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R.ttnoch den IS. Jul, l»S2 «r. IM. Seite 4 Fest im Sturme Erzählung von Friedrich Friedrich (ö. Forlsehung.- Dic meisten Mrnschc'n priese» ihn seines heueren Sinnes wegen ja glücklich. ..Er l-ar freilich auch keine Ursache, verstimmt zu sein," fügten sie hinzu. .Er kennt keine Sorgen, denn er ist reich und kann alle Freuden, welche das Leben bietet, genießen." Lindner verlies; die Stadt, schritt dann, als ob er spa zieren gehl', eine Zeulang zwischen Garten hin und bog dann rasch in einen engen Weg ei». Derselbe führte zu einein kleinen und allein gelegenen Hause. Der Zustand desselben verriet, daß der Besitzer sich nicht in den besten Verhältnissen befand, denn das Dach konnte dem Regen nicht mehr Trotz bieten, die Fenster »varen zum Teil zer- dreien. Che Lindner in das Haus trat, blickte er sich flüchtig um. ES schien ihm nicht angenehm zn sein, dag sein Besuch auch von anderen bemerkt werde. Ohne anzirpochen. trat er in ein kleines Gemach. Auf einem Gestelle, welches ein Sofa vorstellen sollte, lag lang auSgestreckt ein Mann, eine eigentümliche Erscheinung. Seinem Gesichte nach schien er bereits alt zu sein, und doch sprang er bei LindnerS Eintritt mit einer austerordentlichen Leichtigkeit und Gewandtheit auf. Er war kaum mittelgrost und besaß mwerkennbar einen kleinen Höcker, was er selbst freilich nie zugab. Mir freundlich lauerndem Blicke sah er den Eingelretenen an. In seinen Zügen verriet sich neben groster Verschlagenheit ein unverkennbarer Zynismus. „Wie geht es. Elze?" fragte Lindner mit einem halb ver traulichem Tone. „Schlecht. Herr, schlecht." entgegnete der Gefragte. „Unser einer» geht es immer schlecht. Wenig Arbeit und infolgedessen wenig Verdienst. Sie sehen, datz ich feiern muß, sonst würden Sie mich hier nicht so untätig gesundem haben." „Ich glaube, Elze, nach Arbeit haben Sie nie ein großes Verlängert gehabt?" warf Lindner lächelnd ein. „Wenn Sie wirk lich Arbeit suchten, so würden Sie dieselbe leicht finden." Elze zuckte mit der Schulter. „Solche Arbeit, wie ich wünsche?" warf er fragend ein. „Ich könnte allerdings Steine klopfen oder Holz säge», dazu fehlt mir aber die Lust, ich tauge auch nicht dazu, weil ich mich nie damit abgegeben habe." ...Haha! Und im Walde ist auch nichts zu verdienen, denn der Förster paßt sehr auf," unterbrach ihn Liudner. „Er weiß genau, wieviel Stück Wild Sie ihn, bereits weggeschossen haben und etnxrs will er auch für seine Büchse behalten." Elze blickte ihn mit einem verschlagenen Lächeln an. „Den Förster werde ich nicht fürchten," entgegnete er. „Ich will nicht leugnen, daß ich in früheren Jahren zuweilen ein Stück Wilo geschossen habe, ich tue es, weil ich eine leidenschaftliche Neigung zur Jagd habe. Allein dis Leute übertreiben immer und jetzt habe ich damit nichts mehr zu schaffen, ich bin zu alt geworden. Dock; was verschafft mir die Ehre Ihres Besuches?" fügte er fragend hinzu. «Ich habe ein Stück Arbeit für Sie, dieselbe ist leicht und ich werde sic gut bezahlen. Sir wissen, daß ich einen Dienst stets anständig belohne. «Gewiß, gewiß," versicherte Elze. „Ich rechne aber auf Ihre ganze Vorsicht und auf die größte Verschwiegenheit." fuhr Liirdner fort. „Seit wenigen Tagen ist ans dein Hüttenwerke ein neuer Werkführer angestellt. Kennen Sie ihn?" Elze nickte zustiuimeud mit dein Kopfe. «Sie meinen Richard Jensen. Ick kenne ihm Er ist lange fortgewesen, allein solche Gesichter ändern sich wenig, ich habe ihn deshalb sofort wiedererkannt." «Ihn meine ich," sprach Liiidner. «Beobachten Sie ihn genau, was er tut, namentlich, wenn er das Hüttenwerk ver lassen hat, des Abends. Sie dürfen ihn nicht aus den Augen verlieren, suchen Sie zu erforschen, mit wem er verkehrt." Das schlaue Gesicht ElzeS verzog sich zu einem Lächeln. „Ich werde ihm folgen wie sein Schatten," versicherte er. «Und wenn er sich umschaut, soll er cher seinen Kopf erblicken als mich." «Kennen Sie die Vergangenheit dieses NkanneS?" fragte Lindner. «Rur wenig. Ich habe ihn früher wohl gesehen, aber mich nicht um ihn bekümmert," gab Elze zur Antwort, obscho» er Jensens Vergangenheit sehr genau kannte. Sein schlauer Kopf hatte sofort erraten, weshalb Lindner ihm den Auftrag erteilte. „Soll ich auch danach forschen?" „Dies ist nicht nötig." bemerkte Lindner leichthin. „Es liegt mir nur daran, zu erfahren, wie er lebt und mit wem er ver kehrt. Sie wisse», wo