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Sächsische Volkszeitung : 17.08.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-08-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-190408177
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19040817
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19040817
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1904
-
Monat
1904-08
- Tag 1904-08-17
-
Monat
1904-08
-
Jahr
1904
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-- L'! heute und gestern ist, h i n a n s s ch m e i s; e n, — in der Tat, das wäre nicht mehr bloß Dresden, das wäre — der Sonnensteii- (Irrenanstalt), noch ein gut Stiick über Dres den hinaus." Die höhnische und zum Teil geradezu bissige Art und Weise, wie Schippet seine (Gegner, die „allweisen" Genossen Kantsky, ParvnS niw. bisher in seinem RechtfertignngSar- tikel behandelt hat. zeigte, das; er wenig Lust verspürt, vor seinen Gegnern die Waffen zu strecken. Auch seht ist er nock- voller Zuversicht und Siegesgewißheit. „Doch die ganze Aktion ist," meint er, „trotz einiger gefälliger Helfershelfer, jetzt sck-o» als verpufft auzusehe»! Es gelingt dem Genossen Kantsth nichts mehr, so -nichtig er sich auch hat. Und für die Partei wird es sehr gut so fein." Schippet nimmt die Aktion gegen ihn dock» wohl etwas leicht. Er hat viel ans dem Derbholz. Doppelzüngigkeit und Zweideutigkeit hat inan ihn schon feit fahren znm Vorwurf gemacht. Auch in der Darlegung seiner Stellung zu den Agrarzöllen hat Schip pe! nach einem von Vebel ans ihn an- dem Parteitag zu Han nover gemünzten Wort „nach der Natur des Tinten fisch e s es vorgezogen, in ögIi ch N viel t r n b e s W a f -er dar n m zu machen," um an der Sache hernnizntoni- me». Dies liaben die (Genossen recht wohl gemerkt. Ter Herr Abg. Schippe! hat geredet, nunmehr hat der sozialdemo t'ratische Parteitag in Vrenien das -llchrt. P v! i t i s ch v N i r u I s ch a:. Dontschiattd. Fnin .stegri-sbnrger Kath-ilikcut-ig. B.-dmerlich ick, das; neben der liberalen Presse auch kathonick, fein wollende Blätter gegen den Kaihelckent.:,« liehen, so z. B. das ..Bager. Vaterland" ww die i -Mab» adle lii-he H) - e: -tcku-rr. Landes- zeitnng". Auch ! äe bo wen b eh n ip-et. d ce b. c'.hrriick ,o latbo tische Ade! uad di l-e Ku cli-üsii: citea würde! ! Kath ckikeickag absichllick- '-.rnble: ben. H emg- g-a mb e ick da s „Rege: isbnrger M-ugenblolt" er inäckil igl, i a! g >.: »des zn er kl ären: ..«. die große V-ch-l'-it l -es k. -llwiiü Pen Amts i in B a'.-e- n n-iro an der Generalveisa mm!> mg t- cüne hm-ai l md vcrnr! eilt das Vorgehen des Gr aien A:ca anis Nhärick e. - . D:e 6 )-'!wsse!! schalt titholischer Ede tlente IM! d >t-ä!>! rcn d der « -'eiieral vcrsainmlnng in li liegen sbneg e:n- e tjai-mi me 'mi!l a ckohalten. 6. Der ho.i-eriickie Episkopat !!>> js t mit E nt,. Ü! '! U: g d ie freche Iiisiniaiion znräck. als ab er - ine ab:nehck' Ild Stell». ig gegen den Katholikentag in Regen: borg einnetime. Der gesamte baveriiche Epi-kopa- ninimt das let'äafnüe Interesse an der 5,1. Genera! Versammlung und wünsch: derselb.n einen gläii'.enden Veilans." Wenn der Erzbischof non Mimcheu nicht an der Veisnm i !mm leiliiit'.nnl. se- lieg- ch-, «'Lund in seiner Abiveienheil in Ei: siedeln. Außerdem pflegen die Bischöfe Bau a ns nicht die in anderen Diözesen tagenden Hatholilmveriammlangen