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fink. Von jedem, der sich nach harten Kämpfen zum Katholizismus dnrchzerungen hat, gewinnt die katho lische Kirche ein lebendiges Glied von hohem Werte und unschätzbarer Kraft; zwischen den wenigen Komversionen und den vielen Austritten ist vermöge der vollständig ge änderten Bedingungen ein Vergleich unstatthaft, mühte aber zu Ungunsten der Letzteren ausfallen. Politische Rundschau. Deutschland. Tic Kaiserzusaiiiulkukuuft in Wiesbaden. Der Zu- sainineukuuft des Kaisers Wilhelm mit dem Zaren Nikolaus wird der Reichskanzler Graf Bülow ans den ausdrücklichen Wunsch deS Zaren beiwohnen, der seinerseits den Grafen Lamsdorff mitbringen wird, ferner werden der deutsche Botschafter in Petersburg. Graf Alvensleben und der russische Botschafter in Berlin, Graf Osten-Sacken in Wiesbaden eintressen. Kaiser Wilhelm wird bereits am 3. November dort eintressen. Ter Zar wird am folgenden Tage gegen Mittag mit Gefolge dort ankommen, an dem Galadiner im Schlosse teilnehmen und abends gemeinsam mit dem Kaiser der Vorstellung „Oberon" im König!. Hof theater beiwohnen. Nach der Vorstellung begibt sich der Zar nach dem Jagdschloß WolsSgarten zurück. Bei der Ankunft des Zaren am 4. November findet ans dein Wies badener Bahnhofe ein groher militärischer Empfang statt. Für den Sicherheitsdienst werden umfassende Mahnahmen ge troffen. Die „Vossische Zeitung" schreibt: „Die Anwesenheit des Grafen Bülow und des Grafen Lamsdorff während des Zusammentreffens der beiden Kaiser in Wiesbaden lägt den Politischen Charakter der Zusammenkunft wahrscheinlich erscheinen, doch wird es wohl dem russischen Gaste überlassen bleiben, diejenigen Punkte zu bezeichnen, über die ein Ge dankenaustausch ihm wünschenswert erscheint." In der Sitzung des BundcörateS am 2!). d. M. wurde die Vorlage, betr. den Entwurf von Bestimmungen über die Beschäftigung von Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeitern in Ziegeleien, sowie den Ansschnhberichten über die Vorlage, betr. die Ergänzung der Bestimmungen über die Arbeitszeit in Getreidemühlen, vom 20. April 1800 und über die Vorlage, betr. Ausprägung von Neichösilber- münzen die Zustimmung erteilt. — Von den 108 Mitgliedern der preußischen General- synodc gehören 02 der konfessionellen Rechten, bi!» der sog. PositivenUnion und 00 den Mittelparteien an. Mehr als die Hälfte der Synodalen besteht ans geistlichen Würden trägern. darunter neben IO Generalsnperintendenten und 0 Professoren der Theologie nicht weniger als 00 Super intendenten. Die Minderheit setzt sich größtenteils ans hohen Staatsbeamten zusammen. Nicht im Staatsdienst stehend sind mir I I Mitglieder. — In Preußen ist die LandtagSwahlbewegmig jetzt überall im Gange, aber sonderlich aufregend ist sie nicht. DaS Dreiklassenwahlrecht verhindert eben ein liefergehendes Interesse des Volkes an diesen Wahlen. Die Bemühungen der Freisinnigen Vereinigung mit der Parole: „Nieder mit dem Dreiklassenwahlrecht!" ein Bündnis der gesamten Linken einschließlich der Sozialdemokratie herbeiznfnhren, sind gleichwohl als gescheitert zu betrachten. Ebensowenig gelingt eS den Nationalliberalen, die Kanalvorlage zur Wahlparole zu machen. Selbst die Schnlfrage findet nur wenig Teilnahme. Man macht eben mit solchen Wahl parolen immer die Erfahrung, daß die Wähler sich doch an das Ganze halten, nicht an die einzelne Frage, dem nächst aber in erster Linie die Personen sich ansehen, die ihnen als Kandidaten empfohlen werden. Solvent zu übersehen, ist die Ausstellung der Kandidaten durch di? Zentrums - Wahlkomitees und Zentrums - Wählcrversamm- Inngen überall mit erfreulicher Einmütigkeit erfolgt. Man