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Zweites Blatt Sächsische Bolközettunft vom >2. Oktober ttNpz Nr. 23tt Die militärische Bedeutung Mont» nettros Montenegro erhob bei verschiedenen Gelegenheiten in offizieller und nichtoffizieller Art Ansprüche ans das Ge- biet der Bocche und der Herzegotvina; so als eS nach dem Frieden von Preßburg den Franzosen den Besitz der Bocche streitig zu machen versuchte, oder als es 1870 eine Offensive gegen Mostar unternahm. In den Jahren 1800, IE, und 1882 kämpften, in den Reihen der bocchensischen beztv. her- zegowinisckzen Insurgenten auch Montenegriner. Vom mi- litärifctsen Standpunkte aus erwiesen sich 1870 die monte negrinische Führung und Organisation wohl einer weitrei chenden Offensive nicht gewachsen und sie haben auch seither nur geringe Fortschritte gemacht. Immerhin ist in Betracht zu ziehen, das; Montenegro infolge einfacher militärischer Organisation und kleiner Distanzen seine Kräfte rasch an den (Grenzen versammeln kann und das; die Verbindungen SüddalmatienS und der Herzegowina mit dem Innern der Monarchie sehr lang und weniger sicher sind, da sie eines teils über die See führen, und andererseits durch eine schmalspurige Bahn repräsentiert werden, die viele der Zer störung durch Insurgenten ausgesetzte Objekte besitzt, welche von dein mit dem Gegner sympathisierenden Teile der Be völkerung gefährdet werden könnten. Vom operativen Standpunkte ans erschweren die gros;e Armut an Hilfsmit teln, das an Gegensätzen reiche Klima bei ganz unzureichen den Unterkünften, die ungünstigen Wegsamkeits- lind Gang- barkeitsverhältnisse unsere militärischen Maßnahmen: end lich kann Oesterreich-Ungarn bei der Verteidigung der Reichslande nur exterritoriale Truppen verwenden, deren Ergänzungütransporte weit heran zu bringen sind und die das Land und alle seine besonderen Verhältnisse erst jeweils kennen lernen müssen. Von seiten der Kriegsverwaltung ist durch Herstellung einer hohen Kriegsbereitschaft, durch zahlreiche Anwendung von Befestigungen, endlich durch Bau militärisch wichtiger Koininnnikationsverbindungen für alle Eventualitäten schon seil Jahren vorgesorgt: eine sehr wesentliche Nolle würde bei etwaigen Unternehmungen der Flotte zusallen, die sowohl für den Schutz der zu bewirken den Truppentransporte als auch für Aktionen in der Bocche und gegen Antivari verwendet werden dürfte. Ein stehendes Heer in der bei anderen Militärstaaten gebräuchlichen Iorm ist in Montenegro nicht vorhanden: es bestehen nur Lehrbataillone und Lehrbatterien, denen die Ausbildung der wehrpflichtigen Mannschaft obliegt, das Heer trägt also ausgesprochenen Milizcharakter: seit einigen Jahre» macht sich allerdings das Bestrebe» bemerkbar, vom reinen Milizheer allmählich zum .Kaderheere überzngehen: die in de» letzten Jahren durchgefnhrtc Organisation des Ergänz»,igsweseus, die den eigentümlichen Verhältnissen des Landes a»gepas;te Mobilisiernngsvorbereitnug haben die Kriegsbereitschaft des Heeres erhöht: tatsächlich können innerhalb 20 Stunden etwa 20 000 Mann an Oesterreichs (Grenze stehen. In den letzten Jahre» wurde die Armee auch mit neuen (Gewehren (russisches Treiliniengewehr) und mit Ield- und Gelärgsgeschützen ausgerüstet, die ein (be schenk des italienischen Königs sind. Berücksichtigt man die hohe Kriegsbereitschaft der Man tenegiiner und ihr für die militärischen Verhältnisse in der Herzegowina gewis; recht bedeutungsvolle Kriegsstärke im ersten Aufgebote zirka 2a WO bis W WO Man» , hält man dem die Schlvie, igteiten entgegen, die sich dem Auf marsch in der Herzegowina, der Versorgung der ausgebote nen Truppen und der