Suche löschen...
Sächsische Volkszeitung : 11.07.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-07-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190707114
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19070711
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19070711
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-07
- Tag 1907-07-11
-
Monat
1907-07
-
Jahr
1907
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 11.07.1907
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Ob sie ihm günstig oder ungünstig ssi. Aber die voll' Wahrheit tut not, und Berliner Korrespondent der „Köln. Ztg.", dem genauere Kenntnis des Falles Peters zuzutrauen sei als dem Gene ralleutnant v. Liebert, eben noch gleichfalls die Veröffent lichung der „Geheimakten" verlangt, und das nicht, um Peters zu reliabilitierrn, sondern uni diesen Mann end gültig in de» Augen anständiger Leute zu beseitigen. Da nach stelfe also in den Geheimakten offenbar etwas ganz anders, als was die Peters-Clique glauben nracl>en möchte. Ter Petersprozeß hat nun sein Opfer gefordert. Gegen den Polizeiassistenten Nenhaus in Altona ist von seiner Vorgesetzten Behörde eine Untersuchung eingeleitet worden. Wahrscheinlich wird ein Disziplinarverfahren folgen. Vor mehr als 10 Jahren schrieb der Mann einen Brief an Bebel und heute soll er sich dafür verantworten. Doch ist die öffentliche Meinung noch anderer Ansicht; selbst die „Vossiscl>e Ztg." fordert nun, daß gegen die Peters- Cligne eingeschritten wird; sie erinnert an die sonderbare Geschichte, daß eine Kiste von Peters in die Wilhelnrstraße gesendet worden sei, und als Peters sie erlfalten liabe, hätten Brief gefehlt. Die „Vossisclfe Ztg." bemerkt zu dieser Schauermär.' „Ans dieser dunklen Geschichte ist dann in den Augen ungezählter Petersfreunde ein grauenvolles Ver- breclx'ii geworden. In der Wilhelnistraße ist die Kiste abge laden worden. Dieser Name sagt genug wohl schon. Außer dem war besagte Kiste erbroclfen ivorden. Von wem? Zu welclfem Zwecke? Nur ein Tor kann über die Antwort im Zweifel sein! Die Leute im Kolonialamt, im Auswärtigen Amt nxwen Einbrecher und Diebe. Die Briefe des Herrn Arendt und Katzser haben sie gestohlen und geraubt. Es ist ein schnöder Mißbrauch der Amtsgewalt." Alsa nicht nur die Richter der beiden Disziplinargerichte haben sich nach der vorbedachten Taktik des Herr» Liebert als Werk zeuge Hellwigs gebrauchen lassen und einen „Justizmord" an Peters verübt, der „einen Schandfleck für das deutsche Volk" bildet, sondern holw Reichsbeamte dürfen von der Peters Clique auch als Einbrecher und Diebe verdächtigt werden, lind die Regierung siebt diesem tollen Treiben mit aller Gelassenheit zu. Der „Vossisclfe» Ztg." erscheint ein solches Verhalten unerhört und »»begreiflich: „Was har die Reichsregiernng bisher gegen diese unerhörte Kritik getan? Nichts. Was gedenkt sie zu tun? Ebenfalls nichts? Wenn sie in der Tat glauben sollte, sclfweigen und die Mit glieder der Disziplinargerichte schutzlos lassen zu dürfen, w hätte sie kaum eine Ahnung über die Wirkung, die diele Tätigkeit ans die Masse des Volkes ansüben müßte. Sie hat schon, zu lange gesäumt und den Petersbrgeisterten das Feld frei gegeben, bleibt jetzt einerlei, jede weitere Geheimniskrämerei müßte ein trüberes Licht ans die Regierung Wersen, als alle Preisgebnng der bisher verschiedenen Tatsache es vermöchte." Aber der Fiirst-Neichs- kanzler scheint sich nicht zu rühren. Einen Beamten, der jahrelang ans dem geordneten Dienstwege Verfehlungen zur Anzeige brachte, hat man anS seinem Amte entfernt und verfolgt ihn bis heute. Aber die „Wahlmacher" des Reichskanzlers dursten bis heute straflos verüben, was andere Leute ins Gefängnis bringen würde. Wenn die Re gierung nicht bald eine offene Antwort gibt, dann gebt im Volke eine Menge qon Vertrauen zur Infi izp sie ge verloren und zwar für immer: da