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Sächsische Volkszeitung : 08.07.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192107086
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19210708
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19210708
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-07
- Tag 1921-07-08
-
Monat
1921-07
-
Jahr
1921
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 08.07.1921
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««chstsch» «»US»,tt«n« Nr. 155. Seit« » Freitag, den >> Juli 162L Die rtrlegshUfe der Amerikaner Eine Darstellung deS Truppen» und Materialaufgebotes der Amerikaner im Weltkriege au der Seite der Entente wird nun rum erstenmal in authentischer Form veröffentlicht. Es ist Mar- schall Joch selbst, der im „Matiu" anläßlich der Feier des ameri kanischen Unabhängigkeitstages über die Kriegshilfe Amerikas an der Westfront sich wie folgt äußert: Er führt aus, daß bei der amerikanischen -Kriegserklärung im April 1917 die amerika nische Armee 9500 Offiziere und AS 000 Mann zählte, 18 Mo» nate später bei Abschluß des Fricdeusvertrages, 180 000 Offi ziere und 3,5 Millionen Soldaten. Bis zum März 1918 be trug die monatliche Landung in Frankreich ungefähr ZOOM Mann. Im März kamen '80 000, i,n April 93 OM, im Mai 210 OM, im Juni 280 OM Mann in Frankreich an. Bon Juli bis November beläuft sich die Gesamtzahl der nach Frankreich transportierten amerikanischen Soldaten aus über eine Million. Im Oktober 1918 waren 41 amerikanische Divisionen in Frank reich vereinigt. Auch in der Massenherstellung sei großes er reicht worden. Von 700 Gewehren täglich bei Beginn der ameri kanischen Intervention gelangte mau auf 10 OM Stück und 16 Millionen Patronen täglich. Im ganzen hatte die amerikanische Armee an der französischen Front 75 OM Tote zu verzeichnen. A»«r Reparation sS'gener Drahtbericht der »Sachs. V o l k S z« i t g.") Pari», 8. Juli. Die Reparation-kommission hrt die Revision des sogenannten Protokolls L beendet, da« di» Rückerstattung des LuftsibiffnhrlSmatertalS zum Gegenstand hat. Alle übrigen Prelü- lolle sind bereit» der deutschen Regierung übergeben worden. Dt« «»»lieferung der Aufmärschpiäne Berlin, 7. Just. Zu der aus Basel und Genf stammenden Nickricht über die Forderung der Ententemächte aus Auslieferung der Aiii'maftchvläne des rbemalipen deuische» GencralstabeS w rd von diesig,» unterrichteter Seile m'tgcteilt, daß eine solche Forderung srten« der interalliierten Kontrollkommission noch nickt gestellt Worten fkl, daß ober mit ihr schon in den nächsten Tagen zu rcchn n ist. ti>,,le:a> Nobel soll bereits im Besitz der eii!spr,'che„d>n Pariser Jn- stnill onen sein. Die interalliierten Folterungen iollcn befristet und In bestimmter Form gestalten sein und sich aut die E twnffunngr- testimmunakn te> Versailler Vertage» flügen. Angeblich ioll-ii d!t>er nemstrn Sntentefordeiung noch weiter« Forderungen solgcn. Scharfes Vorgehen der Amerikaner gegen streikende Arbeiter Koblenz, 7. Juli. Auf Anordnung des kommandie renden Generals der amerikanischen Armee iv er den die Arbeiter d.er Koblenzer Straßenbahn, die gestern in den Ausstaud getreten sind, anfgesordert, die Ar beit bis spätestens am Donnerstag, den 7. Juli vormittags 6 Uhr wieder anszunehmen, widrigenfalls