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Beilage zur Sächsische« Volkszeitung Nr. ÄLL Sonnabend, den 13. September 1819 I"L8. s„s,rq' Volks befreiung Tie deutsche Krgft liegt gefesselt am Boden. Sieges trunken die Meute der Fremden, die den deutschen Löwen schier zu Tode hetzte! Geblendet vom Lichtrausch einer snlsch verstandenen Freiheit saugen die inneren Wider- sicher am Lebensnerv des eigenen Volkes, die Brot und Freude Begehrenden, die Acbeitsuuwilligen, die Aussauger, che Wucherer, die Schieber, die Tiesseitssüchügen, die breite Masse der Sichauslebenden. Wir erschauern innerlich, wenn wir das Unglück überblicken, in das unser armes Vaterland geraten ist. Wir werden an Josef von Görres' Zeiten er innert: „Böse Zeit, viel übte Zeit! Es buhlt der Teilfel mit der Welt, allmählich wohnt er alten Metzen bei, kalt uns frostig die Umarmung, viel bös Gezücht wird dort erzeugt." Und wie wunderlich! Nicht einer im weiten deulschru Lande wird sich der bitteren Wahrheit verschließen, wie na sagbar traurig es um Deutschlands (Geltung und Stellung in der Welt stellt. Gros-, ist die Zahl derer, die dem kranken Rieten wieder aushelsen wollen. Aber die Arznei ist zu verschieden, die sie verordnen: .Kommunismus, Diktatur der feindlichen Machthaber, absolute Herrschaft des Proleta- li.sts, Auspeitschung der Massen, allgemeine Unzufrieden heit, Arbeiter- und Arbeitgebcrstreik! So schallen die Schlag- aarl- bmci einander. Und -dabei haben nur uns in dem rawu erloschenen Kriege hundertmal au dem Worte be- rawcht, daß am deutschen Wesen noch einmal die Welt ge nesen werde. Mit bitterer Ironie können wir daraus a»l- ivorien, daß dies heute und morgen noch nicht geschehen werde. Aber es wird eine neue Zeit kommen, wo die Be siegten die Sieger sein- wenden. Wenn die verblendeten Massen die Fadenscheinigkcit ihres Strebens erkannt haben werden, wenn das Genußmeiischentum wieder dem jauchzen, den, herrlichen deutschen Idealismus Platz gemacht haben wird. Wenn der deutsche Manu wieder beten kann, wie ihn 6. M. Arndt besingt, dann ist idie Zeit der Genesung gekom men, dann wird es wieder hell und schön sei» in deutschen Landen und innerlich werden wir uns reich fühlen bei aller .wnvcheit des Lebens. Sollte es die Vorsehung zugelassen haben, daß wir diesen Krieg verloren, dann! wir wieder in die Liefe unseres deutschen Wesens hinabjteigcn, um der vom Realismus umuachtetcn Well neue Ewigkeitswerte ans Licht zu fördern? Sei dem, wie ihm wolle. Lassen wir die in Ketten geschlagene deutsche Volksseele wieder von innen heraus gesunden und wir werden wieder ein freies, wenigstens ein innerlich freies Volk sein, dem „Gott allein kann Helfer sein! von Gott kommt Licht und Sieg". Wo isi aber der Führer aus dieser Nacht znm künftigen Lichte? Sagen wir cs frei heraus, ohne lloberhebung »nd ohne sülche Scham. Das Christentum ist es, jenes Christentum, ans dem unsere heutige Kultur beruht, das mau aber aus dein Staatsleben, aus Schuten und Hörsälen hiuwegzu- banneu sich bemüht, hinab in die Katakomben der „Neli- gionsgesellfchasten", der fromm sein wollenden Menschcn- lierzen und in die Einsiedeleien einzelner, besonders religiös veranlagter Familien. Es ist in erster Linie das Christen tum der katholi'chen Kirche, das Christentum Noms, das der unlängst verstorbene tiefgründige Nechtsgelehrte Josef Köhler den „Eckpfeiler des