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großen Nebel gewarnt, das nicht nur den äußeren Gütern des Lebens, sondern auch der Sittlichkeit und Religo» drohe." Allerdings renommierl auch das Blatt: ..Mag Leo XIII. von seiner Herde gepriesen werden als einer der größten Päpste; dein Sozialismus, dein er sich sofort entgegen- gestellr hat. ist er nicht gefährlich geworden." Tiefer Sau wird gewissen Leuten sicherlich Freude machen, wir werden ihn wohl auch öfter noch Wiedersehen. Tie langen Auslassungen der „Dresd. Nachr." und des „Leipz. Tagebl." können wir kurz charakterisieren: ..Wo die Gedanken fehlen, stellt ein Wort zur rechten Zeit sich ein." Man kann es auch Tam-Tam nennen: ganz nach Belieben. Tie Dresdener antisemitische „Deutsche Wacht" bennyt die Gelegenheit, für ihren Germanismns Reklame zu machen: „Das von Leo besiegte und dann gestärkte Zentrum ist die herrschende Partei, und selbst in de» meisten Staaten mit über wiegend katholischer Bevölkerung gilt nicht in dem Plage wie in Preußen nnd Tentschland der leitende Sah: katholisch ist Trumpf! Wenn auch diesmal die Wahl auf einen klugen und gewandten Papü sällt, »nser Bestreben inug es sein, dafür zn sorgen, dag germanisches und evangelisches Wesen wieder in Tentschland die Führung erlangt, nnd in diesem Sinne das Wort zur Wahrheit werde: „Los von Rom!"" Wir und manche andere Leute werden sich diese „deutsche" Gesiimnngsweise merken. Berliner Lokalanzeiger: „Mit der tiefen Trauer der katholischen Welt, die ein innig geliebtes und verehrtes Oberhaupt beklagt, eint sich heute das aufrichtige Mitgefühl auch der Andersgläubigen, denen der Sinn für schlichte Grös'.e noch nicht abhanden gekommen ist." Deutsche Warte: „Einer der edelsten nnd weisesten Männer unseres Jahrhunderts ist mit ihm dahingegangen. Nicht bloß am katholischen Himmel, nein, auch an dem der Humanität, der reifsten und abgeklärtesten Menschlichkeit, ist ein großes und glänzendes Licht erloschen. Wenn unsere Zeit noch den überirdischen (Ehrentitel eines Heiligen zn vergeben hätte — Leo dem Dreizehnten könnte er zuteil werden!" Deutsche Ta g eszeitnng: ,,Ter Nachfolger Pins IX. ist ans dem Leben geschieden, nnd mit ihm ein Mann, dessen Namen die Geschichte unter die großen Päpste cinreihen wird, Er hat das Papsttum mit neuem Glanze umkleidet, ist gleich hervorragend gewesen als Papst, als Diplomat, als Gelehrter nnd als Dichter, und selbst die Gegner der Kirche haben nicht umhin gekonnt, den ausgezeichneten persönlichen Eigenschaften dieses Trägers der Tiara die gebührende Anerkennung zn zollen." Berliner Neueste Nachrichten: 'Blickt man ans das arbeitsreiche Leben des Papstes, der auch als Schriftsteller ans dem Gebiete kirchlicher nnd sozialer fragen eine rege Tätigkeit entfaltet hat, zurück, so wird man ihm die An erkennung zollen müssen, daß er im Dienste der von ihm vertretenen Ideen für die katholische Kirche in schwieriger Zeit Großes geleistet hat." National-Zeitung: „In der langen Reihe der Päpste von dem Apostel Petrus und LimnS an werden die beiden lebten, Pins IX. und Leo XIII., der mm nach langem Todeskampfe in die Ewigkeit eingegangen ist, in der Geschichte des Papsttums ans dem vordersten Plane stehen. In Leos Wesen lag es, daß in den fünfundzwanzig Jahren seines Pontifikats nicht mir mit Italien, sondern mit allen anderen Staaten den Frieden bewahrt und jede Mißhelligkeit ausgeglichen winde. Die kirchliche Würde, die geistige Hoheit, die Weisheit nnd Geduld des Alters vereinigten sich in ihm, um ihn in dem Perkehr mit den mächtigsten Monarchen, mit unzähligen Pilgerscharen stets als das Muster eines Hohenpriesters und den Menschen ein Wohlgefallen erscheinen zn lassen. Ans alle, die ihm näher kamen, hat er diesen Zauber des Friedens ansgeübt." G !