Volltext Seite (XML)
Mittwoch den 21. April 1915 Sächsische Volkszeilunfl Der Anfall des Kreuzers „Asama" Vor einiger Zeit meldete der Draht, daß der japa nische Kreuzer „Asama" an der kalifornischen Küste auf Grund gelaufen sei und nicht mehr flott gemacht werden könne. Wir kümmerten uns weiter nicht mehr um das Schicksal dieses gestrandeten Kreuzers, bis jüngst die Mel dung kam, daß die Japaner mehrere Kriegsschiffe nach der Turtlebai Mexikos entsandt hätten, um das gestrandete Schiff vor einem Ueberfall durch deutsche Kriegsschiffe zu 'chützen. Zu diesem Zwecke landeten sie auch Truppen auf mexikanischem Boden, schlugen dort ein Lager auf und er richteten eine Funkenstation, schützten ferner den Hafen durch Minen und tun im übrigen, ähnlich wie die Engländer in Calais, als ob sie in Mexiko zuhause wären, sich dort recht wohl fühlen und nicht daran denken, Kalifornien wieder zu verlassen. Die Amerikaner sind durch das Vorgehen Japans begreiflicherweise sehr betroffen und bekunden wenig Neigung, der Harmlosigkeit der japanischen Expedition zu trauen. Sie haben bereits einen ihrer Kreuzer nach der Turtlebai entsandt, damit er sich dort vergewissere, was die Japaner eigentlich treiben und Vorhaben. Ten Aankees will es scheinen, als ob der Unfall des „Asama" nur eine Finte sei und daß die Japaner den Kreuzer absichtlich ans weichen Schlamm hätten auslaufen lassen, um so einen Vorwand für die Errichtung einer japanischen Flotkenbasis in Mexiko zu schaffen. Was an dem allen Wahres ist, ver mögen wir aus der Ferne nicht zu überschauen und die Javaner sorgen schon dafür, daß über ihre merkwürdige Rettungsexpedition der Schleier des Ungewissen ausge breitet bleibt, wenigstens so lange, bis sie unbedenklich dis Maske lüften zu können glauben. Daß die Japaner wirk lich befürchteten, der „Asama" könne von deutschen Kriegs- 'chiffen überrascht und vernichtet werden, glauben wir aller- diugs ebensowenig wie die Amerikaner; manches aber spricht dafür, daß die Befürchtungen der Amerikaner, Japan könne 'ich in Mexiko festsetzen und sei am Werke, in der Turtlebai 'ich eine Flottenbasis zn schaffen, zu Recht bestehen. Tie Sehnsucht des ausdehnnngsbedürftigen Japans nach Mexiko datiert ja nicht erst von gestern, das Streben Japans, seinen Bevölkerungsüberfluß in fremden Ländern unterznbringen, bestimmt seit langem schon die großzügige auswärtige Poli tik der Staatsmänner in Tokio. China ist selbst schon über völkert und Korea ist auch bereits an Einwohnern gesättigt, ^eit Jahren wandern darum schon Tausende von Javanern üibrlich nach Südamerika aus, da die Vereinigten Staaten Nordamerikas nur Weißen, Schwarzen und Roten die Er langung des amerikanischen Bürgerrechts und damit auch das Recht zum Erwerb von Grund und Boden gewähren. Es ist begreiflich, daß dies Gesetz die Japaner empfindlich verletzt und in ihnen Groll und Erbitterung gegen die Zankees großgezogen hat; sic haben aber Nordamerika nicht aus den Augen verloren und man erinnert sich, wie oft schon Gerüchte in Umlauf gekommen sind, die von Verhandlungen zwischen Mexiko und Japan über japanische Ansiedelungen im mexikanischen Kalifornien wissen wollten. Weil der alte Porfirio Diaz im Verdachte stand, diesen japanischen Be strebungen wohlwollend gegenüber zu stehen, wurde er den Amerikanern besonders unbequem und mußte gehen. Nun mehr sch?int der