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Freitag. 3». Juni 1923 Nr. 21. Jahrg. Fernsprecher: Redaktinn 32723 — Geschäftsstelle 32722 Postscheckkonto: Dresden Nr. 117V7 SöÄlWe Redaktion und Geschäftsstelle: Dresden - A. 1^,HoU'c!nstrab«^46 Dolfszeuung —»M——»»^»»»^—m———^0 Dle Pelil-Nellmiicjciic IM redak- B..u»Spr..»> LierleNSbilt» lret in» Lau» ^ 2I.S« ^-. I Di°°^e^IIen° Vettt,-U« S^sür ll-mM-n-mid B-«inSa'',-'a-M^ ^.„s Vs-it- 25'Prozent Z'"»'-«- ogerteng-bühci ,ür m°..°..iq I» ^.ausschl.-bIich,°4^gu!chl°g sar Maimi!> J>m. M ^m--v Letl. 89 mm drei,. 18 itM« b ° U-b-r,°i>dimg durch dt- Pos' aug-rd-m Portoz.-chl-g. iiummer 1 ^r. Die Sttchsgche iLollszenu»!, crichcim wöchentlich >ech»inat. I Lewn-vyiner . °,,,...,^-,,.»l„ik!iaei> „nd Letttmia von Schadenersatz. Im Kalle höherer Gewalt oder beim Ausbleiben der Papieriieserungen »sw. erlischt >edc Verpflichtung aus tLrsitllnng von AnzUgen Auflrag-i Anreiae» Sprecbiti,»de der Nedaiiio»: n—« Uhr nachm. Nicht au»dri>lklich,uriillverlanatc,ind I Kür undeutlich geichriebe,w wwie Teriea Mch. »bornedmoia m>, RNaportontchi rer,ebene Sinsendlmgei an dteNedaktton werden nicht ausbewahr,. I ,Snn«n wir dte-Leraniworliichkeu illr die Richngle d ^ k m «mitte»- Kran, Knrsat An der Petrilirche i Annahme von De,chtis.San,eigen b.» 1.. Uhr. 7on K-m,i,e^..'-.gen b.» ., Uhr vormittag». - Annahmestellen in Dr-Sd-n. SchmtdNche Bnchh°r.t»„,.g. Inhaber P. Verk. «chton'.rahe - m «autzen. DreAufklävung desVerbrschens Die Namen der Mörder Nathenaus Angehörige der Organisation Tagesschau Bon der 260 U6«-Lirc Lpcndc für kranke deutsche Stuben- ten des vorstvrbenen Papstes Benedikt soll jetzt 1 669 9W Mk. für Kurbcihilfe» für ungefähr 3!>0 Studierende aller Konfessionen ausgegcben werden. Fm Haag kam am 27. Juni die Nntcrkominission für das Privateigentum und die der Kredite zusammen, an der auch die Russen tcilnahmcn. Die Interalliierte Kommission verlässt an» 7. Juli Oppeln. Ter bisenbahncrstrcik in Wien ist abgebrochen. Das polnische Kabinett, mit 226 gegen 118 Stimmen des -HauptanSschnsses für SliwinSki, wird sich wie bisher znsam- nienseben. In Uthmödcn bei Brannschweig wurde ein Waffcnlagcr mit 12U Seitengewehren, 198 Gewehren, Stahlhelmen und Mu nition entdeikt. Eine aincrifanisch-englischc Gesellschaft will demnächst mit der Hebung der „Lnsitnnia" beginnen. Zu einem Zwischenfall kam eS an der Universität Heidel berg, wo Geheim»,it Lchnhard, der Nobelpreisträger, am 27. Juni trotz Verbots dcS Rektors eine Vorlesung abhielt. Arbei- termasscn, von Studenlen mit Steinen beworfen, wollten ihn daran hindern. Gehcimrat Lchnhard und mehrere Studenten wurden inS Gerichtsgcfängnis gebracht. Die Wiener Studentenschaft mit dein Rektor der Universi tät, Hofrat Riehl, den Direktoren und Mitgliedern des akadcmi- schcn Senates veraastalteten Kundgebungen gegen den Ver sailler Vertrag. Der Schoner „Edith" sank auf der Fahrt Stettin nach Finn land. Dir vier Mann der Besatzung wurden gerettet. Wochenrundschau In Deutschland hat die politische Verhetzung ein neues Opfer gefordert. Für die Republik ist der Außenminister Dr. Nathenan gefallen. Und wen» auch die Meuchelmörder, die zu der Bruta lität ihrer Tat noch die Feigheit der Flucht gesellen, entkommen sind, ohne das; cs bisher gelungen ist, sie selbst zu fassen, so