Volltext Seite (XML)
eine nicht unwesentliche Verminderung erfahren; als Grunde dafür wurden angegeben: ungünstiges Wetter an Hauptkommunionstagen, Einfluß der Sternschen Vorträge Untreue des Heranwachsenden Geschlechtes und des Ge sindes. Die Sunnne der kirchlichen Stiftungen belief sich auf 12 846 Mark, der Ertrag der Kirchenkollekten war mit 6920 Mark etwas höher als im Vorjahre. Im ganzen wur- den für die Kirche und ihre Liebeswerke in hiesiger Ephorie 30 130 Mark gesammelt und gestiftet. Der Prozentsatz der unehelichen Kinder betrug 11; Selbstmorde kamen 40 vor. Kirchenvisitationen wurden 9 gehalten." Meißen, 1. Juni. Das aufgefundene Gerippe war nicht 6, sondern nur 0,5 Meter tief verscharrt. Di« Vermutun gen. 'daß es sich um ein Verbrechen handelt, verstärken sich — Die Einwohnerzahl Meißens beläuft sich zur Zeit auf 32 746. Leipzig. Gelegentlich der hl. Firmung brachte der Kirchenchor der St. Trinttattskirche die Witlsche Messe mit Blasorchester mit dem gleichen künstlerischen Erfolg zum Vortrag, wie bet der Erstaufführung, über die an dieser Stelle ausführlich berichtet wurde. Der Messe voraus wurde ein von Kantor Hugo Löbmann komponiertes „Leos «aesräos" für Blasorchester erstmalig gesungen. Die feier liche Führung der Melodie und die klangschöne Zusammen schmelzung des ChoreS und Orchesters, wie überhaupt die tiefe Auffassung der Komposition stellen diese neue Schöpfung des Chordirigenten in die erste Reihe beachtenswerter Kirchenkompositionen. Das Blasorchester, gestellt vom Musikkorps des Train-Bataillons, führte seinen Part mit Geschmack und begleitender Fügsamkeit aus. Der Chor sang vortrefflich. Leipzig-Lindenau. Am Dag« nach der Grundstein legung beehrt« der hochwürdigste Herr Bischof auch di« ka tholische Bürgerschule zu Leipzig-Lindenau mit seinem hohen Besuche. Nachmittags gegen 3 Uhr wurde derselbe vorn Direktor und zwei Lehrern am Eingänge empfangen und unter Dorantritt blumenstreuender Mädchen in das Schulhaus geleitet. Im Saale begrüßt« Orgelton und Kindergesang freudig den hohen Gast, worauf die ehr erbietige Begrüßung und die Vorstellung des Lehrer kollegiums durch den Direktor erfolgte. Ein Mädchen der ersten Klasse gab unter Ueberreichung eines Rosenstraußes den Gefühlen der Kinder freudigen Ausdruck. Sichtlich er freut dankte und erwiderte der hochwürdigste Herr in herz gewinnender Weise und nahm dann die Prüfung zweier Klassen entgegen, während eine weitere von ihm selbst ge prüft wurde. Bischöflicher Segen und Kindergesang schlossen die erhebende Feierstunde. Leipzig, 1. Juni. Eine Versainmlung von 600 Land wirten und Milchproduzenten beschloß, vom 3. Juni ab eine Erhöhung der Milchpreise um 2 Pfennig für den Liter vor- zunehmen. Naunhof, 1. Juni. Sonntag, den 9. Juni vormittags 11 Uhr wird hier die erst« Gewerbeausstellung eröffnet werden. Sie dauert vom 9. bis 18. Juni und ist nrit einer Verlosung verbunden. Chemnitz, 1. Juni. Vom Gewerberichter Dr. Tränck- ncr sind Verhandlungen wegen Beilegung des Baugewerbe- streikcs in Chemnitz angebahnt worden. Die von dom ge nannten Herrn geladenen Vertreter der Arbeitnehmer haben sich zu Einigungsverhandlnngen bereit erklärt. Tie Arbeitgeber werden zunächst wohl erst die Generalversamm lung des Arbeitgeberverbandes für das Baugewerbe in Chenmitz abwarten, die auf den 3. Juni einbernfen ist. Die Streikkommiffion teilt jetzt mit, daß sich die Zahl der Fir men, die die Arbeiterforderungen bewilligten, beträchtlich vernrehrt hat. Chemnitz. In Chemnitz streiken bekanntlich die Maurer, sie verlangen 50 Pfg. die Stunde. Auf einigen