japanischen Negierung die Zeit gekommen zu sein, ihren Wünschen nach- einer Festsetzung ln Nord amerika Geltung zu verschaffen; dank der Verblendung der zunächst interessierten Großmächte vermag Japan in diesem Weltkriege überhaupt im Handumdrehen Ansprüche durch zusetzen, deren Erfüllung es in anderen Zeiten kaum je er reicht Hütte. Während es mit Erfolg darauf hinwlrkt, Eng land und den Vereinigten Staaten in China den Stuhl vor die Tür zu setzen, legt es jetzt seine Hand auch auf das amerikanische Festland und wir dadurch den Amerikanern im eigenen Lande gefährlich. Es bleibt abzuwarten, ob die Regierung in Washington sich jetzt wiederum vor vollendete Tatsachen stellen lassen und ins Unvermeidliche sich fügen Nr. 90 — Seite 5 wird. Den Japuu-rn wird man die Anerkennung nickt versagen können, daß sic die günstige Konjunktur auszu- uutzen verstehen, und sie glauben es sicherlich, ohne ernsthaft Gefahr zu laufen, tun zu dürfen, denn Europa ist ander wärts engagiert und die Vereinigten Staaten verausgaben sich nach bestem Können. Der Entwicklung der Dinge an der Turtlebai sehen wir mit Interesse entgegen und warten mit Spannung, ob es den Japanern oder auch den Ameri kanern gelingen wird, den „Asama" wieder flott zu machen. Vor deutschen Kriegsschiffen dürfte er vorläufig sicher sein. Nüstenkrieg in'Dcu!schTsüd-W> st Ein fesselndes Bild aus dem Winterkriegc in Teutsch- Südwestafrika sendet ein Mitkämpfer an die „Times": „Wir waren gerade beim Hinausmarschieren, etwa 50 von unserem Regiment, als ganz in unserer Nähe vom Be obachtungsposten aus Alarm ertönte nnd der Ruf „A—a—e—er—oo—plan" von einem etwas entfernteren Ausschauhügel herniederscholl. Das Lager ist sehr weit aus gedehnt. Wir alle müssen von der Morgendämmerung an bis zur Frühstückszeit draußen sein, exerzieren usw. Ja, heute blieb uns keine Zeit, das Lager zu verlassen oder die äußeren Schützengräben zu erreichen, wir mußten schnell Schutz suchen, wo wir nur konnten, liefen den Eisenbahn damm hinunter, und ich versteckte mich zwischen zwei Wasser behältern. So hatte ich einen ganz guten Schutz gefunden, wenn nicht eine Granate gerade in mein Loch fiel. Aber sehr behaglich fühlte ich mich noch nicht, denn die Wasser behälter sind das Ziel der Flieger. Ich war ziemlich sicher, daß die beiden Bomben uns nicht treffen würden, aber Nummer 3 fiel nur ein paar hundert Fuß von meinem Der- steck entfernt zu Boden. Ich warf mich flach hin, als die Bombe hernnterkam und dann mit einem erderschütternden Krach explodierte; eine Flammenwolke, schwarzer Qualm und Staub wirbelten an meinem Wassertank auf. Granat splitter sausten über mich hin und durchschnitten drei Tcle- graphendrähte, die bei mir niederfielen. Ich dachte sicher, daß die Granate ganz dicht bei meiner Deckung explodiert sei, und war sehr erstaunt, zu sehen, daß die Stelle fast 40 Meter entfernt war. Mir schienen es Jahre zu sein, während die Bombe herabfiel . . . Wir baden hier im Lande unter recht schwierigen Verhältnissen zu kämpfen und haben einen besser ausgerüsteten Feind gegen uns, als unsere Soldaten im Burenkriege hatten. Täglich haben wir stundenlang anhaltende Wüstenstürme. Die Tempe ratur im Schatten beträgt mindestens 38 Grad 6., einmal waren es sogar 45 Grad. Aber noch bin ich viel besser auf dem Posten als je zuvor nnd habe während der ganzen Zeit das schwerste