Idealismus" nennt und die ein- üge Macht, welche Millionen von Menschen vom kleinlichen Tagesdienst zeitlicher Sorgen und irdischer Mühsal zur w-we des Ewigen geleitet und sie mit dem Bewußtsein er füllt, daß über dem Gemeinmenschlichen noch andere Kräfte >»'onen. Tie Stimme der Kirche wird es in allererster Linie sein, die das müde, aus tausend körperlichen und geistigen Wunden blutende Volk wieder zur Auferstehung aus Schmach und Selbstverachtung rufen wird; die Kirche wird es sein, die das lechzende Volk wieder z» stärken ver mag am Lebensbinnnen übernatürlicher Güter. Das Nüssen mir, das glauben wir, und für die Zukunft werden Nur es beweisen. Hat doch die Kirche VolksbiidiingS- und Volks- ciziehnngsmittel wie keine zweite Erzieherin: Sakramente. Lpser, Priestertum, Gotteshäuser, Klöster, Gnadcnskätten, Beweine, Missionen, Katholikentage usw. nsw. Das sächsische katholische Volk rüstet sich zum ersten Katholikentag. Schon ist die lichtvoll mW erhebend geplante Tagung tu sichtbare Nähe gerückt. Noch eine kurze Zeitspanne von zwei Wochen trennt uns. Die großen und weitangelegtcu Vorbereitun gen »chmen immer festere Gestalt au und werden zum Ernudstci», auf dem in eigenartiger Sclstinhcit und ruhiger Bollendung dieses Denkmal einer glanz- und geistvollen Tagung sich erheben wird. Der Sächsische Katholikentag >oll ein begeistertes Credo weiden des ganzen sächsischen katholischen Volkes. Komme darum am 27. und 28. Sep tember nach Dresden, iver immer kann! Es gilt der Pflege eines heiligen, erhebenden katholischen Idealismus! Es gilt, an der Wieöergesnndnng und Verinnerlichung rechten Bolksglückes mitzuschaffen! —r. Konfessionelle Schule rniB Lehrerschaft Die nachfolgenden Ausführungen ciitstoiimtii her Feder eine» hochaiu chhcne» kn«h»llsche„ Lote», der aber gerade aus dein Äebicic der Schulfr«ie über eine außerordentlich reiche Erfahrung und Kenntnis dcrflgt, wie es sich ja aus seinen Darlegungen ganz v»n selbst ergibt Red. der .S. V " Die außerordentliche Vertreterbersmmnlung Pom 30. März d. I. des Sächsischen Lehcervereins, in welchem der weitaus größte Teil der sächsischen Lehrer organisiert ist, befaßte sich eingehend mit Lein Problem der religiösen Erziehung. Das Ergebnis ivar die Annahme der sogenannten „Leipziger Thesen", denen der Vorstand des Vereins in seiner Sitzung am k. April 1919 folgende Fassnnig gab: Wir fordern die weltliche Schule. Wir erblicken in der Erziehung zur sittlichen Persön lichkeit nach wie vor die Aufgabe der gesamten Schul arbeit. Wir lehnen es ab, die Jugend im Sinne eines reli giösen Bekenntnisses zu beeinflussen. Wir bekennen uns zu der Aufgabe, durch Gewöhnung und Belehrung, insbesondere durch Vorführung von Vor bildern sittlicher Lebensführung aus der Menschheits geschichte und, ans der Obevstnfe, durch eine zusammen. ! fassende und vertiefende Darstellung der sittlichen Pstich ! ten in ansckMllicher Form die sittliche Erziehung der Jugend zu fördern, den Kindern durch einen objektiven Unterricht in Neligionsgeschichte das allgemeine religiö'e Kulturgut vorzuführen und dadurch die selbständige Er arbeitung einer Weltanschauung vorzubereiten. Festsetzungen über diesen Unterricht sind lediglich eine pädagogische Angelegenheit; wir weisen daher alle An sprüche der Kirche ans Mitwirkung und Aufsicht zurück und überlassen es den Religionsgemeinschaften, für die konfessionelle Unterweisung