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D ichte an den Tagen vor Sonn- und Feiertagen von 6 Uhr abend» an. Wochentags hell. Messe trüh 7 llbr. Mor1,«-A«»,Le KresSe» - Ktrlese» (Wittenberger «trabe). 9 Ubr heil. Messe. H»f,rrlttrche der Mriedrtch-adt (Frtedrichstratze 50). l An Sonn« und Festtagen bl-Messe vorm. 7 llhr, mit Au-nahme des 2. Sonn tag» im Monat, an dem Gotte» dienst im «tadtkrankenbauS ge halten wird. vorm. 9 Uhr heil. Messe, Predigt und heil. «egen. Nachm. 2 Uhr Andacht mit heil. Segen. Wochentags vorm. >/«8 Uhr heil Messe- Gelegenhett zum Beichten an den Tagen vor Sonn- und Festtagen nachm. 4 Uhr, an diesen selbst vorn». 6 Uhr, an den Wochentagen vorm. '/,7 Uhr. A»s«»tt«enstist»Iirche (Grobe Plauensche Strotze 16, 1. Liage). «orm. V,ö Uhr hl. Messe, abends 6 Uhr Andacht mit hl. Segen. Wochentag« heil Mess, >/^ Uhr. Kresden-Ktrehle« (Turnhalle der 23. BeztrlSschule, Mockritzer Straße IS.) 48orm. S Uhr heil. Messe mit Predigt. A«pell, »» Vrndr«.^S0ta» (Fernst,. (9107): Frllh 7 Uhr hl. Messe mit Exhorte, S Uhr Predigt und bl. Messe, nachm. 2 Uhr der heil. Segen. Werktäglich heil. Messe um 7 Uhr, Montag und Donnerstag im Albertstiste. Sonnabend 4—S Uhr Beichtstuhl. Marienkirche Irrsden-tzotta (gernspr. 6914). Bonn, v Uhr Hochamt mit Predigt, nachm. >/r3 Uhr Segensandacht. Wochentags früh 7 Uhr hell. Messe, Donnerstag und Freitag >/r? Uhr. Kt. Joseph - Ha,,He ,n Krerden-Hktesche» (LetSntgerstr. Kernspr. 10307): Frühmesse um >/,? Uhr, Hauptgottesdienst (Pre digt und hl. Messel um VzlO Uhr, «egensandacht nachm. 6 Uhr. An Werktagen ist die heil. Masse Montag und Donnerstag 8 Uhr, di« übrigen Tage V«8 Uhr. Karnisoutlrche: An Sonn- und Festtagen vorm. S Uhr Gottesdienst- Adorf. (Fcrnspr. 144): Borm. >/,10 Uhr Hochamt und Pre- digt, nachm. >/«3 Ubr Andacht. In der Woche täglich früh -/.7 Uhr bl. Messe, an Montagen 7 Uhr heilige Messe für die Schulkinder. Bor und noch jedem Gottesdienste ist Gelegenheit zur hl. Beichte. Annaverg. (Fernspr. 462.) Sonn- und Festtags vo«n. S Uhr Hochamt mit Predigt, nachm. 3 Uhr ScgenSandacht. nachm. Vz4 Uhr Taufgelegenheil. Wochentags früh ' 28 Uhr heil Messe. Mittwoch Schulmesse. Aue. (Aernspr. 865). Bonn. V2I0 INr Hochamt mit Pr«, digt in der Turnhalle beim Schützenhaus. Wochentags hl. Messe früh 7 Ubr in der Hauskapelle, Goetbestraße 3. II. Aueröach i. B. (Kernspr. 438.) Sonn- u. Feiertags 7 Uhr Früh- messe (vorher und nachher Gelegenheit zur hell. Beichte), vorm. t/,10 Uhr Hochamt und Predigt. Jeden dritten Sonntag im Monat Mt das Hochamt in Auerbach aus und wird dafür in Falken, stein (Echützenbau«) gehalten. ZSorua. II Uhr heil. Messe und Predigt. tzhewnitz I, kath. Pfarrkirche, Rvßmarkt (Fernsp. 1609). Sonn- und Festtags von 6 Ubr früh an hl. Beichte, um '/«7 und */«8 Uhr hl. Messen. 9 Ubr Predigt und Hochamt, '/,11 Ubr Schul- gotteSdienst, abends 6 Uhr Andacht. Au den Werktagen hl. Messen 6, 7 und 8 Uhr, abends um Uhr Andacht. Taufen jeden Sonn- und Feiertag t/,g Uhr und Donnerstag 3 Ubr. Jeden Sonnabend von 6 Uhr abends an hl. Beichte. tzye««itz H» St.