Gepäck getragen. Johannisburg hat 12 000 Mann an die Front geschickt. Kavallerie hat hier magere Zeit. Es ist furchtbar schwer, genug Wasser für uns zu bekommen, und nun erst für die Tiere! Der Platz, auf dem wir jetzt kämpfen, ist, was Sand und Wind anbclangt, noch schlimmer als Lüderitzbucht; ein Höllenstnrm tobt vom Mittag bis zur Dunkelheit, alle Zelte gehen dabei in Fetzen. Unsere, die wie durch ein Wunder ein paar Tage gehalten hatten, brachen plötzlich gestern nachmittag mit einem Krach zusammen. Ter Sand peitscht wie Hagel, nnd der heiße Wind bringt uns nicht einmal Abkühlung. Wir einigen unsere Hemden, indem wir sie drei Tage lang in der Sonne ausbreiten, doch müssen wir uns kleine Steinmerkzeichen machen, wo sie liegen, weil sie oft an einem einzigen Tage völlig, zugeschüttet werden. Viele von den Unsrigen sind operiert worden, es mußte nämlich der Sand ans ihren Speicheldrüsen entfernt werden. Beim Essen hat der Speichel nicht seinen gewöhnlichen Abfluß nnd verursacht große Schmerzen und Schwellungen. Unser Wachtmeister war einer solchen Erkrankung wegen drei Wochen im Hospi tal. Es ist unmöglich, selbst in einem geschlossenen Zelt, nicht immer eine ziemliche Menge Sand zu schlucken, wenn der Wind weht. 200 Burschen aus Kapland müssen Tag und Nacht den Saud von der 00 Kilometer langen Eiscn- bahnstrecke schaufeln. Tie Bahn hat am Morgen gute Fahrt, doch wenn sie am Abend zurückkehrt, liegt der Zand oft 4 Fuß hoch auf den Schienen. Natürlich dürfen wir Schutz brillen tragen: nur in die Schlacht wird freilich niemand damit gehen, aber das ist auch die einzige Zeit, wo wir sie ablegen. Am letzten Sonntag erschien wieder einmal unsere alte Freundin, die „Taube". Sic warf vier gutgezielte Granaten ab. Sie fielen alle etwa 100 Meter von meinem Zelt entfernt hinunter, und ein Stück Kupfer sauste durch das Segeltuch. Ein Kamerad vom Pretoria-Regiment, der an einem Schützengraben arbeitete, fand keine Zeit Dockung zu suchen. Er warf sich flach zu Boden und blieb w liegen, bis die erste Granate explodiert war. Als er aufsvrana. kam die zweite Granate, und ein großer Splitter drang durch das Schulterblatt in die Lunge. Der arme Kerl starb noch am selben Tage, Und doch ist der Kampf gegen die Men schen ein Kinderspiel im Vergleich zu dem gegen die Natur- gcwalten . . ." Die TMsfionsvereimgung katholischer Frauen und Jungfrauen Unlängst sind in der Presse unrichtige Anschauungen bezüglich der Missionsvercinigung katholischer Frauen und Jungfrauen ausgesprochen worden, deren Veröffentlichung und Verbreitung die so opferbereiten Herzen der Katholiken abhalteu könnten, jenem segensreichen Werke ihr bescheidene? Scherslein von mindestens 25 Pfennigen weiter zu wenden. Um diesen irrigen Anschauungen entgegen zutreten, sei hier ein kleiner Ueberblick über die Tätigkeit der Missionsvercinigung katholischer Frauen und Jung frauen gegeben. Tie Missionsvereinigung katholischer Frauen und Jungfrauen ist gemäß den seit 1903 genehmigten Satzungen des hl. apostolischen Stuhles ein Verein, der seine Tätig keit für die Missionen aller Länder des Erdkreises ent faltet, und daneben sich zur Aufgabe gestellt hat, auch für die Katholiken, die in den einzelnen Ländern in der Dia spora leben, den katholischen Glauben zu erhalten. Die Verbindung der Vercinstätigkeit für die äußere und nir die innere Mission ist