gegen sie das Straf verfahren wegen unerlaubter Beteiligung am Ausstand und wegen Verletzung des hiermit gegebenen mili tärischen Befehls eingeleitet werde. Die Mitglieder des Arbct- terrats und ein GcwerkschaftSbeamtrr sind wegen Beteiligung am Ausstand bezw. wegen Anstiftung dazu durch die Beiatznngs- behörde in Untersuchungshaft genvmmen worden. Die Straßenbahner haben zum großen Teil bereits gestern nachmittag die Arbeit wieder ausgenommen. Freigabe de« deutschen Vermögen« in Amerika (Eigener Drahtbericht der »Sachs. V o l k S z e i t g.") Berlin, 8 Jult. Der Newyork Herald meldet. d-e Frei, abc der deutschen Vermögen tn den Bereinigten Staaten ist rocht vor Mitte Jul, zu erwarten. Die Höhe der deutschen Guthaben soll »in« gewaltige sein und mehrere Hundert Millionen Dollar betragen. Ein deutsch-amerikanischer Vertrag Berlin, 8. Juli. Nach einer Meldung de- »Neuyork TimeS" an» Waihington sollen Hardmg »nid Hughes eine Besprechung über die durch tue Annahme der Friede»SresoI»t>on geschaffene Lage gehabt stoben. Hughes arbeitet aus einen Vertrag, der die mamiipfaltigen, sich aus dem Krieg» ergebenden deichch-ameriinnischen Probleme zur Erledigung bringen soll. Alle ans dem Waffenst llstand und dem Versailler Vrrlrags sich ergebenden amerikanischen Rechte und Interessen sollen durch den Vertrag sichcrgcstellt werden. Neuer ««griff -er Insurgenten aus Königshütt« Berlin, 7. Juli. Die »Deutsche Allgemeine Zeitung" meldet an« Oppeln: Ans König-Hütte haben die Polen e nen neuen Angriff unternommen. Dir Insurgenten drangen untzr heftigem Feuer bis in da« Innere der Stadt vor. Dort plünderten sie tue Läden, raubten und nahmen Etraßrnpassmitcn als Gefangene mit fort. Der Beuthener Mörder ein früherer Insurgent? Benthe«, 7. Juli. Di« Untersuchung deS Mordes an dem Major Montalbgre hat ergeben, daß die Kugel von der Sedai- straße au» gekommen ist. Der Mörder soll ein 19jäbriger Bursche (früher Insurgent) sein. Dt« Mutter wurde verkästet, «eil der Sohn flüchtig ist. Dt« Geiseln sind bisher nicht fretgegeben. Pari«, 7. Juli. Wie der Jntranssgeant mitletlt, hat die parlamentarilche Gruppe der Freunde Polen« tn der Kammer beut« nach ml tag beschlossen, dmch ihren Vorsitzenden beim Minister präsidenten anfiagen zu lassen, welche Strafmaßnahmen an gesichts der Ermordung de» französischen Major» Montalägre tn Oberschlesicn in» Auge gefaßt seien. Die Trauerfeie» sii» de« erschossene« Major Beuthen, 7. Juli. Heute vormittag fand die Neberführnng der Leiche de» erschossenen Bataillons-Kommandeur» Montalägre statt. An dem Zuge beteiligten sich General Lerond, General de Martini und Sir Harald Stuart. Alle in venihen liegenden französischen Liuppen waren auigeboten. Zu dem Zuge hatte eine Reihe polnischer Vereine ihre Mitglieder aufgeboten, die Kränze mit Schleifen in den polnischen Färbest mit sich führten. Die Leiche wird vorerst nach Gleiwitz gebracht und aus dem dortigen Militärsriedhose beigesetzt, um später nach Frankreich übergeiührt zu werden. Die Lrauerseier verlief in voller Ruhe und Ordnung. Auereise der englischen MittekAeeeefiotte nach Konstantinopel Londo», 7. Juli. Au» Malta wird vom 5. Juli gemeldet, di« gesamte Mittelmeerflotte, mit Ausnabme von fünf leichten Kreuzern, ist unterwegs, um sich in Konstaniinopel oder in der