Wohn häusern. die zum Fabrikneubau in Mittweida gehören, sind nun zur Zeit gegen 20 Chemnitzer beschäftigt gewesen. Die Genossen in Mittweida hörten, daß die Chemnitzer dort das erhalten. waS sie in Chemnitz fordern. WaS tun die Mittweidaer? Sie verlangen, daß die Chemnitzer die Bauten verlassen. Zu diesem Zwecke schließen sie mit dem Baumeister einen Vertrag ab. der also lautet: 42 bis 43 Pfg. für Maurer, dasselbe für Ziegelträger (die Chemnitzer erhielten 60 und 80 Pfg. pro Stunde). In Chemnitz schlägt man die Arbeitswilligen blutig, weil sie für 45 Pfg. arbeiten wollen, in Mcktweida werden die Chemnitzer verjagt, die dort 50 Pfg. haben, weil die Ge nossen in Mittweida für 42 Pfg. die Bauten übernehmen wollen. Ist duS nicht Heuchelei. Acbefterverrat? Genossen gegen Genossen, was wird der „Grundstein" dazu sagen? O ihr Arbeiterverräter von Genossen! Kathol. Arbeiter, heraus aus dem roten Verband. I'I,.— Chemnitz, 1. Juni. Die organisierten Schmiedegesellen lxrben nunmehr die Kündigung eingereicht, weil die Innung nicht wegen Erneuerung des Lohntarifs, bezw. Einführung eines neuen mit der Gehilfenkommission verhandeln, son- Lern es -eu einzelnen Meistern überlassen wollte, ob und wie diese die Lohnfrage mit ihren Arbeitern regeln wollten. Die Meister hatten einen Tarif ausgearbcitet. Mit den eingesetzten Miniinvllöhnen erklärten sich die Gesellen nicht einverstanden. Der Tarif wurde daher abgelehnt. Sollte nicht noch vor Ablauf der Kündiguugsfrist eine Einigung zu stände kommen, so soll der Kampf arrfgenommen und die Arbeit eingestellt werden. Werdau, 1. Juni. Um der Errichtung einer Personen haltestelle am Nordbahnhofe endlich näher zu kommen, ist das Stadtverordnetenkollegium dem stadträtlichen Beschluß beigetreten, daß am Nordbahnhof ein Areal von 5000 bis 6000 Geviertmeter städtischerseits angekauft und der Regierung zur Errichtung der schon längst sehnlich ge wünschten Personenhaltestelle unentgeltlich zur Verfügung gestellt wird. ' Werda«. Die Steinsetzergehilfen sind wegen Nichtan- kennung de» Tarif» in den Ausstand getreten. Die Plätze der Streikenden sind durch Arbeitswillige besetzt worden. Meerane, 1. Juni. In vergangener Nacht wurde bei dem Kassierer -es Metallarbeiterverbandes «in Einbruchs- diebstahl verübt. Der Dieb stieg durch ein Küchenfenster in die nach der Straße liegende Parterrewohnung, wo ihm eine Geldkassette mit zirka 300 Mark Inhalt in Gold und Silber, sowie wertvolle Kleidungsstücke in die Hände fielen. Wilkau bei Zwickau, 1. Juni. Bei lebendigem Leibe verbrannt ist die 61 Jahre alte Henriette Steinbach die Spiritus in einen Kocher nachfüllte, -er kurz zuvor in Ge brauch gewesen war. Der Kocher explodiere, wodurch die Kleider der Frau Feuer fingen. Mit schrecklichen Brand- wunden am ganzen Körper verstarb die Unglückliche im Kreiskrankenftift Zwickau. Geyer, 1. Juni. Erhängt hat sich vorgestern im soge nannten „Gemähbusch" der Maurer Karl Fortmanu. Schwermut über Len Verlust seiner kürzlich verstorbenen Frau soll die Ursache zum Selbstmord sein. Eibeustock, 2. Juni. Die ärztliche Untersuchung des Leichnams des totausgefundenen Wirtschaflsgehtlfen Vogel hat Herzlähmung als Todesursache ergeben. Die vier Ver- hafteten sind wider in Freiheit gesetzt worden. Bischofswerda, 2. Juni. Vom Wetter leidlich be günstigt, nahm der erste Regimentstag der 103 er seinen programmgemäßen Verlauf. Reichenberg. Hier hat sich mit einem vorläufigen voll eingezahlten Kapitale von 950 000 Kronen eine Genossen schaft m. b. H. zum Zwecke der Errichtung einer Automobil- fabrik gebildet. Tie Gesellschaft