ist cs keine Frage, in welche» Kreisen die Mordbuben zu suchen sind. Es können keine anderen Kreise sein als diejenigen, die in nationalistischer Irrsinnigkeit der Demokratie Todfeindschaft geschworen haben. Es ist höchste und allerhöchste Zeit, das; mit der Geheimbündelei in Deutschland aufgeräumt wird, daß alle diejenigen den härtesten Strafen verfallen, die dieses Unwesen einer entmenschten Mardkamerilla kennen, unterstützen und för dern, ja das; allen denen der Prozeß gemacht wird, die auch nur in der geringsten Beziehung zu solchen Umtrieben stehen. Aber nicht nur die Mörder, die jene Tat vollbrachten, sind fluch- und schuldbeladen. Eine solche Atmosphäre der politischen Verwilde rung kann sich nicht ausbreiten, wenn nicht der Boden für sic gcsclxrsfen wird. Und alle diejenigen Elemente, die diesen Boden haben schaffen und bereiten helfen, sind in gleicher Weise schuld an der Vergiftung unseres gesamten öffentlichen Lebens und sie sind letzten Endes in gleicher Weise schuld an den Kugeln, von denen die Männer der Demokratie dahingerasft wurden. Ralhenan ist der Jude »Hetze erlegen, die in Deutschland seit den Tagen der Revolution von ganz bestimmten Kreisen betrieben und zur Mode gemacht worden ist. Nathenan ist denen zmn Opfer gefallen, die den Männern der Negierung die Vater landsliebe abzusprcchen sich anmaßten. Aber er ist auch ein Opfer der Entente, die selbst seiner BersöhnnngSpolitik Gehör nicht schenkte und der deutschen Demokratie in ihrem schweren Kampfe um ibr Dasein Licht, Luft und Leben nimmt. Dieses Attentat ist der Ausfluss jener Lüge, die von gewissenlosen Hetzern ftnmer wieder in die Hirne einer nur allzu leichtgläubi gen Bcvölkernngsschicht gehämmert wird — und mit Bewusstsein gehämmert wird. Leichtgläubig deshalb, weil diese sich selbst hinwcgtäuschen wollen üler die bittere Wahrheit und vielleicht über eigenes Verschulden. Denn wer die Männer von heule als die Schuldigen unseres ganzen großen und bitteren Un glücks bczichnet, der lügt. Und das sind diejenigen Kreise, die ihr eigenes Schuldbewusstsein abwälzcn wollen ans die Schultern anderer. Die Demokratie hat sich vom ersten Tage an zur Er haltung der Einheit der Nation selbst geopfert, al? sie davon Abstand nahm, diejenigen zur Unterzeichnung der Gewaltdokn- mente zu zwingen, denen jene Liquidierung des verlorenen Krieges gerechterwcise zugefallen wäre. Nicht Erzberger musste die Unterschrift unter dem Dokument deS Waffenstillstandes lauten, sondern Ludendorff. Nicht nur die innerpolitische Lage hat aus der Statur der Dinge eine Radikalisierung erfahren, sondern auch das Vertrauen in der Richtung unserer außenpoli tischen Bestrebungen hat durch den Mord einen Rückschlag erfah ren. Ans dem Wege, den wir bereits zurückgelcgt hatten, sind wir immerhin um ein Stück zurückgeschleudert worden, zu mal jede Erschütterung der Demokratie eine Schwächung deS VertrauenS zu uns bedeutet. Aber wir hoffen, daß es trotz alle dem dem Reichskanzler gelingen wird, auch hier wieder festen Baden unter den Füßen zu gewinnen, und wir hoffen dies »in so mehr, als in allernächster Zeit wichtige Verhandlungen mit der Garantiekommission in Aussicht stehen. Man wird sich über zeugen dürfen, daß der Kurs unserer auswärtigen Politik der selbe bleibt. Aber auch innerpokitisch haben