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will. Die Gerichte fassen denn auch das Viehvertreiben nicht als Verbrechen auf; in den meisten Fällen ist bisher nur eine Strafe von einem Schilling, zuweilen auch gar keine, erfolgt. Der Erzbischof von Tuam hat freilich in einem eigenen Hirtenbriefe vom christlichen Standpunkt aus ..die Illegalität. Jmmoralitäl und Zwecklosigkeit solcher Reale" gebrandmarkt. v Aus dem allerärmsten Teile von London bringen die dortigen Blätter seltsame Dinge über den Wucher, der dort herrscht. Anlaß zu den Enthüllungen gab der Selbstmord einer Frau in Southwark. Sie hatte sich 14 Schillinge geliehen und nahm sich das Leben, weil sie das Geld nicht zurückzahlen konnte. Man kann sich aus- malen, wie sehr die Aermste von ihren Gläubigern gepeinigt worden war. Die Geldgeberin hatte ihr das Geld nicht direkt gegeben, sondern es war durch eine Mittelsperson gegangen, die natürlich an dem Geschäft ebenfalls verdiente. Die Geldgeberin, eine Kapitalistin sn miniacknrs. aberMn jenen elenden Vierteln doch eine Kapitaltstin. gab an. daß sie im ganzen 3 Pfd. Sterl. (— 60 Mk.) in der Weise aus- geliehen hätte, daß sie Pro Schilling wöchentlich 1 Penny Zinsen nahm. DaS macht, auf daS Jahr berechnet. 430 Pro- zeut. Dieser Zinsfuß ist bei solchen Geldgeschäften der übliche, aber es kommen Fälle vor. wo 900 Prozent ge fordert und gezahlt werden. Dem großen Publikum waren diese Dinge natürlich ganz unbekannt, und man hat nähere Untersuchungen darüber angestellt. Da fand sich z. B., daß eine Frau — die Geldgeber sind meistens Frauen —, die sich auf diese Weise 600 Mk. gespart hatte, daraus eine wöchentliche Einnahme von 40 Mk. erzielte. Eine Schuldnerin hat für ein Darlehen von 420 Mk. im ganzen 4200 Mk. an Zinsen gezahlt und ist das Kapital noch immer schuldig. Das Wuchergesetz findet auf solche Fälle keine Anwendung, und man fordert nun eine Novelle, um diesen Zuständen ein Ende zu machen. Theater und Musik. X s Dresden. Marie Wittich, die erste dramatische Sängerin und Darstellerin WagnerscherFraueugestalten an der Hofoper soll nach Mitteilungen Berliner Blätter wegen Verweigerung einer Gehaltserhöhung — sie erhält für jedes Auftreten das „bescheidene" Honorar von 800 Mk., ver- langt jetzt aber 1200 Mk. — beabsichtigen, aus dem Verband der Dresdner Hofoper auszuscheiden. Wie aber bestimmt verlautet, ist diese Nachricht unzutreffend. Die Künstlerin soll nicht daran denken, das noch bis zum 1. Juli 1909 laufende Engagement aufzugebeu. Ebenso wenig beabsichtigt Erika Wedekind ihren Wirkungskreis, die Dresdner Hofoper, zu verlassen. § Dresden. In dem Konzert des Arion (Männer- gesangverein aus Brooklyn), welches unter Leitung von Artur Claasen und hervorragenden solistischen Krästen Mittwoch den 15. Juli abends 8 Uhr im Gewerbehause stattsi >det, werden Männerchöre von Faßbender, Jüngst, Spuler, A. Claaien, Rheinthaler, Schubert-Liszt. sowie zwei amerikanische Volkslieder von Foster-Stucker und der Ptlgerchor aus „Tannhäuser" von Wagner zum Vortrag kommen. Das Manhattan-Damen-Ouartett singt Werke von Lassen-Damrosch und Fasler und das Arion-Herren- Quartett ein Lied von Mach. Schließlich gelangen noch 2 Kompositionen von A. Elaaseu für Altsoli zum Vortrag. Vor seiner Europareise gab der „Arion" im „Weißen Hause" in Washington vor dein Präsidenten und Frau Noosevelt ein Abschiedskonzert, bet dem die Mitglieder des Kabinetts und eine Anzahl höherer Offiziere zugegen waren. Der Präsident spendete den Vorträgen herzlichen Beifall und gab wiederholt in deutscher Sprache seiner An erkennung für die Pflege des deutschen Liedes Ausdruck. I Dresden. Wochenspielplan des Resideoztheaters. Täglich abends 7>/, Uhr Gastspiel Mila Theren vom k. k. priv. Theater a. d. Wien Die Welt ohne Männer, Schwank. Katholisches Arbeitersekretariat Dre-be« - Löbtau, Weraerstraste LL. Unentgeltliche Auskunft und Arbeitsnachweis. Sprechstunden von LI—I Uhr und von 5—7^ Uhr. Katholischer Frauenbund, Dresden LLeinv des Mittwochs in der GcschäflSstcll Käufferstr. 