< Sulmiissionsblütei». Eine ständige Rubrik in nahezu allen Handwerks kammerberichten. ein häufiger Punkt in den Tagesordnungen größerer Handwerkerversammlnngen ist die Frage der Regelung des Snbmissionswesens. Alle bis jebt abge haltenen Handwerks- nnd Gewerhefammertage haben sich anfs eingehendste mit dieser Frage beschäftigt. To groß die Mißstände ans diesem Gebiete waren nnd so dringend Abhilfe geboten erschien, so war es doch keineswegs eine leichte Aufgabe, bei der schwierigen Materie Staat und Gemeinde mm einen für alle Fälle gangbaren Weg zn zeige». Auf den ersten beiden Kongressen der Handwerks nnd Gewerbekannnern gingen die Meinungen über de» ein znschlagenden Weg noch recht weit auseinander, bis man sich ans dem «Leipziger» Tage auf eine Reihe von Leit sähen einigte. Man stellte aber dabei den Kammern an heim, Einzelfordernngen entsprechend den örtlichen Verhält nissen zn formulieren. Von staatswegen beginnt man erfreulicherweise den gerechten Forderungen der Handwerker ans dem Gebiete des Snbmissionswesens Rechnung zn tragen. Bayern hat bereits an Stelle der ans dem Jahre 1G!I stammenden Instruktion über die Verakkordiernng der Staatsban- arbeiten neue Vorschriften über die Vergebung staatlicher Arbeiten nnd Lieferungen erlassen. Auch der preußische Minister für Handel und Gewerbe hat im Februar d. I. einen „Entwurf zn neuen Bestimmungen über die Vergebung von Leistungen nndLiefernngen für die Staatsbanverwaltnng" heransgegeben und den Handwerkskammern zur Begut achtung überwiesen. Von den Gemeinden sind den diesbezüglichen Wünschen der Handwerker leider mir erst einige wenige entgegen gekommen. Eine Reformation ihres Snbmissionswesens, in erster Linie die Beseitigung der Vergebung an de» Mindest fordernden, erweist sich aber für die Gemeinden als eine um so dringendere Aufgabe, je größer die Mißslände bei der Vergebung konnnnnaler Arbeiten zn werden drohen. Freilich liegt die Ursache des Nebels nicht allein bei den vergebende» Behörden, sondern zum Teil auch bei den Handwerkern selbst. Das zeigen die „Tnbmissionsbiüten", die im Laufe der vergangenen Frühjahrssaison durch die Presse gegangen und so eigentümlicher Art sind, daß eine Würdigung dieser Tatsachen von neuem nnnmgänglich er scheint. Nur einige dieser „Blüten" seien hier genannt. In Mannheim betrug bei einer Submission ans die Maler nnd Tüncherarbeiten am Posterweiternngsban das Höchstgebot 80 XR >,40 Mk.. das Mindesrgebot 7128,88 Mk. Die Differenz zwischen Höchst und Mindestgebot betrug demnach 28 720,07 Mk.! Bei Vergebung einer Wasserleitung in Gleiwitz lautete das Höchstgebot auf 80 804.80 Mk.. das niedrigste Gebot auf 82.770 Mk. Es ergab sich also eine Differenz von rund 48 000 Mk.! Bei Vergebung der Erd nnd Maurerarbeiten znin Bau des Realgymnasiums in 'Naumburg ergab sich als höchstes Fordernngsangebot 128 477.74 Mk.. als niedrigstes 70817.02 Mk.. demnach Differenz: 78 100.72 Mk.! In Düsseldorf wurden Maler nnd Anstreicherarbeiten vergeben mit einer Kostenanschlags«»««««««: von 11 102,70 Mk. Unter 24 Offerten betrug das niedrigste Angebot lO Proz., das höchste Proz.! DaS Stadtbanamt Neuß hatte 182 Meter eiserne Ge länder ausgeschrieben. Das Höchstgebot pro laufenden Meter betrug 20 Mk., das niedrigste 8,70 Mk.! Die Reihe gleicher oder ähnlicher „Blüten" könnte noch vermehrt werden. Mit Staunen fragt man sich nach der Möglichkeit dieser Ergebnisse; l'.O.. Proz. Abgebot von der durch eine gewiß sparsame Behörde ermittelten Kosten- anschlagsnmme! 