sich die Dinge kom pliziert. Wenn auch die inneren Spannungen nach außen hin nicht so stark sichtbar sind, so will eS »ns doch so scheinen, als ob die Lage weit schwieriger ist,..akS sie eS damals bei der Ermgr- dnug Erzbergcrs war. Die'Regierung hat zunächst da? einzige Berlin, 28. Juni. Nachdem die Abteilung la des Berliner Polizeipräsidiums bereits am Dienstag den zur Ermordung des Ministers Nathenan benutzten Kraftwagen ermittelt und im Ber liner Polizeipräsidium sichergestellt hatte, ist eS ihr setzt gelungen, die Mordtat i» vollem Umsange ansznklären und die Täter sest- ziistellen. Die Täter sind: 1. Ernst Werner Techow, 21 Jahre alt, in Berlin geboren und zuletzt in Berlin wohn haft, 1,78 Meter groß, dunkelblondes, gescheiteltes Haar, voller Mund, bartlos, rundes Kinn, gesunde, frische, gebräunte Ge sichtsfarbe, schlanke Gestalt. Kleidung: Grauer Jackettanzug, langes Beinkleid, weicher dunkler Filzhut. 2. Fischer, auch Vogel genannt (Spitzname Pecheur) Hermann. Früherer Aufenthaltsort Floha i. Sa., auch Chemnitz, nicht älter als 25 Jahre, 1,75 bis 1,78 Meter groß, hellblond, hohe Stirn, braune Augen, Hakennase, spitzer Mund, bartlos, blasses, schmales, aber gesundes Gesicht, schlanke Gestalt, sächsische Mund art. Kleidung: Blauer zweireihiger Sakkoanzug, gelbe Halb- schnhe, gelber Regenmantel, weicher Hnl-lragc», lange Krawatte. 3. Knauer, auch Körner und Knerr genannt gleichfalls nicht älter als 25 Jahre, 1,73 bis 1,75 Meter groß, hellblond, hohe Stirn, blaue Augen, Sattelnase, bartlos, spitzes Kinn, breites Gesicht, gebräunte, gesunde Gesichtsfarbe, kräftige, breitschultrige Gestalt, »icckleiibnrgischer Dialekt. Kleidung: Blauer zweireihiger Sakkoanzug, schwarze Stiefel, weicher Steh kragen, kleine, schwarze Krawatte, Filzhnt. Die drei Genaunle» gehören der Organisation C an und waren früher Angehörige der Brigade Erhard. Der zu 3. ge nannte Knauer (Koerner, Kern) war während deS Kapp-Pntschrs bei der sogenannten Stabswache der damaligen Kappschen Reichs kanzlei tätig. Fcstgenommen sind die drei Täter bisher noch nicht. Sie haben sich au-Z Berlin entfernt. Da sie nach den polizeilichen Feststellungen zur Zeit der Tat nicht über große Geldmittel verfügten und a»ch keine Pässe besaßen, ist damit zu rechnen, daß die Täter sich im Jnlande anshalten. Techow ist am Sonntag abend mit dem D-Zng 8 Uhr 35 Min. nach Halle gefahren. Die beiden anderen haben vermutlich am Dienstag mittag Berlin verlassen und sich nach Norden begeben. Eine Anzahl weiterer Personen, die der Mittäterschaft überführt sind, wurde voil der Berliner politischen Polizei bereits festgenommen. Die Ermittelung des Automobils Berlin, 28. Juni. Das Berliner Polizeipräsidium gab heute vormittag folgende Meldung aus: Ter Kraftwagen, der von den Mördern des Außenministers Nathenan vermntlich bei der Anssührung der Tat benutzt wurde, ist gestern von der politischen Polizei ermittelt worden. DaS Auto wurde in daS Polizeipräsidium gebracht und dort in sicheren Gewahrsam gestellt. Es ist ein 16 PS-MereedcSwagen ganz modernen Stils. Die Beamten ent deckten den Wagen in einer Garage im Westen Berlins, lieber die Herkunft und den Besitzer deS Automobils machte der sofort vernommene Garagenbesitzer Angaben, nach denen am Vorabend des MordtagS zu ihm ein Chauffeur kam, der