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lelle vor Verfall zu bewahren. Geheimnisvolle Arbeiten ständen also hierbei nicht in Frage." Ob nun die Frei sinnigen wieder beruhigt schlafen können. — Die Berliner Frühjahrsparade des Gardekorps sand am 1. Juni vormittags auf dem Tempelhofer Felde vor dem Katserpaar. den Mitgliedern deS Kaiserlichen Hauses, dem Prinzen Georg von Bayern, zahlreichen Diplomaten und einheimischen und fremdländischen höheren Offizieren statt. Der Kaiser führte bei beiden Vorbei märschen das 2. Garderegiment zu Fuß. Oesterreich Ung«ru. — Die konservative« RetchSratSabgeordvete» von Ober- österreich, Steiermark und Salzburg sind der christlich- sozialen Partei beigetreten. Die zum Eintritt in die bis her 66 Abgeordnete zählende christlich-soziale Partei in Betracht kommenden Abgeordneten sind im ganzen 30, und zwar 17 Oberösterreicher, 4 Salzburger. 9 Steirer. Ob sich von diesen noch der eine oder andere loslösen wird oder ob alle dreißig den Eintritt vollziehen werden, dürste noch dahinstehen. Jedenfalls ist im allgemeinen der An schluß der alpenländischen Abgeordneten des ehemaligen Zentrums soviel wie Perfekt und die christlich-soziale Partei zählt 96 Mitglieder. Sie wächst durch diesen Eintritt der bisher außerhalb stehenden christlich deutschen Abgeordneten zu einem Faktor an, gegen den unmöglich mehr regiert werden kann. Sie ist die stärkste Partei im Reichsrate, der die Prästdentenstelle zufällt. Die Nachricht findet in ganz Oesterreich freudigen Widerhall. — Andrassys Rücktritt ist sicher bevorstehend und wird vielfach noch vor dem 8. Juni erwartet. Frankreich. — Der AnSstavd der eingeschriebenen Seeleute ge winnt an Bedeutung. In Bordeau sind von 1000 See leuten 600 ausständig. In Dünkirchen lassen sie keine Schiffe in den Hafen einlaufen. In Toulon, auch in Cette, lassen sie die Schiffe nicht in See gehen. — Der Verband der Kapitäne für große Fahrt und die Schiffsoffiziere zu Saint-Nazaire haben sich dem allgemeinen AuSstand an geschlossen. Die Fischer und Fischhändler in Toulon haben sich mit den AuSständischen solidarisch erklärt; der Verkauf von Fischen ist eingestellt. — Der Ausstand der Seeleute in Marseille ist seit I.Juni vollständig. Säm^iche Schiffe sind ohne Mannschaft. Ein Zwischenfall ist nicht vorge kommen. Der Dampfer Shamrock, fünf To.pedojäger und mehrere Torpedoboote sind eingetroffen, um den Postdienst und den Transport leichter Waren zu sichern. — Der „Dresdner Anz." bringt in der heutigen Nummer folgende Notiz: „Wie weit der Eifer gewisser Schulinspektoreu geht, die sich beim Mock der Radikalen einschmeicheln wollen, das zeigen die Vorgänge in Calvados. In diesem Departement hatte der Schulinspektor bemerkt, daß in einigen Schulen die Mädchen kleine Kreuze oder kreuzähnliche Schmucksackien an einem Halskettchen trugen. Er gab daher den Lehrern Befehl, Kindern den Zutritt zur Schule zu verwehren, die derartige „rebellische Abzeichen", die eine Verletzung der Gesetze über die „Neutralität der Schule" bedeuten, nicht während des Schulunterrichtes ab- legen. In der Tat wurden eine Anzahl Mädchen aus den Sckyilen nach Hause geschickt. Ein Rundschreiben der Direk tion der Volksschulen bezeichnete diesen Akt ztvar als unge setzlich, dock> blieb alles beim alten, es folgten weitere Ent lassungen von Mädchen. Auch das Tragen von Nadeln und Broschen in kreuzähnlicher Form war Grund, daß Mäd chen aus der Schule nach Hanse geschickt wurden. Man be- liauptete, die Kirche, Lezw. ihre Eltern, hätten die Absicht gehabt, gegen die neuen Kirchengesetze zu protestieren, doch wurde mehrfach nachgewiesen, daß die betreffenden