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Zweites Blatt Sächsische VolkSzeikun«; vom 5. Juli 1908 Nr. 151 Christlicker Sozialismus. Jell S lra» in dr.« ein-' >cr Stifte, w - -lies . cm ?wrw f,ehör e uns Val i n, vom ia:> c etwrz ab gahr-> i. En Lnka^ 5. Im vorigen Jahre haben wir bei der Betrachtung über -en heutigen Evangelienabschnitt, welcher den reichen Fisch- zng und die damit zusammenhängenden Ereignisse berich tet, den Enttäuschten und Bedrängten in ihren Trübsalen Mut und Hoffnung zugesprochen, welche sie aus den nähe ren Umständen bei jener wunderbaren Tatsache schöpfen können und zuletzt darauf hingewiesen, daß wir auf die Winke für das Verhalten der Bevorzugten und Begüterten, welche dieses Evangelium enthält, ein andermal zurück kommen werden. Das; cs höhere und niedere Stände, wissenschaftlich und nur elementar (gebildete, Reiche und mehr oder weniger Unbemittelte unter den Menschen auf Erden gibt, ist eigentlich eine Unvollkommenheit, welche mit der auf mannigfache Weise in der Offenbarung begründeten Tat sache, das; alle Menschenscelen vor Gott grundsätzlich von gleichem Werte sind, oder dieselben Rechte und Pflichten haben, im Widerspruche steht. Ta nun aber nach Gottes einigem Plan nnd Willen die Seelen mit persönlicher Frei heit begabt und demgemäß verschiedenartig tätig sind, übrigens aber ihre Erdenlanfbahn nur eine verhältnis mäßig kurze Vorbereitnngszeit für ihre ewige Existenz sein soll, so bat die überaus vielseitige Entwickelung der irdi schen Verhältnisse und menschlichen Naturen eben jene Ver schiedenheit mit sich gebracht. Wer das praktische Leben im ganzen überblickt, dem ist es ganz klar, daß es immer so bleiben wird, eben darum aber ist es von größter Wich tigkeit, daß bei der zunehmenden allgemeinen Bildung die vorhandene Verschiedenheit weniger fühlbar, der Unter schied der Stände weniger empfindlich wird. Wie für alle Beziehungen und alle Zeiten, hat Christus, unser göttlicher Lehrer, erhabene und ewige Nor men auch in der erwähnten Richtung ausgestellt, die, um ihre segensvolle und ausgleichende Wirkung zn erreichen nur recht erkannt und befolgt werden müssen. Wir »vollen noch nicht einmal das ergreifende hohe Beispiel der demütigen und dienenden Liebe heranziehen, welches der göttliche Meister in der Fußwaschnng seiner Jünger gegeben hat; sondern nur die entsprechenden Lehren nnS den Vorgängen, die im heutigen Evangelium dar gestellt werden, betrachten. Daß die Fülle göttlicher Macht in Jesus wohnte, die sich auf alle Geschöpfe ohne Ausnahme erstreckte, zeigte sich wiederum bei dieser Gelegenheit eben in dem, zu ganz unnatürlicher Zeit, nämlich gegen Mittag, gegebenen überreichen Fischzng. Christus also, der aus dem Schiffe vorher die Volksscharen belehrt, trat hier auf in seinem vollen übernatürlichen Adel, seiner geistigen Größe nnd Macht. Berechtigt war er und natürlich wäre es ge wesen, zn befehlen nnd zn gebieten, nichtsdestoweniger bittet er den armen Fischer Simon, vom Lande etwas abznfahren, denn erst wollte er tun, was er in Absicht hatte. Wahrlich, kann es eine größere Beschämung, eine schärfere Verurteilung für viele geben, welche da meinen, weil sie in einer vornehmen Familie geboren sind, oder weil sie in günstigen Verhältnissen ausgewachsen, vielleicht mehr Talent und Glück wie andere haben, überhaupt also, weil sie zn den Bevorzugten gehören, um mit Recht auf andere weniger Begünstigte herabsehen, diese geringschätzend be handeln zn dürfen? Werden 'solche Christen einst ihren stolzen Sinn