-JosephS-Pfarrkirche. (Kernspr. 3957.) >/,8 Uhr Frühmesse, '/«10 Uhr Hochamt mit Predigt, nachm. '/,3 Uhr Andacht. An den Wochentagen 8 Uhr hl. Messe, Fi eitag umUhr Schulmesse. Deuöen. 9 Uhr vorm. Predigt und Hochamt, '/r^ Uhr nachm. Segensandachr. Hlauchau, Schloßüapelle. Vorm. '/,10 Uhr heil. Messe und Predigt. Hrimmr. 9 Uhr Predigt und Hochamt. A«rn»»kretschen. Gottesdienst um 9 Uhr. Auverluslurg, kath. KirLe (Fsrnspr.: Wermsdorf Nr. 8). Borm. 9 Uhr Predigt und hl. Messe oder Hochamt, nachmittags 2 Uhr SegcnSandacht Hkiugenthak. Kathol. Kirche. (Fernspr. 215.) Jeden Sonn- und Feiertag früh 7—8 Uhr heilige Beichte und Komuotou, 9 Uhr Hochamt und Predigt, >/,8 Uhr Andacht, 3 Uhr Taufen. Wochentags heil. Messe */,8 Uhr, Mittwoch Uno Sonnabend um 9 Uhr. ASul-stei«. (Hotel Deutsches HauS) Früh V,8 Uhr heil. Beichte, Uhr Hochamt und Predigt. Aöhfcheulrsda. Jeden 2. Sonntag im Monat um 10 Uh» heil. Messe mit Predigt tu Wackerbarth» Ruhe. Nach dem Gottes dienst Taufe. Marienkirche ,«-feiptig-Mkagwih.Ainde»au, als P.stadresse deS Pfarramtes i or »ülttg: Leipztg-Lludenao. KarbHeine-Liroße Nr. 110. (F.rnkpr. 6822.) -/,7-9 Uhr hell. Beichte. 7 Ubr heilige Messe. 9 Uhr Hochamt mit Predigt, 11 Uhr Schulmesst mit Altarrede, 4 Uhr Taufen, 6 Uhr Andacht mit heiligem Kege». J-den Sonnabend abend» von '/,?—>/,9 Uhr Gelegenheit zur heil. Beichte. cfeiprig - Mendnit, LI. ^a»re»ti»,klrche. (Kerntpreche, 7814). Früh 7 Ubr hl. Messe, vorm. 9 Uhr Predtgt und Hochamt nachmittag 3 Uhr Vesper. <fetp»ig, Kt. Artnitattsklrche r (Fernsp. 2507.) >/,7 Uhr heil. Messe mtt «l>ar>ete, 8 Uhr SchulgotteSdienst, 9 Uhr Predigt und Hochamt. II Ubr bei. Messe, abends 6 vhr Andacht. MarienSer- t.K. (Fernspr. 110.): An Sonn- und Festtagen 7 Uhr Gc2genh5t zur hl. Beichte und Kommunion, 9 Uhr hi. Messe und Predigt, 2 Uhr Andacht und hl. Segen. Sa Wochen« tagen bell. Messe um 7 Uhr, Dienstag und Freitag um 6 Uhr. WarkrangSdt. (Katholische Kirche). Jeden 2. Sonutag im Monat vorm. 10 Ubr Predtgt und hl. Messe. Meitzen-LrieSifcht-al, St. ZSenuokircht. Wettinerkratze l5. r(Kernspr. 529). 7 Uhr Frühmesse (Jugendkommunion). 9 Uhr HauptgolteSdtenst, >/,4 Uhr Taufen, 7 Uhr Segensandacht Mügeln. Jeden ersten Sonutag im Monat 9 Uh, Gottes dienst in der Turnhalle der Schule, BtSmarckstratze Nach dem Gottesdienst Taufen. Grknitz t. Mr Vorm. 8 Ubr BotteSdien^in der Aula der 2. Bürgerschule. Bor dem Gottesdienste ist Gelegenheit zur heil. Beichte: nach demselben sind Taufen. Hlvernhau. Jeden letzten Sonntag im Monat resp. 2. Feier tag der hohen Feste um >/,10 Uhr Gottesdienst tn der Aula der neuen Samte. Millnih, Schloßkapesse: Jeden Sonn- und Feiertag '/,9 Uhr heil. Messe uni Preoigt. Zltrn-, A-farrkirchr: (Fernspr. 2691). Früh '/,7 Uhr heil. Beich'.c, Uhr Kindergottesdienst, 9 Uhr Predigt und Hochamt, nachm. 2 llbr Mcnieuandacht und heil. Segen, '/^ Uhr Taufen. Wochentags »/,7 Uhr hl. Messe. Mittwochs 7 Uhr Schulgottestnenst. Zekane» t. N«i (Fcrnspr. 