Schmuck- fachen Geschenke älteren Datums von Verwandten warm. Auch hohe Regierungsbeamte unterstützten die Schulinspek- toren. Als eine Mittler sich beklagte, erlsielt sie die Ant- tvort: „Ihr Kind kann ein kleines Schwein tragen, aber keinen Christu s." In den letzten Tagen sollte die Sache vor die Kammer koinmen, aber Minister Briand schritt ein und machte dein Treiben der übereifrigen Bbckards ein Ende." — Mehr als 200 000 Winzer veranstalteten am Sonn tag iu Nimes eine Kundgebung gegen die Weinsälschungen. Sie durck>zogeii unter Vorantritt von Musikanten und Vor- antragnng voii Bannern mit Inschriften die reichbeflaggte Stadt. Sodann ivurden von den Führern der Bewegung Reden gehalten. — Prinz Fnshimi reist infolge eines Wunsches des Königs Ediiard auf einem britischen Kriegsschiffe heim. Rußland. — In Orcuburg ivurde der Staatsanwaltgclsilfe Jsseyeff ermordet. Der Mörder, ein Arbeiter, wurde ver haftet. — In Soßnowka ermordeten in der vergangenen Nacht Unbekannte einen Mineningenieur. — In Riga wurde Graf Edgar Kayserlingk aus dem Hause Altenburg in der Nähe seines Gutes Gresen von acht Bauern unter furchtbaren Mißhandlungen ermordet. VOiarvkk». — Das diplomatische Korps bezeichnete einstimmig bei drei Stimmentlialtungen den französischen Ingenieur Porchc ^fiir die Leitung der öffentlichen Arbeiten im scherifischen Reiche gemäß der Algecims-Akte. <Ky»na. — Ans dem halben Wege zwischen Amoy und Swatau Hat ein Zusammenstoß zwischen den kaiserlichen Truppen und den Aufständischen stattgefunden. 700 Mann sind ge fallen. Die Aufständischen lmben sich zurückgezogen, doch wird erwartet, daß sie die Feindseligkeiten wieder ausneh- men werden, sobald die Truppen zurückgezogen sind. Dir Aufrührer sind gut organisiert, aber schlecht bewaffnet. Plünderungen finden nicht statt. Die Fremden werden nicht belästigt. Die Ursache des Aufstandes liegt darin, daß die Beamten in den von der Hungersnot betroffenen Bezirken kein Reismchl verteilt haben. In der Stadt Tschiautfchou, 30 Merlen von Amoy, sind Unruhen ausge- Knochen. Nordamerika. — Präsident Roosevelt gibt nach einem Erlaß den Ab schluß des Handelsabkommens mit Deutschland bekannt. DaS Staatsdepartement veröffentlicht hierzu eine Erklä- rung, m der dem Bedauern Ausdruck gegeben wird, daß eS nicht gelungen sei, den Minrmaltaris für alle amerikani- schen Erzeugnisse durchzusetzcn, was nur durch wesentliche Zugeständnisse mittels eines vom Kongreß zu genehmigen den Gogenseitigkeitsvertrags zu erreichen sei. In Verbindung mit diesem Erlaß veröffentlicht das Staatsdepartement auch ein Schreiben des Sekretärs des Schatzamtes Cortelyou an den Präsidenten vom 9. April d. I., in dein Cortelyou be merkt, baß das vorgeschlagene Handelsabkommen die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Amerika fördern und mich sonst zum Vorteil des Landes sein würde. AuS Stadt «nd Land. fINtttellunarn au» unserem Leserkreise mit Namensserttguna skr diese'Rubrik find der Rrdamon allezeit willkommen. Der Name de» Ntnsender» bleibt Geheimnl» der Redaktion, «nontzme Zuschriften müssen uiiberückstchttgt bleiben.) Dresden, den 3. Juni 1S07. Lageskalender für den 4. Juni. 1904. f Prinzessin Marie von Hannover zu Gmunden. — 1859. Schlacht bet Magenta zwischen Orsterreichern und Aranz«sen und Sardinera. — 18LS. * Erzherzog Friedrich von Oesterreich, k k. Feidzeugmeister. — 1745. Echlacht bei Hohenf: tedberg, Sieg Friedrichs de« Großen. —* Wetterprognose oe« «oatgl. SSchs. meteoro logischen Instituts zu Dresden für den 4. Juuir Wind «nd Bewölkung: starke westliche Winde, ziemlich trübe. Liederschlag und Temperatur: vielfach Regen, kühler. —* So. Majestät