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.IDA UM U Gßr«: Sn Sonn« und Festtagen Gottesdienst mn S. nachm. 2 Uhr; an Wochentagen hl. Mefie nm 7 Uhr MatztSerr Sn Gönn« und Festtagen LoUrSdtenft nm VF «nd S. nachm, um 2 Uhr; an Wochentagen hl. West« um 6 Uhr. »altzttzr Sn Sonn- und Fesnagra früh VF Uhr hl. weil und 8 Uhr Hochamt und Predigt. 2 Uhr nachm. Vesper; au Wochentagen früh « Uhr hl. Messe. Neicheuau. An Sonn» und Feiertagen Gottesdienst (Hoch vmt und Predigt) vorm. >/,S Uhr, Nachmittags-Andacht um 2 Uhr An Wochentagen heil. Messe um 8 Uhr. Montaaund Donnerstag wird in der Pfarrkirche in der Regel keine hl. Messe gelesen. Dom Juni bi» September Gottesdienst: Still« heil Messe und Altar» rede alle 14 Tage in OppelSdorf (Hotel zum Bad). Zlofenlhakr Sa Sonn- und Festtagen GottrSdteast um S und um 9 Uhr; an Wochentagen um 6 Uhr, au allen Sonnabenden 8 Uhr Fchlr>t»»akde r Sn Sonn« und Festtagen Frühmesse 7 Uhr Schulmefie V.9 Uhr. Hochamt mit Predigt '/,10 Uhr, Andacht um 2 Uhr; an Wochentagen um 6 und um 7 Uhr hl. Mefie. Kdter: Jeden zweiten und vierten Sonntag tm Monat nm S Uhr unt nachm. 2 Uhr. Wochentag» jeden Mittwoch (mit SuS» nähme der Ferien) um 6 Uhr, tm Winter aber um 7 Uhr Gottesdienst. Hettcnsorfr Sn Sonn» und Festtagen S Uhr Frühmesse,S Uhr Hochamt und Predigt, nachm. 2 Uhr Vesper mit hl. Segen. — An Wochentagen um 7 und 9 Uhr hl. Mefie. Alttanr Sn Sonn- und Festtagen hl. Mefie '/«.7, V,8 Uhr mit Predigt, S Uhr Predigt, V,10 Uhr Hochamt; nachm. 2 Uhr An dacht mit Segen. Beichtgelegeaheit täglich. Sn den Wochentagen hl. Messen um 6 und 8 Uhr. Sm Dienstag und Freitag um 7 Uhr. Herrenlose Erbschaften. unsere Redaktion macht unseren Abonnenten nähere Mitteilungen gegen Sin senbung von bv Pf. in Marken für entstehende Porto- und Schreibkosten. Allen Anfragen ist die vorstehende Nummer betzusagen. 98. Zirka 76 Mark liegen bereit für Anverlvandte des am 12. November 1803 zu Königsberg geborenen, am 3. Januar 1908 zu Hövel verstorbenen Bäckergesellen Franz Nit sch. 90. Zirka 1200 Mark liegen bereit für Anverwandte der am 29. März 1844 zu Neundorf geborenen, am 14. De- zember 1907 ebenda verstorbenen ledigen Marianna Lux. Sie war die Tochter des Bauers Johann Lux und seiner Frau Juliana, die eine geborene Nentwig war. 100. Eine Erbschaft liegt bereit für Nachkommen Und Anverwandte des am 26. Februar 1770 zu Iggelbach, Ge meinde Elmstein geborenen Johannes Burkhard und des ebenda geborenen Bruders Theobald Burkhard. 101. Zirka 2500 Mark liegen bereit für Nachkommen und Anverwandte der am 16. November 1898 zu Pelplin verstorbenen unverehelichten Wirtin Auguste Hoffmann aus Pr.