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«r. LS« 21. Jahrg. Fernsprecher: Redaktion 32722 — Beschästestelle 32722 Postscheckkonto: Dresden Nr. 14797 SäMscke Donnerstag, IS. Juni 1923 Redaktion und Geschäftsstelle: Dresden-A. 16» Holbeinstratze 46 Dolfszeituna Bodenseekonferenz Ein Teilnehmer der Konferenz schreibt nnS: Diese Bodenseekonferenz war so recht geeignet zu einer Versammlung von führenden Katholiken deutscher Zunge, um in den dunklen Stunden der Gegenwart den wahren Kurs der Rettung für die Politik festzulegen. Schon im vorigen Jahre fanden sich am schwäbige» Meere, in den Mauern der altehr würdigen Constantia katholische Männer aus den Bodensee staaten zusammen. Der sehr gute Verlauf der vorjährigen Tagung, die eigentlich erst ein Versuch gewesen war, brachte den allgemeinen Wunsch hervor, übers Jahr sich wiederum zusam men zu treffen, sich zwanglos auszusprechen, sich zu verstän digen, sich zu stärken in dem Sonnenschein des gemeinsamen katholischen Glaubens zu dem schweren, aber königlichen Werke der Herstellung des Friedens der Völker. Ueber den Nutzen und der Fruchtbarkeit solcher Konferenzen ist kein Wort zu verlieren. Gottes weise Vorsehung hat das deutsche Volk durch staatliche Grenzen getrennt, viele deutsche Landschaften sogar in fremde Botmäßigkeit konimen lasten. Wir wissen heute noch nicht, war um. Wenn auch die Körper voneinander getrennt sind, die Her zen schlagen doch zusammen. Die Katholiken der Stadt Konstanz hatten ihren Gästen in St. Johann, einer historisch bedeutsamen Stätte, wo heute das katholische Vereinshaus sich erhebt, eine überaus warme Bc- grüßung bereitet. Es war ein Festabend der Freude des Wieder sehens im Geiste christlicher Liebe. Herr Rechtsanwalt Dr. Bauer-Konstanz, der Führer der Katholiken des Seekreiscs, der Mann, dessen unermüdliche Tätigkeit und besten Weitblick das Zustandekommen und die Durchführung der Bodenseetagung zu verdanken ist. konnte Gäste begrüßen aus Oesterreich. Tirol, Südtirol, Schweiz, Preußen, Bayern, Württemberg, Baden. Männer und Frauen führend auf dem Boden der Gelehrsamkeit, der Politik, der Journalistik. Ein stürmischer Willkomm brauste besonders dem Reichskanzler Dr. Wirth entgegen, als er den Saal betrat. Mit gleicher Herzlichkeit wurde begrüßt der baye rische Ministerpräsident Graf Lerchenfeld mit noch zwei baye rischen Ministern, Kultusminister Dr. Watt und Dr. Schweyer. Ferner Senator Rout-Nicolussi aus Bozen-Südtirol, heute Abge ordneter im italienischen Parlament, Frau A. Schulrat Abg. Sölder aus Innsbruck und eine große Reihe von hervorragenden Persönlichkeiten der Schweiz, Dr. Seeholzer-Zürich, Chefredak teur Fischer-Winterthur, Dr. Wick-Zürich Aus reichsdeulschen Ländern waren eine große Anzahl von katholischen Ministern und Abgeordnete» Badens, Württembergs und Bayerns. Später traf auch Altreichskanzler Fehrcnbach ein. Geheimrat Marx- Düsseldorf, der Präsident des Württembergischen Landtags von Mehrovau, Dr. Wirtz-Sarnen (Schweiz) hatten warme Be grüßungsschreiben geschickt. Ein Telegramm vom Senator Don Sturz» von der italienischen christlichen Volkspartei löste größ ten Beifall aus. Den teuren Toten, die im vorigen Jahre noch mit in Konstanz waren, widmete Dr. Baur ein Andenken. Geheimer Hofrat Reichstagsabg. Dr. Beyerle aus München entwarf als erster der Redner ein leuchtendes Bild der großen katholischen