firnriert „Reichenberger Automobilfabrik". Mit dem Bau des Fabrikgebäudes wird bereits in den nächsten Tagen begonnen werden. An der Spitze des Unternehmens stehen mehrere bekannte Sports men und die Böhmische Unionbank. Aus der christlichen Kirche. Der Kampf zwischen Orthodoxen und Liberalen ver schärft sich immer mehr; man kann dies auf den derzeitig tagenden Kreissynoden in Berlin »vahrnehmen. So erklärte auf einer derselben, wo die Liberalen die Mehrheit haben, ein liberales Mitglied: „Die Wahl des von den Kirchlich- Liberalen der Kreissynode Stadt 1 als Vorstandsmitglied vorgeschlagenen Pfarrer IX Fischer ist von der positiven Mehrheit der Synode mit der Begründung abgelehnt wor den, daß sie durch kirchliche und Glaubensrücksichteu von ihm getrennt seien. Desgleichen ist in der Kreissynode Stadt 3 der liberale Pfarrer Nebeling nicht in den Vorstand gewählt worden, weil die positive Mehrheit erklärte, um ihres Ge wissens »villen ihre Zustimmung zu dieser Wahl nicht geben zu können. Diese Vorgänge hätten für die Mehrheit un serer Synode die Veranlassung geben können, aus gleichen Gründen die Wahl des positiven Vorstandskandidateu zu verhindern. Wir Kirchlich-Liberalen weisen es indes zu rück, uns diesen Standpunkt der Unduldsamkeit und des un- christlichen Pharisäertums zu eigen zu machen. Wir »ver- den vielmehr nach wie vor der Minderheit die ihr zu-koiu- ruende Vertretung im Vorstande zubilligen und die Zu stimmung zu dein Kandidaten nicht von seiner Glaubens- ansicht abhängig machen. Nachdem die Herren Positiven in den genannten beiden Synoden in solcher Weise Stellung genominen haben, erkläre ich, daß damit bedauerlicherweise der kirchlich-politische Kamps bedeutend verschärft ist. Es ist Las Gegenteil eingetreten von den», was wir erhofften, denn selbstverständlich sind »vir jetzt unsererseits gezwungen, energisch vorzugehen. Wir sind dazu schon gezwungen als begeisterte Freunde unserer protestantischen Kirche, deine es wird für uns imnrer offensichtlicher, daß durch dieses un duldsame Vorgehen jene Herren in den Kreissynoden be wußt oder unbewußt auf den Niedergang unseres kirchlichen Lebens hingewirkt haben." Vermischte-. V Das größte Luftschiff der Welt ist am 25. Mai in London aufgestiegen. ES trägt den charakteristischen Namen „Mammut" und läßt in der Gondel 16 Personen zu. was bisher niemals möglich war. Der Eigentümer des riesigen Ballons ist der Aeronaut Tanner, der den vom Grafen de la Vaux geschaffenen Rekord, eine Reise von 2000 Meilen, schlagen will. Außer der Größe ist der Ballon noch mit einigen besonderen Vorrichtungen anSgestattet. U. a. zeigt auch in der Nacht eine elektrische Glocke, die mit einem berabbängenden Draht in Verbindung steht. Hindernisse an. Die Herabschaffung von Ballast ist auf sehr praktische Weise geregelt. Sie kann je nach Not lang- sam oder sehr rasch erfolgen, was in gefährlichen Situa tionen nicht zu unterschätzen ist. Neues vom Lage. Berlin, t. Juni. Das Eisenbahnbetriebsamt Berlin ist beauftragt worden, wegen Beschaffung von 700 Lokomotiven verschiedener Gattung für das Etatjahr 1908 mit den Werken, die zurzeit für die preutzisch-hessische Staatseisenbahnverwaltung beschäftigt sind, in Verhand lung zu treten. Die Lieferungen dieser Lokomotiven sollen am 1. April 1908 beginnen und am 31. Oktober 1908 abgeschloffen sein. Berlin, 1. Juni. Der Metallarbeiterverein in Offen- bach erhielt von einem Unbekannten für die Ausgesperrten eine Million Mark. Elbing, 1. Juni. Der städtische Sleuerkassenrendant Korth, der am 29. Mai einen Selbstmord beging, hat