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Programm der 55. Oenerat-Persammtung der /ratljokiken ! Jeutschtands in Düsseldorf 1908. Sonnabend den 15. August 1908. Abends 7 Uhr: Feierliches Glockengeläute von allen Kirchen der Stadt. Sonntag den 16. August 1908. Vorin. 9 Uhr: Pontifikalamt zu Ehren der allcrseligstcn Jungfrau und Gottesmutter Maria, der Patronin der Generalversammlung. Tankamt zum 50jährigen Prie sterjubiläum des heiligen Vaters mit feierlichem Te- dcum unter Beteiligung der Jahnendeputationen aller katholischen Vereine der Stadt in der Pfarrkirche zum heiligen Lambertus. Nachm. I-^ Uhr: Festzug der katholischen Arbeiter-, Ge sellen- und Knappenvereine: im Anschlüsse hieran Fest- Versammlungen dieser Vereine in verschiedenen Sälen. Abends 8 Uhr: Begrüßungsfeier in der Festhalle. Montag den 17. August 1908. Vorm. 8 Uhr: Pontifikalamt zur Anrufung des heiligen Geistes in der St. Rochuskirche, unter Teilnahme der Fahnen der katholischen Studentenkorporationen. Vorm. 9^ Uhr: Erste geschlossene Versammlung im Kaiser saale der städtischen Tonhalle. Nachm. 3 Uhr: Sitzungen der Ausschüsse in der städtischen Tonhalle (erster Stock). Nachm. 5 Uhr: Erste öffentliche Versammlung in der Fest- Halle. Dienstag den 18. August 1908. Vorm. 8 Uhr: Pontisikalreguiem in der Pfarrkirche zum heiligen Maximilian. Vorm. 11 Uhr: Zweite geschlossene Versammlung im Kaiser saale der städtischen Tonhalle. Nachm. 3 Uhr: Sitzungen der Ausschüsse in der städtischen Tonhalle (erster Stock). Nachm. 5 Uhr: Zweite öffentliche Versammlung in der Fest- Halle. Abends 8 Uhr: Gartenfest im Zoologischen Garten. Mittwoch den 19. August 1908. Vorm. 7 Uhr: Männerwallfahrt zu Schiff nach Kaisers werth, in der dortigen Pfarrkirche zum heiligen Suit- bertus Pontifikalmesse mit Predigt. (Vor dem Aus zug um 6-'.^ Uhr und nach der Rückkehr der Wallfahrt sakramentaler Segen in der Pfarrkirche zum heiligen Lambertus.) Vorm. 101t. Uhr: Tritt: geschlossene Versammlung im Kai sersaale der städtischen Tonhalle. Nachm. 3 Uhr: Sitzungen der Ausschüsse in der städtischen Tonhalle (erster Stock). Nachm. 5 Uhr: Tritte öffentliche Versammlung in der Fest halle. Abends 8)/, Uhm Nheinfahrt mit Uferbeleuchtung und Feuerwerk. Donnerstag den 20. August 1908. Vorm. 7^/4 Uhr: Heilige Messen in den verschiedenen Kir chen nach der Intention des Bonifatiusvereins. Vorm. 8 Uhr: Vierte geschlossene Versammlung im .Kaiser saale der städtischen Tonhalle. Vorm. 10)/. Uhr: Vierte öffentliche Versammlung in der Festhalle. Nachm. 2>/> Uhr: Festmahl im Kaisersaale der städtischen Tonhalle. Brmrrkungcu zum Programm. I. ES sind zu richten: u) Anfragen und Mitteilungen allgemeinen Inhaltes an den Vorsitzenden des Lokalkomitees, Landesrat Adams, Düsseldorf -13, Fürstenwallstraßc 09: Ii) Anmeldung von Mitgliedern. Bestellung von Karten lsihe unten) an den Vorsitzenden der Anineldekom- Mission, Tirekior Herrn. Jos. Ditges, Tüsseldorf 75, Elberfelder Straße 7: e) Wohnnngsgesuche, die möglichst frühzeitig unter Angabe der Preislage, des Tages der Ankunft und der Abreise, sowie, ob Hotel- oder Privatwohnung bevorzugt wird, erbeten werden, an den Vorsitzenden der Wohnungskommission, Kaufmann Ioh. Friedr. Schnaß, Tüsseldorf 72, Bilkerstraße 17: Gesuckze, die nach dein 5. August cingehen, können auf Berücksich tigung nicht rechnen: <1) Bewerbungen um Preßkarten sind an den Vorsitzen den der Preßkoinmission, Rechtsanwalt Bewerunge, Tüsseldorf -13, Fürstenwallstraße 111, zu richten. Es lvird dringend gebeten, bei allen Anmeldungen, Ge suchen usw. Vor- und Zunamen, Stand. Wohnort und Straße recht deutlich zu schreiben. Beifügung einer Vi sitenkarte isk erwünscht. II. Vom 15. August, nachmittags 2 Uhr ab und wäh rend der Versammlung befinden sich Bureaus für die An meldung von Mitgliedern, den Verkauf sämtlick)er Karten und die Auskunstscrteilung: u) in der städtischen Tonhalle (Haupteingang Schadow- straße), 1>) an der Feslhalle. Tie Ausgabe vorder bestellter Karten findet nur in den Bureaus in der Tonhalle statt. Bureaus der Woh- nungs- und Altarkommission befinden sich nur in der Tonhalle. Sämtliche Bureaus sind geöffnet: Sonnabend den 15. August, von nachm. 