Beeinträchtigung ihrer Verwendung durch das stark verkarsterte Alpengebiet entgegenstellen, so mus; Montenegro als ein sehr ernst zu nehmender (Gegner bezeichnet werden. Eine Operation nach Montenegro würde an die 00 000 Mann und sehr umfangreiche Vorsorgen für Verpflegung und Versorgung notwendig mache», sie wäre angesichts der Natur des Gegners und des Kriegsschau platzes ein sehr kostspieliges und verlustreiches llnlerneh- men. ES sei nur daraus verwiese», das; es den Türke» trotz sehr bedeutendem Trnppenausgebote nie gelang, tat sächlich Herr Montenegros zu werden. Bezüglich der Ver teidigung der Reichslande gegen einen gleichzeitigen An griff Montenegros und Serbiens ist vor Augen zu halten, das; nebst der bedeutenden Ausdehnung der Grenze - 400 Kilometer -— der Mangel au leistungsfähigen Verbindun gen die Kräfteverschiebuug, also das operative Zusammen wirken ungemein erschwert und das; das Heranbringen von Verstärkungen infolge der geringen Leistungsfähigkeit der Schmlaspurbahn stark beeinträchtigt wird. Montenegro ist somit als Gegner unstreitig höher einzuschätzen als Serbien. K. Ballonlvettfahrt. Blrl, n. bin« >z. OkO'der IlMN Weil am Sonntag nachmittag das Wetter wunderschön war, bin ich auch hiuausgegangen nach Schmargendorf, „mang die Ballons". Beinahe wäre mir der geplatzte Amerikaner auf den Hut gefallen. Ganz Berlin war da. Ter Himmel war voll Ballons und die Erde voll Menschen und Staub. Ein schönes Schauspiel bei freiem Eintritt. Was auf den bezahlten Tribünenplätzen festsas;, war nur eine verschwindende Minderheit gegen die vielen Hundert- tansende, die rings um den Ausstiegplatz Wege und Felder bevölkerten und die freieste Aussicht genossen. Auch der Unfall des amerikanischen Ballons ging den Zaungästen in der betreffenden Gegend am schärften aus die Nerven; sie sahen aus der Nähe das Ilattern der geborstenen Hülle, daS jähe Iallen, den Landregen und das Auswerfen von ande rem Ballast, die volle Spaltung des Ballons in eine obere und untere Hälste, die Ausbildung des oberen Teiles zu einem riesigen Iallschirm. die Umwandlung des Ialles in cin langsames Niedei gleiten. Und dann das Wettrennen von Käufern, Radsahrern, Pferdewagen, Automobilen, Feuerwehr, Sanitälskolonnen nsw. nach dem Hanse, aus dessen Tache die Geretteten sas;en neben den herabhängen den Resten ihres sogenannten „Eroberers". Als die Ret tung der Menschenleben belmrrat war, konnte man »nieder nach oben blicken, um den Kranichzng der anderen 22 Bal Ions weiter zu verfolgen. Die zahllosen Neugierigen kamen auf ihre Kosten. Aber ich fand dort, kein rechtes Behage», weit mich immer der Zweifel gnälte: Ist das wirklich ein Wettrennen in den Lüsten? Ist das ein Sportkamps oder ein Glücksspiel? Siegt der kräftigste und geschickteste? Oder „siegt" der jenige, der zufällig in die beste Luftströmung gerät? Wenn bei diesem internationalen Wettstreite so gewaltige Einsätze an Geld, Arbeit und sogar Menschenleben gemacht werden, so will man dort, Sinn und Verstand in der Sache finden. Es gab ein dreifaches „Wettrennen" an drei aufein ander folgenden Nachmittage», wobei jedesmal zwei bis drei Dutzend von Ballons losgingen. Am Sonnabend ist die sogenannte Ziel fahrt. Sieger soll sein, wer bei der Landung einem bestimmten Ziele näher gekommen ist, als die anderen. Za, konnten denn die Zielsahrer ihre Lnstschisso irgendwie lenken? Nein, es waren lauter nnlenkbare Bal Ions vom allen Schlage. Ter Iührer kann hinaus- und hinabsteigen, je nachdem er Ballast answirft oder GaS ans- läßt; aber er kann sein Luftschiff nicht noch rechts oder »ach links bewegen, sondern wird wohl oder übel dahin getragen, wohin