ein großer Gedanke, den die Missionsvereinigung katholischer Frauen und Jungfrauen e r st mali g in die Tat umgesetzt hat, den anders Vereine darnach aufgenommen haben. Das Wort des Heilandes: „Gehet hinaus und lehret alle Völker" bezog sich nicht allein auf den äußerlichen Umfang der apostolischen Täti-rkeit, es umfaßte auch die Stärkung der Brüder im Glauben für die allerdings an erster Stelle der HI. Petrus bestimm: wurde die jedoch in dem Hirtenamt der'übrigen Apostel zugleich einbegriffen war. Der Ausführung dieses Gedankens ist somit die Missionsvereinigung kathol. Frauen und Jung frauen eine machtvolle Hilfe geworden nicht nur für den apostolischen Stuhl, sondern mich für die Qberhirrsn der einzelnen Diözesen. Dieser Verein ist allen anderen Mi'sionsnereinen gleichwertig an die Seite gestellt, was in dem päpstlichen Breven wiederholt ausdrücklich hervorgehoben worden ist. Hilfsbereit, wie oben bemerkt, hat sie sich zur Aufgabe ge stellt, ihre Tätigkeit auch für die kath. Diaspora zur Ver fügung zu stellen. Entsprechend dieser Aufgabe ist sie in jetzigen Kriegszeitcn dazu übergegangen, für die Beschaffung von Fcldaltärcn Sorge zu tragen. Daraus ist ilir zum Vorwurf gemacht worden, sic habe ihre für M i s' i o n s - zwecke gespendeten Gaben für Kriegszwecke ver wendet und sich daher in einen Kriegssammel- verein umgewandelt. Dieser Vorwurf ist durchaus unbe gründet. Die Missionsbeiträge der Mitglieder bleiben den Missionen allein Vorbehalten: die Feldaltäre werden beschafft durch eigens zu diesem Zwecke gesammelte Gaben. Wenn aber diejenigen, welche jenen Borwurf er hoben haben, einmal die Dankesbricfe der Feldseelsorger Der Erbherr van Hohenau Roman von H. v. Remagen (20. Fortsetzung) ' Nachdruck verboten Seit vier Jahren war es das erste Mal, daß ihm der Meister erlaubte, mit den Kindern zu spielen. In raschen Zprüngen war Florian bei ihnen im Garten. Da gab es cin Freuen und Jubeln, ein Laufen und Haschen; sie tum melten sich im Grase, sie kletterten auf die Bäume, sic vlückten Blumen und Laub und bekränzten sich und die Ziegen, die auf der Wiese weideten, und die Katze, die sich im Sonnenschein reckte und streckte. Susanna traute ihren Augen nicht, als sie in den Gar- ten kam. um Suppengrün zu holen, und die drei Kinder in ihrer Lust und Fröhlichkeit beisammen fand. „Um Gotteswillen, Florian, was ist geschehen?" rief üe hinzueilend. „Der Meister hat mir Urlaub gegeben!" „Urlaub — dir, Florian?" „Und mir gesagt, ich könnte mit Gottfried und Evchen im Garten spielen, wenn ich wollte!" „Was bedeutet das?" „Ich habe meine Arbeit vor Tag gemacht — ich wollte, ich dürste es immer!" „Mir wäre es auch recht," sagte Gottfried. Susanna streichelte beiden die erhitzten Wangen. „Ich möchte das nicht. Florian." sagte sie zärtlich, „du würdest es nicht lange aushalten. Eines Wünsche ich dir von Hessen, daß dir die Gunst meines Mannes, die sich dir heute so plötzlich zugewendet hat, für alle Zeit erhalten bleibe! Du hast der bösen Tage genug gehabt." „Ich habe sie alle vergessen." rief Florian und sprang lachend mit Gottfried davon, während Evchen der Mutter in das Haus folgte. Es war um die Mittagszeit. Die beiden Knaben saßen im Schatten eines Apfelbaumes, und Florian erzählte dem horchenden Gottfried von den Städten, welche er gesehen, und den breiten, glänzenden Schiffen, die mit vollen weißen