2 Uhr, Sonntag den Ul. August, von vorm. 10 Uhr ab, an den anderen Tagen von vorm. 8 Uhr an bis abends 9 Uhr. Für Auskunfterteilung am Hauptbahnhofe ist gesorgt. Post, Telegraph und Fernsprecher in der Festballe ist geöff net von vorm. 8 bis abends 9 Uhr. In der Nähe der Ton halle, Schadowstraße 56/58 — beim Austritt aus dem Haupteingange links gehen — befindet sich ein Postamt. III. Folgende Karten werden ansgegeben: 1. Tie Mitgliedskarte zu 7,-50 Mark berechtigt zur Teilnahme an allen Sitzungen, Veranstaltungen der Generalversammlung (mit Ausnahme der Wallfahrt und der Nheinfahrt), ferner zum kostenfreien Bezug des Führers durch Tüsseldorf lind eines ungebunde nen Ereinplares des stenographischen Berichtes über die Verhandlungen. Wird letzterer gebunden ge wünscht, so ist ein Zuschlag von I Mark zu zahlen. Für besondere Veranstaltungen gewährt die Mit gliedskarte keine Berechtigung. 2. Gesamtzuschlagskarte für einen numerierten Platz bei der Begrüßungsfeier und in den vier öffentlichen Versammlungen zu -1 Mark: sie kann nur von Mit gliedern gelöst werden. Tie nicht benutzten Plätze werden nach der ersten Nede durch dir Trdnungskom- mission anderweitig besetzt. 3. Teilnehmerkarte für Tarnen zu 6 Mark berechtigt zum Besuche des Begrüßungsabends, der vier öffent lichen Versammlungen aus der Danientribüne mit numerierten Plätzen. -1. Studentenkarte zu I Mark gibt den Studenten dis Eintrittsberechligungen der Mitglieder, aber nicht znm Bezüge des Führers und des stenographischen Berichtes. Für die Studenten ist eine besondere Tribüne errichtet. 5. Tageskarte für Herren für den Degrüßnngsabend zu 1,50 Mark, an den anderen Tagen zu 1 Mark be rechtigt an dem Tage, auf den sie lauten, zum Be suche des Vegrüßungsabends und der öffentlichen Versammlung. Für einen numerierten Platz soweit noch vorhanden — ist eine Zuschlagskarte von 1,50 Mgrk zu lösen. 6. Tageskarte für Tarnen am Sonntag (Begrnßnngs- abend) zu 2,50, sonst zu 1,50 Mark gibt die Berechti gung wie die Karten zu 5. auf der Tamentribüne. 7. Karte zum Gartenfest im Zoologischen Garten am Abend des 18. August für Inhaber von Tamcnkarten und bei gleichzeitiger Lösung einer Tageskarte 0,60 Mark, sonst 1 Mark. (Mitglieder brauchen keine Karte.) Für das Betreten der oberen Terrassen sind — auch von Mitgliedern — Zuschlagskarten zu 0.50 Mark zu lösen. 8. Karre zum Festmahl am Nachmittage des 20. August zu -1,50 Mark: es wird um frühzeitige Lösung der Karten gebeten. Tie Listen werden Dienstag den 12. August, abends 5 Uhr, geschlossen. 9. Karte für die Nheinfahrt am Abend des UI. August gelegentlich der Uferbeleuchtung zu 1 Mark. 10. Karte für die Hin- und Rückfahrt zu Schiff nach Kaiserswerth (Wallfahrt) am Morgen des 19. Au gust zu 0,80 Mark. Tie Karten zu 1 (mit Führer), 2, 3, 8, 9 und 10 werden auf besonderen Wunsch nach bestellgcldfrcicr Einsendung des entsprechenden Betrages nebst Porto (Inland 0,30, Ausland 0,60 Mark) an den Schatzmeister des Lokalkomi tees, Bankier Karl Padberg, Tüsseldorf, Königplatz 2, oder unter Postnahnabme zuzüglich des Portos schon vorher ver sandt. Im übrigen werden die vorher bestellten Karten in den Bureaus in der Tonhalle zum Abholen bereit gehal ten. Vorher bestellte Karten müssen, auch wenn sie nicht abgeholt werden, bezahlt werden. IV. Ten ständigen Mitgliedern werden die Mitglieds karten