4, l., WM- von Anfang Juni bis Anfang Oktober. -Mg Verein kathol. erwerbstätiger Frauen und Mädchen, Dresden Sekretariat r Autonstraste 7, pt. — Telephon 81»«. Auskunft zu jeder Zeit üner alle einschlägigen Fragen Kostenloser Arbeitsnachweis. Leipziger Volksburean öffentliche gemeinnützige Auskunft-stell« Ktzrimmaischer Steiawog 15, II. Wackicntugs von V bis */,M Ulhr und von dis ^'/,8 Uhr. Büchertisch. Wer in die Sommerfrische geht Und aufs Reisen sich versteht. Kauft — ob es schön, ob Negenwetter — Am Bahnhof stets — die „Mcggcndorfcr-Blätter". Während der überreiche, stets lustige Text über all die kleinen Aergerlichkciten des Lebens trefflich hinweghilft, erquickt die Betrachtung der künstlerisch vollendeten, in Schwarz- und in vi^fachem Farbendruck ausgeführten Illustrationen das Auge in wohltuendster Werse. Jede neu erschienene Wochennummer ist bei den Vahnhofbnchhand- lungen für nur 30 Pf. einzeln käuflich, und vierwöchentliche Saison-Abonnements, die jederzeit begonnen werden können, liefert gegen 1,20 Mark (1,50 Kronen, 1,80 Frank) franko jede Buchhandlung, sowie der Verlag München, Theatinerstraße 47. JnS Hochgebirge führt daS 19. Heft von „Alte uud Neue Welt" den Leser, auf den Gipfel des Uri-Rotstock. ins Berner Oberland, zur Felsenpyramide des Matterhorns. auf die Spitze des schlanken Obelisken Guglia dt Brenta ini südlichen Tirol. Mit gutem Humor erzählt L. Humpc ter von seinen Klcttertourcn in den Ostalpen. Eure kurzweilige Plauderei über das Edelweiß stammt aus der Feder von E. Jsolani. Von weiteren Aufsätzen seien erwähnt: „Pariser Eindrücke" (Dritte Folge) von H. von Pier und „Von Schriftstellern und Zeitungen" von Gustav Herlt, Konstantinopel. Der Hauptroman dieses Jahrganges „Des Königs Werk" von Robert Hugh Benson schließt im vorliegenden Heft mit der erschütternden Szene des Todes Ralph TorridonS im Tower. Die Novelle „Der fahrende Schüler" von Maximilian Kern erquickt durch ihren gesunden Frohmut. Auch E. KettnerS köstliche Humoreske „Wenn s der Zufall will" wird dankbare Leser finden. Die Illustration des HefteS ist reich und mannigfaltig. Zahlungseinstellungen nfw AuS Sachsen. E. R A. Voigt, Tapetenhcwdlung in Leipzig-Lir.denau — Cabanis L Kubisch. Biergrotzhandlung in Liqu. in Dresden. — I. S. Giüner, Gastbossbesttzec in Schönheiderhommer. — Joh. Jannasch. Müblenbesitzer in Rohna. — K- F. Thuma fmindeijährig), Sattler- und Tapeziei geschäft in Limbach. Milde tSaben. Einaegangen für den Kindheit - Jesu - Verein bei Kaplan B. NöSler: 2l ^5 sür ein .Veronika" zu tausendes Heidenkind duich Dr. Renttchka. Juristischer Matgeber. Auskünfte üder jurtsMuie Anfragen werde» Niere» Abonnenten an dieser Stell erteilt. S!ur innen wir, der Anfrage 20 Pf. in Briefmarken zur Deckung d. Porto austagen deizulegcn —Für die Auskünfte übernehmen wir keine Berantwortun I'. I.., Treuen i. B. Bci meinem Mieter sind Möbel ge pfändet morden. An diesem habe ich als Vermieter doch ein Pfandrecht. Kann ich dieser Pfändung nicht widersprechen'!' — Der Pfändung können Sie nicht widersprechen, dagegen können Sie bei Gericht beantragen, das; der Erlös hinterlegt wird und können dann ans dem Erlöse im Wege der K'age vorzugsweise Befriedigung für I re Mielsordcnmg für das laufende und das folgende Mieljahr beanspruchen. Ha« Grimdinaims Thymol-Seife ist zweifellos ein groß artiges Mittel bei Flechten und juckenden Hautaus schlägen. II.. Amtsrichter in 2. Bci richtiger An wendung verschwinden Flech'en, trockene u. nässende, auf Händen, Kopf, Gesicht, Oberkörper uud auf den Beine.»; speziell Hnndtelterflcchrcn, die als unheilbar galten, wurden in kurzer Zeit durch den Gebrauch von Grundinanns HiF-und der dazu gehörigen THIott« 4 Heck gemacht. Wenn Ihnen von den vielen angcpriesenen Mitteln bis jetzt nichts geholfen hat. wachen Sie einen letzten Versuch! — Stück 8« Pf. » Stück L L«> Mk. Totlr,teurem- « Mk. erzielt jede Hausfrau mit > «»Ml Lcliutrm. Xreursteen Man verlange ausdrücklich PöÜkHe, Isie ist und bleibt die beste! — Probefläschchen 1« Pfg. — Sehr ausgiebig, deshalb sparsam verwenden. nute, sparsam« tiltelie.^ ü-iquWUl'V, kum, Oognav und sovvffo Nckrüntiort, rsiris Nfeinv und divor s sHrokoIßneis kelnZnke, Ldlv8 IN I)68t6r HurditLd 211 8o1idvn I^r6t86n. Mepk Maske I-iquvui-Gsknile uni» Vlkvinksnillung Importeur von ftum. Lognac u. llcac. I'ornnprvefior 6708. «i ff. 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