Volltext Seite (XML)
tz. — «lies )ie «eistho — ssrobekaatchdm. :nd. S Edelweiß. »ten c.i-.-. - >r-k-« ILlll!. 0 >5l>e Kops ickl», »-kt-« ct»m »RS Vf- !fd. ISS Pf. fd. LL»M. 140 M . OuaMrS- üld, bitterer rn Patrut- liefert «in durch fach- Zusammen- !eichhaUiges W3I en. 4>HL ime Dt, IS. llix. — II1« er ßch itzen an- bestchiige „Patent'- m' daSH fkSUVN »Seziefer Sem Bett portieren, atzen und orauf bei ernähre. I» -dG Mk mo> iiintlichen ren (ohne » Ml. hn- und 3870 svr, gebäude. nS. «beit , 8. »»o 8. SI» gratis. »arbeit. «i'el, 1. Beilage zu Nr. 110 der „Sächsischen Bolkszeituug" vom 14. Mai 1005. Politische Wocherrrrmdscha«. lRechdruck der»«tea.> Schillerjubiläuml war das Schlagwort dieser Woche und der große schwäbische Dichter ist recht herzlich ge feiert worden, namentlich in seinem Heimatlande, wo die Feier eine eigentliche Volksfeier war. Uns hat nur eins gewundert: weshalb jubilierte man so am Todestage? Hätte man nickst noch 4 Jahre warten können, dann würde der 150. Geburtstag eine weit bessere Veranlassung dazu ge wesen sein, diesen volkstümlichen Dichter zu verherrlichen! Die Kaiserreise im Mittelmeer hat ihr Ende ge- nmden: die Aufnahme des Kaiserpaares in Italien war ein« über alles Erwarten herzliche: die breiten Massen des Volkes umjubelten das hohe Paar, wo es an das Land stieg. In Karlsruhe war der Empfang ein großartiger: nun be sucht der Kaiser noch die Reichslande. Reichstag und Abgeordnetenhaus haben ihre Arbeiten wieder ausgenommen: inan rechnet aber da mit, daß sie bis spätestens Pfingsten in die großen Ferien gehen. Da namentlich dein Reichstage im Herbste sehr wichtige Aufgaben bevorstehen, so erscheint es nicht ausge schlossen, daß Neuwahlen stattfinden. Das Zentrum in den Rheinlanden rüstet sich durch guten Ausbau der Organi sation: lwffentlich geschieht dasselbe auch in anderen Landes teilen. Die württembergische Abgeordnetenkammer hatte wieder einmal eine Kulturkampfdebatte. Während die Ge- baltserhöhung der protestantischen Pastoren ohne jeden Widerspruch genehmigt worden ist, setzten die national- liberalen, volksparteilichen und sozialdemokratischen Kultur- käinpfer bei dem Titel für die katholischen, Geistlichen ein; sie wollten diesen in praktischen Fragen den Mund zubinden, aber der Abgeordnete Gröber gab ihnen eine gar treffliche Antwort. Sodann forderte die Kammer noch den Nach weis, wie hoch sich die Erträgnisse des Kirchengutes gestal ten: die katholische Kirche hat hier nichts zu fürchten. Was idr vor 100 Jahren abgenommen worden ist, reicht sehr viel über das hinaus, was jetzt der Staat an die Kirche leistet. Die Marokkoangelegenheit steht immer noch auf dem alten Fleck. Inzwischen sind die Gesandtschaften von Deutschland, England und Spanien in Fez angelangt, der Sultan freut sich über diese Ehrung gar sehr, da sie ihm den Beweis erbringt, daß er noch recht lange Zeit seine Lande mmbhängig beherrschen kann. Minister Delcassst hat nun ein kleines Pflaster auf die Marokkowunde erhalten: der König von England war auf der Heimreise nach London einige Tage in Paris und empfing den Minister. Aber dessen Stellung ist damit noch nicht gefestigt: sein Vorgesetzter, der Ministerpräsident, ist mit den Leistungen Delcassäs gar nicht zufrieden, er will eine friedliche Verhandlung mit Deutschland. Nun hat Del- casse eine neue Unannehmlichkeit erhalten. Die Operation der russischen Flotte im chinesischen Meere steht augenschein- lich auch vor dem Stadium der Entscheidung. Der ge heime Schutz, den Delcassä dem Geschwader des rusisschen Freundes und Verbündeten, wie vorher in Madagaskar, ko jetzt in den Häfen von Tonking hat angedeihen lassen, mußte energische Proteste Japans Hervorrufen, Proteste, deren