der König traf am Sonnabend vonnittag, voii Zeithain kommend, im Residenzschlosse ein und empfing eine Abordnung der englischen Journalisten, bestehend aus den Herren Vizepräsident Mr. Sidney Low, Vertreter Mac Kinon, Mr. Davidson, Mr. Ellerthorp und Mr. Shorter. —* Se. Majestät der König besuchte am Sonntag mit seinen Söhnen den Vormittagsgottesdienst in der Ka pelle zu Wachwitz, während Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Johann Georg dem Gottes dienste in der katholischen Hofkirche beiwohnten. Nachmit tags 2 Uhr fand in Villa Wachwitz Familientafel statt. —* Heute früh ritt Se. Majestät der König in die Heide und traf dann zur Erledigung von RegierungS- geschifften im Residenzschloß ein. Nachmittag- wird Aller- höchstderselbe zum Concours Hippique fahren. —* Der Bruder des Khedive von Egypten, Prinz Abba» Haltm, hat auf längere Zeit im Grand Union Hotel Wohnung genommen. Der Prinz weilte schon wider- h«lt hier. —* Auf dem AlbrechtSschlosse auf den Loschwitzer Höhen hat der Herzog von Pleß mit seiner Familie zu längerer Erholung Einkehr gehalten. — * DaS König!. Konservatorium veranstaltet am Dienstag den 4. Juni abends ^8 Uhr im Anstaltssaale eine Schauspielaufführung vor den Mitgliedern deS Patronat vereins. —* Ein Bund gegen den UltramontaniSmus soll in nächster Zeit in Sachsen ins Leben treten; so ist eS auf der Bundesversammlung der frei-religiösen Gemeinden in Görlitz mitgeteilt worden. Die Behandlung des auf der Tagesordnung stehenden Themas: „Bekämpfung des UltramontaniSmus in Deutschland" wurde verschoben, da, wie mitgeteilt wurde, in nächster Zeit in Dresden ein Bund gegen den UltramontaniSmus ins Leben gerufen werden soll. Es sollen erst die Resultate dieser Bundesgründung abgewartet werden, ehe der Verein weitere Schritte unter- nimmt. Wir wollen abwarten, was hier ans Tageslicht kommt. Aber schon die Ankündigung dieser Kampfes organisation ist ein Rippenstoß für die Katholiken, nicht einzuschlafen, sondern sich energisch weiter zu organisieren. Fürst Bülow wird wohl zum Ehrenmitglied dieses Bundes ernannt werden. Ob er auch für denselben Gelder sammelt, entzieht sich unserer Kenntnis. —* Nach dem Orient, nach Indien und um die Welt", betitelt sich ein schmuckes, reich illustriertes Büchlein, welches allen denjenigen, die sich für eine Reise in jene Gegenden interessieren, gratis und franko von dem Der- anstalter dieser Fahrten, Herrn Jul. Noithausen in Solingen, zugesandt wird. Nach Beendigung der Sommer-Orient fahrten, die am 3. Juli, 14. August und 11. September beginnen, wird die 38tägige Reise nach der Insel Ceylon angetreten. Ab Genua bis wieder Genua kann diese inter- essante Tour bereits für 900 Mark ausgeführt werden. Im Frühjahr 1908 finden 3 Gesellschaftsreisen nach dem Orient statt. Alles Nähere ist aus dem oben angeführten Büchlein zu ersehen. —* Man schreibt uns: Wie im vorigen Jahre, so wurde auch Heuer am Sonntage der Fronleichnamsoktave in unserer Herz-Jesu-Kirche eine feierliche Prozession mit dem hochw. Gute gehalten. Der hochw. Herr Präses LeS kathol. geistlichen Konsistoriums hatte unter Assistenz der Pfarrgeistlichkeit das Levitenamt zelebriert und hielt im Anschluß den Umgang im Inneren der Pfarrkirche. In den vier Ecken des Gotteshauses waren zu diesem Zwecke Provisorische Altäre erbaut und durch die ebrwürdigcn Grauen Schwestern aus dem Josephstift auf der Winter- gartenstraße aufs herrlichste mit Birkenzweigen, Blumen, Blattpflanzen, Statuen, Bildern und Kerzen geziert worden. Weißgekleidete blumenstreuende Kinder und unsere Erst- kommunikanten gaben den eucharisttschen Heiland das Geleit und im