und Führer in den nächsten Wochen ohne weiteres übersandt und zwar gegen Nachnahme von 7,50 Mark, zu züglich Porto, soweit der Betrag nicht bis zum 21. Juli an den Schatzmeister, Bankier Earl Padberg, eingesandt ist. Tie sonstigen Karten (s. o. unter III 2, 7 (Terrassen karte) 8, 9 und 10 sind auch von den ständigen Mitgliedern besonders zu lösen bezw. vorher zu bestellen. V. Tie Vergünstigungen Besuch von Sehenswürdig keiten werden im Festblatt bekannt gegeben. VI. Im Festblatt der Generalversammlung, das zehn mal und zwar am Sonnabend den 15. und Sonntag den 16. Angilst in 18 000 Exemplaren, an den anderen Tagen in 10 000 bis 15 000 Exemplaren erscheint und znin Preise von 10 Pf. verteilt wird, werden Anzeigen ausgenommen. Anfragen sind an das „Düsseldorfer Tageblatt" zu Düssel dorf zu richten. Aus das Fesrblatt kann für 1 Mark bei der Post abonniert werden. (II. Nachtrag zur Postzeitungs- preislisle für 1908, Seite 2). ProMiin -er -chn-mli 1>kr»iilliiltlliigkli. Sonntag den 16. August 1908. Nachm. 6 Uhr: Generalversammlung des Vinzenzvereiiis im neuen Saale des St. Annasliftes (Eingang Hafen wall 7). ^ Montag den 17. August 1908. Vorm 11'1> Uhr: Versamniinng des Albertns-Magnus- Verestis im Rittersaal der städt. Tonhalle. Vorm. 11's. Uhr: Deutscher Lourdesvercin im St. Paulus- Hans, Luisenstr. Nachm. 2 Uhr: Zentralvorsland des Krenzbündnisses für Tentschland und Testerreich im St. PaulushauS, Luisenstr. Nachm. I Uhr: Geschlossene Generalversammlung dev .Krenzbündnisses im PautuShaus, Lnisenstr. Nachm. 8 Uhr: Festversammlung des Kreuzbündnisses, Priesterabstinenlenbnudes, des Mäßigkeitsbundes und der internationalen Vereinigung gegen den Alko- holismns im Panlnshaus. Nachm. 8 Uhr: Festkominers des Verbandes der katholischen Studentenvereine Deutschlands (nicht farbentragende) im .Kaisersaal der städt. Tonhalle. (Eintrittspreis 2 Mark.) Nachm. 8 Uhr: Festkominers des Verbandes der wissenschaft lichen katholischen Ltndentenvereine Unitas im Saale der Flora (Eingang Palmenstr.). Nachm. 8 Ubr: Festversammlung sür Lehrer und Schul freunde, veranstaltet vom katholischen Lehrerverbande, im Rittersaal der städt. Tonhalle. Tie interttlNionale HiUfsspr^che. Bon Karl v. Frenckell, Dip!-Fn.zcnieur. (Schlutz ) Die Esperantokongresse, welche seit 1905 wo der erste stattfand, und jährlich stattfinden werden, beweisen Var allen Tingen ihren Teilnehmern, aber auch allen den jenigen, die aus den Kongreß ihr Augenme'-k richten, in welcher Vollkommenheit schon Hunderte, ja Tausende van Esperantisten ihre Sprache beherrschen. Ter diesjährige Kongreß, welcher vom 16. bi? 22. Anglist in Dresden statt finden lvird, wird wohl von mindestens 2000 Teilnehmern besucht werden, währenddem der vorjährige Kongreß in Eambridge 1500 Teilnehmer von 26 verschiedenen Nationen, der Genfer Kongreß 190«, 1200 »nd der in Bonlogne inr Mer 1905 800 Teilnehmer auswies. Hunderte von Espe rantisten, darunter nicht wenige ans den Tre^den am ent ferntesten gelegenen Ländern: ans Auen, aus Afrika, haben ihre Ankunft bereits jetzt gemeldet. Das Programm für den Kongreß, der in seiner Viel seitigkeit einen Sondervortrag (oder Artikel) füllen könnte, wollen wir kurz andenten: Ter Kongreß lvird eröffnet durch einen Gottesdienst in der größten evangelischen Kirche Dresdens, der Kreuz- kirche. Gesangliche Vorträge sowohl durch Ehöre wie So listen werden anfgesührt und für die Predigt ist einer der bekanntesten Dresdner Pfarrer gewonnen und finden die Aufführungen, wie die Predigt selbstverständlich in Espe- ranto statt. Die Katholiken haben ihren eigenen Gottes dienst in der neuen katholischen Kirche, ebenfalls mit Pre digt in Esperanto und einer solennen Messe. Große Kon zerte von Mitwirkenden aus verschiedenen Ländern finden an einigen