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r neue 7. ,7 und ht und » llhr. Litanei >enheit. 5 SS0>. arm. S ,3 llbr Melle, abend« eichtge- csberg- Beicht. Haupt kaufen, e Küh > Buß« -heit. iberger l.Etg.ß 6 Uhr !« früh str. SO. vorm., ade. — Montag, 7 lthr eichtge- :aße 1. 8 llhr ochamt. liootag cg und in der En-.m» .8"! 4). b m. lau: m; >e ü lle istpcher ag und Melder zenheit, sie mit vorm. 3 llhr Montag 7 llhr eaheit. I. Morl- n irüi: d'g>. it« und 'gi- — Richard ck und resden. .1) rekr ätte. »in»»»» IWscheNolksmtllng I!k»»gab« ^ mit 2 Dr v«»u,»pret», in Oesterreich 4,07 X. — Tinzel-Nummer 1« Z Unabhängiges Tageblatt für Wahrheit, Recht und Freiheit «nit Uirterhalti«ng»beil«»g- Die ikrrstvierte Zeit rrird Sonntagsbeilage Feierabenb Nnnahme vonGeschLstraiijciqen bis IVNHr.vlM Famtlien- anzeigen bis II Uhr. Preis für die Pctit-SpaUzeiic»« Z. im ReNamctciI«0 4- Für undeutlich »eschrlcbeuc. sowie durch Fernsprecher aut- aeaebene «nzciaen könne» wir die «eraiUworllichkeit sür die Richtigkeit des TcrtcS nicht übernehmen. Rcdaktions-Sprcchslunde: 10 bis 11 Ubr vorminagr. Für Rü-kgabe cingcsandter Echriftst. macht sich dic RcdaMm, nicht verbindlich: Ru-ksendung ersola». wenn Rückporto bei- gcsüglist.BriesticheuAnsragen islAntworlsporto dcizusügen. Nr. 80 GeschLftSstelle und Redaktion DreSden-A. IS, Holbeiustrahe 4« Freitag den S. April 1815 Fernsprecher 21366 14. Jahrg. Da bis zur Stunde der Drucklegung noch kein amtlicher Schlachtbericht cintraf, können wir denselben erst morgen veröffentlichen. Ai «M SM W Die Verfolgung des „Eitel Friedrich" Brrliu, 9. April. Das „Hamburger Fremdcnblatt" berichtet: Nach der „Morningpost" sind neun englische und französische Kriegsschiffe zur Verfolgung des „Prinz Eitel Friedrich" ausgebvtcn. Der deutsche Hilfskreuzer sei nach wie vor die grösste Gefahr für die eng lische Schiffahrt. (Durch die erbetene Internierung wird die Jagd wohl ein Ende nehmen.) 25 skandinavische Schiffe aufgebracht Das „Tageblatt" meldet ans Stockholm: Als ein nor wegischer Dampfer Kirkwall verlies», hätten dort nicht weniger als 25 aufgebrachte skandinavische Dchiffc gelegen. Die Zahl der erbeuteten Geschütze Berlin, 8. April. Nach Feststellungen im Anfang März belief sich die Gesamtzahl der bis dahin im Osten und Westen von uns erbeuteten Geschütze auf 5510. Im einzelnen haben dazu bcigctragen: Belgien etwa 3300 Geschütze, Frankreich etwa 1300 Feld- und schwere Geschütze, Rußland etwa 850 Feld- und schwere Geschütze, England 00 Feld- und schwere Geschütze. Mehrere hundert dieser Ge schütze sind im Verlause des Krieges bei der Firma Krupp und anch in anderen Fabriken für unsere Zwecke gebrauchs fähig gemacht worden und haben uns schon mit der gleich falls unseren Gegnern abgcnvmmcnc» grossen Menge Munition erfreuliche Dienste geleistet. (B. L.-A.) Vom Hilfskreuzer „Eitel Friedrich" Washington, 8. April. (Rcnter.) Ter Kom mandant des Hilfskreuzers „Prinz Eitel Friedrich" hat der Zollbehörde von Newport News mitgcteilt, er wünsche, das; das Schiss interniert werde. Er sei dazu genötigt, weil die Unterstützung, die sei» Entkommen ermöglicht hätte, nicht eingctrvsfcn sei. Ter Hilfskreuzer soll in die Marine werft von Norfolk gebracht werden. Wie der Prinz Eitel Friedrich die Florida versenkte Eine dramatische Szene vom Krenzcrkrieg ans hoher See erzählt ein Passagier des Dampfers „Florida", der von dem Hilfskreuzer „Prinz Eitel Friedrich" versenkt worden ist. Die „Florida" hatte Le Havre am 28. Januar ver lassen, »m nach Buenos Aires zu fahren: sie hatte ausjer einer bedeutenden Ladung an Gütern auch