Vergangenheit, der alten Kulturzentrale Konstanz. Sodann tauschten Vertreter der einzelnen Länder Begrüßungen aus. ES sprachen Reichskanzler Dr. Wirth, Graf Lerchenfeld, Jnstizmlnister Bolz-Stuttgart, Frau Abg. Söld-r-JnnSbruck, Dr. Wick-Winterthur, Abg. Dr. Bricht-Bambcrg. Die Ansprache des Reichskanzlers war der Höhepunkt des Abends. Er gab seiner Freude Ausdruck, einige Stunden inmitten seiner Freunde wei len zu können und betonte den Gedanken des FriedensgeistcS für Europa. Der Geist, der Europa den Frieden bringen soll, ist der Geist der Verständigung, der Versöhnung. Der Reichs kanzler lenkte das Auge hin auf den großen Papst Benedikt XV., dessen väterliche Stimme unablässig über den Erdball hindrang und zum Frieden mahnte. Mit lautem Beifall wurden die Worte, ausgenommen, daß deutsche Katholiken nicht lieblos von einander denken und reden dürfen. Ein herzliches Willkommen entbot der Reichskanzler den aus dem Bayernlande zahlreich er schienenen Freunden. Der bayerische Ministerpräsident Graf Lerchenfeld erhob sich dann und brachte den Muß miS Bayern. Die Mehrheit des bayerischen Volkes steht auf dem Grundsatz der christlichen Politik. Eine herzliche Stimmung, mitunter auch durch humorvolle Worte gewürzt, waltete im Kreise der Er schienenen. Der folgende Tag diente der ernsten Arbeit, dreimal ver einigten sich die Konferenzteilnehmer in St. Johann. Der Prä sident des badischen Landtages leitete die Verhandlungen. DaS erste Hailptthema war: ..Die Papstenzykliken der letzten Jahr zehnte als Grundlagen programmatischer und praktischer Partei arbeit." Dekan Dr. Nieder. Stadipfarrer in Bonndorf, behan. delte in groszzügiger Weise den außenpolitischen Teil. Alle gro ßen völkerrechtlichen Fragen finden nur für die Menschheit glückliche Lösung, wenn der Geist der päpstlichen Enzykliken Aus wirkung findet. Der große Goldschatz'zur Beglückung der Vöt. ker und zur Stiftung wahren Friedens unter den Menschen, wie er in den Papstenzykliken enthalten ist, muß gehoben und zur Verdrängung des Geistes der Geivalt und des Egoismus wirk sam gemacht werden. Die den wahren Völkerfricden hemmenden Geistesmächte, so besonders das größte Hindernis für das Völker- wohl, die internationale Freimauerei, müssen endlich von den Völkern erkannt werden. Nicht abseits stehen, sondern mit machen mit den Zielen der Wiederherstellung christlicher Ge sinnung im öffentlichen Leben, auf den Kampfplatz treten, so oft es nottut, das sei unsere Parole. Universitätsprofcstor Dr. Baur- Tübingen behandelte die imierpolitische Seite des Themas, ein schlieriges und heikles Gebiet. ES muß gesagt werden, daß der Redner diese Aufgabe meisterhaft zu lösen verstand. Ausgehend von der Wesensbestimmnng einer christlichen Partei wurde dar- getan, was Kirche und Päpste über Slaatsformen sagen, wie sie keine Staatsform als solche verurteilen, wie andererseits auch keine Staatsform und keine Dynastie Ewigkeitsdauer haben, ferner das Verhältnis zu Staat und Kirche zueinander; die Be ziehungen von Staat und Familie. Eine brennende Sorge sind auch unsere Hochschulen. Das katholische Volk muß verlangen, daß auch christliche Staatsphilosophie dort gelehrt werde. Das ist ein bedeutsames Problem, das größte Aufmcrk samkeit erfordert. Lange genug hat sich der Geist liberaler Pb - losophie auf den hohen Schulen breit gemacht und andere An schauungen verdrängt. Zum Schlüße sprach