Segeln auf den: Wasser gefahren. „Das ist heute wohl ein guter Tag!" rief da plötzlich eine rauhe Stimme neben ihnen. Die Knaben fuhren erschreckt mit den Köpfen herum — vor ihnen stand der schwarze Peter. „Meister," stotterte Florian verlegen, „ich — Ihr —" „Was zitterst du denen so, Junge? Die Arbeit, die du begonnen hast, läßt sich gut an; fahre so fort, dann wirst du bald imstande sein, dein Gesellenstück zu machen." „Was ist das, Meister?" „Es ist ein Stück Arbeit, Junge, an dem nichts, gar nichts auszusetzen ist, das von allen Seiten gesehen und ge prüft, als gut und trefflich bezeichnet werden muß. Ein Lehrling, der ein solches Stück Arbeit gemacht hat, wird Geselle." „So gebt mir eine solche Arbeit auf, Meister! Ich werde sie machen." „Soll geschehen, Junge, aber erst den Schlüssel! Und jetzt komm mit ins Haus, du kannst heute am Tisch mit essen. Sowie aber die Sonne untergegangen ist, legst du dich schlafen, damit du wieder vor Tagesanbruch aufstehen und die angefangene Arbeit fortsetzen kannst!" „Und bis dahin, Vater?" fragte Gottfried schüchtern. „Kann er machen, was er will!" „So dürfen wir zusammen spazieren gehen?" „Ich habe nichts dagegen, doch, seid ihr mir aber zur Zeit daheim." Die Kinder hätten ani liebsten das Mittagsbrot im Stich gelassen und wären sogleich hinausgeeilt: aber sie mußten aushalten. Kaum >var der Meister vom Tische auf gestanden. da stürmten sie jubelnd fort. Florian hatte heute den schönsten Tag seines Lebens. Noch niemals hatte er das Glück genossen, mit fröhlichen Altersgenossen fröhlich zu sein; heute durste er eS. und die lange zurückgehemmte jugendliche Lust brach ungehemmt hervor. Cr saug und pfiff mit den Vögeln um die Welte, in pfeilschnellem Laufe schoß er dahin, leicht und gewandt sprang er über Hecken und Gräben. Gottfried und Evchen sahen ihm voll Verwunderung zu. „Q, wie herrlich!" jubelte er, als er ans einen Felsen vorsprung geklettert war und mit einem Male das Dorf und das Tal mit dem schimmernden Fluß und den Zinnen des Schlosses Hohenau nnd das weite Land vor sich ausge breitet sah. „Gottfried und Evchen, kommt und freut euch mit mir!" Da standen sie alle drei, und Gottfried und Evchen waren kaum imstande, all die Fragen zn beantworten, welche Florian an sie richtete. „Und wie heißt das große Schloß, das dort über die Kronen der Bäume emporragt?" „Das ist Schloß Hohenau." erwiderte Gottfried. „Ich möchte es einmal in der Nähe sehen!" „So wollen wir hingehen, der Weg ist nicht weit, ich kenne ihn ganz genau!" Sic machten sich auf und standen nach einer Stunde vor den Gräben, welche das Schloß umgaben. Staunend betrachtete Florian die mächtigen Granitmauern desselben, die engen, dunklen Tore mit den eisernen Fallgittern, die großen schweren Zugketten. Hier und da kletterte Epheu und wilder Wein an dem Gpmäner empor, auf dem Balkon grünte nnd blühte es von Blattpflanzen und Blumen. „Ein fester, machtvoller Bau." sagte Florian endlich, „aber nicht unfreundlich!" „Um so unfreundlicher ist aber der alte Turm dort," entgegnete Evchen. „Du hast recht," fuhr Florian fort, „diele schwarzen, kahlen Mauern mit den kleinen, düsteren, vergitterten Fen- stcrn haben etwas Drohendes, Unheimliches! Dazu das bräunliche Gewässer in den breiten Gräben und das schwankende, raschelnde Röhricht, - ob der Graben wohl tief ist, Gottfried?" (Forst, folgt.)