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Du Matz, den 1L Juli 1921 «r. I««. «eistz I Was Lloyd George eingeftehe« mutzte Am lü. Juni hielt Lloyd George in Portmadoc eine Rede, i» der er die lange ansrccht erhaltene Lüge, daß die irische Un abhängigkeit nur von „einigen Extremisten" gefordert werde", endlich stillen lies,. Er sagte: „Eine Partei Irlands, die zwei Tnttel der Bevölkerung repräsentiert, hat die vollständige LvS- wstnig vom Peretni-nen Königreich und die Errichtung enier un- abhängige» Republik verlangt. Bei den jüngsten Wahlen haben sie diele Folgerung von neuem gebracht. Jeder Versuch, den ich oistn-lich oder sonstwie gemacht have, eine Milderung jener Forde- rang diicchznsetzen, ist erfolglos geblieben, sie haben ausdrück lich ertlari, init iiicbl-5 anderen, zufrieden zu sein." Die Aehauv- Nn;g, das, nur zwei D iitel Irlands die Revublik verlangten, ist wn.rllia: es sind vieni'.ehr genau drei Viertel, wie die Wahl- rciullaie zeigen. Des weiteren scheint der Premier die Bezeich nung der revnblilanischen Arnice als „Btörderbande" anigeaebcn zu liabrn: er nannte sie diesmal nur „ein Heer, das behnss Ein- Achtung einer Republik ausgestellt worden sei." Eine russische Note an Polen Warschau, 1l. Jul'. G her» traf in Warschau eine am t. Jul; vcn Tschilicl cri» a, d:n Minister des Neuster» Skir- >,ltti>! abgisandic Note rin, die größtes Nüsse Heu erregte. Schon >v cderholt hat Tichitschcrn! Bcrwüife und Proteste gegen de Begünstigung russischer Engen..^.stationäre durch die Polen er» hobt». Tie jüngste No e e,h dt jedoch dir cillerschwmnn Vorwiirse in einer at,, frühe,cn bei wüten, übcitufstiide» Weile und liinvst daran Jostcriiilaen, denn Schärfe die friedlichen Beziehungen der beiden Staaten ernstlich zu gc > ährdc» scheint. Ein derartig 'chaiscö Nuft,ctrn der Sowjeiregieruilg la», völlig unerwartet wie ei» Blitz ans heilere,» Himmel. Stand doch die polnische Ne- „ür»»g vor der Nbscni nng cincr Gesandtschaft nach Moskau. Auch hatte sie bereits angeln,,dst,t, daß eine Sowjetrussische Gesandtschast »nt Karacho» an dar Spitze im Juli oder Nugiist i» Warschau cin- tresten werde- Eine neue »»-fische Goldseudung iE i g c i, c r T r a h t b c r : ch t der „S ä ch s. Volkszcit g.") Berti», IS. Juli. Wie ans Gens gemeldet wird, sind an Bced des schwedischen Dampfers „TrNggve in le Havre 49 Kisien »ii! russischem ttzold eingetrofse». Es war bisher nicht möglich, den Empfänger der Sendung sestziistcllen. Krassrn in Berlin (Eigener Draht bericht der „Sachs. V o I k S z e i t g.") Berti», 12. Juli. An, Soniiabcnd abend pasticrie Kras- !>„ n»f der Durchreise von London nach Moskau die Reichs- hauplstadi. Wie einer seiner Begleiter dein Berichterstatter gegenüber erklärte, sind zwischen Schweden und der Sowjet republik seit geraumer Zeit Verhandlungen über die Anerken» i.nng des Sowseniacues seitens Setnoed-cus im Gange. Die Verbaudinngen sollen, wie die erwähnte Persönlichkeit ber- inberie. beeeils so lveii gediehen sein, dag, an der Nneriennnng der Eowjeunaeht durch Schweden nicht mehr zu zweifeln sei. ttnrnhe» in Konstantttipsl Rotterdam, 11. Juli. Tie „Morn'ng Post" meldet den