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— Die Leiche der Prinzessin Klotilde wurde am Donnerstagnachmittag in Anwesenheit des Königs und zahlreicher Mitglieder des königlichen Hause» von dem Kardtnalerzbijchof von Turin eingesegnet und hieraus nach der Basilika Superga zur Beisetzung in der Familiengruft de» Hause» Savoyen übergeführt. Wrnßbritannien. — Der König und die Königin fuhren am 29. Juni vom Buckinghampalast nach der St. Paul-Kathedrale, wo sie einem Dankgottesdienste beiwohnten. Sodann begaben sie sich nach der Guildhall. wo sie da» von der Stadtver tretung gegebene Frühstück einnahmen. an dem auch die Mitglieder des Königlichen Hauses, die Minister und das diplomatische Korps teilnahmen. Die Rückkehr nach dem Palast erfolgte durch die ärmeren Stadtteile im Norden Londons, wo die Majestäten überall mit Hochrufen empfangen Wurden. — Ter deutsche Kronprinz und dir Kronprinzessin haben sich vom König und der Königin im Bnckinghampalast verabschiedet und sind nach dem Waterloobahnhofe gefah ren, von wo sie die Rückreise antratcn. Frankreich. — Der erste iutrruatiouale Kongreß für Jugend- Gerichtshöfe wurde am 29. Juni in Paris unter dem Borsitze DeSchanelS eröffnet. — Eine stark besuchte Versammlung der Friedens- freunde fand im Troeadero in Paris statt, um das Gedächt nis an die erste Haager Konferenz vom Jahre 1899 zu feiern. Tie Botschafter von Deutschland, England, Spanien, Italien, Japan, Rußland und mehrere Vertreter der fran zösischen Negierung wohnte» der Feier bei. Anatole France hielt die Festrede, worin er dem Kriege den Krieg erklärte und den bewaffneten Frieden als noch schlimmer wie den Krieg selbst erklärte. Ter nachfolgende Redner Boggiano schlug die Verbreitung einer Weltfriedensmarke vor, deren Ertrag internationalen Wohlfahrtsbestrebungen dienen sollte. Lpan en. — Unter de» Teilnehmern de» eucharistischeu Kongresse» zirkuliert die von spanischer Seite gemachte Mitteilung, der König habe sich direkt an den Papst wegen Beseitigung der Schwierigkeiten zwischen der spanischen Regierung und dem Vatikan gewandt. Bisher hatte sich bekanntlich der König immer geweigert, sich mit der Angelegenheit zu befassen, die von ihm als eine Angelegenheit der Volks vertretung bezeichnet worden war. — Anläßlich des in Madrid tagenden Kongresses des internationale» Verbandes katholischer Fraiicnvercine er klärten zwei große Verbände der Vereinigten Staaten, ein kanadischer Verband, der Verband katholischer Frauen Un garns, der polnische Franenvcrband, der argentinisckie Ver band nnd die Liga der sozialen Frauen Frankreichs ihren Beitritt. Der internationale Verband umfaßt 18 Länder und ist die bedeutendste Organisation der Gegenwart. Der Verband will nicht nur das religiöse Gebiet pflegen, son dern sich auch mit Sozialpolitik im Sinne der katholischen Kirche befassen. — Der Ministcrrat hat die Demission deS Ministers des Innern Nuiz Valarino angenommen nnd zu seinem Nachfolger den bisherigen Jnstizminister Barrose ernannt. Mit dem Jnstizportefenille ist Ministerpräsident Eanalejas endgültig betraut worden. Tie Negierung hat in Nom um das Agrement für den früheren Finanzminister Navarro- Neverter als Botschafter beim päpstlichen Stuhle nachgesucht, Die Hygiene-Ausstellung. Dir Eröffnung dro Englischen Pavillons auf der Inter nationalen Hygiene-Ausstellung fand gestern nachmittag -1 Uhr in Gegenwart eines Kreises hervorragender und be kannter Persönlichkeiten statt. In der Versammlung be merkte man die Herren StaatSministcr TTr. Beck, Minister des Königlichen Hauses v. Mehsch-Reichenbach, Oberbürger meister Geheimen Rat TTr. Beutler, Polizeipräsidenten