Nähe de« Hafen« zu sammeln. Die Kriegsschiffe, lne letzthin »ach Konstaniinopel abgefahren sind, haben große Mengen Munition «ller Art an Bord. Part«, 0. Juli. Wie da» Journal des Debais aus Koustan- tlnopel meldet, geht aus gewissen Nachrichten von maßgebender Stelle bervor daß die Sowiet« keine reguläien Trnppen der roten Armee nach Kleinasien geschickt Laben» daß sie jedoch im Kaukasus au« mohammedanischen Mannschaften zusammengesetzte Abteilungen an Ort und Stelle auSgehobe« haben. Pari», 7. Juli. Die Türken haben Truppen in ESki- kchehr zuiammrngezogen. Die Stadt gleicht einem großen Heer lager. Nachdem die neutrale Linie der Verbündeten erreicht ist, haben die Türken ihren Aufmarsch in der Richiunc, nach dem Bos porus eingestellt. Baghtschadjtk ist von den Türken besetzt. Balfour s Berlin, 7. Juli. Nach einer Londoner Meldung ist Lord Arthur Balfour gestorben. > Verhandlung«« mit de valera Lanka«, 5. Juli, de Dalera hat an Lloyd Georg« «Inen «rief gerichtet, worin er angeblich mltteilt. daß er bereit sel. mit den englischen Staatsmännern am Brratung»tlsch zusammenzutreffen, aber nicht an einer Verhandlung tetlnehmen könne, die von L.oyd George geleitet wird. Es soll di« Absicht bestehen, de Valera vor- »uschlagen, einer Beratung betzuwohnen, die von den Premier ministern der Dominion» «mberufen und von General SmutS ge leitet werden soll. London, 7. Juli. General Smuts ist heute früh nach London zurückgekehrt. Im Lauf» de» Vormittag» wurde in der Downing« street eine Konferenz abgehalten. Der allgemeine Eindruck war, daß bcf-iedigcnde Fortschritte gemacht worden seien. Inzwischen wird aus Irland aemeldet, daß sich neue Uebcrfälle ereignet haben. In der Grafschaft Tyrone hielten 100 Bewaffnete einen Eisenbahnzug an und steckten ihn in Brand. London, 6. Juli. Heute morgen besprachen LloydGeorge. General Smuts und die Fübrer der Eüdunionisten Lord Middleton und der Ministerpräsident von Ulster Sir James Cralg die Jrenfrage. lieber den Inhalt der Verhandlungen wird strengstes Stillschweigen beobachtet. Englischer Verständlgungsvrrsuch Washington, 7. Juli Nach dem hiesigen Berichterstatter deS „Philaceivbia Public Ledaer* Hai die britische Negicruna der amcii- kantschen Regierung Vorschläge gemacht, um eue Verständigung drr drei Großmächte Großbritannien, Japan und der Ver ein raten Slaaien im Stillen Ozean herbe-ruführen. Der näinlici>e Berichterstatter berichtet dazu, daß d e engl sehen Vorschläge aiff dem üblichen dtt'lomat-sehen Wege übermittelt wind n und somit durch«»» amtlichen Choratter trag n. Sie unterliegen zw zeit der Prüfung durch die Regier»» ! in Washington. -Kämpfe zwischen Japan und Sowjetrußland Kopenhagen, 7. Juli. Politiken mttdet ans Ncva': Nus Tokio wirs o-suiell berichtet, daß die iapan scheu Truppen in Niko« lajew sk in Ostsidincn von de» Bol'ch-wisten überall n wurde-,,. E» lam ni heiligen Kämpfe». Tie bolschewistische» T-uvoen haben die Statt Ochotik besetzt. Einem Telegramm nutz Modln, -ufolqe ist Grneral Lrusiilom zma Oberbefehlshaber der oettuntzn Sowjettrupven er onnt worden. An'äßkich der Erci.gi ssc im firnen Osten hat B alstlow einen Hceresbelehl erlassen, in dem die ge-amte Armee zur Verleib gnng dcS Vaterlandes aufeernftn wird. Das Sowsetbecr wird auf boooov Mann Glstei»vpen veranschlagt. London, 