N >i 8 bruch vo n U n r nhen in K onstantinopcl. Ans Anord nung der Botschafter wurde von der türkischen Regierung die Wiederherstellung der Ruhe de» Alliierten übertrage». Kemaststische Truppen riststn an der Bahn Jsinid—Koiniaistinopel vor. Zürich, 11. Juli. „Eorriere della Sera" meldet ans Atheni Tie Kamiinr hat sich in bewegten Debatten mit den Nachrichten vom .striegSsil anblatze betagt. Es kam zu scharst» Angriff n ans die Negierung und ans eie straiegische Fülunng. Der König kehrt kommende Woche ron irr kleiiiasiatischen Front nach Athen zurück. Attentat lEigener Drahtbericht der „S ä ch s. Volkszeit g.") London, 12. Juli. Horward. der britische Botschafter in Madrid, wurde gestern abend durch den Splitter einer Bombe «in. Arme schwer verletzt, während er sich vor seinem Hoicl be fand. Einzelheiten fehle» noch. Das Schicksal Oberschles'rens bereits entschieden Oppeln, 1t. Inst. Der Pressechef der In tera lit te rkcn Ko», Mission äußerte am 7. Juli: Die Vorarbeiten für die Sitzung des Oberste» Rates müssen von der Interalli ierten Kommission bis zum 14. Juli fertlggcstcllt sei». Die Entscheidung über O b e r s ch l e s i c n fällt um de» 20. Juli herum, die Kvnserenz des Oberste» Rates ist jedoch nur eine Formsache. In Wirklichkeit ist das Schicksal Oberschlesiens bereits entschieden. Es kommt nur »och darauf an, den Weg zu linden, wie man Deutschland diese Entscheidung beibringt. Deutsch land wird vor die fertige Tatsache gestellt werden, ebensq wie bei Enpcn und Malmedy,- die oberschlesischc Frage kann nur von Polen gelöst werde». Keine Abberufung Leronds Paris, 10. Jnti. Wie „Matin" mitteilt, entspricht die Nach richt, General L e r o „ d werde seine» Posten verlassen, da er von der französische» Negierung nach Paris znriickbernfen sei, nicht hrn Tatsachen. Lerond hat eine »och nicht völlig a»S- Mheilte krii'gswnnde. Er wird sich deshalb nach Frankreich zn- rürkbegebcn, um sich operieren zu lassen, jedoch wird er erst nach Paris reise», wen» der gemeinsame Bericht der Jitteraili- irrten »vmiiiission über die Zusprechung OberschlesienS fertig- gestellt sein wird. Das Bandenunwesen in Oberschlesi«« Knttowitz, 1l. J„!i. Am Sonnabend nachmittag drang eine große Bande bewaffneter Insurgenten in das Lager der Noislniidsversorgung in Bogntschütz ein und plünderte cs, ohne irgciidwic behindert zu werden, innerhalb von zwei Slundcu ans. In der Hauptsache wurde» Kleidungsstücke, Schuhe und dergleichen geraubt. Ans dem Bahnhof Myslowitz be- „Niehligle» sich Insurgenten eines Waggons und „beschlagnahm- le>- 5000 Liier Spiritus. Benthe», 11. Juli. Gestern nachmittag wurden acht aus GovnNahütte stammende Männer, Angestellte des deutschen Ple- liszillonimissariatS in Benthe», ans dein Wege von ihrem Hei- ir.aisorke von einer etwa 20 Mann starken Bande überfalle». r,r Angesteltle Stephan Ortowski wurde durch drei Kopf- s eh ü > se » iedergc st r e ck t. Ter Angestellte Kulik wurde f c st- >1 e „ o in in e » »nd soll in der Nacht nach Polen verschleppt worden je in. Einem dritten Angestellten, der ebenfalls sestgenomine» »'mde, gelang es, zu entfliehen. Die übrige» flüchteten und ge langten ans