zn besuchen. Drop dieses Umstandes glaubten diesmal mehrere Bmhöse von d.m allgemeinen l'-el-ranch abiveichen zn solle:: und werden der Versammlnng beiwohnen, Laut der Amneldelisie jit bis zar Stnnde bereits der g-ös'.te Teil des katholischen boheußhen Adels zur Mitgliedschafl der <-ea-1 alversam-.nl-mg angem.ckdet. Auch die Herren, von welchen unter Angabe der Namen behauptet wird, sie blieben der Gen ralomiammlnng fern, haben sich bereits durck, sehr shmpaihische Täneib-ii als Mitglieder derselben ungesagt. Die Bischöfe, der katholische Adel und das katholische Volt werden gerade heim Regens burger Kaiholikenkag zeigen, das; sie fest zusammenhalten und sich durch keinerlei Slmmnmo.cmacherei. und Quertreiberei trennen lassen. DaS Abschiedsgesuch des Obcrhvsli'.ciftcrs Freiherr-- v. Mirbach, webh-s dem K :>>er unterbreite! worden ist, hat bis seht noch keine Entscheidung gesunden. Die österreichische Gern-sperre lnck iür d a > h.r schlesischen Ind-mo ietzezo k. der sait ansiltbießlich ans öster reichisches Heai angaoiesm in. nimm mucken Nmwmd zur Folge, umsomehr als sei: IG.»7 die >nsnsche Grenze für Henan: tckilir geschlossen ick. Wck' die .. Sclilei. Zig." melde!, sind die P:eise snr F-ckt-nmittel inn inehr e.ls U"» Prozent in die Höhe g--scl,>ie!0. Die d-mgendste» Henbedi':! snisse tvürden dnick» Ankäufe in Holland durch oberichlewche Händler zn d-ch.m ge-ckir!,!. Ol'e, ick-teiisä-e IM n-ckse-pere-m- giingrii bereiteten P-ckckianen an die Reg-,, iwa vor. — Der nknt bndisciik Bnndcsrntsbrvvllmnchtigtr, Frei Herr v. Bodinann. ivill sich gn! einfuhren: die tl-ationallibe ralen in Konstanz !>aden ilmi eine Ahsebiedsseier bereitet, ans welcher Freiherr v. Bodinann anssührte: „Er halte es für eine schwere Versündigung an der Seele unseres Voltes, tveiin man unseren Mitbürgern sagt, die Religion mache eS ihm zur Pflicht, einer heslimintenPartei anzngehöre»: dieRe- ligion tönne nur grivinneii. tveiin sie scharf pon der Politik getrennt wird: sie berühre nmer Verhältnis zn Gott und nn sere sittlichen Pslichteii: das; unser Voll bei seiner religiösen Gesinnung, die er sehr hoch stelle, beharre, wiinsche er von Herzen: aber es solle sich deshalb nicht Politisch gebunden sich len. sondern frei seine politische Ueberzengnng betätigen. Daran sei zn arbeiten, das; dieser Gewissensdrnck in politi sck>en Dingen von unserem Volte genommen werde." Mit diesen Ideen wird Freiherr v. Vodinann in Berlin nicht weit loimnen: wohin die deutschen .Katholiken geraten würden, wenn sie dieses liberale Rezept anwenden würden, zeigt »nS mit erschreckender Dentlichteit F r a » k r e i ch ! Würde dort der heutige tranrige Zustand in der katholischen Kirche inög lich sein, wenn die Katholiken bei den Wahlen ihre Pflicht getan haltend Nun und »iniiiierniehr! Die Politik stellt auch nicht ans;erhalh und über der Religion: auch hier gelten die göttlichen Gesetze, über welche die Politik sich nicht unge straft liinwegsetze» darf. Wie aber ein Volk in seiner reli giösen Gesinnung bestehen tan», wenn die gesamten poli tischen »nd öfsentlichen Verhältnisse «inan denke nur an die Schule, an die politische Unterdrückung der Kirche, Freiheits einschräiikiing derselbe») gegen die Religion gerichtet sind, ist niis ein Rätsel: die politischen Verhältnisse müssen viel mehr die starke Schntzwehr dafür abgebe», das; das Volk in seiner