmung zur pcrliegeuden Frage aufgejaßt. Das. was der dcuischnatio- Abgeerdneie Dr. Rencworfs anssührte, klang zwar be st nil'Uer, entbehrte aber auch schließlich der vollkommenen Klar heit speziell in der Frage, um die es sich handelte. Diese Klar heit wurde aber auch gegeben später durch einen Zwischen ruf des Herr» Abg. Rendtorsf. woraus man dann ersah, daß er da« AnssichtSreckt der ka tholischen Kirche über den Religionsunter richt ebenfalls nicht anerkennen wollte. Wenn amtliche ste»ographische Berichte versiegen, werden wir aus diese einzelnen Aeußerungen noch zurückkommen und dazu noch Stel lung nehme». Recht sonderbar berührte es, daß Herr Abg. Rendtorsf diese Gelegenheit der Interpellation wegen des Ver bote? gegen den Bischof von Meißen benutzte, »m eine politische Aussprache gegen die Zenicnnlspartei und die ZeiitrnniSpresse zu provozieren. Daß eine solche A»Ssprack)e kommen würde, damit haben wir selbstverständlich gerechnet. Wir haben sie bei den Etatbcratunge». also bei der allgemeine» politischen Aussprache enoarret und da wäre sie auch am Platze gewesen. Bei der Besprechung der Interpellation wegen des Verbote» gegen den Bischof von Meißen war dieser zweite Teil der Ausführungen des Abg. Rendtorsf zum mindesten deplaziert. Mit einem Worte wollen wir auch heute schon etwas auf die Ausführungen de» Abg. Dr. Sehfert eingehe,>. Der Kultusminister a. D. Sehfert bat im Lai.dtag die Sache so dar gestellt. als ob bei den Verhandlungen im PerfasiungsauSfchuß der Weimarer Nationalversammlung die Zentrum-Partei sich damit abgefunden hätte, daß »uf das Aufsichtsrecht tm katho-