Sächsische Volkszeitung : 23.07.1908

• Erscheinungsdatum: 1908-07-23
• Sprache: Deutsch
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• Strukturtyp: Ausgabe

n seinen idealen und neSverivandtcn Kutzo- sche Balkaninteressen. ns die Erhaltung des d auf dis Einführung omschen Wilajets nb- irmüchte nach Kräften h der Aussprache der n an seiner Balkan- lhalten. Die äugen- d durch zwei Momente sehr intensive Banden- in Griechenland und nicht genügend anf- der drei mazedonischen Erhaltung des politi- e Voraussetzung zur in Europa erblicken, ppelten Vorsicht und >ehandlung des maze- i Papstes Lev XIII. iapelle in Gegenwart schöfe, der päpstlichen Stuhle beglaubigten Geladener vom Kar- zelebriert. Hierher isse geschaffene Kom- mg. Nach der Messe m Gebeie, worauf er s Cambou gegenüber louse getanen Aenße- aßen kritisiert: „Die ril der Bevölkerung gefallen daran, daß vom Kriege 1870/71 ndestens unerwartet, der Bevölkerrmg, in netzt, als feindselig, eise eine gefährliche ehmen Entgegnungen hickt, denjenigen, bei Friedensliebe abzu- nn von Absichten zu des Friedens wider- e d sucht den Kapitän n des Schulschiffes r an seine kollegiale >t auf seinen Posten :sagt, die Ernennung z ganze Offizierkorps der Domkirche zu Kranz nieder. Nach esandtschaft ein Früh enten der König, die samilie, die Minister Mittags besuchte der Stimmung bei dem Winnen, datz Däne- zu Frankreich hege, keiten übersehe, zu Dänemark sei immer en, habe aber mit uistian erkannte die nitschland innerhalb in freundschaftlichen i nicht überschreiten n Besuch kann nur >st von seinem Amte iter Aufgabe ihrer litärkomitees znzn- »esetzesvorlage über gegen 55 Stimmen n Botschafter Gras er Audienz, auer Militärbezirks ropaganda entdeckt, tes waren unter itärdienst, Eid und n Titel befand sich >e; vom Komma»- ireitung unter den ncment Petersburg Monate verlängert lernement Charkow rchutz ersetzt worden. ürkijchcr Offiziere en Korps Saloniki rstlculnant Nazim s von Dibra sowie s sind ermordet in seinem Lager > einen Beweis da- icht für vollständig itionalisten binnen gesamte russophile land zur Aktion zu tanzen Nordwesten : arrfqcbracht, weil g zu erhalten. — Infolge der Weigerung des Schahs, die Musch- tekhiden, gegen die das Volk aufgebracht ist, aus Täbris zu entfernen, begann am Montag nachmittag heftiges Gewehr- und Artillcriefeucr zwischen den Revolutionären und den Anhängern des Schahs. — Aus Tanger wird telegraphiert, datz dank der frau- zwischen Einmischung in Tutala die Revolution ansge brochen ist.- Tie Uled Fordsch und Hasia haben die Med Boasis überfallen: 3^ Stunden von Mazagan wird heftig gekämpft. Auf der vor der französischen Besetzung Azemurs sicheren Stratze Azemur-Mazagan werden alle Passanten ausgcraubt. Die Räuber gehören zu den von General Tamade protegierten Stämmen. Abdnl Asis beurlaubte die beiden in seinem Dienste stehenden deutschen Offiziere auf unbestimmte Zeit. Bei ihm befinden sich drei fran zösische Offiziere. Tie französischen Truppen gingen nach Msab ab, um den Weg für Abdul Asis frei zu machen. Das französische Lager vor Azemur wird täglich verstärkt. Frau- zösische Offiziere bezogen in Azemur selbst Wohnung. — Tie beiden nach Deutschland entsandten Vertrauens männer Hafids sind wieder in Marokko eingctroffen: sie sprechen ihre Befriedigung