Passagiere an Bord. Am Morgen des 19. Februar, so erzählte der setzt »ach Paris zurückgekehrte Passagier einem Mitarbeiter des „Matin", signalisierte die Wache ein Schiff, das ans uns mkam. Es war 8 Uhr 50 Minuten. Die Offiziere stiegen auf die Kommandobrücke, die Reisenden kamen ans Teck. Alle verfolgten mit den Ferngläsern die Bewegung des un bekannten Schiffes. Stach einer Stunde waren wir einander nahe genug, um auf dem unbekannten Dampfer das Signal zu erkennen: „Stoppt sofort!" Wir stoppten. Ein zweites Signal wurde gehißt: „Zeigt eure Flagge!" Sofort wurde unsere Flagge emporgezogen. Inzwischen verringerte sich die Entfernung. Wir erkannten an dem Schiffe die Mün dung von Geschützen. Es war kein Zweifel, wir hatten es mit einem Hilfskreuzer zu tun. Aber von welcher Nation? Englisch oder deutsch? Alle legten sich ängstlich diese Frage vor. Ein Offizier sagte: „Brauner Anstrich auf dem Schornstein, schwarzer auf dem Rumpf, es ist ein Eng länder . . ." Aber der Kapitän meinte, nachdem er durch das Fernglas beobachtet hatte: „Nein, ich zweifle nicht, das Schiff ist deutsch, ich erkenne es . . Unterdessen wurden weitere Signale ausgetauscht: „Wir senden ein Boot!" „Wir haben gesehen!" Diese Zeichentelegraphie hatte natiir- lich unter den Passagieren eine sehr große Erregung hervor gerufen, besonders unter den Frauen, während die Männer ihre Ruhe zu bewahren versuchten. In dem Boot, das von dem Schiff abstieß, waren drei Offiziere und 19 Matrosen. Die Falltreppe wurde hcrabgclassen, und die drei Offiziere stiegen an Bord, gefolgt von einigen Matrosen, die die ihnen vorher bezeichneten Posten cinnahmcn. Die drei Offiziere mit dem Revolver in der Hand stiegen auf die Kommandobrücke. Sie hatten die schivarz-weiß-roten Ko karden an der Mütze; es waren deutsche Seeleute. Auf der Brücke befahlen die Offiziere: „Zieht eure Flagge ein!" Wir mußten gehorchen, die Flagge wurde eingezogen. Ein deutscher Offizier nahm sie, wickelte sie zusammen und warf sie in das Boot. Darauf wandte sich ein Offizier an den Kommandanten und verkündete: „Ihr Schiff ist Kriegs beute!" Die französischen Offiziere, die an Bord waren, fuhren auf, faßten sich aber gleich wieder. Sie waren bleich, aber blieben stumm. Tie Deutschen ließen sich alle Papiere, Borddokumcnte und Schlüssel geben und begannen die Durchsuchung. In Zwischenräumen kamen andere Boote, und bald war das ganze Schiff besetzt. Maschinisten von den; Kreuzer traten an die Stelle der Maschinisten der „Florida". Unter der Leitung eines deutschen Offiziers wurde die ganze Mannschaft im Bug versammelt, wo ihr französisch folgende Mitteilung gemacht wurde: „Tie Män ner können alle persönlichen Gegenstände mit sich nehmen, aber es ist streng verboten, irgendetwas zu nehmen, waS znm Schiff gehört." Eine Kassette mit Goldmünzen, die von der französisch-portugiesischen Bank in Lissabon nach Rio de Janeiro geschickt war, wurde beschlagnahmt. Alles voll zog sich in einem Augenblick. Unter den Kochgeschirren wurde eine Auswahl getroffen, alles wurde in völliger Ord nung auf Deck gebracht. Unterdessen wurden die Reisenden zweiter und dritter Klasse im Schiffshinterteil versammelt, während die erster Klasse weiter frei umhergingen. Zwischen der» Kreuzer und der „Florida" gingen die Boote hin und her. „Dürfte ich Sie fragen, auf welches Schiff wir ge bracht werden?" fragte ich einen deutschen Offizier. „Ist es nicht der Prinz Eitel Friedrich?" „Sie irren sich," ant wortete der Offizier kurz. Bald nach Mittag wurden die Reisenden benachrichtigt, daß sie sich fertig machen müßten, den „Prinz Eitel