Umwegen nach Beuihen zurück. Ortowski ist von dem längst aus dem Benihener Gcrichlsgefängnis enlsvrnngenen, des Raubmordes angcklagten Anion Musiol erschossen worden, dcr ro» einer Reihe von Zeugen einwandfrei erkannt wurde. Tcr Jahresisg der Abstimmung in Mcstpreutzeri Marienbnrg, 11. Juli. Heute fand hier unter Beteiligung dr, Bevölkerung des ganzen AbstimmungsgebieicS eine mächtige Feier des Gedenktages der siegreichen Abstim mung am 11. Juli 1020 statt. Der Tag wurde eingclcitct durch eine kirchliche Feier, an der sich alle Konfessionen ohne Un terschied beteiligten. Gegen 11 Uhr vormittags versammelten sich Tausende von Menschen auf dem Markt, wo im Angesicht des alte, Ordmssch >sscs m»e vaterländische Knudgcbuiig abgchallen wurde. Regierungspräsident Graf Baudisfin war aiiwcscnd, srrncr Vertreter der Hrimats- und deutsche» Schntzverbände, d.'S Berliner Westpreuszenvcreins, der Studentenschaft Daiizigs » iS Königsbergs sowie der rheinisch-westfälischen Presse. Nack, einer Begrüßungsansprache des 1. Bürgermeisters wnr' e irr Ärundstci'n zu einem Abstimmungsdenkmal gelegt, daß est' Wahrzeichen der Treue de» Osten» sein soll. Zum Schluß vuro« von der zehntawlendköpfigen Menge eine Resolunon aii- zevvmmin, in der die Botschafterkonfrrenq. der Oberst» Rat so» ««chfisch, wie all» Völker, und namentlich di« Neutralen aufgesordert wer» den, für da« SelbstbcstimmungSrecht der Volker i» Wahrheit rin- zutreten, tndem den willkürlich vom Deutschen Reiche loSgeeij. senen Teilen-ebenfalls eine VolkSabstimmnng zugebill gr werde und der entgegen dem Abstimmungsergebnis >:»ö entrisse»,! Teil WcstpreußenS wieder zuruckgegeben werde. Nachmittags wurde im Schlosse ein Marienburger Verein gegründet, der Marien, bürg zun, geistigen Mittelpunkt des deutsche» Ostens machen will An dieser Aufgabe beteiligt—, sich nam hafte Männer des ganzen Deutschen Reiches >'n>d nsbesondere des deutschen Osten». Alljährlich zu Pf-ngste» ,'ül in Marien burg eine F e si sp i e l w o ch e für das ganze Deutsch: Reich stattsinde - »ut Vorträgen und Aufführungen in von. "andischcm Geiste. D,r großartige Tag sckiloß am Abend .nie einem zwei stündige» Konzert i», Tchloßhof und einer groß-n Vrlruchtnng des OrdcnsschlosseS ab. Der Neirhswrrtsch^slskat in München iEIgcner Trahtbericht der „Sächs. Vollszcit g ") München, 12. Juli Ter wirtschaftliche Ausschuß »nd einige bayrische Mil lieber dcS üi. ien nvirtsthastsrales, darunter auch der Präiidrnt d>s Reichs-wieischastSraleS Edler von Brau» Ist geller, msrm'n z» einer autzerordentlichrn Tagung in München ringctrossen. ' ie Beralnnge» des Reichswirtschastsratcs sind vertranüchcr Roinr. Vvrn'.iilagS wurde eine. Besichtigung der Bauwerke der mittwren Isar vorgenomnien. In der Nachiinttagssitzung ivurde -nnääiit ein eingehendes Rcserat über die bayerischen Wasserstraße» und die bäuerischen Wasserkraftwerke erstattet. Hieraus sprachen Mi niste, ialdirettor Graßman» über die Bedeutung der Jnier notionalisierung der Donau snr das dcnischc Wirtschaslslrben und schlirhlich »och Dr. Schmidt über die Jnlernntidnalisiernng der denische» Ströme. Ter Reichswirtschastsrat wird bis Ton> »ersing in