über ihre Reise nach Deutsch land aus. — Eine Nachricht meldet von Fes, datz in letzter Zeit ein ständiger Briefwechsel zwischen Raisuli und Mnley Hafid stattgefunden hat. Gestern kam ein Eilbote von Raisuli, nach dessen Empfang Mulcy Hafid sich zum Auf- brnch entschlotz. — Ein Telegramm aus Casablanca teilt mit, datz die Mahalla des Abdul Asis am 17. d. M. bei Ainfouzer, 60 Kilometer von Rabat entfernt, ein Lager bezog. Sie rückte gleichmätzig weiter vor, ohne durch das von den Franzosen besetzte Gebiet zu marschieren. General Tamade telegraphierte unter dem gestrigen Datum aus Casablanca: Tie Mahalla des Sultans Abdul Asis lagerte am 10. d. M. am Oned Werda. Die Notabeln des Medakrastammes sollen Fes verlassen haben, um sich Abdul Asis zu unterwerfen. Südafrika. — In einer hier abgehaltenen Versammlung teilte Premierminister Mcrriman auf eine Anfrage mit, datz die Regierung nicht die geringste Absicht habe, die Walfischbai ans dem Eirunde aufzugeben, weil sie diele Besitzung nicht genügend schützen könne. Die südafrikanischen Negierungen seien gleicher Meinung. Au- Stadt und Land. vvue-.lunkien au? inisev-m LeierkreNp mit Ncims-lzfertig'-lN!, für diel,- MiSrtk üm Lrr MpdakNon allezeit willkommen Ter Name de« Tilgender« bleibt Acbeimnü der Nedaktion. Anonyme Hulchrtsien mtikte,, ünberückstÄtigt "leiben.! Dresden, den 22. Juli 1908. TageSkatender für den 23. Juli. 1896 Untergang des Kanonenbootes Iltis an der chinesischen Küste. — 1866 Eefecht bei Hnndheim. — 1842 -j- Clemens Brentano zu Aschaffenburg, Dichter. -* Aeltrrprognoir oer König!. SLchs. pandes- rvetterwartr zu Dresden für den 23. Juli. Schwache Luft bewegung auö Gest bis Nord, Aufheiterung, Erwärmung, meist trocken. —* Se. Majestät der König ist an Bord des Dampfers Kronprinzessin Cecilie am 21. Juli früh in Bergen ein getroffen und machte mit den Prinzen am Vormittage Einkäufe an Land. Nach der Rückkehr des Königs an Bord ging der Dampfer nach Gudvangen ab. —* Zu all dem Schönen, das der Bezirksverein Dresden anlätzlich der 40. Hauptversammlung des Vereins deutscher Ingenieure dem Gesamtverein bei dem so herrlich verlaufenen Fest geboten hat. kommt noch als letztes eine Festgabe antzcrgewöhnlicher Art, die allen Teilnehmern demnächst zugeht und sicherlich die Erinnerung an das Fest und seine Stätte dauernd festhalten wird: ein Mappe mit 2.7 prächtigen Ansichten von Dressen und seiner Umgebung. Die Bilder sind mit vollem Sach verständnis ausgewählt, sodotz sie gerade das volle Interesse der Ingenieure erregen werden; teils als Stätten bedeut samer Jngenienrtätigkcit, teils als hervorragende Werke von Ingenieuren und Architekten, teils als Zlätten, an die sich die schönen Erinnerungen des verflossenen Festes knüpfen. Um diese Festgabe haben sich verdient gemacht die Herren Direktor A. Polster, Direktor Meng und Ingenieur Steglich. Zn ganz besonderem Dank aber ist der Dresdner Bezirks- Verein deutscher Ingenieure verpflichtet der bekannten Hüttig- Aktiengesellschaft (vor allem Herrn Direktor Menge!) und den vereinigten Fabriken photographischer Papiere sowohl für die Herstellung der nötigen 27000 Original- Photographien an sich als auch für die darür anfgewendeten außerordentlichen Opfer. So reiht rieb ^nses B-Idenverk allen anderen künstlerischen Gaben, um- sie