siebt tatsächlich mein' ans dem Spiele, als manche meinen. Im Reichstage werden heftige Debatten über diese Finge nicht ansbleiben. Man sagre, die Vertuschung soll anfhören; es will uns nach diesen Vor kommnissen erscheinen, als solle sie nun erst recht beginnen. Und all das ereignet sich in unserer „herrlichen" Kolonial politik, für die ein Dernbnrg der große Reformator sein toll und will. Man halte sich beute die großen Sprüche anS der Wablbewegnng vor Angen, um den Umschlag z» kon- siaticre». ! Eine wichtige Feststellung macht der „Hannov. .Kur." s mit folgenden Worten: „Cs ist eine Verdrehung der Tat- i 'aclen, die durch bäniige Wiederholung noch nicht zur Wahr- , heil wird, wenn man jetzt erzählt, Graf Posadowskq habe ! mit dem Block nicht znsammenarbeiten wolle». Ans dem , Munde des ,'pnrüclgetretene», den die Undankbarkeit der ! öüentlichen Meinung schmerzte, hörten nur das Wort: „Man will nicht, daß die wahren Gründe bekannt werden." Die wahren Gründe, die zu zwei Dritteln, wie wir ver muten, ans persönlichem Gebiete lagen und zu einem Drittel trotz aller schönen Gelübde wobt auch ans sozialpolitischem. Denn wie wäre sonst daS Gestichel zu erklären: es sei wohl keine Schande, wenn künftighin die Verationen und die schlechte Behandlung der Industrie durch den inneren Staatssekretär anshörten?" - ES ist gut, daß ein liberales Blatt sich so vernehmen läßt; aber vielleicht redet Gras Powdowstv selber, wenn er in dieser Woche seine Amts wohnung verlassen bat. An' dem in Mannheim abaehaltenen 21. Bcrnss- grnossrnschaststnge sprach sich der Präsident des Neichsver sichernnasamtes. Tr. Kaufmann, anlnüpfend an die Be deutung, welche die Stadt Mannheim als Handels- und Industrie Emporium sich erworben babe, anerkennend über die selbstlose und erfolgreiche Tätigkeit der bernfsgenossei'- 'Mißlichen H'-gane aiw. Ihrer verständnisvollen Tätig keit sei es zu danken, daß es im wesentlichen gelungen sei, die Absichten der sozialvolilischen Botschaften des Großen Kaisers segensreich du rck'.zri führen. Der sogenannte vierte Stand verdanke gerade dieser vaterländischen Gesinnung der Arbeitgeber seine Krästignng und soziale Hebung. Die Bernssgenossensebitse» hätten sich auch als Förderer allge meiner beruflicher Interessen erwiesen und eine besondere politische Bedeutung erlangt, indem sie durch gemeinsame Arbeiten Nord und Süd des deutschen Vaterlandes einander genähert und das gegenseitige Verständnis gefördert hätten, und wenn auch manches bei den BernfSgenossenschaften bessernngsbedürstig sei. so habe er doch in seiner lang jährigen Beschäftigung mit den genossenschaftlich',, Irrigen die Ueberzengnvg gewonnen, daß die Bernfsgenossenschsten im allgemeinen ihre Aufgaben gelöst haben. Auch der Ver band de,- Bernfsgenossen'ch'aften habe ans manche», Gebiete fördernd mitgewirkt. Er könne mitteilen, daß ans seine An regung bin auch die Eisen- und Stahlbernssgenossensch^ften sich bereit erklärt hätten, dem Verbände bei zu trete». Alles das sei erreicht ans der Grundlage gegenseitigen Vertrauens zwischen den BernfSgenossenschaften und den, Neichsver- , sicherungsamt. .Er gebe der Hoffnung Ansdruck, daß dieses Verhältnis sich weiter fortbilden und kräftigen werde zum Segen des gemeinsamer, Vaterlandes. Diese Ausführungen fanden allseitig lebhaften Beifall. — Der preußische Parteitag der Sozialdemokraten wird zum 21. November dieses Jahres nach Berlin einbe- rufen. — Die Verbreitung der Kultur durch die Juden wird iu dem soeben erschienenen Buche Kultur- Fnndamente von Gustav Müller, Berlin 1901 (Verlag E F. Müller, Berlin 8. 