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Sächsische Volkszeitung : 27.02.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190402278
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19040227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19040227
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1904
-
Monat
1904-02
- Tag 1904-02-27
-
Monat
1904-02
-
Jahr
1904
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 27.02.1904
- Autor
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doch keinen Zwang für de» deulschen Bauern. (^r cnlhält ober eine» Schuh für die miniere Schicht nnsrer Haiidwinschafl. Ter 5kleingrn»ddesilj. der noch eine Fmnllie ernoiirl. soll geschuht melde», dainir nicht bei gleicher Erbteilung der 'Benh weiter ansgeleitl >vird. Des!,old mnsi die Resolution nn Interesse des mittleren Bonern a»geiw»i»ien iverden Tos Brohkapital sucht die kleinen Bonern ansznkanfe»: doS in nngesinid. Tie Heimstätte» sind keine kleinen Fidelkoimmsse. Tos Besch ist sokilllotiv. ouch konn die Hciinslällc sleis inckgangig gcinnchl iverden, T ic Ansfninnngs bcilliiniiniige» müssen durch Vnndcsgcsclzgcbnng gemocht iverden, ivei! die grnndbenhlichcn Berliolinvse zu verschieden sind, >>r hoffe, dosi nch eiii 2veg finden tone, nm den gefunden Bedoiite» der Ülesolniion zur T n>ch>il!>i>iiig zu bringen 22ebl>nftes 'Bravo.- TiodlHagen iTom neiinl dos Heiinnäkiengeseh einen »topischen nnd beirr,gerischen «-lodonleii. 'Rach kürzeren 'Ansüllirniigeii der 'Abg. <>iomv, l>r. 2'äolf', Stadtliagen. Freiherm v. Heul ivird die üseiolnkioii üsieveiilionse»- Bochein angenvnunen. '.Rorgen deroiei der Rcichsiag zneiü die ülesolntion « iröder liefen die z'liilvnivl>ilge>al!'. Tic Kvuimissivn für dos Besch bclrcfscnd die (snl so„jd!^iiilq für unschuldig crliltcnc Untersuchungshast vee- hmidelle heute über jz l Aviap - und s: 2 Absatz > und iioliiu zu rniii Ersieten den k-riiah an: „dieser'Aiiipench der linlerliollsberectjtigteii n>ird dadmll> nillft au-.-geschlossen, dos; der Teri>ofiele flirdl. bevor er sreigesproctien oder rinßer Verfolgung ges.lzt ill" und g.-nelniiigle douu den ^ - Absah I iu der Faun oes Regier imgsenlumrfes inil dem .'susah: „die Veiiammmg der Einlegung ei,res lliecht-'-nritiels iil niclft rils Fahr lüssigteil zu erochleu". Tic nclie 'Börseilgesetnivvellc iiudet iu der Presse wenig freunde, ivool oder reetfl viele entschiedene Gegner, weil sie gar zu wenig lniuge. Ain oufsolleudsleu ist hier bei die Stellnngnohnie des freikouservoliveu Parteiführers Freiverr v. ,»ediiv, der im „Log" schreib! i „Tos Verbot des 4 erminhandels in ioelreide i'l ein Kräutchen Rührmich nichtan für die große '.N'elnl'eit des llieichstirgs; solange ouch nur die Svur einer Befü'rbumg beüebeu bleibt, dos; die Zulavmig des Teriuiulioudels für Mouton- und Indnslrie- iveike die 'Annechiei liallnng des Verbots des Terminhandels iu> (Getreide gefährden köuute. ii! ou die Znliiniinnng zur Beteiligung ouch der bezüglichen V.'rkehrsbei'chränknng für ! die Fondsbörse uioil ;u deuten, Teu Imeresseuleu und ! "Ve'üi nn'! lern der Aushetumg jener V'erk.'lfrsscliraiike zü du der der Weg geiviesen; mehr uoeli ols anderwärts gilt bier dos Tirtiieruu'rl, dos; in der Beschränkung erst liäi der Meiner zecht" lieber die Muhlemilnis aes Herrn v. Z.edlilz iu Bvinmiragen lelueibl die „Teutfelie Tageszeitung" iu be