der Wind weht. Das Ziel war von den leitenden Herren so ausgewählt worden, das; der Wind die Ballons in die betreffende Gegend sichren mns;te. Nun bestand die ganze Ausgabe der Wettbewerber darin, das; sie gerade in dem Augenblicke, wo sie sich neben dem Ziele befanden, zu Boden gingen. Wer in eine Iahrtrichtnng getrieben war, die znm Beispiel IWO Meter vom Ziele vorbeisübrte, der lvnnte bei aller Geschicklichkeit nichts ausrichten gegen den Glückspilz, den der Wind bis ans 200 oder 100 Meter an das Ziel Herantrieb. Am Sonntag zogen 22 gros;e Ballons ans die Meit- f a h r t. Sieger soll sein, wer in der weitesten Entfernung vom Ausgangspunkte landet. Nicht etwa derjenige, der den weitesten Weg znrückgelegt hat. Als Spielbälle der wechselnden Winde werden die ''Ballons hänsig im Bogen nnchergetrieben. Die Länge dieser Irrwege licht sich nicht feststellen. Man berechnet einfach aus grnnd der Landkarte die Luftlinie. die zwischen der Ansgangsstelle und der Lan- dnngsstelle liegt. Kommt der Ballon ans dem Wasser nie der, so gilt das nicht. Also wenn ein ''Ballon an die Meeres- tüste gelriebn wird, so lohnt sich die Weitersahrt nur dann. wenn der Führer die Aussicht bat, jenseits des Wassers noch Land zu erreichen. Er kann auch in Nacht und 'Nebel unver sehens und unverschuldet aus das Meer getrieben werden; dann hat er zu der Lebensgefahr auch noch den Verlust deS Preises in den Kauf zu nehmen. Wie unberechenbar ein solches Glücksspiel ist, hat sich diesmal in erschreckender Deutlichkeit gezeigt. Nach dem Ansangswinde dachte» die Schmargendorfer Lustschisser in die interessante Gegend vom Schwarzen Meere zu kommen, aber sie gerieten in einem unfreiwilligen Bogen an die Nordsee. Die meisten stoppten rechtzeitig, aber einige gerieten anss Wasser. Drei schiffbrüchige Ballons mußten ansgefischt werde»: die In sassen retteten mit knapper Not ihr Leben. Von zwei Bal lons, die wahrscheinlich auch auf die Nordsee getrieben sind, fehlt bis zur Stunde (Donnerstag mittag) noch jede Nach richt. Tie beiden Verschollenen gehören zu der dritten Partie. Am Montag nachmittag stiegen nämlich noch drei Dutzend Ballons zu einer Dauerfahrt auf. Dabei bleibt der jenige Sieger, der sich die längste Zeit in der Lust zu hal ten vermag, ohne Rücksicht ans die zurückgelegte Entfernung. Die Aufgabe ist also, mit dem Ballast und dem Gasvorrate möglichst sparsam nmzugehen. Durch diese Probe auf Ge schick und Ausdauer wird aber alsbald wieder ein Strich ge macht, wenn die Ballons an die Meeresküste getrieben wer den. Wer dann nicht den tollkühnen IIng nach dem jen seitigen Lande riskieren null, muß hernntergehen, mag er auch noch Ballast oder Gas im lleberflnsse haben, lind der Ilng über das Meer ist tatsächlich eine Verwegenheit. Da» hat soeben der Iührer des 'Ballons „Bnsleh" von Essen er- jahren. Als er aus die Nordsee hinausging, wehte ein kräf tiger Südwester, der ihn schnell nach England oder Schott land zu bringen versprach. Als er aber willen auf dem Wasser war, schlug der Wind nach Norden um, so das; die. Herren zu unfreiwilligen Nvrdpolfahrern wurden. Nur einem begegnenden Schisse verdanken sie ihr Leben. 