Nachdrücklichkeit ein Zurückweichen der französischen Hilfspolitik unumgänglich machte. Auch dieses Verhalten Delcassäs mag den Wünschen der maßgebenden ministeri ellen und parlamentarischen Politiker in Paris schwerlich entsprochen haben. Um so weniger, als auch das Kabinett von St. James nicht umhin konnte, den Beschwerden Japans über den französischen Neutralitätsbruch leise, aber doch ver nehmlich zuzustimmen. Rußland muß unter diesen Um- ständen zrr der Erkenntnis gelangt sein, daß das franzö sische Bündnis, auf das man sich jahrelang so viel zugute getan, nur noch einen dekorativen Zweck besitze. Das österreichische Parlament hat die Ge neraldebatte über den Handelsvertrag mit Deutschland zu Ende geführt, man darf auf Annahme dieses Vertrages rechnen. Die Redner betonten allerdings, daß ihnen eine wirtschaftliche Trennung von Ungarn gar nicht unangenehm sei. da dann Oesterreich weit besser fahren werde. Der treff- liche Eisenbahnminister Wittek mußte in Pension gehen, weil er den Juden und Judengenossen nicht gefallen hat und auch die Christlich-Sozialen ankomnren ließ. Der Ge- meinderat von Wien hat ihn zun, Ehrenbürger ernannt. Auf dem Balkan kriselt es wieder rocht bedenklich: cs ist nicht allein der Anschluß Kretas an Griechenland, der den Mächten Kopfzerbrechen verursacht. In Bulgarien wünscht man mehr Selbständigkeit, Fürst Ferdinand will endlich die langersehnte Königskrone sich aufs Haupt setzen. Die Albanesen werden unruhig. Man nimmt an, daß die Minister Goluchowski und Tittoni sich bei ihrer Zusammen kunft in Venedig über die wichtigsten Fragen geeinigt haben. Englische Großmäuler haben wieder ein hübsches Stück geleistet: der pensionierte Admiral Fitzgerald bat einen baldigen Krieg mit Deutschland gewünscht, er ist allerdings dafür in seinem Heimatlande von der Regierung gewaltig abgerüffelt worden: aber er hat nur ausgesprochen, was viele Engländer denken. Auf dem ostasiatischen Kriegsschauplatz ist es ruhig: wo die russische Flotte fährt, weiß man nicht und zu Lande rüsten sich die beiden Heere zum neuen Ringen. In unseren Kolonien gährt eS sehr stark: aus Kamerun kommen» beunruhigende Meldungen, ebenso aus Neu-Gui- nea. In Südwestafrika wird mit den Aufständischen sehr bald aufgeräumt sein, doch körmen unsere Truppen vor dem Herbst nicht zurückkehren. Grt»«erur»ßen a« Freiherr« «. Hammerftei«. Noch sind keine 16 Jahre verflossen, seitdem Hammer stein von der Höhe seines Ruhmes und Einflusses gestürzt lvorden ist und erst ein Jahr deckt ihn die kühle Erde, als schon Erinnerungen desselben erscheinen. Wer war der Freiherr von Hammerslein? Chefredakteur der „Kreuz- zeitung" und als solcher ungemein einflußreicher Führer der Cxtrem-Konservativen. Unerquickliche Dinge in feinem Privatleben führten ihn ins Zuchthaus, aus dem er als gebrochener Mann zurückkehrte. Wer ist der Herausgeber dieser Erinnerungen? Ein Mann mit teilweise ähnlicher Vergangenheit, der frühere antisemitische Reichstagsabge- ordnete Leuß, der wegen Meineid zu Zuchthaus verurteilt worden ist und nun der äußersten Linken sehr nahe steht. Das Material zu den Erinnerungen hat ein Stiefsohn des Verstorbenen geliefert. Schon bevor das Werk erschien, wurde viel Reklame für dasselbe gemacht: inan raunte sich zu, daß in den Händen Hammersteins sich schwer belastende Briefe für lebende und verstorbene Politiker befinden. Ja, es hieß sogar, daß von konservativer Seite Anstrengungen gemacht worden seien, um das Erscheinen des Buches zu verhindern. Nun liegt es vor und erzeugt auf allen Seiten Enttäuschung. Einmal ist die Zahl der publizierten Briefe sehr gering: sodann kommen alle jene nicht auf ihre Rechnung, die ein sensatio nelles Buch