greülirchem 2lerger l den r-eenig-n c^in'vännei» in dkv beiden lonselvoliven Nbuteien. d>e eme elonluvo linnz de -s'bnfenzeül;es nnd eineHerab lel'grng einiger eün.'enuenein inr nennend»; und gedeihlich !)olleu, geliör. der iielloii'err'ar! '.'2an: l i z adgeordneie .vieilieir v, ^sedlii;," Tie >;chmn!e freiüuuine itud deiiiokrolische Presse ist om ollermizusriedeusteu über die Verlose; sie kouu iveuilzsteus jevt nicht mebr über die „benebrliclieu;'i;;rorier" schimpfen; die Vörfiouer lfobeii die«e löm;n übertrumpft, Tie >,iiliistdcbottc im Pcichsto.ch' lfiil bereits eine >>>eueufe!irifl er,zeuch; der o:u !>!, ,;ebruor ziemlich misouft milipuiomnieue Union p, Variier versendet feine Unlivml tin die Milchieder des üieichstoges. chr weist iil dieser Broschüre dem Ächz, Müller M'einimzen, fch-of Triolo nnd Simzer eine nonze ;sobl von Uurichlich'eilen noch nnd be- ireisi imondeUfeil, dos; er »eivölilres Miloch.ed der Prüinmzs- jinv mor >v d dos; er olles, wos er in dieser qelon lfobe, uns echene ^leronüvoruio;; dlirchzesüifit lf.rbe, ^>11 der Broschüre selb!! wirs er miedeicholl üchr schois, noineiillich iincl, petzen den Brown Piiolo, Teine Trl>lns;söl>e lonten: ,,,zU' til'er bin beirrluipl, o> ilipsn: V'os l>ol den Nleirbslop oder die:>lUniei, ivelün'oiii l - , ,P-l".nior l;eiploü>ei! lioben, In-rettNitzl, olme die olknobelüoUUitlche Puiniiip eine liieilje von Unklotzen pe-;en iniüi nnd nieuie v!uentmnichen ;n füilendern, »epen iveldie mir nur die ülnüu 01 die Teiltinlirbkeit iibrin lUeibld Tos Recht meiner freum MeiiinnpSlochenon; isi inir durch die Üleielisversoiinnp tziironlierl, und ieli werde es mir durch niemond beflreüen ltifien, ielbii nirlu dinUi den Iwlien l>ieichslo!z, ivelUier olle Unpiiüe pelzen iniUi io der Tchinuz vom >0, ,z-et'liitir iioUi dem sieliotzrovln'chen S"e>iou »iil „leblioNen Veiui!bi'0iis,e> iiwzoii, selir piN, ielir rillilip" uüv, l'etzleiiel ln», ,zr0 liot-e dos peinn, iv.is ieli ols Miuzlied der »lliisitzeiioiiens.Iios! und ols Ut'iiijzliUi plciifzischer Vcointer übcrlionpt Inn loniNe, nni der vo» ,Uliiier und Reich befüilosieiien Veleilipniitz ou der V-elion-Ulelliino in Ti, Tonis zu dienen, und werde im lilt-iiTsfoo, wos iniveronlworlich isl, dosür beichiinzvi, V-eder Te. zlit'oo szol der ,noiie>, norli de> lfleioisltinzler, noüi der üiroi Poio doivstn, „orb wein vorpeieioe,"Herr fl>li:ils!er IU. Tliidl liobe» wir jeiütils einen, ir.zend eine M'ofznoluiie ivie die Unsivolil von .»mich ivei len, die rliisiielliiiip io Tl, Tonis i'eirestendeii Tüvebl .znlomnien loiien, und ich bin RUinnes pi-iinp, weinen enzenen zlr'illeii zu ver new», wo ich es 'lir noch, lnilie. eöos Ivill der liobe Üieichsloz oder ivos ivollen die Redner, welche unter d-i» leblioizen Veiioll des fileiü'slopS einen konboren Top inil rinprinei! izepe» meine Perion verpetidel bol'e», eitzenllich von wird M'oler bin nnd bleibe ich Noch till ibrer liieden doch, v»d ib.re schi'nen !