70 nnd mehr Prozent Differenz zwischen dem höchsten nnd niedrigsten Fordernngsangebot! ixooo Mk. mehr oder weniger scheint wenig zn verschlagen! Gewiß, mäßige Differenzen in den Angeboten können sehr wohl begründet sein. Ein kapitalkräftiger, mit hohen Summen arbeitender Unternehmer hat zweifellos seinen mit ge ringeren Mitteln wirtschaftenden Kollegen gegenüber weite Ehancen voraus. Er kann billiger liefern nnd ist darum dem kleinen, in der Vereinzelung stehenden Handwerker gegenüber immer und überall im Vorteil. Nur durch Gründung von Genossenschaften und bei vollendeter kauf männischer und technischer Betriebsweise kam« der Klein handwerker diese gegebene Schwäche seiner Position ans wetzen. Auch einen anderen Punkt «vollen «vir nicht vergessen: Die Zeiten sind schlecht, nnd es ist jedem Unternehmer, dem kleinen wie den« großen, um Arbeit zn tim. Und vor allem der kleinere, selbst mittätige Handiverker glaubt, das, was er weniger fordert, als unter gewöhnlichen Um ständen angemessen wäre, durch größeren Fleiß nnd lieber stunden «nieder einznbringen. Aber trotz Berücksichtigung all dieser Umstände bleibt doch das Rätselhafte dieser „Blüten" bestehen. An einigen in der „Westdeutschen Gewerbczeitnng" mitgeteilten Fällen wird haarklein nachgewiesen. daß bei den dort angegebenen Mindeslgeboten nach Bestreitung der Kosten für Materialien und Löhne für den Unternehmer am Verdienst so gut wie nichts übrig bleibt. Ein alter Architekt schreibt angesichts solcher Tatsachen demselben Blatte: „Bei solchen Angeboten wirst sich die Frage auf: „Sind die Klagen der Handwerker über zn niedrige PreiS- ansäye in den Kostenanschlägen der Behörden und Archi tekten berechtigt?" Die Frage «miß entschieden verneint werden. Ihren Ruin verschulden die Haiidwerker bei solchem Vorgehen selbst." Etwas wahres liegt sicherlich in diesem Satze. Will der Unternehmer reelle und vorgeschriebene Arbeit liefern und seinen Arbeitern den ortsüblichen Lohn bezahlen, dabei dann bis zn 70 Proz. unter einen sorgfältig anfgestellten Kostenanschlag hernntergehen, so kam« in den meisten Fällen mir ein Fehler in der Kalkulation vorliegen. Man kann es darum gar nicht genug betonen, daß für jeden Hand- werker das Vermögen einer angemessenen Kalknlations- fähigleit die unerläßliche Vorbedingung eines erfolgreichen ArbeitenS ist. Ein großer, wenn nicht der größte Teil der Schuld liegt aber bei den vergebenden Behörden. Bei ihnen ist die Vergebung an den Mindeüfordernden noch die Regel. Es ist darum immerhin erklärlich, wenn ein Handiverker, der Arbeit braucht, znm Schaden seiner eigene«« Eristenz von dem Streben beherrscht wird, wenn eben möglich, das mindeste Angebot zn machen und so die Arbeit zn erhalten. Soll es doch bei Handwerkern Vorkommen, daß sie heute, nachdem sie die vorhergegangene Lieferung, sogar bei 80 oder io Prozent Abgebot, nicht erhalten haben, bei der zweiten Vergebung mir nichts dir nichts, ohne einmal selbst einen genauen liebe «schlag gemacht zn haben, ein Abgebot non 47 und 7o Prozent machen, um hier größere Aussicht zn haben, die Lieferung zu erhalten. Hat aber eine Be Hörde unter fachmännischer Assistenz nnd unter Berücksichti gung der örtlichen Verhältnisse einen genauen Kostenanschlag ausgestellt, und ein Unternehmer macht ein Abgebot vom Kostenanschlag in der Höhe, «nie oben angeführt, so vermag auch ein Laie einznsehen. daß unter solchen Umständen in der Regel ein Verdienst des Unternehmers wohl nur ans Kosten der Güte der Arbeit oder des Lohnes der Arbeiter yeransznwirtschaften ist. Minderwertige Arbeit zn be stellen oder niedriger Auslohnung der Arbeiter Vorschub zn leisten, kann aber wohl nicht die Aufgabe der Be Hörden sein. ES liegt darum nicht nur im Interesse der Handiverker, sondern der kommnnalei« wie auch staatlichen Behörden selbst, nicht an den bisher üblichen Snbmissionsformen. insbesondere dem Prinzip der Vergebung an den Mindest fordernden unter allen Umständen festznhalten, sondern