München bleiben. Nachrrchtsn aus Sachsen Pk>,ii,ign„g von Förderern »nd Frenndkn der Ilnivrrsiiiit Leipzig Die vor Jahressrist in aller Stille gegründete Bereinigung, die neben de» (unzureichenden!) Leistungen des Slaates Mittel snr die Wissenschaft ausbringen will, hielt am 9. Juli in der Aula der Universität ihre erste Hauptversammlung ab. In dem einen Jahre sind von Verlegern, Großlausleute», Körperschaften usw. Och Millionen Mark ges.isirt worden, davon allein a »S Leipzig 0,75 Millionen, 1,25 ans Chemnitz. Ter Rat der Stadt Leipzig ist mit 100Oo» Mark beigetretc». Auch aus Dresden, Planen, Werda», Zwirian sind Znlvcndnngen erfolgt. Bereits sind 750 000 Mark Brihiisrn an junge Gelehrte und Studenten, zu Studie,isahrien. Beschaffung von Bücher» »nd Jnjlrumcnien us>o. bewilligt worden. Nach den, Jahresbericht, den Reden des '.ViedererriclituliL <1e3 lZiüttim8 /Vioiken! OK» Atzso/w)/ >-c>n Lein sieben unrl seine ^eit VON ^berliÄi'ci Klein u»,/ ch'z-/. //a/z-r./.'/a/r -/r Z)/-oLe/e'/r Oelieklet xebunclen 15 /Virulr (cluru (Ir-r orwüdilrlie 1'rueiu»k»rusc»l«k> ?» berialien äurcl, »Ile knelüiLiilllnnoo» OelirmittelsbteilunA cies Verlags üosok Kösal L brieelriel, pustvt XommLnriit-Oes-, München, Fiatliiläenstr. II 1. Vorsitzenden VcrlagsbnchhündlerS Tr. A. Meiner »nd de§ Rektors der Universität Gcheinirats Pros. Dr. Schmidt, der die hol-en Verdienste des Privntgelchrte» August Stern um die Sache der Förderer und Freunde der Universität Leipzig aner kannte und einer Reihe vo» besonderen Förderern die Verleihung des akademischen Ehrenbürgerrechts dekanntgab, wurde die Ver sammlung durch wissenschastsiche „nd künstlerische Darbietungen vo» Professoren der Universität erfreut: durch 2 Satze ans Hän- dcls Concerto grosso, unter Lei,,mg von Prof. Dr. A b e r t vom Collegium mnsicnm vorgctragen, durch den »aturwisseiischastlichen Vortrag von Prof. Dr. Wiener über die Beziehungen zwischen Wissenschaft und Lebe» und durch den Lichtbilder-Vortrag von Prof. Dr. P i n d e r, der das süddeulsche kirchliche Barock als letzte große bankünstterischc Leistung feierte. — Es sei noch er wähnt, daß als Förderer diese,Me» ausgenommen werde», die mindestens 10 MO Mark zahle», M-Freunde jene, die mindestens 3000 Mark oder einen Jahresbeitrag von 2M Mark geben. Ge wiß, ansehnliche Benage, aber es gilt das Wohl der Landes»»!- versität, der Wissenschaft, im lechen Grunde auch das unseres Vaterlandes. — Ter neue Amtöliauptma»» vo» Leipzig. Wie wir er fahren, ist an Lielle des abbernfenen Anilsbanpimanns Frei herr» von Fi net der unabhängige Reichstagsabg. Ryssei, früher auch Mitglied der sächsischen Volkskammer znm AmlS«- haupiman» von Leipzig ernannt worden. Zur Sttlttgarter Konferenz der Erii>ihrnngsn,iiiiiter wird von amtlicher sächsischer Seile noch folgendes »litgeteilt: die Aushebung der Zm-kcr.->w<ing-.no>'. nchail soll an, l. Oltobre stattsinden, da nicht ,„,r die Rübenanba„fläche erfeenlicherwcise zngenommen und 70 Proze»! eer Feiedenssläehc erreicht hat, sondern auch der Weliniarkipreis inr Zucker bereits niedriger ist als der Jnlandspeeis. Um die landwinschaftlich»' Einengung kräftig zu fordern, eraehteie die Kon'ere tt neben den, Schutz der Landwirisrhast und nebrn eniivrechender Gestattung der Fracht sähe vor allein die Errichtung von Beisvielswirtschasien »nd die Veranstattnng von B.