der folgenden Tage statt und auch viele Mit glieder der Königlichen Hofoper werden den Kongreß mitgliedern ihr großes Können, diesmal in Esperanto be zeugen. Tie Stadt Dresden trägt einen Teil der Kosten der Veranstaltungen, von denen ein großes Kostümfest, Ausflüge in die weltbekannten Umgebungeil Dresdens zu nennen sind. Staatliche und städtische Behörden werden die Esperantisten im Namen ihrer Körperschaften begrüßen: als Beweis, und wie weit das Interesse für das Esperanto auch in Dresden gestiegen ist. möchte lvobl hervorgehoben werden, daß die Minister des .Knitus, de-S Inneru und des Aenßeren. sowie des Königlichen Hauses den Vorsitz des Esperanto-Ehrenausschusses übernommen haben. Der Elou des Kongresses lvird eine Ausführung von Goethes Iphi genie aus Tauris in der Köuigl. Hofoper durch bekannte deutsche Schauspieler bedeuten. TaS Werk ist non Tr. Za- nienhof, dem Erfinder der Sprache, selbst üb-, setzt und steht die ganze deutsche Schriststellerwett dieser ersten Ausfüh rung eines klassische» Werkes neugierig gegen.ber. Tie Ausstellung der Esperantoliteratnr und sonstiger Erzengnisse der Esperantowelt wird ebenfal! - eine von den interessantesten Darbietungen auSniache». E^> werden liier nicht nur statistische Tabellen über die Verbreitung der Sprache ausgelegt »'erden, sondern Hunderte »ou Esperanto- broschüren, darunter Uebersetznngen von Hamlet und Wil helm Teil, wie auch von vielen modernen Werken, mehrere hundert Geschästskataloge, in Esperanto gedruckt, Geschäfts briefe aus allen Teilen der Welt und dergleichen mehr komplettieren die Ausstellung. Tie Sondersitzungen, die wir an anderer Stelle kurz skizzierten, und die großen öifentl. Sitzungen sollen den Be weis erbringen, daß die Esperantosprache sür einen Espe rantisten. sei es aus welchem Lande es will, gleich gut zu verstehen und gleich leicht zu sprechen ist. Ilm den Andrang der Esperantisten klarznlegen, können wir Wohl mit anführcn, daß eine ganze Reihe von Ertra- zügen in Dresden ans dem Auslande einlanfeu lvird. Für uns Nordländer hat es Interesse, zu erfahren, daß die ge meinsame Fahrt der nordische» Esperantisten in Hetsingsors seinen Anfang am 13. August nimmt und über Stockholm, Kopenhagen nach Berlin geleitet lvird, wobei die Betei ligten sich zu festgesetzten Tagen und Stunden der gemein samen Fabel anstlitießen und daun mit Ertrazng in Dres den eiusahren. Ter Aufenthalt der Esperantisten ist in jeder Weise erleichtert worden, indem Hunderte von Pensionen Rabatte für die Kongreßteilnehmer gewähren, ja, die Stadt har sogar gegen Zahlung einer Pauschalsumme freie Straßen- bahnbenntznug während acht Tage zugesagt. Tie Losungs worte der Esperantisten laute» demgemäß: Lerne gut Espe ranto und spare, damit du an dem Kongresse teilnetunen kannst. Einmal in Dresden angekoininen, werden freundliche Hände jedem Teilnehmer entgegengestreckt sein. Unter den Kurse», die diesen Winter in Dresden statt- gesunde» haben, möchte» wir einen Kursus von Polizisten mit 21 Teilnehmern, die setzt alle perfekt Esperanto sprechen, und den Kursus der Kellner und der Straßenbahnbeamten besonders hervorheben. In allen Kreisen der Bevölkerung sann man in Dresden schon beute begeisterte Anhänger der Weltsprache finden und Dresden lvird seinem alten Ruhm als Kunst- und .Kongreßstadt nicht Schande bringen. Nach dem Kongreß ist beabsichtigt, aus dem Weißen Hirsch, wo da? berühmte Sanatorium von Tr. Lalunann steht, ein separates Tori zu gründen, damit diejenigen Esperantisten, die noch freie Zeit haben, ungezwungen einige Wochen lang entweder Kur pflegen können oder sonst die berühmte stär kende Luft genießen können und dabei stets in Kontakt mit ausländischen Esperantisten bleiben. Ter Katalog vom Weißen Hirsch, natürlich in Espe-