die Art der den Handwerkern vorgeschlagenen Nenregelnng des Snbmissionswesens in Erwägnng zn ziehen und nach Mög lichkeit den Wünschen der Handiverker Rechnung zu trage». Sie dürfen versichert sein, daß die Handiverker bei Ver handlungen jedes Entgegenkommen beweisen werden. Politische Rundschau. Deutschland. — Zn r bevorstehenden Papstwahl wird anscheinend offiziös versichert, daß die dentsche Regierung sich ganz neutral verhalten nnd in keiner Weise einmischen werde. Dasselbe erwartet man auch von den Negierungen Oester reich Ungarns nnd Englands. Die italienische Regierung hat schon die gleiche Erklärung abgegeben. Zu erwarten ist der Versuch einer Einmischung höchstens von Frankreich, dessen kirchenfeiiidliche Regierung natürlich ein schlechtes Gewissen hat und daher die Wahl eines energischen Papstes rvohl gern Hintertreiben möchte. — Eine freisinnig-sozialistische Wahlverbrü- dernlig soll bei den nächsten preußischen Landtags- Wahlen in Kraft treten, d. h. wenn alles so geht, wie die Pläneschmieder wünschen. Die „Berliner Zeitung" des Herrn Ullstein, die »vie die ihr gesinnungtzverwandte „Volks- Zeitung" des Herrn Cohn im Gegensätze zu Eugen Richter die freisinnige Volkspartei zu einem Anhängsel der Sozial demokratie machen möchte, kennt ihre Leute doch gut genug, um einzusehen, daß die freisinnigen Wähler der ersten nnd zweiten Klasse sich nicht leicht entschließen werden, einem Sozialdemokraten ihre Stimme zn geben. Ja, sie fürchtet sogar, daß ein selbständiges Auftreten der Sozialdemokratie viele freisinnige Wähler ins Lager der „Reaktion" treiben könnte. Deshalb rät sie der« Sozialdemokraten, mit Ans- nähme von drei Berliner Wahlkreisen nirgendwo eigene Wahlmänner anfziistellen. sondern offiziell für die freisinnigen Wahlmänner zn stimmen. Znm Entgelt dafür sollen die drei gedachten Berliner Wahlkreise de«« Sozialdemokraten abgetreten werden, d. h. von den Berliner Freisinnigen erivartet die „Berl. Ztg." allenfalls soviel „politisches Ver ständnis", daß sie im höhere«« Interesse Sozialdemokraten ihre Stimmen zinvenden. von den „Provinz" Freisinnigen aber nicht! Der „Vorwärts" weist höhnisch dieses Geschäft zurück; so billig tim es die Noten nicht. Da müssen also die Herren Ullstein, Cohn und Mosse schon höher hinauf bieten! Oesterreich - Ungarn. — Nach kl äuge zur Hnsfeier. Die Narodni List«) sagen osten heraus: „Wir können der tschechischen Oestent lichtest die niederschmetternde Mitteilung nicht ersparen, daß der Versuch gemacht nnd teilweise auch von Erfolg gekrönt wurde, eine tschechische öffentlich wirkende, wenn auch einen sehr beschränkten Einfluß genießende Persönlichkeit zu ge Winnen nnd sie znm Werkzeuge der Los bon Rom Be wegung zn machen ganz in« Sinne der alldeutschen Ziele dieser Bewegung, unter demselben religiösen Deckmantel und dem Vorwände der geistlichen Reformationswiedergebnrt. Diese von Tschechen inspirierte Agitation «vnrde schon lange beobachtet nnd hat in den Hnstagen ihre Bestätigung ge fnnden. Schon im heurigen Winter hieß es, daß zwischen dem Evangelischen Blinde einerseits nnd einigen tschechisch- evangelischen Geistlichen nnd den Führern dere Realisten Partei andererseits AimähernngSversnche behufs Propa gierung der Los von Rom-Bewegnng auch im tschechischen Volke eingeleitet würden. Diese Verständigung führte dann von seiten der tschechischen Realisten zur Einladnng der deutsch evangelischen Vereine in Halle a. S. nnd des deut schen evangelischen Zentralbnndes in Berlin zn den Prager Hnsfeierstchkeiten. Die Einladnng ging durch Verinittelnng des Pfarres Dnsek von der Evangelischen Beseda ans." So die Narodni Listy, das führende Parteiorgan der J«n«g tschechen. Wir können also diesen AnSführnngeil vollen Glanben