-isvielsveniicben als »ölig, nni durch prak tische Änsklärung den Land,virien die Vstieilc der künstlichen Tnnanng zu zeigen. Tie Aufklärung wi>d den einzelnen Ländern überlassen bleiben nach einheitliche» Ri.httinie» des Reiches, das auch Mitte, zur Aufklärung bereilstellen ivird. Tie Hoheiiliciiner Mnster GulswietsNia't. die von der »ionseeenz bc>nck,t nmrde. ill in einer Woche von lOM Landmirlen besuch,iat wvrtcn. Zue Bro, versvignng crllä'-le der R'ichsernübriuigsminislrr, daß der Urber- gang zur neuen Ernte sich diesmal ohne große Erschütterungen vollziehen würde. Tie bisherige Ration könne als gesichert gel te», auch sei besseres Brot zu erwarten. Tic konnncnde Brot- preisstcigeeniig werde keinesfalls 50 Prazcnt übersteigen «ge rade genug! D. Red.). Die Erhöhung mache sich aber nötig we niger infolge der Erhöhung der Gctrcidcpecise, die immer „och nicht die Halste des Auslandspreises betragen, als vieimehr wcgen der Einschränkung des Rcichszusrbnsjes für Auslandsge- treide, die wegen der- Finanznot deS Reiches erforderlich ist. — Unsere Wirtschastspolitikcr redet, immer von Preisabbau und scheinen dabei recht unglücklich zu sein, wenn Deutschland den Weltmarktpreis nicht »rreicht. „ Ein Erlaß des päpstlichen Abgesandten in Oberschlefien D?. Johannes Baptist« Ogno Terra» PLvst« ttcher HattsprcUal, Apostolischer Kommissar für Obevschlesieu, dem ehrwürdigen Klerus und den «lAubigen Ktr-Holikcrr Frieden und Liebe iu Christo Mit blutende», Herzen sehen wie, ehrwürdige Witbrüder »>>d gcliob.e Glanbenc-brüter, daß Lverschlesien, das früher durch friedfertige Gesinnung, Frönimiglei, »nd Wohlstand sich nns- zeichncte, schon l» c, M-niste lang ein trauriger Bild der V-» Wüstung und Z-.-.-.ö -bst,ei: es wurde.-. Priester ihre» Ge- „leindcn entrisse,', l stängnis geworsen, durch Drohungen zur Flucht gezwung. n. in,: ruchloser Hand mißhandelt, heil.ne Stätten zerstört, dlündernnac,,, Gewalttäiigkeiien, Mißhand lungen, Morde verüb:. Immer wieder haben wir zu». Throne des Allerhöchsten unser Gevel in Den;-.,, und u.tter Tränen cmporgesaiidl, Gott der Herr, der Vonr aller, möchte die Geißel der Zwietracht von d.n Brüdern de stltze, GInubr'ns, desselben Landes, wen» auch nicht derselben Sp. -ioe, fortnebmen. Wir haben auch, wo im mer wir konnlc,-, Mäßigung, Gerechtigkeit, Versühnung und znm Friede» gen,amu. Wir wäre» der sestcn Hoffnung, daß unsere Ermahnungen und Bitten ei» williges Ohr und ein be reites Herz suchen würde», ohne des; wir gezwungen würde», die Störer des Friedens »nd der Ordnung öffentlich vor der ganzen Welt anznklagen und zu brandmarken. Mit um so größerem Scelenschmcrze erfüllt es uns, daß wir unter den In surgenten sogar Männer sehen, die, ohne Sclmm, uneingedenk ihres heiligen Amtes als Priester der Kirche, den Haß gegen ihre Brüder schärten oder die rechtmäßige kirchliche und staatliche Obrigkeit mißachteten oder sogar mit eigenen Hände», die doch mit dem heiligen Oele geweiht sind, di« Waffen