Dresden der 40. Hauptversamlurrg des Vereins deutscher Ingenieure geboten hat. durchaus würdig an. —* Badische Justiz. Unter dieser Spitzmarke berichtet die „Leipziger Bolkszeitnng" folgendes: „Das irr dem Städtchen Lberkirch erscheinende schwarze Blättchen beschimpfte die Gewerkschaften in einer verleumderischen Weise. Unser Offenbiiiger Parteiorgan Polksblatt stöpsle dem frechen Zentnimsköter den Mund und griff, nachdem vom Pfarrhof ein pfälzisches Zentrnmsblatt als Ouelle an gegeben wurde, diese Lügnerin nicht mit Samtpsoteu an. Da bekannte sich der Lberlirelmer Vikar Tr. Krebs, ein nltramoiitaner Agitator, als Verfasser der angegriffenen Stellen und verklagte unseren Genossen Haderer, Redakteur des Volksblatt. Urteil des Ossenbnrger Schöffengerichtes 170 Mark Geldstrafe. Tie Verleumdung geht belohnt da von. Das ist Zeiitrnmsjnstiz!" Für jeden denkenden Leser war von vornherein klar, datz hier die Wahrheit auf den Kopf gestellt war. Um aber Klarheit zu haben, wandten wir uns an Herrn Vikar Tr. Krebs und können nun zur Sache folgendes mitteilen: In der Renchlhal-Zeitnng (eine katholische Zeitung Badens) brachte Tr. Krebs einen Artikel über: „Wo bleiben die Arbeitergroschen?" Darin wurde nachgewiesen, datz jeder sozialdemokratisch organi sierte Arbeiter, auch der ärmste, mindestens 7 Mark im Iabre für die Parteikasse, 42—78 Mark pro Jahr zahlen mutz, und datz von den 28 Millionen Mark, die die Gewerk schaften im Jahre 1007 an Stenern für sich erhoben, ledig lich etwa 7sch> Millionen Mark für Wohlfahrtszwecke ausgc- geben wurden, der Nest für andere Tinge (Agitation, Ge hälter, Verwaltung und „Sonstiges"). Ter Arbeiter mutz zahlen, immer wieder zahlen, im übrigen hat er den Mund zu halten, sonst fliegt er hinaus aus der „Arbeiterpartei". — Daraufhin erschien in dem sozialdemokratischen Offen- bnrger Volksblatt eine „feine Widerlegung". Weil es aber nicht widerlegen konnte, so verließ es sich, wie man es bei dieser Sorte von Blättern bereits gewöhnt ist, aufs Schimpfen. Hier einige Proben: „Frech ivie Rohrspatzen — schwarzer Verleumder — Hanswurst — Horndax — ge meiner Verleumder — erstklassiger Verbrecher — Volks verführer — höllischer Lügcngeist — Modell für ein Kamel — Oberkirchcr Schwarzainsel." — Das „Offenburger Volksblatt" hat in der „Leipziger Volkszcitnng" einen würdigen Partner gefunden; der „gute Ton" läßt viel zu wünschen übrig. Gelvisse Zeitungen werden denselben aber nie lernen, denn sonst sind sie nicht „auf der Höhe der Zeit". Also mir immer darauf losgeschimpft. — Wir wollen noch hinznfügen, datz der Herr Vikar Tr. Krebs nun auch gegen die „Leipziger Volkszeitnng" gerichtlich Vorgehen wird, weil sie in dein obenzitierten Artikel ihn aufs neue beleidigt hat. —' Wegen Zweikampf mit tödlichen Waffen, resp. wegen Kartelltrag-ns verhandelte heute die 2. Ferien strafkammer de- König!. Landgerichts gegen den Fabrik- direklor Artur von Heyden und den Kaufmann Maximilian Stäcker. Es handelte sich um ein Duell, das am Morgen des 16. November vorigen Jahres in der Dresdner Heide zwischen Hauptmann Becker aus Karlsruhe und dem Direktor von Heyden stattfand. Es fand mehrmaliger Kugelwechsel statt, der jedoch unblutig verlief. Der Kauf mann Stäcker überbrachte dem Offizier die Herausforderung und wurde infolgedessen wegen