erhofft haben. Auch für die Erforschung der Zeitgeschichte bietet es nicht viel Anhaltspunkte. Jedenfalls können alle die Politiker, die in dem Buche genannt sind, ruhig weitchschlaifen. Der Hcrvu4gcber scheint teilweise selbst die Empfindung gehabt zu haben, daß er nickst bietet, was die Reklame augekündigt hat und desl-alb bemerkt er, daß er eine Anzahl von Briefen lebender Männer, darunter auch des Kardinal Kopp, nickst mitgeteilt habe: auf der an deren Seite aber publiziert er ganz ruhig Briefe des Erz bischofs von Gnesen, Briefe über Graf Limburg-Stirum und Kaiser Wilhelm II. Man gewinnpaus dem gesamten Buckw den Eindruck, daß dem Herausgeber gerade die wert vollsten Briefe nicht in die Hände gegeben lvorden sind. Manche interessante Einzelheit enthält das Buch, ob sie aber alle wghr sind, wollen wir nicht untersuchen. Tie Mit teilung über den Tod des Königs Ludwig ll. von Bat-ern haben wir bereits gebracht. Das Buch beschäftigt sich viel mit Kaiser Wilhelm II.: aus Aeußerungen Hammersteins und Briefen seiner Freunde geht hervor, daß man das starke Selbstgefühl des Monarchen kannte, daß man mit diesem rechnete, und daß mancher konservative Politiker auch dar- unter zu leiden hatte. Den Fürsten Bismarck gab man hier bald auf. Das wertvollste in dem gesamten Buche ist eine Stelle über den Moment, wo Graf Caprivi gestürzt wurde und das Reichskanzleramt frei wurde; darüber liest man nun: „In dem Augenblick, als Caprivis Sturz ent schieden war, scksten Hammerstein einen Augenblick am Ziel aller seiner Anstrengungen zu sein. Er berief eine Sitzung von konservativen „Notabeln", mit denen er bis dahin ge wöhnt gewesen war, gemeinsam zu operieren. Als er in die Sitzung kam. erklärte er, daß er soeben vom Grafen Eulenburg komme, dein das Amt des Reichskanzlers ange- boten lvorden sei. Der Graf wolle nur annehmen, wenn ihm die Unterstützung aller Konservativen bei seiner Absicht gewiß sei, das allgemeine Wahlrecht auf einige Jahre zu suspendieren. Hammersteins Bemühungen, die von ihm be- rufenen Journalisten und Politiker der äußersten Rechten für sein Programm zu gewinnen, scheiterten. Der Gegen satz. der auf dem Tivolitage in Erscheinung getreten war, zeigte sich aufs neue und vereitelte eine Aera Eulenburg, deren Rektor Wilhelm von Hammerstein gewesen sein würde." Obwohl diese Lesart das erste Mal auftaucht, sagt der Herausgeber dock) nicht seine Quelle, und gerade diese lvürde der Oeffentlichkeit beweisen, ob man cs hier mit einer ernsten Nachricht oder mit politischem Klatsche zu tun hat. Die Zcntrumspresse aber erfährt hierdurch nach mehr als zehn Jahren noch eine unverhoffte Genugtuung: sie hat wohl am schärfstem den Kampf gegen die „Eulenburgerei" geführt und sie war damit auf dem richtigen Wege. Die Staatsstreichgelüste hatten einen großen Umfang um die Mitte der neunziger Jahre angenommen, zumal auch Dr. Miguel in dieser Rickstlmg arbeitete. Gerade über diesen vielgenannten Politiker findet sich reckst treffende Beiner kungen. Aber sonst ist das Buch arm nach jeder Hinsicht, es wird wohl viel gekauft werden, aber niemand lvird großen Ge winn aus demselben ziehen«. Vielleicht ist die Zeit nicht mehr fern, wo eine gute Biographie Windhorsts er scheint; diese wird über die Zeitgeschichte ganz anderen Auf schluß geben, als das Leußsche Werk. K. Aus Stadt «nd La«d. —* Das Dresdner Journal" schreibt: Verschiedene sächsische Blätter haben in den letzten Tagen eine Mitteilung überiPersonalveränderungen gebracht, die angeblich mit dem 1. Juli d. I. innerhalb des Kultusministeriums eintreten sollen. Diese Mitteilung ist in wesentlichen Stücken unzutreffend. Insbesondere ist die Bekuniptung unrichtig, daß die Absicht