religiösen Gesinnung beharren kamt. Und deshalb sind in den Parlamenten Männer nötig, die entschlossen sind, hiernach die Gesetze zn gestalten. Das ist das Grundprinzip des Zentrums! Kennt übrigens Freiherr von Bodinann das Wort Ebristi nicht: „Wer mich vor den Menschen bekennen wird" und so weiter. Jedenfalls stimmt sein Ratschlag mit diesen Worten des Erlösers gar nicht überein. Gerade fiir unsere Zeit ist öffentliches Bekenntnis des Glaubens drin- gend geboten und dieses öffentliche Bekenntnis muß sich auch bei den Wahlen zeigen! — Bei den Landtagswahlen in Oldenburg siegten die bürgerlichen Parteien in der Stadt Oldenburg, wo die Wahlbeteiligung scknvach war. Noch unentschieden ist Delmenhorst. Die Sozialdemokraten siegten in der Um- gegend der Städte Oldenburg und Wilhelmsbaseri, die sie früher besaßen. Das Land wählte samt bürgerlich. Oesterreich-Ungarn. Aus dem Kvblenrcvicr kommen ernste Nachrichten. Ans Dur wird unter dem l.'j. August gemeldet: In den Brncher Schächten feiern 1726 Bergarbeiter, also fast die ganze Arbeiterschaft. Gestern wurden mehrere Verbnstniigen vorgenoiiimeii, »veil einzelne Streikenden die Obertagarbeiter ans dein Morizscl-acht^ an der Arbeit bindern wollten. In der Kaisergrnbe streiten von 5,08 Arbeitern nur 28 Man». Desgleichen berichtet der Draht ans Vrür:Ii- den Schächten des Brürer Bergbaues sind 25>5,1 Bergarbeiter nicht eilige fahren. Tie Zahl der in den Brncher und hiesigen Werken feiernden Arbeiter beträgt 1272 Mann. Ans allen Weiten liier und in Bruch ist die Nacht ruhig verlaufen. — Auslösung des »ilgarischcn Abgcvrdilctenhanses? Der ..Fnggetlen Magpar Ors.zag" verbreitet die Nachricht, das; sich Gras Disza mit den Vorbereitungen für Neuwahlen be lasse. Falls die Opposition die geklaute Erhöhung des Re- tiiiteiitoiitingents, dann den Ausgleich mit Oesterreich ans Grund des Paragraph 1-1 und die Handelsverträge mit Dentschlaiid und Italien durch Anwendung der Obstruktion zn vereiteln suchen würde, werde die Regierung mit der Aus lösung des Hauses Vorgehen und die Neuwahlen ansichrei- hen. Graf TiSza werde im Hinblick ans diese Evenlnalität iw Herbst 22 Obergespäne von zweiselhaiter politischer Hal tung durch neue, nnbedingt verläßliche Männer ersetzen. - Das; i» Ungarn der Glaube an eine Anflösnng des Abgeord netenhauses gegenwärtig in der Pust liegt, bestätigt auch fol gende Meldung anS Arad: Der Sekretär des Arader grie chisch katholischen Konsistorinins richtete ein Nnndschreibeu an die Lehrer und .Kreisnotare, in welchem sie ansgefordert werden, die Bevölkerung zn dein eidlichen Versprechen zn be wegen. daß sie die rnniänischen Kandidaten iür das Abge ordnetenhaus hedingniigslos unterstütze. Frankreich. — Das Ergebnis drr Gcnrriilrntswahlcn nt nach der ..Association Nationale Repnblieaiiie" ei» ganz anderes als das offizielle. Ansgeschieden waren 022 ininisterielle und 5-ck.ck nntiniinisterielle Generalräte, ein Bezirk wurde »en ge- schassen. Gewählt wurden 60.2 ministerielle, 5i62 antiniini- sterielle und 202 nneiitschiedene Kandidaten. Selbst tveiin inan alle Unentschiedenen zn den Ministeriellen rechnet, was aber sehr anznsechten ist, liaben die Ministeriellen 26 Sitze verloren und die Aiitiiniiiisterielleii mit Einschluß des neu errichtete» Wahlbezirks 27 Sitze gewonnen. Tn die Ge- neralratswahlen weniger politische Bedeutung haben, wird dadurch