verantworten können, welcher ihnen vor spiegelt, daß sie schon einen besonderen Akt der Selbstver leugnung üben, wenn sie zuweilen mit einem Geringeren einige freundliche Worte sprechen, dabei aber sich wenig oder keine Mühe geben, für die Sorgen und Bedrängnisse armer Eltern, Handwerker, Angestellter, Arbeiter oder Dienstboten Verständnis zn gewinnen und sich zn bemühen, ihnen mit Rat nnd Tat zn helfen? Auch hierin gibt ihnen Jesus, der erhabene Gottessohn, im heutigen Evangelium ein leuchtendes Beispiel: Er, dessen Geist nur Ewigkeits- gedanken erfüllen, der auf einer Höhe steht, die kein Mensch auch nur annähernd erreichen kann, er läßt sich herab, die Kümmernisse der armen Fischer sich erzählen zn lassen nnd diese durch seine überreiche Güte nnd Liebe vollständig zn heben, so reich und wunderbar, daß den künftigen Apostel und seine Gehilfen Staunen erfaßt und sie sogleich alles verlassen, um sich ihm, dein Gottgesandten, anzuschließen. Wahrlich, Wohl nicht zu viel ist gesagt, wenn man be hauptet, daß weder Sekten, noch Sozialdemokratie, über haupt die Feinde und Gegner der Kirche, solche Fortschritte hätten machen können, wenn die höheren Stände im Katho lizismus allezeit ihre Aufgabe darin erblickt hätten, daß sie die ihnen von Gott verliehenen geistigen und mate riellen Mittel dazu verwenden sollen, sich der Armen und Unglücklichen anzunehmen, statt auf sie hcrabznschen: wenn sie überlegten, welch große Verantwortnng auf ihnen ruht, wenn sic, statt die wenig Begünstigten und im Kampfe ums Dasein ehrlich Ringenden als Brüder und Schwestern in Christo zu behandeln, durch Glanz und Pracht, durch Stolz und Genuß oder Bequemlichkeit, sich von ihnen absondern. Nur ein konsequent durchgeführtes Christentum kann die Welt wieder in andere Bahnen bringen und jeder ist ver pflichtet, das Seine dazu beizutragen, auch da gilt besonders das Wort des Erlösers: Wer mich vor den Menschen be kennt. werde auch ich vor meinem Vater im Himmel be kennen. X. NedprtrittKbswesiUttfl. Im Königreich Sachsen sind im Vorjahre 1165 Per sonen ans der evangelischen Landeskirche ansgetreten, da von sind 50 katholisch. 216 konfessionslos nnd 280 dcutsch- katbolisch geworden. Der Rest verteilt sich auf „eine Un menge kleiner religiöser Gemeinschaften: Advcntisten des 7. Tages, Tarbisten. Brüder in Christo, freie Kinder Gottes, Templer, Towisten. Teographen nsw." (Chronik der christlichen Welt, S. 132). lieber die Austrittsbewegnng ans der Landeskirche in Preußen schreibt das Protestantenblatt: „Zn Hunderten haben wir in diesen lebten Monaten.von Austritten ans der Landeskirche gehört. Wie wenig muß es die evan gelische Kirche verstanden haben, die Herzen ihrer Glieder zn gewinnen, das; sie um weniger Groschen Kirchensteuer willen diese Kirche verlassen." Das ganze Dklliaclc, so meint die Bonifatins-Korrespondenz, kommt nämlich daher, weil die Pastoren in den teuren Zeiten nnd bei ihren vielen Sprößlingen, die nach Brot schreien, eine Zulage haben möchten. Von dieser neuen Schur (20 Prozent mehr!) wollen ihre treuen Schäflein nichts wissen nnd brechen zu Tausenden ans der Hürde ans. Das Protestantcnblatt führt folgende „deutliche Zahlen auf: 1001: 2370 Austritte ans der Landeskirche: 1005: 2861: 1006: 12 007, nnd zwar in Berlin 3731, Brandenburg 2810, Provinz Sachsen 2001. 