erklärte, er wolle seinen Wagen bei ihm cinstellen. Sein Herr würde in den nächsten Tagen kommen und die Garage für einige Zeit mieten. Am anderen Morgen kam der Chauffeur wieder mit dem Bemerken, getan, »ms sie tun konnte. Sie hat schnell gehandelt. Und da die Ermvrdinig Nathenaus einen AnSnahmeznstand geschaffen hat, so war e- nur zu berechtigt, wenn die Negierung Maßnah men ergriff, die als Folgeerscheinungen dieses Ausnahmezustan des angesehen werden müssen. ES ist keineswegs ein crbanliches Mittel, wenn sich eine Regierung gezwungen sieht, mit AnS- imhineverordnungen in den Slang des Staates einziigreifen. Aber wenn der geordnete Slang dieses Staates durch einen An- grisf ans seinen Bestand gefährdet wird, dann ist die Regierung gezwungen, den Staat, sich selbst und alle slaatswiiligen und gutgesinnten Kreise zu schützen. Deutscher Reichstag Dem Reichstag lag am Mittwoch ein ziemlich umfangreiches Programm vor. Nicht weniger als 13 Punkte standen auf der Tagesordnung. Darunter befand sich auch das Gesetz über die Gctrcidcnmlage in zweiter Lesung. Es wurde jedoch von der Tagesordnung abgesetzt, weil zu befürchten stand, daß sowohl die Rechte als auch die Linke sich gegen den Entwurf wenden wür den, weil die Rechte die abzuliefcrnde Getreidcmenge und die Linke die Festsetzung des Preises bemängeln zu müssen glaubten. Es wird nunmehr noch einmal der Versuch gemacht werden in dieser schwierigen Materie zu einer Einigung zu gelangen,'die er müsse jetzt seinen Herrn mit dem Auto irgendwohin bringen. Sie würden dann zurückkehre», nm die Garage zu niieten. we» Garagebesitzer willigte ein und der Ehanssenr fuhr mit dem Auto davon. Cs war dies, wie jetzt sestgesteltt werden konnte, kurze Zeit vor Berübung des Attentats. Mehrere Stunden, nachdem der Ministermord verübt worden war, kehrte der Chansscnr wi! dem Wagen zurück, wieder ohne seinen angeblichen Herrn. Aber malS erklärte er, das, der Besitzer des Wagens später kommen würde und entfernte sich. Nun kam der Chansscnr nicht mehr wieder, und von dieser Zeit an kümmerte sich überhaupt niemand mehr um den Wagen Als unverständlich wird angesehen, daß der Garagenbesitzer von diesem Vorfall und vvn dem herrenlose» Wagen der Polizei keine Mitteilung machte, obwohl von dieser Seite »ichrerc Tage am das Auto der Täter gefahndet wurde. Neue Enthüllungen bevorstehend Bcrli.i, 29. Juni. Im Hinblick auf die aiigettbticktichen Crmitttnnge» der Polizei gewahrte der Chef der Berliner poli tischen Polizei Obcrregiernngsrat Dr. Weiß einem Mitarbeiter des Berliner Tageblattes noch in vorgerückter Stunde eine Unter redung, in der sich Tr. Weiß über die Gründe anSließ, die ihn zu der Preisgabe der Namen der Mörder veranlaßt haben. Dr. Weiß erklärte, daß ihm die Täter nicht erst seit gestern bekannt waren, daß er aber ihre Namen so lange gehcimhalte > wollte, wie er mit der Möglichkeit rechnen konnte, die Mördir in Berlin zu verhaften. Erst gestern abend als die Nachforschung, a nach de» Attentätern ergaben, daß sie alle drei Berti» verlas en haben, entschloß er sich ihre Namen der Oessentli.hkeft preiez- geben. Nim rechnet er mit Rücksicht ans die Empörung, die du Tat in allen Kreisen der deutschen Bevölkerung ansgctöft hat. mit der regste» Beteiligung des Publikums an der Aufklärung des Verbrechens. Wenn