der Kinder außerhalb der Schule zu sorgen. Was den ersten Satz anbelangt, muß bemerkt werden, daß dieser sich ursprünglich nicht in den von Leipzig ans zur Beschlußfassung vorgelegten Sätzen befand. Ans der Versammlung heraus (Antrag L a n g - L e i p z i g ) wurde einstimmig beschlossen, diesen Satz den übrigen Sätzen voranzustellen, um, wie der Antragsteller ansgeführr hat, „der Schule den ganz bestimmten Charakter zu ver leihen, den sie nun tragen soll". „Wir haben- die alte Kirchenschule gehabt, jetzt die konfessionelle Schule, die konfessionslose Schule in Bre men, nur haben die Simnlt^schnle gehabt, und der neue Typ, den wir verlangen, ist die weltliche Volksschule. Ich will diesen Inhalt, der der Schule gegeben wird, durch die Thesen auch den Namen geben, nämlich den Namen „Weltliche Volksschule." Wir wissen nun, daß sich die Sächsische Volkskammer den Forderungen der Lehrer gebeugt hat; gegen alle bürger lichen Stimmen wnrde ein Gesetz angenommen, das im Namen der Freiheit einen großen Teil des Voltes in der schlimmsten Weise vergewaltigt. „Aber das Ende isi das nicht. . , .", das muß selbst die Leipziger Schnlzeitnng (Nr. 26, Seite 303) bekennen. „Ne ich sprecht w'irL und muß Landesrecht brechen," das heißt, das Grundrecht der Deutschen muß auch in Sachse» gelten; und dieses heißt: „Innerhalb der Gemeinden sind .... auf Antrag von Erziehungsberechtigten Volksschulen ihres Bekenntnisses oder ihrer Weltanschannng einznrichten." (Artikel 143, Ab satz 2.) „Der Religionsunterricht ist ordentliches Lehrfach der Schulen .... Ter Religionsunterricht wird in Ueber- einstimmnng mit den Grundsätzen der betreffenden Ncli- .gionsgesetlschaft.... erteilt." (Artikel 1-!«0, Absatz 1.) Es bleibt also für diejenigen Kinder, deren Eltern es so wollen, bei der konfessionellen Schule. („Soweit hier durch," diese Einschränkung macht die Verfassung in dem angeführten Artikel selbst, „ein geordneter Schnlbetrieb nicht beeinträchtigt ist.") Aber auch in der allgemeinen Schule bleibt es, sofern der Wille der Erziehungsberechtigten nicht entgegensteht, beim konfessionellen Religionsunterricht. Nun erhebt sich bei den katholischen Eltern die bange Sorge: Was nützen uns katholisch,« Schulen, was nützt uns der katholische Schulunterricht, wenn ein so er schreckend großer Teil der Lehrerschaft, wenn selbst manche katholischen Lehrer so überraschend schnell sich mit den neuen Verhältnissen nicht nur abfinden, sondern befreunden, die Einschränkung des Religionsunterrichtes und die Abscl)af- fnng der kirchlichen Beaufsichtigung begrüßen und sich — man möchte es für unmöglich halten — auf den Boden der Leipziger Thesen stellen? Diese Frage anfwerfen zu müssen, ist schmerzlich für den, der den Lehrerbernf nts den erhebendsten unter allen ansieht, der das Maß an Würde mißt nach dein Maße der Verantwortung, und der keine größere Verantwortung kennt, als .Kinderseelen ihrer Bestimmung zuznführen. Diese Frage ruhig und sachlich, ohne jede Leidenschaft lichkeit und ohne jede Voreingenommenheit ans ihre Be rechtigung zu prüfen, soll die Aufgabe dieses Aufsatzes sein. Man muß eine solche Stellungnahme eines Teiles der Lehrerscljaft physiologisch zu verstehen suchen. Zunächst beruht sie zweifellos anf der allgenieinen Linksrichtniig fast der gesamten Volksschnllehrerschaft. E-. ist verfehlt, wenn nran glaubt, daß diese mir durch den all