der Redner über die Frage nach dem verpflichtenden Charakter des Inhalts der päpst lichen Enzykliken. DaS darf nicht ausgelassen werden, daß von verschiedenen Seiten, von den Teilnehmern der Konferenz mit lauter Zustimmung begleitet, auf das nachdrücklichste der Geist ungesunder Kritiksucht und Angriffslust gegen die eigenen Führer verurteilt wurde. Anstatt fortgesetzt die Männer, die unter diesen fürchter lichen Zuständen kämpfen, die am katholischen Erbgut soviel in der Verfassung gerettet haben, anzngreifen. sollte man ihnen viel mehr dankbar sein. Man schone die eigenen Führer und reiße sie nicht fortwährend herunter, man schädige nicht ihre kostbare Kraft! Die Ansprache war äußerst anregend. Am Nachmittage wurde sic fortgesetzt. Von den Rednern sei noch genannt Pro fessor Dr. Stang-Münchcn, der zweite Vorsitzende der bayerischen Volkspartei. Alsdann Dr. Wirth, Altreichskanzler Fehrcnbach, Prälat Abg. Dr. Schofer, Krnl-München. Die Aussprache klärte noch manche Frage, nomentlich die Frage innerer Angelegen heiten der deutschen katholischen Welt. Die Anssagen waren vom Geist grundsätzlichen Einverständnisses getragen. Es trat der gute Wille hervor, über bestehende TrcnnungSpnnkte hinwcg- zukommen, zum großen, gemeinsamen Ganzen zu streben. Diese Einmütigkeit im Wollen bewies besonders die Anssprache in der Abendvcrsammlnng, wo NeichstagSabg. Hofimann-Ludwigshasen über „Schulkämpfe der Zukunft" sprach. Ans dem Boden der Kulturpolitik steht das katholische Volk Deutschlands gdschlosse» »nd entschlossen zur Abwehr da. DaS sind die allumfassenden, überragende» Gesichtspunkte, denen wahre Katholiken dienen. Be stehende Djfferciizpunkte erscheinen dagegen klein und sind unter geordneter Art. Darum sind sie mit der Zeit auch zu Über drücken. Als der Leiter der Tagung den letzten ÄbschiedSgrnß begeistert sprach, konnte er besonders das Moment der Einigtznt freudig hervorheben. Die guten Früchte solcher Tagungen wer den nicht anMcibcn, der Geist des Christentums besitzt die Kraft zur Gesundung der Gesellschaft. In dem päpstliche» Rnndschrn- bcn sind die schönsten Perlen für das öffentliche Arbeiten niei>:r- gelegt für jeden, der es gut mit dem Volke meint. Mit einem treuherzigen „Grüß Goti" und dem Wunsche auf ein Wiedersehen im Jahre 1028 trennten sich die Teilnehmer der Konferenz, um die köstlichen Anregungen u. Gedanken der Tagung in die .Heimat zu tragen. DaS war der erste Teil der Tagung. Konstanz bot den Teilnehmern aber auch noch die Genüsse der schönste» Natur. Schon am Mittag des VersammliingStaaes fübrten flinke Motor boote Teilnehmer hinüber zum Wal^hanse Jakob, einem beliebten Ausflugsorte der Konslanzer und ihrer Gxiste. Herr Dr. Baue führte eine große Zahl von Teilnehmern über den See nach Bir nau. Diest-S lieblich gelegene Birnau mit seinem Gnadcnbild der Himmelskönigin, ist Stätte schönster menschlicher Kunst, hinein gestellt in eine paradiesisch schöne Landschaft. So fand die Boden feekonferenz mit dem Besuche der mater amabiljS von Birnau eine» sinnigen Abschluß. Tagesschau PoincareS Besuch bei Lloyd George will die Unterstützung für nichtmilitürisch« Sanktionen Frankreichs gegen Deutschland erlangen. Der italienische Außenminister wird zugleich mit Poincare i« London eintreffe», um eine italienisch-englische Allianz vor- zuschlagen. Staatssekretär a. D. Bergmann, der nach Berlin zurückge kehrt