531.) Borm. 7 Uhr Frühmesse vorm. 9 Uhr Pred,gr und Hochamt, 11 Uhr Schutmesse, nachm. V-3 Uhr LegenSandacht. An Wochentagen vorm. 6 und 9 Uhr hl. Messe. Aaveverg. (Fernspr. 2987.) Vorn». 9 Uhr Predigt und Amt, Sammlung für die orientalischen Kirchen, '/,3 Uhr Segensandacht. Seönih. (Fernspr. 369.) An Sonn- und Festtagen Gottes dienst im Sommer um 9 Uhr, im Winter um '/«w Uhr, Nachmittags- audacht um 2 Uhr, an Wochentagen im Sommer um '/.7 Uhr. im Winter um 1/48 Uhr. SchulgotteSdienst tm Sommerhalbjahr Dienstag und Freitag um 7 Uhr. Thammenhain. (Freiherrltch v. Schönbergsche Schloßkapellr) Jeden Sonn- und Feierlag um 9 UhrGotteSdienjl. Mechfelvur^er Schlotzktrche. '/,I0 Uhr Predigt und Hochamt nachm. Uhr Segensandacht. Werktags 8 Uhr hl. Messe, abend« V,8 Uhr Abendgebet, Freitags und Sonnabends abend Uh, Segensandacht. Merda». (Fernsprecher: 498). GotteSackerkopelle: Mo, gen s >/,7 U^r hl. Beichte. 7 Uhr gestiftete heil. Messe für Se. Majestät Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, 9 Ubr heil. Messe mit Pre digt, Uhr Laufen. Nachmittags ist kein Gottesdienst. Murren. (Fernspr. 827.) 7 Uhr heil. Beichte und Kom munion, 11 Uhr Predigt und hl. Messe. Wochentags >/«7 Uhr hell. Messe. Zwick«», Msarrktrche (Fernspr. 879.) Vorm. '/F Uhr «n- staltSgotleSdienst. '^lO Uhr Hochamt mit Altarrede, ^11 Uhr SchulgotteSdienst (Schulkapelle), nachm. 3 Uhr Taufen, abends 8 Uhr Litanei und hell. Seaen. Woche,tagS heil Messe um 7 Uhr. Altenkur,, kat-oktfche Atrche, Hohe Strotze 18. Jede» Sonn- und Feiertag morgens l0>/. Uhr Hochamt und Predigt Am ersten Sonntag tm Monat: 8 Uhr Militärgvttesdienst 10>/, Uhr Hochamt und Predigt. Nachm. 2 Uhr an Sonn« und Festtagen Katechese, darauf Andacht. M«fttz, katholisch« Airche. Jeden Sonn- und Feiertag morgens 8 Uhr Hochamt und Predtgt, 2 Uhr nachm- Audacht. Am ersten Sonntag im Monat morgens ?>/. Uhr Hochamt und Predigt N«»tze«, Domkirche: (Fernspr.: 468.) An Sonn- und Fefi- trgen FrühgotteSdteust um >/.6 .Uhr, HoLamt um 9 Uhr. Vesper nachm, um 2 Uhr. — An Wochentagen hl. Messen um 6 und 9 Uhr La»tzen, wendische MfarrKtrche »- «- t. Arau. An Sonn nnd Festtagen: V»8 Uhr deutscher SchulgotteSdienst, 9 Uhr wendische» Hochamt. l/,l Uhr mittags wendische Vesper. Erostwltzr Hl. Messe: Soun« und Feiertag» 6 und 9 Uhr, a» Wochentagen um 7 Uhr, Besper um 2 Uhr. SchulgotteSdienst Dienstag und Freitag um 9 Uhr. K«uht« bei Bautzen (Schlotzkapelle): An Sonn- und Fest tagen >/«9 Uhr heil. Messe mit Predigt and sakramentalem Segen. 2 Uhr NachmtttagSandacht mit sakramentalem Segen. Vor und ou Sonn« und Festtagen Gelegenheit zur hl. Beichte. An Wochen tagen '/«9 Uhr hl. Messe, abends 6 Uhr Andacht. ^rohsch-««». An Sonn- und Festtagen Gottesdienst um 9 Uhr NachmtttagSandacht um 2 Uhr ; an Wochentagen hl. Messe um 7 Uhr -r»»a«: An Sonn- und Festtagen Gottesdienst um 9. nachm am 2 Uhr; an Wochentagen hl. Messe um 8 Uhr. Aainlh. Sonntag früh 6 Uhr Beichtgelegenheit, 7 Uhr Schulgottesdienst mit Ansprache. 