gemeinen Zusammenbruch und durch die Revolution her- porgernfen sei. Schon vor dem Kriege gab es sozialistische Lehrer, ihre Zahl war sicher größer, als man gemeinhin glaubt. Ter „Vorwärts", „Tie neue Zeit" und die sonsti gen Bücher und Zeitschriften des VoNvärts-Verlages wur den, „nin jeder unangenehmen Weiterung zu entgehen", „unter geschlossenem Kreuzband bezogen" von vielen, von denen man eine geistige Verwandtschaft mit dem Sozialis mus nicht ohne weiteres voraussetzen konnte. Es ist selbst verständlich, daß solche geistige Nahrung auf den nicht ohne Einfluß bleiben kann, der wie kaum ein anderer ans bür gerlichen und gebildeten Kreisen das graue Elend Tag für Tag vor sich sieht, unter dem ein großer Teil der Arbeiter kinder lebt und aufwächst. Wenn im Jahre 1907 schon 3 809 369 Ehefrauen in Deutschland im Hauptberuf erlverbstätig waren, n>enn eine Untersuchung ergab, daß in Crimmitschau 30,9 v. H. aller Kinider der Textilarbeiterinnen ohne jede Aufsicht und Pflege lvaren, daß in Fürth bereits im Jahre 1908 das Wohnnngselend so groß war, daß von 00 Knaben einer Klasse nur fünf ein eigenes Bett batten, wenn schon t007 im Kreise Lssenbach-Tieberg 37,0 Prozent der Kruder schlecht genährt, in Berlin mir -12,7 Prozent der Knaben und 30,1 Prozent der Mädchen befriedigend genäbrt sind, dann sind das Znsiände, die den VoltssckmUebiern nickt verborgen bleiben rönnen, und mancher von ihnen, der, wie es ein sozialistim er Lehrer ick reibt, <Wir Vollssckutlehrer und die Sozialdemokratie, Voin-ärts-Verlag lOl!), „aus dem Seminar mit jener „Halbbildung mW Welisremoheü, die der Fluch unteres Standes in", die Zusammenhänge und Ur- sacken nicht versieht, in nickt stark genug, gegen die Ver hetzung, als sei dies ganze Elend ledigli ch eine Folge der sogenannten kapitalistischen Wirtschaftsordnung, anzukom men. Es fehlt die volkswirt-ck istlicke Eiuüchi und die klare Erkenntnis, Laß 'olll e Auswüchse, am wenigsten die sozia listische, sondern nur eine christliche WiNichasts.wnaünng beseitigen kann Von dieser cy r i st l i ch e n W irts ch a s t s a u s i a i- sn n g sind aber auch noch weite Kreise unseres katholi chen Volkes entfernt. Wenn es vortonnnt, „daß ein Prinzipal die Forderung von Tarifverträgen als Verstoß gegen die im vierten Gebot eingeschärsten Pflichten de.- Untergebenen bezeichnen kann", (Merkuria, Blätter für latb. .lauslente und Angestellte, 1010, Nr. 0. Leite 76), d. an ist ein solcher Fall doch bezeichnend für die Anssassnng mancher unserer Glaubensgenossen, das sind dieselben, die auch den berech tigten Wünschen der Lehrer nach besserer Besoldung nicht genügend Verständnis entgegengcbrackt haben. Gewiß konnte der bereits angeführte sozialistische Lehrer 101 i schreiben: „Zn hungern braucht heute .... lein deutscher Volksschnllehrer," (1017 und 1018 hätte er es nickt wehr geschrieben), aber er hat auch Recht, weiur er fortiäbrl: „Aber noch immer entspricht die Besoldung nicht der Bedeu tung, die der in die Zukunft weisende Berns des Voltsschnl- lehrers hat." Ans der mangelnden Befriedigung der notwendigsten Lebensbedürtnisie eines großen Teiles der Volksschülec, die zweifellos ein starkes Hemmnis in der Bernjsarbeir des Lehrers darstellt, aus der teilweise vorhandenen Verständ nislosigkeit für die Wünsche der- Lehrer isr die beklagens werte Radikalisierung enl'standeu. (bauz enlsthieden aber verwahren