Friedrich", denn dieser Kreuzer war es wirklich, zu erreichen. Auf der Treppe grüßte uns ein Offizier militärisch. Als alle Passagiere hinübergebracht waren, mußte die Mannschaft die „Florida" verlassen, zuerst die Matrosen, dann die Offiziere nach ihrem Grad, zuletzt der Kommandant. Als dieser die Kommandobrücke verließ, entblößten alle das Haupt. Die Mützen in den Händen gingen Mannschaften und Matrosen auf die Treppe hinab. Alle waren sehr bleich. Auf Teck war noch ein Ochse, der durch einen Nevolverschuß getötet, zerlegt nnd in das Boot geschafft wurde. Die Deutschen vergaßen nichts. Der „Prinz Eitel Friedrich" setzte sich in Bewegung nnd fuhr nm das Schiff. Um 9 Uhr erschien ein großer Brand am Horizont: es war die „Florida". Der Kommandant des Kreuzers befahl uns: „Gehen Sie in Ihre Kabinen! Es ist nicht meine Pflicht, Sie zu kränken!" Ans den kleinen Fenstern unserer Kabinen verfolgten wir die Entwickelung des Brandes weiter. Um Mitternacht hatten die Flammen fast das ganze Schiff zerstört. Dieser Schiffsbrand in einer heiteren Nacht auf hoher See hatte etwas unendlich Tragisches. Bismarck üb?r die Franzosen Bismarck hat sich häufig über die Franzosen ausge sprochen, meistens sehr abfällig. Wenig bekannt dürfte es Wohl sein, so schreibt die „N. G. E.", daß er sic im großen und ganzen geradezu für dumm und rückständig hielt. In einem seiner Feldzugbriese aus deni Jahre 1870 gibt Graf Hatzfeldt eine Aeußerung des Kanzlers wieder: Das fran zösische Volk habe lange als klug gegolten, aber das sei ein Irrtum, die Franzosen wären im allgemeinen stumpfsinnig. Dazu bemerkt Hatzfeldt, der von 1863—1860 in Paris Legationssekretär gewesen war, in einem Briefe vom 28. Februar 1871: „Ich muß zugeben, daß alles, was wir in den letzten sechs Monaten gesehen haben, diese Worte be stätigt, obwohl ich damals nicht an ihre Nichtigkeit glaubte." Eine „dumme Nation ' nennt Bismarck die Franzosen in einem Schreiben an seine Frau aus Gastein vom 30. August 1871. In Briefen ans Frankreich an sie kommen unsere westlichen Nachbarn sehr schlecht weg. Aus Blois schrieb er ihr am 25. Juli 1862, schon in Paris seien höfliche For men nur in den höheren Kreisen üblich, sobald man die Bannmeile hinter sich habe, stieße inan auf eine bäuerliche Ungeschliffenheit der Verkehrsformen, die den guten Ton der Bourgeoisie von Rnmmelsbnrg oder Schlawe in glän zendem Lichte erscheinen ließe. Es wäre erstaunlich, wie schlecht erzogen und ungastlich inan auch in Offizierskreisen wäre. Von „trübseligen" Franzosen batte Bismarck kurz vorher in einem Briefe ans Blois gesprochen, von ihrer egoistischen Ungeselligkeit. Das Sprechen verlerne man ganz unter ihnen; jeder fürchte, für weniger gehalten zu werden, als er gern sein möchte. In einem Briefe Bismarcks an seine Schwester aus Paris vom 16. Juni 1862 steht ge schrieben: „Der Franzose hat einen Fonds von Formalis mus in sich, an den wir uns schwer gewöhnen. Die Furcht, sich irgend eine Blöße zu geben, das Bedürfnis, stets nach außen und innen sonntäglich angetan zu erscheinen, la manie de poscr, macht den Umgang ungemütlich. Man wird nie- /Oex. U lVlüller l>" l). 8. ^moriks promoviert sur ^atmkeükuncke und ^Limersat^ llünxer Xackllk-j lrülier 25 Vre8<1en-.V ' ZeeslralZe 4 l-ernspr. 