-Stargard. Marktpreise t« Löba« am 18. August 1910. Gpielpls« der Theater in Dre-de». Bleibt bis mit 10. September geschlossen. »Snigl- Gchemspleltz«»». Vom 7. August bis 10. September finden die Opernvorstelluogen im König!. Schauspielhause statt. Sonnabend: gtdelio Anfang VF Uhr. Sonntag: Orpheus in der Unterwelt. Anfang VF Uhr. Stefidenzlhealer. Sonnabend: Zapfenstreich. Anfang 8 Uhr. Sonnrag: «lt-Heidelberg. Anfang 8 Uhr. Zentral - Theater. Sonnabend: Gelbstern. Snsang 8 Uhr. Sonntag, nachm. VF Uhr: Die blaue MauS; abends 8 Uhr: Gelbstern. Konzerte. König!. Belvedere Ans. 8 Uhr. «rohe WirtschaO «nf. 4 Uhr. LuSstellungSpalast.Ans. VF Uhr. Waldschlößchen-Terraffe VF Uhr. Schlachthof-Restaura» t V,6 Uhr. Prtehnitzbad Ans. VF Uhr. «arlSts«. Deutscher Kaiser (Pieschen) 8 0. KönigShof (Strehlen) «nf. 8 0. Kleines Theater (HofvrSu-Kab) Ans. VF Uhr. Flora-BaristS (Striesen) 8,Uhr. Hageubeck (Bayreuther Straße) 8>/i Uhr. «Fiel»!«» der Theater i« Leipzig. RrueS Theater. Sonnabend: Die Nibelungen. Sonntag: Tiefland — SlteS Theater. Sonnabend: Der Graf von Luxem burg. Sonntag: Die geschiedene Frau. — Gck>a«iv,en,au». Sonnabend: Der Meisterdieb. Sonntag: Krieg im Frieden. - Reue» Operetten Theater Zentral-Theater-. Sonnabend und Sonntag: Pariser Sitten. niedrtgsi höchster ntedrtgsi höchster a» 4 a» >4 "I 4 a» 4 Weizen tol. weiß Grütze . . LOK« 19 — SO — pl. so stx do. gelb SO , 10 80 10 60 Kartoffeln KO , 2 40 2 80 10 1« 10 10 Butler. . 1 , 2 SO 2 70 do. neu SV „ s 10 9 60 Molkereibtr. 1 , — — 2 d« Roggen iul. SO , 7 — 7 25 Klee. rot. SO » — — — — do. neuer SO , s 80 7 — Kneel(Knör.)SO . — — 12 — Gerste tnl. SO , 6 80 8 — Hetdekorn SO , 10 — — do. auSl. SO , — — — — Raps... SO , 10 — 10 7ö Hafer tol. SO , 7 — 7 90 Heu ... SO . 2 so 3 — do. neuer SO , — — — — StrobF.-D.ÜOO. 22 — 24 — «ktortaerbs SO . 14 — IS — do.Masch -Dr. . 20 — — — Kocherbsen SV , 12 so 18 — Weizenkleie SO . S so S Futterbseu 50 . Wicken... SO . 9 8 sc- 2S 10 9 SO Roagenkleie SO . Weizenmehl SO , S 1» 70 SO 6 18 SO Mais... SO , 9 — 10 — RoageamehlSO , Linsen . . SO , 10 50 12 so Hirse... SO. IS — 17 — — — «ne Mandel «er 1.0S -1.IS Mk- Marktpreise za Görlitz am 18. August. 50 S 50 Preise für 100 Ics vc n 4 b iS 4 Preise für 100 tc^- vo n b Wetzen weiß, alt . Kartoffeln.... s do. neu . 19 so 20 20 Heu, alt .... — — — Wetzen gelb, alt . — — — — do. neu ... . — — s do. neu . 10 — 19 60 Weizenkleie . . . — — 10 Roggen, alt . . . 14 — 14 50 Roagenkleie . . . — — 10 do. neu. . . — — — — Langstroh .... — — 4 Gerste, alt. . . . — — 14 — Krummstroh . . . — — 2 do. neu . . . — — — — Erbsen 21 30 26 Hafer, alt ... . IS 10 IS 60 Eßbutter (1 Kilo) . 2 SO 2 do. neu ... 18 so 14 — Kochbutter (1 Kilo) — — 2 Eier (eine Mandel) — 7S Ii20 10 60 Abonnenten Inserenten I< der > haben an der » Sächsischen Volkszeitung Sächsischen Volkszeitung ^ Dresden-A., FMnitzer Stratze HS ^ Dresden «A., Fillnitzer Stratze HS 1^ werbet weitere Abnehmer, verlanget Probeuummern oder sendet Adressen von Mitbürgern ein. von denen Ihr annehmt, datz sie aus christ- ein nicht zu unterschätzendes Insertionsorgan. Die weite Verbreitung, II' sowie der Umstand, daß die Zeitung in vielen Vereinen von Hand zu Hand II geht, wodurch der Leserkreis bedeutend größer als die Auflage ist, verspricht r. sicheren Erfolg. — Da schwindelhafte Anpreisungen streng ferngehalten II werden, genießen unsere Inserenten das Vertrauen der Leser. — Inserate I' werden billigst berechnet, bei öfteren Einschaltungen entsprechenden Rabatt. I» lichen, Boden stehen