>!eden werde» 0» niemer lnnsileiifchei: Tolitzleii nirtil dos rille'.periiitzfle önderii, oiltki wenn Herr Tiidekmn liodo !tiii>endmol lrochi zlTer isl rinfon von V-erner d" Tiv onpeprisionon Rbpeorbneton worbe,, nictit ninlfin tvnnen, sicli in dor britlon Hosnntz b s Mots z>, verteibigen. ('sllicbiiiiizcn übcr dir iu« BinitcnschlssnürtSqriverbc an t!z>crkto^c>l übliche ArbcitSzrit. Ter 'Veiitzl für Rrbritor- slolistik bot in seiner lebten Libnmz besriiiossen, dem llieichs- tonzler zu einpfeblen, die Erbebniitz über die im Biunen- stchisfobrtspewerbe on Vöeiktopen üblictie Arbeitszeit dnrch eine im Herbst d, vvrznnebmende slotistisclie Rnsnobme einz"Ieiten, Tie Hrbeblimz ivürde siüi iitiü, den Vorschlöpen des ^Veirots onf die drei Honplbelnebsorten der Binnen stliissolirt, und zivor oiii die ^-obsbetriebe, die Tonchfschisf- nnteriiobinen und die Leo.el- bt'ziv. die Lchleppkobubetriebe zu erstrecken buben. Hs ilt in Rnssicht penomme», von den Unteriiehiiiern der erslbezeichneien 'Betriebsarten etiva 20 Proz., von den Sepelschisfsbeti'eben U> Proz. zu be frage». Tie stotisinche Hrbebmitz würde onf i^rnnd von drei vsrotch'boch'i! ersolpen, die unter Berütksichripnnp der beionderen Verbültnisse onspestellt siiid, ivelche die einzelnen Betriebsarten mit sich bringen. Tie AnSpabeii der ^rage- bopen an die '.'liiskniiftSvrrsonen ivird voranssichllich in der 'Zeit vom bis 2.V Tebtember d Pz. erfolge». CS tvikd im Interesse der Beteiligten liege», sich bereils jebt recht zeitig mit dem ^iilfull lum Artigen, ivelclie im Herbst zu beantwolten sind, eingehend vertrant zu machen. — Kefättguisarbeit und Handwerk. Die Zentrums- frakliou des Reichstags hat heute deu Antrag eiugebracht. die Reichsjuslizverivaltuug möge dahin wirken, dah iu sämtlichen Eiuzelstaateu einheitliche Normen für die Zucht- ^ Hans- llnd (vefängnisarbeit getroffen werden, dnrch welche ! , die unbillige Konkurrenz gegen das Hatldwerk, beseitigt lverde. ^ — Das preufrische Abgeordnetenhaus steht auch mitten ! ^ i'l der Beratung seines IustizetatS. Die Wtihlaffäre des ! Ibn Barth ivnrde sehr eingehend besprochen und ebenso der ! chwilecki Prozes;. ivobei vonseiten des Abg. l)>-. v. Iadzeivski iPolei der Hiilrüslnng über eine herabwürdigende Aenszernng des ZtaatSanivalts Müller Ausdruck gegeben wurde. Die ZentrnmSabgeordneten Maltin und Becker brachten Mutsche für die unteren ^nstizbeamten vor. Morgen ist Horlsebnng. > Ter lrrlast dcs prrilfnschkil Untcrrichtsutiuisters miis; als freundliches Entgegenkommen betrachtet werden, ^miner ! ! hin !äs;t er noch manches zu wünschen übrig, um die volle ! ^ Parität, ivie sie vor den sz-olkschen Knitnrkoinvferlössen be- ^ I stand, wieder berznsiekle». Tie ^reibeit. religiöse Vereine ! on Täuilonslolten zu errichten, wird nicht unwesentlich durch ! ! einige 'Besliininnngen beschrankt. Tie Moderznloi'iiiiig der l ^ Pl.'orioni>chen .sivngregotion konn irnr vor, szolt zu szoll von ^ ! dein Provinzilzlictfnlkolleginm erloiibt, ober diese Erlaubnis ! I auch wieder znrnckgenommen weiden. Zii den weiteres im j Dekret ausdrücklich onf'rechterboltenen ^olkschen Miniiteriol versügniigen gehört der Punkt, dos; genau noch sz-olkscher Vorschrift „nicht an mehr als zwei Wochentagen für die katholischen Tchüler bölprer Mchrouüollon obligatorische 2chnlinessen eiiigerichtet werdeil sollen, und das; die schule einen Zwang znm Empfonge der Lakramente, sowie zne ! Teilnahme an Prozessionen nicht ansübe". Man fragt sich unwillkürlich, ivie diese Beschränkung mit den Worten des .Kaisers in Einklang zu bringen ist: „Dem Volke soll die Religion erholten iverden." Tder hoben es wohl die jungen Heilte, die eine höhere Bildung onstreben, nicht mehr nötig, dnrch die Religion eine Lchnbwehr gegen die schwere Befahr des religiösen ZndisferentiSmns zu