Koettig, Geheimen Rat Nestor Professor Tr. Ellenbergcr, Geheimen Negier»ngsrat Freiherr» v. Tendern, Geheimen Legationsrat v. Leipzig, Legationsrat Grafen zu Castell- Castell, Direktor Professor Lossow, Bürgermeister Dr. May usw. Tie Gäste wnrdcn von Herrn Dr. Armit-London und Herrn Vizekonsnl Bassenge-Tresdcn in Vertretung des britischen Komitees begrüßt, In seiner kurzen Cröffimiigs- icde hieß Herr Tr. Armit die Teilnehmer im Namen des Britischen Komitees willkommen, um dann die Versicherung aiiszusprechen, daß es dem Präsidenten des Komitees, dem Lordmayor von London, sowie den Mitgliedern eine beson dere Genngtunng sein werde, daß der Einladung zur Er öffnung der englischen Abteilung so zahlreich Folge geleistet N orden sei, Bedauerlich sei es, daß die englisch? Regierung nicht imstande gewesen sei, die englische Beteiligung in die Hand zu nehmen. Ter Reichskanzler Mr. Asguith, sowie der HnndelSininister Mr. Sydney Burton Hütten mitge teilt, daß sie der Ausführung der selbst auserlegten Pflich ten des Komitees mit großem Interesse folgen werden und bei der Eröffnung der Ausstellung seien Vertreter des eng lischen Kriegs- und des Kultusministeriums anwesend ge wesen. Auch habe das Kultusministerium, das Royal Ariny Medical College und verschiedene höhere Negierungsbeanite ihm Gegenstände zur Verfügung gestellt. Das Komitee be stehe aus den bedeutendsten Männern und Frauen der Wis senschaft in England, vielen städtiscl>e» Behörden, und an seine Spitze habe sich die Prinzessin Christian von Schles wig-Holstein gestellt. Tic Verantwortung für das Komitec, eine englische Abteilung ohne offizielle Hilfe der Negierung auszubauen, sei für das Komitee eine recht schwierige ge- »vescn, er hege jedoch die Hoffnung, daß das Komitee seine Aufgabe zu aller Befriedigung gelöst habe. Im Namen des Ausstellungsdirektoriums übernahm Herr Präsident Ge heimer Nat Tr. Ncnk den wertvollen englischen Pavillon. Es sei eine besondere Genligtiiling für die Ausstellung, daß sich auch England, das klassische Land der Gesundheitspflege, doch noch an der Ausstellung beteiligt habe und es wäre ge radezu unverständlich geblieben, wenn nicht auch England hier mit in der Reihe der Nationen erschienen wäre. Der Redner dankte zum Schlüsse noch dem Komitee, durch dessen Wirksamkeit es doch noch möglich geworden sei, England zur Beteiligung heranzuziehen. An die beiden Ansprachen schloß s.ch ein Nundgang durch den Pavillon. Aus btadt und Land. Dresden, den 30. Juni 1011 —- Se. Majestät der König traf heute vormittag von Wachwitz kommend in Dresden ein und nahm militärische Meldungen, sowie die Vorträge des Staatsministers und des Kabincttssekretärs entgegen. Heute abend 7 Uhr 39 Minuten begibt sich der Monarch nach Zeithain, um daselbst morgen vormittag der Besichtigung des Gardereiterregi ments beizuwohnen. —* 6e. Majestät der König hat zu den Kosten der zum Besuche der Internationalen Hygiene-Ausstellung beabsichtigten Entsendung einer Anzahl sächsischer Arbeiter aus eigenen Mitteln einen einmaligen Beitrag von 1000 Mk. bewilligt. —* Der Aufenthalt Sr. Königlichen Hoheit des Kron prinzen in Wittdün auf Amrum ist auf sechs Wochen be rechnet. —* Mr. Hugh Cordald ist in Dresden eingetroffen und fungiert für den beurlaubten Ministerresidentcn Grand Duff als englischer Geschäftsträger. —* Die erste Deutsche Kinderhortkonscrenz trat vor gestern abend im Saale des Volkswohls zusammen, nachdem bereits nachmittags 3 Uhr eine Führung durch die Gruppe Jugendfürsorge der Internationalen Hygiene-Ausstellung stattgefunden hatte. —* Kreishauptmann v. Kraushaar veröffentlicht den Tank Sr. Majestät des Königs