freilich die Gesamtpolitit' Frankreichs nicht geändert werden. Ruhr and. Ein Bnllcti» übcr den Zustand der Kaiserin besagt, daß siw Deinperatnr und Puls innerhalb der nornialen Grenzen halten. Der nengeborene Thronfolger befindet sich wohl. Er wurde durch einen Tagesbefehl des Kaisers znm Hetniaii aller Kosateiiregimenter ernannt. Der Verweser des Ministeriums für Vvlksanstlärnng General Glasow wnrdc znni Minister ernannt. Der sin ländische Geiieralgonpernenr spürst Obolensti wnrde unter Velassnng ans seinen Posten znni Geiieialadjntanten des Kaisers ernannt. Ter Kommandeur des ersten Armee torps General Baron Mependorff -st mit seinem Stabe gestern nach dein Kriegsschauplätze abgercist. Türkei. Nachaem die amerikanismeii Ford-'inngen Pol der Pinne hemilligt woiden sind, hm das amerikanische Ge setz ander heule V. fehl erb Uten, Smprna ,zn verlassen. Deutsch-Sü'idwcstafrika. B e i I i ii , 16. Anglist. General v. Trotha meldet ans Hamataii vom 12. Anglist: Der Angriff gegen die Hereros bat am l I. Angnsl früh mit vollem Er-olge begonnen. Ma sor MüblenselS warf den Feind nach sehr heftigem Kampse bis Hamatari zurück und nahm den Ort. Die Abteilung Hepde verblieb, mit starten feindlichen Kräften sich gegen über, in der Nacht vom 12. August 15i Km. nordöstlich von Hainatari. Die Abteilung Estorss warf den bei Otjoson- gombe befindlichen Feind tvesttvärts. Die Abteilung Deimling vertrieb die Hereros ans Oinnweronine nnd nahm abends die verschanzte Stellung Walerberg. Ter Feind er litt sch-vere Verluste. Zersprengt nnd im Aiückmarsch, ans alle» Seiten aiigegriffen, bewegte sich die Hanptinasse des Feindes ostwärts. Ter Weg wird ilmi verlegt. Die Trup pen tämpften mit höchster Bravour. Tot sind 5, Offiziere nnd 10 Mann, verwundet i> Lffizierc nnd 5>2 Mann. Aus Stadt und Land. lMilMInn^>-n miS »»it'skm -.'esc-lkrcile mit Aniii-'nss-'rlistilNt- «ür diese Rubrik sind d»r Redc.klio» nUezeit willkeinmen Der Nnme des Linieiider-? dieidt Pieh-imnis der Rednkiwn Rnemime --iischrisie» müssen »»derücksichtigt bleibe».- Dresden, den l<>. August 1904. —* Ans Vi-nmlass-iiig der hiesigen k. und k. österr.- nngar. Etesandlsck-ast wird Donnerstag, den 18. August, anläßlich des Allerhöchsten Geburtstages Sfr. Majestät des Kaisers und Königs ^rauz Joseph I. am Haupt- altar der katholischen Hoskirche um l<« Uhr vormittags eine hl. Messe gelesen werden. —* Ihre König!. Hoheit die Prinzessin von Wales besuchte heute dos Por-ellan-Geschält von -Iranz Innckers- dorf, Prager Siraße 26. um daselbst Einkänfe zn machen. — * Der Kath. Gcsellenverein zn Dresden rüstet sich, das ckt). Jahr seines Bestehens festlich am 27., 28. und 2!>. Anglist d. I. zu begehen. Biele Irewide des Ver eins merde» von nah und fern teilnehmen in Erkenntnis der Tatsache, daß der Geselleiwercin einer der wichtigsten Faktoren im sozialen Leben des christlichen Handwerker standes ist. Noch nie hat der Verein ein Hest in größerem Rahmen gefeiert, selbst das 25)jährige Stiftungsfest nnd die Fahnenweihe gingen still bescheiden vorüber. Aber das goldene Jubelfest soll unter Anteilnahme der Gemeinde ge feiert werden. Es ergeht darum an alle Freunde des Vereins die Bitte, am Feste regste Beteiligung zu zeigen. Anl Sonnabend, den 27. Angust, findet im Saale des Ge- sellenhauseS Begrüßung der auswärtigen Festgäste statt, am Sonntag, den 28. August, unter anderem