hört ja auch Einiges von sozialpolitischen Vorlagen für den neuen Reichstag, aber diese lreten in den An kündigungen der Offiziösen doch allzusehr hinter die sinanz Politischen Erörterungen zurück. Es kann gewiß nicht schaden, daß gerade jetzt - einige Wochen vor dem Zusammentritt des Reichstags — die unabhängigen deutschen Arbeiterverbände, d. h. die nichtsozialdemo- kratischcn Arbeiter mit Ausnahme der freisinnig geleiteten Hirsch'Tunkerschen Gcwerkvereine auf ihrem Frankfurter Kongreß den Regierungen und Parteien das soziale Gewissen geschärft haben. Der Kongreß, auf dem mehr denn OOOOOO Arbeiter tdie sozialdemokratischen Gewerk schaften zählen etwa 730 000» vertreten waren, verlief im Ganzen einmütig. Erfreulich war der frische, tatkräftige Zug. der durch die Verhandlungen ging. Frank und frei äußerten die Arbeitervertreter ihre Meinung nach jeder Richtung hin; man nahm kein Blatt vor den Mund, und doch kam eS nicht zu einem öden Literatengczänk und häßlichen Szenen, wie auf dem Dresdner sozialistischen Parteitage. In Frankfurt waren eben nur wirkliche Arbeiter versammelt, die nicht Parteipolitik treiben, sondern die Arbeiterinteressen fördern wollen. Von der ersten Rede bis zur letzten, bis zu dem bedeutungsvollen Hoch ans die nationale christliche Arbeiterbewegung, bewies der Kongreß, daß die ans nationalem und christlichem Boden stehenden Arbeiterverbände mündig geworden sind und die aufmerksamste Beachtung jedes Politikers verdienen. Das letztere möchten wir ganz besonders auch den Regierungen ans Herz legen mit Rücksicht auf die Beschlüsse, welche ein uneingeschränktes Koalitionsrecht, die Rechtsfähigkeit der Berussvereine und die Einführung von Arbeitskammern, in denen sich Arbeitgeber und Arbeiter zusammenfinden. fordern. DaS Zentrum wird diese Forderungen um so bereitwilliger unterstütze», als sie ganz in der Richtung seiner eigenen Sozialpolitik liegen und schon wiederholt in Zentnimsanträgen formuliert waren. Als ein gutes Vorzeichen darf die von uns gestern mitgeteilte herzliche Danksagung des Kaisers auf die ihm drahtlich übermittelte Huldigung des Kongresses betrachtet werden. Der Kaiser sagt darin, daß er die Verhandlungen desselben mit seinen: Interesse begleite und auch in Zukunft alle Anregungen und Maßnahmen, welche geeignet erscheinen, da« ihm und seiner Negierung am Herzen liegende Wohl der deutschen Arbeiter zu fördern, gern seinen Schutz und Beistand znteil werdet! lasse. Möchte diese monarchische und christliche Arbeiterbewegung so kräftig, wie nach diesem vielversprechenden Anfänge erwartet werden darf, fort- schreiten und gedeihen! Oesterreich.Uugaru. — M«n mag dir Borschliige der ungarischen Neuuer- kommission und TiSza« geringfügige Abänderungen drehen und wenden, wie man will, man kommt doch nicht über den Gegensatz hinweg, daß letztere behaupten. Gesetze, welche die bisherige Stellung der ungarischen Armee zu Oesterreich festgelegt hätten, könnten auch geändert werden, während der Kaiser im bekannten Armeebefehl von Ehlopy bestimmt gesagt hatte, daß er von einem „gemeinsamen und einheit- lichen" Heere nicht abgehe. Die Ungarn werden an ihren Vorschlägen die schroffsten Spitzen wohl noch abbrechen, aber das Ende vom Liede wird doch sein, daß das bis herige ArmceverhältniS gründlich geändert wird. — Galizischer Landtag. Bei der Beratung des An trages des Unterrichts-Ausschusses betr. die Errichtung eines ruthenischen Gymnasiums in StaniSlau verwahrte sich Graf Adalbert Dziedznszycki dagegen, daß von den Wortführern der Ruthen?» die Verhältnisse der Polen in Preußen mit denen der Nuthenen in Galizien verglichen würden. Den Ruthenen sei es nicht um das genannte