und «in christliche» Blatt beziehen können. — 34 - Träne über sein hager gewordenes Gesicht. Er gab keinen Laut des Schmer zes von sich, er wagte kaum zu atmen, um Angelas Ruhe nicht zu stören, in ihm aber brauste wie Meereswogen ein lauter, eintöniger Nus: „Mörder I Mörder I" I h r Mörder! Und er hätte doch jeden Blutstropfen einzeln hingeben mögen, wäre es zu ihrem Glücke notwendig gewesen. Im Zimmer lvar es fast dunkel. Die Haushälterin hatte einmal den Kopf zur Türe l>ereingesteckt und war beruhigt wieder davongegangen, als sie den Arzt ani Bette sitzen sah. Der rührte und regte sich nicht. Vielleicht aber ahnte das ihn beoback)- tende Mädchen, in denen Brust seit vielen, vielen Wochen schon ein gewaltiges Niederringen von Leben und Glück gewesen, das Schlachttoben in seinem Ge- müte. Allgemach wurde in ihrem Antlitz die kalte Verzweiflung von Weh- wütiger Trauer verdrängt. Und auch diese machte Platz. An ihre Stelle trat nach und nach das Dämmern der Hoffnung. Endlich — Heßlaudt sas; da wie ein Steinbild, seine Tränen tvaren ver siegt - stahl sich Angelas Hand unter der Decke, wohin sie sich geflüchtet, her vor, legte sich — ein Hauch fast nur — auf des Arztes Arm und blieb dort, bis die trockenen Lippen die Worte formen konnten: „Ist der Wille so stark?" Kaum vernehmbar kam die Frage zu ihn:. Er aber jaulte innerlich auf: „Sie lebt, sie lebtl" „Wie stark, Angela?" sagte er sanft. .Das; er alles im Menschen nicderzwingt. Alles! Auch den . . ." Sie brach ab. Sie vermochte das Wort nicht auszusprechen. „Alles!" rief Leo überzeugt. „Auch den Wahnsinn! Der Wille ist all mächtig. Er schafft neues Leben, wo die Verniclstung hauste." Angela zog ihre Harrd zurück. „Das klingt tröstlich!" sagte sie mit einem tiefen Seufzer. Und wieder blieb es still im Gemach Leo hielt den Atem an. Sein großer Schmerz war ein großes Freuen geworden. Jetzt kam die Heilung! Jetzt kam das Grünen und Blühen! Und noch einmal begann Angela leise: „Ich glaube, zu Ihnen könnte ich Vertrauen fassen!" Als er. wunderlich bewegt durch ihre Worte, nichts erwiderte, sprach sie nach einer Pause weiter: ^ „Ich will Ihnen sagen, weshalb. Sie geben der Wahrheit die Ehre. Sie haben nickst gezaudert, mir das furchtbare Schicksal zu enthüllen, das meiner wartet, überlasse ich mich trotzig dem Grame, der nichtstuerischen Ver zweiflung. Sie haben mir nicht einmal von Pflichten geredet, denn Sie wissen reckst gut, daß auS dem starken Lebenswillen das Pflichtgefühl von selber keimt ... Ich sage nickst, daß ich zu Ihnen Vertrauen habe. Wenn aber je wieder zu einein Menschen, dann gewiß zu Ihnen. Sie heucheln wenigstens nicht. Heuckx'lci ist mir zuwider wie die Sünde!" Er kuckte staunend, mit lcuckstenden Augen, gelauscht. Welch ein Wun der! So viel hatte Angela hier noch niemals zusammenhängend gesprochen. Und was sie geredet, war durckstxicht. Trotz der lähmenden Angst, die seine Drohung über sie verhängt, war ihr Geist der Sammlung fähig geworden. Wie reich mußte dieser Geist sein, Laß er eL konnte! LeoS Seele jubelte hell — 35 — auf: „Gerettet! Jetzt erst dem Tode