Festakt und abends Festversammlimg im Gewerbehalis. am Montag, den 2t). August, nach stattgehabtem Regniem eine Fahrt nach der Bastei, abends Schlußfeier im Gesellenhaus. Sämt liche Gesangvereine der Gemeinde haben ihre Mitwirkung zngesagt, sodaß treffliche Vorträge die Festteilnchmec er warten. Zutritt haben alle erwachsenen Gemeindemitglieder. Eintrittskarten sind durch den Hausmeister und die Ordner des Vereins erhältlich, soweit die Karten nicht durch die Vorstände der Vereine bezogen werden. Möchten doch recht viele am Feste sich beteiliget- nnd den ans Deutschland. Oesterreich. Bahcrn kommenden Gästen zeigen, daß in Sachsens Hauptstadt frisches, gesundes Leben in der Ge meinde herrscht! —* Sozialdemokratische Praxis. Die Ver- dächtig-mgsinethode der sozialdemokratischen Presse ist be kannt. Wenn man mit einem Prozeß den Namen eines Zeiitrmnsiilannes ve-gmcken kann, der als Zeuge oder sonst damit in Verbindung steht, so geschieht es gewiß in mög lichst unklarer Weise, -nn den Leser weiten Spielraum zur .Koiiibinalioil zn bieten. Die „Leipz. Volksztg." hat die Notiz des „Vorwärts" über eine in Berlin srattgehatzre Gerichtsverhandlung abgedrnckt nnd hierbei den Namen deS Abg. Dasbach in obiger Weise angebracht. Der genannte Herr sandte mm. wie er -ws schreibt, folgende Erklärung an die „Leipz. Volksztg.": Der „Vorwärts" hat in sein cm Berichte über eine Äeccchw- verhandlnng gegen den Inhalier eines Prlvailvgis in Berlin, der wegen Kuppelei verurteil! wurde, erwähnt, daß der Angeklagte zn seiner Verteidigung angesnhrt hat. auch iäi Hape in dem Vvgis gewöhn- und Verkehr mit jungen Männern gehadl. Ter Angeklag-e wollte damit osseiwar sagen, daß. wenn mir ein solches Treiben Perborgen geblieben sei, das Gericht auch ihm glauben müsse. Wein er behaupte, daß er niri-ls davon gemerkt habe, nnd daß Besuche von jungen tzenten nicht immer ans unsittlichen Verkehr ichließen ließen. Dieses Privat-Vogis habe ich gekannt, che der jept ver urteilte Inhaber desselben es bezogen Hai: vor 5> Jahren wottre ich dasselbe für Klosterschwestern mieten und cs war bereits der Mielspreis pereinbart, aber während meiner Verhandlungen um den Oldensschmeslern wurde das Pensionat an den jetzigen Inhaber bermietel. Da dasselbe unter anderen drei ruhig gelegene, hin reichend große, nebencinanderliegende Zimmer, wie ich sie iür mich nnd meinen Sekretär suchte, enthielt und nur «> Minuten vom Ab- gevrdnelenhanso cnifernt ist, bezog ich dasselbe im Sommer 1W8 auf 14 Tage vom 3. Dezember -!>«>:' bis Ende Februar >904. Selbstverständlich hat:e ich vor dem Einzüge keine Ahnung davon, daß dort Ungeziemendes vorlomme, und habe auch während meuirs Aufenthaltes in dem Logis solches nicht wahrgenommen. Als mir die erste Meldung von Angehörigkeiten gemacht wnrde, habe ich sosort anderswo gemietet und bin baldigst dorthin gezogen. — Besuch erhalle ich von Personen fast aller Altersklassen, welche meine Hilfe erbitten, um eine Stellung, ein Darlehen, eine Befür wortung ihrer Beschwerde ec. zu erlangen. — Daß ich nicht den Eharakter des Logis gekannt habe, hat der „Vorwärts" am 7. April gemeldet. Dadurch, daß er dieses jetzt verschweig-, daß ecmm Berichte über einen solchen Prozeß überhaupt meinen Namen nennt und die Besuche junger Leute bei mir erwähnt, kann die Meinung erweck- werden, auch ich bätlc mir UnsiulichcS zu Schulden kommen