7. Inst. Im Uuterhause sagte der Unterstaa »stk,etär des Auswärtigen in B--an.Wortung einer Anfrage, die englische Ne gierung irr von der javanochen Regierung benachrichtigt worden, ölest st> iiifo ge d r gestörten Verhältnisse >n Ostasien g-zwungea worden. Gcirni oneii in Wladiwostok, Sachalin und verschiedenen Ortstt a tcn der Se Provinz z» umerhalten, di» ein beftledigendcS A> kommen mit der geietzl eben ru sisr-en Reg elung crz eit sei. Sov el die britische Regi rnnr wisst, sei die Insel SachaN» von Javan »jetzt einverleibt worden London, 7. Jul'. „Da lh Expreß" macht ans eine Klaust! d S enstiich-javanisck-^n Betrage« aufmerksam, wonach m Falle eines japani-ch-amerikanischen Kri-acs ein Angriff China» auf Japan England zwing?» wi'ird-, in de» St-eit cinzngreistn. Die Verhältnisse in Mttteld- utscklanv tEigcner Drahtbericht der «Sachs. V o I k S ze i t g.") Haste, 8. Jntst Auf die de'. o bliche Ankündtguna die Regte ung werde die in H ttstadt stationierte Schutzpolizei »urückitchen, erklärten die Beamten der Mansfeldcr Geiverischatt sie würden sofort tn den Streik treten, wenn die Stadt olme Schupo sei. da sie nicht Lust hä'Wu, d e März-Ereignisse noch einmal d rchzumachen. Die Bürger-chafr sandte den Bürgermet ;er nach Berlin, um beim Mini sterium das Verbleiben der Schupo zu verlangen. Bor einem neuen Berliner N-ncralstreik (G-gencr Trahtbericht der „Sachs. V o I k S z e i t g.") Berlrn, 8. Juli- In Veihandlmigm zur Vermeid»»» de» B rülier Gencratslre'is billigten die Vertreter der sosta'ist scheu Par cieu dcu Gutsaibeiicru 10 p>oz ntige Lohucrhöhung zu. Der Mag strat wird heute darüber entscheiden. Austritt ou« der Sozialdemokrat « Berlin, 7. Juli Paul Müller, der seinerzeit für die schwarz-weiß-rvie.Handelsflagge eiutrat. ist, nachdem cni Nus- scklußvcrfahren gegen ihn eingelciti-t lvorden ist. aus ker S. P. D. ausgetreten. In seinem Austrittsschreiben betont er, daß er es als Heuchelei betrachten würde, seiner »ock einer Pariei auzn- gehvrcn, die mit iürer Presst drauf und dran ist, nicht nur das Wort zu unterdrücken, sonder» auch den Geist zu töten. Tcr chinesische tSeichäststräger in Berlin Berlin. 8. Juli. Der bisher ge ino sizstlle Vertreter der chinesisch'« Rechernne, in Berlin Dr. Cba a-Dnen-Kai ist zum Gc- schäst^lräc-er e>na»ut worben Gieiä zc tig Hai die deut'cke Reoi.rilna ihren li-her gen i, offiz-ll>n Vcrlretzr in Peking, Gc'andtscha tsrat Tr. von Borch zum GeschäfiSlraeier bestellt. Einfuhr»« bot deutscher Waren nach der Türkei (Eigener Drahtbericht der „Sachs. V o I k s z e i t g."1 Britin, 8. Juti. Wie ans Konstaniinopel geneidet wird, habe» die dortigen Oberkmnmissnre Frankreichs, Grobbritanniens »nd Italiens an die schweeffche Gcsandtscbast, welche die deutschen Interessen verrritt, eu> Sl»eiben in der Angelegenheit der Einfuhr deutscher Ware» »ach der Türkei gerichtet. Danach' bleibt die Einnihr deutscher Erzeugnisse nach der Türkei auch weiterhin grm d- iätzlich unlersa.t. Sie wird jedoch g> duldet, wenn die deutschen Erzeugnisse in einem neutralen oder alliierten Hasen verschifft und aus neutralem oder alliierten Schiffen befördert worben sind. Pachrichlen aus Sachsen Die Richtlinien der sächsischen Ncgicrnng für die WohnungS- LuznSstcncr TuS Ministerium dcS Innern hat vor kurzem eine Ver