bestehe, für den im Herbst dieses Jahres ausscheidenden einen schultechnischen Rat künftig zwei in das Ministerium zu berufen. -Friedrich v. Schiller urteilt über das Papsttum in seiner Abhandlung „Universalhistorische lieber- sickst der nrerkwürdigsten Staatsbegebenhoiten zu den Zeiten Friedrich 7." folgendermaßen: „Man sah Kaiser und .Könige, erleuchtete Staatsmänner und unbeugsanre Krieger im Drange der Umstände Rechte aufopfern, ihren Grundsätzen ungetreu werden und der Nottvendigkeit weichen; so etwas begegnete selten oder nie einem Papste. Auch tvenn er im Elende umherirrte, in Italien keinen Fuß breit Landes, keine ihm holde Seele besaß und von der Bannherzigkeit der Fremdlinge lebte, hielt er standhaft über den Vorrechten seines Stuhles und seiner Kirche. So ungleich fick auch die Päpste in Temperament, Denkart und Fähigkeit sein mochten, so standhast, so gleichförmig, so unveränderlich war ihre Politik. Ihre Fähigkett, ihr Temperament, ihre Denk- art schien in ihr Amt gar nicht einzufliehen : ihre Persönlich), feit, möchte man sagen, zerfloß in ihrer Würde, imd die Leidenschaft erlosch unter der dreifachem Krone. Obgleich mit jedem hinscheidenden Papste die Kette der Thronfolge abriß und mit jedem neuen Papste wieder frisch geknüpft wurde, obgleich kein Thron in der West so oft seinen Herrn änderte, so stürmisch verlassen wurde, so war dieses doch der einzige Thron in der christlichen Welt, der seinen Besitzer nie zu verändern schien, weil nur die Päpste starben,aberderGei st,dersiebeseelte.un- sterblich war." —* Das schöne Etablissement „Meixmühle" im herrlichen Friedrichsgrund bei Pillnitz bildet einen beliebten Ausflugsort und eignet sich auch als Sommerstische vor- trefflich. Viele Gastzimmer und gedeckten Veranden stehen den Gästen zur Verfügung, sowie auch ein großer Garten, welcher rings von prachtvollem Laub- und Nadelwald um geben ist und Raum für viele Hundert Personen bietet. Ein hübscher Saal für Vereine und Gesellschaften zur Abhal tung von privaten Festlichkeiten aller Art ist ebenfalls vor handen, sowie reizende Zimmer für Sommerfrischler. Wer sich einmal so reckst erholen möchte, dem können wir nur raten, sich in der Meirmühle einige Wochen eintzuquartieren. Die köstliche Waldluft, die wunderbare Ruhe, die man hier genießt, wird angestrengten Nerven immer sehr gut tun. Dazu ist die Bewirtung sehr gut. Alles was man erhält, ist frisch und mundet vorzüglich; die Preise sind sehr mäßig. So kommt es, daß wohl jeder, der den Friedrichsgrund durchwandert hat, hier Einkehr hält und viele sich auch so leicht nicht wieder fortfinden, sondern die schöne, frische Waldluft noch länger genießen. Herr Arthur Horn, der Besitzer der Mestmühle, kommt allen Anforderungen seiner zahlreichen Gäste nach Möglichkeit und gern entgegen. Meißens In dev Königs. Porzellanmanufaktur be ginnen nächsten Montag, den 15. Mai, wieder die beliebten Auktionen farbiger Porzellanwareu zweiter Wahl, die gern zunr Erwerb wohlfeiler Gesckstrre und Kunstgegenstände be nutzt werden. Die Auktionen dauern bis mit 27. Mai und werden am den Wochentagen von 10 bis 12 und von 2 bis -1 Uhr abgehalten. Meißen. Die Meißner Kirchen- und Pastoralkonferenz wird in diesem Jahre am 22. und 23. Mai in Meißen tagen. Döbeln. In gemeinschaftlicher Sitzung der beiden städtischen Kollegien wurde uach nachmaliger ^/.ständiger und meist sehr lebhafter Debatte etidgültig entschieden, die hiesige Bauschule nicht mehr zu unterstützen. Die Stadt verordneten stimmten zwar mit 11 gegen 8 Stimmen für die weitere Unterstützung, der Rat blieb jedoch mit 7 gegen 1 Stimme auf seinem ablehnenden Standpunkte stehen, tveil er in Hinsicht darauf, daß die Privatbauschulen wicht