9 Uhr Hauptgottesdienst mit Pre- digl, nachm. 2 Uhr Andacht mit sakramentalem Segen, '.28 Uhr Gelegenheit für Taufen. Taufen zu anderer Zeir sind rechtzeitig anzumetden. Wochentags früh 6 Uhr heil. Messe. Beichtgelegen- heil in deutscher, wendischer und böhmischer Sprache zu jeder Zeit nach vorheriger Anmeldung. A-r»ttz bei Zittau (»ath. Kapelle): Monatlich jeden dritte« Sonntag i/,10 Uhr Gottesdienst, vorher Gelegenhett zur hl. Beichte. Aa«e«»r Sn Sonn- und Festtagen um 9 Ubr Hochamt und Predigt, nachm, um 2 Uhr SegenSaudacht; an Wochentagen hl Messe nm 7 Uhr. A»ntg»h«t«: An Sonn- und Festtagen vorm. 9 Uhr Amt und Predigt, nachm. 2 Uhr Vesper mit hl. Legen. — Sn Wochentage» vorm. 8 Uhr hl- Messe. Hunncrsdors bet Bernstadt. (Kapelle) 9 Uhr heilige Messe mit Predig:. Voiher Gelgenbeit zur heiligen Beichte. Nach dem Gottesdienste kaufen. Zuständiges Pfarramt ist Ostritz i. Sa. In dringenden Fällen wende man sich an das Klosterforstamt tn Kunneredorf. ^üvaur An Sonn- und Feiertagen Frühmesse 7 Uhr (nur während der Sommermonate etwa von Ostern bis Anfang No vember), Hochamt mit Predigt 9 Uhr vormittag, Segensandachr um 2 Uhr nachm. An Wochentagen: Von Ostern bis Michaeli hl. Messe um 6 Uhr früh, Schulmcsse an den Donnerstagen um 7 Uhr früh. Taufen an Sonn- und Feiertagen '^2 Uhr nachm, an Wochentagen nach Ucberctnkunfr. Hl. Deichte an den Vor abenden der Sonn- nnd Feiertage abends von 0-7 Uhr im Winterhalbjahre, abends von Uhr im Sommerhalbjahre an Sonn- und Festtagen vor dem Gottesdienste, nach Ueberein« kunfl zu jeder Zeit. Hi. Kommunion an Sonn- und Feiertagen bei der Frühmesse oder, wenn keine Frühmesse stattfindet, uw '/,8 Uhr und während deS Hochamts, an Werktagen während der hl. Messe. Martrnlleru: An Sonn- und Festtagen Gottesdienst um '/,S and '/.IO Uhr. nachm. >/,2 Uhr wendische Besper. V,3 Uhr deutsch« Marienandacht, 8 Uhr lateinische Vesper; an Wochentage» hl. Messe« «m 6, 7 und '/,9 Ubr. Martrutyal: An Sonn-, Fest- u.id Wochentagen FrühgotteS- atenst gegen >/.7 Uhr, HauptgotteSdtenst gegen 9 Uhr. an Sou»« and Festtagen abends Vr? Uhr Herz-Mariä-Andacht. Aebekschih: Gottesotenst an Sonn- und Feiertagen früh 6 und vorm. 8 Uhr. An Wochentagen um '/,6 und 6 Uhr. Hlenkentersdorf: An Sonn- und Aefnagen Gottesdienst um 9 Uhr, nachm, um 2 Ubr; an Wochentagen ht. Messe um '/,? Uhr. tztterrdorf »ei Atttan. Gottesdienst jeden zweiten Sonntag tm Monat, vorm. */,10 Uhr in der Kapelle, vorher Gelegenhett zur hl. Beichte chftrttz: An Sonn- und Festtagen 6 Uhr hl. Kommunion. '/,7 Uhr Frühmesse, */.8 Uhr Kindergottesdtenst, 9 Uhr Hochamt und Predigt, nachm, um 2 Uhr NachmtllagsgotteSdienst. An Wochen tagen 6 Uhr (im Wirster um >/,7 Ubr) und um 9 Ubr Gottesdienst, - 36 - gerade diesen Mann zum Gemahl ausgesucht hatten. „Eine so liebenswürdige und nicht nur des Geldes wegen vielbegehrte Persönlichkeit!" Die Klugheit gebot Frau Hellwig zuerst, dem Amüsement Gertruds nichts in den Weg zu legen. Warum sollte sie nicht die kurzen Mädchenjahre fröhlich