sich die katholischen Lehrer gegen die Ana Anne, als sei ihre Stellung zur Neligionsnnterrichtsfrage van Er- wägnngen solcher Art heeinslnßl. Bewußt geschieh! das wohl nicht. Aber die einmal von solchen Erivägungen ge- trieben ins radikale Fahrwasser geraten sind, habe» h,.. stimmt den klaren Blick da fü r verloren, wo die Grenze ist, an der sie Halt machen müssen. Sonst ist ihre Stellung zu den Leipziger Thesen nicht zu verstehen. Gewiß, sie sichrem ideelle Gründe an und auch hier soll ihnen die „bona fides" nicht abgesprochen werden. Aber diese Gründe sind wirklich wenig stichhaltig. Lehrer M a d e r - L e i P z i g sagte ans dein Vertreter tag des Sächsischen Lehrervereins (nach dem stenographi schen Niederschriften herausgegeben vom Vorstand des S. L.-V. in der Broschüre „Religionsunterricht oder nicht", Verlag von O. n. N. Becker, Dresden, 1010): „Auch ich als Katholik und ein großer Teil meiner katholischen Amtsgenossen in Leipzig — wir stellen uns auf den Standpunkt der Leipziger Thesen, aus dem ein fachen Grunde, Nxstl sie allein die Möglichkeit geben, dem deutschen Volke die wahre Gewissens- und Geistesfreiheil zu verschaffen. Daher lütte ich Sie sogar als Katholik, diese Thesen anznnehmen." Hiermit meint er wohl zunächst dasselbe, was sein orthodor-evangelischer Kollege Bruck-Leipzig vor ihm ansgeführt hat, der sagt: „Ich bin also orthodox und trotzdem für die weltlickre Volksschule, denn wenn wir die Zwickancr Thesen oder die religiös gestimmte Lebcnsknnde des Kxnm .ulevl an genommen hätten, führten wir wieder ein anderes Be kenntnis in unseren Schulen ein, nämlich das liberale Be kenntnis. Das sMisst freilich manckxe Mißslände weg, denn die Mehrheit der Kollegen steht auf liberalem Boden, aber formell schaffen nur neue Mißstände. Weite Kreise, die Monisten, »nd auch wir Orthodoxen können »ns nichr damit obfinden. Es bleiben immer wieder Kreise, die terrorisiert werden. Und nur sind doch in der Hauptsache Lehrer und nicht Geistliche. Warum soll ein Lehrer ans Gewissensnot unbedingt sei» Amt anfgeben müssen? Tie weltliche Volksschule befriedigt jeden, daun kann jeder tu», was er will." Das ist cs ja eben, was die katholischen Eltern nicht wollen, sie erheben sich ganz entschieden dagegen, daß „jeder (Lehrer) tut, was er will". Hier sehen wir schon die Konsegnenzen. Moder und Brück wollen zunächst fast dasselbe. Brück null nicht, daß er als orthodoxer Lehrer liberalen Religionsunterricht er teilen soll, Mader will nicht, daß katholischen Kindern in evangelischen Schulen ein Unterricht erteilt wird, der ihre Gewissensfreiheit verletzt. Er. als Katholik, ist tolerant und bemüht sich, den „Unterricht in Neligionsgeschichte" „objek tiv" zn gestalten, er wird znm Beispiel die Person Christi als „Vorbild sittlicher Lebensführung" vorführen. Ist es dann objektiv, an der Frage, ob Gott oder ge» wöhnlich-sterblicher Mensch, vorbei zn gehen? Sicher nicht. Er muß sagen, die Katholiken und Orthodoxen glauben: Gott, die Liberalen znm Teil nehmen an: Gott, zum Teil: ein guter, «in großer Mensch, die Monisten znm Teil: ein guter Mensch, der größte Sozialist, zum Teil: ein Volks» Verführer und Gründer der kiipitalistiscl)en Religion, zum Teil: er hat gar nickst gelebt. Und nxuin die Kinder fragen: Herr Lehrer, was denken S i e denn, dann will er sagen (er versichert es): „Ja Kinder, ick bin Katholik, ich glaube.