ordnung für Wohnungs-LiixuSsteuer erlassen, die den Kreis, und Amtshauptinannschasten zugegangen ist und bei den Ge meinden sofort Berücksichtigung finden soll. Insbesondere emp- fiehkt das Ministerimn Probeeinschcitznngeu und sollen mit der Verordnung, die nur Richtlinien sein sotten, Auswüchse bei der. Wohnnngs-LurnSstener bekämpfen. DaS Miiusterium umschreibt den Begriff WohnnngSluxuS wie folgt: „WohnnngSliiruS ist zu unterscheiden von Wohnungsknltiir. Es kann nicht die Aufgabe einer Wvbnnngsluxnssteuer wi», das erfreulicherweise von wei ten Volksschichten erreichte Maß von Wohnungstultur, gesund- hcitliclier Wohnung und bäusüeber Behaglichkeit herah'.ndrüekeu, das hohe sittliche Werte in sich schließt und von großer volkswirt schaftlicher Bedeutung ist. Am wenigsten kann »aber als Luxus gelten, was nach der allgemeinen Anschauung nicht über das Lebensnotwendige hinansrcichi." Die Richtlinien sind in ver schiedenen Paragraphen eingcteilt. Im ersten wird über die Be messung nach der Naumzahl Anweisung gegeben. Danach soll sich die Steuerpflicht nicht nach der Wohnfläche, sondern nach der Zahl der Manine richten. Tie Größe der Räume sei heute ein falscher Maßsiab für die Leistungsfähigkeit de? Wohnungs» inhabers, da nicht jeder Wohnungsinhabcr die Größe seiner Räume ohne weiteres seiner verändc.äcn Leistungsfähigkeit an- passen könne. lieber die Zahl der steuerpflichtigen Räume wer den folocnde Anweisungen oegeben: „Steuerfrei bleiben für eine Person ohne eigenen Haus halt zwei Wohnräume, für eine Person mit eigenem Haushalt dre. Wohnräume, für zwei Personen mit eigenem Haushalt vier Wohnräume, für jede weitere dem Haushalt angebörende Per son je ein Raum mehr. Dabei werden je zwei Kinder unter- 12 Jahre» als eine Person gerechnet werden können." Als Wohnräume gellen die nach dem allgemeinen Barige setz zum Wobnen und Schlafen von Menschen zugelassenen Räume, Küche, Bad. Borsaal. Gang, Abort, Kellerräume. Veran da. Küchenbalkon sauch bei Verglasungen) können nicht als Wohnräume gezählt werden. Ebenso nicht Dielen, wenn sie nicht zu ausschließlichen Wohnzwecken dienen. Weiter sind nicht mi' zu rechnen Räume, die für gewerbliche und berufliche Zwecke nötig sind. Hierzu gehören auch Arbeitszimmer von Beamten, dir dienstlich gezwungen sind, regelmäßig ,,u Hause zu arbeiten. Für die Bemessung der Steuer können verschiedene Berechnungs arten in Frage kommen. Das Ministerium nimmt an, daß eine Steuer von 50 M. für den ersten. 75 M. für den zweiten. 125 M. für den dritten und von 200 M. für jeden weiteren steuerpflich tigen Raum in geregelten Verhältnissen nicht übermäßig ist. Andere Berechnungsarten mögen zum Teil gerechter sein, sind aber komplizierter in der Anwendung. Zwickau, 7. Juli. Der städtische HcmShaltplan snr 1921/22 schließt mit einem Fehlbetrag von 14.5 Millionen Mark ab, wozu aus dem Vorjahre noch ein ungedeckter Fehlbetrag von 7 Millionen kminist. Trotz einer vorgesehenen Erhökung der Grundsteuer von SO Psg. aus 1.65 Mark der Erhöhung deS GaSpreiseS, deö Strompreises für Licht und Krall, des Wasserzinses und der Einiübriing einer Miet- und Paebiwertsteuer bleibt immer noch ein unqedeckter Fehlbetrag von 10.5 Millionen Mark übrig, ungerechnet des Fehlbetrages des Vorjahres. — Im Monat Juli hat es in unserer Stadt immer noch 1367 Wohnungssuchende gegeben, von denen daS Wohnungsamt in 651 Fällen d e Dringlichkeit a»erkannt hatte. >>...