Sie mich treffen, um mir die Nachricht zu bringen." „Mann wünschen Sie dieselbe?" „Zuerst morgen früh. Hier haben Sie eine vorläufige Ab schlagszahlung!" sprach Lindner, indem er ihm eine Geldrolle reichte. „Ich verlasse mich auf Ihre Verschwiegenheit!" „Herr Lindner, Sie kennen mich!" rief Elze, dessen Augen bei dem Anblick des Geldes leuchteten. „DaS erste Wort, wel ches meine Zunge verrät, möge mich verderben!" Lindner wies die Versicherung mit einer Handbcwegung zu rück und verliest das Zimmer und Haus. Auf einem anderen Wege kehrte er zur Stadt zurück, ganz der freundlich-heitere Mann wie immer. Elze saß in seinem Zimmer und prüfte den Inhalt der Geldrolle; derselbe schien ihn zu befriedige». „Wozu der Narr »och so geheimnisvoll tut, als ob ich nicht sofort errate» hätte, daß ib» die Eifersucht plagt!" rief er. ,.Zeu sen ist der alte Geliebte seiner Frau und ich wette hundert gegen eins, daß sie ihn noch nickt vergessen hat. Sie sieht nicht aus, als ob sie allzu glücklich wäre!" Elze war früher Schreiber gewesen. Das stille Sitzen an dem Schreibtische und das Abschreibe» langweiliger Akten hatte ihm indes wenig Vergnügen bereitet, es war hinzugekommen, daß seine Ehrlichkeit mehrere Male ans allzu harte Probe gestellt war; er hatte deshalb dem Schreiberbernf Valet gesagt und sich auf eine andere Weise zu ernähren versucht. Sein schlauer Kopf war um Mittel nie verlegen gewesen. DaS größte Vergnügen hatte er daran gefunden. Nachts in dem nahen Walde auf dem Anstande zu sitzen; aus dem früheren Schreiber war ein sehr ge- übter Wildschütz geworden, der manches Stück Witd erlegte. Jahrelang hatte er diesen Beruf verfolgt, bis ihm derselbe durch die Wachsamkeit de» Försters einigermaßen verleidet war. Sein schlauer Kopf würde zwar noch immer Wege genug gefunden haben, um dem Förster auSzuweichcn, allein die nächtlichen Be schwerden sagten ihm nicht mehr zu. Er hatte nicht Lust. Stun denweit zu gehen, um dem Förster anSzuweichen. Lindner hatte er bereits verschiedene Dienste erwiesen. Seine große Gewandtheit und Geschicklichkeit machten ihn M jedem Vorhaben tauglich und er war auch verschwiegen, solange sein Interesse es erforderte. Er war zu klug, um aus Unbeson nenheit ein ttteheimnis zu verraten. Niemand in Burgtal traute ihm recht, er stand auch nur mit wenigen Menschen in Verkehr und doch war er mit allen Verhältnissen vertraut, ohne daß jemand wußte, auf welche Weise er dieselben kennen gelernt hatte. Das kleine Haus hatte er vor einer Reihe von Jahren ge erbt, er lebte allein darin wie ein Einsiedler und es kümmerte ihn wenig, ob das Dach desselben zerfiel und der Sturm die Fenster zerschlug; für ihn bot es immer noch Raum genug und für ihn hatte es dadurch einen großen Wert, daß niemand sein Tun beobachten konnte, und er hatte oft Grund, dasselbe den Augen anderer zn entziehen. — Wie er versprochen, begab er sich am folgenden Morgen in den Wald hinter dem Garten LindnerS. Hier hatte er Lindner sckon oft erwartet, wenn er ihm etwas mitznteilen hatte. In dem Einschnitte in ein Tannendickicht streckte er sich auf dem weichen Grunde nieder und zündete sich eine Zigarre an. Er wußte, daß der reiche Herr weniger pünktlich war und oft lange ans sich warten ließ, allein er hatte Zeit und es war ihm gleich, gültig, ob er daheim in seinem Zimmer lag oder hier auf dem weichen Nasengrunde. Fortsetzung folgt. Her Mmreiii k. a. k.8. imüe»-». Vsrari3tgltst sein Eroke5 Sommerferl »m «len 14. lull von ngcbm. 4 vbr ab guk äsr LVglci3ckIüLckvo-1'srrg38s, LcbillsratrgLo 63. Xgrtsn 2» srmküißtsn krsissa im Vorvsrkg.uk bsi Lrguvr, ^Ibsrtplgts 2. Ksi Rs^snxvottvr stvftsu uns 2vsi groüs 981s mit vislsu Robonrgumsn --ur Vsrkükunx. ^IIs Lc1gubsnk>6en0330ll Igüst borrilicb viu Vvr Vor8lkttil> 1 reMilMMmlii. SklM. ostkllr. /Nilluiock «len 12. Zull sbenNs 8 Ulii» im »V^siLoo Roü'', Ostritn Versammlung Rsänsr: I^ulltsAdabAsorällor gvlllviil» Rl3cbvinon gllsr ist Rüicbt. I'rsio ^U33prgcbs. Osr Vorstgncl. MMMW Altbekanntes U/einIokst M o^esrten, lokann-Oeoi'gen-Allee 8 W? Lcke Oarusstr., Ternr. 13777 ,«», ^ L <-uts v/eine uncl kücke W — 200 °/° — «in Rggr Ogmsngoblsn mit ^bkigtssn von 30.— Nk. gn, sin Rggr Lorrsnsoftlon mit^bsgt2sn von 36.— LIK. gn, Liniisrnoftlsn solion von 16.— LIK. gn, vorkguko icb 2u Orognistovprsigon ciirokt gn Rrivatlsuto. Hur gllsr- bv3to Robp;srbkorn3ob1sn kommen rium Vor8gnci. 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