an die Lausitzer für die dem Monarchen bei der vorgestern beendeten Landesreise be wiesene Liebe und Anhänglichkeit. —' Die Nachricht über die Berufung de» Grurral- direkter» >. D. v. Kirchbach in die Erste Kammer ist un zutreffend. da der durch den Tod de» Geh. OekonomieratS Kasten freigewordene Sitz nur durch die Wahl der Kreisstände des VogtlandeS besetzt werden kann und ein anderer Sitz in der Ersten Kammer nicht frei ist. —* Das Königliche Landesmcdizinalkolleqium hat an die Vorsitzenden der Aerztekammern im Königreich Sachsen einen Erlaß gerichtet, der sich mit dem Anträge der Dres dener Handelskammern zum Entwürfe eines Gesetzes gegen die Mißstände im Heilgewcrbe beschäftigt. Bekanntlich hat die Dresdner Handelskammer in einer ihrer letzten Sitzun gen nachstehenden Antrag angenommen: „In 8 1 des Ent wurfes ist der Kreis der als Kurpfuscher den 8 1 bis 0 deS Entwurfes unterliegenden Personen im Gesetze schärfer abzugrenzen und insbesondere klarzustellen, daß von diesen Bestimmungen die Gewerbe der Drogisten. Orthopäden. Optiker nsw. nicht getroffen sein sollen." In dem hierüber erstatteten Gutachten hat sich nun das Landesmedizinalkolle- ginni gegen die Erteilung einer Ausnahme kan dem ge nannten Gesetze an die oben erwähnten Berufe ausgespro chen, weil es der Meinung ist, daß durch den Entwurf nicht nur die eigentlichen Kurpfuscher, sondern auch diejenigen getroffen werden, die Kurpfuscherei unter dein Tcckmante! irgend eines anderen Berufes, eines Gewerbes usw. betrei ben. Gerade die von der Handelskammer angeführten Be rufe sind nach der Meinung des Landesinedizinalkollegiilnis für die Einräuiniing einer Ausnahmestellung gegenüber dein Gesetze ungeeignet, weil von einzelnen Vertretern die ser Bcrnfszweige eine sehr ausgedehnte und bedenkliche Kurpfuscherei betrieben werde. Das Königlick>e Ministe rium des Innern hat nun eine nochmalige Beratung dieser Angelegenheit angeordnet. Bevor das Landesmedizinal- kolleginni zu dieser Frage erneut Stellung nimmt, wünscht es die Ansicht der Acrztekaniiner, der Pharmazeutischen Kreisvereine und eventuell der ärztlichen Bezirksvereine zu dein Anträge der Dresdner Handelskammer kennen zu lernen. Dem Landesinedizinalkolleginm kommt es beson ders darauf an, zu erfahren, ob überhaupt dem Anträge der Handelskammer stattgegeben werden kann »nd. wenn zu treffend, in welchem Umfange. —* Der Kongreß der drvtschen Gewerkschaften be- schäftigte sich im weiteren Verlaufe seiner Verhandlungen mit dem Rechenschaftsberichte der Generalkommission. Nach demselben haben die Gewerkschaften in der letzten Zeit zirka 12 000 reine Landarbeiter organisiert. Eine Kon kurrenz mit den christlichen Gewerkschaften durch die An stellung von Gewerkschaftsbeamten lehnt die General- kommission ab. ebenso eine Vereinigung von Gewerkschaft», schule und sozialdemokratischer Parteischule. Hervorgehoben wird noch, daß der politisch reise Teil der Mitglieder der Sozialdemokratie gehört, doch werde für die Aufnahme in eine Gewerkschaft das Bekenntnis zur Sozial- demokratie nicht gefordert. Eine lebhafte Debatte ent wickelte sich zu dem Anträge betr. die Errichtung einer Zentralkaffe für große wirtschaftliche Kämpfe und speziell für Streikunterstützungen. Eine Anzahl Redner sprachen sich gegen die Ansammlung eines derartigen Fond» aus, da bei einer eventuellen großen Aussperrung in Deutschland von etwa 300 000 Arbeitern wöchentlich mindesten« drei Millionen Mark Unterstützungen bezahlt werden müßten. Im Allgemeinen sprach man sich für besondere Sammlungen unter den Gewerkschaften au», doch wurde ein bestimmter Beschluß nicht gefaßt. —* Wetterprognose der Köntgl. Gächs. LarideS- Wetterwart« zu Dresden für den t. Juli: Südwestwind, veränderliche Bewölkung, warm, kein erheblicher N ederschl ig, ober Gewltterneiguna. — Luilbeweanna: Erd öden Gü oft 2, 800 Meter Höhe Südsüdost ». »00 Meter Höbe Südsüdwest <. 