Gymnasium, sondern um ein Werkzeug für politischen Kampf zu tun. Der Landtag nahm den Antrag des Unterrichts-Ausschusses an, wonach der gegenwärtige Zeitpunkt für. die Errichtung eines ruthenischen Gymnasiums in Stanislau nicht geeignet ist. Darauf gab der Obmann des RuthenenklubS Olesnicki die Erklärung ab, daß die ruthenischen Abgeordneten den Landtag verließen, da sie in demselben keine Gerechtigkeit fänden. Sodann ergriffen sämtliche Rutheneu das Wort und erklärten, daß sie ihre Mandate niederlegen. Frankreich. — Bei der Gener«ldiSkusfi»n des Budgets im Parla ment tadelt Massabnau «Nationalist) die andauernde Ver mehrung der Ausgaben für die Zivilverwaltung und empfiehlt als Mittel dagegen die Dezentralisation. Puech «Soz.i stellt demgegenüber die wirtschaftliche und finanzielle Lage Frankreichs als ausgezeichnet hin. — Arbeiter, welche in der NahrinigSniittelbranche beschäftigt sind, hielten eine Sitzung in der Arbeiterbörse ab, in deren Verlaufe Droh- rufe ans den Mnnizipalrat, den Polizeipräfekten und die Polizisten anSgestoßen wurden. Als eine Flasche aus einem Fenster der Arbeiterbörse geschlendert wurde, wodurch ein Polizist eine Verletzung erlitt, zog die berittene Munizipal- garde blank und rückte vor. In diesem Augenblick wurden etwa zehn Flaschen ans den Fenstern geschlendert, ohne jedoch jemand zu treffen. Im Verlaufe des darauf ent standenen Handgemenges wnrden etwa -10 Personen ver letzt. Die Polizei räumte später die Arbeiterbörse und unhin zahlreiche Verhaftungen vor. -14 Personell wurden in Untersuchung behalten. 33 wieder entlassen. Gnzlantz. — Die Marokkonische Regierung versucht hier eine Anleihe von 40 Millionen Mark zu machen. Die Geld- leiste sind nicht abgeneigt, wenn die Regierung ihre Zn- slinlinnng erteilt. Dein Vernehmen nach ist die Angelegen heit Gegenstand eines Meinungsaustausches zwischen der englischen und der französischen Negierung gewesen, und es soll wohrscheiulich sein, daß, wenn die Anleihe zustande komme, die marokkanischen Zölle die Sicherheit für sie bilden würden. — Thomas Lipton, der reiche Begünstiger des Segelsports, hat den für eine weitere Wettfahrt Amerika-England ausgesetzten Becher zurückgezogen, da auch der Kaiser einen solchen ausgesetzt habe. Balkan. — Die Pforte Hst bisher «ns die Reformforderungen der Mächte Rußland und Oesterreich keinerlei Antwort ge geben. Im Uildiz wird weiter über die Gegenanträge, welche mau machen will, beraten. Am meisten Anstoß er regt der Vorschlag, daß nur russische und österreichische Be vollmächtigte in Mazedonien zu ernennen seien. Es vec- lautet, daß man türkischerseits wünscht, daß jene in türkische Dienste treten und als Gehilfen Hilmi-Paschas fungieren. — Die serbische Gesandtschaft hat wegen des UeberfallS einer serbischen Gceuzpatrouille durch Nizam-Soldcsten und Albanesen am 27,. Oktober, wobei auf serbischer Seite zwei Mann verwundet, auf türkischer Seite ein Albanese getötet wurde, Vorstellungen bei der Pforte erhoben. Aus Stadt und Land. Dresden, den 30. Oktober 1903. * Se. Mas. der König weilte heute mehrere Stunden im Residenzschlosse zur Erledigung von NegienmgSgeschäften. Allerhöchstderselbe empfing die Herren Staatsminister sonne die HofdePartementSchefs und den König!. Kabinetsekretär zu Vorträgen, nahm militärische Meldungen entgegen und erteilte den Herren Kammerherrn von Bünau auf Bisch- heiin, Ober-Negierungsrat von Nostitz-Brzewiecki und Oberst- leutnant z. D. Erner Audienz. Nachmittag» kehrte Se. Maj. der König wieder nach Schloß Pillnitz zurück. * Im kath. IünglingSverein zu DreLden-A. wird nächsten Sonntag, 1. November, nachmittags 5 Uhr, ein Vertrag des Herrn Lehrer .Kahlmeyer