lassen. — Ich weise diese Verdächtigung zurück. — Gegen den Verfasser einer Broschüre gegen mich über diesen Gegenstand habe ich Strafantrag gestellt. Dasbach, Kaplan und Abgeordneter. Mit twr Verdächticinnci ick die sozialdemokratische Preise rasch bei der Hand, mit der Ehrlichkeit meist aber nur dam-, -venu sie dazu preßgesetzl'.ch gezwungen werden kann. —* lieber eine Zunahme der polnischen Ag-tat-on in Dresden gingen po- einigenTagenN'otizeiidiirchdiePresse. die geeignet erschienen, eme gewisse Beunrnhignng hervor- znrnfeii. Hiernach iollte ein polnischer Verein „Sloniki" allein 70«) Mitglieder und ein andeier polnischer Verein „Uslnga Polska" K>0 Mitglieder zählen. Ein wendischer Verein sollte ebenfalls -100 Mitglieder habe» nßv. Diese Feststellungen sollte!- von der Politischen Abteilung der Dresdner Polizei gemacht worden sein. Wie wir ans zu verlässigster O-ielle erfabren. sind alle diese Mitle-Immen sehr slaik »beit-ieben. Zunächst giebt es einen p-lmschei- Verein „Sloniks" überhaupt nicht in Dresden, ebciiwwen-g einen solchen mit Namen „Uslnga Polska". Diese beiden letzteren Worte findet man vielmehr in einem t'-emen hiesigen Restaurant, in dem Polen verkehren, an der Wand angebracht. Die Inschrist heißt weiter nichts als — polnische Bedienung. Die beiden polnischen Vereine, die in Dresden bestehen und von denen jeder nnr ungefähr 20 Mitglieder hat. werden durch Beamte der hiesigen Kiiminalabteilnng, die der polnischei: Sprache vollkommen -nächtig sind, scharf Übermacht, ebenso geschieht dies mit den tschechischen Vercinen. Der hiesige wendische Verein verfolgt lediglich harmlose Zwecke nnd zwar ähnlich wie die Lands- inannschaflen sächsischer L:ädte. die in den letzten I-bren vielfach entstanden sind. Es l-esteht alio keine:lei ..Poleu- gefahr" in Dresden. —Der Landesverband der evangelischen Arbeitervereine im Königreiche Sachsen beabsichtigt sein Verbandsorgan, das „Sächsisch Evangelische Aibecker- blatt", daS jetzt aller 14 Tage ersetz-int. in Zukniist aller 8 Tage heranszngebcn. —* Anläßlich des Geburtstages deS Kaisers Franz Joseph veranstaltet der Verein der Deutsch-Oesterreicher Donnerstag den 18. Angn-t im Saale des Hotels zn den „Vier Wahres,zeiien" eine Fesrieier. * Der Hanptansschns; für st a a 1 I i ch e P e n s i o n s- n nd H i n t e r li l i e b e n e n - Versicherung der P rivat - A n g e st e I l t e n im Dentschei- Reiche tagte am li. d. M. in Dresden. Der Ausschuß setzt sich ans folgenden Herren zusammen: vom Orde-Boch-nn «Westfälischer Verband für staatliche Pensionsversichernng der Privatangestellten) erster Vorsitzender: Graes-Hamburg (Deutscher Handlnngsgetnlsen- Verband), 2. Vorsitzender: Witzik-Berlin (Dentsckrer Tecki- »iker-Verband), Schristsührer: Redakteur Hilter Leipzig (Verband deutscher Haiidlniigsgelülfen): Leineweber-Braun- schweig (Deutscher Werkmeister-Verband); Hoefeld Bochum (Deutscher Gruben- und Fabrikbeamten-Verband): Groenin- gen-Aachen (Verband katholischer kaufmännischer Vereini gungen Deutschlands): Forstmeister Fricke-Bentnitz (Verband deutscher Gütcrbeamten): Schneider-Krefeld (Rheinische Ar- beitszcntrale fiir staatliche Pensions-Versicherung der Privat- beamten): Redakteur Tiesler-Dresden (Sächsischer Landes- verband für staatliche.Pensions-Versicherung der Privatan- r. Majestät
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