führien odev TruppLnkommandcmie,: spielten oder zuin Blutvergießen auf» forderten. Mit Worten vermögen wir nicht anszudrückcn, wi« sehr wir kraft unseres Amtes diese Taten bei jedermann, der si- begangen hat, verurteile». Das Urteil über sie alle überlastest, wir Gott dein Gerechten I - Schließlich gingen einige von ihnen in frivoler Ueberhcbung so weit, sich die Sendung für das Lehramt unserer heiligen Kirche anzumaßen und Jrrtümer zu lehren, die den Grund» sähen imsercr Kirche znwiderianle»; deswegen r»fc» wir euch zu lamit lein Aergernis entsteht und wir nicht pflichtvergessen ersebeiiien, wenn wir schweigen: „Hütet euch vor den falschen Pro' Heien, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig nbe« rechende Wölfe sind." (Matth. 7, 15.) Höret nicht aus siel Ihr wißt ja, daß in der Kirche, die Christus mit dem Schaf stalle vergleicht, niemand das Recht Hai, als Hirt oder als Lcbrer anszutreten, der den Lehrauftrag nicht von seinem Vorgesetzten Oberen erhallen hat. Euer rechtmäßiger, vom Heiligen Baierz bestellter Oberer ist aber Seine Eminenz der Fürstbischof von Breslau. Haben nun jene, die sich ..Theologen" nennen, den Lehrauftrag von ihm erhalten, wie. bcrnscne Organe der Kirche in so wichtigen Dingen zu euch reden z» dürfen? NieinalsI Sir haben also den Schafstall Christi nicht durch die rechtmäßige Pforce betreten, sondern ans anderein Wege, sie sind daher ohn« Autorität. Auf sie treffe» Christi Worte zu: «Wahrlich, wahr lich sage ich euch, wer nicht durch die Tür in den Schafstall ent geht, sondern anderswo einsteigt, der ist ein Dieb und ein Rän der." (Jo. 10, I.) Also, Brüder, die ihr stolz seid auf euren katholischen Glauben, «seid nüchtern und wachet..... dein Widersacher widersteht fest im Glauben." (1. Peir. ö, 8.) Die ser unser Glaube predigt aber nicht Blutvergießen, Haß, Zwie tracht unter Brüdern, nicht Auflehnung gegen die rechtmäßig« Obrigkeit. Hört, was der Herr selbst sagt: „Dies ist mein Ge bot. baß ihr euch einander liebt, wie ich euch geliebt habe; Saran werden alle erkennen, daß ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe habt zueinander." (Iah. 13, 85.) Und hört, was der hei lige Paulus den Ephesern sagt (s, F9): «Seid vielmehr gegen einander gütig, barmherzig, einander vergebend, wie auch Gott in Christo euch vergeben hat." Sehet, Geliebte, so lauten di« Lehren der Heiligen Schrift. „Laßt euch von niemandem täusche» mit eitlen Worum, denn »im dieser Dinge willen kommt der Zorn Gottes über di« Kinder des Unglaubens. Werdet also nicht Teilnehmer an solchen Sünden." (Ephes. 5, 6/7.) Hört de» HI. Johannes, was er uns sagt: „Meine Kindlein, laßt »>,S lieben nicht mit Worten noch mit der Zunge, sondern ln Tat und Wahrheit." (Joh. 3, 18.) Hüiet euch vor jedem Unrecht, vergreift euch nicht <m Per sonen oder dem Eigentum solcher Personen, deren politische An- sichte» mit den euren nicht ubereinstiiitinen. Haltet euch fern vor allein ihr Priester, Diener Gottes, von jeder Aufreizung und politischen Agitation in Fragen der Kultur und Sprache d i Na tionalitäten. mögen ft» erfolgen in Reden, durch Bücher oder durch Tagesblätter. Euch vor allem liegt «S