ist. erstattete in der Reichskanzlei Bericht über die Pariser Anleiheverhandlungeu. Der frühere österreichische Ministerpräsident Otto Becker fordert als Selbsthilfe engeren Wirtschaftsanschluß an Deutschland mit Bewahrung eines Kredits in Papiermark, wonach der Kronen kurs an den Markkurs gebunden sein soll. Dir RcichSpost Oesterreichs trägt aber Bedenken für eine praktische Durch führung. In Mühlheim a. d. Ruhr erkrankten 27 Teilnehmer einer Hochzeitsfcier an schweren Vergiftungserscheinungen. In Königsberg ereigneten sich in den letzten Wocheir eine große Anzahl Erkrankungen durch Paratyphusbaztllen im städti schen Lcitungswasser. Der neue schweizerische Gesandte in Berlin. Dr. Gaston Carlin, wurde am Dienstag bei einem Spaziergang von einem Herzschlag getrofsrn. Er starb bald darauf. Zu Ehren des Reichspräsidenten Ebert fand in München Empfang im Saale des Rathauses statt. Vor dem Kontinrntal- Hotel, in dem Ebert Wohnung genommen, kam es zu Schlägereien. 12 Personen wurden verhaftet. An dem katholischen Jugendtag in Innsbruck nahmen u. a. Vertreter Südttrols. der Rheinland« und DanzlgS teil. Die katholische Jugend Deutschlands legte am Denkmal Andreas Hofers einen Kranz nieder. Den Grundgedanken der Tagung der ZentrumSpartei In Saarbrücken beherrschte ein mutiges Eintreten für das so stark bedrohte Deutschland an der Saar. Bei einem Orkan in Neuyork und Neujersey kamen 16 Men schen um, 166 wurden verletzt. Kapps hinterlasscne Erinnerungen erscheinen bereits im nächsten Monat in Leipzig. 46 polnische MilitiirtranSportziigr mit schweren Geschützen und vier Divisionen passierten in der Richtung ukrainisch- russischen Grenze Lemberg. Auf die Hamburger kommunistische Buchhandlung wurde schon das zweite Sprengstoffattentat verübt. Fronleichnam * Der mächtige Impuls, vom diesjährigen Eucharistischen Kongreß in der ewigen Stadt ausgehend, treibt bis an die Gren zen der bewohnten Erde die gesamte Menschheit zu besonders inniger Begehung des gnadenreichen Festes Fronleichnam, zittert nach in den Herzen einer friedesuchenden Menschheit zu festerem Anschluß an den Hort des Friedens, an die heilige Eucharistie, die der Friedensfürst als das geheimnisvolle Unterpfand seiner Liebe der Kirche als Gnadenschah anvertraut hat. Allüberall rüsten sich die Gläubigen zur glanzvollen Begehung des Festes mit seinen hehren Prozessionen, die ein offenes Bekenntnis unseres heiligen Glaubens vor aller Welt sein und für jeden einzelnen Teilnehmer zu einem höchsten inneren Erlebnis tverden sollen. Gar manche Städte, Provinzen, Länder zeichneten sich von jeher durch besonders glanzvolle Begehung des Fronleichnamsfeste- miS, man kann Wien, München erwähnen, wo die Entfaltung weltlicher und kirchlicher Pracht in den Dienst des Allerhöchsten gestellt Wurde. Der Glanz der Fürstenhöfe ist erloschen, unvergänglich erstrahlt die Macht des Friedensfürsten, besten Herrschaft reichen wird bis zum Ende der Tage. Und nicht nur von den Kathedralen der Weltstädte ans. vom bescheidenen Dorfkirchlein oder auch, — wo eS frcundnachbarlicheS Verhältnis der in löblichem Frieden lebenden Konfessionen zu läßt — vom ärmlichen Gotteshause der Diaspora aus entfaltet sich eine mit bescheidenem Gepränge däherziehende Prozession, auch sie sind eine Huldigung zu Ehren des Altarsakraments, sie sind für den in VrotSgestalt verborgenen Herrn und Heiland gleich wohlgefällig