erholten';' psür Tchülerieste und patriotische Veranstaltungen ist die Teilnahme obügolonsch gemocht. Tie Teilnahme on den religiösen Hebungen verwehrt der Atoot zu kontrollieren; wer nicht nult, bleibt weg. Und doch ist eine gute, religiöse ! Brnndlo »' dos schindoment des Patriotismus und ein i wichtiger Pnnkl bei der Zngenderzielmng. Es schein!, ols ! ob die Heioubildnng einer brave» katholische» Zugeud im Zöllschen Limie vor wie noch als „üootsgefährlich" be- > trachtet wird. Onltschüdigniig für Tüdivkslafrit'iincr. Einer Mel dung des „Hot Anz." zufolge sollen znnächn vom Reichstage sür die Entschädigung der VermögenSverlnne in Tüdwest- otriko 2 Millionen gefordert iverden. Weitere Tninmen sollen erst verlangt iverden, sobald der Besamtschaden, der ans sechs Millionen Mark geschäht ivird, sich genau ver anschlagen läszl. O'in ncttcr Bolksvcrtrctcr scheint im hessischen Handtag zu siyen; folgende naiionalliberale Ziiterpcllation gibt hierüber nähere Auskunft: „Zür die Hinie Bnhbach —Hich ist seinerzeit ein Ttaatsbeitrag von 20 000 Mk, pro .Kilometer beiviltigt ivorden. 9kach nmlonfenden <^>erüchten soll der Abgeordnete, der seinerzeit mr diese Hinie lebhaft eingetreten ist, sür die Parimiterhrmgnng nicht börsengängiger Prioritäten bei den beteiligteil E'wmeinden eine Provision von :'.:!0oo Mk, von dem Betriebsnnlernehmer erhallen haben. Wäre das Berücht wahr, so würde das zeigen, das; der Ttaatsznschns; ohne Notwendigkeit beiviltigt ivorden wäre. Wir fragen daher an, was der gros;herzoglichen Regierung über dwse Angelegenheit bekannt ist." Der betreffende Abgeordnete ist der Vertreter des Kreises Vnhbach, Herr Bürgermeister a. T. Zonh. der bei der Verlesung der Interpellation den Tihnugs- saal verlies;. Noch einer Mitteilung des Abgeordneten Ionh on den Vm.chacher Llodlvorslond hot der Herr bei der Unterbringung der Tbligotionen znm 'Bon der Bahn tatsächlich 000 Mk, eingesteckt, nnd zwar dadurch, dos; er die Papiere, die er zu !>l Prozent erhielt, znm vollen Werte nnterbrochie. Ans;erdem soll er noch während twr Ansnihrimg der'Balm 2l Monate lang insgesamt loöoo Mk. bezogiui hoben. Die Beratung der Interpeltatio» Hot unter diesen Umständen allgemeines Interesse. Tic polnische I-raktivn nnd die Tstuiarfcnznliigc. Man sollte doch annehmen. das; die polnische I-rat'lion bis ans den lebten Mann im Reichstage erschiene!» wäre, als es galt, die Tslmarkenzntage im Postetat abznlehneo. Jedoch nur " . der polnischen Iraktion ivor anwesend; unter den Johlenden befand sich auch der T Herschlesier Uorsantp, ivas ivir noch nachträglich konstatieren. .Knillskh gegen Lchippcl. Ieht ivird der Tu eit doch langiveilig. aber Kantskh lägt eben nicht nach, bis er schippet abgeschlallftet hat. Heute meint er im „Vorwärts": „die Wider spräche sind blos; dann zu begreifen, wenn wir omielnne», noch Tchippels Ansicht seien zwar Lchuhzölle für die Handwirtschaft notwendig, aber er sei durchaus nicht „gewillt", sür diese seine Ueberzeugnng „eiiizntrelcn". Italien. — Der Pipst und der .Krieg. Einem Mitarbeiter des „Biennale d'Ilalia" ivnrde in Rom eine Unterredung mit der Prinzessin Alice von Bourbon, der geschiedenen Baltin des Prinzen Schöilbnrg-Waldenbmg. gewährt, die gemeinschaftlich mit ihrem Bruder Iaime nach Petersburg abreist. Tie Prinzessin wird sich als .Krankenpflegerin der (Gesellschaft vom Roten Kreuz ans den