< Aus Dresden —* StadtvcrordnetensiNung. Tie Stadtverordneten hielten gestern ihre 24. Sitzung, die letzte vor der Sommerpause, unter Leitung des Vorstehers Ritz sche ab. Auf Grund deS Ein- gongsverzcichniffes wurde ohne Aussprache der bereits vom Rate beschlossenen Erhöhung der Kinderbeihilfen für städtische Beamte usw. in gleicher Weise wie beim Staate rnelwirkend vom l. Januar 1621 ab zugestimmt. Eine Ein gabe des Perbandes Sächsischer Musikschuldsrektoren, in de? Einspruch erhoben Nord gegen die Einführung einem Steuer aut Musikinstrumente, insbesondere Klaviere, wurde durch di« bereits gefaßten Beschlüsse für erledigt erklärt. Zu einer Ein gabe deö Verbandes zur Forderung der Neustadt, betr. di« LustbarkeitSsieuer des Zirkus Sarrasani» teilte der Rat mit. daß er es abgesehnt habe, in eine nochmalige Beratung der Angelegenheit einzinreten, nachdem alle in Be tracht kommenden Stellen e:naelei.d bera:en hätten, bis zu wel cher äußersten Grenze dem 7. ice.ttor Sloscv-Sai rasani entgegen, gekommen werden könne. Die Körperschaft nahm dann Stel lung zu der Ratsvorlage über die Einführung einer Wohn nngSluxuS st euer. Nach den RatSbeschlüssen sollen der Steuer Wohnungen mit mehr als sechs Wohn» räumen unterliegen. Der Antrag auf Freilassung des sechsten Raumes wurde mit 40 gegen 95 Stimmen abgekehnt und dann die Vorschläge der Ausschüsse gegen sieben Stimmen angenom men. Damit ist die Steuer beschlossen. Sie beträgt jährlich für den ersten steuerpflichtigen Raum 120 M., für den zweiten 840 M., für den dritten 860 M. und für den vierten und ;eden weiteren Raum 480 M. Einstimmig wurde der mit dem Gemeindevorstand der früheren Landgemeinde Blasewitz, Hugo Fischer, abgeschlossene Anstellungsvertrag geneh- m i g t. Der Genannte wird danach neben Dr. Graupncr Direk tor der städtischen Sparkasse. Ter Rat hat beschlossen, dem Verein für öffentliche Rechtsauskunft eine be sondere Beihilfe von 7600 M. auf die Zeit bis Ende Dezember 1621 neben dem hanShaltplanmäßigen Beitrage zu gewähren. Die Ausschußanschläge wurden darauf einstimmig genehmigt. — Mit dem Entwurf des RrichSschulgrsetzeS beschäf- tigte sich eine Eingabe deS BezirkstehrerausschusseS Dresden I. In dieser wird gebeten, gegen den Entwurf Einspruch zu er heben und Schritte zu tun, um zu verhindern, daß der Ent wurf Gesetz werde, und in der weiter die Erwartung auSge- spiochen wird, daß der V-rtreter Dresden? beim Deutschen Städtetag in diesem Sinne wirke. Mit dieser Eingabe bat lieh der RechtSausschuß der Stadtverordneten belaßt, in deren Auf trag« die Stadtv. Fiau Scheven berichtete. Die Mehrbeit stimmte jedoch diesem Vorschläge nicht zu sondern nahm ein MinderheitSgutaebten Menke ebne Aussprache an. dahin zu wirken, daß der RcichSschulgesetzentwurf nicht Gesetz werde. — Zum Antrag des Stadtv. John auf einheitliche Einführung des 6-llhr-LadenschkilsscS hat der Rechtsausschuß beschlossen, den Ra: zu ersuchen, die Beschlüsse des sozialpolitischen Ausschusses des ReiehswirtschastsrateS bei der ReichSregicrung zu unter stützen, daß schnellstens die Bestimmungen der Ladenschlußfrage einer Neuregelung unterzogen werden. — Ohne Bericht und Aussprache wurden u. a. bewilligt: 