wie die unter der Ehrenwache goldschimmernder Palastgarde» und Hartschiere einherschreitenden Prozessionen. Bei alle« ist gleich me Liebe und der Wetteifer in der Verehrung der heiligen Eucharistie. Allen diesen Treuen in Stadt und Land «elgt sich der Friedensfürst in väterlicher Erbarmung, hört ihre Leiben, vernimmt ihren Jubelgesang: Oidnvit von «rr näipa teumoati! Xllelujahi Kür alle, reich und arm, Fürst oder Bettler, ist das v«wt der Engel bestimmt, diese» allein ist da, Heilmittel -ü« die Völker und Einzelmenschen. Die Ohnmacht der Staaten, bi« Gesundung der in Haß und Reib zerrissenen Menschheit her- bet-uführen. ist erwiesen, mögen sie mich noch so bewährte und «cfopfeoimgsfroh«, noch so vielseitig erfahren« Staatsmänner auf Konferenzen schicken, da» Fronleichnamsfest in echt christlichem iSetste begangen und sein gnadenvolles Geheimnis der christlichen Welt ÄS unverdiente» Geschenk übermittelt, führt die Völker, so M sich, noch christlich nennen, einander unvergleichlich näher. Das Fronleichnamsfest ist nichts anderes als ein Dankfest an die HeilandSliebe, an dem unzählige Hände sich regen, um Häu ser, Straßen, Kirchen "nd Altäre mit Blumengewinden z» schmücken, ein Fest der innigsten Gottes- und Jesusliebe, an dem niemand einen Andersdenkenden kränken oder verletzen will. Ueber allen Veranstaltungen ruht göttlicher Frieden, für Menschenhaß und -feindschaft ist kein Platz. Versöhnung aller in gemeinsamer Gottesliebe ist der Ruhm und die heiße Sehnsucht dieses Festes. In den kirchlichen Gebräuchen am Fronleichnam liegt auch für den nur von fern Beobachtenden manch feine Symbolik, die er nur als Aufforderung, seine Gedanken vom Staube der Erd« zu heben, zu deuten braucht. Auch der Schein der Lichter, der Glanz der Farben, der Duft der Blumen erwecken schon frohe, festliche Stimmung. Die Achtung vor der ehrlichen Frömmigkeit so vieler, die Höherem, Ueberweltlichem ihre Gedanken Mvenden, vertieft sich, da, wo die christlichen Bataillone in größerer, ge schloffener Anzahl auftrelen, steigert sich die Achtung zu unver- kennbarer Bewunderung. Glücklich die Gegenden, in denen ein von allen Schichten der Bevölkerung froh erwarteter Triumphzug de» HetlankeH di« Herzen mit sich «ißt. . ' So sei denn auch in diesem Jahre das liebe Fest in Freude begangen. Die theophocische Prozession sei ein Bekenntnis, sei mich Sühne für eigene und fremde Lauheit, Abbitte für Unehr- erbietigkeit, tiefer Dank an Gott für da? Unterpfand des Friedens, Hoffnung für eine lichtere Zukunft der Menschheit, Beginn der Rückkehr für die entzweiten, christuscntsremdete» Völker und ein Tag des Triumphes für den in unscheinbarer Brotsgestalt all- gegenwärtigen Friedensfürsten l Deutscher Reichstag Am Dienstag nahm der Reichstag seine Arbeiten »ach 14tägiger Pfingspause wieder ans. Die Einleitinm bildet wieder einmal eine unabsehbare Zahl von Anfragen, denen das HauS ein Interesse nicht entgegenbringt, wie überhaupt die erste Sitzung nach den Ferien sich ziemlich ärmlich ausnahm. Zwei Interpellationen stehen auf der Tagesordnung, die eine nom Ge nossen Crispien, dem Führer der Unabhängigen, die so» der Re gierung Auskunft fordert über das Ergebnis der Verhandlungen d:r Reichsregierung mit der ReparationSkommissio». Dann die große Zentrumsinterpellation über die Note der Botschafter!»!^ kerenz, die vom «bgewckaete» Dr. Lauscher e ntzeb;gcht «wxtze»