volltönenden Gesang der Gemeinde strömte der Festjubel zu den hohen Gewölben der Kirche empor. Dicht gedrängt knieten und standen die außerordentlich zahlreich erschienenen Mitglieder der Herz-Jesu-Pfarrei und folgten in Andacht der erhebenden Feier, die mit Tedeum und heil. Segen ihren Abschluß fand. Die Empore der Kirche war bis auf den letzten Platz besetzt von dem Cäcilten-Verein, der im Hochamt die Umso, op. 11 in Kon. Rortt.. Nn-r. VirK. von Marxer und eine Motette: Vorbum supvrnum sang. DaS Oretto (IV.) trugen etwa 30 Kinder choraliter vor. Wer das schöne Meßgewand deS Zele branten, die Dalmatiken der Leviten und den in Ge- brauch genommenen geschmackvollen Chormantel sah. hat unsere Kirche um diese prächtigen Paramente vielleicht beneidet. Doch auch diese wertvollen Festgewänder waren von den ehrw. Grauen Schwestern, die seit Jahren den Schmuck der Altäre vor den Festen bereitwilligst besorgen, in liebenswürdigster Weise für dieses Fest uns zur Ver fügung gestellt worden. Herzlichen Dank ihnen und allen, die sich um Vorbereitung und Ausgestaltung unserer Fron- letchnamsfeier Verdienste erworben haben!—Nächsten Freitag, den 7. Juni, am Herz-Jesu-Feste. morgens 7 Nhr ist feier- ltche» Hochamt ans Anlaß des KirchenpatroziniumS, abends V,8 Uhr Andacht zu Ehren des göttlichen Herzen» zwecks Gewinnung der vom hl. Vater verlnHerren Ablässe. Donnerstag abend und Freitag morgen wird Gelegenheit zur hl. Beichte geboten. —* Für die zweite milchhygienische Aus stellung, die vom Verband deutscher Milchhändlerver eine vom 24. bis 29. August in Dresden anläßlich seines sechsten Verbandstages veranstaltet wird, hat sich ein Ehren- komitee gebildet, dem unter dem Vorsitz des Herrn Ober bllrgermeisters Geheimen Finanzrates Beutler zahlreiche Medizinal- und Oekonomieräte, Abteflungsdirektoren der Königlich sächsischen Ministerien, Dozenten der tierärztlichen Hochschrtte und sonstige hervorragende Persönlichkeiten auf den: ärztlichen, tierärztlichen, landwirtschaftlichen, chemi schen, finanziellen und industriellen Gebiete angehören. —* Die Polizcidirektion und die Königliche Gartenver- waltuirg geben bekannt, daß die zur Beförderung von Per sonen dienenden Kraftfahrzeuge im Großen Garten allenthalben :nit inätziger Geschwindigkeit und besonderer Vorsicht zu fahren Hatzen. Die Fahrgeschwindig keit darf das Zeitinaß des mittleren Pserdetrabs (lsixtsitens 15 Kilometer in der Stunde) nicht übersteigen. Zuksider- Handlungen werden bestraft. —* lieber die Dichtigkeit der Bevölkerung in Sachsen und im Reiche entnehnren wir den „Leipz. Neuest. Nachr." folgende Zahlen: Das rndustriereiche König reich Sachsen, daß nnt seinen 14 992,9 Quadratkilometern Flächeninhalt nur 2,8 Prozent des Deutschen Reiches aus- inacht, stellt :rach dem Stande vom 1. Dezember 1905 einen Anteil von 7,5 Prozent der Gesamtbevölkerung des Sketches. Auf einen Quadratkilometer kommen in Sachsen 301 Be wohner. Damit steht es außer der Stadt Berlin und natür lich auch Hamburg, Bremen und Lübeck allen anderen deut schen Staat«: und auch sämtlichen preußischen Provinzen weit voran :md fast dreinral so hoch als der Reichsdurch schnitt, der nur 112 auf einen Quadratkilometer beträgt. Es folgen von den größeren Staaten Baden mit 133, Würt temberg mit 118, Preußen mit 107 und Bayern sogar nur mit 86 pro Quadratkilometer Fläche. Auch die irrdustrie- rcichsten Provinzen Preußens erreichen bei weitem nicht den sächsischen Durchschnitt. So zählt das Rheinland nur 238. Westfalen 179 und Schlesien gar :rur 123 Personen ans einen Quadratkilometer. Am wenigsten bevölkert sind Mecklcnburg-Strelitz mit 35, Mecklenbirrg-Schwerrn mit 