ob. den Gttlvbtg'.n beider Naiiona- Ittätc» und Sprachen bei allen euren Aintsha-'dlnngei: und in allen Lagen die gleiche Liebe, Achtung und Sorge angedeihc» zu lassen. Es genügt sticht, bloß persönlich ein gutes Beispiel der Mäßigung, Liebe und Friedfertigkeit zu gebe», sondern em jeder ist verpflichtet, sich Mühe zu geben und dn-ch Belehrung andere davon zu überzeugen, auf daß das frühere Znsannnengehörig- kettSgefnhl und die Nächstenliebe, die mii Recht als besondere Tugend OberschlesienS gatten, wiederkchre. Wir Seeienbi, ten müssen um der Liebe willen, die wir allen schulden, uns vo» dcn politischen Streitereien, die die Gläubigen auseinander treiben, fcrnbatten. „Die dem Klerus angeböte»," schrieb am 20 Angnst :l>11 Leo Xkll. seligen Angedenkens r.» die Bischöfe BäbnienS und Mährens, „sollen, wenn sie infolge ibver Slbsiaininting nicht die selbe Sprache rede», doch desselben Sinnes »".d beS gleiche» Heizens sein. Die Verteidigung der Muttersprache darf, wenn sie sich in rechttnäßige» Grenz:» hält, nicht getadeit werden. Was aber Von dcn sonstigen Pl>vatr-ch'.>'n g-':. muß auch lner Geltung haben, nämlich es darf ans der übertriebenen Betonung derselben nicht die Allgemeinheit Schaden leiden. Uns aber mahnt unser heilige« Amt, streng da-nber zu wache», daß »icbr etwa infolge solcher Zwistigkeiten die Religion in H^sahr komme, di« das höchste Seelengut ist und die Onclle aller übrigen? Und unser glorreich regierender Papst Benedikt XV. schreibt niiier dem 15. Februar d. Js. an die Bischöfe Belgiens: „Es be stellt die Gefahr, daß durch Streniakeiie» solcher Art das Baud de» Liebe, das die Bürger unlereinaudcr verknüpft, gelockert wird: ferner, daß die Eintracht Schaden leidet, die selbst die kleinste» Dinge gedeibcn und wachsen läßt, obne die aber a nh die größte» z»gi»»de geben: vor allein aber besteht die Getabr, das. der Klerus an seiner Würde, in seinem Berufe und in seiner Wirlsninteit Schaden leidet, wenn er Och in diese Zwn'tiakeiien »itt ungezügelter Stteittnit niiichi. Wie lieb bierbei und auch sc »st der Klerus zu verbatten bat, erbellt ans den Avostelwortcii, mtt denen das Priesieram! so klar beleuchtet wird: Jeder Hobe« Priester wird all- einer, der ans den Menschen genommen, snr Menschen bestell! in ihren Angeiegciibcilcn bei Gott." l.Hebr. 5. 1? Hieran; gebt hervor, daß das Ptieltecautt ein heiliges ist in jeder Beziehung. Deshalb darf der Priester nicht die Aittoriiät seines Amtes in de» Dienst irdischer Geschäfte stellen. Wenn auch der Geistliche nicht beeinträchiigt ist ,n der Ausübung seiner eigenen bürgerlichen Rechte, so darf doch dies niemals seinein pricsterlichen Wirken Eintrag tun. Diese Worte bedürfen sicher lich keiner wetteren Auslegung. Aber hört doch, bitte, was derselbe Hl. Valer über eine an» Here heilige Pflicht gegen die Bischöfe, „die der Heilig« Geist ge setzt hat, um die Kirche GoitcS z», regieren", uns ebendaselbst mir Beherzigung sagt: „Ucbrigens wirb der Klern» seinem hei- ligkn Amte zweisello« dann gerecht werden, wenn er in seiin»» Denken und Handeln nach dem Vorbild heiliger Keeleiihjrtc» sein Amt ft> kirchlichen Gehorsam venvaltet. Man braucht Mv