1007 werden die Zahlen größer sein." meint da? Blatt, „1008 aber nimmt energisch zn . . . Was bedeuten diese , Zahlen? Das Fiasko der Orthodoxie, die nicht imstande gewesen ist, mit allem Eifer durch . . . Kirchenbanten nnd Agenten Volk nnd Kirche ziisammenznhalten." Inzwischen gebt die Austrittsbewegnng rapid vor wärts, obschon die Stcuererhöhnng noch gar nicht eingc- fiibrt ist. In der Kreissvnode Berlin Stadt U zum Bei spiel wurden für 1007 708 Austritte gemeldet, in Fried- richswerdcr I ist nach Aussage des Svnodalpräsidenten „die Bewegung chronisch geworden" („Berl. Volksztg.", 20. Mai 1008): hje Stenererhöhnng wird noch eine erheb liche Steigerung verursachen. Daher beantragte Pastor Kirniß, daß die Prediger fürder ebenfalls Kirchensteuer zahlen sollten, damit deren Befreiung nicht böses Blut mache. Ter Antrag wurde heftig bekämpft, und dann ließ man ihn unter den Tisch fallen. In Friedrichswerder ll wurden 316 Austritte gebucht gegen 200 im Jahre 1006. Der Bericht der Kreissvnode Berlin-Kölln-Stadt lautete dahin, das; fast überall „die Ehescheidungen i„ erschrecken dem Maße znnchmen, und die Austritte ans der Kirche noch nicht abnebmen. Aelmlich gebt es in anderen Städten. So sind anlässig der letzten 5 Versammlungen des Kieler Monistenbnndes 78 Austritte aus der Landeskirche erfolgt. Dagegen faßt der „Alte Glaube" sein Urteil über das Gesamtresiiltat der Los-Von-Nom-Bewcgnng in Oester reich in folgende Worte znscnnmen: „Es ergibt sich ein Gesamtgewinn der evangelischen Kirche aus Uebertrittcn vom Katholizismus her in der Höbe von 33 122 Seelen, doch läßt sich ein ganz langsames Abflauen der Uebertritts- bcwegnng nnd ein Anwachsen der Uebertritte zur katholischen Kir ch e «wohl meist Rücktritte) nicht ver kennen." Ueber Logeninora! zitiert die „Bonifatius-Korreipondenz" folgende Stellen ans der „Revue Maconnique" 1008: „Man kennt den Unterschied zwischen Malthusianismus und Neu-Malthu- sianismus. Um das Elend zu vermeiden, das ans der Kon kurrenz der allzu zahlreich gezeugten Lebewesen sich ergibt, forderte Malthns volle Enthaltsamkeit von Ehegatten wie von Irregulären: denn man muß bedenken, daß es auch solche gibt . . . Ter Neu-Malthusianismus ist weniger streng. Er behält das Angenehme bei, verhindert jedoch die Folgen . . . Daher besteht auch die industrielle Seite deS Neu-Malthusianismus im Verkauf von Mitteln, welche ge eignet sind . . . Alles in allem, wenn dies auch anstößig ist, ist cs vielleicht nicht gar so unvernünftig (!). Die Prä- ventiv-Svsteme sind in vielen Tingen eine der größten Wohltaten, über welche die Menschheit verfügt (I). Vesser ist es, sich mit dem Tust der Blume zn begnügen, als sie Früchte tragen zu lassen unter dem Vorwand, dies sei das natürliche Ergebnis: z. B. »nenn die Frucht mißgestaltet sein soll, das beißt, »nenn das Kind mit bedauerlichen Mängeln der Körperkonstitution zur Welt kommen soll." So das Organ derjenigen, die „im edlen Tempel der Menschheit" wohnen! — Und die geliebten Br. folgten seinem Rate nnd sorgen für die Entvölkerung Frankreichs. In einem Briefe an die „Revue Maconnique" schildert Schwester Pelletier die Leiden, die sie zn erdulden hatte. . . Die Loge „Nonvelle Jerusalem" versetzte mich in Anklagezustand. In einer Sitzung nannte man mich öffent lich ein schmutziges Weibsbild, eine Eiterbeule. Da man mir nichts Ernstes vorwerfen konnte, versuchte man es mit der Einschüchterung. Wenn man Mme. Pelletier nicht binanoschineißt, sagte man den Brr. von „Diderot", ver lassen wir die Obedienz . . . Mein Prozeß war eine Schmach für die Loge „Nonvelle Jerusalem": blitzdnnnne Verleiimdnngen wurden vorgebracht. Mai, beschuldigte mich in offener Loge, weil ich mich nicht Preisgegeben! Ich gestehe es, ich ahnte nicht, daß