mit den Königliche), Baugewerkeschulen konkurrieren können und in Anbetracht der jetzigen ungünstigen Verhält nisse im Bauwesen die von, treuen Bau schul lei ter in Aus sicht gestellte Hebung der hiesigen Bauschule nicht für mög- lich hält. cx> Leipzig. Die nächste SchwurgencktSperiode in Leipzig unter dem Vorsitz de» Landgerichtsdirektor» Dr. Groß beginnt am 22. Mai. — Sestern starb an Herz- lähmung der Kassierer der städtischen Sparkasse I in Leipzig. Franz Hugo Max Kühn», im 55. Lebensjahre. — Die Stadtverordneten beschlossen in ihrer gestrigen Sitzung die Anschaffung eine» Elrktraautomobil» für die Feuerwehr und bewilligte« dafür 17600 Mk. Ferner bewilligten die Stadtverordneten für die Erweiterung des städtischen Elektrizitätswerkes die Summe von 2 Millionen Mark, und für den Neubau einer Bezirksschule von Leipzig-Lin- denau die Summe von 515 000 Mark. Plauen i. V. Aufsehen erregt hier das plötzliche Ver schwinden eines Bürgers und Restaurateurs, der vorgestern seine Angehörigen ohne jeden Grund verlassen hat. Er lebte in den geordnetsten Verhältnissen. Man befürchtet, daß den. Manne irgend ein Unglück zugestoßen sei. Crimmitschau. Zu den hier stattgehabtcn Wahlen von Beisitzern zum Gewerbegericht hatten für die Liste der Ar beitnehmer das sozialistische Gewerkschaftskartell und -er nationale Arbeiterverein Kandidaten aufgestellt. Auf die erstere Liste entfielen 740, auf die letztere 474 Stimmen. Bei den Arbeitgebern ging die Liste der Ordnungspartei durch. Glauchau. Die Lohnbewegung der hiesigen Bau- und Möbeltischler dürfte auf friedlichem Wege zugunsten der Gehilfen erledigt werden. In einer geineinschastlichen Sitzung der Meister- und Gescllenkommission wurden, fol gende Arbeits- und Lohnbedingungen vereinbart und fest gesetzt: Die Arbeitszeit beträgt 59 Stunden pro Woche und der Mindeststundenlohn 28 Pfg. Auf die bisher ge zahlten Zeit- und Akkordlöhne wird ein Zuschlag von 5 Pfg. und für Nacht- und Sountagsarbeit ein solcher von 25 Proz. gezahlt. Ebenso erhielten noch einige kleinere Forderungen die Zustimmung der Meister. V. Bautzen. In der letzten Stadtverordnetensitzung wurde u. a. der auf Anregung des Herrn Stadtrat Riedel vom Rate beschlossene Antrag einstimmig genehmigt, vom 1. Januar d. I. an alle diejenigen Kriegsvcteranc der Feld züge von 1804, 1800 und 1870-71, deren Einkommen den Betrag vom jährlich 1250 Mark nicht übersteigt, von -en Gemeinde-, Schul- und Kirchensteuern zu befreien. (Es dürste sich für unsere Stadt um etwa 25 bis 30 solcher Veteraue handeln.) Einstimmig genehmigte man ferner die Natsbesckstüssc, sowohl der hiesigen Schmiedeinnung aus Anlaß des demnächst hier stattfindenden Schmiedetages, als auch der Bäckerinnung zu dem im Juni in Bautzen abzu haltenden Bäckerverbandstag je 150 Mark aus der Stadt- lasse als Beihilfe auf deren Ansuchen zu gewähren; außer dem werden die aus Anlaß des einige Tage vorher hier stattfindenden 1. Lausitzer Musikfestes zu errichtendem Fahnenmasten. Ehrenpforte,) usw. auch für die Dauer des Bäckerverbandstages stehen gelassen werden. Zittau. Der Mörder des Arbeiters Langhammer, der in der Arbeiterkolonic der Zuckerfabrik in Ostritz gewalt sam erdrosselt aufgefunlden worden war. ist nunmehr er mittelt ,vordem Der Arbeiter Nettuschiel ist am Abend des Mordes mit dem erdrosselten Langhammer und den ß?'irbetterst Steuer ,md Christen zilsammengewesen. Eck ging unmittelbar danach nach Böhmen, ist jetzt aber wieder zurückgekehrt und bezichtigt den Arbeiter Steuer als den Mörder. Steuer befindet sich in Bautzen in Haft. Der unter dem Verdachte der Täterschaft verhaftete Ouartier- wirt LanghammvrS, Arbeiter Christen, ist jetzt wieder auf freien Fuß gesetzt worden.