'Als ich mir dieses „Wettrennen in de» Lüsten" betrach tet, taucht der Rinnstein vor meinem Vaterhanse in meiner Erinnerung ans. Wenn es mal recht kräftig gerechnet hatte, setzten wir Jungen Papierschiffchen in das Rinnsal der Gosse und wetteten, wessen Iahrzeng wohl am weitesten kommen werde. Geistreich war daS Spiel nicht, aber auch nicht ge fährlich. Das Glücksspiel in den Lüste» ist ebenfalls nicht geistreich, doch leider gefährlich, wie Iignra zeigt. In dem Zeitalter der lenkbaren Luftschiffe und der Ilngmajchine» komm! mir der Massenslug von achtzig »»lenkbaren Ballons etwas überlebt vor. Gewiß, Erfah rungen können und mühen anch mit den gewöhnlichen sleuerlosen Ballons noch gesammelt werden, zum Beispiel über die Widerstandsfähigkeit der einen und der anderen Sorte von Ballonhüllen, über die Mitte! zur Ortsbestim mung bei Nacht und Nebel nsw. Ich frage nur, ob zu der Sammlung von weiteren Erfahrungen eine so kolossale internationale Veranstaltung nötig ist, und ob Dutzende von Bnilmis eine» „Wettkampf" veranstalten müsse», der eigen!- lieh ein Glücksspiel ist. Würde das schöne Geld und das vicle Gas nicht srnchlbarer wirken, wenn man für jedes Intzend dieser Spielbälle des Windes einen kleinen denk baren baute und dann ein internationales Wettrennen von Motorlnstschissen veranstaltete? Die Zielsahrt, die Wett fahrt und die Dauerfahrt, sie bekämen dann sofort „Sinn und Verstand", da die Einwirkungen des Zufalls weithin eingeschränkt würden und die Tüchtigkeit sich entscheidend gelten machen könnte. Will man aber durchaus bei dem Spiel der llnlenk- baren verbleiben, so möge man doch wenigstens die Ab- sahrtsstelle will e n i n A s i e n hinein verlegen. Ein«: Gasanstalt läßt sich da neben der sibirischen Bahn auch bauen. Das Meer ist weit und man kann sich also weit länger vom Winde spazieren fahren lassen, ehe eine Küste Halt gebietet. Als Gm-don Bennetl den Preis stiftete, um der sich der internationale Zeitvertreib ansbant, da standen die unlenk baren Bälle noch im Vordergründe. Jetzt sind wir weiter fortgeschritten: vom Ochsenwagen znm Automobil, von dem hilflosen Gasballon znm Moto, lnstschiss und zur Zilug- maschine. Die alten Verkehrsmittel hatten auch ihr Schö- Der B nuos,Sender dns litOlß *) Ein stets willkommener und gern gesehener Ireund. der in seinem 00. Jahrgänge erscheinende Bennokalender. tritt soeben seine Reise in die weile Welt an und hosst auf eine gleich liebevolle und freundliche Ausnahme, wie sie allen seinen ihm vorangegangenen Brüdern beschieden ge wesen ist. Er ist aber auch ein gar schmucker Gesell, der sich in seinem bekannten, kleidsamen Gewände sauber und nett vorstellt und niemand wi,d ihn von seiner Tür gehen heißen. Allen will er ein lieber Irennd, ein zuverlässiger Berater und ein gemütlicher Unterhalter sein. Als rechter und echter Kalender enthält er die allge meinen .Kalendernotizen, ein hübsch ansgestatletes Kalen darium und einen Notizkalender Als Wetterprophet ver kündet er in, loojährigen Kalender die voraussichtliche ; Witterung. Kirchliche und patriotische Notizen, die katho- ^ tischen Iest und Iastlage, die besonders für den in der Diaspora lebenden katholischen Elnisten wertvoll sind, wur den Übersichtlicl, und gefällig in den Rahmen des Kalen dariums cingefügt. In besonders reichhaltiger Weise repräsentiert sich der Bennokalender in Bezug auf seinen literarische» Inhalt. Als statistisches Jahrbuch enthält er wertvolle Auszeich nungen über die Kirchen und Schnlverhältnisse der Katho liken in, Königreiche Sachsen. Die Mitteilungen über die im Königreiche bestehenden Verbände und Vereine sind sicherlich für jeden Vereinsvorstand infolge ihres Adressen materials geradezu unentbehrlich, für die Vereinsmitglieder -> D«r Oberaus cuckch'rmckuolk a»«a«-vatb t- B-nn kckender ist im Verlage der Saxoeia Bmvdrucke ei Golkw. P «chneretn) er« l schienen und ittr den billigen Preis von 00 H sitr das brochterte und 80 H fitr da« gebundene Exemplar durch den V lag. die kath"l. Pfarrämter oder durch die Buchhandlungen zu beziehen. aber von vielem Interesse. Die Regierung der katholischen Kirche, ein