KriegSschanpIah be geben. Wie die Prinzessin Alice mitteilte, wurde ihr Bruder vom Papste in Audienz enipfaiigeii. der dem Prinzen gegen über den Ansbrnch des Krieges umso lebhafter bedauerte, als die Befürchtung als begründet erscheint, das; die Ehristeu- perfolgmigeu in Ehiua neuerdings entfacht werden. Der Heilige 'Vater sagte, seiner Ueberzeugnng nach hätte der Zar alles getan, »in den Krieg zu vermeiden, doch sei R»s;land dnrch die Ereignisse hineingetricben worden. Japan sei es gewesen, das, angespornt dnrch das übertriebene Hob der europäischen Presse hinsichtlich seiner kulturellen Fort schritte den Krieg um jeden Preis wollte. PiuS X. spendete dem Prinzen den apostolischen Segen nnd gab der Hoffnung Ausdruck, das; der Krieg nur von kurzer Dauer sein werde. — Der „Popolo Romano" bringt einen offenbar von erster Stelle inspirierten Leitartikel über die Ereignisse in Ostasien, welcher die rnssophile Tendenz, welche schon seit einigen Tagen in der italienischen Presse die Oberhand gewinnt, zu noch kräftigerem Ansdrucke bringt. Es wird ansgcführt, dah das Unrecht auf Seite Japans sei, nach- dem eS nicht den formellen Abbruch der diplomatischen Be ziehungen abwartete. Italiens Sympathien könnten schon ans diesem Brnnde nur Rußland gelten, doch sprächen auch praktische Gründe für eine neuerliche Bestätigung der freund schaftlichen Beziehungen zu Rußland, nachdem das Zaren reich die Erhaltung des Ztnt,w',no am Adriatischen Meere verbürgt. Frankreich. — In der französischen Marine-Komuiission erklärte Marineminisler Pettetan, er denke zwar nicht an die Mög lichkeit eines Konfliktes. Frankreich müsse aber sür alle Eventualitäten vorbereitet sein. Der Marine stünden 5 Panzerschiffe modernster Tppe zur Verfügung nnd in einigen Wochen werde sie noch über ä, andere Panzerschiffe verfügen. Fünf Torpedobootzerstörer befänden sich noch in der Werste und würden demnächst sertiggeslellt sein. ES sei nicht möglich, das; Frankreich im änßer'len Tuen ein ebenso mächtiges Beschu'ader unterhalte ivie Japan, England und die Ver einigten Staaten. Bleichwohl würden vier Torpedoboot zerstörer zur Veistärknng des dortigen SchisfSbestandeS ab gesendet iverden. Balkan. — Tic Besserung der Lage in Mazedonien hält an. Ter „Frantf. Ztg." ivird ans Tjakowa den 24. d. M. gemeldet: Rach einem Berichte Schakir Paschas, der mit 1>i Bataillonen bei Tjakowa steht, sind die Feindseligkeiten eingestellt nnd Vr rhaiidlnngen znm Zwecke einer gütlichen Beilegung her Streitfragen eingeleitet worden. Lächsischer Landtag. T i'esden. 2k». Februar 1904. Roch der gestrigen so bewegten Schling ging es heute in der Z w e i t e n K 0 m in e r wieder um vieles ruhiger zu. Als erster Beroinngsgegenstand stand ans der Tagesordnung der 'Bericht der Beschwerde- nnd Petitionsdepntotion über die Petitionen des Branddirektors Hofmann in Meißen und des Rates der Stadt Eheinnch, die Berechnung der den Fenertöschkossen zu gewährenden Beihilfen noch einem anderen Modus betreffend. Tie Petition des Branddirektors Hof- monn ging dahin, bei der hohen Königl. Regierung dahin wirken zu ivollen. daß den Fenerlöschkassen die prozentualen Beiträge ans die vollen geordneten Versicherungsbeiträge von Pfennigen pro Einheit und Jahr gewährt iverden. Tiefer Petition haben sich nach und noch lZOO sächsische (Gemeinden ongeschlossen. Am B Februar l.