650 000 M. zur Fürsorge er- hokunoSbedürftiger Kinder jStadtkinder aufs Landl, 30 000 M. zum Ankauf alter Kunstwerke Dresdner Herkunft aus der Zeit vor Beginn de« Impressionismus für die städtischen Sammlun. gen. 200 000 M. zur vorübergehenden Personalvcrmehruuy und zu weiteren Ausgaben zur Aufarbeitung dar geschäftlichen Rück- stände beim MieteinigungSamte, 10 000 M. zur Aeuderuug der Beleuchtung der RatbauSturmubr unter dem gleichzeitigen Er- suchen au den Rat. eine zuverlässigere Zeitangabe der Ilbren ar den übrigen öffentlichen städtischen Gebäuden anzussreben. Weiter wurde der mietzinsfreien Ileberlassuna de? Grund stückes Wielaudstraße 2 an das Forschungsinstitut für Leder industrie zugcstimmt. —* vberschlekierhilEiv rk. Wir machen nochmal» auf d'S heute Freitag im WaldKblößchen stattfindenke FeO zugunsten de« OberschlesicrhtlfSwerk» aufmerksam. DaS Fest findet bet jedem Wetter statt und e» hat da? Komitee ansaezeichnet verbanden, er'^. k ussssche, künstlerische Grüfte zur Ausschmückung d'S Abend? Hera", inziehen. Ebenfalls wird eine reichhatttoe Lotterie au-'gesrielk. der--» Gewinne die Dresdner Geschäftswelt un» tn so reickwm Maße uns uor allen Dinaen tn gu'en AuSführunaen zur Berfügunq gestellt hat Hoffen und wünscsscn wir, daß sich recht viele Menschen an dem Feit« bAeiligen möch'en. Parteirachrickten Südlansitz. Eine gutbesuchte Versammlung der Vorstände und Vertrauensleute des südlausitzer Kreises tagte am 3. Jult nachmittags in der Bergschenke zu Königshain. Der Vorsitzende, Herr Lorenz, bcgküßie die Versammlung, insbesondere Herrn LandtagSabg. Hetzt ein. Darauf gedachte er des verstorbenen Herr» Oberlehrer Kantor Bern et in Reichenau als- eines aufrechte» katholischen Mannes und verdienstvollen Parte-w'l. glicdcs und rief ihm warme Worte des Dankes in die Ew.g» keit nach. Durch Erbeben von den Sitzen ehrie dir Versamm lung das Andenken des Tahiugejchiedeucn. Alsdann eriedmte der Vorsitzende einige geschäftliche Fragen, bat um vünk ck« E nseudung der Beiträge zur Kreis-, wie auch zur Laudeskftie und empfahl die Abhaltung von DiSkupiouSat'eudeu, das Leien dec Parteischrift „Das Zentrum", die Pflege der In lenkgr.i''» pcn und die politische Ausklärung der Frauen. Nun erhielt Herr Heßlein das Wort zu seinem Äortrage „lieber die pRitiseb« Lage'. In 1 ftsstündiger Rede gab er interessante Auftlärungen üler die gegenwärtige» Vorgänge in der Politik in Sachse» und iw. Reiche. An den fesselnden Vortrag schloß sich ein- Aus» spräche, in der u. a. auch Wünsche und Vorschläge für oi: AuS- .'estcltnng, Unterstützung und Verbreitung unseres Par'-iorgaos z, in Ausdruck gebracht wurden. Eine Sammiung z :g^r>ft-n de« wrlolischen PreßvereinS ergab 287,50 M. Schließlich wurde so!» gei-'ec Resolution einstimmig angeuonimeu: „Die von 60 Vertrauensleuten der südlausitzer Ovts- r> ppe» der ZeutrmuSpartei besuchte Kreisversaminluug in ft ji gShain spricht der RcichstaaSsraktion de?- Zeiitcams den Wöimsten Dank aus für ihre Haltung im Kampfe um die cheiu. l'cb BolkSschule und erwartet, daß die Fraktion aua> be> lee Cc>affuug des ReichSscbuIgcsetzeS darauf bestehen wird daß dieses eine Gestalt erhält, die das Bestehen der konfessionellen Volksschulen auch fernerhin gewährleistet." E.
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