1000 Meter Höbe Südsüdwest 7. 1601 Meter Höhe Lüdwest 8. 20t 0 Meter Höhe Westsüdwest 10. 2Ü00 Meter Höhe Westsüdwest ». 8L01 Meter Höhe West 10, 8Ü00 Meter Höhe West S Sekimdrnmeter. —* H y g i c n e d c r F r e u d e. Es kommt in unserer erfolgreichen Zeit oft vor, daß uralte Erfahrungswcishcit, über die man früher läckielii zu können glaubte, weil sie sich naiv gab. nun wieder hock, zu Ehren kommt, da sie durch die Wissenschaft tief begründet wurde. So wird denn zu der populären Hygiene-Ausstellung am 2. Juli im Plauen- sck-en Lagerkcllcr auch eine sportliche Abteilung treten. Aber nicht nur Schieß- nnd Reit- und Laufsport und Leichtathle- tik wird geboten, sondern ganz zeitgemäß wird auch dem Flicgersport größte Aufmerksamkeit geschenkt »verdcn. Außer Zeppelin und Parseval starten namhafte Flieger. Das wäre aber immer noch nicht das Neueste. Nein, Lachen macht gesund! Das soll die Losung sein! Darum wird ein Musen tempel des gesunden Lachens eröffnet werden für groß und klein. Was das sein wird, bleibt strengstes Geheiinnis bis zur Eröffnung. Noch sehr viele Anstrengungen haben die Leiter des Jubiläumssommerfestss gemacht; möchten sie doch durch fleißigen Besuch belohnt werden. Dann werden sich am meisten die Waisenkinder freuen und so wird eS für sie und die Kasse des Sammelverbandes ein hygienischer Tag erster Ordnung werden. —" Aus der Entwickelung des Dresdener V o l k s s ch u l w e s e n s 1 8 3 5—1 8 7 3. Das Heimatkund- lick>e Schulmuseum des Dresdener Lehrervereins, Sedan- stratze 19. hat mit Unterstützung weiter Kreise der Bevölke rung unserer Stadt den Versuch unternommen, die Ent wickelung des Dresdener Elementarschulwesens in der dem Erlasse der beiden Volksfchulgesetze von 1835 und 1873 liegenden Zeit in anschaulickM Weise durch möglichst charakteristische Objekte darzustellen. Die Ausstellung ge währt einen Ueberblick über die fortgesetzte, schnelle Ent wickelung unseres Schulwesens, über das Verhältnis der früher ungemein verbreiteten Privatschulen zu den öffent- licken Schulen und führt die bis 1873 bestehenden Schulen (öffentliche evangelische und katholische Privat-, Vereins- iind Stiftungsschulen), soweit sie erreickchar waren, in Bild und Plan vor. Die Ausstellung hat vor allem auch den an- regenden Zweck, Zeugen der schulgeschichtlichen Entwickelung vor dem Untergange zu retten und an einer Stelle zu sammeln. Eine große Reihe von Objekten ist dem Museum auch schon schenknngsweise oder leihweise auf längere Zeit überwiesen worden und ergänzt die seit dem Jahre 1997 begonnene Sammlung schulgeschichtlichen Materials wirkungsvoll. Weitere Zuwendungen (auch aus anderen Zeitpcrioden) würden mit Dank begrüßt werden. Tie Ausstellung ist zu unentgeltlichem Besuche geöffnet Mittwoch und Sonnabends von 4—6 Uhr, doch soll auch Sonntag den 2. Juli von 11—1 Uhr Gelegenheit zur Be sichtigung gegeben werden. —* Zoologischer Garten. Zu den fünf See- löwen, die durch ihr munteres Treiben im Teiche und auf der Felsenklippe alltäglich Tausende von Zuschauern unter- halten, sind gestern noch weitere drei Exemplare gekommen, allerdings werden diese nur auf kürzere Zeit Gastrollen geben, da sie hier nur etwas eingewöhnt werden sollen. Von den fünf bereits eingewöhnten Stücken zeigen sich zwei ganz besonders anstellig, so daß der Besucher fast von Tag zu Tag Fortschritte feststellen kann. Ter eine trägt einen