^I. ging bei den Landsländen eine Petition des Staatrates zu Ehemnitz ein, in welcher gebeten ivird, die Ständcversammlnng wolle die Königl. Staotsregiernng veranlassen, noch dem gegen wärtigen Landtage einen Besehentwnrf vorznlege», welcher die von der Regierung nach ihrer eigenen Mitteilung ge plante Neufestsetzung der Fenerlöschkossenbeiträge enthalte. Weiter ivnrde in dieser Petition gebeten, daß, wenn die Ständeversammlnng Bedenken trage, die von der Regierung geplanten Erhöhungen zu genehmigen, man wenigstens der Petition Hofmann lind Benossen eine wohlwollende Be urteilung zu teil werden lassen möge. Die Deputation beantragt, die .Kammer wolle beschließen: die Petition des Branddirektors Hofmann und Benossen lind die Petition des Stadtrates zu Ehemiiih der Königl. Staatsregiernng zur Erwägung zu überweisen; noch kurzer Debatte wird der Deputationsantrag einstimmig angenommen. Als zweiten Punkt der Tagesordnung beantragt die Finanz- depntolion N, die .Kammer wolle beschließen: die im Königl. Dekret Rr. l l eingestellten Ausgaben mit >>01 «!<!0 Mk.; darunter B'.oo Mk. transitorisch, sür den Besoldnngsetat der HondesbrondversichernngSonstolt nach der Vorlage zu bewilligen, was nach kurzer Debatte einstimmig geschieht. Dresden, den 20. Fedruar. Heute gelangte wieder nur eine Petitition zur Beratung. Die Sihnng der Zweiten Kammer war denn auch begreiflicherweise eine äußerst kurze, nnd so konnte mancher Tribünenbesucher, welcher sich nicht beeilt hatte, an der Pforte de-S HanseS wieder ninkehreii, weil sich das HanS bereits wieder leerte. Die auf der Tagesordnung stehende Petition des Schlachtstenereinnchmers Adolf Jährig in Lngon, um Anerkennung feines Anspruches auf Pension unter Einrechnnng seiner Miutärdieiiflzeit ivnrde der Negie rung zur Erwägung überwiesen. Selir richtig bemerkte Abg. Schubert, daß dieser Beschluß in de» Kreisen der Unteroffiziere nnd Beamten die Meinung zerstreuen wird, ols werde ihnen die Militärdielistzeit bei der Pensionierung als Beamter nicht angerechnet. Im Interesse der Armee sei eS unbedingt notwendig, daß die Militärdiensijahre bei der Beamtenpensioniernng in Anrechnung kommen. — 'Nächste Sihnng Montag. 12 Uhr mittags. Tagesordnung: l. Bericht über die Prüfung der Wahl eines Abgeordneten sür den 2!>. ländlichrn Landtagswahlkreis. 2. Berichte der Fiiianzdepntation I über niedrere Kapitel des ordentlichen StaatshanshaltsetatS sür l'.XU/Oö, Departement des Innern betreffend. Ans Stadt nnd Land. Dresden, den 20. Februar 1904. * Der hochwnrdigste apostolische Vikar des Königreichs Sachsen und IUinitiwiinior m-clvmrwtwiw in der Königl. Olierlansih. Georg Wnschanski wird am 1l>. März 1904 in Breslau von dem Kardinal Fürstbischof Dr. Kopp znm Bischch konsekriert. ' Se. Majestät der König haben geruht Herrn Oberst z. D. v. Percira die Erlaubnis zur Anlegung des Komtur- krenzeS des Ordens vom heiligen Grabe zu erteilen. * In der Stadtperordnetensihnng vom 25. d. M. wurden zunächst mehrere Zuschüsse im Hanöhaltnugsplan festgesetzt. Dann kam es zu einer Debatte über das Mozart-Denkmal, welches der hiesige Mozart-Verein der Stadt Dresden znm Geschenk machen will. Besagter Verein hatte eine Konkurrenz ausgeschrieben an der sich mehrere Dresdner Künstler beteiligten. Die Entwürfe entsprachen aber den Wünschen nicht nnd der Auftrag wurde einem
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