abgerungen, jetzt erst!" Er war nicht so eitel, sich diesen Sieg zuzuschreiben, aber er gedachte auch nicht einen Augen blick des ernsten Mädchens, obgleich sie längst wußte, wen ihr Klagen, Jubeln und Jauchzen in Tönen von Todesbanden erlösen sollte. „Ich danke Ihnen!" sprach er jetzt zu Angela, indem er sich erhob. „Sie sollen mit mir zufrieden sein. Ja, ich sage die Wahrheit, sobald es mir als Pflicht erscheint, sie auszusprechen. Und so will ich Ihnen auch gleich ge- stehen, daß ich in der letzten qualvollen Viertelstunde bereute, sie Ihnen ge- geben zu haben. Ich leide immer ein wenig mit meinen Kranken. Das ist das Uebel." „Dann will ich mich bemühen. Sie in Zukunft recht wenig leiden zu lassen!" sprach Angela schüchtern. ,O, wenn Sic mir die Freude machen wollten!" rief er dankerfüllt. ..Versuchen will ich es!" versprach sie. „So werden Sie auch jetzt versuchen zu schlafen!" redete er zu. „Ich schicke Ihnen sogleich Frau Mahling. Adieu!" Er berührte leicht ihre jetzt heißen Finger, und freudestrahlend ging er hinaus. Gerrrud tvar eine gefeierte Ballschönheit geworben. Sie tanzte gern und gut, ihr Jugendnutt und ihre Heiterkeit hatten etwas Strahlendes, Hin reißendes, dessen Zauber sich auch nüchterne Menschen nicht ganz entziehen konnten. — Ihre Mutter war eine gänzlich poesielose, nüchterne Natur. Zur Un- zufriedcnheit geneigt, ließ sie nur gar zu gern ihr „Ich" in den Vordergrund treten, und es war nicht Liebe zu Gertrud, die sie in einen Strudel von Ver gnügungen trieb, sondern die Sucht, mit der anmutigen Tochter zu glänzen. Sie ging nicht einmal mit der Absicht in Gesellschaft, für ihre Tochter einen Mann zu suchen, denn Gertruds Heirat mit Vetter Herbert war für sie eine festbeschlossene Sache, an der es nichts zu rütteln gab. Aber die „Gesellschaft" dünkte ihr immerhin als Mittel zum Zweck. Die Hellwigschen Finalen befanden sich schon längst in Unordnung. Indem Frau Hellwig ein großes Haus machte, sollte den Leuten über die miß- lichen Verhältnisse der Kaufmannsfamilie Sand in die Augen gestreut wer den. Die Eltern Gertruds waren aber durchaus ehrenwerte Charaktere. Sie hatten nicht im Sinne, durch ein luxuriöses Leben andere zu schädigen. Sie wollten nur als „Blender"'ihren Kredit wieder befestigen. Herbert Nord- Heims großes Vermögen war ihnen gewiß. Der reiche junge Mann konnte sehr wohl ohne erhebliche Opfer die Verbindlichkeiten der HellwigS einlösen. Daß Herbert und Gertrud einer Vereinigung Schwierigkeiten entgegensetzen würden, daran dachten HellwigS nicht im Entferntesten. WaS die Väter be schlossen hatten, das mußte den Kindern als Las Weiseste und Beste erschei nen. So war es in alten Kaufmannshäusern stets gehalten worden, sehr zum Nutzen der Firmen. Gertruds gelegentliche Aeußerungen über Liebe und Ehe nannte die Mama verschroben rmd nahm sie nicht ernst. Ihre Moral fiel völlig mit der Pflicht zusammen. „Man heiratet, um zu lieben," sagte sie. Sie fand an ihrem Steffen Herbert äußerlich und innerlich nichts auszusetzen. Gertrud, sagte sie. könne ihren Eltern nicht dankbar genug sein, daß sie ih.