Kartelltragens zu einem Tage Festungshaft verurteilt. Fabrikdirektor von Heyden erhielt 3 Monate Festungshaft. —* Nachdem, wie wir bereits meldeten, das Gnaden gesuch der Grete Beier abschlägig beschicden worden ist, wird die Vollstreckung des Todesurteils Donnerstag früh Uhr im Hofe des Iustizgebäudes in Freiberg durch den Landcsscharfrichter Brandt vollzogen werden. Die Guillotine, die bekanntlich seit Jabren im Dresdner Land- gerichtsgebäude an der Pillnitzcr Stratze aufbewahrt wird, ist gestern nachmittag 6 Uhr nach Freiberg transportiert worden. Leipzig. Der Verband der Hausbesitzervereine Leipzigs hat in einer Vorstandssitzung die Beteiligung des Verbandes an den nächsten Stadtverordnetenwahlen beschlossen, das Bereinigte Bürger-'Wahl - Komitee soll ersucht werden, schleunigst die vorbereitenden Schritte zu tun. — Dieser Tage ist mit den Vorarbeiten zur Errichtung des viel- genannten Monumental - Brunnens am dienen Rathanse begonnen worden. — Ein stellenloser Kellner verübte in einem im Nanstädter Viertel gelegenen Lokale eine recht rohe Tat. Tr drang in das Lokal ein, sing zu Lärmen an und schlug den Wirt, der ihn zurcchtmieS, mit einem Bierkrug auf den Kopf. Der Kellner, der sich wie ein Wilder benahm, wurde gefesselt zur Wache gebracht. Leipzig. Am Montag abend und in der darauf- folgenden Nacht zum Dienstag ging ein wolkenbruchartiger Regen über Leipzig nieder, wie er in seiner Stärke und in seiner langen Dauer zu den Seltenheiten gehört. Er setzte gegen 7 Uhr abends ein, wurde dann stärker und stärker, nahm nach Mitternacht, begleitet von Sturm, einen so gewaltigen Charakter an, datz teilweise das Wasser ans den Schleusen trat und Keller überschwemmt wurden. Viele kleine Tiere, wie Kaninchen, die sich nicht zu retten vermochten, sind dabei umgekommen, Bäume wurden ge- knickt. DaS Bett der abgelassenen Pleiße zeigte sich am frühen Morgen auf dem Grunde vollkommen mit Wasser bedeckt. Bautzeu. Herr Diakon Joseph Plewka wird am 26. Juli in der Domkirche zu Bautzen das Sakrament der Priesterweihe empfangen, sVcl multos an»08. Zittau. Ein frecher Fahrrad-Diebstahl wurde gestern früh gegen ^8 Uhr in der Görlitzer Stratze verübt. Ein Arbeiter stellte sein Fahrrad vor ein Haus, in dessen Nähe er beschäftigt war. Ein daher kommender Unbekannter be stieg dasselbe und fuhr nach der Meinem zu. Das ge- stohlene Rad ist 70 Mk. wert. Obgleich der Lieb sofort mittels Rades verfolgt wurde, konnte er nicht eingeholt werden. — Der sechsjährige Sohn eines Webers in der EckartSbcrger Stratze machte sich an einem im Hofe der Weberei von Arcnds k Schmidt stehenden Garnbanm zu schaffen; dieser stürzte Plötzlich um und fiel auf den Knaben, dem ein Arm gebrochen und das Handgelenk ausgerenkt wurde. Osiegg. Vergangenen Sonntag, den 10. Juli, brachte nach Vollendung seiner theologischen Studien im Chor- herrnstifte zu St. Florian in Ober-Oesterreich der am 12. d. M. vom Hochwürdigsten Herrn Bischöfe zu Leit- meritz geweihte Herr U. (Georgius) Athanasius Ott sein erstes heiliges Meßopfer in der hiesigen Zisterzienserstifts- kirche dar. Die erhebende Feier wurde durch die vom I'. Aelred Schneider gehaltene Festpredigt, welche die Würde, die großen Pflichten und die Notwendigkeit des Priester- standcs znm Gegenstände der Betrachtung hatte, erhöht. Mögen