dies für die Schwestern der l,»^a8 mixt,-5, hje maurische Pflicht sei, sonst hätte ich mir ein weniger niederträchtiges Mileu gewählt. Aber vor der Malle der Besucher »nagte man nicht, mich ansznschließen. obgleich man schon im voraus überall hernmerzäblt hatte, daß es geschehen werde . . ." Kurz, Schwester Pelletier wnrde zur geringsten Strafe, der Suspendierung für die Dauer eine? Monats verurteilt! — Schwester Pelletier batte sich geweigert, es mit der freien Liebe zu versuchen! Auch nach der Schweiz »vollen die Freimaurer das Licht bringen, auch dort die hohen Tugenden der Maurer lehren. In der „Revue Maconnique" vom Dezember 1006 steht ge schrieben: „Die Großloge „Alpina" fordert die Banhütten ihrer Obedienz auf, gewisse Anregungen zu studieren, darunter: Organisierung einer manrerischcn Tutel über Knaben nnd Mädchen, die im Auslände wohnen: die Ethik in der Ehe nnd der Familie: Gründung eines schweize rischen Vereines z»m Schutze der Frau." „Es ist umso not wendiger". sagt der G.'. M .'. Adjoint Fritz Rohrer. sich nur die Moral in der Ehe nnd der Familie zn kümmern, als diese beiden Institute für den Staat wie für die Indi viduen unerläßlich sind. Man muß jene Existenz bedingungen der Ehe und der Familie studieren, welche am geeignetsten sind, den Sinn für das Gute, Gerechte und Wahre zn erhalten nnd das Glück derjenigen zn sichern, welche berufen sind, miteinander zn leben." Aus Stadt und Land. ' ».-«"ckie'nma «mH di-'n Hcnipitw.v ) —* Johannes Schilling als Techniker. Johannes Schilling, der kürzlich in Klotzschc-Königswald seinen 80. Geburtstag feierte, ist auch, »nie wenig bekannt sein dürste, mit recht gutem Erfolge als Techniker tätig gewesen. So wnrde ibi» bereits im Jahre 1878 vom Kaiser lichen Patentamte ein sogenannter „Pantograph" paten tiert, der zum Kopieren, Vergrößern und Verkleinern von räumlichen Objekten dient. Ter Pantograph ist ein dem Storchschnabel ähnlicher Apparat, der aus zwei längeren parallelen nnd zwei oder mehreren dieser schneidenden kür zeren Parallelen Schenkeln besteht. Durch diesen Apparat Nückblilk auf die des Vereins veutscher J»»s>enienre in Dresden. Das war eine Festwoche, die da hinter uns liegt, eine Pracht.voche in jeder Beziehung! . . . Unser herrliches > Elbflorenz, die Stadt der Kongresse, nnd dafür in der Tat I geeignet wie kanni eine zweite Deutschlands, empfing als des Sachienlai'.des Residenz zuerst — vor zehn Jahren war das rauchnmwölkte Chemnitz Feststadt gewesen — die tüch tigen Männer des Geistes, des Fleißes und der Tatkraft die deutschen Ingenieure, in der ihm eigenen herzlichen Weise. So allgemein war die Begeisterung und Anteilnahme an dieser 10. Hauptversammlung, als wäre es schon die goldene Jubelfeier des kommenden Jahres ge wesen! St. Petrus selbst schenkt ein Prachtwetter: acht Tage hindurch blauer Himmel mit strahlendem Sonnenschein und mit lindenblühtendnrchwogter Lnft. Des Königs Maje stät gibt sein lebhaftes Interesse an der Tagung persönlich kund: in schwungvollen Reden begrüßen die Minister nnd die Stadtvertreter die illnstren Gäste, die Professoren der Technischen Hochschule machen die Honneur? und Bürger schaft und Presse beteiligen sich eifrigst mit Fahnenschmuck i der Häuser, mit Festnummern und Festartikeln ihrer s Blätter. Welche klangvollen Namen weist die umfangreiche , Teilnehmerliste auf! Nur zwei Zelebritäten: der greise Graf Zeppelin selbst spricht zu uns über sein lenkbares Luftschiff und der große Elektrotechniker Slaby leitet die , Versammlungen .... Arbeit und Vergnügen > war dieser Tage Losung. Welche Fülle von Geist und Ge- > lchrsamkeit boten die zahlreichen wissenschaftlichen Vor- i träge, in denen hervorragende Fachmänner ihrer For schungen neueste Ergebnisse berichteten, und wie belehrend wirkte die Besichtigung so vieler bedeutender industrieller Werke und wissenschaftlicher Institute unserer Stadt! . . . Und „Tages Arbeit, abends Gäste, Saure Wochen, frohe Feste" beißt es in Goethes „Schatzgräber". Wie glänzend waren die Vergn ü gungen, sorgfältig vorbereitet nnd treff lich ausgeführt! Ter Dresdner Vezirksvcrein hat, wie ein auswärtiger Teilnehmer mit Recht konstatierte, mit diesen Veranstaltungen alles ausgestochcn, was der Ver band Deutscher Ingenieure bisher irgendwo an Festen er lebt hat. Es soll den Wiesbadnern im nächsten Jahre schwer werden, uns darin zu übertreffcn! . . . Da s i e zumeist das ganze Publikum interessieren, einige Worte darüber: ich denke des feuchtfröhlichen B e g r ü ß n n g s a b e n d s am Sonntag in dem znm Festsaal umgeschaffencn Zentral theater, wo wirklich der „Geist der guten Laune" waltete und ein Rheinwein floß, der so manchem in Kopf nnd Beine fuhr, selbst dein mir persönlich nahestehenden Editor des „jim l»at.-,n<1i" . . . Ich schmecke den hohen künstle rischen Gennß der B o h ^ m e - V o r st e l l u n g im König lichen Muscnhanse nach, mit unserer Oper erlesenste,» Kräf- ten: Bnrrian, Nast, Scheidemantcl . . . Wie glanzvoll war das reiche Festmahl am Dienstag in» Zcntral- theater: ein berückendes Milieu von Gold, Licht, Spiegeln, duftenden Rosen, blitzende»» Brillanten auf kostbaren Toi letten schöner Frauen nnd leuchtenden Ordenssternen auf berühmter Männerbrust, alles umrankt von geistvollen Toasten und heiteren Festspielen . . . Hei, nnd ain Mitt- »noch dann bei herrlichstem Sonnenschein die prächtige Fahrt clbabwärts nach dem gastfreien Meißen: regste Anteil nahme der frenndlichen Vewohner und feucht-fröhliches Leben nnd Treiben hier, bis abends die hehre Burg in rotem Feuer erglänzt — ein unvergeßliches Bild! Am letzten Morgen, dem Donnerstag, strahlt der Himmel »nieder in Schönheit: diesmal geht's die Elbe hinauf mit zwei Dampfern („Kaiser Wilhelm ll." nnd „Viktoria Angnsta") zur berühmten Bastei. Unterwegs grüßt bei Lanbcgast auf der Elbe im schwankenden Nachen der fröh- i lichc Weinwirt Engan, selbst einst Ingenieur nnd Chem nitzer „Concorde", in schwnngvoller Rede die Fahrenden und bewirst sie mit dnnkelroter Nosenfülle. Einen» opu lente» Mable auf der Bastei folgt gegen Abend in Wehlen ein burschikoses Marktfcst, das ai» Jenenser Stndentenleben erinnert, und dann fröhliche Rückfahrt, während die Elb- nfer in rotem Feuer erglühen nnd Rakete»» znm Nacht- bimmcl eniporsprühcn . . . „Alles in der Welt läßt sich ertragen. Nur nicht eine Reibe von schönen Tagen" meint Altmeister Goethe, lind doch haben »vir sie. freilich l in» Schweiße unseres Angesichts, ertrage»», diese Woche von l festliche»» Tagen, seit langem in aller Stille vorbereitet mit Praktischer Einsicht, liebevoller Sorgfalt nnd bienenartigein Fleiß. Dresden bat, »nie die ganze Prelle konstatiert, Ehre eingelegt mit dieser Tagung. Voller Tank ziemt den» Fest ausschuß (Professor K ü b l e r) und besonderer dem Vor sitzenden des Preßaus'chnsses (Professor Mar Bub! e) für Liebenswnrdigkeit und Entgegenkommen. Ich schließe mit den Worte»» seines Artikels über den Verein Deutscher Ingenieure: „Der mächtige Verein mit den» segensreichen Wirken viv.it, kloront, orommt in notornnrn!" . . . Dr. Max Oberbrcyer. -.7/ )