schenken. Rom. — Von« K a iser v o n O e st erreich traf fol gendes Telegramm ein: „In dein Augenblicke, wo die katholische Welt durch die Nachricht von dem Hinscheiden ihres obersten Hirtei« in tiefste Trailer versetzt ist, liegt es mir besonders an« Herzen, Eurer Eminenz den großen Schmerz ansziidrücken, welchen dieser herbe und in der ganzen Welt tief empfundene Verlust Mir verursacht. Die kindliche Liebe und die nnbegrenzte Verehrung, welche Ich für den Heiligen Vater zn dessen Lebzeiten empfcmd, folgen dem Dahingeschiedenen in die Einigkeit. Sein Andenken wird für immerdar gesegnet sein und es ist ihn« für alle Zeiten ein hervorragender Platz in den Annalen unserer heiligen Kirche gesichert." — Der amerikanische Staatssekretär Hay tele graphierte an Kardinal Rampolla, Präsident Noosevelt habe ihn beauftragt, das tiefgefühlte Beileid anläßlich des Ver lustes, den die christliche Welt durch den Tod des Papstes erlitten hat, zn übermitteln. Durch seinen erhabenen Cha rakter, sein großes Wissen und seine bezaubernde Liebens- würdigkeit gereichte der Papst seiner hohen Stellung zur Zierde nnd machte seine Regierung zn einer der glänzendsten, «vie sie auch eine der längsten in der Geschichte der katho lischen .Kirche gewesen ist. — Alle kirchlichen Aemter bleibe«« bis nach Ab schluß der Tranerfeierlichkeiten geschlossen. Die öffentlichen Schaustellungen sind eingestellt «norden. Die beim Vatikan akkreditierten Botschaften, sowie die anSwärtigen religiösen Institute haben die Fahnen anf Halbmast gehißt. Sofort nach dem Bekanntwerden der Todesnachricht schlossen viele Kanflente ihre Läden, indem sie an denselben Tafel«« mit der Aufschrift: „Wegen der allgemeine«« Trauer geschlossen" anbrachten. Serbien. — lieber die „Verbrechernatnr" des ermordeten König Alerander macht der frühere Ministerpräsident Georgiewitsch in der „Zukunft" sensationelle Enthüllungen. Es heißt darin n. a.: „Wir schwiegen lange, denn «vir liebten unser Land; aber heute, da ich das Wort ergriffen habe, mn mein Volk gegen ein grausames und ungerechtes Urteil zu verteidigen, heute sage ich und hente schwöre ich, daß König Milian I., der in meinen Arincn in Wien starb, knapp vor seinen« Tode, also ii« einer Stunde, wo alle Sterblichen wahr sehen nnd wahr sprechen, mir gesagt hat: „Das letzte Attentat anf mich war das Werk dessen, den ich in meinem Leben allein innig geliebt habe, es war das Werk meines einzigen Sohnes, für den ich vergessen habe, daß ich König gewesen bin, nnd dem ich. in Reihe und Glied tretend, zusammen mit Dir treu und ehrlich gedient habe. Das Attentat des Knezewitsch war von Alerander und seiner Draga vorbereitet." — Möglich ist das, aber ob man Georgiewitsch tränen darf, ist doch noch eine Frage. Aus Stadt und Land. Dresden, den 25. Juli GOß. * Ihre Majestät die Königin-Witwe wird morgen Donnerstag, den 28. Juli ««ach mehrwöchigem Aufenthalte Sybillenort wieder verlassen nnd abends in der Kgl. Villa Strehler« eintreffen. * Zur Aendernng des Landtags - Wahlrechts äußert sich die ..Nationalliberale Korrespondenz" «vie folgt: „Die sächsische Regierung «nnß vor der Sozialdemokratie l r kapit» Land des < führt Nähr revid noch grob. vor « sich i sie e^ spond tnlier kredit Regst für e hübic! komit 24. l „Kon „daß treten Helfe« sei." die § Wahl Herrn verei tags«« vorzn Forde Wahl weitst Tage, Landc «v e«« es a schickst kante« Leita« rnng: daß Schne Hände Parte Fall i Regel scheint gerate Eise:« der poli brave Schlei er vo harml hat k Volk-; möglii Sachs« genug ein st« etwas und p garnic orgaw verein gestern Erp len wollte, glückte ß. Ob städt E alter >< rrlitt e 2 Famil zur steneri man z anlagc liken ^ Schul« «ließen an die L wird d. 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