45, Waldeck mit 53, dann folgen die preußischen Provinzen Ost preußen mit 55, Pommern nnt 56, Westpreußen mit 64. In Sachsen selbst ist die Kreishauptmannschaft Chemnitz am dichtesten bevölkert. Es kommen dort auf einen Q:mdratkilometer 410 Bewohner, es folgen Leipzig mit 321, Zwickau mit 314, Dresden mit 296, Bautzen nnt 172. Von den groß«: Städten ist Leipzig am dichtesten bevölkert. Es zählt 8830 Köpfe ans einen Quadratkilometer, dann fol gen Dresden mit 7659, Chemnitz mit 6149 rmd Plauen i. V. mit 3361. ' —* Promenaden-Konzertfahrten. Wie alljährlich, gelangen auch Heuer bei guten: Wetter diese be liebte:: Fahrten wieder zur Ausführung und zwar Morttags und Sonnabends. Außerdem werden die bisher zu den Ku rhaus-Konzerten in Zschachwitz stattfinden der: Fahrten gleichfalls beibehalten. Die Promeimdenfahrten sind vor- läufig ab 8. Juni bis Mitte Nrigust vorgesehen worden. Das erste Schiff verkehrt sonach Sonnabend,' den 8. Juni d. I., abends 6 Uhr ab Dresden-Altstadt. Aus der Hinfahrt werden die Stationen Dresdeni-Neuslsadt, Loschwitz und Blasewitz und auf der Rückfahrt außer den vorgenannten auch Pillnitz bedarfsweise angelaufen. Die Fahrpreise be tragen ab Dresden-Alt- und Neustadt 1,50 Mark für Er wachsene und 1 Mark für Kinder, ab Loschwitz-Blasewitz 1,30 Mark bezw. 0,90 Mark. Die Fahrten selbst erstrecken sich bis kurz unterhalb Groß-Sedlitz und zurück, so daß dem nach das schönste landschaftliche Gebiet der Umgebung Dres dens durchkreuzt und Natur-, wie Kunstgenuß im Verein geboten werden. Für die einzelnen Konzerte find renommierte Militärkapellen engagiert worden. —* Ein Brand, bei den: Menschen in Gefahr schweb ten, brach in der Nacht zun: Sonnabend im Hanse Neue gasse 24 auf bisher noch unaufgeklärte Ursache aus und griff so rasch um sich, daß mehrere Bewohner in eine sehr ge fährliche Lage gerieten und durch Qualm und Flammen be droht wurden. Die Rettungsarbeiten der Feuerwehr waren sehr schwierig. Trotzdem gclairg es, die Bewohner zu ret ten. Erst um 7 Uhr konnte die Feuerwehr abrücken. —* Das neulich als verschwunden bezeichnete Schul mädchen Gertrud Schmidt ist wieder in die elterliche Wohnung zmückgekehrt. Das Kind hatte ohne Wissen der Eltern auswärts wohnende Verwandt» besucht. Meißen. Interessant ist der Bericht iiber die dies jährige Diözcsanversamnttung der Ephorie Meißen. Da lieitzt cs in: „Meißner Tagest!." unter anderem: „Aus dem vom Ephonls, den: Superintendenten in Meißen, erstatte ten Jahresbericht über das kirchliche Leben der Ephorie sei folgendes hervorgehoben: Die Zahl der Katholiken hat durch Zuzug ausländischer Industriearbeiter eine nicht un bedeutende Vermehrung anfznweisen. Die Evangelische Ge meinschaft hat in mehreren Gemeinden lebhafte Agitation betrieben und in Meißen durch Sammlungen für ihre Zivecke Aergernis gegeben, da sie hierbei über die wahren Zwecke nicht innner klare Auskunft erteilte. Die Adven- tisten trieben in mehreren Gemeinde eine erfolgreiche Kol portage. Es ist sehr zu wünschen, daß die Gemeindegliedcr sich von allen Kolporteuren oder Samnrelboten, wenn sie vom Pfarrer geschickt zu sein bchmchten, die Vollnmcht vor- weisen lassen. Eine lebhafte Tätigkeit entfaltete die Heils- armee, dieser englische Auswuchs eines ungesunden Christentums, mit seiner verletzenden Reklame :md Der- achtung des Wertes kirchlicher Bekenntnisse. Ihre sozialen Einrichtungen treten in Konkurrenz zu den seit Jahrzehn, ten in der Landeskirche gepflegten LiebeSarbeiten der inne- ren Mission; ihre ausgiebigen Sammlungen beeinträchti- gen die Sammlungen für die alten Liebes werke unserer Kirche. Tie Kommunikantenziffer hat im vorigen Jahre-