0., 26, 516 S.) folgendermaßen beschrieben (Seite 9-15): „Unsere israelitischen (richtiger ge- sagt: hebräischen) Volks- und Zeitgenossen zeichnen sich mit recht geringen Ausnahmen durch einen skrupellosen Erwerb- sinn, durch ein zielbewußtes Ringen nach der Macht in den Staaten aus. Das Maß der Hinneigung zur Aufrichtig keit und Rechtlichkeit, zur Treue und Opferwilligkeit für das Ganze ii't meinen Beobachtungen nach im jüdischen Volkstum so auffallend gering, daß jedem Staat, in dem das Judentum endgültig zur Herrschaft gelangt, moralisch das Todesurteil gesprochen sein dürfte .... Der DurchschnlttSisraelit besitzt eine ganz besondere, nur seiner Rasse eigene Genialität in der Tragung der Maske des Biedermanns. Er versteht cs vorzüglich, wahr zu scheinen, ohne es zu sein, geistig und schöpferisch mehr vorzuspiegeln, als ec in Wirklichkeit an Geisiesgütern besitzt. Opferwillig keit zu markieren und dabei doch in die eigene Tasche zu arbeiten . . . Dernourg. israelitischen Herkommens, hat es bereits in Deutschland bis zur Exzellenz gebracht und schielt klar ersichtlich nach dem Posten des Ministerpräsidenten Dernbnrg. umjnbelt heute in München, morgen in Dresden, heute am badischen, morgen um bayerischen Fürstenbause, Dernbnrg hintcn. Dernbnrg vorn, Dernbnrg überall. Man versteht sich ans die Kunst der Hypnose im Volke Israel Demnach arbeitet also das Juden tum im Vereine mit gleiwgearreten Elementen der übrigen Rass-m im Dienste der Kultur; es fördert das rasche Auf blühen alles Ungesunden und auch wider dessen Zusammenbruch." Ter Verfasser dieser Zeilen ist ein stark spiritistisch angehauchter, aber edeldenkeuder Protestant. Sein Buch ist ein Sammelwerk von Origuialbeiträgen über die verschiedensten Kultnrprobleme. Wenn Herr Müller das Wort „hebräisch" als bezeichnender für Israelit eingesetzt wissen will, so ist er im Recht. Denn „Israelit" ist der konfessionelle Begriff. „Hebräer" der nationale Be griff, „Jude" umfaßt beides. Und in der obigen Be schreibung will der Verfasser von nationalen, nicht von kon fessionellen Eigentümlichkeiten sprechen. Der Schlußsatz trifft den Nagel ans den Kopf. Nicht das Judentum allein ist an der Arbeit für eine falsche »»christliche Kultur. Mit ihm zusammen arbeiten Arier in größerer Zahl als Inden im Dienste dieser .Kultur, die die Entchristlichung der Geßllschaft cnstrebt. Wir finden diese Richtung in der ganzen Vergangenheit des Liberalismus und in der ganzen Zukunft der Sozialdemokratie ausgeprägt. Der Liberalismus ist bereits an seiner Arbeit zu gründe gegangen und auch die Sozialdemokratie trifft das gleiche Sctncksal. — Girre Verurteilung der letzten Reichstagswahl durch Eugen Richter. Als der Reichskanzler am 13. Dezember 1006 den Reichstag nuflöste, da sprach er dem Reichstage die Verantwortung ob. Trotzdem stand der Freisinn ans der Seite des absolutistischen Reichskanzlers. Eugen Richter aber hat schon am 14. April 1874 in ähnlicher Situation gegenüber dem Fürsten Bismarck bemerkte „Die Verantwortlichkeit auch für die Militärgesetzgebung ruht nicht mehr ungeteilt beim Kaiser. Vercrnlwoilich sind dafür in gleicher Weise der Reichstag und der dem Reichstage veranlwonliche Reichskanzler, und der Reichstag soll leinen Teil an der Verantwortung iragen nach seiner selbstän digen Einsicht und seinem selbständigen Er,„essen. (Sehr richtig! ans verschiedenen Seiten.) Wenn ich jemals zu der Ueberzeugnng käme, daß der deutsche Reichstag unfähig wäre, die ihm anferlegte Verantwortlichkeit sllbstäodig zu tragen, dann wi'ude ich der erste sein, aufnffordern. zu dem affen Absolutismus zu'ückznkebrk'n. (Zetzr richtig! aus verschiedenen Seiten.) Meine Herren, wir Altprenßen haben uns bei dem absoluten Regiment, was die rein materielle Seite, was insbesondere diese Milffärsragen air- bctnfft, gar nicht so schlecht befunden. Der Absolutismus ist gewiß unvollkommen, aber das verwerflichste Regierungs- systcin ist der Schcinkonstitutioiicilismns. «Zustimmung auf verschiedenen Seiten) bei dem der Volksvertretung gar keine Nolle zufallt, als vor dem Belke die Gehässigkeit der Staatslastcn zu tragen. (Sehr gut!) Wer in den Streit der Meinungen die Standarte des Kaisers hineiuwirft, der ,nacht sich mitschuldig, wen», was hoffentbch niemals geschieht, es je dazu kommen sollte, daß eine Opposition iu Deutschland, die bisher nur gegen Regierung?maßregeln und gegen Minißer bestand, eine antikaiserliche wird." Wir haben diesen ausgezeichneten Worten des freisinnigen Poli- tikers kein Wort hinznznsügen und begnügen uns, auch hier die Wandlungsfähigkeit der Freisinnigen festgcstellt zu sehen. Sie verdienen jetzt de»« Beinamen „Fraktion Dreh scheibe. Oesterreich-Ungarn. — Da? Ocsterreichische Abgeordnetenhaus lehnte die Dringlichkeit des sozialdemokratischen Antrages betreffend die Einführung des allgemeinen gleichen Wahlrechts für die Landtage ab. Abgeordneter Markow erhält das Wort zur Begründung des ruthenffchen Dringlichkeitsantrages be treffend den Erntcurlavb. Der Antragsteller beginnt seine Rede in großrussischer Sprache. (Lärmender Widerspruch.) Der Vizepräsident Zacek macht den Redner darauf auf merksam. er möge sich der landesüblichen Sprache bedienen. Da Markow fortfährt, Russisch zu sprechen, entzieht ihm der Vizepräsident daS Wort. (Lebhafter Beifall. Hände klatschen. Widerspruch bei den Nnthenen.) Niederlande. — Zur Haager Konferenz. Vor Ablauf der Frist für die Einbringung neuer Anträge sind noch zahlreiche Anträge eingebracht worden, darunter von Italien (auf die Blockade bezüglich), von Spanien (betreffend die neutralen Heilen und Gewässer) und von Holland (über die Weg nahme von Handelsschiffen). — In der am 9. d. MtS. abgehaltenen Versammlung der zur Beratung der Frage der Ausdehnung der Bestim mungen der Konvention des Roten Kreuzes von 1874 auf den Seekrieg eingesetzten Unterkommissionen zog die nieder ländische Negierung den ErgänzungSnntraq zurück. Letzterer geht dahin, daß jedes Kriegsschiff einer der kriegführenden Parteien unter gewissen Bedingungen die Auslieferung der an Bord genommenen Verwundeten, Kranken und Schiff brüchigen verlangen vürfe, wobei gleichgültig ist. welcher Partei dieselben angehören. Renault (Frankreich) verteidigt nachdrücklich den deutschen Antrag, den er für notwendig erachte als Ergänzung zu der den Hospitalschiffen ein- geräumten Jmmuniiät. Es handle sich dabei um ein militärisches Jutereffe, welches respektiert werden müsse, wenn nicht das Prtnz'p der gegenseitigen sanitären Hilfe leistung gefährdet werden solle. Siegel-Deutschland schließt sich völlig diesen Worten an. Bet der Erörterung des bestehenden Unterscheidungszeichen (drei Lichter, die die Hospitalschiffe nachts aushängen sollen) kam man überein, die Frage dem zur Formulierung eines endgültigen Ent wurfes eingesetzten Redaktionskomitee zu überweifen. Nnmarr». — In Moskau griffen am 9. d. Mts. neun bewaffnete Personen den Kassierer der Eisenbahn Moskau—Kasan an, der eine bedeutende Geldsumme bei sich trug. Die Polizei, die benachrichtigt worden war, feuerte auf die Uebeltäter, als diese den Kassierer angriffen. und verfolgte sie. Vier Räuber wurden lebend festgenommen und einer getötet, während einer tödlich und zwei schwer verletzt wurden und einer entkam. Zwei Bomben, acht Revolver und zwei Dolche wurden ihnen abgenommen. — In Warschau haben am 9. Juli vier unbekannte Mänrrer den Ingenieur Efsymanski, den Direktor der Warschauer Wasserleitung, erschossen. Die Attentäter entkamen. Persien. — Unter der muhamedanischen Geistlichkeit herrscht eine parlamentsfeiiidliche Bewegung. Ihre Führer, verstärkt durch zahlreiche Anhänger, weilen darauf hin, Laß die bisherigen Parlamentsverhandlungen zwecklos gewesen wären. Die Negierung ist hingegen bereit, alle Beschlüsse auch gegen den Willen der Mullahs auszuführen. Die Aufregung ist hier groß, da man Zusammenstöße mit der von der Geistichkeit beeinflußten Bevölkerung befürchtet. ÄLtts Btadt und Land. «Mittclliiiinen au- unsere»! Leserkreise init NnuienSfertisiiiun für dlese'Ruvrik find der Redaktion allezeit willkommen. Der Name des Einsenders