Verzeichnis der katholisch geistlichen 'Behörden und der in der Seelsorge angestellten Geistlichen in Sachsen, die allgemeine Gottesdienslordniing in beiden sächsischen Diözesen und die Nachrichten über den Umfang der Seel- sorgebezirke vervollständigen den Kalender als kirchliches Handbuch. Zwanzig Seiten sind den Schnlverhällnissen in Sachsen gewidmet. Unter dieser Rubrik sind die katholischen Schnlanstalten Sachsens und die an ihnen wirkenden Lehr- fräste in de» Erblande» und der Lausitz registriert. Ein alphabetisches Verzeichnis der im Hanptamte an den kalhw tischen Schulen Sachsens beschäftigten Kehrer und Lehre- rinnen und eine Anführung der Orte ohne katholische Schule, in welchen aber katholischer Religionsunterricht er teilt wird, will den Eltern hvssnnngsvoller Buben und Dirndln in den für die Eltern so nächtigen Schnlfragen ein zuverlässiger Berater sein. In ganz besonders reichhaltiger Weise ist der belle lristische Teil des Kalenders antzgestattet. Ein Lebensbild der holdseligen Königin-Witwe Earola von Sachsen, deren Photographie dem Kalender als Kunstbeilage beigegebe» ist, eröffnet denselben. Tie Darstellung des verstorbenen Generalkonsuls de Liagre in einem wohlgelnngenen Voll- bilde und einer Lebensbeschreibung desselben schließt sich dem ersten Artikel an. In wechselreicher Iolge biete» sechs zum großen Teile illustrierte Erzählungen der Kalender enthält 20 Bilder und 1 Kunstbeilagen eine gediegene und spannende Lektüre, die zur Verkürzung langer Winter abende angenehm beitragen werden. Wir verweisen be sonders aus die Erzählung „Tie Schleiferlori" von W Bern, hinter welchem Pseudonym sich die berühmte Schrift stellerin ^reiin v. Handel-Mazzetti verbirgt. Zwei Humo resken sind besonders geeignet, die Lachmuskeln der ge schätzten Leser in eine dauernde Tätigkeit zu setzen. Eine ! juristische Plauderei behandelt die Verjährung der Iord,- ! inngen nach den, bürgerlichen Gesetzbnche in leichtsaßlicher l und allgemein verständlicher Iorm. Die neue Marienkirche zu Leipzig Plagwitz wird dem Leser in einer Kunstbeilage vor Augen geführt und erw: Beschreibung derselben gibt Mitteilungen über die zweite katholische Kirche Leipzigs. In der mit Bildern des Papstes und des österreichischen Kaisers geschmückten Iahresrnnd- schan sieht der Kalendersrennd das Wesentlichste des ver gangenen Jahres vor seinen 'Angen vorüberziehen, während in der Geschichte der beiden sächsischen Diözesen, welche die Photographien der im letzten Jahre verstorbenen, um die Allgemeinheit besonders verdienten katholischen Priester und Laien enthält, ein Rückblick über das kirchliche und Gemeindeleben gezeichnet wird. Besonderes Interesse wird anch ein schönes Vollbild: Das Werk des katholischen Preß- vereins erwecken. Mit geschickter Hand sind sinnige Gedichte und Anekdoten voll köstlichen Humors in das ganze Wer? hineingeslrent. . Nicht unerwähnt bleiben darf anch das Bilderrätsel, für dessen richtige Lösung wiederum eine An zahl schöner Bücherprämien ansgesetzt sind. Eine Regenten- tafel, ein Verzeichnis der Messen und Märkte, ein solches von Anstalten, in welchem stellesuchende weibliche Dienst boten vorübergehend Aufnahme finde» können, ein alpha betisches Heiligenverzeichnis und zahlreiche andere für Ge schäft und Hans praktische Notizen vervollständigen den Inhalt des Kalenders. So zieht der Bennokalender zum .0!). Male in die Welt hinaus, getreu dem Grundsätze: „Wer vieles bringt, wird manchen etwas bringen" und hofft, zu seinen zahlreichen Zreunden in Stadt und Land sich ungezählte neue zu er werben, denen allen er ein guter, getreuer Zreund und Be rater sein will. —Ir—