genießen? Selbst die glänzendste Heirat nimmt die Harmlosigkeit und das Blumenhafte vom weiblichen Gemüt. Es galt nur, die Augen offen zu behalten, um allzu eifrige Courmacher von der Tochter abzuwehren. Frau Hellwig hielt sich für sehr geschickt im Aussinnen von Heiratsprojekten. Und so nahm sie sich vor, Herbert sofort energisch nach B. zu berufen, sobald Gertrud Miene machte, einen ihrer Tänzer besonders auszuzeichnen. So lange Gertrud unbefangen alle Huldigungen der jungen Lebewelt entgegen nahm, hatte es keine Gefahr. Gertrud besaß viel Energie, und so hatte sie auch das Peinigende jenes Theaterabends, an dem sie zum ersten Male Bruno Treuenfels gesehen, durch ihre Willensstärke überwunden. Die Zerstreuungen, die ganz dazu angetan waren, ihrer Eitelkeit zu schmeicheln, trugen das ihrige dazu bei, ihr jene seltsame Begegnung ferner zu rücken. Sie ging oft in die Oper, aber sie sah Lreuenfels nicht. Ja, sie dachte kaum daran, daß er ihr einst gegenüber ge sessen. Der Aufenthalt im Theater machte ihr stets große Freude, sie begriff nicht, daß ihre Mutter sich an solchen Abenden langweilte und sie anstrengend nannte. In der Oper „Mignon" gewahrte Gertrud plötzlich wieder Bruno Treuenfels in der gegenüberliegenden Loge. Sie wurde bei seinem uner warteten Anblick blaß und zitterte heftig. Nur mit Mühe gelang es ihr, der Mutter ihre Aufregung zu verbergen. „Wie konnte ich diesen Mann so gänzlich vergessen?" fragte sie sich er regt. Und sie meinte seinen heißen Atem zu fühlen, wie damals, als er sie zum Wagen trug. Kaum zu Hause angekommen, eilte Gertrud, wie au jenem Abend, wo sie Bruno Treuenfcls zum ersten Male gesehen, in das Stübchen der alten Suse. Die Alte begrüßte sie mit demütiger Freude. „Kommt mein Prinzeßchen endlich wieder einmal?" fragte sie schmeichelnd. „Sei nicht böse!" erwiderte das junge Mädchen, die alte Frau lieb kosend. „Ich habe so viel zu tun gehabt! Denke doch, wir leben ja im Kar- neval! Alle Tage ist etwas los! Und ich spiele Theater, und ich darf tanzen, so oft ich will! Es ist einfach köstlich! — Und, siehst du . . . ich will ehrlich sein! Ich wäre auch heute nicht zu dir heraufgestiegen, wenn ich nicht ein An liegen an dich hätte." „Rede, mein Engel," antwortete Suse, von ihres Lieblings treuherziger Freundlichkeit gerührt. „Hast du einen Wunsch? Kann ich dir irgendwie nützlich sein?" „Ach ja! Liebe, goldene Suse)" jubelte Gertrud. „Du kannst, du kannst! Aber schweigen muß du! Schweigen, wie daS Grab!" „Nun, natürlich, mein Zuckerherz I" beteuerte Suse. „Also! Ja, wie sage ich cs doch gleich? Siehst du, eS findet in acht Tagen ein großes Kostümfest statt, vom Künstlerverein, weißt du. Die Billetts sind mächtig teuer, und wir gehen natürlich auch hin. Ich will dir nun mor- gen ein solches Billett geben. Das mutzt du bald Herrn Bruno Treuenfels n,»schicken, damit er auch zu dem Feste kommt. Denn ich yiutz ihn sprechen!" - 33 - Sie nahm die Hände langsam vom Gesichte und sah ihn lächelnd an. Tann blickte sie in den Garten