Veruntreuungen verübt. Bisher soll ein Betrag von etwa 20 000 Mark als unlersckilaaen feOgellellt sein. Stuttgart, 3. Juni. In Schlvcnningen wurden von den in der Metallindustrie beschäftigten Arbeitern 1700 wegen Lohnstreitigkeiten ansgesperrt. Etwa dieselbe Zahl arbeitet weiter. Breslau, 1. Juni. Auf der Chaussee von Kuchelna nach Ratibor überfuhr das Automobil des Fürsten von Lich- nowsky den früheren Gemeindevorsteher Schwiedergal aus Kranowitz. Schwiedergal wurde so schwer verletzt, daß er bald darauf starb. Den Wagenführer soll keine Schuld an dem Unfall treffen. Rom, 2. Juni. Aus Anlaß des Nationalfestes wurde heute in Anwesenheit des Königs und d-w Königin die Eröffnung de» nationalen WettschießenS vorqenommen. Beim Schluß der Eröffnungsfeier stieg ein Militärballon auf. In einer Höhe von etwa 300 Meter geriet der Ballon infolge elektrischer Entladungen der gewitter- schwangeren Atmosphäre in Brand und stürzte zur Erde. Der Zuschauer bemächtigte sich eins furchtbare Erregung. Kapitän Ulivelli, der sich im Ballon befand, wurde sterbend in ein Krankenhaus gebracht. Der König und die Königin waren auf» tiefste ergriffen. Der König besuchte Ulivelli und verweilte eine halbe Stunde an seinem Lager. Am Nachmitag starb Ulivelli. London. Der am Sonnabend im 8t. Lebens- fahre verstorbene Schriftsteller Karl Blond war eine revolutionäre Natur. Im Jahre 1848 schloß er sich den Freischaren von Friedrich Hecker an. Nach dein Scheitern deS NnfalleS in Baden flüchtete er nach Straßburg. Bald dararff beteiligte er sich an dem zweiten badischen Auf stande. wurde gefangen und nur durch einen Fehler des Kriegsgerichts vom Tode gerettet. Später ging er nach Paris, wurde aber von dort auSgewiesen und nahm dann (1852) seinen bleibenden Wohnsitz in London. Dort ent faltete er eine rege publizistische Tätigkeit. Sein Stief sohn Ferdinand Cohen unternahm im Jahre 1866 einen Mordversuch auf Bismarck. Petersburg. 1. Juni. Bei der Inspektion der Hafenarbeiten wurden heute vormittag die Ingenieure Berd und NinSberg durch Revolverschüsse getötet. Die Uebeltäter entkamen. Pensa, 1. Juni. Der Rektor deS geistlichen Seminars wurde gestern im Garten von einem jungen Mann erschossen. Konstantinopel, 1. Juni. Der deutsche Petroleum- Tank-Dampfer Sofia war auf seiner Reise von Datum gestern infolge von Nebel am Eingänge des Bosporus gestrandet: Durch den starken Stoß drang das Petroleum in den Maschinenraum. DaS Schiff sowie die Ladung verbrannten. Die Mannschaft wurde gerettet. Telegramme. München, 2. Juni. Abends fand im alten Rathause zu Ehren der englischen Journalisten ein Festbankett statt, dem die Minister Podewils und Miltner, der englische Mi- insterresident Cartwright, sowie ein großer Teil der Künst ler- und Schriftstellerwelt Münchens beiwohnten. Bürger meister Brunner toastete auf König Eduard. Ellerthorps (Daily Telegmph) toastete auf den Prinzregenten und Kai ser Wilhelm und sagte, wenn manche Leute behaupten, DeutMands Gedeihen sei ErrglandS Unglück, so sei das Unsinn. Die Sowie Englands würde nicht untergeben, wenn die Sonne Deutschlands aufgehe. Minister Miltner begrüßte die englischen Pressevertreter namens der bayeri schen Staatsregierung, die wie alle deutschen Regierungen über den Besuch die lebhafteste Freude empfinde. Pryor („Tribnne" London) und Cnmming („Morning-Adver- fiter") brachten Hochs auf Berlin nnd München aus. Der Verleger der „Münch. Neuest. Nachr." Hirth begrüßte die Gäste in einer längeren Rede namens des Journalisten- und Schriftstellervereins. Er gab seiner Bewunderung des englischen Volkes, des