19214 t abriilulil — " mals näher bekannt, und wenn man es sucht, glauben die Leute, man will sie anpumpen, oder heiraten, oder den ehe- lichen Frieden stören. Es steckt unglaublich viel Ehinesen- tum, viel Pariser Provinzialismus in den Leuten . . . Sie sagen hier: „Kratzt den Russen, dann wird der Barbar znm Vorschein kommen," wenn inan aber von Franzosen die Rinde durckiznkratzen versucht, so kommt gar nichts raus. Ter fast schon sprichwörtlich gewordene Geiz der Franzosen hat Bismarck wiederholt Veranlassung zu Aeußerungen ge geben, die unsere westliche» Nachbarn sich gewiß nicht hinter den Spiegel stecken. Der österreichischungarische Tagesbericht W i c». (W. T. B.) Amtlich wird verlautbart den 8 April mittags: Die im Abschnitte der O'tbrskiden feit Wochen nndniicrnden hartnäckigen Kämpfe haben in der Schlacht während der Ostertage ihre» Höhepunkt erreicht. Uniinterbrochciie russische Angriffe, hauptsächlich beiderseits des Lnbvrczntales, wo der Gegner den größten Teil der vor Przcmhsl freigewordcilk» Streitlräste einsetste, wurden unter ganz bedeutenden Verlusten des Feindes in diese» Tagen znrnckgeschlagkii. Gegenangriffe deutscher und unserer Truppen führten auf den Höhen westlich nnd östlich des Tales zur Eroberung »> e h r erer st arker russischer S t c l l « u g r n. Wenn anch die Kämpfe an dieser Front noch nicht ihr Ende erreicht haben, so ist doch der Erfolg der Osterschlacht, die in 10000 nnverwund etc Ge sa n g c n e nnd zahlreiches Kriegsmaterial cinbrnchte, ein unbestrittener. Oesilich des Labvrczatales wird im Waldgebirge in einzeliicit Abschnitten heftig gekämpft. In Südvstgnlizien stellenweise Gcschützkamps. — In Russisch Polen und Westgalizien verhältnismäßige Ruhe. Der Stellvertreter des Ehcss des Genernlstabes: v. Höfer, Fcldinnrschnll-Lcntnant. Des Kaisers Dank an die Rcichsbnnk Berlin. 9. Avril. Die „Nordd. Allg. Ztg." meldet: Auf den Sr. Majestät dem Kaiser erstatteten Bericht über die Verwaltung der Reichsbank im Jahre 1914 ist von dem Geheimen Ziviltabinett Sr. Majestät des Kaisers und Königs das nachstehende Antwortschreiben ergangen: Großes H a n v t g n a r t i e r , den 3. Avril. Se. Majestät der Kaiser und König haben von dem Be richt Ew. Erzellenz vom 28. v. M. und dem vvrgelegten Ver- waltuugsbericht der Reichsbank für das Jahr 1911 m i t hoher Befriedigung xienntnis genommen und daraus ersehen, mit welcher rühmlichen Sorgfalt nnd weisen Voraussicht die Reichsbank es verstanden hat, sich aut den Fall des Krieges rechtzeitig vorzubereiten nnd seinen gewal tigen Anforderungen gerecht zu werde». Se. Majestät er kennen die glänzenden Lei st nngon der Reichs- bank wie die große Bedeutung der gezeitigten Erfolge für eine glückliche Kriegführung voll an und sind allen an der Erreichung dieses Zieles Beteiligten für ihre treue Arbeit besonders dankbar. Auch haben Se. Majestät sich über die erfolgreiche freiwillige Beteiligung aller Volks klaffen an der Vermehrung des Goldbestände? der Reichsbank lebhaft gefreut. Allerhöchstem Aufträge zu folge beehre Ew. Erzelleuz ich mich hiervon mit den, ganz ergebensten .Hinzufüge» Mitteilung zu machen, daß Seine Majestät Ew. Erzellenz ersuchen, den Leitern und den, Per sonal der Reichsbank Allerhöchstibre Anerkennung in ge eigneter Weise zu übermitteln. kW. T. B.) gez. p. Valentini. An den Herrn Reichskanzler. lReichsamt des Innern.) Zeppeline über der Nordsee Die „Rundschau" meldet: Am 7. April flogen zwei Zeppeline nördlich von Schiermonnikog über die Nordsee. Die belgische Regierung an der Front Verschiedene Morgenblätter melden: Mitglieder der belgischen Regierung haben sich zur Front begeben. Unter dem Vorsitz des Königs wird ein Ministerrat stattfinden. Paris im Dunkeln Der „Lokalanzeigcr" meldet: Paris wird weiter ver dunkelt werden, nachdem Erperimente bewiesen haben, daß die Stadt für Zeppeline aus 6000 Fuß Höhe in einer Ent- fernnng von 80 Kilometern sichtbar sei.