bleibt Geheimnis der Redaktion. AiwuvineZiischriNeu müssen unberücksichtigt bleiben.) Dresden, den 10 Juli 1V07. Tageskalender für den 1l. Juli. 1897. Aufstieg des PalarniftschifferS Andres in Gemeinschaft mit Knut Frankel und Nils Ätrüi'cberg. — 1866. * Piin»eß Heinrich von Preußen geb. Prinzeß Irene von Hell n. — 1859. Frieden von Btllafranka zwischen Oesterreich und Frankreich. — 1700. Gründung der Berliner Akademie der Wiff.nschaften nach Leibnitz großartigem Plane durch König Friedrich I. —"Wetterprognose asS Konigt. Sächs. me«eo,- logischen Instituts zu Dresden für den 11. Juli- Trocken bei zunehmender Bewölkung, schwache Luftbewegung, kühl. —* Fürst Heinrich XIV. Neuß j. L.. welcher in Dresden sehr bekannt und beliebt ist, da er hier in seiner Villa in der Wicnerstraße den Winter zuzubringen Pflegt und. wenn auch selten, den Hoffestlichkeiten beiwohnt, kann am 1l. Juli 1907 mit Genugtuung auf eine reich gesegnete 40jährige Regierungszeit zurückblicken. Am 11. Juli 1867 kam der Fürst auf den Thron und hat seither stets treu zu Kaiser und Reich gehalten. Ec übertrug vor mehreren Jahren seinem Sohns dem Erbprinzen dauernd die Ver tretung in der Regierung von Neuß j. L., mußte aber bann nach des Fürsten Neuß 8. L. Tode im April 1902 die Regentschaft von Reuß ä. L. für den kranken Fürsten übernehmen. Letzhiu i-n Mai d. I. hatte Fürst Heinrich, den Gort noch lange erhalten möge (er ist 75 Jahre alt), noch den Schmerz, seine zweite Gattin, Frau Baronin von Saalburg, zu verlieren. obr. —* Im Anschluß an mehrere in letzterer Zeit erschienene Zeitungsartikel, in denen über die Verunzierung der Umgebung Dresdens und insbesondere auch der Sächsischen Schweiz durch Neklam Laufschriften geklagt wird, gebt dem „Drssd. Journal" die Mitteilung zu, daß sich zurzeit im Minisiernim des Juuern ein Gesetz gegen solche Ver unzierungen in Vorbereitung befindet. —* Die Verhandlungen des 16. deutschen Tanz lehrertages wurden gestern vormittag 10 Uhr durch den Genossenschaftspräsidenten Herrn Knoll-Hamburg im kleinen Saale des Gewerbehauses mit einer begrüßenden Ansprache eröffnet. Aus dem Geschäftsbericht ist zu erwähnen, daß die Genossenschaft jetzt 10 Ehrenmitglieder, 4 korrespondierende und 233 ordentliche Mitglieder zählt. Die Hochschule war gut besucht und hatte gute Erfolge auszuweisen. Das Vereinsvermögeu beziffert sich auf 14 199 Mk. Die Versammlung beschloß, die Tanzlehrer tags auch iu Zukunft als Waudecoersammlungeu abzuhalten, ebenso sollen die notwendigen Schritte zur Erwerbung der Rechte einer juristischen Person für die Genossenschaft deutscher Tanzlehrer eiugeleitet werden. Bezüglich der an an das preußische Kmtusministerium abgesandte Petition betr. die unlauteren Elemente im Tanzlehrerbcrufe usw. ist der Genossenschaft die Nachricht zngegangen, daß die Erörterungen in dieser Angelegenbeit noch nicht abgeschlossen seien. Auch verschiedene Polizeibehörden beschäftigen sich mit dieser Angelegenheiten. Einen längeren Vortrag über 8 35 der Gewerbeordnung hielt Herr Schmidt-Halber- stadt. Dieser Paragraph der deutschen Neichsgewerbcordnung hat folgenden Wortlaut: „Die Erteilung von Tanz-, Turn« und Schwimmunterricht als Gewerbe ist zu untersagen, wenn Tatsachen vorliegen, welche die Unzuverlässigkeit des Gewerbetreibenden in Bezug auf diesem Gewerbebetrieb dartun." Ferner besage der Schlußsatz dieses Paragraphen: „Ist die Untersagung erfolgt, so kann die Landeszentral behörde oder eine andere von ihr zu bestimmende Behörde dieWtederaufnahme des Gewerbebetriebs gestatten,sofern seit der Untersagung mindestens ein Jahr verflossen ist. Personen» welche die in diesem Paragraphen bezeichneten Gewerbe beginnen, haben bei Eröffnung ihres Gewerbebetriebes der zuständigen Behörde hiervon Ameige zu machen." In dem ganzen Gesetze stehe nicht- davon, daß die Erteilung
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)