dein Herrn Neopresbyter recht viele segensreiche Jahre beschiedcn sein! VereittSirachrichterr. Z Radcbcrg. Freitag 24. Juli, abends '/,0 Uhr, Kathol. Arbeiterverein. Sport. sp. Dresden, 2l. Juli. Die Olympischen Spiele, die im vorigen Jahre hier in Dresden mit grotzem Erfolge stattfanden, sollen auch in diesem Jahre wiederholt werden. Als Termin ist der 16. August in Aussicht genommen. Die Veranstaltung wird diesmal von dem Gau Ostsachscn des Verbands Mitteldeutscher Ballspielvereine getroffen werden. Zum Austrag gelangen die Meisterschaften im 100-Meter Laufen, im 1700-Meter-Laufen und im Weit sprung. ferner im Dreikampf, bestehend aus 200-Meter- Laufen, Kricket und Hochsprung. Außerdem gelangen noch Konkurrenzen im Ballweitwerfen, im Tauziehen und im 300- und 400-Meter-Stafettenlauf zum Anstrag. sp. London, 21. Juli. Bei den Olympischen Spielen schlug Sheppard (Amerika) im 800-Meter-Lauf in 1 Min. 72.4 Sek. den Rekord; Lungni (Italien ist Zweiter vor Braun (München), der fünf weitere Gegner im Enffpor^ alänzend besiegt; Hoffmann (Berlin) wurde Zweiter ini 200-Mcter.Lauf und Trieloff (Duisburg) Zweiter im 400-Meter-Lauf. Freischmidt (Köln» beyauptete im Wasser- kunsthochfprtngeil den zweiten Play. 40000 Zuschauer be wunderten den glänzenden Sport. Neue- vom Lage. Berlin, 21. Juli. Die Oefsmmg der Leiche des tot ausgefundenen Kaufmanns Julius Engel ergab Selbstmord als Todesursache. Zahlungschwierigkeiten sollen ihn in den Tod getrieben haben. Köln. 21. Juli. AuS Solingen wird mitgcteilt, datz der Aufsichtsrat der Solinger Bank die Konkuröanmeldnng beschlossen habe. Hamburg, 21. Juli. Ein bedauernswerter Unfall ist bei einer Felddienstübung im Lockstedter Lager geschehen. Der Kanonier Postel wurde von scheugewordenen Pferden nmgerissen und von dem nachfolgenden Geschütz überfahren. Der furchtbar Verletzte verstarb kurze Zeit Zeit darauf. München. Gegen den Hofrat Kistler ist am 19. d. M. die gerichtliche Voruntersuchung wegen Verleitung zum Meineid eröffnet worden. Frankfurt, 2l. Juli. Tie „Franks. Ztg." weiß zu berichten, daß gegen den Bürgermeister von Husum, Tr. Schücking, ein geheimes Disziplinarverfahren eingeleitet worden ist, weil er in mehreren Zeitungsartikeln und in einem Buch über „Tie Reaktion in der preußischen Ver waltung" eine linksliberale Gesinnung bekundet haben soll. E s s e n , 21. Juli. Bei den Rettnngsarbeiten erfolgte ans der Zeche EarolnS Magnus ein Einsturz, bei welchem zwei Bergleute schwer verletzt wurden. Franzensbad. 2l. Juli. Ans der Stratze zwischen Eger und Franzensbad ereignete sich ein schwerer Auto- mobilnnfall. Eni Automobil stieß mit einem Einspänner zusammen. Die Insassen des Kraftwagens, der Direktor der Unionbank in Böhmen, Moritz Reichenfeld, und die Schauspielerin des Wiener Deutschen VolkStheaterS Fräulein Lilly Marbcrg, erlitten schwere, der Chauffeur leichte Ver letzungen. DaS Pferd wurde getötet. Die Verletzten wurden nach Franzensbad zurückgebracht. Das Automobil ist unbrauchbar geworden. Der Kutscher des Einspänners und der Insasse käme.