Landes und des Staates lebhaften Ausdruck und schloß mit einem Hoch auf die lieben und ver- ehrten englischen Kollege»». Baily von den „Western Mor- ning News" in Plymouth erwiderte nrit einem Trinksprnche auf die deutsche Presse und betonte, inan müsse zwischen einem gewissen Teile der Londoner Presse, der verhetzend gewirkt habe, und der Provinzpresse unterscheiden, die sich in ihren Sympathien von jenem Teile nicht stören lasse. Alle Reden wurden »nit dem lebhaftesten Beifall aufgenom- »neu. Das ganze Fest trug eiuen sehr herzlichen Charakter. Köln, 3. Juni. Die „Köln. Ztg." meldet aus Tanger vom gestrigen Tage: Berichten aus Ceuta zufolge bezweckt die Landung französischer Truppen in Tetuan einen Druck auf den dortigen Gouverneur auszuüben, um einen von französischer Seite beabsichtigten Ankauf van Terrain zwischen Ceuta und Tetuan abzuschließen. Die Truppen werden sich nach Erreichung dieses Zweckes wieder einschiffen. London, 3. Juni. Die „Morningpost" meldet aus Shanghai: Die Aufrührer in der Umgebung von Srvatau und Amoy morden Beamte, brennen Amtsgebände nieder und haben sich verschiedener Städte und Ortschaften bemächtigt. Der Taotai von Swatau berichtet nur von den Verlusten der Aufrührer aus Furcht, daß die von ihnen angerichteten Verwüstungen eine Einmischung des Ans- landes herbeiführen könnten. „Daily Chronicle" meldet aus Hongkong, daß das englische Geschwader von Japan nach Hongkong zurückgerufen und daß ein japanischer Kreuzer nach Swatau entsandt worden sei. London, 3. Juni. „Daily Mail" meldet aus Siiula: In Cocanada, Provinz Madras, ist es unmittelbar »rach dem Besuche eines bekannte»» Agitators zu Ruhestörungen gekommen, die sich gegen die Europäer richteten. Veran lassung tvar die Züchtigung eines Eingeborenen-Stndenten durch eiuen Arzt, der von diesem aus der Straße belästigt wurde. Ein Dolkshaufe zog darauf vor den europäischen Klub und ließ seine Zerstörungswut an den» Klubhause aus. Ein Beamter, der den im Klub Anwesenden mit einigen Eingeboreneu-Polizisten zu Hilfe kam, wurde ebenso wie der Arzt von der Menge tätlich angegriffen und verwundet. Petersburg, 2. Juni. Die „P. T-A." teilt »nit: Die im Auslände verbreiteten Meldungen über einen An schlag auf den Großfürsten Konstantin beruhen ans einem Mißverständnis. Der Eilzug. mit dein der Großfürst reiste, traf um 11 Uhr 41 M »». abends ein. An demselben Tage traf eine Rangierlokomotive auf einen 5 Uhr 15 Minuten abends eintreffenden Zug. In diesem Zuge befand sich weder ein Großfürst noch irgend eine amtliche Persönlichkeit. Der schuldige Beamte wurde sofort entlassen. Theater und Musik. > Im Zentraltheater hatte am Sonnabend das <altige Schauspiel von Max Dreher »Die Siebzehnjährigen', eine R uheit für Dresden, sowohl als Stück wie durch d e meisterliche Aufführung seitens der vier Hamburger lBäste einen durchschlagenden Erfolg. DaS Drama behandelt die allmählich erwachende Liebe de« mrt Ara» und Sohn in glückl'chst-r E'-e lebenden Majors v Schlet ow. eine« halbbltnden Maler«, zu der veriührerlschen junzen Cousine seiner Frau und die tragischen Folgen dieser Erscheinung, die im Selbst mord de« Sohne« und seiner eigenen Erblindung bestehen. Da« Stück fesselt von Anfang bi« Ende und gefiel dem zahlreichen Publikum vortrefflich in der ausgezeichneten Darstellung, an welcher Albert Bozenhard als Gchlettow, Karlt Bozenhard-Hücker» als seine Frau. Hermann Beyer al» Kadett und Eenta Brä al« Erika den größten Anteil halten. Auch d!e kleinen Rollen waren trefflich besetzt, so der alte Schleliow durch Paul Arndt und der vorbrod