auch sämtliche Grenzen für die Täler gesperrt sind, wen» auch ihr Signalement ans allen Polizei- stationcn deS Reiches vorliegt, so ist es doch dringend ersorder lieh, daß das Publikum selbst mit aus die Mörder fahndet, um ihnen so auch die letzte Möglichkeit der Flucht in-Z Ausland mi! den von ihren Freunden, die sämtlich der Organisaüon C ange hören, gewährten Geldern zu nehmen. Ans diese Weise hosst man auch den Unterschlupf der Mörder ans dem Platten Lande zu verhindern. Schon im Laufe des Tonnerstagvormiltag dürfte die Politische Polizei, so erklärte Tr. Weiß, noch mit weiteren Enthüllungen, die sür die Mitarbeit des Publikums von größt.r Wichtigkeit sind, vor die Oessentlichkeit treten. Woher die Gelder zur Flucht kamen Berlin, 29. Juni. Es werden zahlreiche Einzelheiten über die Hilfsmftlel der Mörder bekannt, von denen hier vorerst nur gesagt werden kann, daß sür sie und für die Tat selbst Hobe Geldsummen znr Verfügung standen. Tie Summen waren von hochgestellten Persönlichkeiten znr Verfügung gestellt worden. Die Fäden der Verschwörung ziehen sich weit über Berlin Hinan-Z und reichen bis nach Lüddeutschland, wo sie in den Kreisen einer Geheimorganisation znsammentresfen. Aufsehenerregende Enthüllungen des Vorwärts Berlin, 29. Juni. Der Vorwärts verössemlicht heule einen offenen Brief ehemaliger Mitglieder der Organisation C an die Dcutschnationale Dvlksparici, in dein versucht wird nachzuweiscn. daß die Dcutschualivuale Vvllspartei wiederhol: r-'cht-bolsche wistische Flüchtlinge mit Bargeld n»d falschen Papieren unter stützt hat. Die Angaben dieses Briefe- sind nach Mitteilung des Vorwärts auch den zuständige» Behörden nnierbrcitct worden. nicht zu erzielen ist, wenn nicht von beiden Seiten nacbgegeben werden sollle. Die Sitzung selbst beginnt mit einer Trancr- k>i»dgcl»i»g de- Präsidenten Lobe, die hervorgernsea winde durch dms furchtbare E> enliahnunglück in Berlin. Er spricht den Hin terbliebenen der Getöteten das Beileid des Reichstages ans. Bei Veralnng der Tagesordnung wird zunächst der RachtragSetal sür 1922 ohne Anssprache in allen drei Lesungen angenommc». Da zu gehört eine Entschließung, in der die Regierung ersucht wird, die sozialen Znhrgcn sür die Beamten der Geldentwertung an zupassen. Ohne Debatte wird das Gesetz über die Erhöhung der statistischen Gebühren für den Warenverkehr mit dem Anslande genehmigt. An den Bolkswirlsckmftsau-schnß gebt ein Entwurf über Abweichungen vom -'ierstenergesetz. Ein Zusatzabkommen zu dem deutsch-polnischen Abkommen über Oberschlenen wird an genommen. Zn einer Debatte kommt es erst bei der Beratung über den Gesetzentwurf, der die Arbeitszeit im Berglmn unter Tage behirndelt. Dieses Ersetz war ursvrüimlicb nur sür den Stcinkohlenbcrglmn gedacht. Der Ausschuß bat' es jedoch ans all- Gruben ausgedehnt. Danach soll die allgemein durch Tarife festgesetzte Arbeitszeit gesetzlich bindend sei». Ileberstunden kön nen jedoch durch allgemein verbindlichen Tarifv-rtrag vereinbart werden. Die Kommunisten haben für dieses Gesetz besondere Wünsche. Sie wollen die Ausdehnung auf die Salinen und eine Schichtzeit von längstens 7 Stunden. An besonder? heißen Ar beitsstätten soll sie noch kürzer sein. In die Debatte greift auch der ReichsarbcftSministcr selber ein. Er wendet sich bvrncbmlich