stattfinden. Alle Mitglieder, sowie deren männliche Familienangehörige sind hierzu aufs herzlichste eingeladen. -ol. * Z«m Schutz der Wahlkandidaten hat das Reichsge richt am 20. Sept. eine Entscheidung gefällt. Sie richtet sich gegen solche Wahlagitatoren die in wenig schöner Weise den Wahlkandidaten vernnglimpfen nnd dann „Wahrnng berechtigter Interessen" Vorschüßen. Es heißt da: „Von Wahrnehmung berechtigter Interessen kann da nicht ge sprochen werden, wo es unternommen wird, einen wahl agitatorischen Erfolg dadurch herbeiznfnhren, daß dem Wahlkandidatcn, um ihn bloßznstellen, ihn seiner Stellung im kommunalen Leben und seines Einflusses zu berauben, ihm eine moralische und soziale Schlappe beizubringen, unwahre und ehrverletzende Dinge wieder besseres Wissen nachgeredct werden, da hier schon die Wahl der Mittel zur Erreichung des Zwecks einen Verstoß gegen die guten Sitten enthüllt, der es ausschließt, dem verfolgten Inter esse als eitlem berechtigten, Schutz zu gewähren." * Die Saalinhaber der Kreishauptmannschaft Dresden haben eine Resolution angenommen, in welcher gegen jede Beschränkung der Tanzfreiheit, gege n die der zeitige Handhabung der Lanzregulative, gegen die Militär verbotsbestimmungen, gegen weitere finanzielle Belastung deS Saalinhabergewerbes protestiert wird. Das mag alles noch gehen, weil man es als praktische Fragen des Ver- dienstes autzlegen kann. Wenn aber die Herren sogar Widerspruch erheben gegen die „niemandem Vorteile bietenden, das gesamte Saalinhabergewerbe schwer schädi genden Vereine zur Hebung der Sittlichkeit" — so gehen sie offenbar weit über ihre Kompetenz hinaus. * DerMartinus-Verein hält Sonnabend. stl.d.M., in den Vier Jahreszeiten (Nenstädter Markt) einen llnter- haltmlgsabend mit Theater ab. Beginn 7 Uhr. Der Reinertrag wird zum besten armer Ecstkommunikanten ver wendet. * „Von der nltramontanen Wissenschaft" schreibt die „D. E. K." (Deutsch-evangelische Korrespondenz). Heraus geber Herr Enrt Schindowdki in Berlin, folgendes: „Es verdient, beachtet zu werden, wie bei der feierlichen Ein führung der Professoren der neuen römisch-theologischen Fakultät in Straßbnrg ihr Dekan. Professor Schanser. den Anschein der „Voraussetzungslosigkeit" zu erwecken sich be strebte. Bei der Einweihung der Universität Freiburg i. Sch. sprach im Jahre 1807 der päpstliche Nmstinü offen von der Pflicht der Prosessoren als Katholiken, die „Lehren des katholischen Glaubens zum Vergleich heranzuziehen, um zu erfahren, ob eine Hypothese aufrecht erhalten werden darf", in Straßburg aber erklärt die»mal Professor Schanser hochtönend, nur die Wahrheit werde die Schranke für die Freiheit des ForschenS sein. Ec vergißt wahr- scheüstich nur hinznznsetzen, daß selbstverständlich eine ent sprechende Erklärung des „unfehlbaren" Bischofs von Nom ein solches Kriterium der Wahrheit bedeutet, daß an ihm nicht gedreht noch gedeutelt werden darf, es mithin sich als,Schranke für die Freiheit des Forschens' darstellt. O, wie .voraussetzungs los' ist diese .katholische', d. h. nltramontane Wissenschaft!" Ganz recht! Die „Schranke für die Freiheit des Forschens" ist für die Katholiken das Dogma bezw. eine vom Papst in Glanbenßsachen ox oatstostia. erlassene Ent scheidung, sofern solche über ein bestimmtes Gebiet vor Händen sind oder noch kommen. Das weiß Herr SchindowSki auch ganz gut; wesbalb dann der Spott und der Versuch, den Professor Schanser der Zweideutigkeit zu bezichtigen!! Weder wir noch irgend ein „ultramontaner" Professor sehaen uns nach einer derart „voraussetzungslosen" Wissenschaft, die nicht bloß zufällig, sondert systematisch den Christenglauben untergräbt und untergraben zu sollen glaubt, nur um das Prädikat „frei" für sich zu retten. Im Namen der „Freiheit" sind schon viele Menschen ge köpft und Staaten zerstört worden. Dieselben Bahnen wandelt die um jeden Preis „frei" sein wollende Forschung gegen das Christentum. Wir machen da nicht mit; wenn es die I). X. X. tut, mag sie eS verantworten vor — Deutschlands und des Christenglaubens Zukunft. * Der Dresdner Männergesangverein unternahm am Sonntage eine herrliche Herbstwanderung nach Meißen. In Sörnewitz Empfang durch den Meißner M.