hinaus. Endlich sprach sie leise: Wenn nun draußen unter der Schneelast ein schwaches Pfläuzlein lebt, das sich auflehnt gegen eme freudearmcs Geschick? Freudearm, weil ihm nie mehr die Sonne kommt, von der es einst wußte ... Ist seiner Schwachheit nicht der Tod gewiß?" „Nein!" sagte er fest. „Die blasse Wintersonne schützt und stützt cs genug. Sie läßt es nicht vergehen lind verwehen. Sie klammert sich an seinen zarten Körper, sie haucht ihm ihren Odem ein, sie pflegt es gesund." Das Lächeln lvar, während er sprach, auf ihrem Weißen Antlitz erstor ben. Jetzt krampfte sie die mageren Hände zusammen, und ihren Körper mit aller Willenskraft, die sie besaß, in einer wilden, zuckenden Bewegung nach der anderen Seite des Bettes kehrend, murrte sie in sich hinein: „Ich hasse Sie! Sie sind grausam! Sie mißgönnen mir nur den Tod!" Da war es mit der Selbstbeherrschung des Arztes vorbei. Er liebt; dieses holde Kind, das sich fürchtete vor dem Leben ohne Liebe. Er wollte es für sich retten. Retten selbst mit einem Gewaltmittel. Sich vor dem Bette auf die Kniee werfend, griff er nach Angolas ge schlossenen, widerstrebenden Fingern. Sic fest in seine Hand fassend, rief er schmerzdurchschüttert, anklagend: „Sie wollen in den Tod fliehen nnd flüchten doch nur in ewiges Siech- tum! Sie wollen Ihren Körper töten und treiben doch nur Ihre Seele in den Wahnsinn hinein!" „In den Wahnsinn?" Sie fuhr empor. Entsetzen im Antlitz, starrte sie ihn an. Ihre Augen bohrten sich in: heißen Flehen in seine Augen. Ihre Finger zitterten in seiner Hand, ihr Körper, den er kraftvoll stützte, bebte. Und dis blassen Lippen, denen der grausige Ruf jäh entschlüpft, blieben im tödlichsten Schrecke geöffnet, trocken, unfähig, ein tveitercs zu formen. So saß sie lange. Bis sie endlich, gewaltsam die Lähmung aller Sinne überwin dend, mit einem leisen Aechzen in die Kissen zurücksank. Er bettete sie sanft, ehe er sich von den Knieen erhob und wieder seinen Sitz einnahm. Jetzt tvar er der Mutlose, der Furchtsame, der Angeklagte. Wenn er sie nun getötet hatte mit seinem rohen Zorn? Vor Gott und seinem Gewissen war er dann ein Mörder. Plötzlich blickte sie aus halbgeschlossenen Lidern zu ihm hin. Sie sah das tiefe Weh in seinem Antlitz. Ihr Entsetzen deutete es falsch. „Ich bin schon wahnsinnig, nicht lvahr?" stieß sic wild, mit keuck)euder Brust hervor. Er strich beruhigend, liebkosend über ihre Hände. „Angela, liebe, liebe Angela!" bat er weich. „Fürchten Sie nichts. Der Wille im Menschen ist so stark, so stark! Wollen Sie gesund werden, so sind Sie schon halb gesund!" „Ach!" Sic nestelte sich tiefer in die Kissen. Aber anS geschlossenen Augen be obachtete sie den Arzt. Das Mißtrauen der Schiffbrüchigen in der Lebens- flut, wachte noch in ihr. Er aber wähnte sich unbelauscht. Und seine stahlkräftige Natur, in die- sei, endlosen Wochen angespornt bis zum Erlahmen, forderte ihr Recht. In einer nervösen Schwäche, der er nicht mehr Herr wurde, rann Träne aus „Unter schwerer Anklage,' 8