-, mit leichten Verletzungen davon. Gmiind. Auf den greisen Vetter des Kaisers von Oesterreich wurde vorgestern ein Attentat verübt. In Gmünd. Ivo sie zum Sommeraufenthalt weilen, fuhren Erz herzog Rainer und Gemahlin nach Gnndschachcn spazieren, als sic ein unkn kannter Mann mit einem Messer überfiel. Der Diener sprang vom Bock in den Wagen, entrang dem Atteittäter das Messer und warf den Mann in den Graben. Mittlerweile fuhr de« Erzherzogs Wagen davon. Der Atteittäter, ein angerrnukenes Individuum, wurde verhaftet. Erzherzog Rainer ist 8l. seine Gemahlin Marie 82 Jahre alt. Ofen-Pest, 2l. Juli. Ein Wolkenbrnch ist gestern über Obernngarn niedergegangen und hat enormen Schade» angeriehtet. In Vereczke sind 16 Personen nin- gekominen. Der Latercza schwemmte zwei Häuser mit 1l Insassen fort. Eisenbahndäiiime wurden weggerissen. Paris, 2l. Juli. Aus dem Marsselde wurde eine zweite Station für Fnnkentelegraphie unter Benutzung des Eiffelturmes errichtet. EI Madrid. 21. Juli. Im Dorfe Tremp bei Lerida wurde eine Niederlage von Explosivstoffen, darunter mehrere Bomben, entdeckt; drei Männer und eine Frau wurden als verdächtig in Haft genommen. Malmö, 2t. Juli. Zu dem Dynamitattenictt auf das Logicrschiff Almathea wild bekannt, datz der zuerst ver haftete Tischler Nielson jetzt ebenso wie dst- beid.m andeicn Verhafteten Streu und Rosberg die Tat eingestaitt en hat. Nielson, der nnverheiratet ist. wollie das Altcittat allein ansführen. Der Dynamitdubsiahl sowie auch der Anschlag ist von Rosberg anaeregt worden. Hongkong, 2t. Juli. Die jüngsten Nebel schlvem- milngen haben die Ernte vollständig vernichtet. Gegen j 300 000 Personen leiden Hungersnot. LeLeHTMirirrt' Frankfurt a. M., 21. Juli. Im Znsaiiiinenhang mit dem !l. Deutschen Turnfest feierte der akademische Tiiiiibimdverband der nicht farbeiitragendeii Turnvereine aus deutschen Hochschulen sein 27jälniges Bestehen durch einen Feslkoinmers, dessen Leitung in de» Händen des Bniidesvorscheiide» Richard Wöbbeting-Mai bürg lag. Ans die Begrüßungsansprache, die der 2. Vorsitzende des aka demischen Turiibiindes .ttöliler-Marbnrg gehalten batte, er widerte im Namen der (döste Geiieralleiitiiaiit b. Ehapnis. Das Fest, in dessen Verlaus Hiildigiingslelegraiiiiiie au den Kaiser, den .ttroupriiizen und Prinzen Lskar abgesandt wurden, »erlief glänzend. F r a n k f ii r t a. M., 22. Juli. (Deuisches Turnfest.» Das Wetter ist wieder trübe und kühl. Von 6 Mir früh an finden die noch aiisslehendeii Wettkämpfe iw Fechten, Ringen und Schwimme» statt. Zahlreiche aktive Turner wohne» de» Hebungen bei. Unter großer Beteiligung wurde beule srüb eine Turnei sabrt ans den Feldberg unter- iiommeii. Heute nachmittag erfolgt die Verkündung der Sieger. Der akademische Tuiiibiind, der gleichzeitig mit dem Turnfest sein 27jäbriges Jubiläum feiert, unternahm im Aiischlns; au den gestrigen Festkoiiimers heute früh mit „alle» Heilen" einen Ausflug nach Rndeslicim und dem Niederwalddeiikinal. Köln, 21. Juli. Nach einer Meldung der „Köln. Ztg." ans Neiiyork hat die Regierung von Guatemala dem Staatsdepartement mitgeteilt, datz zwischen 'Nicaragua »nd Honduras der Ausbruch eines >trieges bevorstelie. Köln, 2l. Juli. Der „Köln. Ztg." wird ans Trier gemeldet: Bei dem Balmban Wittlich-Laim ging im Tunnelbau ein Sprenggeschoß zu früh loS und verletzte vier Arbeit-r schwer. Paris, 22. Juli. Der Staatsanwalt hat gegen den Bischof Marly die strafrechtliche Verfolgung eingeleitet, weil er die event. Käufer ehemaligen K'nchengul S mit Exkommunikation bedroht hat.