Stock oder eine Markttasche, der andere zieht die Klingel, um den Wär ter zur Fütterung herbeizurnfen, am interessantesten sind aber ihre Leistungen im Wasser. Wenn der Wärter mit dem wimpelgeschmückten Nachen, der durch einen Ausleger vor dem Umgeworfenwerden durch die lebhaften Tiere ge schützt ist, auf den Teich hinausfährt, dann schwingt sich der eine Seelöwe mit mächtigem Schwünge ans dem Wasser und nimmt vorn aus dem Bug eine behagliche Stellung ein, der andere aber kommt herbeigeschwommen und läßt sich von dem Wärter vor ein anderes kleineres, ebenso mit Wimpeln geschmücktes Boot spannen, das er dann mit großer Eleganz und Schnelligkeit durch das Wasser zieht, um wieder zu seinem Wärter zurückzukehren und sich einen Leckerbissen als Belohnung ausznbitten. Auch die Landes- und die Stadt flaggen hissen die geschickten Tiere, aber am meisten werden sie doch von alt und jung bejubelt, wenn sie sich in mächti gem Sprunge von der steilen Felsenklippe in das Wasser hinnntcrstürzen oder wenn sie, wie ein Torpedo hinter den weitgeworfencn Fischen einhersansen oder wie die Delphine mit eleganten Sprüngen sich über den Wasserspiegel empor- schnellc'nd zur Fntterstellc znrückeilen. Ter Konzertplatz hat durch diese Seelöwenschau jedenfalls eine große Anziehungs kraft bekommen, aber er hat auch durch die Umänderung der Terrasse, den Neubau der Kolonnade und des Weinpavillons nnd besonders durch Schaffung des Bluntvnparterres außer- crdentlich gewonnen, so daß jetzt jeder gern dort weilen wird. Heute Freitag wird das Militärkonzert durch ein Vokalkonzert von besonderem Reize verschönert werden. Der alte Gesangveteran und Komponist Thomas Koschat, k. k. Hofkapellsänger, Ehrenmitglied der k. k. Hofoper und Mit glied der Tomkapelle, wird seine lieblichen Weisen, die er M bekanntlich meistens selbst gedichtet und komponiert hat, seinen Freunden mal wieder zu Gehör bringen. Der Monat Juli wird, wie im Inseratenteile der gestrigen Nummer mitgcteilt wurde, außer den üblichen Militärkonzerten am Mittwoch, Sonnabend und Sonntag noch eine ganze Reihe ninsikalischcr Genüsse bringen, von denen auf das Deutsche Männerdoppclquartett erstklassiger Opernsolisten, die Schwä bische Liedergrnppe in Kostüm und den Posannenvirtnosen Professor Alschansky nochmals hingewiesen sei. —* Der Mitgliederbestand der Orts kran k c n k a s s e Dresden bezifferte sich Ende Mai auf 129 704 und zwar 75 599 männliche nnd 54 195 weibliche Versicherte. * Tie Feldartillerieregi munter Nr. 12 und 48 sind gestern mit Fußmarsch nach den ? cbießiibnn- gen ans KönigSbrück wieder nach Dresden zurückgekehrt. —* Die Wasserstände der Moldau und Elbe betrugen beute in BudweiS — 10. Pardubitz — 70. Brandet» — 30. Mein» -f- 27. Leitmeritz — 69. Aussig — 41. Dresden — 184 Zentimeter. Bad Elster, 29. Juni. Der König trifft am 11. Juli hier ein. um eine Parade der Miliiärverrine deS Oelsnitzer Bundesbezirkes abzunehmen und der Aufführung des Fest spiele» „Hermann und Dorothea" beizuwohnen. Bautzen, 28. Juni. Das Ministerium de» Innern hat bestimmt, daß der Name der Landgemeinde und de» selbständigen Gutsbezirkes Leichnam in Svreewiese um gewandelt wird. Da» zum Rittergute Leichnam gehörige Vorwerk Kleinlcichnam heißt künftig Kleinspreewiese. Bernstadt. Auf seinen Lausitzer Reisen hören wir jetzt öfters, daß Se. Majestät verschiedene Industriezweige besichtigt. Bei seiner Fahrt nach Löbau-Bernstadt zeigte es sich, was für ein Interesse unser König an der Industrie seines Landes nimmt. U. a. besuchte Se. Majestät auch die Knopffabrik von Herrn Jos. Ernst in Löbau. Es ist ganz falsch, wenn manchmal Gerüchte auftauchen, als hätte