-G.-V. „Hippokrene", dann Abmarsch nach der „Posel", wo der Vorsitzende der „Hippokrene", Herr Schreiber an die „Dresdner" herzlichste Worte der Begrüßung richtete. Bald schloß sich die Wanderung nach Meißen an. Im Bnrgkeller der althistorischen Albrechtsbnrg dankte zunächst der Vor sitzende des Dresdner Männergesangvereins, Herr Keller, für den so herzlichen Empfang, worauf Gesamt- und Einzel- Vorträge beider Vereine die Geselligkeit belebten. — Freitag, 30. Oktober. Jahresversammlung im „Deutschen Krug". * In Barths Gasthaus, welches sich seit Bewirt schaftung durch Herrn Georg Poppitz eine- regen Zuspruchs erfreut, findet bis Dienstag infidele Kirmckfeier statt. * Engen Godard, der Besitzer des Fesselballons ans der Städteausstellnng, soll nach dem „Anzeiger" in Paris irrsinnig geworden sein. Ursache ist nicht angegeben. , * Amtsgerichtspräsident Kunz gedenkt nach 18jähriger Dienstzeit in diesem Amt in den Ruhestand zn treten. Wie es heißt, soll Oberjustizrat I)r. Heinzmann ans Ehemnitz an seine Stelle treten. * Herr Oberbürgermeister Beutler erhielt wegen außerordentlichen Wohlgelingens der Städteansstellnng das Komtnrkrenz 2. Kl. vom Verdienstorden. * 000 Zwangsversteigerungen von Grundstücken wnrden in der Zeit vom 1. Juli 1002 bis 1. Ott. 1003 in Dresden nmtSgerichtlich ausgeschrieben. * Polizei bericht. Heute morgen wurde in den öffentlichen Anlagen an der Antonstraße ein Unbekannter erhängt vorgefunden und behördlich aufgehoben. — Gestern abend stürzte sich unterhalb des Pieschener Hafens von der LandnngSbrücke eine 43 jährige Arbeitersfrau in die Elbe. Der Steuermann Forkert brachte die Besinnungslose wieder ans Land. — In der Vorstadt Cotta wurde gestern nachmittag ein dreijähriger Knabe von einem Flaschenbier magen tätlich überfahre». Dem Kutscher trifft keine Schuld. Kötzschcnbroda. Die höhere Fachschule für das Hotel- wesen, die während des Wintersemesters im Kurhaus Friedwald (Besitzer Hotelier Poppe) im Lößnitzgrund abgehalten zu werden pflegt, zählt diesmal 32 Schnlee, wovon ein drittel Ausländer sind. Die Schule erfreut sich der Förderung durch die größten Gasthofsbesitzerverbände. Awickan. Dr. inock. Prätorius wurde dieser Tage in Planitz aus seiner Equipage geschleudert und verletzt. Der Kutscher rettete sich durch Abspringen. Leipzig. Eommerzienrat Blüthner feiert sein fünfzig jähriges Vürgerjnbilänm; am 7. Nov. werden es gleich falls 00 Jahre, daß die berühmte Pianvfortefabrik hier errichtet wurde. Leipzig. Man weiß nicht recht was mit dem alten Nathans werden soll. Die Einen möchten eS dem Boden gleich machen, um moderne Bauten an seine Stelle zu setzen, die Anderen scheuen vor solch pietätlosem Schritt zurück. Das Nathans ist nämlich schon 1559 erbaut! Ver mutlich wird das Stadtarchiv und ein stadtgeschichtliches Museum in ihm nntergebracht werden. Bautzen. Die Fischcreiausstellung. die sich hauptsäch lich mit Zuchtkollektionen und Vermiss,nustcrn beschäftigte, war gut besucht und kann als woh gelungen bezeichnet werden. Unter anderen besuchten Staatsmimster v. Metzsch und Geh. Rat vr. Rohter die Ausstellung. Bautze». Assessor Or. Braungart von der hiesigen